Prolog
„VOOOOII! Lass die verfickten Möbel in Ruhe, Bel! Dein scheiß Nager kaut alles an!“
„Shishishi~ Seit wann hast du mir Befehle zu erteilen, Bauer? Ich bin der Prinz ich darf das! Das gilt natürlich auch für meinen Nerz.“
„Maa, Sempaaaai.... Deine Ausreden waren auch schon mal besser, nicht? Für einen gefallenen Prinzen der seit Jahren keinen Frisör mehr gesehen hat, bist du ganz schön übermütig.“
„Shishishi ~ Frösche gehören gekocht auf Tellern. Lass mich dich töten damit es der Koch leichter mit dir hat...“
„Haaa~ Das bringt mich auf eine fantabelhafte Idee für das Abendessen!“
„VOOOOOOOIIIII! Verfickte Scheiße, Lussuria, es ist nicht der Zeitpunkt um an das Essen zu denken! Xanxus macht uns die Hölle heiß, wenn er sieht was Bel´s verdammter Nager mit den Möbeln angestellt hat!“
So etwas ähnliches, ertönt nahezu jeden Tag aus der Varia-Residenz, die einsam auf einem Hügel –irgendwo in Palermo— thront ,vermischt mit Schreien und anderen unangenehemen oder verstörenden Geräuschen.
Die Varia. Die wahrscheinlich dysfunktionalste Assassinationsgruppe seit jeher. Seit Mammon und Gola Mosca getötet worden waren- und Mammon ja inzwischen mit Fran ersetzt wurde- ist es langsam Zeit für einen neuen Wolkenwächter.
Jemand mit einem IQ der die Höhe seiner jeweiligen
Schuhgröße übersteigt.
Jemand der wenigstens versucht etwas Ordnung in den Reihen zu bringen.
Jemand der sein Hirn auch benutzt.
Jemand der ansatzweise Manieren oder Verhaltensregel kennt.
......
Kurzum, war es an der Zeit eine Frau in die Varia zu holen.
Doch genau das wollte die Varia nicht.
Sie waren glücklich mit ihrem gefährlichen, ausschweifenden, frivolen Lebensstil der aus Mord, Gier und Lust zu bestehen schien.
Und auf ein Weib das andauernd meckert, ihre Taten hinterfragt, schwach im Kampf ist und ihnen Schuldgefühle einreden wollte, hatten sie so gar kein Bock.
Dafür hatten sie schon ihren reizenden Sonnenwächter Lussuria, der die Gruppe ständig mit neuen fantabelhaften Ideen terrorisierte.
Noch so eine konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen.
Doch sie haben- wiedermal- die Rechnung ohne ihn gemacht.
Jawohl, Lussuria verschwieg seinen Plan der Varia, und fertigte Flugblätter und Poster an die er schleunigst überall verteilte, (nachdem er die Bestätigung vom Vongola Decimo erhalten hatte, der die Idee herzlichst begrüßte da die Rechnungen der Varia sich weiterhin türmten und die Vongola andauernd Schadensersatz leisten musste).
Und mit überall, meine ich überall.
Eine große, dicke Verarschung
Das ist der Zeitpunkt wo du, von einem x-beliebigen Kerl, einen kleinen Zettel in die Hand gedrückt bekommst.
Hey, du! Ja, du!
Hast du dein altes, fades Leben satt, und wünschst dir ein besseres aufregenderes?
Schluß mit dem Büro-Alltag, dominiere Massen mit eiserner Faust!
Lerne die Kunst der Assassination von den Besten der Besten!
Verprügel allerhand Leute und knüpfe Kontakte!
Interesse?
Tritt der Varia bei, die Meuchelmörder der berühmten Vongola Familie, der mächtigsten Famiglia in der Mafia überhaupt!
Bekomme einen ordentlichen Gehaltscheck, und arbeite mit freundlichen und motivierten Kollegen!
Vorraussetungen: Stark, Erfahrung im Töten, unabhängig, effizient, belastbar, starke Psyche, großes Vokabular an Schimpfwörtern, gute Reflexe
Dann ruf hier an: 0039 675 752 241
Wir erwarten dich!
Die Varia
..... .....
„Hä?“,machst du verwirrt und liest dir die Anzeige noch ein mal durch. Moment mal. Das ist doch ein schlechter Scherz.
Hier will dich doch eindeutig jemand verarschen. Du rümpfst skeptisch die Nase.
Wer macht bitte schön Werbung für ein Meuchelmordkommando durch Flugblätter?
„VOOOOOOOOOOOOOIIIIII!!!“ Frans Ohr beginnt zu bluten, als durch Squalos empörter Ruf die Glasscheibe zerbricht. Hätte er bloß nicht neben ihn gestanden.
„VOOOOIIII! Lussuria! Wie zum Henker kommst du auf diese absolut hirnverdorrte Idee jemanden, durch verfickte Flugblätter, für ein Mordkommando zu rekrutieren?!“,schnaubt Squalo als er wutentbrannt den Zettel durchliest.
„Ach, Schätzchen, so erhöhen wir die Chancen jemand angemessenes zu finden~“, flötet Lussuria als er auf Squalo zu tänzelt.
Fran pflückt Squalo den Zettel aus der Hand.
„Freundlich und motiviert....“,liest er und hebt skeptisch seine Augenbrauen.
„Na das will ich sehen: ein freundliches Mordkommando.
Überfüttert wahrscheinlich die Feinde mit Kuchen oder so....
Auf jedenfall, erwartet nicht so viel. Werden wahrscheinlich ein paar naive Kids oder einige arbeitslose Penner treffen, falls überhaupt jemand dumm genug ist auf diese Anzeige zu reagieren...
Oh ja. Da wären noch die paar dutzend Feinde die der Vongola alle den garaus machen wollen. Die lassen sich bestimmt so eine Chance entgehen, haben auch sonst nichts besseres zu tun.“
„Rrrrrring!“
....?
„RRRRRRRrrrrring!“
............?
„Ohh~ Telefon!“,kreischt Lussuria und stöckelt zu dem Apparat.
Fran und Squalo sehen zu.
„Wenn das jetzt wegen der Anzeige ist, lasse ich Luss meine Haare flechten“,brummt Squalo der seine Arme verschränkt und auf den quietschenden Sonnenwächter starrt.
„Halllooooo? Lussuria am Apparat...? ..... Oh, ja wegen der Anzeige!...“
Squalos Augen weiten sich zu der Größe einer Untertasse, als Fran die Augen kaum merkbar rollt, schmunzelt, sich umdreht und aus dem Zimmer schreitet.
„VOOOII, wo willst du hin, Fran?“,brüllt er immernoch fassungslos.
„Na wohin wohl. Ich hole einen Kamm und Haargummis.“
Du setzt dich auf einer Parkbank hin und ruhst dich aus. Dieser verdammter Zettel geht dir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Du kramst ihn nocheinmal aus deiner Hosentasche und liest ihn dir genau durch.
Klar wünschst du dir ein aufregenderes Leben.
Du wohnst in einer engen, stickigen Drei-Zimmer-Wohnung und hälst dich mit Gelegenheits Jobs und Instant-Ramen über dem Wasser.
Du glaubst zwar inzwischen einen festen Job an einer Firma als Sekretärin gefunden zu haben, aber es begeistert dich nicht sonderlich den ganzen Tag rumzusitzen und Sachen zu organisieren oder Termine zu planen.
Und dein Vermieter. DER macht dir bald die Hölle heiß.
Das weißt du nur zu gut, da die Miete in ein paar Wochen fällig ist.
Aber das Geld fehlt eben.
Du wunderst dich abermals ob dieser Flugzettel nur eine dicke, große Verarschung ist.
Denn wer auf so einer Idee kommt, Fremde schlichtweg zu einer gefährlichen Mordkommando zu rekrutieren ist schlicht und ergreifend dumm.
Einfach nur UNGLAUBLICH dumm.
Es ist so dumm, das es schon wieder Sinn ergibt.
..... .......
...Verdammt. Irgendwas stimmt mit dir nicht, zu viel Ramen.
Der Teil mit dem großen Gehaltscheck sticht dir ins Auge.
Naja probieren kannst du es ja.
Du hast nichts bei der Sache zu verlieren.
Außer deinen nichtvorhandenen Stolz und Würde.
„Bin ich wirklich so tief gesunken?“,fragst du die Taube, die dich nun fragend anschaut.
Offentsichtlich schon.
Du schaust dir die Bedingungen nochmal an.
Unabhänging, effizient, stark, belastbar und gute Reflexe treffen schon mal auf dich zu. Du warst schon immer gut in Sport. Also, Check.
Dann wäre dann noch diese eine Sache. Du schluckst. Erfahrung im Töten. Es war ein dunkeles Kapitel deiner Geschichte. Du errinerst dich noch als du sechzehn warst. Es war deine rebellische Zeit, du hast damals mit schlimmen Fingern rumgehangen.
Kurz: Sex, Drugs and Rock n´ Roll.
Und einmal... Nach einer wilden Fete errinerst du dich wie du eine Abkürzung nach Hause nehmen wolltest. Du warst nicht betrunken, nur angeheitert. Aber ER war es.
Ein junger Mann, so um die achtzehn Jahre, überwältigte dich von hinten und presste dich schroff an die kalte Wand.
Du errinerst dich haargenau an seinen lüsternden Gesichtsausdruck und deine Furcht. An dein hämmerndes Herz, dein kalter Schweiß der dein Gesicht runterlief und an seinen Atem.
An den flachen, nach Bier stinkenden Atem. Er wollte dich gerade weiter belästigen als du dich kurzum umsahst, eine leere Bierflasche aus Glas fandest und sie ihm quer über den Schädel donnertest.
Uh-oh. Keine so gute Idee. Jetzt war er RICHTIG sauer.
Und dann kamen SIE.
Er pfiff, und urplötzlich kamen aus den dunkelen Ecken Leute hervor, die offensichtlich zu ihm gehörten.
Keine Ahnung, wie gesagt du warst beschwipst und kannst dich an gewisse Details nicht mehr errinern, nur an die ganz prägnanten Handlungen und Sinneseindrücke.
Klingt nach einem alten Klishee, nur kam eben kein toller Bishie zu deiner Rettung.
Da standest du, ein angeschwipstes Mädchen mit einem zerbrochenem Bierglas in der Hand, und drei mit Messern bewaffneten Jungs, Anführer ein betrunkener Perverser.
Rückblickend findest du das Ganze natürlich absolut unfair.
Je näher sie kamen desto mehr stieg dein Adrenalin, dein Puls raste, deine Augen zischten hin und her.
Dann ging alles ganz schnell.
Der erste Kerl versuchte ungestüm dich zu schnappen, du ducktest dich, rammtest ihm eine Scherbe ins Bein und tratest ihn einmal kräftig in seine Kronjuwelen um sicher zu stellen das er sich nie und nimmer mehr vermehren würde.
Ein glatter K.O.
Die Jungs schauten sich verwirrt an, doch bevor sie irgendetwas registrierten, liefst du auf sie zu und verpasstest den zweiten einen präzisen Haken.
Das meiste hast du von deinem Vater gelernt.
Die Schimpfwörter, Umgang mit modernen Waffen, Jagd. Doch das wenig WICHTIGE hat dir deine Mutter beigebracht.
Selbstverteidigung, wie man Männer für sich manipuliert und ausnutzt, sowie –das entscheidene- ein wenig Nahkampf und den Umgang mit Dolchen und anderen spitzen Gerätschaften.
Viele werden sich jetzt gewaltig wundern, wie soetwas überhaupt möglich sei. Dich ebenfalls, aber mit der Zeit hast du es einfach akzeptiert.
Ihr wart eine glückliche Famile mit vielen Schimpfwörten und einer schroffen, gewalttätigen Art.
Aber sie haben dir auch vieles andere mitgegeben, und dir immer das richtige zu tun gelehrt.
Ihr wart keine schlechten Menschen. Eben nur anders.
Was DU nicht wusstest, ist dass, deine Eltern in Wahrheit Mafiosi der Giglio Nero Familie waren.
Ha.
Ironie wenn man deine Zukunft bedenkt, was?
Aber da sind wir ja noch nicht....
Der Dritte ließ resigniert das Messer fallen und trat zurück. Es reichte nicht. Ein Lächeln breitete sich auf deinen Lippen aus, als du mit der letzten Glasscherbe eine tiefe Kerbe in sein Hals ritztest. Röchelnd ging er zu Boden, und nach wenigen Minuten war es still.
Der Anführer war weggelaufen.
Nur du konntest dein rasselndes Atem hören, und deine zitternde Hand spüren, als die Glasscherbe aus deiner Hand klirrend auf den Boden fiel. Blut.
Deine Hand war überströmt mit Blut.
Aber nicht von deinem. Du hattest nur einen fatal verletzt, den dritten, der in einer Lache aus Blut mit starren Augen lag. Du hattest getötet.
Mafiosiblut war in dir erwacht, und es hat dir wahnsinnig gut gefallen.
Diese aufregenden Momente, diese elektrisierende Augenblicke die förmlich vor Spannung knisterte.
Du musstest Lachen. Ganz laut.
Du warst ein Mörder.
„Hach, mein schönes Cocktail Kleid....“,seufzt du als du die Blutflecken darauf siehst. Moment.
Zack, Bing.
Da war es wieder dein Gehirn. Schön das du wieder da bist!
.... ...
Oh mein Gott du hast gerade einen MENSCHEN GETÖTET. Das geht über Selbstverteidigung hinaus, nicht? Er wollte schließlich abhauen.
Oh mein Gott du wirst ins Gefängnis gehen und habbadahabbabhahakdlqsdueöfefpefuefhe DU HAST EINEN MENSCHEN GETÖTET, DU ABSCHAUM GOTTES. Hastig sahst du dich um und ranntest weg. Es war 3 Uhr Morgens, die Straßen waren menschenleer.
Das war´s dann mit deinem rebellischen Alter. Gott sei Dank.
Du blinzelst. Oh ja, stimmt. Der Zettel.
Eigentlich hast du diese Geschichte so weit wie möglich verdrängt, aber jetzt kommt alles wieder hoch. Du schielst zu dem Stück Papier das dich hähmisch anguckt.
Eine Herausforderung, eh? Deine Eltern haben immer gesagt das du dich nie drücken sollst. Deine Eltern haben immer gesagt du solltest die Chance nutzen wenn sie greifbar ist.
Check, grinst du vor dir hin als du das Blatt wieder ungelenk in die Tasche stopfst und nach Hause eilst.
Zeit für das Telefon.
Ein schrulliger, pedophiler, schwuler Papagei
Du sperrst hastig die Tür auf, schiebst deine Schuhe von den Füßen und stolperst Richtung Telefon, mit dem Zettel in der Hand. Ganz ruhig. Wahrscheinlich würde irgendeine gelangweilte Sekretärin dich irgendwie weiterleiten oder...oh. Das könntest glatt du sein. Aber soweit lässt du es nicht kommen. Du hebst den Hörer ab.
Aber, wolltest du es WIRKLICH wagen?
Es könnte dich dein Leben kosten und....
Zu spät.
Offensichtlich haben deine Finger eigenwillig entschloßen zitternd die Tasten zu wählen. Na klasse, jetzt haben wir den Salat. ...
............
Doch keiner hebt ab. Du warst drauf und dran, zum teils enttäuscht, zum teils erleichtert den Hörer aufzulegen als du eine schrille laute, aber doch männliche, Stimme hörst.
„HALLLLOOOOO? Lussuria am Apparat~“
......Oh gott, an welchen Irren bist du denn jetzt geraten?
„Ähm, Guten Tag“,versucht du höflich zu sagen, „ich rufe wegen Ihrer Anzei--“
„OHHHHHH~ Ja, wegen meiner Anzeige! Hach bin ich froh das jemand anruft! Squa-chan war schon so unglaublich gereitzt~“
.....Aha. Ja, nee ist klar.
„Äh pardon?“
„Hm?“
„Wollen Sie mich nicht nach meinem Namen und persönlichen Daten fragen, mich zu einem Vorstellungsgespräch einladen und dann beurteilen ob ich qualifiziert bin?“,fragst du vorsichtig, kannst aber den Hauch Sarkasmus in der Stimme nicht verkneifen.
„Ach, das ist eine ganz FANTABELHAFTE Idee! Also dann, dein Name?“
„________. Ich bin 23 Jahre Alt und-“
„Oh~ Noch sooo jung~ Die Blütezeit deines Lebens, Schätzchen! Nutz sie aus, denn-“
„Verzeihung, aber sind Sie homosexuell oder einfach nur dumm?“,rutscht es aus dir heraus.
Uh-oh. Das ist kein guter Start. Du hast eine sarkastische Ader, und du kannst sie dir selten verkneifen.
„Hach und so überaus schlagfertig und voller Energie~ Also dann, fahr fort!“
....Er hat deine Frage nicht beantwortet.
„und, ich bin weiblich.“
Du wartest darauf, dass er dich wieder unterbricht aber es bleibt still am anderen Ende der Leitung.
„Okay, Liebes, womit kämpfst du?“
„Hä?“
„Na, was ist deine Waffe? Womit verteidigst du dich?“
„Eh....Mit Bierflaschen und Glasscherben glaub ich.“
„Scharfe Gegenstände also hm~“
„Ja, ich denk schon. Also eigentlich alles was ich in die Finger kriege.“
Du errinerst dich an ein paar „Unfälle“ die durch wahllose Gegenstände verursacht waren, die du irgendwie in die Finger bekommen hast.
„Ach wie fantastisch~ Bel-chan wird sich UNGLAUBLICH freuen einen neuen Spielgefährten zu finden der AUCH mit Messern kämpft~“
„Ich kämpfe nicht mit Mes-“
Du gibst es auf als er unverständliches Zeug brabbelt und von jemanden zu schwärmen beginnt.
Okay. Du hast keine Ahnung warum der Typ japanische Anhängsel benutzt.
Damit wäre wahrscheinlich die Frage von vorhin gelöst.
Er ist schwul UND dumm. Na klasse.
„Ha~ Du bist sogut wie eingestellt, wir müssen nur ein Treffen organisieren um deine Ringflamme zu überprüfen....“
„Ring-was?“,fragst du verwirrt.
„Diesen Samstag wird um 21 Uhr eine schwarze Limousine vor deiner Wohnung parken. Wir erwarten dich! Tülülülü~“
„Halt, warten Sie-“
CLACK.
Er hat tatsächlich aufgelegt.
Verdammt. Du lässt dich auf deine Couch fallen und verschränkst deine Arme. Verdammt, verdammt, verdammt.
In welche Scheiße hast du dich denn jetzt reingeritten?
Kapitel 4: Ring, Box und zwei Bierflaschen
Du bist bereit.
Nein, halt, du bist noch lange NICHT bereit. Deine Hände sind schweißnass und zittern ununterbrochen, als du dich ein letztes Mal im Spiegel betrachtest. Deine Haare hast du straff zu einem Pferdeschwanz gebunden sodass sie deine Augen gut betonen. Passend dazu trägst du eine Röhrenjeans und eine weiße Bluse die teilweise von einer edelen schwarzen Jacke mit goldenen Knöpfen verdeckt ist.
„Perfekt...“,murmelst du als du deinen Lippenstift aufträgst und zum wirklich aller letzten Mal, den tollen Mascara benutzt den du dir gestern gekauft hast. Du trittst mit deinen Schuhen zu dem Fenster und schiebst den Vorhang beiseite. Uh-oh.
Da ist tatsächlich, eine elegante, schwarze Limousine mit verdunkelten Fenstern, die auf dich wartet. Das ganze ist jetzt ganz sicher kein Fake. ....Aber woher zum Teufel wussten sie wo du wohnst?! Das ist äußerst beunruhigend...
Du schluckst, schnappst dir deine Bewerbungsmappe die du sorgfältig erstellst hast und gehst nach draußen, ohne vorher natürlich die Haustür abzuschließen. Du musst da jetzt durch. Du atmest noch einmal durch als du die Limousinentür aufmachst und—„OHHHH! Hallo Schätzchen~“
Du starrst perplex einen gut vierzig Jahre alten Mann an der –trotz Nacht- eine lächerlich große Sonnenbrille trägst und eine eh....außergewöhnliche Frisur hat die aus einem roten Mohawk und einem grünen Büschel aus Haare der über sein Gesicht hängt, besteht. Weiterhin irritiert dich das „Schätzchen“ und die übergroße, knallbunte Federboa die aus der Limousine quillt.
Starr.
Starr.
Starr.
„Und Sie sind Luss--“
„Nicht so schüchtern, ____-chan!“,macht er und zieht dich ruckartig mit seinen eigenartigen weißen Handschuhen in den Wagen hinein. Oh Gott. Der gehört doch nie und nimmer zu einem Mordkommando. So ein stockschwuler Kerl kann doch nie im Leben jemanden kalt herzig umbringen! Höchstens vielleicht seinen Frisör wenn er schlechte Arbeit geleistet hat. Du musterst nochmal seine Frisur. Außer den Büscheln war alles abgeschoren.
......Sein Friseur möge in Frieden ruhen.
Du landest, immer noch verunsichert, in einem weichen, gepolsterten Sitz in dem du sofort einsackst.
Du bist mit einem pedophilen, schwulen, Papagei der offensichtlich auf Crack ist, in einer übergroßen Limousine.
Was tun?
„Ach Schätzchen, jetzt wirst du erstmal den Rest sehen und dann überprüfen wir dich auf deine Fertigkeiten, ja?“
Er kneift dir in die Wange. Du registrierst das jedoch gar nicht weil die Wörter „der Rest“ und „Fertigkeiten“ dir völlig zu schaffen machen. „Es gibt noch MEHR von euch?!“, winselst du ungläubig, als er enthusiasthisch nickt. Du bereust schon jetzt überhaupt auf diese Anzeige reagiert zu haben. Bah. Mordkommando. Wie konnte man nur so verflucht naiv sein?
Das Auto beschleunigt auf einem beängstigen Tempo sodass du dich verkrampft an den Sitz und an deiner Mappe festkrallst.
„Ach, _____-chan, ich konnte mich noch gar nicht vorstellen, der Name ist Lussuria!“ Also doch. „Ich habe schon von deiner Stimme ausgewusst das du UNGLAUBLICH hübsch sein musst, aber das du so bildschön bist!“,flötet er. Du lächelst milde.
Aha.
„Ach, Squa-chan und Bossu werden so überrascht sein! Und die anderen erst!“
Moment.
„Sie...Haben nichts mit Ihren Kollegen abgesprochen...?“,beginnst du.
Das Wort Unprofessionalität prangt dick in deinem Kopf.
„Oh doch, doch! Sie wissen das ich jemanden mitbringe, aber nicht das es eine weibliche Person ist! Und du musst nicht immer „Sie“ zu mir sagen, das klingt so unpersönlich~“
Oh. Mann. Hört sich ganz nach einem Haufen brutaler, chauvinistischer Kerle an. Wie du dich freust.
Das Auto biegt in einer scharfen Linkskurve, und du bist zum ersten mal im Leben dankbar, dass es einen Sitzgurt gibt.
„Ach ja, das hätte ich fast vergessen!“
Lussuria reicht dir ein kleines Paket.
„Das wirst du für die Probe brauchen!“,sagt er mit einem Augenzwinkern.
...oh. Du öfffnest hastig das Päckchen und findest vier Sachen vor die dich verwirren. Erstens: Einen Ring. Uh. Es war ein massiver Silberring mit einer kostbaren roten Platte die aus einem Edelstein geschliffen worden war. Mit silbernen Buchstaben und zahreichen Ornamenten ist „Varia“ zu lesen.
Du starrts ihn erstmal fassungslos an.
„Na los leg ihn an!“
„Eh, okay...“
Der Ring ist schwer. Viel schwerer als du erwartet hast, sodass deine Hand unter dem Gewicht einsackst. Echtes Silber also, hm?
„Und eh....was soll ich nochmal genau damit machen?“,fragst du vorsichtig, weil du doch bezweifelst, dass es ein Heiratsantrag sein soll.
„Die Todeswillen Flamme erzeugen, natürlich!“,flötet er, als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre.
„Eine WAS?“
„Ach, Squa-chan erklärt es dir bestimmt später~ Oder auch nicht~“
Du rutscht unruhig auf dem Sitz hin und her als du den zweiten Gegenstand aus dem Päckchen nimmst. Ein Würfel. Oh Himmel, die sind aber originell. Eine Box in einer Box.
Du wiegst sie in der Hand und stellst rasch fest das auch diese relativ schwer ist. An allen Seiten sind diesmal rote Platten versehen und auch, dem Ring gleich, siehst du mit silbernen Buchstaben „Varia“. Du drehst die Box und fingerst an ihr herum. Das Metall und die Platten haben einen kühlenden Effekt, du entdeckst jedoch nicht die kleine Inschrift im unteren Eck welches „Lupo di Nuvola“ besagt. Dein Pech.
Und dann siehst du ein Loch. Ein Loch. Du starrst Lussuria wie ein Auto an.
„Hä?“
„Das ist deine Box!“
„Ja, ich seh ,dass das eine Box ist, aber wieso ist da ein Loch?“
„Nein, Dummerchen! Das ist dein Boxtier!“
„Mein Box-was?“
Du verstehst nur noch Box. Egal, sei´s drum. Schlimmstenfalls könntest du es auf dem Flohmarkt verscherbeln oder verpfänden. Mit dem Ring.
Du inspizierst das Paket weiter.
„Das ist doch ein schlechter Scherz“,meinst du als du zwei leere Bierflaschen rausziehst. Lussuria zuckt unschuldig die Schultern.
Du schüttelst lachend den Kopf. Oh große Güte. Das kann ja heiter werden.
Dafür hast du dich so rausgeputzt, und deine Bewerbungsunterlagen neu sortiert?
In diesem Moment macht die Limousine eine quietschende Notbremsung als sie über die Straßen schlittert und nach einem dumpfen Aufprall stehen bleibt. Das würde ein ordentliches Trauma geben.
„Hai, wir sind DAHA~“,singt er und öffnet die Autotür. Ihr steigt heraus und du siehst wie Lussuria über die verlassene Straße tänzelt und vor einem Zaun stehen bleibt. Du drehst dich nach dem –vermutlich sturzbesoffenen- Fahrer um der in der Fahrerkabine ein Nickerchen hält. Unprofessionalität, da ist es wieder dieses Wort und du fürchtest, dass du es in der nächsten Zeit wiedersehen musst.
Natürlich kannst du nicht wissen das er nicht schläft sondern mausetot ist, nachdem ein Whiskeyglas aus dem danebenstehenden Anwesen, aus dem 3.ten Stock auf ihn zugeflogen kam.
Du folgst rasch Lussuria der inzwischen das kunstvolle Tor aufgesperrt hat. Er schwingt sie eindurcksvoll auf und du bekommst einen Einblick in einen gigantischen Garten in dem Springbrunnen sind und ...und...und.....eh...ja, du verlierst dich. Du hast noch nie in deinem Leben soetwas großes gesehen da du in einer armen Familie aufgewachsen bist und von dort an auch ärmlich gelebt hast. Du drehst dich staunend um als du die prachtvollen Bäume betrachtest sowie die perfekten Rasen und die sorgfältig zurecht gestutzten Büsche.
Du kannst ja schlecht ahnen das der Schein trügt und das Schlachtfeld gerade nach 48 Stunden harter Arbeit von den Besten der Besten, restauriert wurde.
Das Wasser plätschert täuschend friedlich aus den kleinen Springbrunnen, als du ein gigantische, monströse, einfach nur überwältigende Villa siehst.
„Home, sweet home~“,flötet er, als er zur Haustür tritt während du mit einem gewaltigen, käsigen Grinsen das Haus anstarrst.
Dann tritts du endlich in das Anwesen.
Der erste Eindruck- Was man alles NICHT tun sollte, du aber trotzdem machst
„VOOOIIII! Bel, lass Levis Regenschirme in Ruhe!“
„Das sind keine Regenschirme, sondern Parabolas! Da gibt es einen Unterschied.“
„Nein Levi. Es sind Regenschirme die du im Aldi gekauft hast. Gib es zu.“
„Ushishishishi~ Das machen nun mal Bauern!“
„Ja. Echte Prinzen kaufen immer beim Lidl.“
„Klappe, Froggy, ushishishi....“
Taptaptaptap.
Tapa Tapa Tapa.
Das Geräusch von Schuhen die auf glatten Marmor klingen, hallen durch die endlos langen Gänge.
Du folgst Lussuria, denn ohne seine Hilfe hättest du dich schon längst in dem großen Anwesen verlaufen .
Überall sieht es makellos aus, es gibt unzählig viele Türen die sich nebeneinander aufreihen.
„Eine richtiges Anwesen...“,raunst du ehrfürchtig als du dich staunend umsiehst.
TapTapTapTap.
Tapa Tapa Tapa.
„Verdammt Bel, lass meine Parabolen in Ruhe! Ich habe morgen einen Auftrag und muss sie noch polieren!“
„Hey. Donner-Perversling. Warum kämpfst du eigentlich mit Regenschrimen? Ich meine, es gibt auch andere Möglichkeiten sich zu outen. Schau dir Lussuria an.“
„Das. Sind. Parabolen. Keine. Regenschirme.“
„Ushishishishi~ Doch das sind sie~“
„Vooi, egal was sie verfickt noch mal sind, lasst sie in RUHE!“
„Regenschirm.“
„Parabola.“
„Regenschirm.“
„Parabola“
„Regenschirm.“
„Parabola!“
„REGENSCHIRM.“
„PARABOLA. ES. SIND. VERDAMMTE. PARABOLEN.“
„Nein. Egal wie du es drehst und wendest, es bleiben immer noch Regenschirme.“
„VOOOIIII!“
„Es sind Parabolen. PUNKT.“
„Nein sind sie nicht. Es sind REGENSCHIRME.“
„VOOIIII! Ach, leckt mich doch alle mal am Arsch..“
Taptap.
Tapa.
„HALLLOOOHO~“,quietscht Lussuria, „schaut mal wen ich mitgebracht habe~“
Er schiebt dich vor.
„Ach...du...verfickte...Scheiße.“,murmelst du als du den Haufen vor dir siehst und die Nase abfällig rümpfst. Ein hässlicher braungebranter Kerl mit einem überdimensional großem Schnurrbart und abstehenden, schwarzen Haaren brüllt einen Teenie an, der ihn völlig ausdruckslos anstarrt, sich sein grünes Haar aus dem Gesicht wischt und den riesigen Froschhut den er auf dem Kopf trägt zurechtrückt. Froschhut. Alles klar.
Gleichtzeitig wird er von einem anderen Typ, der blonde Haare und seit Jahren keinen Haarschnitt bekommen hat mit einem eh...Regenschirm angestupst. Du fragst dich wie er überhaupt irgendetwas durch diesen dicken Pony sehen kann. Außerdem trägt er ein Diadem.
Uuh, wie männlich.
Und auf der Couch sitzt ein Mann(?) mit viel zu langen silbernen Haaren der den Haufen zusammenscheißt, jedoch völlig ignoriert wird.
Scheint so, als ob du in einer Irrenanstalt geraten bist. Schlecht kannst du ahnen wie richtigdu mit deiner Vermutung sein würdest.
„Oh....scheiße“,machst du nochmal, atmest durch und stierst sie an.
„Also, der mit den tollen Haaren ist Squalo, der mit dem Froschhut Fran, der mit der fantastischen Frisur Bel, und der mit dem Schnurrbart Levi, klar?~“
Aha. Nichts kapiert.
Der Silberhaarige schaut auf, mustert dich abfällig von der Seite, steht auf und stapft zu Lussuria.
„VOOOOOIIIIII!“
Deine Ohren fangen an zu bluten.
„Luss, wer ist diese Kackbratze!“
„Bitte?! Ich bin 23 zum Teufel!“
Ignorier.
„Ach, Squa-chan, das könnte unsere neue Wolkenwächterin sein~“
Du kannst förmlich sehen wie sein Blutdruck steigt.
„VOOOOOOOOOOOIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!“
60% vom Maximalen erreicht.
„Aw, Squalo denk daran was der Arzt wegen deinen Bluthochdruck gesagt hat ja?“
80 % vom Maximalen erreicht.
„VOOOOOOOOOOIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII! Das interessiert mich einen Scheißdreck, aber dieses Stück Abschaum werden wir garantiert nicht rekrutieren!“
Okay das reicht.
„HEY! Rapunzel! Halt mal die Luft an, ich möchte nicht mit dreißig TAUB WERDEN, CAPICSE?! Ich bin garantiert kein Abschaum, wenigstens leg ich mir keine Haare zu, die ebenso gut den Boden abwischen können!“
120% erreicht. Überladung. Überladung. Biep, Biep, Biep-
Boom.
Squalo rastet komplett aus. Es ist das erste Mal seit er diese Lautstärke sowie dieser Masse an Schimpfwörtern benutzt, seit Xanxus ihm zum ersten Mal ein Whiskey Glas an den Kopf geworfen hatte. Nein, das übersteigt es bei weitem. Sein Kopf läuft purpur farben an, als Levi, Bel und Fran ihren Streit beilegen und ihm stumm beisehen. Es ist grauenhaft, einfach unvorstellbar welches Vokabular Squalo tatsächlich besitzt, was bisher noch keiner von ihm entlockt hatte. Er poltert mit seinem Schwert, welches überraschenderweise an seiner Hand steckte, zerschlägt den Tisch in der Mitte, bleibt stecken, zieht ihn wieder raus, säbelt eine Seite von Levis Schnurrbart und das eine Auge von Frans Hut ab, brüllt ein unverständliches Gemisch von derben Beleidigungen und Rechtfertigungen von wegen „Versprechen an Xanxus“ oder so, kreischt weiter vor sich hin, brüllt Lussuria an und den Rest des Ablaufes kann man sich nun wahrscheinlich schon denken.
Es sind die ersten fünf Minuten zwischen dir und Squalo.
Tja, du hast eben ein außergewöhnliches Talent.
Langsam geht Squalos Raserei zur Neige. Oder er beginnt einfach nur Halzschmerzen zu bekommen. Er schnauft, stiert dich entrüstet an.
Was machst du?
Du schaust zur Seite, nach rechts und links, nach oben und unten. Dann starrst du Squalo unverblümt ins Gesicht und sprichst: „Wusstest du das laute Männer häufig etwas zu kompensieren versuchen?“
Es ist so ziemlich das Dümmste was du in dieser Situation tun kannst aber naja. C’est la vie.
Squalo holt Luft will gerade losbrüllen, als Fran mit einer beiläufigen Handbewegung ein „Touché“ macht.
„Klappe!“,faucht Squalo ihn wutentbrannt an.
„Aber sie hat Recht“,meint er unschuldig und zuckt die Schultern.
„Shishishi~“
„Hey....Bel... Was hast du mit meiner Parabola gemacht...?“
„Wer weiß? Ich bin der Prinz, ich muss dir nichts sagen.“
„Bel, das ist nicht witzig.“
„Sehe ich amüsiert aus?“
„Ja.“
„.... Ich bin ein Prinz.“
„Das erklärt aber nichts.“
„Muss ich ja auch nicht.“
„Verfickt noch mal, haltet eure Scheiß Klappen, Abschaum!“
Oh. Eine neue Stimme. Da kommt Freude auf.
Du drehst dich langsam um. Ganz langsam, und siehst einen gutgebräunten schwarzhaarigen Mann der euch mit blutroten Augen anstarrt.
Wäre da nicht diese absolut furchteinflößende Aura, und diese dunkelen Narben auf seinem Gesicht, hättest du ihn glatt attraktiv gefunden.
Er stapft langsam auf euch zu, wie ein Löwe der sein Rudel wieder in Ordung verweist.
„Lussuria. Wer. Zum. Henker. Ist. Dieses. Weib.“
„Oh~ Das ist höchstwahrscheinlich die neue Wolkenwächterin, und-“
WAMM.
Er donnert seine Faust gegen die Wand, sodass Lussuria zusammenzuckt.
Jetzt dreht er sich zu dir. Schluck. Du betest noch eben zu Jesus, Gott, Buddha und Sponge Bob, dass du irgendwie dieses Gespräch überlebst.
„Name.“,gruntzt er in deiner Richtung.
„_______“,antwortest du tapfer.
„Hrm.“ Er mustert dich abschätzig.
„Ach, Bossu gib ihr eine Chance ja~“
Oh, wie reizend, dein neuer Boss.
„VOOIII~ Xanxus, hör nicht auf Luss, diese Schlampe kann nichts!“
„Wo sind meine Parabolen?!“
„Shishishi~ Ich bin einfach ein Genie!“
„Sempai, das Wort heißt Volltrottel. Nicht Genie, du verwechselst da was.“
„Klappe, Amateur.“
„V-O-L-L-T-R-O-T-T-E-L. Volltrottel. Hier, ich habs sogar für dich buchstabiert.“
„Kann es sein das ihr seit einer ganzen Weile keinen Friseur mehr gesehen habt?“,fragst du geistesabwesend.
„Was?“,fragt der Haufen perplex.
„Was?“,fragst du.
Dein Gehirn hat mal wieder ausgesetzt. Wie schön das man auf dich zählen kann.
Lussuria fasst sich zuerst.
„Also, Bossu, wie findest du sie?“
„Beschissen.“
„Aber warum das denn?“
„Weil es eine Frau ist. Frauen können nichts. Höchstens kochen und die Wäsche machen.“
„Naja....“,macht Lussuria und schaut ihm vielsagend an.
Moment. Wenn du das jetzt richtig verstanden hast....wollen sie dich zur Putzfrau degradieren? Was? Das Ganze kommt dir ganz entsetzlich falsch vor.
„Ähm, ich kann auch kämpfen!“,machst du.
Lieber prügelst du dich mit ein paar Mafiosi, als Hausarbeiten zu machen.
Du kannst kaum die Wäsche waschen ohne das halbe Haus unter Wasser zu setzen, geschweige denn irgendetwas ansatzweise Nahrhaftes zu kochen.
Zu viel Instant Ramen.
„Xanuxs“ rümpft seine Nase abfällig, und lehnt sich gefährlich weit in deine Richtung. Sein roten Augen mustern dich bedrohlich als du schluckend zurückstarrst.
„Abschaum wie du, können nicht kämpfen.“
„Doch.“
„Nein.“
„Doch.“
„NEIN.“
„DOCH.“
„Nein. Ihr seid zu begrentzt dafür.“
„Das ist Diskriminierung!“
„Ich geb einen Scheiß drauf.“
„Ich beweis es Ihnen!“
„Vergiss es und verpiss dich. “
„Nein, nichts „Verpiss dich“! Hören Sie mal, ich möchte mal endlich was anderes als Ramen zu Essen bekommen!“
„Das ist nicht mein verficktes Problem, Abfall.“
„Genau das ist es. Dieses Instant Ramen ist Abfall. Haben Sie überhaupt eine Ahnung was da drin ist?!“
Squalo beginnt vorfreudig zu grinsen, als du eine Predigt über die Inhaltsstoffe von Instant-Ramen zu reden, während Xanxus Kopf sich purpur färbt und Narben sich kreuz und quer über sein Gesicht bilden.
„Hör zu“,presst er mit knirschenden Zähnen hervor, „wenn du noch ein gottverficktes Wort sagst bring ich dich um.“
Sein Hand liegt bereits auf seiner Waffe, jede Minute würde er den Abzug abdrücken, und-
„Eine Chance“,sagst du nocheinmal und hebst demonstrativ deinen Zeigefinger, „eine einzige.“ Ein entschlossender Ausdruck liegt auf deinen Augen als du ihn ruhig ansiehst. Du würdest diesen Job kriegen, gottverdammt.
Bam.
Xanxus lacht. Er lacht laut, und herzhaft. Die Varia und du schauen ihn wie Kühe auf der Autobahn an. Xanxus lacht. Lacht. Squalo fasst sich murmelnd an der Stirn von wegen er oder sein Boss seien auf Drogen.
„Warum genau, Abschaum, denkst du dass wir unbedingt einen neuen Wächter, geschweige denn so eine verfickte Schlampe brauchen?!“
„Weil ich diesen Scheiß Job will. Und bei Gott, ich werde ihn auch kriegen.“
Nun ja eigentlich nicht wirklich, aber so klingt es irgendwie dramatischer und eindrucksvoller.
Er schaut dich zögernd an. Es kommen für ihn drei Möglichkeiten in Frage:
1.Jetzt sofort töten und dann eine Flasche Tequilla trinken.
2.Ihr ne Scheiß Chance geben, erst nachdem sie versagt hat, sie umbringen, dann eine Flasche Whiskey trinken.
3.Rekrutieren, Ficken, Umbringen, Flasche Vodka trinken.
„Ach Bossu, lass sie doch wenigstens einmal die Box öffnen ja?“
„Tsk. Das schafft sie nicht.“
„Doch sicher!“
Du hast keine Ahnung was sie meinen.
„Du weißt doch nicht einmal was das ist, Abfall!“
„.... Doch.... Sicher....“
Klar doch.
Xanxus sieht dich an. Dann entscheidet er sich für Möglichkeit zwei. Er ist einfach viel zu betrunken um richtig nachzudenken, und außerdem hat er viel mehr Spaß daran dir beim Abkacken zuzusehen.
Heh. Er war einfach nur ein verfickter Sadist.
„Danke, danke, danke, danke....“,bedankst du dich mit Tränen in den Augen, als er dich zweifelnd anguckt und etwas wie „Was habe ich nur getan...“ murmelt. Dann leitet dich Lussuria lächelnd weiter, erklärt dir währendessen
irgendetwas über Boxen, drückt dir wieder dieses viereckige Ding in die Hand, schiebt dich in einem relativ schlichten und sterilem Raum und schließt sie ab.
„Ach ja du hast nur fünf Minuten Zeit und deine Box zu öffnen~“, macht er durch die Tür.
Oh klasse.
