Die erste Rivallin!
Während sich meine Augen immer mehr weiteten, vernahmen meine
Lippen das gefühl von wärme und zärtlichkeit.
Doch auch von rauen, unangenehmen Lippen, die ich nicht
mehr an meinen spüren wollte.
Nie wieder.
Denn über diese Lippen kamen schon so viele verletzende Worte,
sie haben wahrscheinlich sogar schon Dinge oder Personen
berührt, an die ich nicht einmal einen Denken wollte.
Ich spürte das unbehagen in mir, dass unwohlsein durch
die bloße Berührung ihrer Lippen.
Ich spürte mein Herz laut und heftig schlagen und es
protestierte, diese Situation und dieses Mädchen noch eine
sekunde länger zu ertragen.
Es schmerzte tief in mir, obwohl es schon so lange her war.
Doch es schmerzte, allein die Tatsache das ich am Ende
wieder nur Mittel zum zweck für sie war.
Und obwohl ich all diese Dinge deutlich spürte und
mich dieser Kuss alles andere als beflügelte, konnte
ich mich keinen Millimeter rühren.
Kurz flatterte mir noch Sasukes Gesicht vor Augen,
dann löste sie ihre Lippen von meinen und sah mich
an wie eine herausgeforderte Raubkatze.
Sie war schön, ganz ohne Frage.
So sehr ich sie auch auf irgendeine Art und Weise verachtete,
so sehr begehrte ein Teil von mir sie auch noch immer.
Es war einfach eine Tatsache, dass ich sie immer schon wollte.
Doch als ich sie hatte, trat sie mich mit Füßen.
Meinen Stolz, meine Ehre, mein Herz, Meine Treue.
Am ende war es alles nichts Wert, egal wie sehr ich
ihr nachgelaufen war, egal wie sehr ich sie geliebt hatte.
Sie hatte mich noch nie gewollt und würde es auch nie ernsthaft.
Sie würde immer nur das an mir wollen, was ihr ein gutes Image
einbrachte und ihr mehr als irgendwelche Gefühle bieten konnte.
Die erkenntnis darüber durchzuckte mein Herz wie einen Messerstich.
Du bist ein nichts!
Ein absoluter niemand!
Wer soll soetwas wie dich schon Lieben?
Ich dachte an diese Worte zurück und hatte ihre Stimme dabei
so deutlich im Kopf, als würde sie es in diesem Moment wieder sagen.
Und es tat auch genauso wieder weh.
Ich senkte den Blick, während sie sich zu meinem Ohr hervor beugte.
Ich spürte ihren Atem an meinem Nacken.
"Hör zu, Naru - Baby...", raunte sie an meinem Ohr und mich überkam
eine Gänsehaut.
So hatte sie mich früher auch genannt...
"... ich bekomme immer was ich will... und dich hatte ich bereits.
Und du weißt, ich kann dich jederzeit wieder haben...und genau
das werde ich auch, verlass dich darauf, Baby."
Nein, wirst du nicht.
Mein Gedanke war entschlossen und unumstösslich.
Ich wusste das sie mir nie wieder so wehtun würde,
weil ich es nicht erlauben würde.
Langsam zog sie sich nun zurück, ich spürte wie
sie mich mit ihrem Blick durchbohren wollte doch ich erwiderte
weder ihren Blick, noch ihre Leidenschaft.
Denn letztendlich war ich für sie nichts Wert.
Doch sie würde schon noch merken, dass ich nicht
leicht zu haben war und schon gar nicht für sie.
Mit einem siegessicherem Gesichtsausdruck wandte sie
sich schließlich von mir ab und setzte ihre Tätigkeit,
den Raum zu putzen, fort.
Ich folgte ihrem beispiel.
Sie versuchte immer wieder ein Gespräch aufzubauen, doch
ich antwortete einfach auf nichts.
Ich wollte nichts von ihr wissen und hören.
Nach einer guten und relativ schweigsamen, halben Stunde
waren wir fertig und ich machte mich daran zu gehen,
stand bereits an der Tür zum Flur, als sie mich plötzlich zu sich
zurück drehte.
Erneut drückte sie mir ihre Lippen auf, diesmal jedoch
kürzer und verführerischer.
"Ich weiß das du mich noch immer willst...",
flüsterte sie an meinen Lippen und ich sah sie noch immer
unbeeindruckt bin.
"Nein, Sakura.
Das glaubst nur du selbst.", gab ich trocken und
knapp zurück, wandte mich von ihr ab und ging.
Ich war durcheinander, dass musste ich zugeben.
Auch wenn ich sie nicht mehr mochte, hatte mich der Kuss
dochetwas aus der Bahn geworfen.
Schließlich war ich mal mit ihr zusammen.
Als ich gerade das Schulgebäude verließ und dann auch
durch das Schultor schritt, wurde ich angesprochen.
"Hey, jetzt warte ich schon und du rennst einfach an mir vorbei oder was?",
hörte ich jemanden hinter mir murren und ein angenehmer, gewohnter schauer
lief mir über den Rücken.
Ich sah verblüfft zurück. "Sasuke?"
Er sah mich an als hätte ich eine unfassbar dumme Frage gestellt.
"Wer denn sonst, Baka - Uzumaki?", erwiderte er entnervt und kam auf mich zu.
Ich spürte wie mir plötzlich das Blut in die Wangen stieg."Du hast...
gewartet...?"
Er blickte gelangweilt und stur geradeaus.
"Wonach siehts denn wohl sonst aus?
Kein Grund gleich rot zu werden...", murmelte er den letzten Satz
nur noch leise und ich sah beschämt zu Boden.
"Und wie wars mit Sakura?", fragte er nach einer kleinen Weile
und ich zuckte beinahe zusammen.
Das war etwas, worüber ich nicht reden wollte, aber
anderseits wollte ich mit ihm darüber reden.
"Sie..hat mich geküsst...", gab ich langsam und etwas
verloren zurück und beobachtete seine Reaktion.
Und es war nicht die reaktion die ich erwartet hatte!
Denn ich bemerkte, wie seine Hände sich
plötzlich ballten und aber ebenso schnell wieder nachließen.
Auch sein Gesicht veriet ihn nur für den bruchteil einer Sekunde,
als sich seine Augen weiteten und er leicht rot wurde.
Doch Sasuke hatte sich schnell wieder im Griff, sodass ich
aus seiner Reaktion nicht recht schlau wurde.
Als er gelassen nach details nachfragte, erzälte ich ihm alles
und er ließ sich nichts weiter anmerken.
Doch etwas verblüfft war er, als ich erwähnte, dass
ich mit Sakura zusammen war, ging jedoch nicht weiter darauf ein.
Kurz bevor wir bei ihm ankamen, rämpelte mich jemand an und Sasuke
konnte mich mit einem stützendem Arm gerade so vor dem fallen bewahren.
"Hey, was soll denn das, kannst du nicht aufpassen?!", brüllten Sasuke und ich
im Chor hinterher und der betroffene blieb stehen.
Als er sich umdrehte, stockte mir der Atem.
Es war Gaara!