Zum Inhalt der Seite

Der Spiegelfechter

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Es war Freitag Abend um 11. Dunkle Wolken zogen über den Himmel und ließen nur ab und zu einmal das fahle Mondlicht auf die Erde scheinen.

Wenn die Wolken den Mond ganz und gar verdeckten, dann war es in den dunklen Straßen der Stadt Havelan so finster, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah. Ganz zu schweigen von dem Schmutz, der in Bergen auf der Straße lag.

Ein dunkel gekleideter Mann ging schnell die Straße entlang. Er murmelte etwas in seinen kurzen Bart hinein, blieb an einer Straßenkreuzung stehen und sah zu einer Krähe hinauf, die einsam am Himmel kreiste.

Der Mond brach kurz zwischen den Wolken hervor und jetzt konnte man den gehetzten Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes erkennen. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und seine Augen waren weit geöffnet.

Der Mond verschwand wieder und der Mann hastete weiter. Die Wolkendecke wurde jetzt schnell dichter. Es begann zu regnen, und in kürzester Zeit war das Hemd des Mannes durchnässt. Trotzdem schloss er seinen dunklen Mantel nicht. Stattdessen sah er ängstlich nach oben und rannte jetzt die Straße hinab. Seine Stiefel rutschten im Schlamm und Dreck. Eilig rannte er um eine Hausecke. Aus einem Fenster rechts von ihm strahlte ein warmer Lichtschein. Er war nur schwach, aber als der Mann das Licht sah stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er holte einen kleinen Kunstvoll verzierten Handspiegel aus seiner Manteltasche und betrachtete sein blasses Gesicht darin. Der Spiegel war um einiges größer, als ein normaler Handspiegel und es war ein konvexer Spiegel, sodass alles darin viel kleiner wirkte, als es in Wirklichkeit war.

Der Mann hob die linke Hand und schob sie langsam in den Spiegel. Das gleiche tat er mit der rechten Hand und schob seine Arme weiter in den Spiegel hinein, sodass derselbe jetzt auf Höhe seiner Ellenbogen in der Luft schwebte. Schließlich senkte er den Kopf und sprang mit einem einzigen Satz durch die Spiegelfläche.

Klappernd fiel der Spiegel zu Boden und landete mit der Vorderseite zuunterst in einem Dreckhaufen.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück