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Spiegelbilder

Makato x Taro
von

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E wie Ehrgeiz

Hallo!
 

Ich hab es doch glatt noch geschafft. ^_____^ Hab ich kaum noch für möglich gehalten. Mal sehen, was passiert, wenn ich nicht mehr im Prüfungsstress bin.
 

Viel Spaß beim Lesen! Ich hoffe, es gefällt!
 

LG Zyra
 

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E wie Ehrgeiz
 

Ich hasse es, wenn er das tut. Er ist gut darin, mich als Weichei darzustellen. Obwohl er es ist, der es übertreibt. Da sorge ich mich schon mal um jemanden, und dann sowas. Ich meine, natürlich kenne ich das von ihm. Aber es macht mich jedes Mal wieder wütend.
 

„Okay. Bitte“, presse ich hervor und versuche gleichgültig zu klingen. „Beschwer dich bloß nicht, wenn du wieder in der Schule umkippst.“
 

Taros Lippen verziehen sich zu einem dünnen Strich. Er hasst es, wenn ich ihn daran erinnere. Jetzt wird er erst recht gehen. Aber damit habe ich mich schon abgefunden.
 

Auf dem Schulweg muss ich mich bemühen, auf ihn Rücksicht zu nehmen. In mir brodelt es, allerdings will ich unter keinen Umständen, dass es ihm noch schlechter geht und er mir wohlmöglich tatsächlich noch in Ohnmacht fällt.
 

Manchmal verstehe ich ihn absolut nicht. Augenscheinlich geht es ihm wirklich schlecht. Wo liegt da das Problem, es zuzugeben? Niemand würde es ihm als eine Schwäche oder dergleichen auslegen, wenn er mal einen Tag zu Hause bleiben und sich ausruhen würde. Besonders seltsam ist es, dass er bei sich selbst anscheinend andere Maßstäbe ansetzt, als bei anderen. Käme ich auf die Idee, in einem solchen Zustand zur Schule zu gehen – was ich niemals tun würde –, Taro würde die Hände in die Hüften stemmen und mich mit einem so missbilligenden Blick bedenken, dass ich mich sofort freiwillig in meinem Bett verkriechen würde. Wenn ich das versuche, bekomme ich nur ein „Du übertreibst maßlos“ zu hören.
 

Ich schaue besorgt zu ihm hinunter. Er ist wirklich gut darin, es zu verbergen. Aber ich habe ihn heute Morgen ins Bad wanken sehen und seine Appetitlosigkeit bemerkt. Von den Hustenanfällen will ich gar nicht erst anfangen. Den Vormittag sollte ich ihn wohl im Auge behalten und zumindest versuchen, darauf Einfluss zu nehmen, dass er nicht in Situationen gerät, in denen er sich anstrengen muss.
 

Einen Moment lang spiele ich mit dem Gedanken, irgendeinem Lehrer zu stecken, wie krank er ist, sodass dieser ihn wegen der Ansteckungsgefahr zur Krankenschwester und nach Hause schickt. Den damit verbundenen Ärger will ich ihm jedoch nicht antun. Und mir auch nicht. Taro wäre ziemlich sauer.
 


 

***

Gemessen an den Umständen ist der bisherige Vormittag eigentlich ganz gut verlaufen. Taro ist zwar etwas unaufmerksam, aber ansonsten scheint er klarzukommen. Er schlägt sich durch. In der zweiten großen Pause hat Direktor Yamaguchi ihn zu sich bestellt. Wahrscheinlich geht es um seine Zusatzklausur. Ich hoffe immer noch, dass der ihn nach Hause schickt. Aber wie ich Taro kenne, wird er schon zu verhindern wissen, dass der Direx erkennt, wie es ihm geht.
 

Allerdings ist in mir in den letzten Minuten ein Plan gereift, wie ich ihn dazubekomme, mit mir zur Krankenschwester zu gehen.
 

Dem neuen Sozialkundelehrer sei Dank, denke ich ironisch. Ich sitze in Sozialkunde und muss an mir halten, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Das ist mir auch noch nie passiert. Der Typ ist eine einzige Katastrophe.
 

Dabei hatte er auf den ersten Blick ganz in Ordnung gewirkt. Entspannt und locker. Wie ich inzwischen gemerkt habe, in einem zu hohen Maß.
 

Seit geschlagenen zehn Minuten erzählt der Kerl uns schon seine Lebensgeschichte. Inzwischen muss man schon das Gefühl entwickeln, sein Leben bestehe ausschließlich aus Sex … und wie es dazugekommen ist. Wenn ich bedenke, womit er sich alles brüstet, erscheint er mir nur erbärmlich.
 

Ein erfülltes Sexleben ist schön und gut, aber man sollte erkennen, dass es auch andere Dinge im Leben gibt, die Spaß machen. Sein restliches Leben scheint nicht besonders dolle zu sein, ansonsten würde er sicher auch mit anderen Erfolgen als „Frauenerrungenschaften“ prahlen.
 

Ich muss hier weg, denke ich und drücke meine Hände auf meinen Bauch, um mich zu kontrollieren. Mein „Fluchtplan“ steht. Es fehlt nur noch Taro.
 

Ich muss noch zwei weitere lange Minuten warten, bis es endlich an der Tür klopft, Taro kurz darauf eintritt und den Redeschwall des Lehrers unterbricht. Die beiden mustern sich. Während Taro es unauffällig macht, tut der Lehrer es unverhohlen.
 

„Omata Daisuke“, sagt er schließlich und fragt dann: „Und wer bist du?“
 

„Tarimo Litaro“, erklärt Taro schließlich leise mit gesenktem Blick. Es ist eine Masche von ihm sich neue Lehrern gegenüber, eher zurückhaltend zu präsentieren. In diesem Fall vermute ich jedoch, dass seine Lautstärke auch darauf zurückzuführen ist, dass er seiner Stimme nicht traut. „Entschuldigen Sie die Verspätung, Omata-sensei. Der Direktor wollte noch mit mir sprechen.“
 

Während dieses etwas längeren Sprechens höre ich das Kratzen in seiner Stimme. Nicht deutlich, aber es bestätigt meine Annahme.
 

Taro übereicht dem Lehrer eine Nachricht von Yamaguchi, wartete darauf, dass er aufgefordert wird, sich hinzusetzen, und kommt zu mir hinüber. Er sitzt noch keine drei Minuten, da schiebt er mir schon seinen Block hinüber.
 

„Interessante“ Unterrichtsart. Geht das schon die ganze Zeit so?, lese ich und greife zu einem Bleistift.
 

Ja, schreibe ich, aber es war noch schlimmer. Ich muss hier raus, sonst brech ich mir noch ne Rippe bei dem Versuch, das Lachen zu unterdrücken. Widersprich mir nicht!
 

Ich schiebe seinen Block zurück, atme tief durch und melde mich, bevor er überhaupt die Chance hat, nachzuhaken. Seinen fragend-skeptischen Blick ignoriere ich.
 

„Ja …?“ Omata zeigt auf mich, da er augenscheinlich meinen Namen nicht kennt.
 

„Kitano Makato“, sage ich und komme dann zum Punkt: „Taro geht es nicht gut. Kann ich ihn zur Schulkrankenschwester bringen?“
 

Der Lehrer blickt mich einen Moment fragend an, bis er versteht, dass sich hinter Taro Litaro verbirgt. Dieser spielt tatsächlich mit. Vielleicht kann er das Husten auch einfach nicht mehr zurückhalten. „Ja, natürlich“, antwortete Omata schließlich.
 

Wir packen unsere Sachen zusammen und sind in Windeseile verschwunden. Sobald wir uns ein wenig vom Klassenzimmer entfernt haben, breche ich in unterdrücktes Gekicher aus. Taro schüttelt leicht lächelnd den Kopf.
 

„Schräger Typ“, bemerkt er. „Was machen wir jetzt?“
 

„Wir gehen zur Krankenschwester“, bringe ich nach mehreren tiefen Atemzügen hervor. Kaum habe ich geendet, verengen sich Taros Augen. Ungerührt fahre ich fort: „Ich weiß, du magst keine Ärzte. Du musst ja nicht machen, was sie sagt. Aber wir haben keine Ahnung, ob der Kerl eine Bescheinigung, darüber dass wir da gewesen sind, haben will oder nicht. Also gehen wir besser auf Nummer sicher.“
 

Es ist keine Lüge. Und ich bin überzeugt davon, ihn mit dieser Argumentation zu kriegen. Meine Worte habe ich mir gut überlegt. Sie ergeben Sinn, bieten aber auch ein Schlupfloch. Wenn er krankgeschrieben wird, wird er sich daran halten müssen. Soweit mein Plan, bleibt nur noch zu hoffen, dass er ihn nicht durchschaut.
 

„Okay. Ja. Meinetwegen“, murrt Taro einen Moment später.
 


 

***

Grippaler Infekt, lautet die Diagnose. Zwei Tage krankgeschrieben.
 

Man bin ich gut, jubele ich innerlich.
 

Inzwischen sind wir fast zu Hause und Taro hat noch immer nichts gesagt. Ich zweifele nicht daran, dass er verstanden hat, was meine Absichten gewesen sind. Es wird ihm spätestens klar geworden sein, als ich seine Krankschreibung und die Bescheinigung für Omata sofort im Sekretariat abgegeben habe.
 

„Ich mag es nicht, wenn du das tust“, sagt Taro düster.
 

„Wenn ich mir Sorgen um dich mache?“, frage ich provokant, obwohl ich genau weiß, dass er das nicht meint. Jedoch will ich es betonen. Er soll diesen Aspekt ja nicht vergessen.
 

„Nein. Wenn du etwas über meinen Kopf hinweg entscheidest!“
 

„Wer mag das schon“, murmele ich mehr zu mir selbst, stelle dann aber die Frage, die mich schon lange beschäftigt: „Was soll das eigentlich?“
 

Kurz runzelt Taro die Stirn. Er braucht einen Moment, bis er mir folgen kann. Normalerweise hätte er sofort verstanden, dass ich wissen will, warum er sich das ganze überhaupt antut. Das ist auch ein eindeutiges Indiz dafür, dass es ihm nicht gut geht. Nicht, dass man noch einen weiteren Anhaltspunkt bräuchte.
 

„Ich will nichts verpassen!“, sagt er schließlich, aber ich erkenne augenblicklich, dass es gelogen ist.
 

Mir ist bewusst, dass Taro ungemein ehrgeizig sein kann. Allerdings weiß er genauso gut wie ich, dass ihn, wenn überhaupt, nur die Hälfte von dem interessiert, was in der Schule besprochen wird, und ich ihm diese Hälfte ebenso gut erklären könnte.
 

„Du redest gequirlte Scheiße“, bricht es aus mir heraus. Langsam habe ich dieses Spielchen satt. „Wir wissen beide, dass dir an der Schule nicht sonderlich viel liegt!“
 

Im ersten Moment zuckt Taro zusammen. Danach legt sich ein beinahe gebrochener Ausdruck über seine Augen. „Aber an dir liegt mir etwas“, erwidert er und schlurft ins Schlafzimmer.
 

Perplex starre ich ihm hinterher. Was hat denn das damit zu tun? Manchmal verstehe ich ihn wirklich nicht. Unbewusst schüttele ich den Kopf über die Situation. Ich überlege, ob ich ihn darauf ansprechen soll, befinde es aber als zwecklos. Für den Moment zumindest.
 

„Ich besorg uns etwas zum Mittagessen“, rufe ich und warte einen Augenblick auf eine Antwort. Die bleibt allerdings aus. Keine Ahnung, ob er sauer ist oder nur seine Stimme nicht überstrapazieren will.
 

Ich stelle meine Schultasche im Flur ab und mache mich dann auf den Weg. Als erstes springe ich noch schnell in eine Apotheke, bevor diese über Mittag schließt. In weiser Voraussicht hat die Schulkrankenschwester das Rezept für die Medikamente gleich mir in die Hand gedrückt. Taro hätte sie sich so oder so nicht geholt. Wie ich ihn allerdings dazu bringen soll, die Medizin zu nehmen, weiß ich noch nicht.
 

Während ich auf die bestellten Nudelsuppen warte, kommt mir Taros Blick wieder in den Sinn. Irgendwie erinnert er mich an den Ausdruck seiner Augen, wenn er über die Zeit spricht, bevor er nach Japan gekommen ist. Ich kenne die groben Zusammenhänge, aber irgendwie kann ich die Parallele nicht ziehen. Vielleicht sollte ich ihn fragen.
 

Das Essen verläuft ruhig. Taro isst seine Nudelsuppe und verschwindet danach wieder ins Schlafzimmer. Ohne die Tablettenpackungen auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben.
 

Du hast es nicht anders gewollt, denke ich genervt. Ich schnappe mir ein Glas Wasser sowie die Tabletten und gehe ihm hinterher. Er sitzt im Bett und liest. Den Titel kann ich zwar nicht erkennen, aber ich vermute, dass es leichte Lektüre ist. Kein Kafka oder dergleichen. Nachdem er mich kurz angesehen hat, blickt er stoisch auf sein Buch.
 

Seufzend lasse ich mich im Schneidersitz auf meinem Bett nieder. „Erklär es mir, Tata“, fordere ich ihn auf. „Ich versteh nämlich gar nichts und werde so schnell nicht locker lassen.“
 

„Was einen nicht umbringt, macht einen stärker“, entgegnet er düster. „Ich habe schon einmal alles verloren. Und ich habe schon einmal geglaubt, dich verloren zu haben. Das ist kein Gefühl, auf das ich scharf bin.“
 

Ich nicke, obwohl ich es nicht ganz verstehe. Ich weiß, dass Taro mich „gerne“ mal beschützt. Ich verlasse mich teilweise auch darauf. Aber es ist ja nicht so, dass er mich nirgends alleine hingehen lassen würde. Warum sollte es ein Problem sein, wenn er krank ist?
 

„Aber wenn du deinen Körper überanstrengst, dauert es nur noch länger, bis du wieder ganz fit bist. Und wenn du nicht aufpasst, ziehst du dir noch irreparabelle Schäden zu. Damit würdest du dich dauerhaft schwächen“, argumentiere ich auf der Grundlage dessen, dass ich verstanden habe.
 

Taro lächelt nachsichtig. So als wisse er, dass ich ihn immer noch nicht ganz verstehe. „Es resultiert aus einem Gefühl“, murmelt er, „und normalerweise höre ich auf meine Gefühle.“
 

„Dann hörst du jetzt eben auf deinen Verstand!“, lege ich fest und halte ihm auffordernd das Glas und die Medikamente hin. „Es sind auch keine Chemiekeulen – alles auf pflanzlicher Basis.“
 

„Meine Güte, Toto, manchmal bist du echt hartnäckig!“, seufzt er, nimmt die gereichten Sachen aber an. Ich grinse triumphierend. „Und manchmal bist du echt niedlich“, fügt er hinzu und belächelt mich.
 

„Was die nächsten Tagen betrifft“, setze ich an und ignoriere seinen Ausspruch, obwohl ich es nicht leiden kann, wenn er das tut. Ich bin nicht niedlich!
 

„Ja, ja“, fährt Taro mir ins Wort. „Ich bleibe zu Hause und ruhe mich aus. Ich hab’s verstanden.“
 

„Daran zweifele ich nicht“, erwidere ich grinsend. „Eigentlich wollte ich auf deine Klausurvorbereitung zu sprechen kommen. Ich dachte mir, dass ich dir Aufgaben geben kann, die du im Laufe des Vormittages bearbeitest und die wir dann gemeinsam besprechen können, wenn ich wieder da bin.“
 

„Klingt sinnvoll!“, stimmt Taro mir zu. „Freitag gehe ich aber auf jeden Fall wieder hin. Da haben wir Mathe.“
 

„Das sehen wir dann!“, sage ich und halte mir alle Optionen offen.
 


 

***

Am Freitag gibt es nicht viel zu diskutieren. Taro ist wieder so gesund, dass ich ihn bedenkenlos gehen lasse. Dabei hat er sich gar nicht so viel ausgeruht, abgesehen davon, dass er die meisten Zeit im Bett verbracht hat. Wir haben Mathe gelernt ohne Ende. Taro hat nicht aufhören wollen, bis er auch die letzte Kleinigkeit verstanden hatte. Er scheint es Minamoto wirklich zeigen zu wollen, mit solch einem Ehrgeiz und einer Disziplin wie er bei der Arbeit ist.
 

„Das müssen wir auch noch wiederholen!“, sagt Taro und reicht mir eine Liste, während wir nach dem Matheunterricht in die Pause gehen. Ich werfe einen Blick auf den Zettel. Manches sicherlich, einiges okay, aber teilweise … ich bezweifele, dass es dran kommen wird. Natürlich ist die Arbeit von Minamoto konzipiert, aber Yamaguchi weiß, welche unsere Themen sind und welche nicht.
 

„Was wir machen, überlass ruhig mir“, antworte ich von seinem Eifer schon etwas genervt. „Ich hab den Überblick.“
 

Die Chance darauf zu antworten, nimmt Omata, der uns gerade entgegen kommt, Taro, indem er ihn fragt: „Bist du wieder fit, Taro-chan?“
 

Für einen winzigen Moment entgleisen Taros Gesichtszüge, dann bringt er ein zurückhaltendes „Ähm, ja, sensei“ hervor, bei dem ich nicht sagen kann, wie hoch der gespielte Anteil ist.
 

„Dann ist ja gut“, erklärt Omata gut gelaunt und schlägt mir kumpelhaft auf die Schulter. „Pass nur weiterhin so gut auf deinen kleinen Freund auf!“
 

Mir klappt der Mund auf und sobald der Lehrer weitergegangen ist, entgleisen Taros Gesichtszüge endgültig. Man wie abgedreht ist der Kerl?
 

„So etwas Unverschämtes“, beschwert sich Taro. „‚Taro-chan‘. Ich glaub, es hakt. Ich bin doch kein kleines Kind.“
 

Wo er Recht hat. Die Anrede war äußerst unangebracht. Und auch mir gegenüber hat es sich zu lässig verhalten. Der Typ ist schließlich Lehrer und nicht einer meiner Freunde.
 

Auf dem Weg zum Schulhof höre ich weiterhin Taros Geschimpfe zu. Unweigerlich muss ich schmunzeln. Er hasst es, wenn er als klein oder als Kind bezeichnet wird. Im Gegensatz zu mir war er immer relativ klein für sein Alter und ich habe ihn gerne damit geneckt. Inzwischen bin ich nur noch vier Zentimeter größer und habe keine großen Gelegenheiten mehr, ihn etwas damit zu ärgern. Aber das hier ist ganz sicher eine.
 

„Das hat er bestimmt gesagt, weil du so klein und niedlich bist, Taro-chan“, necke ich ihn grinsend. Schlagartig hält er in seinem Gemurmel inne und seine Augen verengen sich.
 

Treffer versenkt!, triumphiere ich und grinse breit. Allerdings nur solange, bis Taro die Stirn runzelt und seine Gesichtszüge sich kurz daraufentspannen. Es scheint, als sei ihm eine Idee gekommen.
 

„Sag das noch mal!“, fordert er mich auf.
 

„Äh was?“, frage ich perplex und bleibe abrupt stehen. Taro grinst, kommt auf mich zu und schlingt seine Arme um meinen Hals.
 

„Nenn mich noch mal ‚Taro-chan‘, Toto-sempai!“, schnurrt er mir ins Ohr. Seine Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken. Nein, jetzt hat er definitiv nichts mit jemanden zu tun, den man mit „chan“ betitelt. Sein verheißungsvoller Tonfall ist eher verboten erwachsen.
 

„Ähm, Tata, was soll das?“, bringe ich hervor.
 

Taro sieht mich ernst an. „Den mache ich fertig!“, verkündet er finster. Danach entspannen sich seine Gesichtszüge wieder und er schaut mich bittend aus großen, naiven Augen an.
 

„Du hilfst mir doch, Toto-sempai?“, fragt er zuckersüß. „Du passt doch weiterhin auf deinen kleinen Taro-chan auf, nicht wahr?“
 

„Öhm, ja“, erkläre ich immer noch neben der Spur. Meine Güte, diese geballte Ladung „Taro“ scheint meinen Sinnen nicht gut zu bekommen. Seine Locken kitzeln mein Gesicht, sein warmer Atem streift meinen Hals und sein Geruch hat mir, glaube ich, noch nie intensiver in der Nase gelegen.
 

„Du bist echt der Beste“, frohlockt Taro kindlich und schmiegt sich an meine Brust.
 

Ich weiß gar nicht, worum ich mir im Moment mehr Sorgen machen soll. Darüber, dass sein Ehrgeiz noch mit ihm durchgeht oder … darüber, dass bei mir zurzeit augenscheinlich einiges gewaltig durch rattert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yeliz
2011-04-03T20:17:27+00:00 03.04.2011 22:17
Diese FF ist echt toll 'grins

Als ich das Kapitel gelesen habe, hatte ich ein Dauergrinsen aufgesetzt.
Cooles Kapitel. Macht Spaß die FF zu lesen. ;D
Ich find Taro sehr interessant.
Ich bin schon auf's nächste Kapitel gespannt. ^-^

Liebe Grüsze
grinsende Träumerin :D
Von:  Inan
2011-04-03T18:22:15+00:00 03.04.2011 20:22
What the Fuck, Taro dreht am Rad xD
Es ist ein wirklich interessante Frage, wo Taros extremer Ehrgeiz herkommt, vielleicht Verlustängste oder so~
Tolles Kapitel <3


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