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Closer to the edge

Kisame/Itachi
von

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Immolated

Mit einem Zischen durchschnitt die Klinge die Luft, sauste auf sein Gesicht runter. Itachi wusste, dass es zu spät zum Ausweichen war und so schloss er reflexartig die Augen. Für jemanden, der sich beim Kämpfen dermaßen auf seine Sehkraft verließ, war Raigas Vorhaben wie eine Todesstrafe. Sein Herz raste, während ihn die Angst nicht minder wie die Paralysierung lähmte.

Kisame rief etwas, dann ertönte ein Keuchen über ihm, jedoch blieb der erwartete Schmerz aus. Langsam öffnete er die Augen, schaute in Raigas schmerzverzerrte Grimasse – das Katana glitt ihm aus der Hand, landete klirrend auf dem Boden. Der Uchiha brachte es fertig, sich zumindest auf die Ellenbogen zu stützen, sich halbwegs aufzurichten; noch immer zitterte er unkontrolliert, doch langsam bekam er wieder Gefühl in den Fingerspitzen. Spitze Senbon ragten Raiga aus dem Hals und der Shinobi griff sich hektisch an selbigen, bevor er sich mit wutentbrannter Miene umdrehte und zu dem Verantwortlichen empor sah.

Itachi konnte sich erinnern, jemals eine solche Kälte in der Gegenwart des Jungen verspürt zu haben. Ganz langsam bewegten sich die filigranen Finger zu der bemalten Maske, die er trug, und lösten diese von seinem Gesicht. Der Ausdruck in den braunen Iriden strahlte so viel Hass aus, dass er fast greifbar war. Mit einem dumpfen Geräusch landete die Maske auf dem Boden und Haku trat Schritt für Schritt näher, die Sandalen klackerten hörbar.

„Du…“, wisperte Raiga und er bückte sich hastig, um Kiba aufzuheben.

Er kam nicht dazu, denn in weniger als zwei Sekunden stand Haku neben ihm und hielt sein Handgelenk fest umschlossen. Die Lippen presste der Junge zu einem schmalen Strich zusammen, so als müsste er sich zurückhalten, nicht etwas Unbedachtes von sich zugeben. Er fing die Faust des Älteren ohne Mühe ab, drehte ihm die andere einfach um, so dass ein hässliches Knacken ertönte. Wie viel Kraft musste dieser schmächtige Junge haben, wenn er einem erwachsenen Mann einfach so die Hand brechen konnte. Raiga schrie röchelnd auf, behinderten die Nadeln doch seine Atemwege, aber Haku schien das nicht zu kümmern. Jede Sanftheit war aus seinen Zügen gewichen, von Verständnis keine Spur mehr, so als hätte man es mit einem komplett anderen Menschen zu tun.

Itachi zuckte zusammen, als ihn unvermittelt jemand an der Schulter berührte, und er schaute hoch in Kisames Gesicht, welches nicht minder angespannt war.

„Komm!“, brummte er und half ihm beim Aufstehen, während seine Augen das Geschehen beobachteten.

Mühsam wankte der angeschlagene Shinobi von dem Jungen weg, schien so viel Abstand wie möglich zwischen sie bringen zu wollen.

„Du… bist das…“, keuchte Raiga stockend. „Das Kind von damals.“

„Ja“, erwiderte Haku leise und senkte den Kopf.

Itachi verstand nicht, worum es hier eigentlich ging, Kisame dagegen schien es genau zu wissen, denn er verkrampfte sich augenblicklich. Der Uchiha erinnerte sich daran, was Haku gesagt hatte…dass das, was er hier tat, nicht ganz uneigennützig war…konnte es sein, dass…

„Deinetwegen…“, entkam es Raiga und er lachte trocken auf. „…weil er dich beschützen wollte, ist er so erbärmlich drauf gegangen! Wegen dir ist Kiri von diesem Dämon befreit worden! Du bist es…der Grund, warum ich ihm das Katana ins Herz rammen konnte!“
 

Ein Ruck ging durch den Körper des Haimenschen und so mitgenommen dieser auch war, es schien ihn nicht daran zu hindern, nach vorn zu stürmen. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine Wand aus Eis vor ihnen auf und verhinderte, dass Kisame vorankam. Zornig hieb er mit der Faust auf das Eis ein, während Itachi vorsichtig ein paar Schritte näher trat.

„Scheiße!“, fluchte der Ältere und stierte auf das verschwommene Bild vor ihm.

Eine Weile geschah nichts, es wurde bloß unheimlich still.

Itachi weitete seine Augen, als mit einem Mal ein Schwall Blut gegen die Barriere spritzte und an dem Eis hinab rann. Nur wenige Sekunden später zersplitterte die Wand und fiel in sich zusammen, als wäre ein Spiegel zerstört worden. Das Blut zu ihren Füßen vermischte sich mit Wasser, führte zu einem reglosen Körper, der mit einem riesigen Eispfahl an die Wand gepinnt worden war. Raigas blaue Augen standen immer noch offen, doch jegliches Leben war aus ihnen gewichen. Der Pfahl steckte in seinem Brustkorb, hatte vermutlich zu viele notwendige Organe zerfetzt, als dass er das hätte überstehen können. Haku drehte sich nicht zu ihnen um, ließ lediglich wie in Zeitlupe die Hand sinken. Rote Flecken hatten sich in seine Kleidung gefressen und den Uchiha schauderte die gesamte, grausame Szenerie.

„Möchtest…du dich jetzt an mir rächen…Kisame-san?“, flüsterte Haku und seine Stimme klang so dünn, dass es beängstigend war.

Der Haimensch bewegte sich zuerst nicht, konnte nur auf das Bild vor sich schauen. Itachi ahnte, dass er Raiga am liebsten eigenhändig umgebracht hätte, so wie er gerade losgestürmt war. Wie hätte er reagiert, wenn es um Shisui gegangen wäre? Vermutlich nicht anders.

Itachi blickte auf, als Kisame sich aus seiner Starre löste und mit grimmiger Miene auf den Jungen zuschritt. Er haderte mit sich, ob er eingreifen sollte, doch sein Verstand riet ihm davon ab – Kisame war kein Monster. Grob packte eben jener den Jüngeren an der Schulter, drehte ihn ruppig zu sich herum.

„Rede keinen Scheiß!“

Die ersten Tränen sammelten sich in den braunen Augen, waren soeben noch mühsam zurückgehalten worden, und bahnten sich den Weg über seine Wangen, wo sie das Blut verwischten, das dort klebte.

„Wir müssen hier raus“, nuschelte er, während er sich fahrig über das Gesicht fuhr. „Der Mizukage wird uns sicher bemerkt haben…wir waren nicht gerade unauffällig.“

Itachi wunderte es ohnehin, dass noch keine Kiri-nin aufgetaucht waren – hatte Raiga niemandem Bescheid gegeben? Herausfinden wollte er das nicht unbedingt, von daher beließ er es dabei und folgte den anderen beiden nach oben. Zwar fühlte er immer noch die bleierne Schwere, die von Raigas Donnerschwert herführte, in seinen Gliedern, aber es erging ihm zumindest besser als Kisame, dem seine Wunden ziemlich zu schaffen machten. Bei so viel Blut, wie er verlor, hätte es den Uchiha nicht gewundert, wenn er gleich vornüber kippen würde. Der rasselnde Atem drang ihm an die Ohren und schließlich überwand er sich dazu, den Arm des Haimenschen zu ergreifen, um diesen zu stützen. Kisame sagte nichts dazu, was zur Annahme führte, dass es ihm entweder wirklich miserabel gehen musste oder dass es ihm nichts ausmachte. Wenn sie hier raus waren, hatten sie immer noch einiges zu klären und Itachi stand dem mit gemischten Gefühlen gegenüber.
 

Die Halle oben war wie ausgestorben, nichts ließ darauf hindeuten, dass sie von jemandem bemerkt worden waren und Itachis Misstrauen wuchs.

„Ich versteh das nicht…“, wisperte Haku, schüttelte leicht den Kopf.

Jegliche Verletzlichkeit war aus seinen Zügen gewichen und hatte der vertrauten Entschlossenheit Platz gemacht.

„Vielleicht hat er geblufft“, brummte Kisame und stützte sich ohne Vorwarnung noch mehr auf den Uchiha, der dadurch ins Stolpern geriet.

Der Ältere erwiderte den bösen Blick von der Seite her unbeeindruckt, fand das wohl weniger dramatisch, vor allem da Itachi sich schnell wieder fangen konnte.

„Sieh mich nicht so an…war ja keine Absicht.“

Itachi beließ es dabei, schaute stattdessen zu Haku, der sich merklich geräuspert und damit auch Kisames Blick auf sich gezogen hatte. Es schien sich um eine unangenehme Mitteilung zu handeln, denn er schaute immer wieder zu Boden.

„Es tut mir übrigens sehr Leid…das mit Raiga. Es war meine Schuld, dass er euch folgen konnte, denn ich habe nicht richtig aufgepasst.“

Er machte eine kurze Pause, ehe er weiter sprach.

„Ich habe gehofft, dass ich Samehada doch noch irgendwie finden könnte.“

Itachi wusste nicht, was dieses Samehada sein sollte, aber anhand von Kisames Reaktion erkannte er, dass es sich um etwas Wichtiges handeln musste. Haifischhaut…vielleicht der Name einer Waffe? Eigentlich war es auch egal, denn für so eine Suche fehlte ihnen die Zeit.

„Schon gut“, meinte er daher und Kisame nickte missgestimmt.

Haku sagte nichts weiter, sondern ging wieder voraus, um zu der Tür zu gelangen, welche sie auf dem Hinweg bereits benutzt hatten. Wenn sie den Turm hinter sich gelassen hatten, wäre der erste Abschnitt geschafft. Er könnte das mit Kisame abklären und danach würde er sich von Haku zurück nach Konoha bringen lassen. Erleichterung stieg bei diesem Gedanken in ihm auf und er atmete durch, sah zu, wie Haku sich durch die Tür schob und ihnen mit einem Handzeichen zu warten befahl.

Die Stille zog sich hin, zerrte sowohl an seinen, als auch an Kisames Nerven – bis aus dem Nichts heraus plötzlich die Tür wieder aufgerissen wurde und ein Hagel aus Senbon, Shuriken und Kunai durch die Luft sauste. Itachi hatte keine Zeit zum Nachdenken, handelte reflexartig, als er sich mitsamt Kisame zur Seite warf, um dem Waffensturm zu entgehen. Zu seinem Unglück landete der Haimensch auf seinem rechten Arm, was ihm ein schmerzvolles Zischen entweichen ließ.

„Kisame!“

Taumelnd rappelte sich der Kiri-nin auf, doch zu einer Entschuldigung kam es nicht, da er sogleich den Kopf einziehen musste, um einem deutlich größeren Shuriken auszuweichen. In dem Moment hastete Haku wieder aus dem Gang, ein Kunai ragte ihm aus der Schulter und er keuchte, doch ansonsten schien er in Ordnung zu sein. Itachi richtete sich ebenfalls auf, hatte die Sharingan noch im Sturz aktiviert und versuchte sich einen Überblick ihrer Lage zu verschaffen.

„Zu viele“, gab Haku abgehackt von sich. „Sie haben uns erwartet.“

Tatsächlich stürmten immer mehr Kiri-nin aus dem Eingang, der ihnen als Fluchtmöglichkeit dienen sollte, und schon bald waren sie umzingelt. Rücksichtsloses Kämpfen stellte keine Option dar, denn nach einem Zweikampf mit einem ihrer Gegner schien Kisame am Limit seiner Kräfte angekommen zu sein. Er kniete am Boden, stützte sich schwer atmend mit einer Hand ab und sein Kreislauf würde wohl nicht mehr lange mitmachen.
 

Sie zuckten alle drei zusammen, als sie plötzlich ein Chakra spürten, das so finster war, dass man es unmöglich ignorieren konnte. Itachi vermutete, dass die Person, die sich da auf sie zu bewegte, der Grund war, weshalb die Kiri-nin nicht angriffen. Zu seiner Verblüffung handelte es sich bei der Schlüsselfigur lediglich um einen Jungen von ca. fünfzehn Jahren, der abgesehen von der hässlichen Narbe, die sich über eine Hälfte seines Gesichtes zog, nicht besonders bedrohlich wirkte. Dennoch…sein Chakra machte deutlich, dass er dem Aussehen nicht trauen konnte. Kisame fluchte unterdrückt, während Haku ein paar Schritte zurückwich, die braunen Augen weitete.

„Ich muss schon sagen, ich bin mächtig überrascht.“

Schlagartig richteten sich die violetten Iriden auf ihn, schienen ihn intensiv zu mustern. Itachi wusste nicht, warum ihm diese Stimme einen wahren Schauer über den Rücken jagte, aber er spürte, dass es besser war, dieser Person nicht zu nahe zu kommen. Wie ein innerer Instinkt warnte ihn sein Gefühl davor, mit diesem Typen aneinander zu geraten.

„Es grenzt wirklich an unglaubliche Dummheit, freiwillig hierher zurückzukommen, Uchiha“, sprach ihn der Junge an, fixierte ihn immer noch kühl.

„Mizukage-sama“, wandte Kisame ein, doch wurde er mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht.

Das war der Mizukage? Ein kleiner Junge? Was verbarg sich hinter diesem halben Kind, dass es so eine hohe Position bekleidete?

„Um jemanden zu retten, der gar nicht mehr zu retten ist…“, fuhr er fort und schnalzte missbilligend mit der Zunge.

„Yagura-sama“, mischte sich Haku ein und trat einen Schritt vor.

Der Mizukage hob eine Braue, musterte ihn einmal, doch schien er ihn nicht zuordnen zu können.

„Und du bist?“

„Das spielt keine Rolle. Ich habe eine Frage.“

„So?“, erwiderte Yagura mit hörbarem Desinteresse, doch Haku hielt das nicht davon ab, weiter zu sprechen.

„Vor ein paar Monaten wurde Momochi Zabuza, einer der sieben Schwertkämpfer, die Euch unterstehen, umgebracht.“

Yagura zeigte keine Regung, so als würde ihn dieses Thema nichts angehen und Itachi fragte sich, ob es klug war, diese Frage zu stellen. Andererseits verschaffte Haku ihnen somit auch Zeit, so dass sich vielleicht noch eine Möglichkeit zur Flucht auftat. Itachi überlegte bereits fieberhaft, wie sie hier zusammen raus kommen konnten, doch bisher erschien es ihm sinnlos.

„Wusstet Ihr, dass es Kurosuki Raiga war, der Zabuza-san getötet hat?“

Zuerst sagte der Mizukage nichts, schien nachzudenken, und ein Raunen ertönte, da die Kiri-nin davon wohl selbst nichts geahnt hatten. Plötzlich tauchte ein verächtlicher Zug um die Mundwinkel Yaguras auf und er gab ein freudloses Lachen von sich.

„Das ist es, was dich hierher getrieben hat? Bist du auf Rache aus?“

Hakus Mimik wurde eine Spur härter, als er antwortete: „Die habe ich bereits.“

Erkenntnis flackerte in den violetten Iriden auf, doch sehr groß schien der Verlust für das Oberhaupt Kiris nicht zu sein.

„Ist das so? Nun, lass dir eines sagen: Momochi Zabuza war ein unberechenbarer Mann, dessen Tod eine wahre Erleichterung für ganz Kiri darstellt. Er stand unter Verdacht, unser Dorf verraten zu wollen.“

Die glühenden Amethyste richteten sich augenblicklich auf den Haimenschen, der sichtbar den Kiefer malmen ließ.

„So wie auch du, Kisame. Eigentlich hättest du mir Dankbarkeit zollen sollen, dafür, dass ich dich nicht habe umbringen lassen. Ich habe dir eine Chance gegeben, aber dir scheint ein Feind mehr am Herzen zu liegen als deine Heimat.“

Der Angesprochene lachte rau auf, funkelte den Mizukage zornig aus seinen Raubtieraugen heraus an.

„Komisch, dass mir ein Feind mehr Zugehörigkeit vermittelt als meine so genannte Heimat.“

Itachi hatte diese Worte nicht erwartet und dementsprechend überrumpelt fühlte er sich, sah den Haimenschen perplex an. Kisame sah nicht zurück, aber es schien ihm ernst zu sein. Yagura dagegen zog ein Gesicht, als hätte man ihn soeben beleidigt.

„So denkst du also? Na schön, wenn das deine Entscheidung ist, gibt es nichts mehr zu sagen. Tötet die Drei!
 

Itachi sah keinen anderen Ausweg als den Kampf, auch wenn sie garantiert nicht alle drei lebend hier raus kamen, sie hatten keine andere Wahl, als es drauf ankommen zu lassen. Doch kaum dass er sich in Position begeben hatte, um sich zu verteidigen, lenkte jemand anderes die komplette Aufmerksamkeit auf sich.

„Hey!“

Die Stimme kam ihm sofort bekannt vor und als er sich umschaute, erblickte er einen weißen Haarschopf, der durch die Menge wirbelte. Innerhalb weniger Sekunden hatte die riesengroße Klinge des Kubikiri Houchos zehn Kiri-nin erwischt und zur Seite gefegt. Der Boden färbte sich unter Suigetsus Füßen rot, was das breite Grinsen auf seinen Lippen geradezu irre wirken ließ.

„Tut mir ja echt verdammt leid, dass ich die Party stören muss“, wandte er sich an den Mizukage, dessen Miene sich verdunkelt hatte.

Kisame knurrte, schien mit der Anwesenheit des jungen Shinobi nicht einverstanden zu sein.

„Was machst du hier, Idiot?!“

Der so genannte Idiot verzog das Gesicht und sah seinen Sempai beleidigt an, schulterte dabei das monströse Schwert mit nur einer Hand.

„Ein bisschen mehr Begeisterung!“, forderte er und winkte dann Haku zu. „Lange nicht gesehen!“

Itachi fragte sich, ob ihm der Ernst der Situation überhaupt bewusst war, denn schließlich reichte ein Wort von Yagura, um sie in der Luft zu zerreißen.

„Oh, die Prinzessin ist auch wieder da!“

Anscheinend nicht. Auch der Mizukage schien genug von Suigetsu zu haben, öffnete schon den Mund, um erneut einen Befehl zu geben – als ihn der Weißhaarige unterbrach.

„Moment noch! Ich hab jemanden mitgebracht…eine alte Freundin von dir, Kisame-sempai!“, rief er dem Haimenschen zu.

Dessen Iriden schimmerten grün auf, erfassten Suigetsu, der sich zwei Finger zwischen die Lippen schob und schrill pfiff, voller Unglauben. Kaum dass er dies getan hatte, schoss etwas Stacheliges, Lilafarbenes hervor und wütete durch die Menge. Einige der Kiri-nin schrieen auf und wieder benetzte frisches Blut den Boden. Yagura ballte die Fäuste und sein Chakra war nun so gewaltig, dass man den Druck wie eine Last spüren konnte.

Bringt sie um! Sofort!“, schrie er und jagte nun selbst los, direkt auf den Haimenschen zu.

Kisame interessierte es nicht, denn mit letzter Kraft hievte er sich auf, breitete die Arme aus und…er lachte. Er verlor Blut, war leichenblass und der Mizukage würde ihn gleich töten – aber er lachte und seine Zähne blitzten dabei hervor.

Die Kiri-nin hielten sich nicht mehr zurück und Itachi hatte alle Mühe, sich zur Wehr zu setzen. Er konnte sich nicht länger auf Kisame konzentrieren, bemerkte mit Erleichterung, wie Suigetsu diesen Part übernahm, indem er das Kubikiri Houcho auf Yagura schleuderte, was diesen zum Ausweichen zwang. Die Zeit reichte, damit das seltsame Ding Kisame erreichen konnte und dieser umarmte es wie einen alten Freund, drückte es an sich. Itachi duckte sich unter einem Schlag hinweg, rammte einem Kiri-nin sein letztes Kunai in die Brust und zog es sogleich wieder raus, um dem nächsten die Kehle zu durchtrennen. Aus dem Blickwinkel bekam er gerade noch so mit, wie das Ding – sollte das tatsächlich ein Schwert darstellen? – seinen mit einem Totenkopf besetzten Griff verlängerte und mit Kisame verschmolz. Yagura brüllte vor Wut, Suigetsu grinste zufrieden und Haku erstarrte in seiner Bewegung, so wie noch einige andere Kiri-nin.
 

„Das schweiflose Biest…“, knirschte der Mizukage und beobachtete mit unverhohlener Abneigung den transformierten Haimenschen.

Dieser sah nun wirklich mehr denn je wie ein Hai aus, die Kiemen waren noch auffälliger geworden, die Schuppen stachen mehr hervor und er besaß nun richtige Flossen. Die Züge hatten sich verzerrt und die blutunterlaufenen Augen huschten aufmerksam durch die Halle. Seine Wunden waren wie aus dem Nichts geheilt, so dass er sich vollkommen gerade aufrichtete und grinsend die Hände hob.

„Verdammt!“, zischte Yagura und schleuderte Suigetsu mit nur einer Handbewegung gegen die nächste Wand, wo der Junge benommen liegen blieb.

Es war dennoch zu spät, um zu verhindern, dass Kisame Fingerzeichen schloss, und einen Schwall Wasser aus seinem Maul beförderte. Itachi hörte Haku noch rufen, dass er rennen sollte, aber es war zu spät, die Wassermasse formte sich ähnlich einem Ballon und er hatte keine Chance, ihr zu entkommen. Die Schreie der Leute um sich herum verstummten in dem Gefängnis aus Wasser und Itachi tat sein Bestes, die Luft anzuhalten. Die Wände bekamen durch den großen Druck Risse und einzelne Balken stürzten von der Decke, versanken in der Wasserblase.

Kisame schien wie von Sinnen, als wäre er auf der Jagd und genauso verhielt er sich auch, schoss wie ein Torpedo durch sein selbst kreiertes Reich und schnappte sich die Kiri-nin einen nach dem anderen. Itachi wusste, dass er hier im Nachteil war und so schnell es ging, versuchte er, an die Oberfläche zu gelangen – vergeblich.

Die Luft wurde mit jeder Sekunde knapper, doch das Wassergefängnis schien sich zu bewegen, entließ ihn einfach nicht. Seine Lungen pressten sich zusammen, es fiel ihm schwerer, sich fortzubewegen. Doch gerade als er schon zu ertrinken befürchtete, griff jemand nach seinem Arm und zog ihn mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit hoch. Suigetsu grinste ihn spöttisch an, ehe er sowohl ihn als auch Haku aus der Blase warf und dann wieder abtauchte, in dem Wasser nahezu unsichtbar wurde. Nach Luft schnappend blieb Itachi einige Sekunden auf dem Boden liegen, ehe er wieder zu dem Schauspiel vor seinen Augen blickte. Das Wasser hatte sich längst rot gefärbt, denn Kisame wütete immer noch wie ein Berserker. Doch dann, ganz plötzlich, richteten sich seine leuchtenden Iriden auf den Mizukage, dessen gesamter Körper zu glühen schien. Ein violettes Licht umfing ihn und er schloss Fingerzeichen, murmelte etwas Unverständliches.

Eine dunkle Gestalt wurde hinter ihm sichtbar, hüllte ihn völlig ein und dann preschte dieses Ding mit unglaublicher Geschwindigkeit vor. Es streifte Kisame nur oberflächlich an der Schulter, dennoch zerriss ihm die leichte Berührung die Haut. Der Haimensch knirschte mit den Zähnen, musste jedoch gleich darauf einem schweifartigen Gebilde ausweichen. Insgesamt drei dieser Schwänze umgaben Yaguras Körper, schlugen und griffen immer wieder nach Kisame, der merklich Probleme zu bekommen schien. Zwar regenerierte sich seine Haut sofort wieder, da, wo er ihn getroffen hatte, aber Yagura schien das Wasser ebenso als sein Gebiet anzusehen wie er.

„Wir müssen hier weg“, hörte er Haku neben sich sagen. „Kisame-san ist stark, aber gegen einen Jinshuuriki wird er nicht viel ausrichten können.“

Itachi überraschte diese Aussage nicht, hatte er sich bei diesem Anblick schon so etwas gedacht. Sein Vater hatte ihm früher einmal von den Biju und Jinshuuriki erzählt. In Menschen gebannte Monster, Waffen der einzelnen Dörfer.
 

Als hätte Kisame Hakus Worte vernommen, schloss er erneut Fingerzeichen und sprang dann mit einem Mal aus dem Wassergefängnis. Yagura gab einen unmenschlichen Schrei von sich, ehe er sich gegen die Blase warf – die nicht nachgab.

„Lange wird ihn das nicht beschäftigen“, brummte Kisame und sah zu, wie die drei Schweife gegen die Wände aus Wasser peitschten.

„Worauf warten wir dann noch?“, erwiderte Suigetsu, dessen Kopf sich soeben aus einer Pfütze hervor streckte. „Raus hier!“

Und damit verschwand er wieder, schien seinen eigenen Fluchtweg gefunden zu haben.

„Der Durchgang, Kisame-san“, bemerkte Haku und deutete auf die Holzbalken, die den Gang, durch den sie hergekommen waren, blockierten.

Der Hüne schnaubte bloß, ehe er sich daran machte, den Gang freizulegen – bei seiner Körperkraft schien dies ein Leichtes für ihn zu sein. In dem Moment ertönte jedoch hinter ihnen eine Art Knall und bevor Itachi reagieren konnte, riss ihn die Welle von den Füßen. Haku schien es nicht besser zu gehen, während Kisame ungeachtet dessen den zweiten Balken zur Seite warf. Einer fehlte noch, doch Itachi befürchtete, dass sie spät hier rauskommen würden, ertönte hinter ihnen doch ein lautes Gebrüll.

„Oh Gott…“, murmelte Haku, während sie sich beide aufrappelten.

Itachi duckte sich rechtzeitig, bevor ihn einer der Schweife zur Seite fegen konnte, doch die Wand hinter ihm zierte nun ein großes Loch. Derweil hatte Kisame endlich den Durchgang freigelegt und sah nun auffordernd zu ihnen beiden.

„Beeilt euch!“

Ein weiterer Schweif preschte über ihre Köpfe hinweg, zerstörte das Gebäude noch mehr. Itachi überlegte nicht länger, sondern rannte los – bevor ihn ein Dachbalken erschlagen konnte. Yagura würde ihnen sicher folgen, von daher hatten sie nicht viel Zeit. Er schaute hinter sich, um nach Haku zu sehen, doch alles, was er sehen konnte, war, wie der Eingang unter lautem Getöse verschüttet wurde.

„Er ist noch da drin“, entkam es ihm fassungslos und Kisame drehte sich abrupt zu ihm um.

„Was?!“

„Haku…er ist nicht hier.“

„Unmöglich…er war doch direkt hinter dir!“, knurrte der Ältere und trat näher zu ihm. „Er hätte es schaffen müssen!“

Itachi sagte nichts mehr, sah nur zu, wie sich der Haimensch vor den Eingang kniete und über das Holz strich. Als hätte ihn etwas gestochen, zog er sogleich seine Hand wieder zurück und schüttelte den Kopf. Itachi runzelte die Stirn, folgte seinem Blick, während er sich neben ihn kniete. Da glitzerte etwas…er fuhr das Holz mit den Fingerspitzen nach, spürte die Kälte, die von diesem ausging und dann begriff er ebenso wie Kisame.

„Er hat uns Zeit verschafft.“
 

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Und es ist schon wieder ein Cliffhanger. Ist Haku wirklich tot? Können Kisame und Itachi entkommen? Was ist mit Suigetsu?

Ich muss sagen, dass es mehr als anstrengend war, dieses Kapitel zu Ende zu bringen, ich habe es bestimmt fünfmal umgeschrieben...Kämpfe sind wahrlich nicht meins.

Deshalb bin ich froh, euch verkünden zu können, dass es im nächsten Kapitel wieder richtig KisaIta geben wird.

Vielen Dank an diejenigen, die mir immer so viele liebe Kommentare hinterlassen - ich freu mich jedes Mal wie ein Keks! :D

lg

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2011-10-31T14:46:02+00:00 31.10.2011 15:46
armer haku ._.
der taucht sicher eh wieder auf o:
dafür das du kampfszenen nicht magst, kann ich nur zu wiederholten male sagen, das du die echt gut rübebringst.
man spürt praktisch kisames kraft. xD
Von: abgemeldet
2011-06-21T20:12:46+00:00 21.06.2011 22:12
Das glaube ich dir gerne, dass Kampfszenen shwer zum schreiben sind.
Das hast du aber wieder mal super gemeistert, ich bewundere dich :D

Wahh.. Nächstes Chapter wieder richtiges KisaIta-feeling? >///<
Darauf freue ich mich schon riesig!
Von:  sleeping_snake
2011-06-19T20:05:38+00:00 19.06.2011 22:05
AAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!! Du Nudel!!!!
Deine Cliffis sind oberfies!!!! T^T

Haku!!! Gott.
Seine Rache.
Boah!
Ich stelle mir einen richtigen Thriller vor.
Wie im Film ist die Szene vor meinen inneren Auge entstanden. Aber auch Kisas Wiedersehen mit Samehada. Ich hab mich so gefreut, dass er das süsse Ding wieder hat. ^^
Suigetsu hat den richtigen Riecher für den passenden Auftritt. *ggg*
Ich könnt ihn für die Aktion knuddeln.

Jedenfalls hast du es geschafft, das dieses Kapi super spannend rübergekommen ist und ich liebe dich dafür. ^_____________^

Ich freue mich schon wahnsinnig auf das nächste Kapitel, auch wenn ich die wenig Hoffnung habe, das Haku da lebend raus kommt...
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er bis zuletzt kämpft, aber bereits mit seinen Leben abgeschlossen hat. Zabuza wartet schliesslich auf ihn... *sniff*
Aber du kannst ihn ja mit Suigetsu... Der könnte ihn ja retten irgendwie... *Kontrollverlust über Fantasie*

Lg S_S
Von:  klene-Nachtelfe
2011-06-19T19:15:12+00:00 19.06.2011 21:15
*kreisch*
Wie genial...wie gemein da aufzuhöhren.... übehaupt alles toll!!!
Bin voll gespannt und hoff das das alles gut endet!!!
WEITER SO!!!
LG -^.^-
Von:  Al
2011-06-19T12:55:39+00:00 19.06.2011 14:55
Goil, mein Optimismus hat sich mal ausgezahlt XD
Das gibt es nicht oft...
Also für das, dass dir das Kämpfe beschreiben so schwer fällt, ist das ne ganz tolle Sache geworden.
Mir geht es so ähnlich wie dir... nur ich LESE eigentlich nicht gerne Kampfszenen. Es ist, denk ich mal, sehr schwer, die Spannung, herrschende Gefahr und Action super in Sätze zu verpacken und so rüber zu bringen, damit sie den Leser interessieren und fesseln.
Meist gelingt dies den Schreibern meiner Meinung nach nicht und ich überfliege die Kampfszenen nur und schenke ihnen nicht die nötige Aufmerksamkeit...
Aber deine hab ich gelesen und das soll was heißen XD
Nicht unnötig in die Länge gezogen, keine komplizierten Beschreibungen von Bewegungsabläufen und man konnte es sich trotzdem vorstellen.
Also: Alles richtig gemacht ^^
Nun, dann freu ich mich mal auf das nächste Kapitel mit geballtem KisaIta-Inhalt... *Hände reib und Sabber aus Mundwinkel wisch*

Von:  KARIN12
2011-06-19T12:48:17+00:00 19.06.2011 14:48
Ein tolles Kapitel hast du mal wieder geschrieben.
Die Kampfszenen sind super geschrieben und man konnte sich voll in die Situation rein versetzen.
Zum Glück hat Haku eingegriffen,um Itachi zu retten, aber das dachte ich mir schon.
Überraschend war das Suigetsu mitkämpfte. Aber es geht ja auch um seinen Sempai.
Jetzt bin ich echt gespannt was aus Haku wird. Überlebt oder stirbt er?
Schreib schnell weiter.
Bis dann.
Lynx
Von:  Angmar
2011-06-19T12:26:52+00:00 19.06.2011 14:26
Das ist so süß. von Haku. QOQ


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