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Expecto patronum

HP x RL
von

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Die Charas und Welt gehören nicht mir! Ich will damit auch kein Geld verdienen etc. Ist alles nur ausgeliehen zum eigenen Spaß ;3
 

„Expecto patronum!“ rief Harry mit ganzer Kraft, während er sich an das Bild vor seinem inneren Auge klammerte. Zu seiner Überraschung kam wirklich weißer Nebel aus der Spitze seines Zauberstabes. Er drückte den zu einem Dementor gewordenen Irrwicht wieder in Richtung Kiste, jedoch verlor er den Halt und der Zauber verblasste. Remus Lupin sprang zwischen Harry und den Irrwicht und rief dabei „Riddikulus!“. Der Irrwicht war bezwungen und wieder in der Kiste verschlossen.
 

„Gut gemacht Harry! Noch ein wenig mehr und du kannst es!“ Die Begeisterung stand Lupin ins Gesicht geschrieben. „D… danke...“ keuchte der Schüler und ließ sich erst einmal auf den Boden sinken um wieder zu Atem zu kommen. Lupin ließ sich neben ihn nieder. „Darf ich fragen, an was du bei dem Zauber gedacht hast? Diese Erinnerung war definitiv stärker als die der letzten Male.“ Er lächelte Harry glücklich an.
 

„Es… es war eigentlich keine Erinnerung.“ nuschelte der Schüler verlegen. „Es war eher eine Wunschvorstellung…“ Nun war der Junge knallrot und schaute verschämt auf seine Füße. Lupin schmunzelte amüsiert. „Verstehe. Ist die Glückliche aus deinem Haus? Du musst es mir natürlich nicht sagen, wenn du nicht möchtest.“ „Wa..was?“ Verwirrt schaute er zu seinem Lehrer auf. „Ach so…ähm… so ähnlich…“ stammelte Harry nervös. Er wollte ihn nicht anlügen, aber er konnte wohl kaum die Wahrheit sagen. Oder sollte er es vielleicht doch wagen?
 

„Eigentlich ist es kein Mädchen.“ Fing er unsicher an. „Oh, na wenn das so ist. Ist ja nichts dabei.“ Harry schaute seinen Lehrer überrascht an. Dessen Lächeln war nicht, wie erwartet, verblasst. Dadurch ermutigt fuhr er fort. „Und… und wenn es sich dabei um einen Lehrer handelt?“ Gegen Ende hatte er so leise gesprochen, dass man die Aussage dahinter nur noch erahnen konnte. Lupin lächelte immer noch. „Darf ich mal raten? Es geht um Professor Snape, nicht wahr?“
 

Harry starrte ihn entsetzt an. „WAS? Ich würde nie, ich könnte gar nicht… Snape?!“ Lupin lachte laut auf. Harry bemerkte das jedoch nicht. „Ich könnte Snape nie lieben! Er hasst mich und ich kann nicht gerade behaupten, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Außerdem sind Sie es, den ich liebe!“ Erschrocken stockte er. Hatte er das gerade wirklich in seinen erhitzen Redefluss zugegeben? Was würde Lupin jetzt von ihm denken? Würde er ihn verspotten? Wohl eher nicht, oder?
 

Die unangenehme stille im Raum hielt an, bis Lupin sie schließlich brach. „Harry, ich… das schmeichelt mir sehr, aber bist du dir sicher? Ich nehme an, du hattest noch niemanden, mit dem du so über deine Eltern reden konntest. Da ist es doch ganz verständlich, dass du da eine Art Zuneigung mir gegenüber entwickelt hast. Aber ich denke, das du diese einfach falsch deutest.“ „Tu ich nicht.“ antwortete Harry mit festerer Stimme, als er selbst erwartet hatte. „Ich war mir selten in seiner Sache so sicher…“ setzte er hinzu und schluckte.
 

Lupin schaute ihn einen Moment schweigend an, bis er wieder sprach. „Harry, ich denke, wir machen für heute Schluss. Du solltest jetzt besser gehen.“ Betrübt nickte der Angesprochene und ging in Richtung Tür. „Wenn du die Wahrheit wüsstest, würdest du kämpfen und das will ich dir nicht antun…“ hörte Harry Lupin noch leise zu sich selbst sagen. Er war sich jedoch ziemlich sicher, dass er das nicht hätte hören sollen und verließ ohne ein Wort das Zimmer.
 

In den nächsten Stunden verlor keiner der beiden ein Wort darüber. Jedoch viel auf, das Harry keinerlei Fortschritte mit dem Patronuszauber machte. Lupin sagte dazu nichts. Einige Wochen nach dem offenbarenden Gespräch lief Harry über die Wiesen von Hogwarts. Er hatte sich unter seinen Tarnumhang hinaus geschlichen um endlich einen klaren Kopf zu bekommen. Immer wieder schwirrten Lupins Worte durch seinen Kopf, die er nicht hätte hören sollen. Was hatte er mit Wahrheit gemeint? Mit Hermine hatte er sein Geheimnis herausgefunden, wieso er einmal im Monat fehlte. Aber wieso sollte Harry deswegen kämpfen wollen? Eher würde Lupin erwarten, dass er sich fürchtete oder er ihn gar verurteilen würde. Dessen war er sich sicher. Also was dann? Erwiderte er vielleicht seine Gefühle? Wenn das der Fall wäre, hätte er doch sicher nicht so getan, als wäre nichts gewesen.
 

Harry seufzte und zog seinen Umhang enger an sich, in dessen Tasche sein Tarnumhang sicher verstaut war. Er fröstelte. Wann und wieso war es auf einmal so kalt geworden? Harry schaute auf und zog scharf den Atem ein. Über ihm schwebten geisterhaft zwei Dementoren. Vor Entsetzen stolperte er rückwärts und fiel hin. Schnell zog er seinen Zauberstab. „Ex… expecto patro… num!“ rief er stotternd, doch kaum weißer Nebel kam aus der Zauberstabspitze hervor. Er zitterte am ganzen Leib. Was sollte er tun? Einen vernünftigen Patronus hatte er ja nicht einmal gegen den Irrwicht hervorbringen können und das hier waren gleich zwei echte Dementoren.
 

„Expecto patronum!“ rief es hinter ihm und ein weißes Hirschkalb rannte an ihm vorbei und verjagte die Dementoren. Verwirrt starrte Harry auf das Kalb. Es blinzelte und verschwand vor seinen Augen. „Alles ok mit dir?“ Die Stimme kam zu ihm geeilt. Erst jetzt bemerkte er, dass es Lupin war, der ihn gerettet hatte. Augenblicklich fühlte er sich noch schlechter, falls das überhaupt möglich war. Er wurde ausgerechnet von Lupin erwischt, als er heimlich die Schule verlassen hatte und er hatte außerdem gesehen, wie er wieder versagte, bei dem Versuch, gegen Dementoren anzukommen. Harry ballte seine Hände zu Fäusten, entspannte sie jedoch gleich wieder krampfhaft, da Lupin ihm aufhalf.
 

„Was zum Teufel treibst du eigentlich hier draußen?! Nicht nur, dass auf dem gesamten Schulgelände Dementoren sind, es rennt außerdem ein Mörder frei herum, der es auf dich abgesehen hat! Was denkst du dir eigentlich dabei?!“ Harry schaute zu Lupins Gesicht auf, senkte seinen Kopf aber gleich wieder. Die offenkundige Enttäuschung in dem Blick seines Lehrers tat um einiges mehr weh, als von ihm angebrüllt zu werden. Der Schmerz bohrte sich wie tausend kleine Messer in sein Herz und drohten ihn zu erdolchen. Lupin hatte recht. Es war unverantwortlich von ihm gewesen, das Schloss zu verlassen.
 

„Es… es tut mir leid“ stammelte Harry. „Das sollte es auch.“ Lupins vernichtende Stimme ließ ihn zusammenzucken und er konnte nur noch mit großer Mühe gegen die sich anbahnenden Tränen ankämpfen. Verdammt, er war so dumm gewesen. Indem er sich in Gefahr begeben hatte um nachzudenken, hatte er die ganze Situation nur noch verschlimmert. Als Harry weiter schwieg, packte Lupin ihn grob an der Schulter und schleifte ihn zurück ins Schloss. Dort angekommen, begleitete er ihn bis zum Gryffindorturm und wartete, bis er durch das Portraitloch gestiegen war. Alle Anderen waren schon in ihre Schlafsäle verschwunden. Harry lief zu einem der Fenster und ließ den Tränen freien Lauf.
 

In den nächsten Stunden schwiegen beide weitestgehend. Auch Harrys Zauber war auf sein Anfangsniveau zurück geschrumpft. Er brachte einfach keinen glücklichen Gedanken zustande, wenn er sich so schrecklich fühlte. Nachdem eine weitere, erfolglose Stunde vorbei war, verabschiedete sich Harry betrübt. Er ging wenige Schritte, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte und schaute dann aus dem Fenster im Flur. Als er ein Geräusch vernahm, zog er mehr aus Reflex seinen Tarnumhang über. Lupin war aus dem Zimmer getreten und schaute sich um. Da er niemand entdecken konnte, lief er los. Harry zögerte kurz, folgte ihm aber. Seine Neugierde war einfach zu groß. Und etwas Zeit mit Lupin zu verbringen, ohne ständig seine enttäuschten Blicke auf sich zu spüren, hatte schließlich seinen Reiz.
 

Zu Harrys Überraschung gingen sie nicht ins Lehrerzimmer oder in die Räume des Professors, wie er erwartet hatte, sondern in Richtung Astronomieturm. Sie gingen schweigend die Treppen hinauf und kamen schließlich auf der großen Plattform an. Sie war vollkommen verlassen. Lupin schien damit mehr als zufrieden und ging zur Brüstung hinüber und stützte sich an dieser ab. Harry schlich zu ihm, stellte sich jedoch etwas abseits, damit er nicht aus Versehen angerempelt wurde und sich somit verraten konnte. Lupin seufzte.
 

„Was soll ich nur tun?“ begann er laut in die Stille zu reden, ohne das er ahnte, dass er einen Zuhörer hatte. „Wenn ich es ihm sage, wird er nicht mehr locker lassen. Aber damit bring ich ihn doch nur in Gefahr…“ Der Professor vergrub die Hände in sein Haar. „Außerdem, was kann er eigentlich an mir finden? Ich bin alt und kann ihm nichts bieten, von der Gefahr die von mir ausgeht ganz zu schweigen… Das ist doch verrückt! Er kann doch nicht wirklich denken, dass er mich liebt, auch wenn ich mir nichts sehnlicher wünschen würde…“ „Und wenn ich es doch denke?“
 

Harry hatte seinen Tarnumhang abgenommen. Lupin zuckte zusammen und drehte sich zu der Stelle, wo er Harrys Stimme gehört hatte. „Was? Seit wann bist du hier?“ Entsetzen stand dem Lehrer ins Gesicht geschrieben. „Wie viel hast du gehört?“ setzte er argwöhnisch hinzu. Harry schaute auf den Boden. „Alles.“ Ein resigniertes Seufzen war zu hören. Harry sah auf und näherte sich seinen Lehrer. „Für mich spielt das Alter keine Rolle, oder das sie mir nichts bieten könne. Ich liebe Sie nicht, weil ich auf eine Beziehung mit vielen Geschenken oder etwas ähnlichen aus bin. Ich liebe Sie ihretwegen.“
 

Er schaute Lupin fest in die Augen. „Außerdem weiß ich, dass sie ein Werwolf sind. Und ich glaube nicht, das Dumbledore Sie hier unterrichten lassen würde, wenn es nicht irgendeine Vorsichtsmaßnahme gäbe. Hab ich recht?“ Lupin nickte zögerlich. „Aber Harry, sie mal, es kann zwischen uns nichts geben. Das…“ Aber der Schüler fiel ihm ins Wort. „Sagen Sie nicht, dass es nicht gehen kann! Es gibt immer einen Weg!“ Verzweiflung breitete sich in ihm aus und Tränen brannten unter der Oberfläche. Warum konnte er denn nicht verstehen, dass er sich nichts sehnlicher wünschte? Oder waren Lupins Gefühle gar nicht so tiefgründig, weshalb dieser so abblockte?
 

„Wenn ich Ihnen nicht so viel bedeute, wie ich es vielleicht denke, dann sagen Sie es! So, wie es jetzt ist, ertrag ich es nicht länger!“ Er schaute wieder auf seine Füße um die Tränen zu verbergen, die ihm jetzt über das Gesicht liefen. „Harry…“ Schritte waren zu hören, doch er reagierte nicht. „Harry“ sagte Lupin erneut mit sanfter Stimme. Er stand jetzt direkt vor dem Schüler. „Sie mich an.“ Trotzig schüttelte der Angesprochene den Kopf. Im Moment hatte er doch zu viel Angst vor dem, was jetzt kommen würde.
 

Sanft legten sich ein paar Finger an sein Kinn und zwangen ihn, aufzusehen. Dabei hörte Harry erneut die Worte „Sieh mich an.“ Tränen rannen ihm immer noch über die Wangen, ohne das er es hätte verhindern können. Lupin wischte sie sanft mit dem Daumen weg. Der Schüler schluckte hart. „Ich liebe dich.“ Flüsterte der Lehrer und legte zärtlich seine Lippen auf Harrys. Dieser riss im ersten Moment erschrocken die Augen auf, bis er realisierte, was eigentlich gerade passierte. Schließlich schloss er seine Augen und genoss es einfach.
 

Als sie sich wieder voneinander lösten, schaute Harry mit benebeltem Blick zu Lupin auf und musste einfach grinsen. Dieser lächelte ebenfalls und strich liebevoll durch das widerspenstige schwarze Haar des Jungen und schloss ihn in seine Arme. Erst nach einer ganzen Weile ließ er ihn wieder los. „Professor?“ fragte Harry zaghaft. „Also bitte, Harry. Nachdem was eben war… Nenn' mich Remus!“ Er lachte. Der Schüler schmunzelte verlegen. „Remus?“ fragte er erneut, wenn auch etwas schüchtern. „Ja?“ fragte der Angesprochene, der vergebens versuchte, ein breites Grinsen aus seinem Gesicht zu verbannen.
 

„Was hat Ihr… äh… dein Patronus, also wieso… ähm“ „Du willst wissen, warum es ausgerechnet ein Hirschkalb ist, stimmts?“ Harry nickte. „Weist du, dein Vater ist wegen mir zu einem Animagus geworden. Und seine tierische Gestalt war ein Hirsch.“ Der Schüler hatte große Augen bekommen. „Aber… aber wieso dann ein Jungtier?“ fragte er verwirrt weiter. „Harry, liegt das nicht auf der Hand?“ Bei dieser Aussage tippte er leicht auf Harrys Brust. Dessen Augen weiteten sich erneut und Verstehen spiegelte sich in ihnen wider. Lupin lächelte noch mehr und legte einen Arm um Harrys Schulter, während er den Blick auf die Ländereien von Hogwarts richtete. „Und was wollen wir jetzt tun?“ Harry zuckte mit den Schultern und schmunzelte vor sich hin, nur um sich dann an seinen Lehrer zu schmiegen und die Abendluft zu genießen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2011-01-14T17:16:10+00:00 14.01.2011 18:16
Ein sehr schöner OS.
Hat mir sehr gut gefallen.
Das ist zwar ein außergewöhnliches Paar, aber ich fand's klasse.


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