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Deadly Weapon

von

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Jagd

Kaoru blickte auf die Landschaft Amerikas hinab, während der Hubschrauber über diese hinweg raste. Es würde ein verdammt langer Flug nach Japan zurück werden, dessen war sich Kaoru klar. Also lehnte er sich zurück und schloss die Augen, um noch einmal die Situation zu überdenken. Egal wie, er musste die Deadly Weapons zurück bringen. Wenn er dies nicht schaffen würde, hatte er keine andere Wahl, als sie zu töten.

Kaoru schlug die Augen wieder auf und blickte wieder auf die Wiesen, die unter ihnen verschwanden. Er hatte schon die perfekte Idee, was er tun würde. Er würde den perfekten Köder auslegen, um die Deadly Weapons anzulocken und gefangen zu nehmen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihm die Bestien in die Falle gingen.
 

Miyavi stand am Fenster und blickte hinaus. Regentropfen prasselten auf die Erde und das Wasser floss in breiten Rinnsalen die Straße hinunter. Langsam führte er seine Zigarette an seine Lippen und zog genüsslich an dieser. Mao saß in der absoluten Zwickmühle und hatte kein bisschen mehr Kontrolle über die Situation. Diese Spielfigur hatte Miyavi somit schon aus dem Spiel gekickt. Fehlte nur noch Kaoru. Ein leichter Schatten legte sich über Miyavis Gesicht. Kaoru war wie ein Parasit. Man konnte so oft auf ihn drauf treten wie man wollte, er überlebte jedes Mal und versuchte immer wieder die Situation in die Hand zu bekommen. Und meistens schaffte er das auch.

Miyavi drückte die Zigarette aus und wendete sich vom Fenster ab. Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht. Kaoru war auf dem Weg hier her. Er würde nichts ahnend hier landen. Und dann würde er sterben.

Mit diesem Gedanken begab er sich wieder in das geheime Labor. Er blickte auf die große Glaskugel und auf den darin schwebenden Wolf.

»Du weißt was ich will... Ich will, dass Kaoru stirbt. Und wenn ich dich benutze, kann ich Satoshi lenken, wie es mir passt. Ich will, dass du ihn darauf abrichtest Kaoru zu töten!«
 

Satoshi lag im Keller des Gebäudes in einer dunklen Zelle. Er war am schlafen und rührte sich nicht einen Millimeter. Doch plötzlich zuckte er hoch und blickte sich aufmerksam um. Er wusste nur, dass er Kaoru töten sollte. Und genau das würde er tun.
 

~ ~ ~ ~
 

Nachdenklich kaute Aoi auf seinem Fingernagel herum. Seine Beine folgten wie selbst der Gruppe, während seine Gedanken damit beschäftigt waren seinen Traum zu verarbeiten. Er hatte Angst. Irgendetwas hatte sich verändert. Er spürte, dass etwas Fremdes in seinem Inneren rumorte und nur darauf wartete herauszubrechen. Dieses Fremde jagte ihm Angst ein und ließ ihn Ekel empfinden, doch auf der anderen Seite hatte es etwas mystisch Anziehendes und auch einen Hauch von Geborgenheit an sich. Er wusste einfach nicht mehr, was er denken sollte.

Ein Seufzen verließ seine Lippen, während er gen Himmel blickte und einem Vogel nachblickte, der nach Norden davon flog. Er wendete seinen Blick wieder ab und fixierte Uruha, der direkt vor ihm lief und sich mit Reita und Reno unterhielt. Plötzlich traf ihn ein heftiger Stoß auf den Rücken und er stolperte nach vorne. Überrascht blickte Aoi über seine Schulter und erkannte Sakito. Dieser grinste frech.

»Was bist du denn so schweigsam? So kennt man dich ja gar nicht. Sonst redest du doch mehr als jede Frau.«

Genervt blickte Aoi Sakito an und setzte eine beleidigte Miene auf.

»Betitel mich nicht als Frau! Du bist doch selber so ein Weib!«

Ein belustigtes Lachen drang aus Sakitos Kehle.

»Du solltest nicht so frech sein!«

Unbeeindruckt zuckte der Schwarzhaarige mit den Schultern und konzentrierte sich wieder darauf den Anderen hinterher zu laufen. Wenn sie jetzt die nächsten drei Wochen einfach so langweilig vor sich hin latschen würde, würde er ausrasten. Es war einfach nur tot langweilig.
 

Der Wind pfiff in Kyos Ohren, während er ununterbrochen weiter raste. Die Landschaft floss förmlich unter ihm dahin und mit ihr auch die Entfernung zur Gruppe. Die Erschöpfung der Nacht steckte noch in seinen Knochen, doch mit jedem Schritt kam seine Energie immer mehr zurück und neuer Elan schien ihm Flügel zu verleihen. Mittlerweile war er sich 100%ig sicher, dass er die Gruppe einholen würde, noch bevor sie die Hafenstadt erreicht hätten.
 

Mao schlug die Augen auf und blickte verschlafen auf die Uhr. Er hatte gerade mal drei Stunden geschlafen. Müde gähnte er und schwang seine Beine über die Bettkante. Schlaftrunken griff er nach seinem Hemd und zog sich dieses an. Ein Seufzen verließ seine Lippen, während er sich über die Augen rieb. Sein Schädel brummte und fühlte sich so an, als würde man ihn mit einem Vorschlaghammer bearbeiten.

Er zog sich ebenfalls seine Hose an und schlurfte motivationslos aus seinem Schlafraum. Provisorisch frühstückte er am Laptop und erkundigte sich zuerst bei Toshiya, ob irgendetwas neues passiert sei. Da es nichts aufregendes zu berichten gab, beendete er wieder das Gespräch und lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück. Er musste handeln. Aber ihm waren schlicht und ergreifend die Hände gebunden. Miyavi hatte ihm berichtet, dass Kaoru auf dem Weg nach Japan war. Irgendetwas musste er doch aus dieser Information herausziehen können... Was für einen Vorteil könnte ihm das bringen?

Die Idee kam so überraschend, dass Mao nach Luft schnappen musste. Sofort sprang er auf und raste in den Keller des großen Laboratoriums. Er hatte noch diese eine einzige Chance. Wenn er Kaoru aus dem Weg räumen würde, wären seine Truppen ohne Anführer und sein Konzern hätte keine Leitung mehr.

Er öffnete eine große Stahltür und trat in einen dunklen Raum. Flackernd sprangen die Lampen an. Vor ihm lag eine Gestalt gefesselt und an ein großes Bett gekettet.

»Mizuki...«

Die Gestalt fixierte ihn aus trüben und gefühlskalten Augen. Mao setzte sich auf das Bett und streichelte der Gestalt sanft über die Haare.

»Mizuki... Ich weiß ich hätte dir das als dein Vater nicht antun sollen...«

Wahrend Mao sprach streichte er über einen dicken Verband, der um den linken Arm des Jungen gewickelt war. Vorsichtig nestelte Mao an dem Verband herum und wickelte ihn anschließend langsam ab. Zu sehen war eine 20 cm lange Narbe, die sich den kompletten Unterarm entlang zog.

»Gut... Die Wunde deines Selbstmordversuchs ist abgeheilt...«

Eiskalt fixierte der Junge seinen Vater. Wut und Verbitterung sprach aus den dunklen Augen.

»Ich hasse dich...«

Mizukis Stimme klang leise aber hart. Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen den Beiden, dann seufzte Mao.

»Du bist einer unserer verfehlten Experimente. Als du geboren wurdest, habe ich in deinen Körper modifizierte Zellen eines Wolfes gesetzt. Leider hat dein Körper auf die Zellen nicht so reagiert, wie wir dachten. In deinem kompletten Körper sind Entzündungen ausgebrochen und es war eigentlich ein Wunder, dass du überhaupt überlebt hast...«

»Das weiß ich alles schon.«, antwortete Mizuki kalt und genervt.

Sein Vater nickte gedankenverloren.

»Du bist zwar ein Fehlschlag, aber das heißt noch lange nicht, dass du nicht dazu in der Lage bist einen Menschen zu töten. Deine Reaktionen und Muskelstärke ist schließlich trotzdem übernatürlich ausgeprägt. Und ich will, dass du für mich Kaoru tötest.«

»Nenn mir einen Grund, warum ich meinem Schänder einen Gefallen tun sollte! Mir mit dem Tod zu drohen bringt dir nichts. Ich wäre lieber tot, als das, was ich bin! Ich bin weder Mensch, noch Deadly Weapon! Menschen verachten mich, weil ich nicht bin wie sie! Und Deadly Weapons verachten mich, weil ich trotzdem bei weitem nicht so stark bin wie sie! Ich habe niemanden und deswegen hat das Leben keinen Wert für mich. Also hast du auch nichts, womit du mich zwingen kannst.«

Mao seufzte und schüttelte leicht mit seinem Kopf.

»Wenn du das tust, hast du wenigstens einen Sinn erfüllt. So wirst du nie vergessen, wenn du stirbst. Und vor allem wäre Kaori stolz auf dich gewesen.«

Bei Namen seiner Mutter, verlor Mizuki jegliche Farbe aus seinem Gesicht. Mao unterdrückte ein triumphierendes Grinsen und redete unbeirrt weiter.

»Kaori hat ihr Leben gelassen, als sie dich auf die Welt gebracht hat. Bist du nicht der Meinung, dass du ihr dafür auch etwas schuldig bist?«

Sein Sohn blickte so, als hätte man ihm mit einem Baseballschläger einen Schlag auf den Kopf verpasst. Schließlich öffnete Mizuki wieder seine bebenden Lippen.

»Ich tu es... Aber nicht für dich... Ich will, dass der Tod meiner Mutter nicht umsonst war. Sie hat ihr Leben für mich gelassen, also sollte mein Leben auch nicht sinnlos sein...«
 

Vollkommen entnervt verdrehte Reno die Augen. Es fing schon wieder an zu regnen. Seitdem sie sich auf die Flucht begeben hatten, schien es in seinen Augen nur noch zu regnen. Ryouga lief neben ihm her und lachte belustigt.

»Du hast ein Gesichtsausdruck wie ein kleines Kind, dem man seinen Lolli weggenommen hat.«

Renos Augen verengten sich zu Schlitzen und er verpasste Ryouga einen sanften Schlag auf den Hinterkopf.

»Es ist frustrierend... Es wäre ja kein Problem, wenn es regnet. Aber es muss ja dann immer gleich so kalt sein!«

Ryouga lachte wieder belustigt und knuffte Reno in die Seite.

»Wenn du herum heulst, macht das sie Situation nicht besser. Es dauert sicher nicht mehr lange, bis wir die Hafenstadt erreicht haben.«

»Wie lange glaubst du brauchen wir denn noch, bis wir in der Hafenstadt sind?«

»Spätestens in zwei Tagen sind wir da. Wenn wir die Nacht durch laufen, sind wir vielleicht morgen Abend schon da. Zumindest, wenn wir das zügige Tempo wie jetzt beibehalten.«

Als Shins Stimme hinter ihnen erklang, zuckten Reno und Ryouga vor Schreck leicht zusammen. Shin schloss zu den Beiden auf und lief neben ihnen her.

»Wir müssen allerdings aufpassen. Reita ist immer noch verletzt und wir müssen auch unbedingt die restlichen Sender los werden. Wir werden das wahrscheinlich machen, wenn wir uns auf irgend ein Schiff geschmuggelt haben.«

Verstehend nickten Ryouga und Reno. Schließlich legte sich Schweigen über sie. Mit jeder Sekunde wurde der Regen dichter und kälter. Glücklicherweise wehte kein starker Wind, weswegen sie zumindest weiter laufen konnten. Als es am Ende des Tages begann zu dämmern, hielt Ruka die Truppe an und reif eine Beratung ein.

»Wir müssen uns jetzt entscheiden... Entweder laufen wir die Nacht durch und erreichen morgen Abend die Stadt, oder wir machen eine Pause und nehmen in kauf einen Tag länger zu brauchen.«

Die Antwort auf die Frage wurde von allen gleich beantwortet. Sie würden weiter laufen und morgen Abend die Stadt erreichen. Zufrieden nickte Ruka und setzte sich wieder in Bewegung. Unbeirrt liefen sie also weiter, während die Sonne hinterm Horizont verschwand und die Welt in Dunkelheit versank.
 

Ruki schlug die Augen auf und blickte sich irritiert um. Er lag gefesselt auf dem Bett im Lazarett und konnte sich keinen Zentimeter bewegen. Er biss die Zähne zusammen und wendete all seine Muskelkraft auf, um seine Fesseln zu sprengen. Er schaffte es nicht. Das einzige Resultat war, dass seine Muskeln anfingen von der Anstrengung zu brennen und er vor Erschöpfung anfing nach Luft zu schnappen. Trotzdem gab er nicht auf und versuchte es immer weiter. Nach einer halben Stunde bemerkte er, dass irgendetwas draußen vor sich ging. Sekunden später betrat der Oberoffizier das Lazarett und richtete seinen Blick auf Ruki. Mit langen Schritten kam der Oberoffizier auf die gefesselte Deadly Weapon zu und blieb vor dessen Bett stehen. Wütend bleckte Ruki die Zähne und knurrte leise.

»Was wollen sie?«

Kalt blickte der Mann auf ihn hinab und grinste schließlich breit.

»Kaoru ist nach Japan zurück geflogen. Und in der Zeit habe ich das Kommando hier. Und soll ich dir was verraten... Ich hasse euch Deadly Weapons! Und da ich das Gefühl habe, dass du eine Gefahr für unsere Truppen darstellst, werde ich dich unter dieser Begründung eliminieren.«

Damit streckte der Oberoffizier die Hand aus und bekam von einem der Soldaten eine Spritze gereicht. Ruki blickte den Mann nur schockiert an und lag wie gelähmt auf dem Bett. Es kam ihm wie in Zeitlupe vor, als sich sie lange Nadel der Spritze in seinen Arm senkte und sich das Sekret in seinen Muskel drückte. Mit geweiteten Augen blickte er noch einmal auf den Oberoffizier, der die Spritze in eine Schale warf, ihm den Rücken zudrehte und zusammen mit den Soldaten das Lazarett wieder verließ. Dann war er alleine.

Ruki spürte, wie sein Herz schneller schlug und sich das Sekret in seinem Körper ausbreitete. Schweiß lief ihm über die Stirn, während er merkte, dass seine Körperfunktionen begannen immer langsamer abzulaufen. Seine Nackenhaare stellten sich auf, während sowohl sein Herzschlaf als auch seine Atmung immer langsamer wurden. Seine Muskeln begannen zu krampfen und er hatte das Gefühl zu verbrennen. Sein Leben wurde genauso aus ihm herausgepresst wie der Saft aus einer Zitrone. Er hörte, sah und fühlte nichts mehr. Nur noch die letzten kämpfenden Herzschläge dröhnten in Rukis Kopf, ehe sein Körper den Kampf gegen das Mittel verlor und sein Leben komplett aus seinem Körper wich.



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