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Closer to the edge

Kisame/Itachi
von

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Analyzed

„Uhm, Raiga-san?“

Der Angesprochene wandte eher unwillig den Blick von der Glasscheibe ab, schaute zu dem blauhaarigen Jungen, welcher ihn verlegen ansah, runter. Choujuurou konnte manchmal wirklich eine Plage sein, vor allem jetzt, wo Ao sein Ende gefunden zu haben schien – der Jüngere hatte zuvor wie eine Klette an seinen Fersen gehangen. Hoffentlich war er jetzt nicht sein neues Vorbild, denn auf so was hatte er absolut keinen Bock.

„Ich verstehe immer noch nicht, warum Suigetsu für etwas bestraft wird, das er gar nicht verbrochen hat. Ich meine, ist das nicht ungerecht?“

Raiga schnaubte abfällig und machte allein dadurch deutlich, was er von diesem Geschwafel hielt; natürlich war es unfair, aber wen juckte das? Dieser vorlaute Bengel bekam endlich die Abreibung, die er schon so lange verdient hatte, und ausgerechnet Raiga hatte die Erlaubnis bekommen, ihn in die Mangel zu nehmen. Seine graublauen Augen fixierten wieder den Nachfolger Zabuzas, welcher mit bloßen Fäusten wie ein Berserker auf die Wände seines Gefängnisses einhieb. Sollte er nur, denn damit würde er sich so sehr verausgaben, dass er noch schneller dehydrierte und sobald er nicht mehr fähig war, sich flüssig zu machen, würde er ihm eine Tracht Prügel verpassen, die er nie vergessen würde.

„Ist das wirklich Mizukage-samas Anordnung, Raiga-san?“

Genervt funkelte er den Jüngeren an, woraufhin dieser erschrocken zusammenzuckte.

„Natürlich ist es das! Suigetsu hat diese Strafe verdient und jetzt hör auf, mir in den Ohren zu liegen! Wenn du das nicht ertragen kannst, dann verschwinde endlich, du Weichei!“

Das wirkte; Choujuurou presste die Lippen hart aufeinander, ehe er ohne ein weiteres Wort ging. Gut so…endlich wieder Ruhe und er konnte sich an wieder an den Bemühungen dieses Balges ergötzen. Jetzt, wo Kisame nicht mehr da war, um ihn zu beschützen, konnte er sich endlich gewaltsam Respekt verschaffen; wenn das kein Grund zur Freude war.
 

Das Erste, das Kisame wahrnahm, als er allmählich wach wurde, war das feine Kitzeln in seinem Gesicht. Er blinzelte ein paar Mal, erkannte dunkle Haare, die er jedoch sogleich beiseite strich, damit sie ihn nicht länger störten. Kurz musste er sich an die Helligkeit gewöhnen, ehe ihm bewusst wurde, wessen Haare das waren…und warum sie in seinem Gesicht hingen. Anscheinend hatte auch den Uchiha die Müdigkeit überkommen, so zusammengesunken wie er da saß. Kisame nutzte diese Gelegenheit, um ihn einmal mehr eingehend zu betrachten und was er sah, gefiel ihm zweifellos. Es war nicht zu bestreiten, dass Itachi überaus feminin wirkte, gerade wenn seine Züge so einen friedlichen Ausdruck innehatten. Die schmalen, schön geschwungenen Lippen hielt er einen Spalt breit geöffnet und Kisames Blick haftete einen Moment länger als nötig daran, beobachtete, wie der ruhige Atem darüber glitt. Er gab wenige Männer, die so hübsch waren, dass Kisame sich angezogen von ihnen fühlte, aber Itachi gehörte definitiv dazu. Es war ein Jammer, dass er aus Konoha stammen musste und damit eine langfristige Option ausschied. Ein ungewöhnlicher Gedanke, denn der Haimensch hatte in seinem ganzen Leben keine Beziehung am Laufen gehabt. Die Zeit war nicht da gewesen und bisher hatte es sich nicht gelohnt, mehr in einen Menschen rein zu stecken als einen gewissen Teil seines Körpers. Zudem war da dieses Problem mit seinem Aussehen, das viele von vornherein abschreckte und Kisames Affären auf Bordelle oder Kriegsgefangene beschränkte. Diesmal würde es kaum anders werden, denn Kisame war ohnehin davon überzeugt, dass er Itachi satt haben würde, wenn er ihn erstmal genommen hatte. Menschen waren überraschend unspektakulär, nachdem man sie benutzt hatte.
 

Trotzdem musste der Uchiha irgendwas an sich haben, das Kisame so dermaßen faszinierte, dass es ihm Schauer über den Rücken jagte. Vielleicht war es nur die äußere Hülle…möglicherweise aber auch dieser störrische Charakter. Oder lag es gar an der Nähe? Kisame war zwar stark verwundet, aber rechtfertigte das die Tatsache, dass er es als angenehm befand, im Schoß dieses Jungen zu liegen? Vielleicht hatte Yagura es endgültig geschafft, ihn zum zahmen Köter zu degradieren; der Gedanke ließ ihn die Fäuste ballen, doch als Itachis Kopf leicht zur Seite fiel, entspannte er sich sofort wieder. Im nächsten Augenblick fragte sich, warum er das tat, denn es konnte ihm eigentlich egal sein, ob der Uchiha wach wurde oder nicht. Immerhin war er kein Kind mehr und im wachen Zustand würde er gewiss mehr Spaß mit ihm haben können – wenn auch keinen körperlichen. Fest biss er sich auf die Zunge, als er seine Position ein wenig veränderte, und unterdrückte damit ein schmerzliches Japsen. Verdammt noch mal, diese Bastarde hatten ihn aber auch ordentlich erwischt!

Nur gut, dass Kisame ziemlich hart im Nehmen war, andernfalls wäre er wohl längst tot – Hakus Versorgung spielte natürlich auch eine große Rolle dabei. Apropos…den würde er bei Gelegenheit auch noch mal aufsuchen, denn das letzte Wort war noch nicht gesprochen. Kisame hatte sich noch nie sagen lassen, was er tun sollte, und Zabuzas Tod war etwas, das er so nicht akzeptieren konnte. Dass Zabuzas Partner das nicht nachvollziehen konnte, war ihm klar; der Junge war immer zu gutherzig gewesen und besaß einfach keinen Kampfgeist. Zabuza hatte das des Öfteren bemängelt, aber es war bisher nie Kisames Problem gewesen, so dass er sich damit nicht hatte auseinander setzen müssen. Nun lagen die Dinge anders.
 

Seine Überlegungen fanden ein jähes Ende, als der Uchiha die dunklen Augen aufschlug, ihn unter seinen ungewöhnlich langen Wimpern orientierungslos anblickte. Am liebsten hätte er ihn einfach gepackt und unter sich gebracht, doch dies war leider kaum möglich, so dass er ihn lediglich unverschämt angrinsen konnte.

„Morgen, Sonnenschein“, zog er ihn auf und innerhalb einer Sekunde wandelte sich der irritierte Ausdruck in Zorn um.

Das gefiel ihm doch schon um einiges besser und um die Situation noch amüsanter zu gestalten, streichelte er ihm zärtlich über die Wange. Itachi fand das wohl weniger lustig, denn er schlug seine Hand sofort beiseite.

„Du bist widerlich!“, zischte der Uchiha und machte sich daran, den Älteren von sich zu stoßen – gut, dass dessen Körpergewicht ihm da einen Strich durch die Rechnung machte.

„Nicht gleich so zickig“, gluckste Kisame und gleich darauf begegneten ihm zwei leuchtend rote Iriden.

Sollten ihn die Sharingan etwa einschüchtern? Wenn ja, dann verfehlten sie ihren Effekt aber ziemlich; Kisame ließ sich nicht von so etwas beeindrucken.

„Runter von mir!“, befahl ihm der Junge ruppig, allerdings ohne Erfolg.

„Stell dich nicht an wie ein Mädchen“, erwiderte der Haimensch bloß und machte es sich auch weiterhin gemütlich.

Der Uchiha bebte vermutlich innerlich vor unterdrückten Emotionen, aber Selbstbeherrschung kannte er trotzdem, so wie er sich zusammenriss. Schon bald verloschen die Sharingan wieder und Kisame sah in resignierte, schwarze Augen – schade, der kleine Streit hatte ihm zumindest Abwechslung beschafft.
 

„Die Zeit könnte um einiges schneller vergehen, wenn wir uns anderweitig betätigen würden…“

Itachi mochte keine nennenswerten, sexuellen Erfahrungen haben, aber er war nicht so naiv, dass er diesen Wink nicht verstand. Ablehnend wandte er den Kopf zur Seite, wich dem Blick des Haimenschen konsequent aus und beschloss, ihn von nun an zu ignorieren. Der konnte sie doch nicht mehr alle beisammen haben – dachte der überhaupt an etwas anderes als Sex? Itachi schnaubte verächtlich; solche Menschen hatte er nie leiden können.

„Ich finde wirklich, dass du das alles zu eng siehst.“

Die Zweideutigkeit ließ Itachi nicht so kalt, wie es von außen schien, doch er reagierte nicht. Wenn Kisame Freude daran hatte, ihn mit solchen Bemerkungen aufzuziehen, sollte er das nur fortführen. Solange er seine Hände still hielt, würde er darüber hinwegsehen können. Außerdem kam die Retourekutsche nur wenig später in Form eines Hustenanfalls, bei dem der Haimensch klang, als müsste er sich übergeben. Geschah ihm recht.

„Scheiße…“

„Du bist wirklich ein Idiot“, murmelte der Uchiha und fing sich einen säuerlichen Blick ein.

„Und du bist prüde!“, schoss er zurück, was Itachi allerdings wenig kümmerte.

Er war nicht prüde, sondern ließ sich einfach nicht von jedem angrabschen. Dass der Haimensch dafür kein Verständnis aufbringen konnte, sollte ihn wohl nicht wundern, so wie sich dieser verhielt. Unwillkürlich fragte Itachi sich, ob Kisame schon immer so gewesen war…so rücksichtslos. Man sagte doch, die Umwelt forme den Menschen.
 

„Du hast nicht viele Freunde in deinem Dorf.“

Kisame hatte eigentlich vorgehabt, den Uchiha noch weiter zu triezen, doch dieser brachte ihn mit seinen Worten ziemlich aus dem Konzept. Misstrauisch schaute er in die dunklen Augen des anderen, ehe er etwas entgegnete.

„Ich komme auch gut allein klar“, gab er schnippisch zurück.

„Deshalb also.“

Er zog die Stirn in Falten, wusste nicht, was der andere damit sagen wollte.

„Deshalb was?“, bohrte er nach und fixierte den Uchiha aus seinen Raubtieraugen scharf.

Dieser bedachte ihn mit einem prüfenden Blick, ehe er ihm antwortete.

„Deshalb denkst du nur an dich.“

Analysierte ihn dieser Bengel gerade? Und was sollte dieser Blick? Er wurde hier doch nicht etwa gerade bemitleidet oder? Das Letzte, das er wollte, war, dass Itachi dachte, er wäre einsam, denn das war er nicht. Auch wenn Zabuza tot war, war da immer noch Suigetsu…und selbst ohne diesen würde er klar kommen. Er brauchte niemanden. Überleben war das Einzige, das ihn interessieren sollte.

„Tut das nicht jeder?“, knurrte er ungehalten zurück.

Ein schwaches Lächeln legte sich auf die Lippen des Uchihas, während er ihn immer noch mit diesem Blick bedachte.

„Nein. Aber die meisten tun es…deshalb entstehen Kriege.“

Die Bitterkeit in Itachis Stimme hielt ihn davon ab, ihm etwas Harsches entgegen zu schleudern. Uchiha…allein der Name dieses Clans ließ Menschen aufhorchen, so dass man ihnen eine gewisse Arroganz und Selbstherrlichkeit unterstellte. Itachi teilte nichts davon, wirkte in diesem einen Moment viel mehr so verletzlich, dass Kisame nicht recht wusste, wie er damit umgehen sollte. Für ihn war Krieg ein Teil seines Lebens, er war so aufgewachsen und er brauchte das Blutvergießen – vielleicht lag es in seiner Raubtiernatur.

„So ist das Leben halt. Lässt sich nicht ändern“, meinte er schließlich nur und spürte, wie der Jüngere leicht zusammenzuckte.

War er etwa mit den Gedanken abgedriftet? Gut möglich, so wie er nun drein schaute.

„Leider“, entglitt es seinen Lippen und die Resignation war nicht zu überhören.

Kisame bemerkte, dass er Anstalten machte, sich zu erheben, und dieses Mal ließ er ihn, rückte ein Stück von ihm ab. Angespannt beobachtete er den Jüngeren, wie dieser zum Höhleneingang lief, den verletzten Fuß dabei so wenig wie möglich belastend. Kopfschüttelnd wandte sich der Haimensch ab, redete sich ein, dass seine Unruhe davon herrührte, dass er seine Beute nicht verlieren wollte. Itachi war sein Auftrag und höchstens für etwas Spaß gut. Zögerlich warf er ihm einen Seitenblick zu, betrachtete den Jüngeren unauffällig. Dieser hatte sich an die Wand gesetzt und schaute abwesend hinaus. Das Sonnenlicht ließ sein schwarzes Haar glänzen und die blasse Haut hervorheben…doch seine Augen erreichte es nicht. Teilnahmslos schaute er vor sich hin und irgendwie gefiel Kisame diese Stimmung nicht…besser gesagt, ihm missfiel diese Trauermiene. Verdammt, er musste dringend damit aufhören! Grimmig drehte er sich auf die Seite, schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen – dass ihm dabei ein Paar dunkler Augen in den Sinn kam, war nicht sehr hilfreich.
 

Suigetsus Leben war niemals leicht gewesen und vor allem seit dem Tod seines Bruders hatte er sich durchschlagen müssen. Wie viele der Kiri no Shinobigatana Nananinshuu fühlte er sich nicht selten wie ein Ausgestoßener, selbst jetzt, wo er sich einen bedeutsamen Rang erarbeitet hatte. Okay, Zabuzas Tod hatte da auch etwas zu beigetragen, aber in erster Linie seine Fähigkeiten. Der Verlust seines Lehrers schmerzte ihn natürlich, aber er konnte gut damit umgehen. Kisame sagte immer, Überleben sei alles und diesen Grundsatz teilte er. Suigetsu wusste, dass ihn viele für einen unerfahrenen Idioten mit einer Menge Glück hielten, aber ihn interessierte das nicht. Jedenfalls bis jetzt nicht.

„So, du willst uns also nicht sagen, wo dein Sempai ist“, holte ihn die ölige Stimme zurück und er hob erschöpft den Kopf.

Kurosuki Raiga war ein widerlicher Mensch, der stets versuchte, anderen seinen Willen aufzuzwingen – es musste wohl nicht erwähnt werden, dass er bei ihm auf ganzer Linie versagt hatte. Das war ein Grund für den Hass, der ihm von diesem Mann zuteil wurde.

„Ich weiß es nicht, verdammt!“, knirschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Im nächsten Augenblick durchfuhr ihn ein Stromstoß, der ihn aufschreien ließ. Unkontrolliert zuckten seine Muskeln, doch die Eisenfesseln hielten ihn Ort und Stelle. Der Geruch seiner eigenen, verbrannten Haut stieg ihm in die Nase und er verlor den Halt, hing keuchend in den Fesseln. Seine Kehle war staubtrocken und die fehlende Flüssigkeit war der Grund dafür, dass er sich nicht einfach in Wasser verwandelte und dieser Situation entging. Raigas kalte, blaue Augen labten sich an seinem schwächlichen Zustand und die beiden Donnerschwerter, Kiba, lagen locker in seinen Händen.

„Lüg nicht so dreist! Schließlich hast du ihn zuletzt gesehen…sicher wird er dir etwas von seinen Plänen verraten haben.“

„Es gibt keine Pläne! Kisame-sempai wollte los, um den Uchiha wieder einzufangen!“

Suigetsu funkelte sein Gegenüber zornig an, zuckte aber zusammen, als eine der Klingen unter sein Kinn geschoben wurde.

„Wenn das wahr ist, warum hat er dann die Oi-nin getötet? Für mich klingt das eher so, als sei das Monster zum Feind übergelaufen.“

Die Spitze Kibas zog eine Spur bis zu seinem Adamsapfel, bohrte sich ein Stück hinein, so dass dem Weißhaarigen die Luft wegblieb. Wenn dieser Bastard jetzt Elektrizität einsetzte…

„Keine…Ahnung“, presste er hervor und konnte das Zittern seines Körpers nicht unterdrücken.

Der Schrei blieb ihm im Halse stecken, als Raiga ihn einmal mehr unter Strom setzte. Suigetsus Kopf kippte zur Seite und schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen.

„Denk noch einmal scharf nach, Junge“, spottete der Ältere und legte die glatte Schneide an seine Wange.

„Ich…hab doch alles…gesagt, was ich weiß…du blödes Arschloch!“, glitt es ihm kraftlos über die Lippen, doch das Letzte konnte und wollte er sich nicht verkneifen.

Raigas Miene wurde noch eine Spur härter und die zweite Klinge Kibas durchschnitt das violette Oberteil des Jüngeren, ritzte die helle Haut oberflächlich. Suigetsu stöhnte gequält auf, als beide Donnerschwerter von grellblauen Blitzen umhüllt wurden und jedes noch so feine Härchen stellte sich ihm auf.

„Mal sehen, wie vorlaut du bist, wenn ich mit dir fertig bin…“

Suigetsu atmete heftig durch die Nase, spannte jede Faser seines bebenden Körpers an – nur darauf hoffend, dass Kisame bald zurückkommen würde.
 

„Hast du keinen Hunger?“

Itachi zuckte zusammen, war so in seine Gedanken versunken gewesen, dass er Kisame gar nicht hatte näher kommen hören – dabei war er mit seinen lauten Schritten eigentlich kaum zu überhören. Der Haimensch hielt ihm den Korb, den Haku ihnen hinterlassen hatte, hin und sah ihn auffordernd an. Unschlüssig schüttelte er einfach den Kopf und sah wieder nach draußen, wo es schon wieder dunkel geworden war. Der Tag war so langsam vergangen…kein Wunder, wenn man nur rum saß oder lag. Kisame schnaubte bloß, nahm dann neben ihm Platz – Itachi vermied es, von ihm abzurücken. Seit ihrem eigenartigen Gespräch am Nachmittag waren sie beide recht still gewesen und er hatte keine Lust, die Stimmung noch mehr zu kippen, indem er sich distanzierte. Nicht dass er dem Kiri-nin näher als nötig sein wollte, aber auf einen aggressiven Kisame konnte er verzichten. Dieser schien sowieso sehr empfindlich auf Ablehnung zu reagieren.

„Ein paar Kilos mehr könnten dir auch nicht schaden“, hörte er ihn brummen, erwiderte aber nichts.

Shisui zog ihn immer gern damit auf, dass er wie ein flachbrüstiges Mädchen aussehen würde, von daher war Kisames Kommentar noch harmlos. Bei dem Gedanken an seinen Cousin wurde ihm wieder schwerer ums Herz, vermisste er diesen doch ebenso sehr wie seine Eltern und Sasuke. Unweigerlich fragte er sich, ob sein bester Freund sich bereits mit seinem Tod abgefunden hatte; wohl kaum. Das sähe ihm nicht ähnlich.
 

Kisame beobachtete den Uchiha still, fragte sich, woran dieser nun wieder dachte. Seine Familie? Anscheinend hatte er mit dieser ja ein gutes Verhältnis…Kisame konnte das schlecht beurteilen. Am liebsten hätte er weiter nachgebohrt, doch er ahnte schon, dass er keine Antworten bekommen würde – Itachi vertraute ihm nicht. Logisch, schließlich waren sie Feinde. Ausgeschlossen dass der Jüngere ihm so etwas wie Sympathie entgegen bringen konnte, selbst wenn sie nicht aus verschiedenen Dörfern gekommen wären. Vielleicht lag es ja doch ein bisschen an seinem aggressiven Verhalten und nicht nur am Aussehen. Wirklich dumm, dass ihm so schnell das Temperament durchging, das hatte schon so oft alles versaut. In diesem Fall konnte es ihm zwar egal sein, aber trotzdem…irgendwie ärgerte es Kisame, dass der Uchiha ihm konsequent die kalte Schulter zeigte. Daran war ganz bestimmt sein hoher Blutverlust Schuld, denn solche Gedanken waren ihm sonst eher fremd. Was kümmerten ihn andere Leute? Dennoch kam er nicht umhin, dem Konoha-nin des Öfteren einen flüchtigen Blick zuzuwerfen. War dieser etwa immer noch wegen ihrem Gespräch deprimiert? Das Thema Krieg musste dem Uchiha ja ziemlich nahe gehen, wenn er so drein schaute; dabei steckten sie doch mittendrin.

Kisame zögerte, doch dann streckte er die Hand aus, ließ seine Finger durch rabenschwarzes Haar fahren. Es wunderte ihn, wie glatt und weich sich die langen Strähnen anfühlten, obwohl sie durch dieses Mistwetter gerannt waren.

„…was soll das?“

Er schaute auf, geradewegs in zwei dunkle Iriden, die sich skeptisch in seine eigenen bohrten. Kisame hörte nicht auf, ihm durch die Haare zu streicheln. Es mochte weit außergewöhnlichere Augenfarben geben als schwarz und trotzdem schaute er wie gebannt zurück. Vielleicht waren es die langen Wimpern, vielleicht der intensive Ausdruck oder die mandelartige Form, letztendlich aber war es egal, was ihn daran anzog – es war eben so. Ganz sicher aber war es sein Instinkt, der ihn antrieb, sich vorzubeugen und dem Uchiha seine Lippen aufzudrängen. Wie im Rausch verzerrte er sich nach dessen Geruch, nach seinem Geschmack und ja, verdammt, er wollte ihn verschlingen! Itachis entsetzte Miene, als er ihn im Nacken packte wie ein Tier, blendete er dabei aus.
 

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Ja, schon wieder ein neues Kapitel von mir und ja, schon wieder ein Cliffy. ;P

Grund für Ersteres sind eure lieben Kommentare, die mich geradezu vor Kreativität überquellen lassen! Ich danke euch! <3

Außerdem sind es nur noch zwei Wochen bis zur Prüfung und ich weiß nicht, ob ich noch ein Kapitel davor schaffe. :(

Nun, jedenfalls hoffe ich, dass euch das Kapitel zusagt.

Kisame und Itachi merken anscheinend gar nicht, wie sehr sie das Wesen des jeweils anderen ergründen...da kann man nur hoffen, dass Kisame sich mit seiner Aktion nicht alles verbaut.

Tja und Suigetsu sitzt einmal mehr in der Scheiße - gibt es eigentlich Leute, die Raiga mögen?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ihn scheußlich finde...wobei Filler-Charaktere bei Naruto meistens sehr lieblos geschaffen sind, meiner Meinung nach. Seine Donnerschwerter Kiba dagegen finde ich spitze! *_*

Wie auch immer, ich freue mich sehr über Feedback aller Art!

Bis denne!

lg

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-10-31T00:52:07+00:00 31.10.2011 01:52
haarch *-*
so toll :D
ich liebe es so bis jetz. <3
ich hoff ja, das dus nich durch n bad ending versaut hast D:
Von:  Saika_a
2011-04-23T23:02:50+00:00 24.04.2011 01:02
es war eine gute Idee, trotz der vielleicht kein Happy End Warnung mit deine FF anzufangen, es lohnt sich wirklich!!
die langsame Annäherung der Beiden, oder besser die Charaktere im allgemeinen sind echt spitzenmäßig angelegt. Außerdem verschwendest du nicht viel Zeit mit Beschreibungen der Umgebung und schaffst es immernoch, das sie Luft vor Spannung vibriert^^
ich bin wirklich gespannt, wie das ganze weitergehen wird!
a_A
Von:  klene-Nachtelfe
2011-04-21T14:09:07+00:00 21.04.2011 16:09
Sehr gemeine Stelle zum aufhöhren!!!
Aber ein sou geniales Kapitel!!!
Bin total gespannt was aus den Beiden noch wird!!!
LG -^.^-
Von:  Al
2011-04-21T10:25:26+00:00 21.04.2011 12:25
"...und bisher hatte es sich nicht gelohnt, mehr in einen Menschen rein zu stecken als einen gewissen Teil seines Körpers."
Bei diesem Satz bin ich fast abgebrochen vor Lachen! Der war echt gut!

Mir persönlich tut Suigetsu verdammt leid. Ich mag ihn. Sowohl in dieser FF, als auch im Manga. Ich würde ihm gerne helfen...

Kisame war ja mal wieder voll der Held *lach*
Der bekommt nichts gebacken, außer Leute abzumurksen und zu quälen ^^
Was das zwischenmenschliche Miteinander anbelangt, ist er wirklich etwas, öhm, "unbeholfen".
Den armen Itachi so dermaßen überfallen XD
Die Jungfrau ist damit doch komplett überfordert.
Aber selbst Itachi wird immer zahmer. Immerhin hatte er Kisames Hand, als sie durch sein Haar strich, nicht weggeschlagen... jaja, das ist der Anfang vom Ende. OK, wäre es gewesen, wenn Kisame dann nicht unüberlegt gehandelt hätte... oder vielleicht brauchte es gerade diese Aktion?
Hm... bin schon sehr gespannt, wie Itachi reagieren wird!
Von:  KARIN12
2011-04-20T14:22:35+00:00 20.04.2011 16:22
Das ist so typisch von dir an so einer tollen Stelle einfach auf zuhören.
Suigetsu tut mir echt leid, ich find ihn nämlich richtig cool, diese große Klappe ist der Hammer.Wie ein pubertierender Teenager.
Zu Raiga kann ich nur sagen, ich finde ihn irgendwie komisch, kann nicht beschreiben wie.
Endlich kommt bei Kisame und Itachi Bewegung rein und Kisame kann mal wieder seine Finger nicht bei sich behalten. Mal schauen was passiert oder ob Itachi wieder zuschlägt.
Ich freu mich wie immer auf das nächste Kapitel.
Bis dann.
KARIN12
PS: Mit wievielen kapiteln rechnest du jetzt?
Von:  Flecki49
2011-04-19T22:16:42+00:00 20.04.2011 00:16
Huija!
Armer Ita... ich glaube, wenn Kisame sich mehr zeit gelassen hätte, hätte er das auch anders geschafft...
Naja. Super Kapitel, und ich freue mich schon auf das nächste xD
*Kopf in den Nacken leg um Nasenbluten zu stoppen*
Lg, Flecki^^

Von:  XxYuliveexX
2011-04-19T21:30:28+00:00 19.04.2011 23:30
Ich kann Raiga ncih ab und Suigetsu is mir Schnuppe xD
Was für mich zählt sind Kisame und Itachi x3
Und da gehts ja jetze ziemlich rund~
*immernoch nasenbluten* xD
Von:  Dixie96
2011-04-19T21:16:13+00:00 19.04.2011 23:16
*grins* Dieses Kapitelende gefällt mir.

Und Suigetsu ist irgendwie 'ne arme Sau.

Hoffentlich kommt bald das nächste Kapitel. >.< Ich liebe diese Story einfach.


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