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Deadly Weapon

von

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Flucht II

Kyo wollte nichts Anderes, als an dem Kleinen vorbei und sich Aoi zu schnappen.

Dass dieser ihn aber nicht vorbei lassen wollte, vereinfachte die Situation nicht gerade.

»Ich will dich nicht töten. Ich will nur an dir vorbei.«

Ruki schnaubte bei den Worten und bleckte angriffslustig seine spitzen Zähne.

»Fick dich!«

Das war nicht die Antwort gewesen, die Kyo hören wollte. Eigentlich hatte er auch nicht vor zu töten. Es war sein Auftrag Aoi zum Labor zu bringen und nicht zu metzeln. Da sein Gegenüber aber nicht bereit war beiseite zu treten, würde er eben zu härteren Mitteln greifen.

Ruki holte aus und versuchte seine Klauen in Kyos Seite zu schlagen. Dieser wich dem Schlag aus und packte Ruki, eher dieser reagieren konnte, am Arm und verdrehte ihm diesen auf den Rücken. Ein überraschter und zugleich schmerzhafter Laut kam über die Lippen des Brünetten.

Kyo hielt den etwas Größeren erbarmungslos fest und legte seine krallenbesetzten Finger an Rukis Hals.

»Entweder lässt du mich jetzt gehen, oder du stirbst.«

Ruki zuckte unter dem Gefühl der sich in seine Haus grabenden spitzen Krallen zusammen, dachte aber nicht einen Moment daran auszugeben und trat daher nach hinten, um Kyos Schienbein zu treffen. Für Kyo war diese Tat Antwort genug. Ohne mit der Wimper zu zucken, durchstach er mit seinen langen Krallen die Kehle seines Opfers.

Ruki spürte einen stechenden Schmerz durch seinen Hals schießen. Der Schmerz breitete sich über die Nerven gleichermaßen über Kopf und Brustkorb aus, ehe er ein gurgelndes Geräusch von sich gab, zusammensackte und hart auf den Boden aufschlug.

Im selben Moment trat Kaoru zwischen den Zelten hervor.

»Diese Sauerei hättest du dir sparen können.«

Kyo fixierte seinen Herren mit einem nüchternen Blick.

»Er ist nicht tot. Ich hab ihn nur kampfunfähig gemacht. Vielleicht kann er uns noch einmal von Nutzen sein.«

Damit schritt Kyo in die Dunkelheit und nahm die Fährte der Flüchtlinge auf.

Kaoru blickte der Waffe nach und schüttelte mit dem Kopf. Schließlich rief er zwei Sanitäter und ließ Ruki ins Lazarett bringen.
 

Ein leises Stöhnen drang über Aois Lippen, während er die Augen öffnete. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er klar sehen konnte. Er konnte neben sich eine leichte Bewegung wahrnehmen und als er nach Rechts blickte, konnte er Uruha erkennen.

»Wo sind wir hier…? «

Der Brünette half Aoi sich aufzurichten und deutete in die Runde. Der Schwarzhaarige konnte einige der feindlichen Waffen erkennen, war aber noch zu benommen, um aufzuspringen und diese anzugreifen. Stattdessen warf er Uruha einen fragenden Blick zu.

»Du warst nur ganz kurz bewusstlos. Aber wir haben in der Zeit beschlossen, dass wir erst mal alle zusammen in einer Gruppe bleiben. Das ist sicherer. Wenn wir weit genug von Kaoru entfernt sind, werden wir uns aber von ihnen trennen. «

Aoi wusste, dass beide Seiten diesen Entschluss nur aus purem Eigennutz getroffen hatten. Und er akzeptierte diese Entscheidung. Vorerst zumindest.

Bevor er sich da aber weiter Gedanken drüber machte, stand er etwas wackelig auf den Beinen auf und blickte in die Runde.

»Wir sollten abhauen! So schnell wie nur möglich. «

Er konnte nicht sagen warum, aber er hatte das Gefühl diese Gefahr kam wieder näher. Langsam, aber unaufhaltsam aufholend.

Ohne einen Einwand zu erheben, erhoben sich alle vom Boden und klopften sich die Erde auf der Kleidung. Bevor sich die große Gruppe allerdings in Bewegung setzte, erhob Iv das Wort.

»Wir sollten vielleicht erst einmal einen Anführer wählen. «

Kaum waren die Worte ausgesprochen, legte sich eine unangenehme Anspannung über sie. In dieser Situation war es unmöglich, einen Gruppenleiter zu erwählen.

»Wie wäre es, wenn jede Gruppe einen Anführer wählt und die müssen sich dann eben einigen. «

Uruha hatte gesprochen und blickte ernst in die Gesichter der anderen Deadly Weapons. Da allerdings keinem Anderen eine bessere Idee einfiel, erklärten sich alle mit Uruhas Vorschlag einverstanden. Nach drei Minuten standen die beiden Leiter der Gruppe fest. Ruka und Shin waren die Beiden, die als Gruppenleiter auserwählt worden waren.

Die beiden liefen voran und die Gruppe verschwand im Unterholz.
 

~ ~ ~
 

Mao stand kurz davor zu explodieren. Wütend stampfte er im Labor auf und ab und fluchte dabei ununterbrochen vor sich hin.

Wie hatten es die Deadly Weapons wagen können abzuhauen?!

Ein finsteres Grollen kam aus Maos Kehle. Das würde definitiv ein böses Nachspiel mit sich ziehen. Er würde sie sicherlich nicht ungestraft davon kommen lassen…

Das Telefon klingelte und riss Mao damit aus seinen Gedanken. Er erkannte die Nummer auf dem Display und hob ohne sich zu melden einfach ab.

»Die Deadly Weapons von Kaoru sind ebenfalls abgehauen. Das Experiment >Kyo< wurde auf sie angesetzt.«

Miyaviy stimme drang aus dem Höhrer und Mao ließ hörbar die Luft aus seinen Lungen entweichen.

»Das beruhigt mich etwas… «, murmelte Mao und ließ sich auf einen der Laborstühle sinken.

»Wir müssen sie zurück bringen, egal wie. Das ist unsere Chance. «

Mit diesen Worten legte er auf wieder auf und vergrub sein Gesicht in den Händen, während er sich auf dem Labortisch abstützte. Sie Situation war einfach komplett eskaliert. Es bedeutete eine Gefahr für jeden Menschen, wenn die Deadly Weapons unkontrolliert herumliefen. Zwar verhielten sie sich in Gefangenschaft ruhig, das bedeutete aber noch lange nicht, dass sie friedlich waren, wenn sie einem Menschen begegneten.
 

~ ~ ~
 

Etwas beruhigter trabte Aoi hinter Shou her und grübelte vor sich hin. Er konnte spüren, wie der Abstand zu Kyo mit jeder Sekunde wuchs. Seufzend reib er sich über die Augen und zermaterte sich den Kopf darüber, wie es weitergehen sollte. Er konnte das Skalpell spüren, das schwer in seiner Tasche lag und ihm bei jedem Schritt leicht ins Bein stach. Schließlich blieb er stehen.

Die Anderen gingen noch einige Schritte weiter, ehe auch sie stehen blieben und den Schwarzhaarigen fragend ansahen.

»Wir müssen diesen Sensor loswerden. «

Das war eine simple Tatsache, aber als er sie aussprach, folgte darauf betretenes Schweigen. Schließlich erhob Hitsugi das Wort.

»Du hast recht… «

Damit zog sich Hitsugi das T-Shirt aus und entblöste damit seinen Oberkörper.

»Ich weiß, dass du ein Skalpell dabei hast. «

Damit drehte er Aoi den Rücken zu und legte sich flach auf den Boden. Der Schwarzhaarige schritt zögernd auf den am Boden liegenden zu, während die Anderen interessiert das Geschehen beobachteten. Aoi ließ sich neben dem Piercingträger in die Hocke sinken und betrachtete nachdenklich den Verlauf seiner Wirbelsäule.

»Das wird wehtun… «

Ohne mit der Wimper zu zucken nickte Hitsugi nur und schloss die Augen. Etwas zögernd setzte Aoi das Skalpell an und machte einen fünf Zentimeter langen Schnitt seitlich aber sehr nah an der Wirbelsäule. Er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte, aber seine Instinkte sagten ihm, was er zu tun hatte. Vorsichtig arbeitete er sich mit der scharfen Klinge Stück für Stück immer tiefer.

Hitsugi biss vor Schmerz die Zähne zusammen und unterdrückte ein schmerzhaftes Wimmern. Er spührte, wie die Klinge durch sein Fleisch schnitt und immer mehr Gewebe freilegte. Je tiefer Aoi schnitt, desto stärker wurden die Schmerzen, bis sie förmlich in seinem Körper zu explodieren schienen. Er sah nichts mehr, roch nichts mehr, fühlte nichts mehr außer diesen Pein, durch jede Faser seines Körpers jagte. Mittlerweile keuchte Hitsugi wegen der Qualen. Blut lief über seinen Rücken und tropfte auf den Boden.

Aoi steckte vorsichtig das Skalpell wieder weg und beugte sich etwas tiefer über die tiefe Wunde. Ganz vorsichtig schob er seine langen Fingernägel in die Wunde, darauf bedacht keinen weiteren Schaden zu verursachen, und stieß schließlich auf einen kleinen festen Gegenstand. Mit äußerster Vorsicht löste er den Sensor von Hitsugis Wirbelsäule und zog ihn langsam Stück für Stück heraus. Der Verletzte schrie vor Schmerz und Uruha und Reita mussten Hitsugi am Boden festhalten, damit dieser keine falsche Bewegung machte. Nach einigen Sekunden, die wie Stunden schienen, hatte Aoi den Sensor in der Hand und atmete erleichtert durch. Vorsichtig heugte er sich über Hitsugis zitternden Körper und drückte die Wundräner der Verletzung zusammen. Sofort setzte der Heilungsprozess ein und die Wunde begann durch das gerinnende Blut zu verkleben. Nach einigen Minuten löste er den Druck und ließ sich erleichtert zu Boden sinken. Schweiß lief über seine Stirn und er atmete angestrengt, aber er hatte es geschafft den Sensor zu entfernen. Hitsugi lag immer noch auf dem Boden und rührte sich nicht, damit der tiefe Schnitt nicht wieder aufbrach.

Uruha und Reita ließen den Kleinen los, während Sakito den Sensor in die Hand nahm und ihn nachdenklich betrachtete. Schweigend reichte er ihn an Ruka weiter. Aoi hingegen schien nicht einen Moment lang Interesse an dem kleinen Ding zu haben, sondern krabbelte zu Hitsugi und blickte diesen besorgt an.

»Ist alles okay? «

Die Stimme des Schwarzhaarigen war brüchig und verunsichert. Hitsugi fixierte mit halb geschlossenen Augen Aoi und lächelte matt.

»Danke... «

Überraschung breitete sich in den Gesichtszügen des Schwarzhaarigen aus, bis sich schließlich ein sanftes Lächeln auf dessen Miene schmuggelte.

»Ich hatte schon Angst ich mach was falsch...«

Damit richtete Aoi sich wieder auf und blickte in die Runde.

»Wir müssen trotzdem weiter... «

Seine Nackenhaare standen ihm ab und er spürte wieder diese sich nähernde Gefahr. Sie hatten Zeit verschwendet und das mussten sie jetzt wieder raus holen. Aber so war zumindest schon mal Hitsugis Sensor raus. Sie mussten diese Dinger unbedingt los werden, denn solange die in ihren Körpern waren, konnte Kaoru sie ohne weiteres finden.

Der Schwarzhaarige beugte sich hinab und hob Hitsugi ganz sanft hoch, um ihn huckepack zu nehmen. Uruha, der den Sensor mittlerweile in der Hand hatte, ließ selbigen einfach fallen und schritt den Anderen hinterher weiter ins Unterholz.
 

~ ~ ~
 

Kyo spürte, dass der Abstand zu der Gruppe immer größer wurde. Ihre Fährte war zwar noch stark, aber sie ließ mit jeder Sekunde nach. Und er wusste, dass er zurück ins Lager musste, wenn der Morgen einbrach. Er durfte nicht zu lange weg bleiben, denn noch immer musste er in der Nähe seines Herren bleiben und diesem gehorchen.

Schnüffelnd schritt er zwischen den Bäumen hindurch und witterte abermals in der Luft. Das Laub zu seinen Füße war platt gelegen. Vor vielleicht einer Stunde waren sie hier gewesen. Langsam folgte er weiter der Fährte und stieß plötzlich auf einen penetranten Blutgeruch. Mit verzogener Miene suchte er seine Umgebung ab und konnte einen Blutfleck entdecken. Anscheinend war einer von ihnen verletzt. Kyo suchte weiter und entdeckte einen kleinen metallenen Gegenstand im Laub liegen. Vorsichtig hob er diesen auf und lies ihn in seine Tasche gleiten. Jetzt war es ein Leichtes sie aufzuspüren und zurück zu bringen.
 

Wachsam blickte sich Reita um und schnupperte in der Luft. Weder war ein verräterisches Geräusch, noch lag ein seltsamer Geruch in der Luft. Trotzdem fühlte er sich mehr als nur unwohl. Behutsam schob er einen Ast eines Baumes beiseite und führte die Gruppe noch tiefer ins Dickicht. Shin war anscheinend nicht darauf erpicht die Gruppe anzuführen und überließ gerade Reita die Führung. Dieser warf immer wieder Blicke über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass auch alle da waren. Es war klar, dass für Aoi das zusätzliche Gewicht kein Problem darstellte und es war auch klar, dass auch niemand die Gruppe verlassen würde, da es alleine viel zu gefährlich wäre, aber es war immer wieder beruhigend zu sehen, dass alle da waren.

Der Weg wurde mit jedem Meter beschwerlicher, aber zugleich wusste der Blonde, dass das Unterholz momentan der einzige schützende Unterschlupf war. Schritt für Schritt kämpften sie sich voran, Minute um Minute verstrich. Mit jeder Minute wuchs die Anspannung.

Nach drei Stunden Flucht waren sie alle bereits komplett am Ende, zerkratzt von den Ästen und Dornen und erschöpft vom beschwerlichen Vorwärtskommen. Sie brauchten unbedingt eine Pause. Shin machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Unterschlupf und kam nach zehn Minuten wieder zurück.

Gemeinsam liefen sie Shin hinterher und konnten schließlich eine Mulde im Dickicht erkennen. Sie kletterten über Baumstämme, zerbrachen Äste und zwängten sich durch Lücken hindurch, bis sie schließlich die Mulde erreichten und sich erschöpft niederließen.

Behutsam setzte Aoi Hitsugi auf dem Boden ab und beobachtete lächelnd, dass der Kleine zumindest wieder stehen konnte. Langsam ließ sich der Schwarzhaarige zu Boden sinken und lehnte sich erschöpft an Yomi.

Ruka entschied sich dazu die Wache zu übernehmen, während sich die Anderen ausruhen und schlafen konnten.
 

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Der Blutgeruch ließ langsam aber sicher nach, bis er fast vollständig versiegte und nur noch ein leichter Hauch dessen in der Luft lag. Langsam aber sicher wurde Kyo nervös, denn in gut zwei Stunden würde es anfangen hell zu werden und dann musste er zurück. Und ohne Erfolg wiederzukehren, war für ihn nicht zu akzeptieren. Selbst wenn er eine Hundertschaft gegen sich hätte: Kyo würde so lange kämpfen, bis er Aoi hatte und würde diesen zum Labor bringen.

Im Pirschgang schlich er weiter und witterte dabei immer wieder in der Luft. Die Gruppe hatte es geschafft einen beachtlichen Vorsprung einzuräumen. Zudem wurde der Weg immer beschwerlicher und es tauchten immer wieder neue Hindernisse wie große Baumstämme und Gebüsch auf. Allerdings würde Kyo den Teufel tun, einfach aufzugeben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  klene-Nachtelfe
2012-02-26T06:42:13+00:00 26.02.2012 07:42
Ui ui ui....das ist so spannend!!!

Ich fieber richtig mit bei deren Flucht, steh richtig unter ansapnnung! =)
Wirklikch toll das Pitelchen!!!
WEITER SO!!!
LG -^.^-


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