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Never Been Kissed

Reita X Ruki, die Highschool & die verdammten Hormone.
von

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How can a fistfight be romantic?

ALTER DA GLAUBT MAN, MAN HAT NACHM ABI ENDLICH MAL RUHE UND ZEIT UND DANN KOMMEN DIE NOCH MAL MIT ARBEITEN?

Ich erschieß mich ey. ö__Ö
 

>_>

Hier das nächste Kapitel und ICH LIEBE EUCH FÜR EURE UNGLAUBLICH LIEBEN KOMMENTARE & DIE GANZEN FAVORITEN! ♥
 

LOL okay, es ist spät, ich sollte ins Bett.
 

... und es tut mir so leid für Yune.

ICH HOFFE ER KANN MIR VERGEBEN! ;____;

(okay, ihn interessiert der Scheiß hier sicher wenig, aber ich hab schon n schlechtes Gewissen, dass ich es so enden lassen... musste... whatever. Vielleicht wollt ich auch einfach nur mal nen mega-coolen Reita raushängen lassen.)
 

__________________________________________________
 

Kapitel 11 – How can a fistfight be romantic?
 

Dienstage finde ich eigentlich auch immer scheiße. Zumindest, weil das Wochenende immer noch so weit weg ist. Man kann sagen, dass meine Laune erst ab Mittwoch eigentlich steigt. Aber Dienstage haben ja seit neuestem die Angewohnheit, dass wir Bandproben haben, es sei denn, einer von uns liegt mit Fieber im Bett - neiin, das war keine Anspielung! Als ich um fünf die Tür zur Wohnung hinter mir schließe, stolpern Aoi und Uruha die Treppen runter, als hätte ich sie gerufen.

„Oooh, Ruki! Wir wollten gerade klingeln!“, flötet Uruha und nimmt mich in den Arm.

Irgendwie darf das nur Uruha. Irgendwie macht er das auch nur. Yune nennt uns immer Hanni und Nanni, in Anspielung auf unsere sexuelle Ausrichtung auf das gleiche Geschlecht. Und ich muss ihm eigentlich auch ein bisschen Recht geben. Es liegt wohl wirklich an dem Fakt, aber Uruha und ich verstehen uns oft auch ohne Worte und wissen immer gleich, was der andere will. Aoi, soweit ich das jetzt mal kombiniert habe, ist schließlich nur bi. Und Yune und Akira strotzen ja nur so vor Testosteron. Ist ja klar, dass Uruha und ich uns sofort aufeinander stürzen und sowas wie ‚beste Freundinnen‘ werden, oder?

Natürlich wird er nie meinen Kai ersetzen können!

„Ist ja nett, dass ihr an mich gedacht habt“, sage ich, als wir die Treppen runtergehen und raus auf die Straße.

„Immer! Hast du uns schon mal böse erlebt?“

„Nur wenn ihr eure Beziehungsprobleme während der Probe auslebt“, sage ich scherzhaft und Aoi schnappt:

„Pföh! Das sind keine Beziehungsprobleme, das sind normale Diskussionen!“

„Jaaaaa..“, mache ich einfach nur und hoffe, dass das Gespräch damit beendet ist.

„Heut ist er nicht besonders gut drauf, du musst ihm verzeihen“, erklärt Hanni und ich nicke verständnisvoll.

Ich habe Uruha mal gefragt, in einem unbeobachteten Moment natürlich, wann er denn vor hat, die Sache mit Aoi zu klären, aber ich bin auf taube Ohren gestoßen. Feigling! Absoluter Feigling! Auf dem restlichen Weg quatschen wir über dies und das, nichts wirklich Wichtiges und auch nichts über die Band eigentlich. Sinnloses Gerede eben, dem man keine Beachtung schenkt.

„Oooh, Reita war schon da!“, ruft Uruha, als die Tür zum Flur des Proberaums aufgeht.

„Pünktlich wie die Maurer!“

„Was ist denn das für ein Spruch, Aoi?“, fragt der andere Gitarrist und Aoi meint:

„Kennst du den nicht?“

„Nein?“

Ich seufze, dann überhole ich Uruha und stoße die Tür auf.

„Hallo--- äh.. JUNGS?!“

Warte mal, was geht denn hier ab?!

Aoi, Uruha und ich bleiben kurz wie angewurzelt stehen, und schauen perplex dabei zu, wie Akira und Yune auf dem Boden rumrollen. Und dann höre ich ein:

„Du WICHSER!“

Und Akira hebt seine Faust und trifft Yune knallhart im Gesicht, der versucht, den anderen selber zu erwischen.

„Woaaar, STOPP!“

Aoi und Uruha haben ihre Gitarren auf den Boden fallen gelassen und sind losgesprungen, um die beiden auseinander zu zerren.

„Was genau geht hier vor sich?!“

„Lass mich dem Hurensohn die Fresse polieren! Der hat’s nicht anders verdient!“, schreit Akira wütend und versucht, sich aus Aois Klammergriff zu befreien.

Yune lacht nur höhnisch, was Akira noch wilder macht und wieder kurz davor ist, ihm den Kopf abzureißen. Yunes linkes Auge wird von Akiras Treffer augenblicklich dick und auch der andere hat einige Spuren im Gesicht.

„Beruhig dich mal, man!“

„Sag mir nicht, was ich tun soll!!“

„Pff, wie ein Kind!“, meint Yune, der von Uruha abgeschirmt wird.

„Du kannst gleich keine Kinder mehr zeugen, du Arschloch!!“

Okay, so wird das nichts. Während Yune Akira immer noch belächelt, was den Bassisten noch wütender macht, als er sowieso schon ist, beschließe ich, die Sache mal zu entschärfen. Intuitiv trete ich an Akira heran und sage:

„Raus mit dir!“

„BITTE?!“

„Raus! Wir gehen eine Rauchen!“

Ich packe ihn am Oberarm, so fest wie ich es eben kann, und ziehe ihn aus Aois Armen nach draußen. Während wir den Gang entlang gehen, flucht Akira unerbittlich weiter.

„Ich bring den um!“

Als wir draußen an der Treppe stehen, ziehe ich Zippo und Schachtel hervor und strecke dem anderen, der vor Wut zittert, einen der Krebserreger entgegen.

„Das wirst du schön bleiben lassen!“

„Der hat’s verdient!“

„Und du musst dann ins Gefängnis.“

„Das wär’s mir wert!“, sagt er und nimmt hastig einen ersten Zug.

Ich selber stecke mir ebenso eine Zigarette an und warte dann ab, bis Akira aufhört, auf und ab zu tigern und mit Schimpfwörtern Amok zu laufen. Er braucht ganze zwei Zigaretten, bis er sich beruhigt hat und ich einen Versuch starte, die Umstände dieser unglaublich männlichen Prügelei zu erfahren.

„Okay. Weswegen hat Yune den Tod verdient?“

„Weil er das größte Arschloch ist, das auf dieser gottverdammten beschissenen Welt herumläuft!“

„Gut… und warum ist der das größte Arschloch auf dieser gottverdammten beschissenen Welt?“

„Ist doch egal!“

Trotzig nimmt er einen weiteren Zug von der zweiten Zigarette, die auch schon wieder zur Hälfte aufgeraucht ist und wendet sich ab.

„So egal kann’s nicht sein, wenn ihr euch wie die Neandertaler auf dem Teppichboden des Proberaums rumwälzt und euch die Schädel einschlagt!“

„Du musst dich da aber nicht drum kümmern!“

Arschloch! Okay, wer nicht will, der hat schon! Ich schnaube, dann sage ich:

„Gut. Schön. Dann eben nicht!“

Beleidigt durch diese Abservierung nehme ich einen letzten Zug meiner Zigarette und trete sie dann aus. Dann stehe ich auf und will gerade reingehen, als die Tür aufgeht und Yune herauskommt. Als er uns sieht, grinst er wieder, sieht mich an, dann den anderen Blonden und sagt:

„Viel Spaß noch mit deiner Schlampe, Reita!“

„Du kleiner… ich brech dir alle Knochen!!“

Yune ist schon zwei Meter weitergelaufen und Akira will sich grad auf ihn stürzen, da werfe ich reflexartig meine Arme um seinen muskulösen Oberkörper. Oh Gott, das ist reiner Selbstmord, aber irgendwer muss ihn doch aufhalten!

„Tu’s nicht!“

„Lass mich los!“

„Nein, tu ich nicht!“

Akira strampelt noch einmal, aber als Yune dann um die Ecke gebogen ist, wird er wieder ruhig und wir verharren für ein paar Sekunden in dieser unglaublich… ähm… merkwürdigen Position. Ich spüre, wie er seine Muskeln wieder entspannt und dann sagt:

„Du bist im übrigen die Schlampe, die er meinte.“

Wieder so ein merkwürdiges Gefühl, das ich nicht einordnen kann.

„Deswegen haust du ihm eine runter?“, sage ich, nah an seinem Ohr.

Wie gut, dass ich eine Stufe höher stehe, sonst wär das außerhalb meiner anatomischen Fähigkeiten.

„Weil du keine Schlampe bist!“

Ich bin kurz davor, ihn mal noch mal dran zu erinnern, dass er bis vor kurzem nicht viel mehr als „Schwuchtel“ für mich übrig hatte und das Schlampe vielleicht sogar fast ein Kompliment wäre, aber ich lasse es.

„Wie kommt er drauf?“, frage ich stattdessen und lege mein Kinn auf seiner Schulter ab und laufe in Versuchung, meine Nase in seinen Klamotten zu vergraben und für immer so stehen zu bleiben. Er riecht so verdammt gut. Ich mein, ich hasse mich ja wirklich dafür, aber ich hab noch nie was vergleichbares gerochen – Wieso straft man mich immer mit sowas?

„Können wir das verschieben?“

„Auf welchen Zeitraum?“

„Einfach nur auf später.“

Ich merke, dass ich hier nicht weit komme, also lasse ich ihn los und trete einen Schritt zurück.

„Dann lass uns reingehen.“

Ich schnappe die Zigarettenschachtel, die ich auf dem breiten Geländer gelassen habe und Akira folgt mir wieder zurück in den Proberaum, wo Aoi und Uruha unschlüssig auf dem Sofa sitzen und ganz belämmert aus der Wäsche schauen. Vor allem Uruha scheint ganz durch den Wind zu sein. Als wir die Türe hinter uns schließen beginnt eine unangenehme Stille, bis Aoi sich aufrafft und sagt:

„Also… Yune kommt nicht mehr.“

„Ist er selber gegangen?“

„Ich hab ihn rausgeschmissen“, antwortet der Schwarzhaarige und Uruha schnieft.

„Besser für ihn und seine Knochen!“, keift Akira und Uruha lässt einen weiteren Schniefer von sich verlauten.

„Was hat er gesagt?“

„Dummes Zeug“, ist die knappe Antwort und Uruhas Unterlippe fängt an, bedrohlich zu zittern.

Ich will gerade los und ihn in den Arm nehmen, da kommt mir Aoi aber schon zuvor und zieht ihn an seine Brust. Uruha wirft seine langen Arme um den anderen und dann sage ich:

„Ist Uruha etwa auch eine Schlampe?“

„Woher…?“, fängt Aoi an und der andere Gitarrist sieht mich aus glasigen Augen an.

„Ich bin auch eine. Und wenn ich eine bin, dann ist Hanni auch eine, ist doch logisch! Zwillingsschwestern! Das sind die Familiengene!“

Ich entlocke der Runde einen Lacher und dann sage ich:

„Jetzt kommt schon, heulen wir jetzt wegen so einem Spasten oder wie?“

Ich ernte Zustimmung und irgendwie fühl ich mich dadurch gut. Und plötzlich fühlt man sich ganze zwei Zentimeter größer!

„Jetzt haben wir trotzdem keinen Drummer mehr“, sagt Reita und setzt sich auf seinen Verstärker.

„Und da denkt er schon wieder ans Geschäft!“, sagt Aoi und Uruha lacht wieder.

„Ja was denn? Das ist nur ein Fakt!“

„Schon recht, Rei!“

Es folgt eine weitere Stille und dann meint Uruha, immer noch in den Armen Aois liegend:

„Kennt jemand von euch nen Drummer, der GUT ist? Also, ich kenn nur Stümper!“

„Das ist das Problem. Yune ist ein Tier am Schlagzeug…“, seufzt Aoi und Akira stimmt knurrend zu, mit einer ordentlichen Portion Widerwillen.

Und da fällt mir jemand ein.

„Ich kenne wen.“

Drei Augenpaare richten sich auf mich und ich sage:

„Ähm… Kai spielt Drums und das schon seit einer Ewigkeit…“

„Aaah, dein kleiner Freund? Der mit dem Atomgrinsen?“, fragt Uruha und setzt sich sofort auf.

Ja klar, wenn’s um Jungs geht, dann sind seine Lebensgeister wieder geweckt!

„Jaaaa, genau der…“, antworte ich und frage mich, ob Kai diese Beschreibung gut finden würde.

„Dann bring ihn doch zur nächsten Probe mit!“

„Soll ich?“

„Ja klar!“

Uruha hat wieder für alle gesprochen und duldet absolut keine Widerrede. Aber anscheinend wollen die anderen beiden auch gar nicht rumdiskutieren. Wir beschließen, die Probe ausfallen zu lassen – erstens geht ohne Drummer sowieso nur wenig und zweitens braucht Uruha jetzt ganz viel Liebe, am besten von Aoi, damit er das mit der Schlampe verdauen kann. Also bietet sich wieder das praktisch alte Bild: Akira und ich bleiben zurück und heute find ich das noch unangenehmer als sonst.

Der Bassist schwingt sich von seinem Verstärker, dann gibt er mir den Schlüssel zum Proberaum und meint:

„Du bist dran.“

„Okay.“

Akira steht vor mir, die Hände in den Hosentaschen vergraben und ziemlich unschlüssig, was er jetzt tun soll. Immerhin, mir geht’s nicht besser. Ich hasse solche Momente – in Filmen läuft das dann meistens immer geschmeidig ab, da bringt der Held der Geschichte nämlich irgendeinen coolen Spruch und alle lachen. Aber ich bin kein Held und habe auch keinen Souffleur neben mir stehen, der mir mein Drehbuch ins Ohr flüstert. Und Akira schon dreimal nicht. Was für ein Scheiß!

„Sorry, dass das jetzt so gelaufen ist...“, beginnt Akira und murmelt dann, „.. aber der Kerl hatte einfach mal ein paar Schläge verdient. So, wie der immer von dir und Uruha geredet hat.“

„Sehr ritterlich von dir“, antworte ich und boxe ihm gegen den Oberarm, „trotzdem will ich nicht, dass sich irgendwer wegen mir prügelt. Und Uruha auch nicht. Wir brauchen unsere rosarote Welt, in der sich alle lieb haben und Händchen haltend über eine Blumenwiese hüpfen, das müsstest du doch wissen!“

Ah, da hab ich grandios in die Klischeekiste gegriffen! Akiras Augen blitzen auf und bevor ich reagieren kann, zieht er mich in seine Arme und vor lauter Schock bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Arme um seinen Körper zu werfen, sonst fliege ich noch megamäßig auf die Fresse. Dann sagt er:

„Gleichzeitig muss aber jemand auf euch aufpassen. Vor allem auf dich, du brauchst besonderen Schutz!“

„Pff, als ob!“, maule ich schwach und versuche, nicht allzu offensichtlich an seinem Shirt zu riechen, wie ein Hund der eine läufige Hündin beschnuppern würde.

Hier spricht der Captain der MS Niveau: Wir sinken! Oh Gott, meine Gedankengänge sollte mal irgendjemand stoppen!

„Das war ernst gemeint!“

Zum Glück muss ich ihn grad nicht anschauen, sondern schiele über seine Schulter an die Wand gegenüber.

„Ich weiß. Ich kann ja schließlich nicht auf mich selber aufpassen und könnte jede Minute von wem anders vergewaltigt werden!“

„Ganz genau!“

Boar, ne jetzt. Ich sollte ihm mal ein Buch schenken, eine Art Ratgeber, wie man mit Menschen redet. Und zwar so, dass man nicht gleich als Vollidiot, Kleinkind oder Arschloch hingestellt wird. Da haben wir noch ganz schön viel Arbeit vor uns!

„Prügel dich trotzdem nicht mehr. Sowas ist scheiße.“

Akira geht ein paar Schritte zurück und löst die Umarmung. Dann sieht er mich an, zieht seine Mundwinkel in die Höhe und fährt mir durch meine nicht sitzende Frisur.

„Alles, was du willst, Kleiner.“

Ich frage mich, wie ehrlich er das jetzt gemeint hat und nicke einfach nur stumm. Mein Gegenüber schnappt sich den Bass und folgt mir raus auf den Flur.

Als ich den Proberaum abschließe, weiß ich nicht genau, was ich von dieser ganzen Sache halte – und kann mir auch keinen Reim drauf machen, als ich endlich daheim bin und eigentlich schon ein bisschen Zeit zum Verdauen hatte.
 

„Oh Gott, ich weiß nicht, Ruki…“

Kai steht vor dem Proberaum und hat einen ganz besorgten Blick drauf.

„Das wird, und jetzt ist sowieso noch keiner da!“

Ich schließe auf und Kai folgt mir in den Raum. Dann sieht er sich um und scheint wohl das Gleiche zu denken, was ich beim ersten Mal dachte.

„Nein, hier wird nicht aufgeräumt“, sage ich dann.

„Oh… das wollte ich gerade fragen…“

Ich habe eine halbe Stunde an Kai ranreden müssen, bis er sich zu einem Probelauf hat überreden lassen. Das war ein ganzes Stück Arbeit, und ich bin ziemlich stolz, dass ich ihn doch erweichen konnte!

„Okay, und was soll ich jetzt tun?“

„Ähm. Schlagzeug spielen?“

„Das weiß ich auch, du Depp!“

Kai steigt hinter das Drumset und zückt seine Sticks. Wahrscheinlich will er das Ganze schnell hinter sich bringen, damit er wieder abhauen kann. Nix da!

„Ja sorry!“, mache ich, dann schnappe ich mir das Mikro und stelle den Ständer dazu auf, der wohl bei der Prügelaktion mit den beiden Streithähnen gen Boden gesegelt ist.

ICH stelle das Zeug nämlich immer ordentlich hin!

„Kannst du dich noch an was von unseren Auftritten erinnern?“

„Ein bisschen…“

Kai kratzt sich mit einem Stick am Kopf und zieht eine Schnute.

„Hm… nur dunkel…“

„Ja, dann mach doch da was!“

Kai stößt die Luft aus, dann nimmt er seine Sticks und inspiziert erst mal das Drumset.

„Ganz schön am Arsch!“, urteilt er dann.

„Ja, Yune ging mit dem Ding nicht sonderlich pfleglich um…“

„Sieht man… wenn er so ein Kerl ist, wie das Drumset aussieht, dann bin ich froh, ihn nicht wirklich gekannt zu haben…“

Irgendwie hat er da Recht. Ich höre die Tür zum Flur knallen und dann Schritte. Und just in diesem Moment fängt Kai an, auf das Drumset einzuhauen wie ein Irrer. Ich kenn ja nicht viele Drummer auf dieser Welt, aber Kai haut mir jedes Mal das Hirn weg – wenn er einmal anfängt, dann hört er so schnell nicht wieder auf und haut einen Beat nach dem anderen raus aus diesem Ding, hinter dem ich mich hoffnungslos verloren fühlen würde. Kai müsste wahrscheinlich nicht mal hinsehen. Der Beat erinnert mich an den aus ‚Shiwase na hibi‘ und als ich gerade das Mikro anschalten will, stehen Aoi und Uruha im Raum, die Augen auf Kai fixiert, der die Drums unbarmherzig verdrischt. Meinen Gruß hören die beiden nicht – entweder, sie sind zu sehr abgelenkt von Kais Drumaktion oder sie hören mich nicht. Könnte allerdings auch eine Mischung aus beidem sein. Plötzlich, als er merkt, dass er beobachtet wird, hört er schlagartig auf, beide Sticks in die Höhe gehoben.

„Wer hat gesagt, du sollst aufhören?“, ruft Uruha vorwurfsvoll und Kai stammelt:

„Äh... ich...“

„Du bist mega gut!“, unterbricht der Gitarrist dann auch sofort wieder mit glänzenden Augen und Aoi und ich verdrehen synchron die Augen.

„Findest du?“, fragt Kai und versucht, das Grinsen zurückzuhalten.

„Ja, total!“

Kennt ihr diese Mangas, in denen die Hauptfiguren immer fast vor Freude weinen, die Fäuste vor die Münder geballt haben und dumm gucken? - Genau SO sieht Uruha gerade aus.

„Danke...“

Kai weiß gar nicht, was er sagen soll und Aoi meint:

„Wie lang spielst du denn schon?“

„Oh. Seit Ende der Grundschule ungefähr...“, gibt Kai nachdenklich Auskunft und dann kommt Akira rein, mit dem Kommentar:

„Und, hat Uruha schon ein Machtwort gesprochen?“

„Er ist guuuuuut!“, haucht der eben Erwähnte ehrfürchtig und Kai muss noch mal anfangen, seine Künste unter Beweis zu stellen.

„Also SO gut bin ich ja dann auch nicht...“, murmelt er, bevor er wieder reinhaut und Akiras Augenbraue wandert langsam, wie so oft, nach oben.

„Bitte, bitte, nehmen wir ihn!“, quängelt Uruha und Aoi wirft Kai einen entschuldigenden Blick zu, der mit so viel Lob gerade nicht wirklich umgehen kann und sich nur mit hochrotem Kopf hinter dem Schlagzeug versteckt.

„Von mir aus!“, meint Akira großzügig und Aoi gibt auch gleich sein OK.

„Aaaah, Kai, willkommen!“

Als Uruha um das Drumset herumgewuselt ist, um Kai eine Umarmung zu geben, sage ich:

„Gewöhn dich dran.“

„Ehm... okay?“, ist alles, was Kai hervorbringt und dann holt Aoi Uruha wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, damit der endlich mal beginnt, seine Gitarre auszupacken.

Am Ende der Bandprobe ist Kai ganz belämmert und ich sage, während ich das Kabel des Mikros feinsäuberlich zusammenräume:

„Uruha drückt so seine Liebe zu anderen aus!“

„Ja, das hab ich mir aus deinen Erzählungen schon gedacht“, sagt Kai und hilft mir dabei, halbwegs Ordnung zu schaffen.

Die anderen sind schon gegangen, aber ich mein, den Schlüssel kann ich auch zweimal haben. SO viel Arbeit macht das ja jetzt auch nicht wirklich.

„Tja. Damit wärst du jetzt auch Teil unseres lustigen Haufens“, stelle ich dann fest, als wir auf der Straße sind und ich mir eine Zigarette anstecke.

„Das wird bestimmt lustig!“, grinst Kai und steckt mich mit seinem hundertmillionen Watt Grinsen an.

„Langweilig jedenfalls nicht“, gebe ich zurück und nehme den ersten tiefen Zug.

„Jetzt kann ich mich meiner Studie an Reita voll und ganz widmen!“

Ich bleibe geschockt stehen.

„Bitte WAS FÜR EIN DING?!“

„Beruhige dich, ich will doch nur für dich herausfinden, was bei dem Kerl vor sich geht. Und da kommt mir die Band gerade entgegen!“

Freudig, wie ein verrückter Professor reibt er sich die Hände und läuft dann fröhlich weiter.

„Untersteh dich!“, fauche ich und setze nach.

„Was denn? Ich beobachte ihn doch nur!“

„Genau das meine ich!“

„Vor was hast du eigentlich Angst, Ruki?“

„Vor seinen Fäusten!“

Kai stößt genervt die Luft aus und meint dann:

„Ich glaube, über das Stadium sind wir schon längst hinaus!“

„Achso?! Ja dann hab ich ja noch mehr zu befürchten, wenn er mich irgendwann im Yoyogi-Park vergräbt!“

„Du bist ein Trottel.“

Ich kicke einen Stein vor meinen Füßen weg und schmolle.

„Bin ich gar nicht!“

„Ruki, ich versuch doch nur, dir zu helfen.“

„Ja schon klar, aber du musst die ganze Sache nicht noch komplizierter machen!“

Kai legt einen Arm um meine Schulter und drückt mich an sich.

„Aber nicht doch!“

Irgendetwas sagt mir, dass ich ihm da nicht wirklich vertrauen kann. Er hat das Feingefühl eines Elefanten... ach, was rede ich da... einer gesamten Elefantenherde!

„Lass mich einfach machen.“

„Kein Wort zu Akira!“

„Nie im Leben würde ich auf so etwas kommen!“

„Bei dir kann man nie wissen“, antworte ich trocken.

Wir verabschieden uns und mit einem sehr sehr mulmigen Gefühl im Magen betrete ich das Treppenhaus. Oh je. Was hab ich mir da nur wieder eingebrockt, kann mir das mal einer sagen?
 

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BETT!!! W_______W



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2011-09-25T20:26:44+00:00 25.09.2011 22:26
WARUM????

warum hast du diese superlustige und tolle ff abgebrochen???
>____<
Von: abgemeldet
2011-04-26T18:35:26+00:00 26.04.2011 20:35
Ein tolles Kapi^^
Endlich ist Kai bei ihnen**
Auch wenn mir das mit Yune doch ein bisschen leid getan hat xDD
Auch fand ich das so toll von Reita das er sich für Ruki eingesetzt hat..
Auf jedenfall wieder einmal ein tolles Kapi und ich freue mich schon auf`s nächste^^
Von:  shedira
2011-04-15T20:18:43+00:00 15.04.2011 22:18
Verdammt..... mir fällt jetzt erst auf, dass ich noch gar keinen Kommentar geschrieben hab.... ^^"
SORRY!!!

Dafür aber jetzt:

Yay, Kai ist endlich da ^^
Das find ich jetzt toll!!! =)

Und Reita ist sooooo knuffig!! Süß, wie er Ruki und Uruha verteidigt!! ♥
*ihn knuddel*

Ich freu mich schon voll auf das nächste Kapitel!!!
^_____^

LG
Von:  SuGlover
2011-04-08T23:43:53+00:00 09.04.2011 01:43
neues kapiiiiii :D
reita ist toooooll~ wie er uruha und ruki verteidigt *-*
aber wieso sagtd er denn schlampe? D: ich will den ganzen ablauf wissen *-* xD
ich hätte yune auch am liebsten für sein grinsen vrprügelt >.<
aber jetzt ist kai in der band :D yaaaaay! *-*
haha mal gucken ob sich reita beobachtet vorkommt ;D
i-wie werde ich das gefühl nicht los das kai den bandraum aufräumen wird xD dann ist dort alles schön sauber *-* bestimmt wenn er dran ist mit raum abschließen oder so xD oder er kommt mit muffins am nächsten tag an :'D
das kapi war toooooll~ *-*
freue mich schon wenns weiter geht :D
LG SuGlover =)
Von: abgemeldet
2011-04-08T19:31:48+00:00 08.04.2011 21:31
yaaaaaaaaaaaaaaa kai ist dabeiii!!!!!!!!!! *freufreufreu*

wie süß, dass rei sich für ruki prügelt *__* ich musste die stelle 2mal lesen :DD (und yune mochte ich von anfang an nicht...)
Von:  Rei_
2011-04-08T18:21:32+00:00 08.04.2011 20:21
aaaawww rei&ruki <333 ich hätt rei ja nicht mehr losgelassen :DDD
juhuuu kai is dabei :DD woah freu ich mich aufs nächste kapi...bin ja mal gespan´nt wies mit rei&ruki weitergeht...und was kai machen wird ;DDD
<3 maRii
Von:  Astrido
2011-04-08T10:44:35+00:00 08.04.2011 12:44
süß. der vergleich mit hanni und nanni ist wirklich süß.
obwhl ich iwie nich mehr das gefühl hab, reita würde ruki hassen. immerhin haben die sich in diesem kapitel allein 2x im arm gehabt, nicht?
aber ich finds lustig, dass er meint, sich aus ehrgefühl mit yune prügeln zu müssen.

ich finds auch gut, das mein liebling jetzt mit dabei ist. kai is so knuffig.

lg
mayu
Von:  Toffelchan
2011-04-08T08:34:04+00:00 08.04.2011 10:34
sehr geil. hanni und nanni xD der vergleich ist guuut~
und mittlerweile verstehe ich uruha immer besser, dass er aoi nichts sagt.
ich war selber in der situation, dann hab ich was gesagt und seit dem ist es aus xD naja ich hoffe aber, dass es für uruha positiv ausgeht, wiel ff und so. sollte gut enden >0< ♥

ich liebe deinen humor <3 sag ich immer wieder gerne XD
es macht spaß deine kapitel zu lesen ♥ *Q*

reita ist soooooo coool xD <3333~~~~ wie er ruki und ruha verteidigt. süß von ihm *__*~

schön, dass auch endlich kai in der band ist :3 ~

ich freu mich, wenn das nächste kapi kommt *____________________*~

lg
toffel
♥~
Von:  Ruki_
2011-04-08T07:24:47+00:00 08.04.2011 09:24
hanni und nanni, geil xDD"
ich mag deinen schreibstil total gerne, es macht einfach spaß deine story zu lesen^^
und ich freu mich jedes mal riesig auf ein neues kapitel^^
nur weiter so!
LG
Ruki_


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