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Hidden Truth

Love is a labyrinth
von

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Hell's Angel

So, ihr wisst ja: Hide-Zou gehört nicht uns und wir verdienen hiermit kein Geld... außerdem wird wieder dran erinnert das wir Drogenkonsum, Besitz und Handel in keinster Weise befürworten! Es ist alles nur frei Erfunden und soll alles einfach etwas spannender machen.
 

Viel Spaß beim Lesen und... nebenbei, Cade und ich haben was gaaaanz besonders vor was ihr euch bald ansehen könnt! Freut euch drauf!

Ach und Danke an eure super schnellen und lieben Kommis! <3
 

Zeke hing über einem 'Angebot' eines Kolumbianers und versuchte doch irgendwie noch etwas mehr rausschlagen zu können. Zeke machte keine Kleinen Geschäfte bei denen es um ein paar Hundert oder ein paar Tausender ging, nein, er spielte ganz oben mit. Auch, was seine Huren und Stricher anging. In seinem 'Bezirk' hatte niemand was zu suchen. So freundlich der 27 Jährige Dealer und Zuhälter auch sein konnte. So sehr man ihn mochte, da er einen ansehen konnte wie ein geschlagener Hund, so skrupellos war er auch. Er tötete die Menschen. Er feuerte eine Kugel auf sie hab, die im Zweifel erst viel später einschlug. Wo war Cade hier nur gelandet…?
 

Klopf Klopf- machte es an der Bürotür. „offen!", rief der Zuhälter, der an seiner SSZZ zog. Die Tür öffnete sich. „Was eine Überraschung, wie komm ich denn zu der Ehre? Haste dich nach hier unter verlaufen?" Der erste schwarze Lackschuh trat in das Büro des Dealers ein. Ein Asiat in schwarzem Anzug , der sich zu dem Straßenköter gesellte. „Verlaufen? Seid wann muss ich mich zu dir verlaufen, Zeke?" „naja, für gewöhnlich rufst du erst an, wenn du vorbei kommst, Hide."

Der Anwalt lief über den versifften Teppich gen Schreibtisch, versuchte so wenig wie möglich zu berühren, als er ein Taschentuch aus seiner Brusttasche zog und mit diesem den Stuhl etwas zurück zog damit er sich darauf setzten konnte.

„Gibt es was wichtiges? Is ne Razzia angesagt? Oder kommst du um mir neues Material zu verkaufen?" Hide lächelte und schüttelte den Kopf. " nein, um ehrlich zu sein, bin ich diesmal aus privaten Gründen hier."
 

Was ein Anblick, der Straßenköter mit dem Bärtchen, den Piercings, dem eingefallenen, ungesund wirkenden Gesicht und den lässigen Klamotten, und gegenüber der geschniegelte Rechtsanwalt bei dem man das Gefühl hatte, dass jeder Fussel und Dreck einen großen Bogen um den gepflegten Japaner machte. „Dann schieß mal los, mein Freund." Hide griff in die Innentasche seines Jacketts und zog ein Foto hervor. Es war aus einer Zeitung, ein Artikel. die große Überschrift über dem Foto zwei tanzender -Die Neue Mrs. Zou?- Zeke begann noch zu lesen -Staranwalt...neues Glück...wann wird er sie wohl der Öffentlichkeit vorstellen...wer ist die mysteriöse Schöne an Hides Seite....
 

"Nur das Foto, Zeke, der Text ist uninteressant. Ich suche sie, ihn, was auch immer und da bei dir immer gern hilflose Wesen landen, die nicht wissen wohin, wollte ich bei dir mal nachfragen. Sein Name ist Cade, also offiziell Kate." Zeke erkannte Cade auf dem Bild.

Hide sah dem Dealer ins Gesicht, hoffend, dass dieser ihm jetzt sagte, ja natürlich kenn ich ihn - obwohl, ob es so gut für Cade war, wenn er bei dem Dealer landete? „Und?", fragte Hide, der nun etwas ungeduldig wurde. „Zeke schob mit dem Ellenbogen ein Blatt etwas zur Seite um das Bild Cades zu verdecken, das auf seiner 'Bestellmappe' zu sehen war. Man konnte sich die Bestellmappe vorstellen wie einen Katalog, in dem die 'Kunden' sich einen Stricher oder eine Hure aussuchten und sie buchten. Escort Service eben. „Hm, nee sorry, Hide", er schüttelte den Kopf, „nie gesehen..." Hide atmete tief ein und lehnte sich etwas nach vorn. „Stell ihn dir, hm, vielleicht noch etwas dünner vor und nicht so stark geschminkt ich - oh hier" er zog sein Iphone hervor und zeigte ihm ein Bild von sich und dem Schwarzhaarigen. Erneut schüttelte Zeke den Kopf. „nein, echt nich, Hide, tut mir leid, nie gesehen."

Hide biss sich auf die Unterlippe und nickte. „Ich lass es dir mal hier, wenn du ihn siehst sag mir bescheid, also wenn er bei dir strandet." der Dealer nickte und hielt ihm die Hand entgegen. „Klar. Kann ich sonst irgendwas für dich tun?" Der Anwalt richtete sich auf. „Ich bräuchte mal wieder Schnee, aber da komm ich in den nächsten Tagen nochmal auf dich zurück. Ach und hier“, der Anwalt zog einen USB-Stick aus der Hosentasche und hielt sie dem Zuhälter entgegen. "wirf mal einen Blick drauf. Es lohnt sich." Ehe er nun seinen Anzug richtete und sich schon gen Tür bewegte. „Danke, Hide", kam es, den USB-Stick betrachtend, von dem Engländer. „Du bist und bleibst mein liebster Geschäftspartner.“ Hide lächelte ihn an. „Wir verdienen ja auch viel Geld miteinander."
 

Als Hide gegangen war zog Zeke nochmal den Zeitungsartikel zu sich und betrachtete Cade darauf.

„Was willst du mit ihm, Hide?", murmelte er leise und zündete sich eine neue Zigarette an. „Keine Sorge Cade, ich halt dich von diesem kranken Menschen, den ich mein Freund nenne, schon fern.", sprach derjenige, der Cade drogenabhängig machte und auf den Strich schickte. Wo war da die Logik?
 

Er hatte Glück. Zumindest, wenn man das so sagen konnte. Als Frau hätte er wohl kaum so gut verdient, wie er es als Mann tat. Schöne Frauen gab es wie Sand am Meer, Leute wie ihn jedoch sehr selten. Dementsprechend hatte er als Einzelperson einen recht großen Kundenkreis zu decken.

Cade knöpfte sich den Mantel zu und gab dem Mann, in dessen Türe er stand, noch einen Kuss rechts und links auf die Wangen. „Mach’s gut, Brian. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.“ Er hatte heraus gefunden, dass Kunden darauf standen, wenn man so tat, als hätte es einem gefallen und als wolle man sie wieder sehen. Brian war er netter Kerl, zweifelsohne und es gab Frier, die wesentlich schlimmer waren als er. Trotzdem hoffte Cade ihn nie wieder sehen zu müssen. Zumindest nicht geschäftlich. Kaum war die Türe hinter ihm geschlossen, griff er in seine Manteltasche und zog eine kleine Schatulle heraus, in der er die winzigen, kostbaren Pillchen aufhob, die er von Zeke bekam, damit alles erträglicher war. Er legte es sich zwischen die Lippen und schluckte es trocken herunter.

Cade bog in eine der vielen Einkaufspassagen ein, die New York zu bieten hatte und durch die er wieder zurück zu dem Waschsalon gelangen würde, in dem er inzwischen lebte. Oder eher in dessen hinteren Privaträumen.

Es waren kleine, sich bewegende Fellknäule, die ihn dazu veranlassten stehen zu bleiben. Der Asiat mit den langen, schwarzen Haaren, drehte sich zu dem Schaufenster, an dem er gerade vorbei gehen wollte. Es waren kleine Welpen von Hunden, die ihren mit ihrem viel zu kurzen, wedelndem Schwanz und riesigen, braunen Kulleraugen ansahen. „Oh, wie liebenswert!“, quietschte Cade entzückt und drückte sein Gesicht beinahe gegen die Glasscheibe.

Allerdings sah er dann etwas in der Spiegelung der Scheibe. Einen Schemen eines Menschen, der ihm in letzter Zeit öfter über den Weg gelaufen war. Es war ein junger Mann, der etwa in seinem Alter war, braune, gestufte, schulterlange Haare hatte und ebenfalls braune Augen. Cade drehte sich zu ihm um. So nah wie jetzt war er ihm bisher allerdings nicht gekommen. Für gewöhnlich hielt er fast hundert Meter Abstand, wenn er ihn verfolgte und glaubte nicht entdeckt zu werden. Jetzt erkannte er erst, dass er eine Hornbrille mit schwarzem Rahmen trug, durch deren Gläser ihn die dunklen Augen fixierten. Der Anzug, den er trug und die Aktentasche, erinnerten ihn schmerzlich an Hide. „Die armen kleinen Tiere. Sie werden dort in den Glaskästen gehalten und wie ganz gewöhnliche Ware verkauft. Lebewesen sollten keine simple Verkaufsware sein.“ Er sah ihn über den Rand der Brille hinweg an und kam näher. Cade ignorierte die Anspielung auf seinen „Beruf“ gekonnt.
 

„Hören sie auf mich zu verfolgen!“, verlangte der kleine Asiat, der einen erstaunten Blick erntete. „Du hast mich bemerkt?“ Cade nickte lediglich ein wenig und wollte weiter gehen, da hielt ihn der Fremde an dem Handgelenk fest. „Warte. Ich will dir nichts Böses. Ich hab dich beobachtet, wie du dich an andere Männer verkauft hast.“ Cade zuckte die Schultern. „Was geht dich das an?“, fragte er und wollte sich los reißen, wurde allerdings weiter festgehalten. Er hatte Angst. Er konnte keinen Stalker gebrauchen! „Zuerst wollte ich diesen Dienst auch von dir. Aber als ich dich von näherem gesehen habe, da dachte ich, wie kann so jemand Schönes nur so etwas Schlimmes tun müssen? Ich will dir helfen, komm mit mir. Ich biete dir ein schönes Leben, ein warmes zu Hause, Essen, Kleidung, alles was du dir wünschst!“ „Verschwinden Sie endlich!“, fuhr Cade ihn aus einer Wut heraus an, „ich will Ihre Hilfe nicht. Sie sind widerlich. Kommen Sie mir nicht noch einmal zu nahe!“ Dann riss er sich endlich los und ging schnellen Schrittes weiter, die Hände in die Manteltaschen vergrabend. Was war das für ein irrer Mensch? Er kannte ihn doch gar nicht, wieso wollte er ihm dann helfen?

Ein Blick über die Schulter zurück verriet ihm, dass der Mann stehen geblieben war. Er sah ihm nach, die Schultern hängend. Für einen Moment empfand Cade so etwas wie Mitleid. Allerdings nur kurz.
 

Einige Minuten Später und mehrere hundert Meter weiter machte der Japaner ein weiteres Mal Halt. Es war eine dieser roten News-Paper Säulen, die ihn auf sich aufmerksam machten. Denn auf dem zur Ausschau gehängten Titelblatt erkannte er einen Namen, der ihm sofort ins Auge Stach. Zou. Cade ging näher heran.

Seine Kenntnisse in Sachen Lesen reichten nicht aus um alles zu entschlüsseln. Aber die Headline konnte er entziffern: „Die neue Mrs. Zou?“ und darunter direkt eine große Aufnahme von ihm und Hide, wie sie zusammen tanzten und einander tief in die Augen sahen. Einen Moment lang lehnte er sich vor und sah auf dieses Bild und dachte zurück an die Situation, wie er die Arme um Hides Nacken gelegt hatte und er ihn an sich gedrückt hielt und wie Hide zuvor so dankend seine Hand gehalten hatte. Es war ein Stechen in der Brust, das Cade die Nase rümpfen ließ. Er hätte das ganze Blatt am liebsten aus der Säule gerissen und zerknüllt. Blöder Idiot. Sicher saß er an der Arbeit oder vögelte irgendeine Mandantin und es war ihm scheiß egal wo er steckte. „Ich will dich nie wieder sehen.“, hauchte er ins Nichts.
 

Er hatte es übertrieben, total. Er hatte es so sehr übertrieben, dass er sogar nicht mal mehr mit seinem Motorrad zurück fuhr sondern gegangen war. Auf dem Weg zum Waschsalon riss er immer wieder die Arme in die Höhe und rief „Liverpool! Ein Leben lang! Bis in den Tod." Er war auf einer privaten Feier gewesen, eigentlich nur zum Fußball gucken. Liverpool, der Verein für den sein Herz schlug, hatte gewonnen und war in der Champions League eine Runde weiter. Es waren alles alte Bekannte von ihm, die eigentlich noch abgefuckter waren als er. Und das wollte was heißen. Zeke bekam schließlich sein Leben noch auf die Reihe.

Eigentlich war es viel zu früh um heim zu gehen. Ein Blick auf das IPhone verriet das es halb 3 war. „Weg da, du Junkie", sagte ein Mann, der an ihm vorbei lief. „Fick dich", erwiderte Zeke nur mit einem Lächeln als er sich über den Arm strich.
 

Einige Finger kribbelten etwas, als er letztendlich nochmal nach rechts in die Gasse abbog. Dort sank er zwischen zwei Müllcontainern zusammen und sah in den New Yorker Himmel, in dem man keine Sterne sah. Nein, hier war man zu weit unten, der Hölle zu nah um den Himmel sehen zu können. Er schlug sein braunes Ledermäppchen auf, was sollte es schon schaden? Außerdem spürt er das Kribbeln nun schon überall.
 

Einzige Zeit später liefen zwei junge Kerle aus der Seitengasse heraus und lachten schadenfroh. „Der Verreckt da gleich in der Kälte, typisch Junkie".

Cade war auf dem Weg „nach Hause“, als er an einer Gasse vorbei kam, aus der zwei Jugendliche kamen, die sich über jemanden lustig machen. Die Herzlosigkeit, mit der sie sprachen, tat ihm irgendwie weh. Wenn dort jemand war, der Hilfe brauchte, egal aus welcher Schicht er kam, dann müsste man ihm helfen! Und wer weiß, wer dieser Junkie war! Vielleicht ja sogar jemand, den er aus dem Waschsalon kannte.

Das ohnehin porzellanweiße Gesicht des Asiaten, wurde noch ein Stück bleicher, als er denjenigen erkannte, der dort zwischen den Containern lag. „Zeke!“, keuchte er und lief auf den Engländer zu und kniete bei ihm nieder. Den Ärmel hatte er noch immer hochgekrempelt und man sah die vielen Narben und blau angelaufenen Nadeleinstiche an seinem Arm. Bisher hatte er das noch nicht bemerkt, da Zeke für gewöhnlich aus gegebenem Grund nur langärmlige Pullis trug. Der Dealer und Zuhälter lag einfach dort, den Blick abwesend in die Ferne gerichtet und leer. Die Pupillen waren so klein, dass sie kaum mehr sichtbar waren.
 

„Hey, hey?!“ Cade legte ihm eine Hand an die Wange und streichelte sachte darüber. „Kannst du mich hören?“ Diesmal flog Zeke nicht, er fiel. Ganz tief. Und obwohl die ganze Situation furchtbar beängstigend war, denn überall griffen schwarze Schatten nach ihm, war es doch ein unglaublich geiles Gefühl. Dann wurde er berührt. Erst geschah gar nichts, dann schien er sich zu erschrecken. Er blickte ihn an „Cade!“, kam es von ihm als er ihn anlächelte, „Was machst du denn hier unten? Du musst doch da oben rumfliegen“, meinte er und deutete in den Himmel, „Du bist doch ein Engel“.

Das weiße Gesicht des Asiaten gefiel ihm sehr und ließ ihn auch wirklich einen Engel vor sich sitzen sehen. „Ich bin voll da“, sagte er ehe er lächelte. „Voll da, verstehst du? Voll!“

Der Japaner fragte sich, was sein Freund und Zuhälter dort redete. Engel? „Ja, verstehe.“, sagte er nur ohne ihm wirklich zugehört zu haben. Der Zustand, in dem sich der andere befand, machte ihm Angst. „Komm, wir gehen heim, ok?“, sagte er sanft und legte einen Arm um ihn und versuchte ihn irgendwie auf die Beine zu ziehen. „Und dann legst du dich in dein Bett und schläfst dich aus, hm?“ Zeke ließ sich von ihm aufrichten und schaffte es kaum sich auf den Beinen zu halten. Hätte Cade ihn nicht gestützt, wäre er wohl sofort wieder zusammengebrochen. „Wo kommst du eigentlich her?“, fragte der Junkie, für den der andere einfach aus dem Nichts aufgetaucht war. „Von der Arbeit“, antwortete Cade knapp und musste aufpassen nicht zusammen mit ihm in einen Container zu kippen. „Wieder bei dem Typ?“, fragte Zeke und Cade hatte keine Ahnung wen er meinte, nickte aber trotzdem. „Boah!“, rief der Mann, dem der Waschsalon gehörte. „ich schlag ihn kaputt!“

„Zeke lass uns einfach heim gehen ja?", kam es nur noch von Cade, der Zeke weiter mit sich gen Waschsalon zog. Zeke taumelte schwer und fiel immer wieder seitlich leicht gegen ihn.

Endlich kamen sie in ihrem zu Hause an. Sie liefen zusammen die Treppe herunter. „Hat sich wieder schwer abgeschossen, hm?", sagte der Türsteher, der diesmal nicht mal nach einem Passwort frage, sondern gleich schon die Tür für die beiden aufhielt. Sie liefen an den Junkies und Huren vorbei, durch das Büro hindurch in Zekes private Räume, wo er ihn letztendlich auf das Bett sinken ließ.
 

Der Dealer hielt Cade am Handgelenk fest als dieser sich von ihm lösen wollte um ihn auszuziehen. „Ich mein das ernst!", kam es von dem Mann, der ihn in seinen Augen gerettet hatte und ein Leben nicht in Einsamkeit ermöglichte. „Was?", fragte er und sah zu dem Sitzenden herab. „Na, dass ich ihn kaputt schlag. Ich mach ihn alle. Keiner rührt meinen Cadibaydischnuffelwu an." „Deinen Cadi-was?“, fragte der Japaner und kräuselte irritiert die Stirn.

Was waren das plötzlich für ungewöhnliche Besitzansprüche, die Zeke hier stellte? Er hatte ihn immerhin erst auf den Strich geschickt. „Zeke, aber das ist doch mein Beruf“, sagte er leise und löste sein Handgelenk aus dem Griff des anderen, damit er ihm endlich die versifften Klamotten ausziehen konnte und er sich ins Bett legen konnte. Cade zog ihm den Pullover über den Kopf und sein Blick fiel jetzt auf den nackten Oberkörper, der sicher kein Gramm Fett zu viel an sich hatte. Lediglich die Haut spannte sich über die sehnigen Muskeln des drahtigen Mannes. Das rote Augenmerk sah noch einen Moment interessiert auf das Tattoo, das sich an der Hüfte hinab schlängelte und unter dem Hosenbund verschwand.
 

„jaja ja. Ich weiß ja.", sagte Zeke und wedelte mit den Händen leicht vor sich her. „Aber jetzt isses irgendwie, ich weiß nicht. Du bist so lieb und…und so... lieb und ... ich", er hielt kurz inne und drehte den Kopf, mit einem Hundeblick, seitlich zu Cade um ihn anzusehen. „Ich glaub ich mag dich.“ Kurz brach Stille ein. „Echt“.
 

Cade hielt in der Bewegung inne, als er das hörte und leckte sich einen Moment über die Lippen. Dann lächelte er allerdings. „Ich mag dich doch auch“, sagte er leise und spürte, wie ihm sein Herz gegen die Brust klopfte. Seltsames Gefühl. „Ist doch schön, wenn wir uns mögen.“ Irgendwie wusste er nicht wirklich, was er davon halten und vor allem wie er sich verhalten sollte.

Zeke sah, wie das blasse Gesicht etwas an Röte gewann, während er sich zu ihm lehnte und den Gürtel an der sowieso viel zu tief hängenden Baggy öffnete.

Zeke, zugedrogt ohne gleichen, sah an sich herab und beobachtete ihn dabei. Er sagte noch nichts dazu, sondern ließ den Kopf lediglich kurz in den Nacken sinken und sah unter die Zimmerdecke.
 

Er begann an seinem Piercing herum zu kauen. „Darf ich dir n Geheimnis verraten?“, fragte er letztendlich und lächelte schief. „Natürlich“, sagte Cade und zog ihm die Hose nun langsam herunter und warf sie gen Boden. „Ich bin kein Engländer“, meinte er eine Schnute ziehend ehe er fortfuhr, „eigentlich bin ich nur n halber. Also meine Mum war ne Nutte in London.“ Cade zog die Brauen leicht zusammen und strich mit den Fingerspitzen über den Bund der Shorts, die er trug. „Deine Mutter war eine Prosituierte?“, kam es dann fragend von ihm, woraufhin Zeke nickte. „ Mein Vater war ein Russe“, er begann kurz blöd zu lachen.

„ Ein Russe, man, kannste dir das vorstellen? Ich bin n halber Russe. Ich heiße, Andrej aber“, er winkte mit einer Hand gleich ab, „ich bin Zeke! Nur Zeke!“. Er sah nun an sich herab und griff nach Cades Händen, die noch immer an dem Gummibund der Shorts lagen. „Ich würd so unglaublich gern mit dir schlafen.“, sagte der Junkie und rieb sich mit der anderen Hand über das Gesicht.

Cade, der die Geschichte, dass Zeke ein halber Russe war, gar nicht so seltsam fand, hielt wieder inne und löste die Hände von ihm. „Was?“, fragte er nochmal und war sich nicht ganz sicher, ob er richtig gehört hatte oder nicht. Spätestens jetzt war sein Herz drauf und dran davon zu rennen.

Er setzte sich zu ihm auf das Bett und schlug die Decke auf. „Wieso? Und warum tust du es nicht?“, flüsterte er dann und senkte den Kopf ein wenig. Immerhin schlief er so oder so mit allen möglichen Männern. Gezwungenermaßen.

„Ich kanns nicht," murmelte der halbe Russe und tippelte sich selbst auf dem Bauch herum. Cade schmunzelte „Na, wenn du keinen Sex haben kannst, dann keiner, so viele von deinen Prostituierten du oft mit dir nimmst.“, meinte er mit einem eigentlich eher bitteren Lächeln. „Nein, also ich kann, ich bin sogar gut“, behauptete Zeke mit einem schiefen Lächeln als er den Kopf etwas sinken ließ und sich nun leicht an Cade lehnte. „Ich mag dich dafür zu viel.“, war die Erklärung, eine Erklärung die Cade nicht verstand. „Aber sollte man nicht genau dann miteinander schlafen?“, murmelte der Asiat leicht unsicher. „Versteh, ich bin krank Cadilein“.

Dieser lächelte etwas „soll ich in der Apotheke was für dich holen?“, fragte er, fürsorglich, wie er war. Der Dealer schüttelte den Kopf „Nein, ver…versteh doch, ich bin HIV positiv und jetzt gute Nacht.“ Damit war für Zeke wohl das Gespräch beendet als er sich, halb nackt wie er nun war, auf die Seite drehte und die Decke bis hoch unter die Nase zog.

Cade blickte seitlich zu ihm herab, wie er da lag, und legte die Stirn in Falten. War positiv nicht eigentlich was Gutes? Fragte er sich und irgendwie fühlte er so etwas wie Enttäuschung. Wenn man sich jeden Tag nur mehrfach irgendwelchen fremden Leuten anbieten musste, vor denen man sich eigentlich ekelte, was wäre es dann für eine schöne Erfahrung gewesen, mal mit jemandem zu Schlafen ohne die schrecklichen Gefühle mir irgendwelchen Mitteln unterdrücken zu müssen, weil es sonst nicht aushaltbar wäre?

Cade zog sich seine Schuhe aus und schlüpfte unter die Decke. Er schob einen Arm unter Zeke hindurch und rückte eng zu ihm heran um seine Nähe zu spüren und ihn fest zu halten. „Ich versteh’s nicht“, flüsterte Cade, „aber ich bin immer für dich da.“ Gerade musste er es auch nicht verstehen. Gerade genoss er, so schlimm die Situation auch war, dass er seinen Zuhälter hier in den Armen halten konnte. „Schlummer gut. Engel…“. Kurz darauf war der Fußballfan auch schon eingeschlafen.
 

Es war Nacht und das Treiben außerhalb von Zekes Zimmer im Waschsalon lief auf Hochtouren. Jeder, der nicht schon am Tag auf den Beinen war, kam spätestens jetzt aus dem Loch gekrochen um Teil zu haben an der Drogen- und Nuttenparty.

Hier in dem Raum hörte man den Lärm nur gedämpft, dennoch wachte Cade auf. Aber nicht wegen der Geräusche sondern, weil er das Gefühl hatte, dass irgendetwas nicht stimmte. Als er die Augen aufschlug und Zeke dort neben sich liegen sah in dem düsteren Zimmer, irritierte ihn eine unnatürliche Stille und Bewegungslosigkeit. Es dauerte einen Moment, bis er registrierte, was falsch war: er atmete nicht. „Zeke!“, rief Cade erschrocken und spürte eine unglaubliche Panik in sich. Er setzte sich auf und fasste dem Dealer an die Schultern. „Zeke, atme!“, flehte er ihn an. Der Junkie zog ruckartig die Luft ein, allerdings ohne aufzuwachen.

In der Dunkelheit starrten die roten Augen des Asiaten noch eine Weile lang fassungslos auf ihn. Doch er atmete jetzt wieder weiter, wenn auch nur flach. Cade ließ sich langsam wieder sinken und legte ihm eine Hand auf die Brust um fortan zu spüren wie sich der Brustkorb bewegte. Und während er da lag und nicht mehr einschlafen wollte, aus Angst, dass etwas passieren könnte, spürte er, wie ihm ein paar heiße tropfen aus den Augen fielen und seine Wangen herunter kullerten.

„Ich pass auf dich auf“, flüsterte er leise. Für Zeke dauerte die Nacht eine halbe Ewigkeit. Alpträume über Alpträume plagten ihn was ihn immer wieder im Schlaf zum zusammenzucken brachte. Der nächste Tag war angebrochen und so langsam begann sich auch das Leben wieder in den Körper des Chefs vom Waschsalon zu schlängeln. Er blinzelte einige male, schmatzte und begann sich etwas zu bewegen. Cade, der die ganze Nacht lang wach gewesen war und immer wenn Zeke nicht mehr atmete sogleich wieder hellwach war blickte auf den nun müde blinzelnden Dealer herab.

„Guten Morgen“, hauchte er. „Morgen“ , gab Zeke zurück, der nun an sich herab sah. Er war ja so gut wie nackt? Er richtete sich ruckartig auf und saß nun Kerzengerade im Bett. „ Oh, scheiße“, Murmelte er und rieb sich über das Gesicht.
 

Es fühlte sich unglaublich schön an, nicht in einer versifften Gasse, halb erfroren aufzuwachen oder vor seinem Bett liegend. Es war, wirklich schön das Cade bei ihm war. Sehr schön, aber, dass er hier halb Nackt war, beunruhigte ihn. „Was, was machst du hier?“ „Ich hab die ganze letzte Zeit bei dir geschlafen, falls es dir nicht aufgefallen ist“, sagte Cade leise und setzte sich dann auf.

Die dunkel unterlaufenen Augen verrieten, dass er die Nacht kaum ein Auge zugemacht hatte. Er lehnte sich zu dem Dealer herüber, umarmte ihn gleich wieder und streichelte ihm mit den Fingerspitzen über die Brust. Das machte natürlich einen relativ anhänglichen Eindruck, war aber eigentlich nur Sorge. „Wie geht es dir? Geht es dir besser? Ich hatte so Angst um dich“, sagte Cade, der den Eindruck machte, als würde er gleich wieder in Tränen ausbrechen. „Und was ist HIV, Zeke? Kann ich dir da nicht einfach ein Medikament in der Apotheke holen? Oder einen Tee kochen? Du solltest dich auskurieren!“ Auskurieren? Er sprach es nicht aus, diese Frage war ihm nur ins Gesicht geschrieben. „Nein, Cade.“, sagte er und schüttelte den Kopf. Er wusste wirklich nicht was es war und das aller schlimmste: Woher wusste er das? War er so zu gewesen letzte Nacht, dass er ihm erzählt hatte, dass er an dieser Scheiße litt? „Ich nehm schon Medikamente dagegen, Scheiß teuer das Zeug, mehr kannste da nicht machen. Wenn du das mal hast, dann wirst du es nicht mehr los." , erklärte er versuchte aber so simpel wie möglich zu bleiben. Das HIV irgendwann zu Aids werden würde –bei seinem Lebensstil ganz sicher- war alles zu kompliziert zu erklären. „Das ist eine Krankheit, die irgendwann so schlimm wird, dass man dran stirbt.“, er presste die Lippen kurz zusammen und kratzte sich am ohnehin verwuschelten Kopf.

Auch wenn er, sollte die Krankheit ausbrechen, sich lieber das Gehirn wegschoss als daran zu verrecken. Das hatte er mit sich schon so abgemacht. „Keine Sorge das is nur durchs Blut übertragbar.“, erklärte er weiter „also damit du jetzt nicht denkst, dass ich dich anhuste und du bist dann krank.“ Ich will nicht, dass du angst bekommst wenn du mit mir zusammen bist. Zeke verdammt nochmal SPINNST DU? Ermahnte er sich selbst in Gedanken. Er erwischte sich selbst dabei wie er etwas näher zu Cade gerutscht war und sich an ihn lehnte.

Es war schön gewesen nicht allein aufzuwachen. Aber das war auch das Problem. „ So und jetzt raus! Verschwinde ich brauch jetzt meine Ruhe!“ Verließen dann diese zu seinem Verhalten widersprüchlichen Worten seine Lippen, woraufhin Cade ihn mit großen, ängstlichen Augen ansah, nicht weil er ihn wegschicken wollte, sondern, weil er gesagt hatte, dass er daran sterben würde. Dann allerdings senkte er den Kopf. Es würde nicht dazu kommen, dass er daran starb, da war er sich sicher.
 

„Hab“, begann er leise und schloss, anstatt zu gehen, seine Arme noch etwas Enger um den Dealer „keine Angst.“ Der Asiat schloss die Augen. Zekes Befürchtung, dass Cade nun, wie die meisten Leute, Angst vor Ansteckung hatte, verflüchtigte sich. Der Asiat schien überhaupt keine Berührungsängste zu haben. Im Gegenteil. „Aber wieso kannst du dann nicht mit mir schlafen?“

Zeke ließ die Zunge über sein Lippenpiercing gleiten. „Na, weil sich die Krankheit durch Sex überträgt. Google mal bei Gelegenheit danach. Kriegst auch meinen Laptop. So jetzt, jetzt weißt du ein ziemlich intimes Detail von mir das ich sonst niemandem verrate." Auch nicht den Huren, mit denen ich ungeschützt schlafe, hing er in Gedanken noch an. „Jetzt musst du mir auch ein Geheimnis von dir verraten", verlangte Zeke, der es unwahrscheinlich genoss von Cade trotz, dass er versucht hatte ihn weg zu scheuchen, noch so festgehalten zu werden. Es war so ungewohnt und um ehrlich zu sein, machte es ihm sogar etwas Angst. Aber es war schön.

„Okay“, sagte Cade und atmete tief ein. „Ich werde dir etwas verraten, das ich noch nie jemandem gesagt habe und das du auch unbedingt für dich behalten musst.“ Er wartete darauf, dass Zeke nickte, dann begann er leise: „Ich bin nicht von hier. Nicht nur nicht aus diesem Land, sondern nicht von diesem Planeten. Man würde mich wohl als Alien beschreiben. Ich komme aus dem All.“ Zeke blickte Cade an und drückte ihn nach einem Moment von sich. „Ich rede mit dir über ein ernstes Thema und du laberst jetzt so ne Scheiße. Ersthaft. Verpiss dich jetzt.“ Allerdings wollte der Asiat sich nicht rühren. Der Dealer sah kein Lächeln in seinem Gesicht, kein Scherz in seinen Augen. „Ich meine es wirklich ernst, Zeke.“, hörte er den Rotäugigen sagen.

„Du bist echt davon überzeugt, oder?“ Jetzt musste er lächeln. Entweder war Cade voll auf Droge oder auf eine liebenswerte Art und Weise total verrückt. Manchmal verhielt er sich ja wirklich so Weltfremd, dass man es ihm glauben könnte.

Er blickte in das Gesicht des anderen und war selbst erstaunt, als er merkte, wie er eine Hand hob und seitlich durch die schwarzen, langen Haare fuhr. Dann wanderte Zekes graugrünes Augenmerk zu den weichen Lippen herab, die ihn so oft sanft anlächelten, wie auch jetzt. Er schluckte und drückte Cade von sich, dann stand er auf. „Danke, dass du heute für mich da warst, Cade. Leg dich jetzt mal schlafen, ich hab noch einiges an Papierkram zu erledigen.“ Dem sorgenvollen Blick, den er nun zugeworfen bekam, entgegenete er mit einem Seufzen. „Keine Angst. Ich bleib doch hier bei dir im Raum und mir geht es wieder gut.“ Endlich legte sich Cade langsam hin und zog die Decke über sich. Zeke wandte sich ab und setzte sich an seinen versifften Schreibtisch, bei dem die Unterlagen in einem heillosen Chaos querbeet lagen. Er warf sich in den Schreibtischstuhl und blieb wie ein Schluck Wasser in der Kurve darin sitzen. Über den Tisch hinweg beobachtete er den Asiaten, der vor Erschöpfung sofort eingeschlafen war. „Zeke“, sagte er leise zu sich selbst. „Du brichst deine eigenen Regeln. Du fängst an ihn zu sehr zu mögen.“
 


 

~Fortsetzung Folgt~
 

Und in Kapitel 10?
 

Zeke zündete sich die Zigarette an und beobachtete wie der Qualm sich in der Dunkelheit der Nacht ausbreitete. Eine kalte, trostlose Nacht. Eine Nacht in New York. Als er in die nächste Gasse abbog zog etwas seine Aufmerksamkeit auf sich. "Großer Gott!" die Zigarette fiel ihm aus dem Mundwinkel als er auf jemandem am Boden zu lief und nach dessen kalten, bleichen Hand griff, die dann leblos in seiner Lag. "Cade! Hörst du mich?!" er strich ihm eine schwarze Strähne aus dem kreideweißen Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-04-05T19:07:45+00:00 05.04.2011 21:07
Okay, jetzt bin ich ein bisschen verwirrt... aber das wird schon wieder ^^' echt jetzt, ein Alien? nee oder?
Von: abgemeldet
2011-04-03T16:42:13+00:00 03.04.2011 18:42
Awww mein Zekischatzü ToT
Aber haha, das erste was ich dachte war Cade ist bestimmt ein Alien D:
Hach ja dramaaaa~ <3
Schnell weiter lesen, was ist das den für eine fiese Vorschau????
Von: Leda
2011-03-22T21:51:43+00:00 22.03.2011 22:51
mh...
ich weiß noch nicht wirklich...
wie ich das mit zeke und cade finde...
*am kopf kratz*

na ja...xD
ich lass mich überraschen wies weiter geht!

gutes kapi ^^
Von: abgemeldet
2011-03-16T14:22:08+00:00 16.03.2011 15:22
Das nächst Kapi macht mir angst x.x
Und das mit dem Alien o.o
Aber sonst... auf eine merkwürdige art und weise ein sehr süßes Kapi ^^
Von:  Inan
2011-03-15T22:31:12+00:00 15.03.2011 23:31
Immerhin haben sie jetzt beide was davon, wenn sie sich gegenseitig aufsammeln xD
Nein, jetzt ernsthaft, es ist wirklich süß, dass Zeke Cade so sehr mag, der ja nun wirklich keine Ahnung hat, auch wenns sich in seiner Situation wohl leicht destruktiv auswirken könnte~
Tolliges Chap~ <3
Von:  Cho-Yen
2011-03-15T16:12:42+00:00 15.03.2011 17:12
Ich mag das Kapitel
ich liebe so
böse machenschaften und die schattenseiten einer stadt eines menschen
ach ich find es toll wie ihr schreibt XD

und für mich war cade nochnie von dieser welt XDD *musste nochmal gesagt werden*

die vorschau zum nächsten kapie macht mir angst O.O
Von:  Nine-chan
2011-03-15T13:41:27+00:00 15.03.2011 14:41
ohhh das kapi is wider super :)
ich freu mich schon auf 10.
bin gespannt was mit cade is^^


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