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Blumenmeer

am Ende bleibt nur die Erinnerung
von

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Kein Bissen

Liebe Leser,

ich bin wirklich Niemand der um Kommentare bettelt und der sich darüber aufregt, wenn er keine bekommt. Sonst finde ich es auch unverschämt, vielleicht damit zu drohen nicht weiter zu schreiben, wenn keine Kommentare kommen und das will ich auch jetzt nicht tun. Ich wollte einfach bloß mal die Leute anregen die meine Geschichte lesen oder sie auf ihrer Favoritenliste haben, sich mal zu Wort zu melden. Das hört sich jetzt voll doof an und ich weiß auch schon wieder warum ich sowas nie machen wollte, aber es musste einfach mal raus.
 

17.Dezember 2010
 

Charlie lehnte lässig an der Spüle in der Küche und rührte in aller Seelenruhe in ihrem Kaffee herum. Ihr dünnes, mit feinen Trägern versehenes, Oberteil war an den Schulter verrutscht und gab ein Stück ihrer hellen Haut wieder. Das dünne Oberteil war Charlie viel zu groß und hing weit um ihren schlanken Körper herum. Die junge Frau sah ein wenig verloren in dem Oberteil aus, was noch durch die deutlich zu großen Boxershorts, die sie trug, unterstrichen wurde. Gähnend ging sie zu dem kleinen Tisch in der Küche und ließ sich auf einem der schwarzen Hocker fallen. Die Sonne schien kraftvoll durch das kleine Küchenfenster und erwärmte den Raum angenehm. Es war zum Glück wieder Frühling und schon jetzt standen überall in der Wohnung Frühlingsblumen und verbreiteten ihren aromatischen Duft, der sich eben mit dem Duft von frisch gebrühtem Kaffee vermischte.
 

Der Tisch war reichlich gedeckt und wartete im Prinzip nur noch auf Lulu, die sich gerade noch anzog. Im Gegensatz zu Charlotte, musste sie in etwa einer Stunde zur Arbeit, während ihre Freundin heute frei hatte und nur geplant hatte, sich in der Unibibliothek etwas nützlich zu machen. „Luisa, wo bleibst du denn, dein Kaffee wird ja schon kalt.“ rief Charlie ihrer Freundin zu und nahm wieder einen großen Schluck des schwarzen Gebräus. »Was würde ich bloß ohne Kaffee machen« Ein fröhlich lächelndes Gesicht, strahlte Charlie von der Tasse entgegen und sie musste schmunzel. Es war eine dieser witzigen Muntermacher-Tassen, wo ein Spruch drauf stand. „In 5 Minuten bin ich ansprechbar“, stand auf ihrer und daneben eben dieses breit grinsende Gesicht einer verschlafenen jungen Frau.
 

„Hetzt mich doch nicht so, die Brötchen sind ja noch nicht mal fertig.“ Lulu hatte die Küche betreten und trug ein weißes Handtuch um die Harre, welche noch vom waschen ganz feucht waren. „Trotzdem musst du mich hier nicht allein sitzen lassen.“ Elli mauzte empört auf und verdrückte sich hoch erhobenen Hauptes aus der Küche. „Jetzt hast du ihre Gefühle verletzt.“ Charlie fuhr sich durch das rote, wirre Haar und steckte die eine störende Strähne hinter ihr linkes Ohr. „Spätestens wenn sie nachher wieder Hunger hat, kommt das kleine Biest angekrochen.“ Lulu schmunzelte ein bisschen. Solange Elli das tat, was Charlotte von ihr wollte, war das kleine Kätzchen, dass tollste Haustier der Welt. Setze das Kätzchen aber seinen Sturkopf durch, so war sie gleich ein kleines Biest.
 

„Lass uns jetzt frühstücken, ich hab riesigen Hunger.“ sagte Lulu und holte die Brötchen aus dem Backofen. „Pass auf, sie sind noch ganz schön heiß.“ Sie lächelte und legte ihrer Freundin eines auf den Teller. „Danke Mama für den Hinweis.“ Charlie streckte ihr die Zunge raus und trank wieder einen Schluck ihres Kaffees. Hungrig, wie Lulu am Morgen immer war, schnitt sie das warme Brötchen auf und ließ die Butter darauf langsam schmelzen. Sie aß gern und viel, aber vor allem liebte sie das kochen. Ab und zu musste sie ein wenig auf ihre Figur achten, da sie es leider nicht so gut hatte wie ihre Freundin und viel schneller zunahm. Obgleich Charlie ihr gern immer wieder erklärte, dass sie es sehr niedlich fand, wenn Luisa ein kleines Bäuchlein bekam. Diese war danach immer mindestens 2 Minuten auf ihre Freundin sauer, bevor sie ihr dann doch verzieh und einen Kuss bekam.
 

Genüsslich biss Lulu in ihr Brötchen und sah dann zu Charlie auf. Diese trank gerade den letzen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse und schob dann das Brötchen von ihrem Teller. »Will sie denn schon wieder nichts zum Frühstück essen« Charlie bemerkte Lulus Blick, der auf ihr ruhte und verzog ein wenig genervt das Gesicht. „Nun schau doch nicht schon wieder so. Ich hab Frühs einfach selten Hunger das ist alles. Ich will mich nicht zu Tode hungern oder sowas.“ Charlie sprang vom Hocker und holte sich noch einen Kaffee. Das gab Luisa die Zeit, den Körper ihrer Freundin mal wieder unauffällig zu mustern. Durch das dünne Oberteil, konnte Charlie kaum verdecken, dass sie praktisch nur Haut und Knochen war. Ihre Schulterblätter traten deutlich bei jeder Bewegung hervor und ihre Beine schienen für Lulu höchstens noch ein paar Streichhölzern zu gleichen. Besorgt zog sie ihre Stirn kraus.
 

„Wie viel wiegst du im Moment eigentlich Schatz?“ Fast hätte Charlie sich am Kaffee verschluckt. Sie zuckte ratlos mit den Schultern und zog ihre Beine auf dem Hocker an. Lulu bewunderte ihre Freundin dafür, dass sie das konnte ohne vom Hocker zu fallen. „Ich war schon lange nicht mehr drauf. Ich wüsste auch gar nicht was dich das angeht.“ Sie drehte ihr Gesicht zum Fenster und ließ sich die Sonnenstrahlen auf das blasse Gesicht scheinen. Luisa legte ihr Brötchen auf den Teller und griff nach Charlies Hand. „Ich mach mir doch nur Sorgen.“ Charlie zog ihre Hand weg und legte ihre Finger um die große Kaffeetasse. „Das ist lieb von dir, musst du aber nicht. Ich bin nicht magersüchtig oder so. Ich hab einfach oft keinen Hunger.“ Auch wenn ihre Freundin sie beruhigen wollte, so hatten Charlies Worte nur den gegenteiligen Effekt, sie machte sich nur noch mehr Sorgen.
 

„Okay, aber ich will dir noch sagen, dass ich dich so perfekt finde wie du bist und das du nicht dünner werden musst. Ich liebe alles an dir, egal wie dünn oder dick du vielleicht auch bist.“ Luisa lächelte Charlie an und diese erwiderte es etwas zaghaft. „Danke.“ Das restliche Frühstück verlief eher schweigsam, zur Freude von Lulu, aß Charlie letztlich aber noch einen Jogurt. Mit Fruchtzwerge konnte man sie einfach immer locken. Charlie beobachtete, wie ihre Freundin den Tisch abräumte und das Geschirr in die Spüle stellte. Sie hatte ja irgendwie recht, es war ihr selbst ja aufgefallen, dass einige ihrer Sachen langsam zu groß wurden und an ihr rum schlabberten. Aber sie konnte doch wirklich nichts dafür.
 

Sie verspürte nur sehr selten ein Hungergefühl, im besten Falle mal Appetit, wenn Lulu für sie kochte. Außerdem vergaß sie das Essen bis Weilen auch ab und zu. Es war aber kein bewusstes Hungern, denn sie war eigentlich zufrieden mit sich, würde sogar gern ein wenig mehr wiegen, weil sie in manch schöner Kleidung einfach zu knochig wirkte. Sie spürte Lulus Lippen, auf den Ihren und wich erschrocken zurück. Diese lachte ein wenig und strich Charlie wieder diese Strähne hinter ihr Ohr. „Du hast nicht reagiert auf meine Worte, also dachte ich mir ich versuch es mal so. Ich muss jetzt langsam los und wollte nur Tschüss sagen.“ Lulu küsste ihre verdutzte Freundin noch einmal auf die Lippen, bekam dies Mal aber die gewünschte Reaktion. „Also dann Schatz ich wünsch dir einen schönen Tag und bis heut Nachmittag, ich werde an dich denken.“ Charlie musste über die lieben Worte ihrer Freundin lächeln und hielt sie dann nochmal am Handgelenk fest.
 

„Ich wollte dir bloß noch schnell sagen, dass ich es wirklich wahnsinnig lieb finde wie du dich um mich sorgst. Ich weiß das ich selbst zu wenig auf mich achte und freue mich deshalb um so mehr, dass du an mich denkst.“ Luisa wusste das sie damit auf das Thema essen von vorhin ansprach und umarmte ihre Freundin herzlich. „Ich liebe dich.“ flüsterten beide und mussten zum Abschied nochmal lachen. Jemanden in seinem Leben zu haben, der sie um einen sorgte, wenn man es selbst nicht mehr tat, war wirklich Gold wert.


 

Wieder saßen Lulu und Toby am Küchentisch und zu mindestens eine von beiden starrte recht hilflos auf die Nudeln mit Tomatensoße. Auch wenn sie sich vor 2 Tagen vorgenommen hatte, endlich mal wieder was Richtiges zu essen, war die Umsetzung doch schwieriger als erwartet. Zum ersten Mal verstand sie wirklich was Charlie immer gemeint hatte, wenn sie gesagt hatte, dass sie gar kein Hungergefühl verspürte. Ebenso ging es Luisa im Moment auch. Zu allem Überfluss wurde ihr auch noch nur beim Geruch schon schlecht. „Es geht einfach nicht.“ sagte sie abweisend und schob den Teller von sich. „Es muss aber gehen!“ Energisch schob Toby ihr den Teller wieder hin und machte ein paar Nudeln auf die Kabel. „Komm schon, sonst werde ich dich füttern.“
 

Lulu sah ihn an und schüttelte den Kopf. Sie griff nach der Gabel und öffnete den Mund. Gerade wollte sie das Essen widerwillig in ihren Mund schieben, da sagte ihr Bruder noch etwas. „Du hast Charlie auch immer einen Vortrag über ihr Essverhalten gemacht und jetzt bist du selbst nicht besser. Soll sie sich etwa Sorgen machen?“ Luisa sah ihn aus großen Augen an. „Sie ist tot, sie kann sich keine Sorgen mehr machen. Sie hätte gar nicht das Recht sich Sorgen zu machen, Charlie ist einfach gegangen und hat mich hier allein zurück gelassen.“ Ihre Stimme war zum Ende hin immer wütender geworden. „Wag es nicht sie noch einmal zu erwähnen, sie kann mir doch gestohlen bleiben.“ Sie erhob sich sprungartig vom Hocker und verließ die Küche. Die Kabel fiel klappernd zu Boden und letztlich hatte Lulu wieder nichts gegessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _Chikane-chan_
2011-07-03T23:19:58+00:00 04.07.2011 01:19
so oh man, ich frag mich ob die beiden jetzt anfangen zu streiten... ? ich mein der toby will sie ja nur an die realität gewöhnen...

doch etwas lässt mir auch keien ruhe udn zwar, wie ist die charlie gestorben, dass sich lulu so hitnergangen fühlt.. deshalb war es für mich zu beginn der story unklar, ob sie verlassen wurde oder ob charlie tot sei.. ich mein ja nun hab ich die antwort... doch das hast du sehr gut "verschlüsserlt" falls das deine absicht war ;D
Von: abgemeldet
2011-04-22T21:01:29+00:00 22.04.2011 23:01
Da du ja Kommentare haben magst... Gabel schreibt man mit G und nicht mit K *sfg* ;P

Aber nun mal im Ernst... ich mag deine Geschichten generell sehr gern lesen. Sie haben immer einen leicht melancholischen Touch, der mir sehr gefällt.

Diese Geschichte im speziellen ist sehr traurig und wirkte gleich vom ersten Kapitel an schon *depri*..mich zieht es stark runter und ich fühle die Trauer richtig mit..aber genau deshalb lese ich auch weiter, weil es irgendwie süchtig macht...die Ungewissheit, wie es weitergeht, wo du die Story hinführen willst...

Ich bin einfach zu neugierig um aufzuhören zu lesen, auch wenn die Traurigkeitsgrenze schon überschritten ist bei mir^^'

Ich weiß nich wem ich lieber helfen würde..elli oder lulu...

Also bitte weiterschreiben ;) Und bütte bütte ein halbwegs ... "halbwegs"... glückliches Ende :) *lieb schau*
Von:  SonnenscheinMie
2011-04-22T17:09:43+00:00 22.04.2011 19:09
oh, jetzt hab ich hier mal zuerst den neuen Teil entdeckt.. :)) Wirklich schade dass du hier nie Komemntare bekommst, dabei hast du sie wirklich verdient, die Geschichte gefällt mir zumindest sehr gut!

Ja, das mit dem Nicht viel essen wollen, das kenn ich selbst zu gut... *Seufz*

Schön, dass sich sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit Freundin und Bruder solche Sorgen um sie machen. Und das Ende lässt mich ja jetzt schon sehr nachdenken... wo geht sie wohl hin, nachdem sie so böse wurde,dass Toby Charlie erreicht hat?

Hoffe, dass sich noch einige finden die diese schöne Geschichte kommentieren, ich werde das auf jeden Fall weiterhin und jedes Update gespannt verfolgen... :))

Wünsch dir Alles gute für das Wochenende, dass es schön wird :D

*knuddel*

VL, Mie~

<3 <3


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