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Over The Years

von

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2. Year - Family Time

Pairing: Wenn man ganz genau hinsieht und darauf trainiert ist - Fred Weasley x George Weasley. Ansonsten keins.

Perspektive: Fred Weasley

Anmerkungen: Kapitel 2, zweites Jahr. Trotzdem besuchen die drei besten Freunde natürlich die vierte Klasse.
 

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„George...?“ Meine Stimme klingt nicht sonderlich bittend oder verzweifelt. Eher faul und quengelig.

„Holst du mir was zu trinken?“

Ich spüre einen Fuß, der sanft gegen mein Bein tritt. Das faule Grinsen auf dem Gesicht meines Bruders spüre ich auch. Wir beide liegen im Gras am See und lassen uns rösten. Es ist kurz vor den Sommerferien, unser viertes Schuljahr neigt sich dem Ende. Helden-Harry hat unsere kleine Schwester gerettet, die Sonne brennt warm auf uns hinab, es weht ein laues Lüftchen, Lee treibt sich auch irgendwo hier herum und alles ist gut.

Bis auf eine Sache. Ich habe Durst.

„Fred...?“, antwortet George, der die gleiche Stimme wie ich hat. Und die gleiche Tonlage benutzt.

„Holst du mir was zu trinken?“

Ich trete ihm sanft gegen das Bein, wie er es bei mir getan hat. Dann grinse ich faul.

„Ich hab zuerst gefragt“, protestiere ich und lege mir den Arm über die Augen. Die Sonne blendet mich.

„Deshalb musst du gehen.“ Ist das nicht ein vollkommen logischer Gedankengang? Das sollte ihn doch eigentlich überzeugen.

„Aber besorg irgendwas Kühles, ich schmelze hier“, füge ich hinzu.

Ein Schnauben dringt von rechts zu mir und ich lasse meinen Arm wieder sinken.

„Ich bin jünger“, erklärt er. Das sagt er immer.

„Deshalb musst du gehen.“ Als ob es auf die paar Minuten ankäme. Außerdem habe ich trotzdem zuerst gefragt!

„Richtig, richtig“, erwidere ich zustimmend.

„Deine Beine sind jünger.“ Ich grinse etwas breiter, auch wenn das schon fast an Anstrengung grenzt. Vielleicht sollten wir in den See springen. Das würde abkühlen. Andererseits haben wir seit der ersten Klasse und dem Unfall mit den Meermenschen einen gewissen Respekt vor dem See und seinen Bewohnern. Und so verzweifelt sind wir noch nicht, dass wir den über Bord werfen.

Mein Zwillingsbruder dreht sich seufzend, bis er direkt neben mir liegt. Sein Kopf berührt meine Schulter und seine blauen Augen bohren sich in meine identischen.

„Und – was bekomme ich dafür?“

Ich hebe die Augenbrauen. Ein guter Geschäftsmann ist er, mein (kleiner) Bruder. Er würde nichts tun, ohne zu wissen, was dabei für ihn herausspringt. Dinge, bei denen es um Leben und Tod geht, natürlich ausgenommen. Es ist vermutlich unnötig zu erwähnen, dass ich genauso bin.

Spielerisch spitze ich die Lippen und gehe auf das Spielchen ein.

„Einen Kuss meiner zarten Lippen!“

Jetzt ist es an ihm die Augenbrauen zu heben.

„Und weiter? Ich will dich ja nicht beleidigen, Freddie, aber so etwas Besonderes ist das nicht. Den könnte ich jederzeit haben.“

Ich seufze theatralisch.

„Du bist ganz schön frech für dein Alter. Wie kannst du sowas zu mir sagen?“, frage ich und, wenn es nicht so heiß wäre, würde ich die Hand heben und auf meine Brust legen, um meinen Herzschmerz zu symbolisieren. Aber es ist so unerträglich heiß und meine Hand bleibt neben mir liegen, zupft von Zeit zu Zeit ein paar Grashalme aus dem Boden.

„Ich öffne den Mund und spreche“, erklärt er. Sagte ich es nicht? Frech wie sonst-was! Ich frage mich, wo er solche Manieren her hat. Ich habe mich immer bemüht, ihn zu einem guten und produktiven Mitglied der Gesellschaft zu machen. Und dazu gehört es, frech und aufsässig zu jedermann zu sein – aber doch nicht zu mir!

„Ich hoffe, du bist zufrieden, wenn ich an gebrochenem Herzen gestorben bin, unter der Erde liege und verrotte. Vielleicht kannst du dich dann ja bequemen, deinem armen, alten Bruder etwas zu trinken zu holen“, beschwere ich mich. Die Augen schließe ich wieder. Ich kenne sein Gesicht in- und auswendig. Jede Sommersprosse. Und außerdem blendet die Sonne noch immer.

George atmet nachdenklich ein und aus. Ein paar Sekunde herrscht Stille und ich will ihn schon wieder bitten, mir was zu trinken zu holen. Es ist warm und mein Mund ist schon ganz trocken.

„Ja, das könnte ich dann tun“, sagte er schließlich.

„Aber ich glaube nicht, dass du das dann noch brauchst.“

Ich reiße die Augen auf.

„Du...!“ Ich piekse ihm wiederholt in die Seite, bis er sich lachend von mir wegrollt.

„Sowas kannst du doch nicht sagen! Wenn ich tot bin, dann kannst du Gift darauf nehmen, dass ich von da oben -oder, seien wir realistisch, von da unten- alles ganz genau beobachte. Und, wenn du nicht genug trauerst und leidest, wirst du dafür büßen!“, verspreche ich ihm und verschränke beleidigt die Arme.

„Wollt ihr ewig da rumliegen?“, dringt Lees Stimme von weiter entfernt zu uns herüber.

„Oder seid ihr schon eingeschlafen und festgewachsen?“

Als keiner von uns beiden antwortet, ist auch unser bester Freund still. Vermutlich hat er sich eine andere Beschäftigung gesucht. Er hat genug Freunde, um sich auch eine Weile ohne uns bei Laune zu halten. Außerdem ist es viel zu heiß, um sich zu bewegen. Womit wir auf den Anfang zurückkämen: George soll mir was zu trinken holen.

„Schmoll nicht, Freddie.“

Ein warmer Finger tippt mir auf die Nase.

„Du weißt genau, das war nur ein Scherz.“

Ich schnappe mir blind Georges Finger und halte ihn fest.

„Dann hol mir was zu trinken“, murmle ich.

„Dann schmolle ich auch nicht mehr.“

Ich öffne vorsichtig ein Auge, um einen Blick auf Georges Gesichtsausdruck zu erhaschen. Er grinst. Er nimmt mich nicht mal ernst!

„Nö“, antwortet er und lässt sich langsam weiter zu mir hinabsinken.

„Ich weiß nämlich immer noch nicht, was ich lohnenswertes dafür bekomme.“

Er grinst und schiebt unsere Hände, die noch vor meiner Nase schweben, beiseite. Dann küsst er mich. Es ist kurz und es ist warm und es ist liebevoll. Es ist George.

„Siehst du? Das kann ich auch so haben!“, stellt er anschließend triumphierend fest.

Ich schiebe ihn von mir weg, so dass er mit einem dumpfen Stöhnen neben mir ins Gras plumpst.

„Du bist ein Teufel, George Weasley“, informiere ich ihn.

„Direkt aus dem Vorhof der Hölle hierher gesandt.“

Deshalb ist er auch mein Zwillingsbruder. Laut Mum (der alten Mrs. McCort, dem neuen Ehepaar hinter dem Hügel bei uns zuhause, Professor Snape, Professor McGonnogal, Lees Mutter und Dad) komme ich da nämlich auch her. Also sollte mich das nicht wundern. Aber er ist ein Teufel.

Er lacht neben mir.

„Kleine Brüder dürfe ihre großen Brüder ärgen“, erklärt er.

„Steht im Regelwerk.“

Ich verziehe kurz das Gesicht, bis ich grinsen muss.

„Da steht auch, dass kleine Brüder großen Brüdern Gefallen tun müssen!“

George antwortet nicht. Ich stütze mich auf meine Unterarme und sehe auf ihn hinab.

„Durst.“

Ich deute auf meinen Mund.

„Ich verdurste!“

Er legt die Arme um meinen Nacken und zieht mich wieder runter auf den Boden.

„Dann dös ein bisschen in der Sonne, dann vergisst du das.“

Ich bin zu faul und es ist zu heiß, um mich zu wehren, und schon liege ich wieder neben ihm.

„Aber ich kann nicht dösen, wenn ich verdurste. Ehrlich, George. Denk doch mal mit.“

Er seufzt und piekst mich in die Seite, wie ich ihn vorhin. Ich grinse faul und rolle ein Stück zur Seite. Er seufzt erneut und setzt sich auf.

„Schon gut, schon gut. Du bist ein nerviges Exemplar von großem Bruder.“ Aber ich kann sehen, dass er auch grinst. Also ist es mir egal, was er sagt. Ich weiß sowieso, dass ich sein Lieblingsbruder bin. (Obwohl er aus unerfindlichen Gründen immer sagt, er liebt alle seine Brüder. Auch Percy. Er ermahnt mich sogar manchmal, netter zu ihm zu sein. Pff...als ob.)

„Was willst du trin- AHH!“

Der letzte Schrei stammt von uns beiden. Plötzlich hat sich eine Welle kalten Wassers über uns ergossen und tropfnass sehen wir uns an. Dann wenden wir gleichzeitig den Kopf und sehen hinter uns Lee, der seinen Zauberstab sinken lässt und näher kommt. Entspannt tritt er gegen den Eimer, der langsam von uns weg in Richtung See rollt.

„Na?“, fragt Lee, als er nahe genug bei uns ist.

„Seid ihr jetzt endlich wach?“

Synchron lassen George und ich uns ins Gras fallen, pitschnass wie wir sind, und grinsen uns an.

„Fred...?“ Die Stimme meines Bruders klingt nicht sonderlich bittend oder verzweifelt. Eher faul und quengelig.

„Holst du mir was zu trinken?“

Wir lachen beide los.

Ja. Es ist ein typischer Sommer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Mikage-chan
2011-08-08T09:44:21+00:00 08.08.2011 11:44
Okay, daaaann zum nächsten Kapitel :3
Ich finde die beiden unheimlich süß, wie sie sich gegenseitig pisacken und ärgern. Sie sind sich so ähnlich x3 Beide stur, wobei Fred etwas quängelnder ist, das find ich unheimlich süß x3 Und dann als er dann einfach geküsst wird von George~ Das war wirklich total knuffig, man will beide am liebsten in den Arm nehmen //D
Ich kann Leea nur recht geben! Lee ist wirklich cool, die drei sind einfach ein eingespieltes Team, sie harmonieren perfekt zusammen und verstehen sich blind. Ich glaube, dass sich die drei nie streiten würden! Man kann es sich nicht vorstellen, da sie sich wohl nie missverstehen XD Sie schwimmen einfach viel zu sehr auf einer Wellenlänge!
Wie immer schön geschrieben *smile*
Also, bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Anuri
2011-05-16T15:01:07+00:00 16.05.2011 17:01
Süß, die beiden sind einfach zum knuddel :)
Ich liebe sie. Ich bin schon auf das nächste Kapitel gespannt.
Von:  Sassassin
2010-12-27T17:34:44+00:00 27.12.2010 18:34
So, jetzt bin ich wenigstens mal die erste, die hier reinschreibt, und wehe, es kommt mir jemand zuvor, während ich schreibe, dann...dann werd ich sauer. x D
Jedenfalls finde ich den OS süß :)
Fred und George liebe ich ohnehin total, und daher freu ich mich immer, was über die beiden zu lesen, vor allem weil es etwas fröhlicheres ist als das letzte mal.xx
Ich find die diskussionen zwischen den beiden immer super :D
>du musst gehen, weil ich älter bin< >du holst mir was, weil ich jünger bin< und so weiter :)
Lee finde ich unheimlich cool, aber ich habe mich gefragt, ob er das wasser aus dem see geholt hat x D
Na ja, jedenfalls fand ich lee cool, als er das wasser über die zwei geschüttet hat.
Und Freds Gedanken, als George ihn geküsst hat, fand ich süß, also, das mit dem es ist warm, es ist george. und so :)
Und das ende fand ich cool, als george nochmal angefangen hat damit, dass fred ihm was zu trinken holen soll das war irgendwie niedlich :)

Jedenfalls nochmal danke für einen weiteren OS x3
Die Pairings find ich super |D
Danke und hab dich lieb, deine Nee-chan <3


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