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Delusive Society

Dritter Teil der DS-Reihe
von

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Eine objektive Meinung

Alles tut weh T.T Ich werde niemals mit Küche umziehen. Und ich kaufe für jede Wohnung eine neue Waschmaschine. Leute müssen verrückt sein, so was auf- und abzubauen... Autos und Material zum Nachkaufen kostet so viel wie eine neue Küche *drop* Und mir tut alles weh...

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Der Arzt hatte – nachdem Katsuya wieder angezogen war – danach gefragt, wie es ihm allgemein ging, nach Träumen und dem Alltag. Schon bei der ersten Frage wusste Katsuya, worauf er hinaus wollte und meinte nur, dass er keinen Therapeuten bräuchte, vielen Dank auch. Der Arzt sah nicht sehr überzeugt aus, aber er ließ es ruhen.

Er wies Katsuya weiterhin darauf hin, dass viele Patienten besonders die Woche des Wartens auf die Testergebnisse als sehr schlimm empfanden und gab ihm die Karte einer Notrufnummer. Die Beschreibung „Wir sind für sie da, wenn es in ihrem Leben eine Krise gibt, die sie verzweifeln lässt“ sagte alles und nichts, aber er bedankte sich trotzdem. Wenn er jemals bei so etwas anrufen würde, dann nicht, weil er Angst vor einem Testergebnis hatte, selbst wenn es eine Krankheit war, die ihn sein Leben kosten könnte.

Er hatte gerade echt größere Probleme und die ließen einen sehr ekligen Tod in vielen Jahren relativ unwichtig erscheinen. Seto hatte gesagt, er würde bei ihm bleiben, selbst wenn er positiv war und das war das einzig Wichtige. Demnach würde sein verzweifelter Anruf die Schwierigkeiten des Lebens mit einem DID-Patienten beinhalten und irgendwie bezweifelte er, dass ihm jemand bei einer generellen Hotline für Krisen da helfen konnte.

Na ja. Vielleicht war Yami ja mal so krank, dass er nicht reden konnte, dann wäre so eine Nummer vielleicht gar nicht so verkehrt. Er zog sein Handy hervor und speicherte sie ein, während Seto und der Arzt noch ein paar Worte wechselten, die er sowieso nicht verstand. Sprachtalent Seto sprach also nicht nur unendlich viele Fremdsprachen sondern auch noch ärztisch. Manchmal fragte er sich, was der Kerl eigentlich nicht konnte.

Zumindest ließ er sich überzeugen, zu einer europäischen Bäckerei zu fahren, damit Katsuya eine Brezel und eine Waffel kriegen konnte. Nicht nur das, sie fuhren sogar zu einem Cafe, wo Katsuya eine beschmierte Brezel und eine Waffel mit Sahne und heißen Kirschen bekam. Da machte alles wieder wett, selbst das blöde Stechen seiner Pobacken. Von wegen schmerzlos … doofe Ärzte.

Seto fragte ihn über alles mögliche aus, von Musik bis zu seiner Lieblingsfarbe, aber Katsuya unterbrach die Fragerei irgendwann: „Du musst mich nicht ablenken, Seto. Ich werd' dir hier nicht gleich in Depressionen verfallen, weil mich meine Gesundheit verzweifeln lässt.“

Seto, der sich interessiert vor gelehnt hatte beim vorherigen Gesprächsthema, seufzte und ließ sich gegen die Stuhllehne sinken. Er griff mit zwei Fingern an seine Schläfe und fragte: „Bin ich so durchschaubar?“

„Nein, ich kenne dich nur gut“ Katsuya grinste. „Dich interessieren meine Lieblingssüßigkeiten nicht ansatzweise.“

„Denkst du … wer weiß, wann ich dich damit mal bestechen muss“ Mit einem leicht maliziösen Lächeln verschränkte Seto die Arme, doch das Lächeln fiel wieder, bevor er weiter sprach. „Möchtest du … über deine Gesundheit reden?“

„Nein“ Katsuya atmete tief durch. „Nächste Woche wissen wir mehr, bis dahin machen wir einfach genau so weiter wie zuvor. Oder?“ Seto nickte nur. „Gut … dann reden wir über deine Gesundheit“ Das böse Grinsen schlug sich auf Katsuyas Züge. „Hattest du schonmal eine Geschlechtskrankheit?“

„Einmal“, murmelte Seto recht leise.

„Hm-mh?“ Interessiert lehnte Katsuya sich vor.

„Das … willst du das wirklich hören?“ Sein Gegenüber sah etwas gequält auf und seufzte. „Na gut … es gibt ein, zwei sexuell übertragbare Krankheiten, vor denen man sich nicht mit Kondomen schützen kann“ Katsuya legte nur fragend den Kopf zur Seite. „Mann … na gut, ich sage es. Man kann Läuse nicht nur auf dem Kopf bekommen.“

Läuse? Die kleinen Tierchen in den Haaren? Katsuya erwiderte: „Aber du rasierst dich doch komplett.“

„Seitdem schon“, knurrte Seto und wandte den Blick ab.

Katsuya grinste nur. Hatte er doch noch was gefunden, was Seto peinlich war.
 

Die Frauen aus der Selbsthilfegruppe begrüßten ihn freundlich und Leyla reichte ihm eine Tasse Tee, noch bevor er überhaupt danach fragen konnte. Er war erst das dritte mal hier, aber ehrlich gesagt fühlte er sich hier heimisch. Auch wenn gerade mal eine hier wirklich verstehen konnte, was er so durchmachte, waren alle hier sehr unterstützende Menschen. Ihre Anwesenheit war einfach angenehm.

„Okay, auf geht's“ Leyla lehnte sich lächelnd zurück. „Wer will mit seiner Woche anfangen?“

„Hier“ Misa hob die Hand. „Meine Woche war beruflich anstrengend, deswegen konnte ich Eri erst am Wochenende wiedersehen. Am Samstag sind wir zusammen in den Zoo gegangen, das hat sie sehr gefreut. Sie liebt Tiere über alles. Aus dem Streichelzoo habe ich sie erst wieder weg bekommen, als der Park schloss“ Die anderen drei Frauen lächelten und nickten, als war es ihnen die Situation nur zu gut bekannt. „Am Sonntag sind wir spazieren gegangen. Sie hat auf einer Bank gewartet, während ich Crepes holen ging. Sie steht ja nicht so gern in Schlangen, weil ihr da die Menschen zu nahe kommen“ Erneutes Nicken. Katsuya musste da eher an Ryou denken. „Ein Mann hat sich zu ihr gesetzt und sie angesprochen. Ich wollte eigentlich sofort hin, aber er schien nicht bedrohlich, also habe ich von der Schlange aus zugesehen. Sie hat die ganze Zeit ausgesehen wie ein verängstigtes Eichhörnchen und kein Wort gesagt, während er gesprochen hat. Als ich mit den Crepes dazu kam, sprach er gerade über die Scheidung von seiner Ehefrau und dem Sorgerechtsstreit über seinen Sohn. Er sah ein wenig beschämt aus, als ich Eri ihren Crepe gab und hat sich dann verabschiedet und ihr für das nette Gespräch gedankt. Anscheinend hat er ihr seine halbe Lebensgeschichte erzählt, weil sie nichts gesagt hat“ Misa musste lächeln. „Eri war natürlich völlig verstört und hat die nächste Stunde lang kein Wort mehr gesagt, aber ich fand das Ganze sehr lustig. Mittlerweile lacht sie auch darüber, aber sie hat jetzt noch mehr Angst, alleine die Wohnung zu verlassen.“

Alle nickten nur und wandten sich Katsuya zu, der links von Misa saß.

„Öh, ja … meine Woche war … ehrlich gesagt erinnere ich mich kaum an meine Woche“ Katsuya seufzte. „Der Bruder meines besten Freundes ist wegen eines Selbstmordversuchs in der geschlossenen. Deshalb ist mein bester Freund ziemlich durch den Wind. Wir alle eigentlich, dieser Bruder war bis vor wenigen Wochen Setos bester Freund und mein Lehrer und … ich habe echt Angst, dass ich an diesem Selbstmordversuch schuld habe. Er war in mich verliebt und dann bin ich mit seinem besten Freund zusammen gekommen … das macht mir echt Gedanken. Alles macht mir Gedanken. Ein anderer … ein Bekannter hat Seto vorgeworfen, dass er keine Kontrolle über sich hat und es nur eine Frage der Zeit ist, bis er mich wieder verletzt. Seto hat seitdem gar nichts dazu gesagt, ich weiß nicht, ob er es verdrängt hat, aber … was, wenn er sich die ganze Zeit Gedanken dazu macht? Was, wenn er auch versuchen wird, sich umzubringen? Mal wieder“ Katsuya atmete tief durch. „Und ich bin jetzt auch der letzten Persönlichkeit begegnet. Wächter ist … er ist einfach nur schrecklich, anders kann man das nicht sagen. Er hat überhaupt keine Gefühle und scheint klar etwas gegen mich zu haben. Er hat mir jetzt nicht direkt gedroht, aber … ich weiß, zu was er fähig ist. Und ich will keinesfalls auf der Liste seiner Feinde stehen.“

Er ließ eine Pause, in der die anderen vier ihn nur ansahen. In ihren Augen stand Mitgefühl. Tomokos Stirn lag in leichten Falten. Katsuya ließ den Kopf hängen, atmete noch einmal tief durch und fügte schließlich hinzu: „Und Mister Super-Anspruchsvoll will, dass ich mit den Halbjahresprüfungen unter die besten fünfzig komme, deswegen darf ich nebenher auch noch Tag und Nacht lernen. Er hat ein Rad ab. Und mein Arzt gibt mir so eine tolle Notrufkarte, falls ich Angst um meine Gesundheit habe. Vielen Dank auch – ich glaub', ich hab' andere Probleme.“
 

Tomoko hob eine Hand. Leyla nickte ihr zu, worauf diese sagte: „Ich würde gerne Katsuyas Lebenssituation später zum Thema machen, wenn er nichts dagegen hat.“

Katsuya nickte nur müde. Hilfe konnte er gerade wirklich gebrauchen.

Leyla fragte: „Okay? Gut … soll ich dann erstmal weiter machen?“ - Nicken - „Nun, Nene hat sich am Freitag Abend und am Sonntag mit besagtem Mann getroffen. Am Sonntag ist sie zwischendurch auch ausgeritten, sodass ich mich etwas mit ihm unterhalten konnte. Er … man merkt, er hat das mit der Erkrankung noch nicht ganz durchblickt. Er kennt nur eine Persönlichkeit von Nene und dass sie mehrere haben soll, dass kommt ihm eher wie Hokuspokus vor … seine Worte. Ich … möglicherweise bin ich etwas laut geworden.“

„Das wundert uns jetzt mal gar nicht“ Kimi grinste.

„Na ja, er sollte das schon etwas ernster nehmen. Er scheint ihr wirklich etwas zu bedeuten und dabei glaubt er, sie sei nur ein scheues Ding, an dem zu viele Leute herum gedoktort haben. Er hat mir ganz klar gesagt, er glaubt nicht an solch esoterisches Zeug, aber ihr zuliebe wird er ihr das nicht ausreden. Auch seine Worte“ Leyla schnaubte erbost. „Ich habe Nene abends gesagt, was er gesagt hat. Ich habe extra versucht, mich nicht gegen ihn zu stellen sondern ganz nüchtern zu bleiben. Auch wenn ich am liebsten geschrien hätte, so viel Angst hatte ich. Was, wenn er das ihr gesagt hätte? Sie hätte doch nie wieder jemandem vertraut.“

„Und was hat sie gesagt?“ Misa lehnte sich interessiert vor.

„Zuerst einmal hat sie natürlich als allererstes hinterfragt, ob er nicht recht hat und sie sich ihre Erkrankung nur einbildet“ Der Rest der Gruppe seufzte, Katsuya inklusive. „Zu meiner eigenen Schande muss ich gestehen, ich habe ihr das nicht ausgeredet. Ich bin raus gegangen und habe einen Busch angeschrien.“

„Das verlangt auch eine Menge Selbstbeherrschung“ Kimi lächelte schräg. „Warum den Busch und nicht den Esel?“

„Der Esel zuckt schon, wenn ich vorbei gehe“ Leyla schüttelte den Kopf. „Na ja, sie hat genug von meinem Geschrei gehört, dass sie das bisher nicht nochmal gesagt hat. Sie meint, wir könnten ihm ja mal eine andere Persönlichkeit vorstellen und gucken, was er dann sagt. Ich habe dazu erstmal ja gesagt.“

Die anderen nickten. Das klang wie eine sehr sinnvolle Lösung. Das hatte wenigstens den Hauch einer Chance, dass sie ihn nicht verlieren musste. Aber es klang sicherlich nicht nach einem guten Beginn für eine Beziehung.
 

Kimis Cousine schien erstaunlich friedlich, denn erneut hatte sie nichts zu erzählen. Tomoko berichtete, dass Hayato jetzt in der Psychiatrie war und es ihm dort erstaunlich gut ging. Er hatte am ersten Tag den jungen Assistenzarzt aufgeklärt, was seine Krankheit war und am zweiten, warum die Sache mit der Polizei passiert war. Da der Assistenzarzt sich überfordert fühlte und der Oberarzt nicht an DID glaubte, organisierte Tomoko gerade die Verlegung in die Psychiatrie, die Katsuya ihr beim letzten mal genannt hatte. Zufällig wusste er, wer gerade dort Arzt in der geschlossenen Abteilung war und was für Kompetenzen dieser hatte.

„Gut, gibt es Themen außer Katsuyas Situation?“, fragte Leyla in die Runde. Es meldete sich keiner. „Okay … Tomoko?“

„Was denkst du denn, was dir gerade am meisten Sorgen macht, Katsuya?“, fragte diese ihn.

„Am meisten … auf jeden Fall nicht die Prüfungen, die gehen mir sonstwo vorbei. Und meine Gesundheit auch nicht, Seto hat mir versprochen … also“ Er seufzte, vergrub das Gesicht in den Händen und hielt einen Moment inne, bevor er weiter sprach. „Ich bin vergewaltigt worden. Weihnachten“ Kimi und Misa hoben eine Hand vor ihren Mund. Tomoko verzog nicht einen einzigen Muskel. „Danach stand im Raum, mit was der Kerl mich alles angesteckt haben könnte. Für zwei Krankheiten habe ich Antibiotika bekommen und es wurde heute ein Hepatitis- und ein HIV-Test gemacht.“

„Oh Himmel ...“, murmelte Misa.

„Aber Seto hat versprochen, er bleibt bei mir, selbst wenn ich es habe“ Katsuya schluckte und sah auf. „Daher macht mir das nicht allzu viele Sorgen. Aber …“ Was konnte er sagen? Was durfte er sagen? Konnte er wirklich sagen, was ihm auf der Zunge lag? „Ich kann nicht mit Seto schlafen. Nicht so. Und das macht mir Angst.“

Leyla schien erstarrt. Kimi blinzelte nur und schüttelte den Kopf. Tomokos Hände hatten sich zu Fäusten geballt, in denen sie ihren Rock zerknitterte.

„Seto ist … shit, ich fasse nicht, dass ich das alles sage … Seto braucht Sex. Er wird echt instabil, wenn er keinen hat. Und gerade wird er immer instabiler. Dass sogar Wächter jetzt aufgetaucht ist … Wächter wollte sich nie wieder der Welt zeigen. Er ist nur aufgetaucht, um mir zu sagen, dass ich es nicht wagen soll, mich in Setos Psyche einzumischen. Aber wie soll ich das denn lassen? Seto ist mein Verlobter, verdammt. Ich kann doch nicht … ich kann nicht nichts tun. Das geht nicht. Ich weiß nicht, womit ich Wächter verärgern könnte und das macht mir Angst. Und gerade fehlt mir mein bestes Mittel, um Seto im Gleichgewicht zu halten ...“

„Weil er sonst bisweilen ausrastet und Persönlichkeiten hervor kommen, die dir weh tun?“, fragte Tomoko mit erstaunlich tonloser Stimme.

Katsuya nickte nur und schloss die Lider.

„Dann scheint dieser Bekannter damit recht zu haben, dass Seto sich nicht unter Kontrolle hat“ Tomoko ließ eine Pause. Vielleicht wollte sie sehen, wie er reagierte. Aber irgendwie schien in Katsuya keine Energie für eine Reaktion. „Und das heißt, du bist in Gefahr.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lunata79
2013-10-09T15:15:28+00:00 09.10.2013 17:15
Die Zustände werden jetzt anscheinend wieder schlimmer für Katsuya, wie mir scheint.
Gibt es für Seto´s Instabilität überhaupt eine Lösung? Was hat Kats für Alternativen?
Freu mich auf jeden Fall aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Von:  Lady_Ocean
2013-10-09T10:10:33+00:00 09.10.2013 12:10
Katsuya nimmt das sehr gefasst, dass er noch eine Woche warten muss, bis er zumindest eine ungefähre Gewissheit hat. Auch wenn er vollkommen Recht hat mit seinem Standpunkt - ich hätte das in seiner Situation nicht gepackt. Für mich ist diese Nüchternheit, die er gerade beweist, echt unglaublich. Als Seto ihm im Café so ausgefragt hat, hatte ich eher das Gefühl, der ist aufgeregter als Katsuya selbst. ^^
Aber im Moment hat Katsuya ja wirklich wieder mehr als genug andere riesige Probleme, die ihn wahrscheinlich von dieser einen Sache auch recht ablenken. Der Wächter macht ihm echt zu schaffen. Aber ich frage mich, ob das nicht evtl. ein Trugschluss ist, zu denken, dass der Wächter raus kam, weil Seto durch zu wenig Sex instabil wird. Der Wächter hat doch ganz klar gesagt, dass er es nicht toleriert, wenn Katsuya so viel Entscheidungsgewalt über die verschiedenen Teile von Setos Seele hat, dass er diese sogar nach Belieben rufen kann. Ich denke weniger, dass allein die Tatsache, dass Katsuya als Partner von "Seth" einen großen Einfluss auf diesen allein hat, schon zu viel für Wächter ist. Sonst hätte es längst mehr als genug Gelegenheiten für diesen Gegeben, in Erscheinung zu treten. Andererseits hat man Angst in letzter Zeit gar nicht mehr so wirklich angetroffen, oder? Bisher ist er es doch vor allem gewesen, der hervorgebrochen ist, wenn Seto sich bedroht oder belogen gefühlt hat oder in ähnlicher Hinsicht überfordert war. Ich glaube, Katsuya traut ihm da zu viel zu. Vielleicht sollte er darüber noch mal mit Yami reden.
Andererseits ist es natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass Seto auch ein gewisses Risiko für Katsuya darstellt. Mit so einem Krankheitsbild ist Seto definitiv nicht als ungefährlich zu bezeichnen. Aber war allen ja von Anfang an klar.
Die Frage, ob Seto zu gefährlich für Katsuya ist oder geworden ist, ist aber generell ein schwieriges Thema bei den beiden. Wenn Katsuya aus diesem Grund eine Trennung in Erwägung ziehen würde, ist schwer abzusehen, wie Seto dann reagiert. Eventuell sehr selbstzerstörerisch. Aber auch Katsuya selbst könnte das zusätzlich belasten. Nicht nur, dass eine Trennung von einem geliebten Menschen unter "normalen" Umständen schon extrem schmerzhaft ist - wenn dieser feste Glaube, dass Seto selbst Hepatitis und HIV mit ihm gemeinsam durchstehen würde, ihm diese enorme Kraft gibt, der Gefahr dieser Krankheiten psychisch so stark gegenüberzutreten, würde es ihn doch echt kaputt machen, wenn dieser Halt wegbrechen würde.
Ich bin gespannt, was für eine Lösung Katsuya da für sich findet. Ich denke nicht, dass er deswegen unüberlegt handeln und tatsächlich eine Trennung einleiten würde, aber ich bin mir sicher, dass ihm das noch eine Weile Kopfzerbrechen und Hilflosigkeit bereiten wird.


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