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Catch you if I can.

[Itachi/Sasuke- Centric]
von

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Kapitel 20: summer

Hallo Leute,

es tut mir schrecklich Leid, dass es wieder so ewig lange gedauert hat, bis ein neues Kapitel kommt, aber ich konnte es nicht ändern. Das Kapitel ist auch nicht besonders lang, aber ich bin davon überzeugt, dass ich nicht wieder ewig mit dem nächsten brauche.

Ich hoffe ihr habt trotz der langen Wartezeit noch Spaß an Catch.

Liebe Grüße

Jessi :)
 


 


 


 


 

Kapitel 20: summer

summer, after all, is a time when wonderful things can happen to quiet people.

for those few months, you’re not required to be who everyone thinks you are,

and that cut-grass smell in the air and the chance to dive into the deep end of a pool give you a courage you don’t have the rest of the year.

you can be grateful and easy, with no eyes on you, and no past.

summer just opens the door and lets you out.

― Deb Caletti, Honey, Baby, Sweetheart
 

Aufgeregt saß Sasuke auf seinem Sitz neben Itachi im Flugzeug. Er freute sich auf die Tage am Meer. Schon ewig nicht mehr hatte er den Ozean gesehen und den warmen Sand zwischen den Zehen gespürt. Mit seinem Vater und seiner Mutter war er damals fast jeden Sommer irgendwo gewesen wo es warm und schön war. Noch heute dachte Sasuke gerne daran zurück. Sein Vater in den Tauchklamotten, seine Mutter im flatternden Kleid. Wie sie Sandburgen mit ihm gebaut hatte. Wie sein Vater ihn zum Mitternachtssnack im Hotel mitgenommen hatte, während sie friedlich geschlummert hatte. Es waren wundervolle Gedanken an sein Leben bevor Kabuto, aber auch bevor Itachi.

Sasuke lächelte. Er freute sich darauf auch solche Erinnerung mit Itachi zu haben. Er wusste sie würden ihn sein Leben lang begleiten.

Nachdem das Flugzeug abgehoben und das erste Unwohlsein schnell von einem Kaugummi vertrieben war, schaute Sasuke hinaus in die Wolken, während er an all die Dinge mit Itachi dachte, die schon längst zu unvergesslichen Erinnerungen geworden waren. Allein ihr erstes Treffen. Sasuke war so unsicher und ängstlich gewesen und auch wenn er sich noch genau an den Tag von vor nicht ganz einem Jahr erinnerte, fühlte er schon lange nicht mehr dieselbe Angst. Irgendwann war sie ihm auf dem Weg abhanden gekommen.

Sasuke erinnerte sich an die Zeit in der er krank gewesen war und Itachi ihn immer wieder zurückgeholt hatte um ihn in Sicherheit zu wissen. Er erinnerte sich an all die Dinge, die Itachi für ihn getan hatte, bevor er bei seinen Großeltern gelebt hatte und er wusste noch genau wie sehr er Itachi dort vermisst hatte. Sasuke dachte an ihre gemeinsame Zeit in London und daran wie erleichtert er gewesen war, als Itachi das Sorgerecht für ihn erhalten hatte. Endlich konnte er wirklich bei Itachi leben, ohne die ganze Zeit zu fürchten, er könnte ihm lästig werden. Die Furcht ging natürlich nicht von heute auf morgen fort aber mittlerweile wusste Sasuke sicher, wie viel er Itachi bedeutete und wie unwahrscheinlich es war, dass er ihn irgendwann einfach so nicht mehr da haben wollte. Zu dieser Sicherheit hatten zu einem großen Teil die vergangenen fünf Wochen Sommerferien beigetragen. Itachi hatte nach den ersten zwei Ferienwochen Urlaub gehabt und war bis auf ein paar kurze Besuche in der Kanzlei komplett für ihn da gewesen. Nach Sasukes Geburtstag, der einer seiner schönsten gewesen war, hatte Itachi sich allerhand einfallen lassen um die vergangenen drei Wochen so einmalig wie möglich werden zu lassen. Sie waren im Zoo gewesen, im Freizeitpark, sogar im Freibad waren sie gewesen, auch wenn Sasuke aus Unsicherheit wegen seiner Narben sein T-Shirt anbehalten hatte und nicht schwimmen gegangen war. Itachi und er hatten ein Konzert besucht, ihre Freunde getroffen, gegrillt, gelacht, gelebt.

Sie hatten weiterhin jede Nacht das Bett geteilt, auch wenn sie einander wissen ließen, dass sie es beide wollen mussten. Keiner wusste von den Erektionen des Anderen aber sie waren sich im Klaren, dass sie, indem sie das Bett teilten, stark in die jeweiligen Privatsphären eindrangen. Aber solange sie beide cool damit waren, war es völlig okay. Sie lernten zu tun, was gut für sie war.

Sasuke dachte an seine Erektion, die er fast jeden Morgen und auch manchmal mitten in der Nacht spürte und er dachte einen Moment lang an seine Träume von Itachi, die die Alpträume vertrieben hatten und wusste trotzdem, dass er wirklich neben Itachi einschlafen und auch neben ihm wieder wach werden wollte. Auch wenn seine Träume mittlerweile weiter gingen und auch wenn Sasuke manchmal, in unbeobachteten Momenten, daran dachte, wie es wäre, wenn sie es wirklich täten.

Sasuke blickte rüber und sah den wichtigsten Menschen seines Lebens neben ihm schlafen. Er hatte keine Angst mehr. Sasuke lächelte, als er seinen Kopf auf Itachis Schulter sinken lies und ebenfalls die Augen schloss. Er hatte nicht mal Angst vor feuchten Träumen. Die waren bisher nur in der Nacht gekommen. Er und Itachi hatten in diesen Ferien oft gemeinsam über Tag irgendwo gedöst und nie war etwas passiert. Deswegen und weil es eben Itachi war, gegen den er lehnte, hatte er keine Angst, denn Itachi hatte ihm immer wieder in diesem Sommer versprochen er müsse sich nie wieder vor irgendwas fürchten.
 

~~
 

„Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte Itachi und strich über Sasukes Oberarm, „Niemand wird über deine Narben lachen, niemand da draußen kann dir weh tun.“

Itachi stand hinter Sasuke vor der geschlossenen Balkontür ihres Hotelzimmers und blickte auf dessen Rücken, während Sasuke sich nicht vom Meer losreisen konnte. Sie waren gestern angekommen und am Strand spazieren gewesen. Heute wollte Itachi ins Meer. Er wollte, dass Sasuke mit ihm schwimmen ging. Er wollte nicht, dass sein Junge für ewig von seinen Narben an Dingen gehindert wurde, die er tun wollte. Und er wollte im Meer schwimmen; das sah Itachi.

„Das kannst du nicht versprechen. Die Leute werden schauen und vielleicht werden sie lachen“, murmelte Sasuke, aber der Uchiha rieb weiter seine Oberarme.

„Sasuke“, sagte er sanft, „Du hattest keine Probleme damit, ohne Shirt vor mir zu stehen. Nie. Nicht beim allerersten Mal.“

„Du hast nie ein großes Ding draus gemacht.“

„Das tut mir so Leid“, flüsterte Itachi plötzlich. Er griff an den Saum von Sasukes Shirt und zog es dem Jungen vorsichtig über den Kopf. Er fuhr mit den Fingerspitzen über Sasukes Narben, strich hauchzart an ihnen entlang. Er hätte ein großes Ding draus machen sollen.

„Tun sie noch weh?“, wollte Itachi wissen.

„Nein.“ Sie schwiegen und irgendwann lehnte Itachi seine Stirn gegen Sasukes Nacken, während er weiterhin hinunter auf dessen Narben schaute und sie mit den Fingern nachfuhr. Der Rücken hatte es am meisten abgekriegt aber auch an den Oberarmen, an Brust und Bauch hatte er vereinzelte Narben, die Itachi kannte.

„Lass das“, meinte Sasuke und verzog sein Gesicht. Er wollte Itachi nicht so nah an seinen Narben haben. Nicht weil sie noch schmerzten oder weil er Itachi überhaupt nicht so nahe an sich ran lassen wollte, sondern weil er sich selber vor seinen Narben ekelte und er nicht wollte, dass Itachi so nah an ihnen dran sein musste, nur um ihn davon zu überzeugen doch schwimmen zu gehen.

„Shhtshh“, machte der Uchiha. Er ging nicht weg und bewegte seinen Kopf nicht fort, aber er hörte für einen Moment auf, Sasukes Narben zu kosen. Er wollte ihm nicht das Gefühl geben, sein Wort zähle nicht.

„Es tut mir Leid. Für jede Einzelne“, sagte Itachi, „Aber ich ekle mich vor Keiner.“

„Ich geh mit dir Schwimmen, aber hör bitte auf, Itachi. Du hast nie was zu ihnen gesagt. Ich hab immer gehofft, du siehst sie vielleicht gar nicht wirklich und jetzt... redest du von diesen beschissenen Narben, als... als...", er brach ab, nur um einen Moment später, als Itachi wieder begann über seine verheilten Wunden zu streicheln, fortzufahren, „Ich kann mit ihnen leben, aber du... wie kannst du sie nur anfassen?“

Sasuke trat einen Schritt nach vorne und drehte sich in Itachis halber Umarmung um, nur um in seine Augen zu blicken, in denen nichts als Liebe lag.

Er schüttelte den Kopf.

„Du findest sie wirklich nicht schlimm. Nicht ekelig. Das ist dein ernst.“

„Ja.“ Itachi legte seine Hände auf Sasukes Schultern und zog in ihn eine Umarmung.

„Ich finde die Vorstellung schrecklich, dass dir jemand so was antun konnte und ich finde es schrecklich, wie sehr du dich davor fürchtest, jemand könnte dich wegen deinen Narben auslachen. Aber ich verspreche dir, dass diejenigen die lachen oder dumm gucken völlig egal sind, weil sie keine Ahnung haben. Sie wissen nicht, welch ein tapferer Junge du bist.“

„Shit, hör auf, Itachi“, sagte der Junge wieder. Aber dieses Mal schlug er spielerisch gegen Itachis Seite, ehe er ihn los lies und grinsen musste, während er sich verschämt eine Träne aus dem Gesicht wischte.

Auch Itachi musste grinsen. Er zog Sasukes Shirt, das er vorhin unachtsam aufs Bett geschmissen hatte, wieder zu sich rüber und gab es dem Jungen, der hinein schlüpfte.

„Gehen wir zum Strand?“, fragte Itachi dann und griff auf ein Nicken Sasukes nach dem Rücksack, den er extra heute Morgen mit Zeug für den Strand gepackt hatte. Er schaute rüber zu Sasuke und war so erleichtert, dass er derjenige war, der ihm helfen konnte. Er liebte diesen Jungen. Sasuke war das Wichtigste. Er war... Itachis Mittelpunkt.
 

~~
 

Das Meer war großartig. Es war warm, die Liegen am Strand waren gemütlich und das Rauschen der Wellen machte Sasuke schläfrig, nachdem er den ganzen Morgen im Meer verbracht hatte. Er war scheu gewesen, hatte sich schwer damit getan das Shirt vor allen Leuten auszuziehen, aber es war nur ein Moment gewesen, an dem sein Rücken für alle zu sehen gewesen war, bevor er Itachi den Steg hinunter ins Meer gefolgt war. Sie waren geschwommen, hatten sich verausgabt und die Fische bewundert die sich nah an sie ran trauten. Itachi hatte ihm versprochen sie würden in den nächsten Tagen Schwimmbrillen und Schnorchel besorgen, dann konnten sie die Korallen und Tiere des Meeres genauer beobachten.

Sasuke schloss die Augen. Er lag auf dem Bauch und hatte das Handtuch über seinen Rücken gelegt, anstatt sein Shirt wieder anzuziehen. Dazu war er zu faul gewesen. Und er wollte Itachi beweisen, dass er beginnen konnte über seine Narben zu stehen.

„Meinst du nicht es wäre besser, auch das Handtuch wegzunehmen?“ fragte Itachi ein Kichern verdrängend.

„Wieso?“

„Weil du sonst ein käsiges Viereck auf deinem Rücken hast.“

„Egal“, murmelte Sasuke und schloss die Augen. Er war zu faul das Handtuch wegzunehmen.

Itachi lachte auf, schwang die Beine von seiner Liege und hockte sich neben Sasukes in den Sand.

„’Egal’, ist dir das also?“, fragte er und begann ihn in die Seite zu pieken. Das Pieken wurde zu einem Kitzeln und Sasuke lachte, bevor er sich ein Stück von Itachis Händen weg rollte. Das nutzte der Uchiha um sich auf die Liege zu schwingen und den Jungen nun mit beiden Händen zu piesacken. Er wusste nicht genau, was ihn trieb, aber er wollte Sasuke auf eine spielerische Art zeigen, dass es total okay war hier mit nacktem Oberkörper zu liegen und der Welt seinen Rücken zu zeigen. Sasuke musste sich für keine seiner Narben schämen. Er war nicht Schuld an ihnen. Er war das Opfer. Aber Itachi sah nicht ein, Sasuke darin zu bestärken, seine Wunden zu verstecken, weil sie andere ekeln konnten. Sollten sich Leute beschweren, hätte Itachi die passende Antwort. Niemand mehr würde seinen Jungen verletzen.
 

„Lass...“, kicherte Sasuke atemlos. Er hatte sich auf die Seite gerollt und hielt Itachis Arm in seiner Hand. Sein Griff war ungewohnt hart, aber seine Augen leuchteten und seine Wangen glühten. Itachi tat ihm nicht weh. Sie richteten keinen Schaden an.

Deswegen lies Itachi es sich jetzt, wo Sasuke so passen lag, nicht nehmen, seinen Bauch mit seiner freien Hand ein bisschen weiter zu pieksen. Erst als Sasuke drohte von der Liege zu rutschen, weil er sich weiter von Itachis Hand wegdrehen wollte, fasste er den Jungen und zog ihn wieder zu sich. Wehtun wollte er ihm schließlich nicht.

„Du bist dumm, Itachi“, murmelte Sasuke, als er wieder sicher auf dem Rücken lag und zum Uchiha hochblickte. So was zu sagen, hatte er sich noch nie getraut. Aber es brachte Itachi zum Grinsen

„Ach ja?“, fragte er mit hochgezogener Augenbrauche, piekste Sasuke erneut in die Seite, lies ihn dann aber in Ruhe liegen, weil er sah, dass der Junge wirklich außer Atem war.

„Ja. Absolut.“ Sasukes Stimme war leise, aber sie war fest und ein Unterton in der Stimme zeigte Itachi, dass alles in Ordnung war. Sasuke hatte Spaß. Das war die Hauptsache.
 

„Wenn das so ist, kann ich ja jetzt auch rüber zur Eistheke gehen und mit einem Riesenhörnchen meine Zeit verbringen.“

„Ohne mich?“ Sasuke verstand seine Neckereien mittlerweile und er wusste genau, wann Itachi wirklich beleidigt war und wann er nur so tat. Er wusste genau, dass Itachi keinesfalls alleine zur Eistheke gehen wollte und dass er es nur deswegen so gesagt hatte.

„Du kannst ja versuchen mich davon zu überzeugen, dass ich dich mitnehme.“

Sasukes Augen weiteten sich. Der Griff um Itachis Handgelenk festigte sich für einen Moment. Er kannte diese Art von Sätze, aber hatte lang nicht mehr an sie gedacht. Er blinzelte und hoffte, dass Itachi sein komisches Verhalten später nicht zur Sprache brachte. Sasuke hatte keine Angst mehr. Er verstand Itachis Witze. Er brauchte keine Angst mehr zu haben, sagte er sich entschlossen. Das war Itachi! Der würde ihm niemals wehtun.

„Ach und wie?“, fragte er deswegen. Seine Stimme zitterte ein wenig, weil die Erinnerungen an Kabuto, seine Mutter und die Worte der beiden noch nicht ganz verschwunden waren, aber er versuchte mit allem was er hatte, dass Grinsen in seinem Gesicht nicht verschwinden zu lassen.
 

Itachi hatte ihn zum Massieren verdonnern wollen. Nach einem Flug waren seine Schultern immer für ein paar Tage verspannt und er wusste, dass Sasuke normalerweise dieser Tage keine Furcht mehr verspürt hätte, wenn Itachi um eine Massage bat, aber unter den gegebenen Umständen konnte Itachi das jetzt nicht tun. Er hatte Sasukes Blick gesehen und das Zittern in seiner Stimme bemerkt. Auch wenn er lockerer mit Sasuke umging, vergaß er nie, was der Junge schon alles durchgemacht hatte. Er vergaß nie, aufmerksam zu sein.

„Das Eis geht auf deine Rechnung“, sagte er deswegen, weil er auf die Schnelle keine andere Idee hatte. Er wusste hier, dass Sasuke es nicht falsch aufnahm. Die Diskussionen über das Arbeiten und Geld verdienen war zwar noch nicht all zu lange her, aber Itachi glaubte, dass sie darüber waren. Außerdem hatte er Sasuke ein extra Taschengeld für den Urlaub gegeben. Davon und von Sasukes Gesparten konnte er ohne Probleme für zwei Hörnchen Eiscreme aufkommen, zumal alles andere an Lebensmitteln und Getränke (bis auf Alkohol) im Hotel all-inclusive war und Itachi Ausflüge aus seiner Tasche bezahlte.

„Okay“, stimmte Sasuke zu und erhob sich von der Liege. Er griff nach seiner Geldbörse und wollte auch sein Shirt nehmen, aber Itachi, der selber oben Ohne war, zog ihn von ihrem Strandplatz weg. Eis holen gingen fast alle Männer am Strand ohne Shirt. Sie würden nicht auffallen. Dennoch beobachtete Itachi Sasuke gut. Er wollte, dass der Junge okay war. Itachi wollte, dass sie einen schönen Urlaub hatten, der für Sasuke Erholung war und nicht eine Quälerei, weil er sich für Dinge schämte, für die er nichts konnte. Aber Sasuke schien es nur halb so schlimm zu nehmen ohne Shirt an den Liegen der anderen Hotelgäste vorbei zu gehen. Die meisten sonnten sich eh, lasen oder schliefen und schenkten den Vorbeigehenden gar keine Aufmerksamkeit. Erst in der Schlange für das Eis wurde es ihm wirklich unangenehm, weil hinter ihm Fremde standen, die genau auf seinen rücke schauen konnte. Itachi der das bemerkte, rutschte von seinem Platz neben Sasuke, hinter ihn und zog spielerisch an einer Strähne seiner kohlrabenschwarzen Haare. Er wollte ihn von dem gaffenden Mann hinter sich ablenken. Solch ein Arschloch!
 

Sasuke ging nicht auf Itachi ein, sondern stand stocksteif in der Reihe. Er wollte sich wieder in den Griff kriegen, aber er fühlte sich so nackt. Er wusste, dass es quatsch war. Itachi stand hinter ihm, niemand konnte seinen Rücken sehen. Aber er hatte auch anderswo Narben, und die konnte man sehen. Sasuke biss sich auf die Lippe, nur um es zu lassen, als er Itachis Arme spürte, mit denen er sich auf seinen Schultern abstützte. Er mochte es, wie Itachi in letzter Zeit seine Nähe suchte. Itachis Berührungen waren gute Berührungen und auf die hatte er viel zu lange verzichten müssen.

Der Uchiha drückte ihn ein Stück weiter nach vorne, um in der Schlange aufzuschließen. Sasuke wollte auch, dass sie einen guten Urlaub hatten und Itachi tat alles, damit es zu einem wurde. Auch Sasuke wollte sich Mühe geben. Er hatte Spaß, er fühlte sich gut. Sie Sonne war toll und das Land großartig. Itachi war wundervoll und Sasuke wollte ihm beweisen, dass all das, was der Uchiha für ihn tat, nicht irgendwo in einem schwarzen Loch verschwand. Er wollte ihm zeigen, wie viel all dessen Bemühungen wert waren und das Sasuke nur durch ihn wieder in Ordnung kam. Aber das wusste Itachi längst, denn er sah Tag für Tag welche Fortschritte Sasuke machte und wie viel sicherer er wurde. Er sah ihn Lächeln und er hörte ihn reden und er wusste, dass sie in diesem paar Monaten so viel geschafft hatten, wie Itachi nie zu wünschen gewagt hatte. Ja, es hatte Zeiten gegeben, in denen er nicht ganz sicher gewesen war, ob Sasuke in Ordnung kommen könnte; ob er irgendwann wieder glücklich sein konnte. Sie wussten beide, dass es diese Tage gegeben hatte. Aber sie wussten auch, dass sich all der Stress, all die Tränen und die Unsicherheiten gelohnt hatten, denn sie waren zusammen und vor ihnen lag ein wunderbares Leben.
 

~~
 

Kabuto Yakushi fuhr langsam durch die kleine Siedlung am Rande von Dublin. Es hat gedauert und ein bisschen was an Nachforschung gebraucht, bis er herausgefunden hatte, bei wem der Bengel nun lebte und wo sie wohnten. Es hatte ihn gewundert, dass der Sohn einer solch angesehenen Anwaltsfamilie ihn in seine Obhut genommen hatte. Das war der kleine Mistkerl nicht wert.

Er fuhr langsam, nur knapp über Schrittgeschwindigkeit die Straße entlang und nahm sich Zeit nach allem Ausschau zu halten. Er bemerkte die Autos der Nachbarn, wie nah die Häuser zusammen lagen, ob es Einfamilienhäuser oder Wohnungen waren, welche Gärten hatten und welche Familie Hunde. Er sah das leer stehende Haus gegenüber und entschied sich da demnächst mal reinzuschauen. Ria hatte schließlich einen Haufen Kohle und er konnte sie sicherlich überreden solch ein Haus zu mieten, wenn er nur die richtigen Argumente brachte. Den kleinen Wichser Sasuke würde er damit bestimmt den Schrecken seines Lebens einjagen. Das wäre spaßig.
 

Vor dem Haus, in dem Itachi Uchiha mit seinem Schützling wohnte, parkte Kabuto Yakushi seinen Wagen. Alles war dunkel. Er fragte sich wo die beiden waren, so spät am Abend. Womöglich gar nicht im Lande? Schließlich waren Sommerferien und so ein reicher Schnösel ließ es sich sicherlich nicht nehmen sein armes Waisenkindchen mit in die Ferien zu nehmen. Kabuto lachte. Für ihn nur gut. Er konnte eine Weile die Nachbarschaft beobachten ohne von dem Pisser Sasuke überrumpelt zu werden und vielleicht schaffte er es auch einmal in die Wohnung einzusteigen. Nur weil der Bengel sich verzogen hatte, hieß das noch lange nicht dass er sich keinen Spaß mehr mit ihm machen konnte.
 

~~
 

Wieder waren Itachis große, warme, weiche Hände überall. Sie waren auf seiner Haut, an seinen Haaren, in seinem Herzen. Sasuke stöhnte. Er reckte sich den Fingern entgegen, die ihn so sanft berührten. Die ihn fühlen ließen, als sei er einzigartig. Er mochte diese Berührungen. Er mochte es immer wenn Itachi ihn anfasste. Denn Itachi war warm und Itachi war sicher. Er spürte weiche Lippen und eine raue Zunge auf seiner Haut. Am Bauch, auf den Schultern, am Hals, auf seinen Wangen. Wieder stöhnte er. Seine Augen waren geschlossen. Er genoss. Aber er wollte Itachi etwas zurückgeben. Auch wenn seine eigenen Lippen nicht so weich war und er nicht so warm und seine Hände nicht so groß, wollte er Itachi berühren und ihn küssen. Er wollte das hier. Es hatte sich von Anfang an sicher und gut und richtig angefühlt und wenn es so viele Gründe gab, warum es das nicht tun sollte. Wieder stöhnte Sasuke. Es war so richtig.
 

Sasuke drehte seinen Kopf zur Seite. Da war die Wärme. Er öffnete seine Lippen nur einen Spalt und fand Halt an einer nackten Schulter. Vorsichtig küsste er, wie er es in seinen Träumen gelernt hatte. Er hauchte warme Luft, hob seinen Kopf nur ein Stück und fand die Mundwinkel, die er gesucht hatte. Die warmen, weichen Lippen, von denen er schon so oft gekostet hatte. Sie waren fester als je zuvor. Sie waren echter. Sie schmeckten nach Salz und Minze.
 

Itachi erstarrte. Er war wach geworden, als er Sasuke neben sich hatte Stöhnen hören. Voller Mitleid und Sorge hatte er gedacht die Alpträume des Jungen kamen zurück. Es wäre nicht verwunderlich gewesen nach diesem Tag, an dem Sasuke sich so viele Sorgen um seine alten Narben gemacht hatte. Aber Sasuke hatte keinen Alptraum gehabt. Er hatte einen Traum anderer… Art. Itachi hatte nicht wach neben ihm liegen wollte, während Sasuke augenscheinlich von Sex und Mädchen träumte. Er hatte es nicht gewollt, weil er nicht in die Privatsphäre des Jungen eindringen wollte. Und weil er von seinen eigenen Träumen wusste, in denen keine Mädchen die Rolle des Partners übernahmen, sondern Sasuke.

Itachi hatte wirklich aufstehen wollen, aber da hatten Sasukes Lippen schon seine Schulter berührt, an der das Unterhemd seine Haut nicht verdeckte, und Itachi hatte nichts mehr gegen den darauf folgenden Kuss tun können, als Sasuke von sich stoßen. Das hatte er nicht gewollt, aus Angst den Jungen zu verschrecken. Sasuke schien noch nicht komplett wach zu sein und Itachi hatte ihm nicht wehtun wollen.
 

Aber als er nun in die geöffneten, verschreckten Augen des Jungen blickte, verstand er, dass er nur hatte falsch handeln können, egal was er tat. So oder so hätte er Sasuke wehgetan. Dennoch tat es ihm Leid. Er war es schließlich gewesen, der Sasuke immer und immer wieder versprach, nie wieder Angst haben zu müssen, weil keine ihm wehtun konnte.

Itachi setzte sich im Bett auf du fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Er hoffte, hoffte, hoffte dass sie darüber kamen. Itachi hoffte so sehr, dass es Sasuke nicht kaputt machte. Er könnte es sich nie verzeihen, wenn seine eigene Unzulänglichkeit bedeutete, dass Sasuke ihm nicht mehr vertraute. Es hätte sicherlich einen Weg gegeben, den Kuss zu verhindern, wenn er nur richtig gedacht hätte und verdammt noch mal nicht einfach so liegen geblieben wäre.

Du hast es genossen, sagte er sich und wollte heulen. Aber hier ging es nicht um ihn. Er hatte die Verantwortung für Sasuke. Er war der Erwachsene und musste unbedingt schauen, dass es seinem Jungen gut ging.
 

„Shit“, hörte er Sasuke fluchen. Er hatte sich auch im Bett aufgesetzt. Es sah so aus, als wollte er flüchten, weswegen Itachi nach seiner Hand griff und sie festhielt. Aber Sasuke flüchtete nicht. Er sagte wieder: „Shit“, und fügte an: „Scheiße, Itachi. Ich hab alles kaputt gemacht. Es tut mir so Leid.“

„Du hast gar nichts kaputt gemacht“, beruhigte Itachi und streichelte die Hand, die er hielt, mit seinem Daumen. Es fühlte sich nicht falsch an, das zu tun. Auch nicht nach der Sache eben. Nach dem Kuss. Es war ein Kuss gewesen. Und du hast ihm gemocht, schoss es ihm wieder durch den Kopf. Nicht das, was gerade passierte. Nicht, dass Sasuke sich deswegen so fertig machte. Aber den Kuss an sich. Den hatte er gemocht, auch wenn er es, um Sasukes Willen, nicht wahr haben wollte.

„Das sagst du jetzt“, meinte Sasuke. Seine Stimme war leise. Aber sie war traurig und sie klang endgültig. „Jetzt bist du geschockt oder so, keine Ahnung. Aber bald wird dir klar werden, was ich grad getan hab und du wirst dich ekeln. Auch wenn du immer wieder sagst, du ekelst dich nicht. Du wirst es tun. Du weißt, was… Kabuto mit mir getan hat. Ich hab’s versaut.“ Sasuke schaute hoch und blickte ihm in die Augen. „Ich könnte es verstehen, wenn du mich rausschmeißt.“
 

Itachi wusste, dass Sasuke nicht meinte, ihn bloß des Hotelzimmers zu verweisen. Er meinte er könnte es verstehen, wenn Itachi ihn nicht mehr haben wollte und ihn zurück in Irland einfach so vor die Tür setzte. Schon einmal hatte Sasuke erlebt, wie es war, von niemandem so sehr geliebt zu werden, dass man ihm ein Zuhause geben wollte. Itachi würde diesen Fehler nicht tun. Er würde Sasuke niemals einfach so raus schmeißen. Und schon gar nicht wegen so was.

„Ja, ich hab mich erschrocken, aber das heißt nicht, dass ich nicht einschätzen kann, ob du grad ‚alles kaputt gemacht hast’ oder nicht“, sagte Itachi. Er griff nach Sasukes anderer Hand und hielt ihn fest. Sasuke hatte seinen Blick wieder gesenkt, weswegen Itachi ihn bat hoch zuschauen.

„Du hast nichts versaut. Es ist alles völlig okay. Jeder hat solche Träume und manchmal… wissen wir eben nicht ob wir noch träumen oder schon wach sind. Du hast mich nicht küssen wollen, es war ein Versehen. Alles in Ordnung. Okay?“

„Nein.“

„Dann rede mit mir. Es ist völlig verständlich, wenn dir das hier unangenehm ist, aber du brauchst dich nicht schämen. Ich bin selbst ein Kerl. Ich kenne solche Träume. Und ich verstehe, wenn sie für dich vielleicht erschreckend sind, eben wegen dem, was dieser Scheißkerl dir angetan hat.“
 

Sie saßen einander im Schneidersitz gegenüber, als Sasuke eine seiner Hände aus Itachis Griff löste und sich über die Augen fuhr. Er wollte nicht heulen, aber die Tränen konnte er nicht verhindern. Sasuke schwieg. Er wollte reden. Reden mit Itachi hatte immer geholfen, denn Itachi war sein Anker. Aber er wusste nie wie er sagen sollte, was er fühlte.

„In den Träumen…“, fing er unsicher an, „geht’s mir gut. Ich weiß, dass es Gründe gibt, warum es mir nicht gut gehen sollte… dabei. Aber in den Träumen kann ich mich nicht daran erinnern, was diese Gründe sind. Ich hab dann keine Angst und vielleicht bin ich deswegen so unvorsichtig. Ich hätte merken müssen, dass ich nicht mehr träume. Dass es real war. Aber ich hatte keine Angst und deswegen dachte ich… im ersten Moment ich wäre noch nicht wach, verstehst du? Es tut mir so Leid, Itachi.“

Nach all den Worten konnte Sasuke dem Älteren einfach nicht in die Augen sehen. Dabei waren sie so aufrichtig zueinander. Sasuke biss sich auf die Lippen, als ihm ein Gedanke kam. Itachi war aufrichtig zu ihm. Und er war so verständnisvoll. Sasuke hingegen verschwieg, dass es in seinen Träumen um Itachi ging. Er fühlte sich schlecht.
 

„Hör mir zu. Dir braucht nichts Leid zu tun und ich werde dich auf keinen Fall rausschmeißen. Weder aus unserem Haus, noch aus meinem Zimmer oder diesem Hotelzimmer.“ Itachi lächelte Sasuke zu. Sie schwiegen eine Weile, bis Itachi Sasuke an sich zog. „Wein nicht mehr, hm?“, sagte er einfühlsam. Er würde Sasuke nie fallen lassen. Schon gar nicht wegen so was. Itachi spürte wie Sasuke sich in seiner Umarmung regte und die Arme ebenfalls um ihn legte.

„Danke“, hörte Itachi ihn leise sagen. „Danke, Itachi.“ Es gab so viel wofür er dankbar zu sein hatte.
 

~~
 

In der Hotelanlage gab es einen Park mit blühenden Blumen, großen Bäumen und saftig grünen Wiesen. Itachi lehnte gegen den Stamm einer Buche, während er den letzten Sonnenuntergang ihres Urlaubs bewunderte. Er fuhr durch Sasukes Haar und blickte einen Moment hinunter auf den Kopf, der es sich in seinem Schoß bequem gemacht hatte. Das Sasuke seine Nähe genoss, hatte Itachi sich schon denken können, aber dass er sie suchte und ohne viele Fragen einforderte, erstaunte Itachi doch. Aber er mochte es. Sasuke sollte nicht denken, Itachi wollte diese Nähe nicht. Deswegen fuhr er immer wieder durch die rabenschwarzen Haare des Jungen. Seine andere Hand lag warm auf dem Bauch des Jüngeren und ging hoch und runter mit seinen ruhigen Atemzügen. Er war so froh und erleichtert, dass zwischen ihnen nichts kaputt gegangen war. Er hatte das Zögern in Sasukes Zügen gesehen, bevor er den Kopf in seinem Schoß gebettet hatte, aber schon bald darauf war er eingeschlafen. Seitdem lag er friedlich und ruhig da. Itachi blickte der Sonne nach und als sie untergegangen war und sie im Licht der Laternen saßen, spürte Itachi den kühlen Wind auf seinen nackten Armen. Aber er wollte noch nicht, dass dieser Abend endete. Den mit dem Abend endete auch ihr Urlaub und, aber das wusste Itachi in diesem Moment noch nicht, auch der Sommer. Herbstanfang war erst in einigen Wochen, aber in Irland regnete es schon seit Tagen und es war keine Besserung in Sicht.
 

„Hey“, hörte Itachi Sasuke müdes Murmeln. Er blickte hinunter. Die Augen des Jungen waren immer dunkler, wenn er noch im Halbschlaf war. Als Itachi das zum ersten Mal aufgefallen war, war er darüber verwundert gewesen.

„Na, gut geschlafen?“

„Mhhmhh“, murmelte Sasuke bejahend, rückte dann aber ein Stück näher und sagte leise: „Mir ist kalt.“

Itachi griff nach seiner Strickjacke, die er mit in die Parkanlage genommen und später neben sich ins Gras gelegt hatte und legte sie über Sasukes nackte Arme.

„Besser?“, fragte er und der Junge nickte. Itachi lächelte und fuhr ihm über den Schopf. Er wollte nie wieder das Sasuke frieren musste. Schon gar nicht im kühlen, spanischen Augustwind.

Itachis Augen weiteten sich, als er spürte, wie sich Sasukes Arme um seine Mitte legten und der Junge sein Gesicht gegen Itachis Bauch drückte. Aber dann lächelte er. Auch nach der Sache mit Sasukes Traum und dem Kuss gab es an dieser Geste nichts, dass nicht unschuldig war. Itachi fuhr seinem Jungen über den Hinterkopf.

„Ich werde nicht zulassen, dass dir je wieder irgendwer weh tut“, sagte Itachi und wusste nicht, dass er damit nicht hätte falscher liegen können.
 

to be continued

by Jess-



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  moto7
2012-07-21T15:11:24+00:00 21.07.2012 17:11
ich finde sasuke hat sich wirklich sehr verändert. und das finde ich gut. das er zwar jugendlicher wirkt, aber dennoch so unschuldig ist.
auch gefällt mir, wie itachi mit der kuss-situatuon umgeht, das er ruhig bleibt und sasuke dabei nicht überfordert.
es kommt mir so vor als wären itachi und sasuke zwei existente kleine wesen, auf die man immer aufpassen muss und wo man mit fiebern kann, wie es weiter geht. und wo man sich um sasuke sorgen machen kann, obwohl das doch eigentlich nur eine geschichte ist.
dein stil, und wie lebendig du die charakter wirken lässt ist dafür verantwortlich mich in die geschichte so rein zu ziehen, das ich gar nicht mehr aufhören kann ständig über catch nach zu denken. hut ab dafür^^
Von:  Veritaz
2012-07-21T12:45:38+00:00 21.07.2012 14:45
NNNNNNNNNNeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnn!!!!!!!!!>.<
Ich will das nicht!!!
Also erstmal ein wunderschönes Kapitel^^ Du kannst so schön schreiben und der Kuss^////^ süß^^
Wie Sasuke sich verändert hat ist einfach nur toll=) und bei Itachi merkt man ja richtig wie verliebt er ist^///^ schön^^

Ich weis ja das dieser Pisser Kabuto (den ich im Manga schon nicht leiden kann) wieder mal auftauchen muss aber er soll seine ekelhaften Kriffel von ihm lassen!>.<
So ein Arsch...
Ich freu mich trotzdem riesig auf das nächste Kappi *in die Luft hüpf vor freude*^^


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