Prolog
Manche Leute würden sagen, es war ein regnerischer Tag, doch für die Bewohner von London war das Alltag.
Schweigend saß ich mit meiner besten Freundin am Fenster unseres kleinen Lieblingscafés. Wir sahen dem Treiben vor der Scheibe zu: Vorbeifahrende Autos, durch den Regen hastende Geschäftsmänner in Anzug mit Zeitung überm Kopf, Frauen mit Kinderwagen und Einkaufstüten, ältere Ehepaare, die ganz dicht aneinander geengt Schutz unter einem Regenschirm suchten und ein fluchender Mann, der von einem Schwall Wasser getroffen wurde, welcher aus einer Pfütze stammte, durch die ein Bus gefahren war. Sowas konnte mir nicht passieren. Ich saß im Warmen und Trockenen.
Mein Blick wanderte zur Uhr. Vor 10 Minuten war Schulschluss für die Jungs von der Hampton School in der Heathrow Street. Von da aus bis zur Riverstreet ging man 20 Minuten zu Fuß und brauchte 15 Minuten, wenn man rannte. Bei dem Wetter draußen war Zweiteres angesagt.Also müssten die anderen hier jeden Moment aufschlagen.
Als hätte Raina meine Gedanken gelesen, funkelelten ihre Augen amüsiert zu mir rüber. Ihr breites, schneeweißes Grinsen verschwand hinter ihrer Tasse Minz Macchiato.
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