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Mein Leben ohne dich

Shinichi x Heiji
von

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Hilflos

Hallo liebe Leser,
 

hier ist nun also das 5.Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch : )

Außerdem möchte ich mich noch bei cole_el_diabolos bedanken für die beiden lieben Kommentare. Ich hab mich echt total drüber gefreut! Dankeschööön!
 

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!!

Liebe Grüße, eure Valdrinne
 


 

„Heiji?"

Ich zucke zusammen, als Yukiko Kudo mich anspricht. Noch immer lehne ich an Shinichis Zimmertür und habe den Kopf erschöpft auf die Knie gelegt.

"Ist alles in Ordnung mit dir?" Tiefe Sorgenfalten zeichnen sich auf ihrem sonst so fröhlichen Gesicht ab.

Ich sehe auf und nickte schwerfällig, wohl wissend, dass ich sie belüge.

Sie setzt sich zu mir auf den Fußboden und sieht mich prüfend an.

„Hat er mit dir über den Unfall gesprochen?“

Abermals nicke ich nur, außer Stande auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen. Noch immer spüre ich seine verzweifelte Umarmung, seine kalte Hand, die sich fest um meine schließt, seine heißen Tränen auf meiner Haut.

Frau Kudo scheint zu verstehen, dass ich nicht drüber reden möchte.

„Ich werde dir etwas zum Frühstück machen. Du siehst aus als könntest du eine Stärkung gebrauchen.“

Lächelnd erhebt sie sich und zieht sich in die Küche zurück.

Wirklich bewundernswert diese Frau. Sie muss vor Sorge um ihren Sohn fast verrückt werden und dennoch wirkt sie so gefasst und stark.

Und ich? Ich bin schon nach ein paar Stunden völlig am Ende und kann sein Leid kaum ertragen.

Wenn ich diesen Schmerz schon kaum aushalten kann, wie soll Shinichi es dann schaffen damit zu leben?

Und ich weiß noch nicht einmal wie ich ihn unterstützen könnte. Nicht einmal ein paar tröstliche Worte fallen mir ein, um ihm mein Mitgefühl zu zeigen.

Anscheinend eigne ich mich nicht besonders gut als Freund.

Verbittert raufe ich mir die Haare.

„Mach du dich nicht auch noch verrückt, Heiji!“

Wieder habe ich nicht bemerkt wie sich Frau Kudo mir genährt hat.

„Glaub mir, deine Anwesenheit hilft ihm schon mehr als du denkst.“

Ich sehe sie zweifelnd an.

„Immerhin hat er mit dir über Ran und den Unfall gesprochen. Weder mich, noch Yusaku hat er bisher so nah an sich herangelassen.“

Sie zwinkert mir aufmunternd zu und bedeutet mir lächelnd ihr in die Küche zu folgen.
 

Es tut gut endlich wieder etwas in den Magen zu bekommen.

Frau Kudo sieht mir zufrieden beim Essen zu. Sie selbst genehmigt sich nur eine Tasse grünen Tee.

Als ich aufgegessen habe, erhebt sie sich müde und räumt das Geschirr ab.

Wahrscheinlich hat sie vor lauter Sorge die letzten Tage kaum ein Auge zugemacht.

„Danke für das Frühstück, Frau Kudo! Das hat wirklich gut getan.“

Sie lächelt und greift nach meiner Hand. Ihre ist ebenso kalt wie die ihres Sohnes.

Ich lege meine zweite Hand auf ihre und drücke sie sanft.

„Sag Heiji, wie geht es Shinichi?“ Ihre Augen zeigen mit einem Mal all die Traurigkeit, die sie vorher sorgfältig vor mir verborgen hatte.

„Er ist am Ende seiner Kräfte.“

Warum sollte ich ihr die Wahrheit verschweigen?

„Er hat zwar ein paar Stunden geschlafen, aber ihn quälen Alpträume.“ Ich seufze. „Ich weiß einfach nicht wie ich es ihm ein wenig leichter machen kann.“

„Wir können nichts weiter tun als ihm zur Seite stehen und für ihn da sein, wann immer er unsere Hilfe braucht.“

„Wenn er unsere Hilfe überhaupt annimmt. Sie wissen wie stur er sein kann.“ Frau Kudo nickte wissend.

„Mein armer Shin-chan will immer alles mit sich selber ausmachen.“ Sie wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Aber dieses Mal fehlt ihm die Kraft das alleine zu schaffen.“ Sie schluchzt hörbar und sieht mich mit glasigen Augen an. „Ich habe solche Angst, dass er an ihrem Tod zerbricht. Er gibt sich doch an allem die Schuld. Er wird sich das alles nie verzeihen. Niemals! Ich kenne meinen Shin-chan.“

Beschämt senke ich den Blick. Ich ertrage es nicht länger in ihr weinendes Gesicht zu sehen. Was sollte ich ihr auch sagen? Dass schon wieder alles gut werden würde? Dass Shinichi stark genug war, um das durchzustehen? Wie könnte ich so etwas sagen, wenn ich doch selbst daran zweifelte.

„Heiji?“ Ihre Stimme wird beinahe von den Tränen erstickt. „Kann ich dich um etwas bitten?“

Fragend sehe ich sie an, nicke zögernd.

„Morgen ist die Beerdigung.“ Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. „Könntest du mit ihm darüber reden und ihn ein bisschen darauf vorbereiten? Ich glaube du bist der Einzige, den er wirklich sehen will.“

Ich schlucke schwer. Was erwartete sie da von mir? Wie sollte ich ihn denn darauf vorbereiten?

Wie sollte ich ihn auf den Schmerz vorbereiten, der ihm die Luft zum atmen nehmen würde? Wie sollte ich ihn darauf vorbereiten, dass seine große Liebe für immer begraben werden würde?

Mein Herz krampft sich zusammen, als ich ihre flehenden Augen sehe.

Ich nicke widerwillig.

„Am besten ich bringe es gleich hinter mich.“

Ich vergrabe meine Hände in den Hosentaschen, um zu verbergen wie sehr sie zittern und verlasse die Küche.
 

Als ich vor Shinichis Zimmertür stehe, atme ich noch einmal tief durch, versuche all meinen Mut zusammenzunehmen.

Ich klopfe mehrmals, erhalte aber keine Antwort.

Mein Herz beginnt zu rasen, Angst breitet sich in meiner Brust aus.

Panisch drücke ich die Klinke herunter. Abgeschlossen.

„Shinichi?“

Keine Antwort.

Ich hämmere mit beiden Fäusten gegen die Tür.

Keine Antwort.

„Heiji, was ist denn los?“ Frau Kudo steht mit weit aufgerissenen Augen hinter mir.

„Er macht einfach nicht auf!“ Meine Stimme bebt vor Panik.

Was ist, wenn er sich etwas angetan hat?

Meine Kehle schnürt sich zu. Tränen steigen mir in die Augen.

„Shinichi!!!“ Ich merke gar nicht wie laut ich geworden bin. Ich merke nicht einmal wie Frau Kudo davoneilt, um einen Schlüssel zu holen.

Immer wieder rufe ich seinen Namen, ignoriere den Schmerz in meinen geballten Händen.

Erst das Kratzen eines Schlüssels bringt mich wieder zur Besinnung.

Und dann steht er plötzlich vor mir. Kerngesund und mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Was machst du hier für einen Aufstand?“

Fassungslos sehe ich ihn an. Unendliche Erleichterung durchflutet mich.

Ihm ist nichts passiert. Es geht ihm gut.

Nie in meinem Leben war mir so leicht ums Herz.

„Ich dachte dir wäre etwas zugestoßen.“ Verstohlen wische ich mir die Tränen aus den Augen. Es ist mir unangenehm so aufgelöst vor Shinichi zu stehen. Dieser zuckt nur gleichgültig die Schultern, geht zurück in sein Zimmer und setzt sich an seinen Schreibtisch.

Ich bleibe im Türrahmen stehen und beobachte ihn eine Weile.

Er sieht auf. „Was gibt’s denn noch? Ich hatte doch vorhin eindeutig darum gebeten alleine zu sein. Ist das für euch alle so schwer zu verstehen?“ Seine Stimme ist eiskalt, ebenso sein Blick.

Aus unerklärlichen Gründen versetzt mir seine Kälte einen Stich ins Herz. Vor ein paar Stunden noch waren wir uns so nah gewesen. Er hatte in meinen Armen weint, hatte bei mir Halt gesucht, nur um mich jetzt wieder von sich zu stoßen.

„Ich wollte noch einmal mit dir reden, Shinichi.“, sage ich vorsichtig.

„Ich aber nicht mit dir. Verschwinde endlich wieder nach Osaka!“ Er wird wütend.

„Das kann ich nicht so einfach. Ich möchte gerne in deiner Nähe bleiben.“

„Ich will dich aber nicht sehen, Hattori!“ Vorhin noch hatte er mich Heiji genannt.

„Shinichi!“ Meine Stimme zittert. „Morgen ist Rans Beerdigung!“ Nun war es raus und ich sehe wie sich sein Gesicht vor Schmerz verzieht.

Ohne ein weiteres Wort springt er auf und stürmt an mir vorbei.

Das nächste Geräusch, das an mein Ohr dringt, ist das Knallen der Eingangstür und das Schluchzen von Yukiko Kudo, die kraftlos an meinem Rücken lehnt.
 

Wo willst du hin, Shinichi?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  cole_el_diabolos
2011-01-25T14:11:55+00:00 25.01.2011 15:11
Hi,
ich bins mal wieder.
Also das Kapitel hat mich wieder sehr berührt. Vor allem stellt du die Gefühle und Gefühlsschwankungen von Shinichi sehr gut dar. Mit tut auch Hejichi voll leid und seine Mum. Aber man kann es ihm ja nicht verdenken, so wie er an Ran gehangen war. Hoffentlich macht er jetzt keinen blödsinn.
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung

lg cole


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