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Deadly Weapon

von

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Stadtbesuch

Sanft kitzelten die Sonnenstrahlen Sakitos Nase. Im ersten Moment fand er das Gefühl angenehm, bis sich ein Niesreiz bemerkbar machte und er diesem nicht gerade leise nachkam. Hiroto, der neben dem Dunkelhaarigen geschlafen hatte, jagte erschrocken hoch. Etwas gereizt blickte der Kleine Sakito an.

»Man kannst du nicht mal leise sein?!«

Der Angeklagte gab nur ein miesepetriges Brummen von sich und wälzte sich auf die Seite, um friedlich weiter schlagen zu können. Allerdings dachte Pon nicht im Traum daran Sakito jetzt weiter schlafen zu lassen. Unsanft verpasste er Sakito einen Tritt in den Rücken. Dieser fuhr herum und brüllte den Kleinen an.

»LASS DEN SCHEISS DU PENNER!«

Der Krach ließ jetzt auch die Anderen Gruppenmitglieder wach werden. Die beiden Streithähne schenkten dem aber keine Aufmerksamkeit und fauchten sich stattdessen weiterhin böse an.

Bis zu dem Moment, in dem Hitsugi seine Hand auf Pons Schulter legte.

»Ihr habt mich geweckt...«

Bei der dunklen Stimme des Piercingträgers schrillten bei Sakito sämtliche Alarmglocken. Hitsugi war eigentlich immer friedlich, es sei denn man weckte ihn...

Hiroto schien nicht im geringsten irgendwas von der Gefahr wahr zu nehmen, so aufgebracht war der kleine.

»Er hat angefangen!«

Dabei zeigte der Blonde auf Sakito. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Keine halbe Minute später lagen sowohl Hiroto als auch Sakito vollkommen zerschlagen in der Ecke. Zufrieden ließ Hitsugi noch einmal vernehmlich seine Finger knacken, dann drehte er sich zu den Anderen.

»Ich hab Hunger!«
 

Sanft berührte Uruha die Schulter Yomis, wodurch er sich der Aufmerksamkeit des Kleinen sicher wurde.

»Wie geht es dir?«

Vorsichtig bewegte der Kleine seine Schultern sch traute sich schließlich vorsichtig seine Rückenmuskulatur anzuspannen. Der Schmerz war zwar noch groß, aber er konnte sich zumindest bewegen. Reita ging es nicht anders. Allerdings sollten beide den Tag über noch liegen und sich ausruhen.

Wie an der Prügelsituation schon bemerkt, ging es Hitsugi hingegen wieder richtig gut. Er konnte sich wieder frei bewegen und sein Rücken machte ihm kein bisschen Probleme mehr. Zufrieden streckte er sich und drehte dabei seinen Oberkörper in alle erdenklichen Richtungen. Grinsend wendete er sich an Aoi.

»Danke...«

Der Schwarzhaarige nickte nur und erhob sich schwerfällig aus dem Gras, um sich ausgiebig zu strecken. Müde gähnte er und wendete sich an Shin und Ruka.

»Es ist viel zu auffällig, wenn wir alle zusammen in die Stadt gehen. Habt ihr euch schon überlegt, wie wir vorgehen?«

Ruka nickte und begann zu erklären.

»Da sowohl Reita als auch Yomi verletzt sind, wäre es sinnvoll, wenn einige von uns hier bleiben und aufpassen. Bei einem Angriff können die Beiden so beschützt werden. Außerdem sollten wir unauffällig bleiben. Also bleibt allein deswegen Hitsugi hier. Des weiteres werden wir auch nicht als große Gruppe in die Stadt gehen. Ich habe an zweier Teams gedacht. So kann man schnell abhauen, falls etwas schief gehen sollte. Shin und ich haben auch schon beschlossen, wer als Team in die Stadt geht und wer hier bleiben wird. Als zweier Team gehen Shin und Ko-Ki, Aoi und Reno, Iv und Nao. Uruha, Tora, Ryouga, Sakito, Hitsugi, Shou, Hiroto und ich bleiben hier und passen auf Reita und Yomi auf.
 

Kaoru startete seinen Laptop und loggte sich ein, um auf das Satellitensystem zugreifen zu können. Über den Satelliten startete er ein Ortungsprogramm. Nach einigen Sekunden hatte er die Sender der Deadly Weapons geortet. Ein Lächeln schlich sich auf Kaorus Gesicht. Sofort erhob er sich und schritt aus seinem Zelt heraus. Er stieß einen lauten Pfiff aus und wartete einen Moment. Kyo kam zwischen den Zelten hervor gelaufen und folgte seinem Herrn in das Zelt hinein. Dort setzte sich die Deadly Weapon auf einen Stuhl gegenüber des Schreibtisches. Kaoru ließ sich ebenfalls nieder und deutete auf den Standort der Deadly Wepons. Ohne ein Wort drückte er Kyo ein kleines Gerät in die Hand.

»Damit wirst du sie finden.«
 

Der Wind fuhr durch das Gras und drückte dieses zu Boden. Am Himmel zeigten sich vereinzelte Wolken.

Aoi blickte auf die Stadt hinunter und seufzte leise. Die Gebäude waren grau und trostlos. Der Schwarzhaarige warf Reno einen Blick zu. Dieser schritt ohne ein Wort an Aoi vorbei und trabte zielsicher auf die Stadt zu. Nach einigen Sekunden setzte sich auch Aoi wieder in Gang und folgte dem Anderen.

Zusammen betraten sie die Stadt und blickten sich um. Der erste Eindruck war abstoßend. Die Häuserwände waren schwarz von Ruß und auf der Straße flogen vereinzelte Zeitungsblätter herum. Glasscherben glitzerten in den Sonnenstrahlen und der Müll lag überall verteilt auf dem Bürgersteig. Die Häuser wirkten verlassen. Blickte man genauer hin, konnte man die Menschen sehen, die sich hinter den Vorhängen der Fenster versteckten und nervös auf die Straße herausblickten. Eine tote Katze lag zerrupft auf der Straße und entließ den typisch süßlichen Verwesungsgeruch. Angewidert rümpfte Reno die Nase und wendete sich ab. Aoi studierte den Bürgersteig und schüttelte traurig mit dem Kopf. Blut klebte an einer Hauswand. Die Spuren der Gewalt waren nicht zu übersehen.

»Ich hätte nie gedacht, wie es in Wirklichkeit ist... Es ist die Schuld des Krieges, dass so etwas hier passiert.«

Reno hörte nicht hin und blickte sich stattdessen weiter um.

»Das ist ja die reinste Geisterstadt hier... So viel zum Thema wir sollen nicht auffallen. Da fällt man ja schon alleine deswegen auf, weil man tagsüber auf die Straße geht. Da kann man sich ja gleich ein buntes Schild umhängen mit der Aufschrift 'bitte erschieß mich!'«

Langsam liefen sie die Straße weiter hinunter. Die Fenster der Läden waren zerschlagen und an manchen Stellen lagen die Patronenhülsen von Munition. Langsam aber sicher wurden die Beiden nervös.

»Lass uns verschwinden!«

Aoi schüttelte mit dem Kopf und blickte ernst zu dem Brünetten.

»Wir haben den Auftrag bekommen herauszufinden, was im Moment los ist. Außerdem sollen wir nach Futter suchen.«

Unzufrieden gab Reno nach.

»Na gut! Aber wir beeilen uns. Ich will nicht länger als nötig in diesem Drecksloch bleiben...«

Verstehend nickte Aoi. Er wollte auch nicht länger als nötig in dieser Stadt bleiben. Der Boden schien noch von der nächtlichen Gewalt warm zu sein, als hätte er die Körperwärme der Menschen, die gestorben waren, in sich aufgenommen. Reno erblickte ein kleines Kiosk und deutete darauf. Gemeinsam durchschritten sie die zerschlage Glastür dessen. Sämtliche Regale waren umgeworfen und alle Lebensmittel gestohlen. Reno bückte sich und hob ein Zeitungsblatt auf. Er überflog es und warf es wieder achtlos beiseite. Erschöpft ließ er sich auf in die Hocke und suchte den Boden nach irgendwelchen Spuren ab. Schließlich erhob er sich wieder und blickte zu Aoi.

»Ich glaube, wenn wir wirklich etwas wichtiges und aussagekräftiges herausfinden wollen, müssen wir bis heute Abend warten. Irgend jemand wird ja wohl etwas wissen. Und eine wirkliche Gefahr geht von den Menschen ja nicht aus. Und sollte jemand auf uns schießen, weichen wir den Kugeln einfach aus. Das ist schließlich nicht so schwer.«

Einen Moment lang überlegte Aoi, dann nickte er.

»Wir haben noch eine menge Zeit, bevor es dunkel wird. In der Zeit können wir die Stadt auskundschaften und uns ein Bild machen. Und vielleicht finden wir ja noch irgendetwas zu fressen.«
 

Shin und Ko-Ki erging es nicht anders. Sie betraten die Stadt von einer anderen Seite aus und fanden dasselbe trostlose und gewaltgeprägte Bild vor, wie Aoi und Reno. Der Wind, der durch die Straßen fegte wirbelte Staub auf, der in den Augen brannte.

Allerdings hatten die Beiden mehr Glück. Sie waren etwas ins Stadtinnere vorgedrungen, als sie einen Supermarkt entdeckten. Vorsichtig schlichen sie sich über den leeren Parkplatz. Nirgends war irgendein Mensch zu sehen. Die Eintrittstüren des Markes waren ebenfalls zerschlagen. Vorsichtig pirschten sie sich in den Eingangsbereich vor und warfen einen Blick in das Innere. Die Regale standen alle noch, aber auf dem Boden waren Plastiktüten, Papier und andere Gegenstände. Alles schien verlassen. Ko-Ki spannte seine Muskeln an und machte einen großen Sprung. Sanft landete er auf einer der hohen Regale und verschaffte sich von dort oben einen Überblick. Er schnüffelte in der Luft, konnte aber nicht feststellen, dass jemand Lebendes sich in diesem Supermarkt befinden konnte. Shin trat nun ebenfalls hervor und durchsuchte die Regale. Er kickte eine leere Dose davon und seufzte leise. Er lief die Reihe weiter hinunter und suchte weiter nach möglichen Lebensmitteln, auch wenn er selber nicht wirklich glaubte, dass er welche finden würde. Achtsam tastete er sich weiter vor und erreichte die Kasse. Staub hatte sich mittlerweile überall verteilt und ein muffiger Geruch hing in der Luft. Ko-Ki gesellte sich zu dem Brünetten und blickte sich ebenfalls um.

»Vielleicht sollten wir mal hinten im Lager nachsehen?«

Shin nickte und zusammen trabten sie zum Lager hinüber. Die Tür wurde zuvor schon einmal mit einem Stemmeisen brutal geöffnet. Sie blickten sich im Lager ausgiebig um, konnten allerdings nichts entdecken. Also verließen sie wieder den Supermarkt. Draußen setzten sie sich auf dem Parkplatz auf einen großen Stein und überlegten zuerst einmal.

»Vielleicht sollten wir einfach zurück gehen. Mir kommt das Ganze hier eh sehr spanisch vor. Wenn hier tagsüber kein Mensch unterwegs ist, wird hier heute Nacht sicherlich die Hölle los sein. Und ich habe offen gesagt keine Lust eine Knarre vor der Nase zu haben.«

Ko-Ki blickte sich nervös um, während er die Worte aussprach. Shin nickte nur verstehend und erhob sich wieder.

»Komm... Wir machen uns vom Acker...«
 

Iv stand kurz davor auszurasten. Er war vollkommen genervt davon, dass sich diese Stadt als absolutes Wrack herausstellte und jetzt war Nao auch noch total am abspacken. Der Schwarzhaarige malte sich ständig aus, was alles passieren könnte und wer ihnen was auch immer antun könnte und teilte dies auch noch Iv mit. Dabei war dieser schon angespannt genug, weil eine seltsame Spannung in der Luft lag. Schließlich platzte ihm der Kragen.

»Nao! Jetzt halt einfach mal für zehn Minuten deine Klappe!«

Sofort verstummte Nao und blickte betreten auf seine Füße.

»Entschuldige...«, murmelte er leise.

Iv beachtete den Anderen gar nicht mehr und blickte sich weiter aufmerksam um. Der stickige Geruch, der in der Luft hing, war fast gar nicht zum aushalten. Genervt blickte er gen Himmel und seufzte. Die Wolken hatten sich verdichtet und hingen schwer am Firmament.

»Wie es aussieht, wird es in so gut zwei bis drei Stunden anfangen zu regnen. Lass uns lieber zurück gehen. Wir finden hier eh nicht wirklich etwas. Wahrscheinlich würden wir Stunden brauchen, bis wir irgendeinen Laden gefunden hätten. Die Anderen haben dann sicherlich mehr Glück. Ganz ehrlich möchte ich auch nicht länger als möglich hier in dieser Stadt bleiben... Das ist ja das einzige Loch hier...«

Nao nickte und drehte sofort auf dem Absatz um. Er wusste nicht genau warum, aber er blieb stehen und starrte auf einen Mülleimer, der umgekippt auf dem Bürgersteig lag. Langsam ging er auf diesen zu und hockte sich vor diesen. Iv war auch stehen geblieben und beobachtete neugierig, was Nao da tat. Dieser griff in den Müll und zog eine zerfledderte Zeitung hervor. Er blätterte die ersten Seiten um und stockte. Iv bemerkte die Veränderung und trat heran, um Nao über die Schulter zu blicken. Das Bild eines schneeweißen Wolfes prangte über dem Artikel. Bei dem Anblick stellten sich bei Iv sämtliche Haare auf und ein Schauder jagte über seinen Rücken. Nao riss den Artikel heraus, steckte ihn in seine Hosentasche und richtete sich wieder auf. Auch ihm standen die Haare zu berge. Schweigend standen sie da und versuchten zu verstehen, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte, aber sie konnten es einfach nicht zuordnen. In Naos Kopf rasten die Gedanken. Und dann auf einmal verstand er. Er verstand, warum er lebte und was seine Aufgabe war. Auch Iv schien genau in dem Moment diesem Gefühl zu erliegen. Die Beiden blickten sich an und beide wussten, was der jeweils andere dachte und fühlte.
 

Sakito hockte neben Shou und blickte auf die Stadt hinunter. Suchend blickte er die Gegend ab, als er Nao und Iv die Stadt verlassen sah. Er sprang auf und jagte den Hand hinunter. Es waren gut drei Kilometer bis zur Stadt, aber die legte er mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit zurück.

»Und?! Irgendetwas herausgefunden? Ihr wart ja wirklich schnell...«

Nao nickte nur, spannte seine Muskeln an und machte einen riesigen Satz den Hang hinauf. Die anderen Beiden folgten in ebenso großen Sprüngen. Nach einigen Sekunden waren sie wieder bei der Gruppe und wurden freudig begrüßt. Sofort ergriff Ryouga das Wort.

»Habt ihr irgendetwas entdeckt oder herausgefunden?«

Iv ließ sich ins Gras sinken und streckte sich erst einmal ausgiebig.

»Wir warten am besten, bis die Anderen auch zurück sind. Alles doppelt zu erzählen wäre ja dämlich. Wir sollten uns lieber darum kümmern, dass wir einen vernünftigen Unterschlupf bekommen. Es sieht so aus, als würde es bald regnen.<<



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