Zum Inhalt der Seite

Delusive Society

Dritter Teil der DS-Reihe
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Prognose

Ich habe Internet! Eure Kapitel sind gesichert ^.-

Sorry, dass ich es erst jetzt habe und das Kapitel daher recht spät kommt, aber zumindest kommt es, nicht? Ich habe gestern an der Klinik in Boston begonnen und schon einige interessante Patienten getroffen. Unter anderem eine mit DID heute ^.-

Viel Spaß beim Lesen!
 

________________________________________________________________________________________________
 

„Seto stellt wie immer eine Kategorie für sich dar“ Yami schob den leeren Teller Suppe von sich. Irgendwie hatte Katsuya nicht die geringste Ahnung, wie er die neben den Erklärungen gegessen hatte. „Diese Mischformen zweier Persönlichkeiten, das passiert, wenn zwei – manchmal sogar mehr – Persönlichkeiten gleichzeitig einen Körper beherrschen.“

Ganz einfach, ja, ja ... was Yami für einfach hielt, ging bisweilen über den Kopf normaler Menschen hinaus. War ja schön, dass er sich auskannte, aber für Katsuya war das klares Neuland. Also Seto hatte jetzt eine dissoziative Identitätsstörung. Das hieß, er hatte mehrere Persönlichkeiten. So weit alles klar. Mehrere Persönlichkeiten in einem Körper. In seinem Fall bekamen die auch teilweise mit, was die anderen taten, weil sie dabei zusehen konnten. Daher konnte Klein-Seto die vielen Fachbegriffe und daher konnte der jugendliche Seto mit dem Auto fahren. Auch klar. Und jetzt konnten diese einzelnen Persönlichkeiten anscheinend auch noch gleichzeitig den Körper steuern.

„So etwas ist selten. In der Literatur habe ich das nur gefunden, wenn die Leute mit dieser Störung bereits in Therapie sind. Zwei Persönlichkeiten, die zusammen einen Körper steuern, die müssen sich ziemlich gut verstehen, sonst geht das nicht. In der Therapie tritt das kurz vor dem Verschmelzen dieser zwei Persönlichkeiten auf. Sie agieren praktisch auf Probe zusammen, bevor sie merken, dass sie das auch als eine Persönlichkeit hinkriegen. Dann verschmelzen zwei Persönlichkeiten zu einer neuen, die aus beiden besteht. Ich habe nur einen Fall gefunden, wo das vor der Therapie schon funktionierte … aber diese Person hatte noch ganz andere Probleme.“

„Das heißt, sowohl ANP-Seto und Klein-Seto als auch ANP-Seto und das TI stehen sich recht nahe, aber sind noch nicht verschmolzen?“ War eigentlich gut, oder? Das hieß, Seto war bereits im Heilungsprozess.

„So sieht es aus. Aber würde er mit Klein-Seto verschmelzen, würde er sich vom TI entfremden. Würde er mit dem TI verschmelzen, würde er sich von Klein-Seto entfremden. Da er beides nicht will, geht es nicht voran“ Yami nahm einen Schluck Saft. „Denke ich. Allerdings ist das nicht mehr als eine Vermutung. Bevor ich nicht weiß, welche Persönlichkeiten es eigentlich alles gibt, kann ich nur raten.“

„Okay“ Katsuya nickte langsam. „Derzeit wissen wir von vier Persönlichkeiten. Weil wir dachten, er hätte eine peritraumatische Dissoziation, haben wir die ersten drei ANP, EP und TI getauft. Obwohl das für dissoziative Identitätsstörung so gar nicht stimmt, richtig?“

„Richtig, die Bezeichnungen gibt es bei der dissoziativen Identitätsstörung nicht. Die Persönlichkeiten von dissoziativ Identitätsgestörten geben sich meist eigene Namen“ Yami nahm die Teller und trug sie zur Spülmaschine. „Deswegen habe ich am Sonntag Seto nach seinem Namen gefragt. Wenn solche Persönlichkeiten spontan antworten, fällt manchmal ihr richtiger Name. Also der, den sie sich gegeben haben.“

„Klein-Seto sagt, er hieße Seto. Und er sagt, er habe ANP-Seto den Namen Seth gegeben“, informierte Katsuya seinen besten Freund, „und dem TI will er keinen Namen geben. Er sagt, der sei böse. Und er sagt, er höre böse Stimmen, denen wollte er auch keinen Namen geben.“
 

Mit einem tiefen Seufzen setzte Yami sich wieder. Diesmal auf den Stuhl direkt neben Katsuya. Er griff sein Glas und nahm einen weiteren Schluck. Nach einem Moment des Schweigens sprach er leise und bedacht: „Hast du Seto mal darauf angesprochen?“

„Ja“ Katsuya trank auch einen Schluck seines bisher unangerührten Getränks. „Er fand es ... er nahm es zur Kenntnis. Und sagte irgendetwas davon, er sei ein Konstrukt und das Kind die Kernpersönlichkeit oder so, das habe ich nicht ganz verstanden.“

„Das hat er gesagt?“ Yami sah mit Überraschen im Gesicht auf. „Das ... dann hat ihn das mit der Diagnose wirklich nicht geschockt. Dann wusste er es vorher“ Er seufzte. „Kannst du dir das vorstellen? Wie es ist zu realisieren, dass in deinem Kopf mehrere Persönlichkeiten sind? Und dass ihr alle Teile eines Ganzen seid? Dass du nicht geboren wurdest sondern nur ein Splitter eines Menschen bist, der an dem, was er erlebte, kaputt ging?“

„Weiß Seto das alles?“, flüsterte Katsuya.

„Wenn er von Konstrukten und Kernpersönlichkeiten redet, dann hat er die Fachbücher über die Krankheit gewälzt. Dann weiß er, was das für eine Krankheit ist. Theoretisch zumindest. Ob er das wirklich verinnerlicht hat ... kein Wunder, dass ihm eine Therapie so eine Angst macht“ Yamis Augen glänzten, als er aufsah. „All diese Persönlichkeiten, die du jetzt kennen gelernt hast ... am Ende der Therapie sollten sie alle verschmolzen sein. Sie sind zwar dann noch da, aber ... sie sind nur Teile eines Ganzen. Am Ende steht ein Mensch, der ist sarkastisch, kindlich, jugendlich und aggressiv in einem. Das ist ... kein neuer Mensch, aber ein anderer Mensch. Eine neue Persönlichkeit im Endeffekt. Eine ganze Persönlichkeit.“

Bamm.

Schlag aufs Herz.

Katsuyas Lider weiteten sich. Das hieß ... Seto würde verschwinden? Der sarkastische Bastard? Das Kind? Der Jugendliche? Sie würden alle ... sie würden zu einer Person werden? Einer neuen Person?

„Viele mit dieser Krankheit haben Angst davor. Sie leben seit Kinderzeit mit diesen getrennten Persönlichkeiten. Jede hat ein eigenes Leben, eigene Interessen, oft sogar eigene Freunde. Manchmal sogar eigene Jobs. Viele haben eigene Talente. Manche sind talentierte Maler, manche begnadete Musiker – mit dem Verschmelzen geht das manchmal verloren“ Yami seufzte. „Ein paar entscheiden sich, lieber getrennt weiter zu leben. Mit Kontrolle, wer wann draußen ist, aber getrennt.“

„Ich weiß auch nicht, ob ich will, dass Seto ...“ Katsuya starb die Stimme.

„Sich integriert. Man nennt diesen Heilungsprozess Integration“ Yami griff Katsuyas Hand und sah vorsichtig auf. „Selbst wenn Seto das irgendwann will, es wird Jahre brauchen. So etwas passiert nicht von heute auf morgen. Das braucht extrem viel Therapie.“

Katsuya atmete tief durch und meinte: „Gut.“
 

„Es wird trotzdem nicht einfach“ Yami sah ihm direkt in die Augen. „Früher oder später muss Seto seine Traumata verarbeiten, sonst wird er immer mehr Flashbacks haben. Und die Traumata, die es braucht, damit eine Persönlichkeit zersplittert, die sind heftig. Bei vielen der Traumata, die DID-Patienten durchlebt haben, fragt man sich nachher, wie ein Kind so etwas je überleben konnte. Vergewaltigungen von Kleinkindern, irgendwelche operationsähnlichen Situationen, wo Kinder aufgeschlitzt und ihnen ohne Narkose Organe aus dem Körper gezogen wurden, Foltergeschehen ... da kann wirklich eine Menge echt verstörender Dinge hinter stehen. Das wird heftig. Für euch beide“ Yami ließ eine Pause, aber Katsuya fehlten die Worte. „Da Seto keine Narben hat und – so weit ich das beurteilen kann – keinerlei rituellen Missbrauch oder Foltersituationen als Kind durchlebt hat, ist sexueller Missbrauch am wahrscheinlichsten.“

Katsuya schnaubte und wandte den Kopf ab. Mit abfälligem Ton meinte er: „Davon habe ich ja jetzt Ahnung.“

„Entschuldige, wenn ich das sage, aber das hast du nicht“ Yamis Stimme klang erstaunlich hart. „Wenn du Seto im Bett küsst und eine hohe Kinderstimme sagt „Bitte nicht, Papa“, dann hast du absolut gar nichts in deiner Erfahrung, was dir helfen kann.“

Katsuya schluckte. Nicht nur für den plötzlich trockenen Hals, auch die Tränen und die Wut, die aufstiegen. Was wusste Yami schon? Aber er wusste alles. Er kannte seine Geschichte von vorne bis hinten. Und Vergewaltigungen hatte er oft genug am eigenen Leib erfahren. Yami wusste genau, wovon er sprach.

„Meinst du ... Gozaburo Kaiba ...“

„Zu spät. DID entwickelt sich im Kindesalter. In fast allen Fällen vor dem fünften Lebensjahr. Wir reden von der ominös verstorbenen Mutter und dem nie erscheinenden Vater. Zumindest in Setos Erinnerung nie erscheinend. Wenn du genau fragst, hat er nicht eine einzige Erinnerung an seinen Vater. Das hat mich schon immer stutzig gemacht.“

„Du denkst, sein Vater hat ihn vergewaltigt? Als ... als er vier war? Und früher?“ Aus Katsuyas Stimme sprach Entsetzen. Okay, er wusste, so etwas gab es. Aber Seto? Sein Seto? Er spürte, wie seine Hand sich zur Faust ballte. Stimmte Setos Erinnerung, dass sein Vater tot war? Oder war er irgendwann doch erwischt worden? Lebte er möglicherweise noch?

„Es könnte auch die Mutter gewesen sein. Es könnte auch etwas anderes gewesen sein. Wenn Eltern DID haben, kriegen Kinder das in seltenen Fällen auch, wenn die Eltern nicht therapiert sind. Einfach, weil die Eltern so oft Persönlichkeiten wechseln, dass das Kind irgendwann eigene entwickelt, die dazu passen. Ich habe einen Fall gelesen, da hatte die Mutter eine unbehandelte Schizophrenie und hat deswegen immer wieder für das Kind komische Anwandlungen gehabt. Und in ein paar Prozent ist es – in Anführungszeichen – nur schwerer Missbrauch. Also körperlicher und emotionaler Missbrauch“ Yami seufzte. „Das sind alles nur Möglichkeiten. Und da Seto die entsprechenden Erinnerungen fehlen, werden wir es auch nicht so bald rauskriegen. Aber vorerst ist davon auszugehen, dass alles in seinen Flashbacks so auch passiert ist, egal, wie grotesk oder unwahrscheinlich. Da beide Eltern tot sind, können wir nichts überprüfen.“
 

„Bist du sicher, dass sie tot sind?“ Aus Katsuyas Stimme sprach kaum verhaltene Wut. Beide Hände waren zu Fäusten geballt. Die Züge hart, die Lider verengt betrachtete er seinen besten Freund, als würde er seinem ärgsten Feind in die Augen sehen.

Yami zog scharf die Luft ein und rutschte mit seinem Stuhl zurück. Er beobachtete Katsuya einen Moment mit in Falten gelegter Stirn, bevor er sagte: „Warum sonst sollte er ins Waisenhaus gekommen sein?“

„Vielleicht fand man etwas heraus. Vielleicht wurde der Vater verurteilt“ Die Antwort war ruhig, aber klang eher wie die Ruhe vor dem Sturm. „Wenn ich richtig rechne, reden wir von den Achtzigern. Wie gut war da die Versorgung mit psychologischer Betreuung und Pflegefamilien?“

Yami nickte langsam. Sein Blick wandte sich auf den Tisch, als suche er in dessen Muster eine Antwort. Er erwiderte: „Du hast schon recht. Selbst, wenn es eine gab, dann hat Seto das wahrscheinlich verdrängt. Denn sonst müsste er sich ja fragen, warum er die hatte. Wie die Sache am Sonntag.“

Katsuya schwieg einfach nur. Er fixierte Yami noch immer.

„Ich werde es heraus finden“, schloss dieser, als er den brennenden Blick auf sich spürte.

Katsuya nickte. Nach einem tiefen Ein- und Ausatmen fragte er: „Also ... was hat Seto jetzt? Was muss ich erwarten?“

„Themenwechsel, okay ... Seto hat aufgrund irgendwelcher extremer Traumata eine dissoziative Identitätsstörung entwickelt. Wir wissen nicht, wie viele Persönlichkeiten er hat, aber es sind mindestens vier. Die Hauptpersönlichkeit, die die meiste Zeit draußen ist, heißt Seth und hat Ko-Bewusstsein. Und er kann zusammen mit Seto und ... dem Bösen agieren. Wir sollten übrigens einen Namen finden, denn wenn wir verinnerlichen, dass es sich um etwas Böses handelt, werden wir dem ablehnend begegnen. Und alle Persönlichkeiten brauchen ihre entsprechende Anteilnahme, denn alle sind nur durch Traumata so. Alle Persönlichkeiten wurden so gemacht durch andere“ Yami atmete tief durch. „Was ist zu erwarten ... tja ... ich habe noch nicht so viele dissoziativ Identitätsgestörte getroffen. Genau genommen nur einen und der hat vor meinen Augen Selbstmord begangen“ Er schloss die Lider. „Aber ... von dem, was ich gelesen habe“ Seine Stimme versagte, sodass er schluckte und die Lider wieder öffnete. „Was ich las: Jeder mit dieser Krankheit lebt in einem gewissen Stadium, das meist gleich bleibt. Durch Stress kann es sich verschlechtern, aber die Person kehrt in dieses Stadium zurück, wenn der Stress nachlässt. So eine nach außen wirkende Verschlechterung, wo neue Persönlichkeiten durchbrechen, die frühere Kontrolle verloren wird und es scheint, als würde alles ins völlige Chaos sinken, sind eigentlich meist die ersten Zeichen von Heilung. Die erkrankte Person entspannt sich das erste Mal im Leben, woher die inneren Persönlichkeiten den Riegel der Kontrolle zur Seite schieben und hervor kommen. Und dann kann man sie oft auch nicht mehr eindämmen. Alle wollen Aufmerksamkeit, alle wollen leben und Zeit in der Realität verbringen und vergessen dabei, dass sie alle nur einen Körper haben“ Yami atmete kurz durch. „An dem Punkt suchen die meisten nach Therapeuten. Viele verlieren ihren Job, weil die Persönlichkeiten, die ihn ausführen können, nicht mehr raus können oder weil ihr verändertes Verhalten auffällt. Ehen werden geschieden, Freunde verlassen die betroffene Person ... und richtige Therapeuten sind sehr schwer zu finden. Die Krankheit ist selten, damit kennen sich nicht so viele Menschen aus. Bei Ärzten, Psychologen und Freunden treffen die Erkrankten oft auf Unverständnis“ Eine kurze Pause setzte ein. „Nun ja, wir wissen, was er hat. Wir werden zumindest nicht wegrennen, weil wir sein verändertes Verhalten komisch finden.“

„Unter dem Strich werden jetzt völlig ohne Kontrolle Persönlichkeiten seinen Körper übernehmen und sich ohne Vorwarnung abwechseln, ja? Und du nennst das Heilung“ Aus Katsuyas Stimme sprach Spott.

Yami seufzte tief und schloss die Lider. Mit müde wirkender Stimme fuhr er fort: „Der Schritt ist meist notwendig für die Einsicht, dass absolut gar nichts an der Therapie vorbei führt.“

„Das heißt, es wird so lange schlimmer, bis er sich seiner Krankheit stellt, ja?“

Yami betrachtete ihn kurz, bevor er nickte.

Bei allen Göttern – das konnte ja heiter werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lunata79
2013-03-25T12:00:42+00:00 25.03.2013 13:00
OMG. Katsuya ist ja schon regelrecht Feuer und Flamme, was Seto´s Heilungsprozess angeht. (Sarkasmus pur) Wirklich interessant dargestelltes Krankheitsbild. Ist sowas denn heilbar? Hast du eigentlich vorgesehen solange zu schreiben, bis Seto´s Persönlichkeiten wieder zu einer vereint sind? Ich will mir gar nicht vorstellen, wie Seto dann sein wird. Hast du selbst eigentlich schon eine Vorstellung vom neuen Seto? Mir hat der jetzige eigentlich auch, wie Katsuya, ganz gut gefallen. Hab mich anscheinend schon zu sehr an ihn gewohnt, dass ich mir gar nicht vorstellen könnte, dass er andere Wesenszüge aufweisen könnte.
Mir ist bei Katusyas Theorie, Seto´s Eltern könnten noch leben, ein ganz anderer Gedanke gekommen. Was, wenn Seto selbst seine Eltern getötet hat, weil er eben missbraucht wurde? Das könnte für ein Kind doch auch ein traumatisches Erlebnis sein, das Traumata auslöst. Oder nicht? Zum Beispiel, wenn es nicht ganz beabsichtigt war. Oder, wenn man nicht wusste, wie leicht man ein Leben auslöschen kann. Keine Ahnung. Der Gedanke ist mir eben gekommen.
Bin gespannt, wies für Kats jetzt, mit dem Wissen über Seto´s derzeitigem Zustand, weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  Kemet
2013-03-21T05:36:09+00:00 21.03.2013 06:36
Interessantes Thema. Ebenso intressante Auflistung dessen, was mit ihm passieren wird. Aber noch interessanter finde ich die Reaktion Katsuyas. Er wird agressiv bei dem, was er hört, das Yami in seinen Augen, mit wohl Unverständnis reagiert... Dabei hat dieser aber Recht.
Katsuya weiss viel, auch über innerfamiliären Missbrauch, jedoch basiert genau das auf einer vollkommen anderen Grundlage. Er kennt es geschlagen, belogen, beschimpft und vernachlässigt zu werden, doch hat er von sexuellen Übergriffen auf sich und in seiner Kindheit keinerlei Wissen.
Basiert seine agressive Reaktion noch immer nur auf Überforderung oder spielt diese nur mit rein, sodass selbst Yami zurück weicht?

Es ist klar geworden, dass er bei Seto bleiben wird, egal ob dieser irgendwann wegen DID eine Therapie geniessen wird, oder nicht. Er selbst lebt mit den vier Persönlichkeiten, hat Seto so kennengelernt und ist diese Spaltung gewöhnt.

Ich bin gespannt wie es weiter geht. Ansich hätte ich noch weit mehr zu schreiben, aber anbei denke ich, dass letztlich nur der Autor weiss, wie es weitergehen wird.
Von:  Lunatik
2013-03-21T03:43:04+00:00 21.03.2013 04:43
Irgendwie muss ich sagen - gerade versagt mein Mitgefühl O.o Warum ist Kats so pissig am Ende? Klar ist es nicht leicht, wenn dein Partner, mit dem du zusammen wohnst, seine Persönlichkeiten oft wechselt, aber warum ist es gleich so eine negative Sache? Yami erklärt doch, dass es für die letzendliche Heilung wichtig ist. Kats sollte es sich vorstellen wie Stimmungsschwankungen auf höherem Niveau - damit kann man umgehen. Außerdem wenn er mit verschiedenen Persönlichkeiten konfrontiert wird, wird die Abendgestaltungen zumindest nicht mehr langweilig. Mal spielen, mal Essen gehen - und verschiedene Gesprächspartner in einem haben. Klar ist es schwierig, dass damit jegliche Stabilität in der Beziehung flöten geht - aber er hat schon verschiedene Persönlichkeiten kennengelernt und bis auf die TI mag er alle und kommt mit ihnen gut klar. Also ich wüsche mir, dass es Kats positiver sehen kann, dann wird es ihm auch leichter fallen dammit umzugehen.

Die Erklärungen im letzten und diesem Kapitel sind übrigens klasse! Gut verständlich und das wesentliche abgedeckt - so dass man sich ein gutes allgemeines Bild von DID machen kann :)

Hast du gut gemacht!
*knuddel*
Antwort von:  Shiza-Chan
02.04.2013 05:00
Naja, man sollte bedenken das Kats immernoch ein 19-Jähriger Jugendlicher ist der bis vor wenigen Monaten keine Spur von sozialer Reife zeigte und im Grunde selbst mehr als genug Traumata zu überwinden hätte und dafür eigentlich einen festen Halt bräuchte. Nicht zu vergessen das er eben, wie bereits erwähnt, ein 19-Jähriger Jugendlicher ist, gesund für ihn wären feste Strukturen und Sicherheit daheim, etwas was er mit Seto an seiner Seite sicherlich nicht haben wird. Ich denke es ist sogar Gesund für Katsuya das er die Situation zumindest mit einem Schuss Zynismus hinnimmt, immerhin sollte man sich vor Augen halten das es eigentlich Seto sein müsste der Katsuya Stabilität gibt, alles andere wäre übertriebene Selbstaufgabe. Ich denke das er sich überhaupt mit der Situation arrangiert ist mehr als die meisten bringen würden und mehr als er in seinem Alter und in seiner eigenen Situation eigentlich für Seto aufbringen sollte, sie super toll oder zu feiern wäre da auch Krank. Auch kann maan nicht wissen was da noch rausspringt an Persönlichkeiten, es könnte alles sein: Ein Gewalttäter, ein Vergewaltiger, Buddha, Jesus, Hitler, der Betreiber eines City Wok, Künstler-Seto, Grunge-Seto, Rapper-Seto, Yu-Gi-Oh!-Seto, altägyptischer Seto. Okay, vielleicht teilweise etwas übertrieben, aber ich wollte nur mal klarstellen das die Tatsache das es auf jedenfall ein Grund ist pissig zu reagieren wenn man bedenkt das es Unklar ist was da noch alles in Seto an Persönlichkeiten hervorbrechen könnte. Und selbst wenn es nur bei den bisherigen vier bleibt wird es sicher eine Belastung wenn es wirklich so weit kommt das diese unkontrolliert miteinander wechseln.

Was das Kapitel und die Fanfiction angeht, kurz gesagt wird das ganze wieder richtig spannend und man ist wieder richtig heißt darauf zu wissen wie es weitergeht und vor allem wie sich Seto noch entwickelt. Ich persönlich finde es macht sich richtig und ich hoffe ja das die ganze Geschichte noch eine Weile braucht bis zum endgültigen Abschluss.
Antwort von:  Lunatik
02.04.2013 05:30
Ich stimme dir durchaus zu - mein Punkt war nur folgender: Seto war vorher viel schlimmer und Kats ist schon mit ihm zusammen und hatte keine wirkliche Aussicht auf Besserung von Anfang an. Was hat sich geändert, nun, dass er den Namen der Krankheit weiß? Er hat Gewissheit, eine Idee wie man damit umgehen kann und eine Aussicht auf Besserung.
Nichtsdesto trotz kann er pissig sein - das steht definitiv jedem zu! Und Kats hat natürlich schlimme Zeiten hinter sich und ist noch nicht mal erwachsen. Aber mein Mitgefühl wird ebenfalls von Umwelt und Leben beeinflusst - es darf ab und zu versagen :)


Zurück