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Delusive Society

Dritter Teil der DS-Reihe
von

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Alltagsstress

Ich wurde dazu gebracht, mich jetzt nicht nur auf fanfiktion.de, sondern auch auf fanfiction.net als Autor zu verewigen. Da ist natürlich nicht mehr als hier hochgeladen (ehrlich gesagt ist hier am meisten hoch geladen...).

Shiza-Chan schickte mir ein Video, in dem sehr anschaulich gezeigt wird, wie verschiedene Persönlichkeiten in einem Menschen agieren können. Er sagte, ihm hätte es geholfen, sich Setos Persönlichkeiten besser vorzustellen, daher sende ich seine Empfehlung hiermit an euch:

http://www.youtube.com/watch?v=TA27afOsBMY

Und jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^.^
 

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Die folgende Woche war erstaunlich normal.

Keine neuen Persönlichkeiten, keine erschreckenden Geschichten aus Setos Kindheit und keine plötzlichen Katastrophen. Mitsuki redete nicht mit ihnen, aber weder Ryou noch Katsuya konnten sagen, ob das jetzt ihr normales Verhalten war oder ob sie sie irgendwie mied. Sie fragten, ob Yuji noch etwas zu ihr gesagt habe, aber auch dort schwieg sie natürlich nur. Sie schüttelte nicht einmal mehr den Kopf oder nickte. Sie war wie ein Geist, anwesend, aber nicht interagierend. Karin machte es traurig und auch für den Rest war es bedrückend, aber was sollten sie schon tun? Mit mehr Druck würde sie kaum mehr sprechen.

Wirklich spannend war nur die Selbsthilfegruppe am Mittwoch Abend. Seto kam aus seiner schweigend, schon fast bleich, aber er wollte nicht darüber reden. Auch am Tag darauf nicht. In seiner eigenen war das große Thema, dass Nene, Leylas Schwester, ihr gestanden hatte, dass sie einen Mann kennen gelernt habe, mit dem sie sich weiter treffen wolle. Demnach fragten die anderen drei Tomoko und ihn aus, wie es war, mit jemandem mit DID eine Beziehung zu führen.

Auch wenn er selbst keinen Vergleich zu einer normalen Beziehung hatte, ihre Punkte waren sich eigentlich ziemlich ähnlich. Anstrengend war die Umstellung durch die vielen Wechsel. Wenn man auf eine Persönlichkeit sauer war, konnte man das nicht bei den anderen ausleben, auch wenn im Endeffekt derselbe Mensch vor einem stand. Man musste seine Emotionen wegpacken und wieder raus holen, wenn die Persönlichkeit wieder auftauchte. Man musste selbst dringende Themen ruhen lassen, bis die entsprechende Person wieder da war. Man musste sein eigenes Verhalten sehr flexibel der Situation anpassen können und das war echt kompliziert. Da das Gegenüber kaum emotionale Konsistenz hatte, blieb einem nichts anderes übrig als entweder sich mit zu verändern oder alle Emotionen sehr eng an sich zu halten.

Katsuya tat Ersteres. Tomoko war irgendwann zu Zweitem übergegangen.

Tomoko berichtete außerdem von einigen Situationen, die Katsuya zum Glück noch nicht erlebt hatte. Dass beim Geschlechtsverkehr die Persönlichkeit wechselte, das wäre wohl Katsuyas persönlicher Horror. Aber auch einige öffentliche, höchst peinliche Aktionen wollte er nicht mit Seto wiederholt haben. Zum Beispiel die Kinderpersönlichkeit, die sich im Supermarkt schreiend auf den Boden warf, weil sie keine Schokolade bekam. Aggressive Persönlichkeiten, die das kleinste Wort persönlich nahmen und plötzlich handgreiflich wurden. Verwirrte Persönlichkeiten, die das erste mal auftauchten und auch nicht informiert waren von anderen. Wie sie ihren Mann suchte und ihn mit einem Messer in den Händen im Wandschrank fand. Oder hinter der stehenden Badewanne. Oder auf dem Dachboden. Oder zwischen Sofa und Wand eingeklemmt. Oder im Kleiderschrank im Kinderzimmer.

Katsuya hörte ihr mit zunehmendem Horror zu. Wie zur Hölle sie das wirklich Jahre ausgehalten hatte, war ihm absolut unverständlich. Andererseits – würde er sich wirklich von Seto trennen, wenn er das alles erleben würde? Sie wusste ja damals gar nicht, was eigentlich mit ihrem Mann falsch war. Er wusste wenigstens, woher all das käme, wenn er es erleben würde.

Aber er glaubte auch nicht, dass es je so weit kommen würde. Alle Persönlichkeiten – mit Ausnahme von Angst vielleicht – wussten über DID Bescheid. Selbst Klein-Seto hatten sie das jetzt erklärt. Sollte Seto nicht Persönlichkeiten haben, von denen keiner etwas wusste, dann würde er viele von Tomokos Erinnerungen nie selbst durchleben müssen.

Bis auf die Gewalt. Die konnte selbst er nicht ausschließen.
 

Seto teilte ihm am Donnerstag Abend mit, dass er Freitag einen Termin bei seinem Psychiater habe. Als Katsuya etwas schmollend murmelte, so etwas könnte er auch vorher mal sagen, erwiderte er nur, dass er den gerade erst ausgemacht habe. Mehr wollte er dazu auch nicht sagen. Kombiniert mit der Verschwiegenheit über das gestrige Treffen fühlte Katsuya sich wirklich nicht wohl bei der Sache, aber weder Fragen noch Beschwören half, dass Seto ihm mehr sagte.

Also nahm er es hin. So, wie er alles hin nahm, wie ihm manchmal schien.

Er rief Yami an und fragte den, wann er Feierabend habe und was er mache und verabredete sich mit ihm zum Streichen des Wohnzimmers. Nicht die normalste Freizeitbeschäftigung, aber körperliche Arbeit hörte sich gar nicht mal so schlecht an. Und man konnte schließlich auch mit einem Pinsel in der Hand reden.

Als er in der Kaiba Cooperation ankam, war er ziemlich spät dran. Er hatte Ryou und die Mädels überredet, gemeinsam Hausaufgaben zu machen, bevor sie nach Hause gingen, was unerwartet lang gedauert hatte. Demnach hastete er etwas atemlos in die Telefonabteilung, wurde dort langsamer und suchte nach seinem besten Freund. Er fand ihm im Pausenraum mit Isamu auf dem Arm und plaudernd mit Shizuka.

„Bruder!“ Sie erhob sich lächelnd, stand auf und küsste seine Wange. „Na, wie war deine Woche?“

„Ganz okay“ Er lächelte, aber er merkte selbst, dass er sich dafür anstrengen musste. Er war bei Yami. Yami hieß Entspannung. Er merkte selbst erst in diesem Moment, wie sehr er sich bis zu diesem Punkt zusammen gerissen hatte, denn gerade wollte er einfach nur auf einen Stuhl fallen und all den Stress aus sich heraus sprudeln lassen.

„Cool“ Sie zog ihn mit zu einem Stuhl. „Yami und ich waren Mittwoch Tanzen. Das war toll! Das müssen wir bald nochmal machen, ja?“

„Sicher“, meinte dieser nur lächelnd und spielte mit dem wachen Isamu. Als er jedoch seinen Blick hob, fror dieses Lächeln kurz ein, bevor es sich etwas legte.

„Was habt ihr heute denn so vor?“, plauderte sie weiter.

„Streichen“, erwiderte Katsuya nur.

„Woran wir uns auch bald begeben sollten, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit noch anfangen wollen. Der Winter macht einen müde, nicht?“ Yami reichte Shizuka ihren Sohn. „Also machen wir uns jetzt auch auf. Wir sehen uns ja Sonntag.“

„Okay“ Sie lächelte fröhlich. „Dann gehen wir mal wieder zu Grummel-Noah, nicht?“ Sie arrangierte Isamu an ihrer rechten Seite. „Grummel-Noah muss seine Jahresabrechnung überprüfen.“

Katsuyas Mundwinkel zogen sich etwas in die Höhe. Das klang nach schrecklich trockener Arbeit. Wenigstens ging es nicht nur ihm so, dass er das Gefühl hätte, er würde auf dem Zahnfleisch laufen.

„Na komm“ Yami, der seine Jacke gegriffen hatte, stellte sich neben ihn. „Wollen wir los?“

Er nickte nur und erhob sich. Shizuka setzte ihnen beiden einen Kuss auf die Wange und sie trennten sich am Fahrstuhl. Erst außerhalb des Gebäudes fragte Yami schließlich: „Und was ist dir passiert?“
 

Katsuya atmete tief durch, bevor er seinen ganzen Stress raus ließ. Setos Wechsel, die Angst vor dem Wächter, die Unsicherheit, ob er sich Imalia gegenüber fallen lassen durfte, seine Alpträume, sogar seine sexuellen Probleme. Auch wie kompliziert das Normalsein war, wie er immer wieder sein Bestes gab, um in der Gruppe der Mädchen nicht zu negativ aufzufallen. Yujis Reaktion auf Bakura, Mitsukis Schweigen und auch die Reaktionen der Mitschüler auf Setos Deklaration vor dem Schultor.

Erst während er erzählte, merkte er, was sein Unterbewusstsein noch alles wahr genommen hatte, was er selbst gar nicht so wirklich bewusst bemerkt hatte. Das Tuscheln der Lehrer, die vielen schiefen Blicke, die Kalkulation in den Augen von Mitschülern. Dass er es unheimlich fand, wenn Seto mal wieder eine Wand anstarrte. Zweimal war er sogar mitten im Gespräch weg gedriftet. Oft war Katsuya sich gar nicht sicher, wen er jetzt eigentlich vor sich hatte, da Setos Persönlichkeiten teilweise fließend ineinander übergingen und bisweilen ja auch zusammen auftauchten. Zum Glück stritt er normalerweise nicht mit Seto und zur Zeit hatten sie auch nichts auszudiskutieren, aber sogar bei normalen Gesprächen störten ihn Wechsel schon. Dass Seto letztes Wochenende einfach verschwunden war, weil er in Gedanken gekommen war, das machte ihm auch Angst. Setos Persönlichkeiten waren okay, aber was, wenn sie irgendwann so häufig draußen waren, dass er Seto vermissen würde?

Denn er hatte ihn Samstag Abend vermisst. Imalia war nachts wirklich toll gewesen, aber was, wenn Setos Körper neben ihm gewesen wäre und er Ikar aufgeweckt hätte? Er hätte Seto gewollt. Und wie wäre er dann an Seto gekommen? Diese Woche hatte er auch immer mal wieder Alpträume gehabt, aber da war jedes Mal Seto da gewesen. Einmal Imalia, die ihn im Arm gewogen hatte, das war auch okay.

Aber eigentlich war ihm Seto am liebsten. Denn Seto war der, der diese Wunde auch endgültig wieder heilen würde. Er hatte Katsuya schon wieder so weit, dass er nicht zusammen schreckte, wenn er etwas an seinem Hintern spürte. Er ertrug Finger in sich nicht nur, er fand sie gar nicht mal schrecklich. Nicht unbedingt gut, aber … angenehm erträglich.

Er erzählte Yami das alles.

Irgendwo im Hinterkopf war ihm klar, dass es Yami vielleicht verletzte, schließlich liebte dieser ihn, aber er wusste auch, Yami konnte es ertragen. Er ertrug es für ihn, weil er ihm helfen wollte. Katsuya wusste, das war ziemlich selbstsüchtig, aber gerade wollte er all diese Ängste einfach nur loswerden. Und Yami war nunmal der einzige, der ihn beruhigen und ihm gleichzeitig Hilfe geben konnte.

Da er irgendwann sein Handy hervor geholt hatte und während Katsuyas Monolog immer wieder kurze Memos eintippte, schien er auch einige Ideen zu haben, was den Blonden äußerst beruhigte. Zum Glück war Yami organisiert genug nach halbstündigen Monologen noch alles Wichtige, was es anzusprechen gab, auch anzusprechen. Warum er nicht einfach Psychotherapeut wurde, wusste Katsuya manchmal wirklich nicht. Somit endete er seinen Monolog irgendwann mit: „Okay … ich glaube, das war alles. Was können Sie mich lehren, Herr Freud?“

Yami lächelte und meinte: „Wir müssen an deiner ödipalen Fixierung arbeiten.“

„Meiner was?“

„Nur ein Scherz“ Er warf einen Blick auf sein Handy. „Deine Alpträume sind etwas, über das sollten wir reden. Ich glaube, ich kann dir ein paar gute Techniken geben, die dir helfen können. Zu Imalia solltest du mit Seto, Ikar und in Übertragung auch dem Wächter sprechen, was die für sinnvoll erachten. Theoretisch sollte es kein Problem sein, solange du nicht irgendwann das Gefühl vermittelst, dass du Imalia aktiv brauchst. Es ist für dich sicherlich heilsam, eine Ersatzmutter zu haben, aber wenn du dadurch andere Teile ablehnst oder das Gefühl gibst, dass Imalia und Seto für dich unvereinbar sind, dann ist das sehr zerstörerisch für Seto. Imalia als Ersatzmutter ist okay, solange du dabei im Kopf behalten kannst, dass sie gleichzeitig ein Teil deines Verlobten ist.“
 

Eine Mutter, die gleichzeitig ein Teil des Verlobten ist … okay, das war schon ein bisschen krass. Katsuya versuchte sich das vorzustellen, aber es war wirklich schwer. Setos Körper mit den weiblichen Gesten war schon skurril gewesen. Jemanden als Mutter annehmen, der gleichzeitig der Partner war … ne, das passte wirklich nicht. Die Trennung würde er nicht hinkriegen. Er sollte Imalia wie eine sehr fürsorgliche Partnerin wahrnehmen, damit würde er sich wohl am besten an die Wahrheit annähern. Und dann wäre es auch kein zu großer Schock, sollten Seto und sie einmal eine Person sein, denn dann hätte er ja einen … überfürsorglichen, grummeligen Partner.

Wie genau das aussehen würde, würde er ja dann sehen. Vielleicht so ein eifersüchtiges Bärchen, was ihn auf Händen trug. Katsuya musste lächeln. Wie genau Seto und Imalia als eine Person wären, war ihm echt ein Rätsel – aber er würde es schlimmer machen, würde er dem Drang sich Imalia gegenüber wie ein Fünfjähriger zu verhalten nachgeben.

Denn würden sie dann verschmelzen, wie könnte er sich dann noch verhalten? Ein fünfjähriger Partner? Ganz sicher nicht. Imalia als Verlobte zu sehen wäre wohl das Sinnvollste. Und das traute er sich auch zu, solange das keine sexuelle Komponente bekam. Mit Seto zu schlafen, während der sich wie eine Frau verhielt, die ihn wie ein Kind behandelte … nein, das war zu viel.

Yami hatte einfach nur geschwiegen, während er überlegte und – da sie schon in seiner Wohnung waren – Wasser für Tee aufgesetzt. Über einer Tasse Kamille erklärte Katsuya seinen Entschluss und Yami stimmte dem zu, riet ihm aber, dass jeder Persönlichkeit auch noch mal zu erklären. Besonders Imalia.

Bei Seto war es sehr wichtig, jeder Person ihre Rechte, aber auch ihre Grenzen klar zu machen und was sie für Katsuya war. Auch Klein-Seto solle er mal erklären, dass er nicht Vater oder Bruder war sondern der Partner vom großen Seto. Und Klein-Setos Spielkamerad. Aber keinesfalls eine Vaterfigur, denn sonst würde Seto nach einer Integration seine Gefühle für seine eigenen Eltern möglicherweise auf Katsuya projezieren. Und von ihm noch abhängiger sein, als er es sowieso war.

Klang alles so weit eigentlich sehr logisch. Auch riet Yami ihm, dass er allen Personen erkläre, dass er manchmal mit einer bestimmten Person reden müsse und er deswegen erwarte, dass entsprechende Person auftauche, wenn er diese mit Namen rief. Auch hier müsse er den Personen erklären, dass das nicht hieß, dass er sie nicht sehen wolle oder nicht mochte. Auch das war sehr einleuchtend, auch wenn Katsuya darauf von selbst nicht gekommen wäre.

Anscheinend würde er mit Seto morgen eine Runde Persönlichkeitenruftraining machen. Irgendwie konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das ziemlich stressig werden könne … nun, es diente einem guten Zweck, wenn er so Seto rufen könnte, wenn er wieder Alpträume gehabt hätte. Was sie zurück zu den Techniken für Alpträume führte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shiza-Chan
2013-08-07T02:04:33+00:00 07.08.2013 04:04
Hey. Es ist eine Ehre in deinem Kapitel erwähnt zu werden, ich wollte nur anmerken das ich ein Mann bin, zumindest schien es so als ich das letzte mal beim Duschen nach unten sah :3 Vielleicht könntest du das also nochmal editieren *gg*

Eigentlich ein sehr interessantes Kapitel, vor allem weil es doch schon zeigt wie sehr Katsuya eigentlich dauerhaft unter Stress steht. Immerhin wäre diese beschriebene Woche für jeden anderen doch schon recht stressug, Probleme mit einer guten Freundin, dann die Therapiesitzung wo man ihn noch wegen seiner Beziehung ausfragt, die Darstellung Tomokos vom Leben mit einem DID-Erkrankten. Das zeigt nur was für einen täglichen Stress er gewohnt ist, das eine solche Woche für ihn doch Normal scheint. Wie Lady_Ocean bin ich auch mal gespannt was bei Seto rauskommt wenn er Katsuya schließlich von der Gruppensitzung und dem Termin mit dem Psychiater erzählt. Ich denke auch das es in den letzten Kapiteln immer deutlicher wurde das die Beziehung doch schon langsam sehr kritisch ist und Katsuya immer wieder an neue Grenzen getrieben wird. Es ist die Frage ob er diese Beziehung wirklich aufrecht erhalten kann. Die beiden kennen sich erst sehr kurz und Katsuya hat vermutlich bisher noch keinerlei Ahnung der wirklichen Tiefen vom Leben mit Seto. Es ist sehr schwierig zu sagen und ich denke die Vorraussetzungen wären leichter wäre die Verteilung umgekehrt, Katsuya der DID Kranke und Seto der Lebensgefährte. Katsuya ist in einem Alter in dem er zwar noch sehr flexibel sein kann was seine Lebensvorstellungen und die Zukunft angeht, was bei Seto extremst wichtig ist, aber ebenso ist er in einem Alter in dem ihm noch die Bodenständigkeit und Reife eines Erwachsenen Menschen fehlt, auch wenn er sich wirklich macht. Trotz allem ist Katsuya eine Person die vor gut einem halben Jahr Story-Time noch drogen- und alkoholabhängig war und keinerlei Perspektive oder Festigkeit in seinem Leben besaß. Es ist schwierig und ich glaube um zu sehen ob diese Beziehung überhaupt eine Form hat wird Katsuya wohl wirklich in eine Situation kommen müssen inder es am schlechtesten ist, ich glaube erst dann wird er sagen können ob er das für den Rest seines Lebens oder auch nur für die nächsten Jahre eben jenes tragen kann oder ob er es einfach nicht kann, was wohl auch keine Schande wäre sondern lediglich Menschlich. Man kann es ihm ja nur hoffen das Seto, sobald er sich beide in das Leben mit Setos DID eingestimmt hat, wieder festeren Boden findet und es wieder stärker eine wechselseitige Stütze wird, in letzter Zeit war ja doch mehr Katsuya gefordert der sogar wenn er die Sache mit der Vergewaltigung überwunden hat noch einige Probleme und Traumata hat die es anzugehen gilt. Möglicherweise wäre es für Katsuya sogar am besten selbst einen Therapeuten aufzusuchen, neben den Gesprächen mit Yami, der diese Position aus bildungstechnischer Sicht zwar absolut ausfüllen könnte, dem aber die Distanz zu Kats fehlt als das er diese Rolle einnehmen sollte. Was nun auch mit Mitsuki sein wird bleibt auch abzuwarten.

Alles in allem freue ich mich schon sehr auf das nächste Kapitel. Es bleibt Spannend und ich persönlich denke das man diese Fanfiction tatsächlich endlos fortführen könnte. Selbst wenn Katsuya und Seto einmal für uns alle ausgelutscht sein sollten (jeder der gerade zweideutig dachte hat es sich verdient nun kindisch genannt zu werden) gibt es dennocheine Bandbreite an interessanten Figuren zu denen man am liebsten noch viel mehr lesen würde. Auch dein Pegasus war wirklich sehr interessant und auf die Art und Weise eines Bösewichts einnehmend charismatisch.


Von:  Lady_Ocean
2013-08-06T07:14:32+00:00 06.08.2013 09:14
Danke für den Link mit dem Video! Ich habe das Gefühl, bei Youtube läuft das irgendwie nicht richtig (ab der Hälfte hat das Video wieder von vorn angefangen, nur ohne Ton. Und bis zum Ende kam dann auch nichts Neues mehr), aber es ist schon ein besonderes Gefühl, solche verschiedenen Personen einmal in Aktion zu sehen. Vor allem die Kinderpersönlichkeit und wie sich da sogar die Stimmlage richtig verändert. Erstaunlich, was die Psyche für einen Einfluss auf den Körper haben kann. Aber auch wie schwer es für den Lebenspartner sein muss, so eine Beziehung aufrecht zu erhalten, ist mir durch den Kommentar der Lebenspartnerin dieser Frau erst wieder bewusst geworden. Katsuya hatte dieses Problem mit Seto ja bisher noch nicht so extrem, wenn ich mich recht entsinne. Dass er wirklich stinksauer war und Seto zur Rede stellen wollte, aber nicht konnte, weil ganz plötzlich einfach die Persönlichkeiten geswitcht haben. Das muss höchst anstrengend sein, seine Wut in so einem Moment dann zu schlucken und sich wieder zu beruhigen.

Ich bin gespannt, ob Seto so etwas auch passieren könnte, was Tomoko mit ihrem Mann erlebt hat. Dass z.B. im Supermarkt plötzlich die quengelnde und bockende Kinderpersönlichkeit raus kommt. Bei Seto schätze ich diese Gefahr aber auch geringer ein, denn selbst wenn Klein-Seto da plötzlich zum Vorschein kommen würde, ist er bei Katsuya ja eigentlich ziemlich brav und hört gut auf diesen. Gut, bisher hat Katsuya ihm auch noch keinen Wunsch klipp und klar abgeschlagen. Aber davon abgesehen scheint Setso erwachsenes Ich auch besseren Einfluss darauf zu haben, was gerade mit ihm geschieht, als das bei anderen multiplen Persönlichkeiten der Fall zu sein scheint.
Ich bin gespannt, ob Seto sich später noch zu seinen neuesten Erfahrungen in der Selbsthilfegruppe äußert. Vielleicht nach seinem Termin beim Psychiater oder so. Diesmal hält seine Verstimmung auf alle Fälle länger an als beim letzten Mal. Dass er überhaupt entschieden hat, spontan seinen Psychiater einen Termin zu vereinbaren, ist für mich schon ein Zeichen, dass ihn die letzte Sitzung sehr ernsthaft beschätigen muss. Ich nehme an, er kann auch erst mit Katsuya darüber sprechen, wenn er diese Eindrücke für sich selbst ausgewertet und verarbeitet hat.

Ich denke, diese Woche relativer Ruhe hat Katsuya dringend gebraucht, um diesen ganzen Informations-Overload, dem er in letzter Zeit ausgesetzt war, ein wenig zu verarbeiten. Allein schon, dass er Yami davon erzählen konnte, dass dieser ernsthaft zuhört und Katsuya hilfreiche Ratschläge geben will, nimmt schon viel Last weg. In Bezug auf Mitsuki wird Yami wahrscheinlich nicht groß helfen können und in seinem Verhalten gegenüber den Mädchen in seiner Klasse muss Katsuya sich wohl einfach daran gewöhnen, wie es ist, Kontakt mit Gleichaltrigen zu haben und zu pflegen. Er kennt das ja im Grunde gar nicht. Klar, dass ihn auch das verunsichert und dadurch übermäßig auslaugt.
Yamis Ratschlag, dass er Setos einzelnen Persönlichkeiten gegenüber am besten einfach offen erklären sollte, wie er denkt und fühlt und dass er manchmal auch ganz konkret mit einer Persönlichkeit sprechen müsste, klingt in der Theorie so einfach. Ich bin gespannt, wie da die Umsetzung in der Praxis aussieht. Auf jeden Fall ist es sicher besser, alle Einzelpersönlichkeiten im Gespräch vorher darauf vorzubereiten, als wenn Katsuya vielleicht wirklich irgendwann mal aus dem Affekt heraus einen wegschickt und wen anders verlangt. Die weggeschickte Persönlichkeit würde sich sicher vor den Kopf gestoßen fühlen. Aber erst mal sehen, wann er überhaupt dazu kommt, diesen Gedanken bei Seto anzusprechen. Es kommt sicher auch sehr darauf an, wie dessen Laune nach dem Besuch beim Psychiater sein wird. Und vorher bin ich noch gespannt darauf, was Yami Katsuya konkret für Ratschläge wegen dessen Alpträumen gibt. Zum Teil ähnelt das ja durchaus den Techniken, die man bei auch bei Dissoziationen anwenden kann, oder? Dass man sich bewusst macht, dass es nicht real ist und versucht, mit konkreten Gedanken dagegen anzugehen. Damals hatte Yami ihm ja empfohlen, sich einen schönen Ort vorzustellen, an dem er sich wohl fühlen kann. Und wo mir die Dissos grad einfallen: In letzter Zeit sind die bei Katsuya etwas weniger geworden, oder?


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