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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Startschuss eines neuen Abenteuers

Epilog

Startschuss eines neuen Abenteuers
 

Noch einen Tag später herrscht Trauerstimmung. Alle Freunde und Bekannte haben sich zusammengefunden, um Jaden die letzte Ehre zu erweisen. Man hat sich direkt vor dem Schulgebäude versammelt, mit Kerzen in der Hand und legt mehrere Minuten des Schweigens ein, bevor unzählige Menschen Reden halten.
 

An Jesse zieht das alles vorbei, ohne dass er viel mitbekommt. Er ist noch immer in einen Schockzustand und wäre gar nicht aus dem Bett geklettert, hätte ihn Alexis nicht rausgeschmissen und mit Engelszungen auf ihn eingeredet. Wie lange dieser gleichgültige Gemütszustand anhalten wird, kann niemand sagen, sie alle können nur für ihn da sein.
 

Natürlich ist nicht nur Jesse erschüttert. Alle, die das Vergnügen gehabt haben und Jaden kennenlernen durften, können es nicht fassen. Nur jeder geht mit der Trauer anders um. Manche behalten es in sich und andere fangen an zu wüten. Doch im Moment reißen sich alle am Riemen, um keinen Skandal zu fabrizieren.
 

Der Schuldirektor hat auf die Schnelle ein Denkmal für den Heldendeckduellanten errichten lassen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Denkmälern handelt es sich nicht um einen unpersönlichen Felsblock sondern um ein felsiges Ebenbild von Jaden Yuki, mit aktivierter Duelldisk. Am Sockel sind Worte in goldenen Lettern eingraviert worden, die die Taten des Duellanten ehren. So kann sich jeder ein Beispiel an diesen außergewöhnlichen Jungen nehmen.
 

Nach der letzten Rede, die hält der Schulleiter, werden alle Kerzen vor dem Denkmal aufgestellt und man tritt zurück, um das Gesamtbild besser bewundern zu können. Plötzlich wird der Himmel hell erleuchtet, sodass man die Augen verdecken muss, um nicht zu erblinden.
 

Im ersten Moment glauben die Bewohner der Insel, dass es ein Wunder gibt und Jaden zu ihnen zurückkehrt. Doch als das Licht schwächer wird, ist nicht der junge Lehrer zu sehen, sondern ein schwarzhaarige, muskulöser Mann in einer eigenartigen Robe. Jadens engere Freunde erkennen diesen Mann aber trotzdem wieder, schließlich sind sie einander bereits begegnet – in Jadens Erinnerungen!
 

Die Erscheinung wird mit gemischten Gefühlen begrüßt. Einige sind in Panik und wollen ins Schulgebäude rennen, andere sind so fasziniert, dass sie mit offenen Mündern in den Himmel starren. Selbst die Lehrer zeigen ungewöhnliche Gefühlsregungen, doch der engste Freundeskreis um den Heldendeckduellanten ist das egal. Sie treten sogar vor und richten das Wort an den Geist.
 

„Eure Majestät, was macht ihr hier? Hattet Ihr nicht all Eure Energie beim letzten Besuch aufgebraucht?“, fragt Blair nach, die sogar so weit geht und einen Hofknicks macht.
 

„Schon, aber ich kann nicht zulassen, dass mein Sohn stirbt, wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist“, erwidert der ehemalige König der Isekai.
 

„Was soll das heißen?“, fragt plötzlich Jesse, der zum ersten Mal seit 24 Stunden wieder Hoffnung hat.
 

„Das heißt, dass ich seinen Körper in der Isekai schlafen lasse, während ihr die Seelensplitter sucht, in die ich die Seele meines Sohnes verwandelt habe.“
 

Mit überaus großen Augen blicken die Jugendlichen den König an. Sie haben nicht gewusst, dass so etwas möglich ist. Allerdings werden sie sich nicht beschweren. Dazu lieben sie alle Jaden zu sehr und wollen ihn wieder in ihrer Mitte haben.
 

„Ach, und wie sollen wir in die Isekai kommen? Die Übergänge sind alle geschlossen und ohne Jaden haben wir nicht genug Kraft, um eine künstlich erzeugte Schneise zu erweitern“, höhnt Chazz, welcher die Arme vor der Brust verschränkt und missmutig vor sich hin starrt.
 

„Du hast aber vergessen, dass wir jetzt Jesse bei uns haben und dessen Kräfte sind die von Jaden gleichgestellt“, gibt Jim zu bedenken, der dem Kristallungeheuerdeckduellanten eine Hand aufmunternd auf die Schulter legt.
 

„Wenn alle Seelensplitter zusammengefügt sind, ergeben sie eine Kugel, die in den Farben eines Regenbogens schimmert, und es wird sich ein Zugang öffnen. Eine Seele wird immer von dem Körper angezogen…“, berichtet der fremdartige Mann, der dabei sehr belehrend wirkt.
 

„Und wie erkennen wir diese Seelensplitter?“, möchte nun auch Zane wissen, der sich nicht vorstellen kann, dass die Suche so einfach ist wie es sich anhört.
 

„Die Anzahl der Seelensplitter sind sieben. Sie sind so groß wie Murmeln und besitzt starke Kräfte, die ihre Umgebung beeinflussen können. Jeder Splitter hat eine andere Farbe. Es handelt sich um dunklere Varianten von den Regenbogenfarben. Habt ihr erst einmal einen dieser Splitter gefunden, wird der Rest ein Kinderspiel, denn die Splitter ziehen sich untereinander an. Sobald sie in der Nähe von einander sind, beginnen die Splitter zu blinken. Je stärker und kürzer sie blinken, desto näher ist ein anderer Splitter“, sagt der ehemalige König mit zuversichtlicher Stimme, die dafür sorgt, dass die Jugendlichen wieder Hoffnung fassen.
 

Der Mann mit dem roten Umhang streckt seine Arme von sich aus und konzentriert sich, bevor eine Kugel in seiner Hand erscheint, die regenbogenfarbend schimmert. Dann plötzlich trennt sich diese Kugel in sieben Stücke, die in den Himmel schießen und dann in alle Himmelsrichtungen verschwinden.
 

Eine dieser Kugeln, sie ist ein dunkles hellblau, fällt auf die Insel, direkt vor Jesses Füßen. Der Schwede blinkt immer wieder mit seinen smaragdfarbenen Augen, um sich zu vergewissern, dass er nicht träumt. Danach kniet er sich nieder und nimmt die Perle an sich und sieht dankbar seinen Schwiegervater auf, welcher ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkt und sich dann wieder auflöst.
 

Die Freunde starren noch einen Augenblick lang in den Himmel, dann scharren sie sich um Jesse, der den Seelensplitter wie das letzte Weltwunder anstarrt. Die kleine Murmel pulsiert in seiner Hand und strömt Wärme aus, die den Türkishaarigen umhüllt. Erst dadurch wird dem Duellanten klar, dass er ein Teil seines geliebten Jaden in den Händen hält.
 

„Was machen wir jetzt?“, fragt Syrus nach, der abwartend in die Runde sieht.
 

„Was soll die Frage? Wir suchen natürlich den Rest der Splitter“, verkündet Hassleberry mit festem Tonfall.
 

„Ach und wer beschließt das?“, will Chazz wissen, der mal wieder nichts Besseres zu tun hat, als zu murren.
 

„Nun, wenn man von der Tatsache absieht, dass wir Jaden etwas schuldig sind…“, beginnt Syrus in einem herausfordernden Tonfall, während seine Augen gefährlich blitzen, als sie Chazz fixieren.
 

„Wir haben keine Zeit für Streit“, mischt sich Axel ein, der für die Trauerfeier extra zurück zur Insel gekommen ist. „Wir sollten uns vielleicht in Teams aufteilen und in die verschiedenen Länder gehen. So kommen wir schneller voran, denn ich glaube nicht, dass Jadens Körper lange ohne die dazugehörige Seele überleben kann. Schon gar nicht in einem primitiven Land wie die Isekai!“
 

-
 

In der Isekai, in einem prächtigen Schloss hoch auf einem Felsen, geht ein unglaublich besorgtes Kind im Thronsaal auf und ab. Bastion, sein Aufpasser, ist von einem Untertan, am frühen Morgen, ins Schloss gerufen worden, als eine Magd im Hauptgemach des Schlosses den Obersten König gefunden hat. Da der König nicht aufgewacht ist, hat sie Panik bekommen.
 

Durch den Krach ist natürlich der junge Prinz aufgewacht und hat Fragen gestellt. Da man diese nicht beantworten konnte, bat man ihn auf den Berater zu warten, welcher nun seit Stunden beim König ist. Mittlerweile macht sich auch Alec Sorgen, welcher sich so gefreut hat, dass Jaden ebenfalls in der Isekai ist.
 

„Entspann dich, Alec. Ich bin sicher, dass Bastion herausfindet was mit deinem Papa los ist“, versucht Tanja das Kind zu beruhigen, doch dieser läuft weiter herum.
 

„Ich verstehe das alles nicht! Er wollte mich doch zurückholen und nicht zu mir kommen“, klagt der junge Prinz, der seine Hände in seine Kleidung verkrallt.
 

„Sicher hat Jaden einen guten Grund“, sagt die junge Frau, die sich auf den Beraterstuhl nieder lässt und durch das Fell ihres Tigers streicht. „Vielleicht…“
 

Was auch immer die Dame hat sagen wollen, bleibt für immer ein Geheimnis, denn Bastion betritt zusammen mit einem Arzt und einer Wache den Thronsaal. Alle drei Männer machen ernste Gesichter und unterhalten sich im Flüsterton miteinander. Um Antworten zu bekommen, lässt sich Alec auf den Thron sinken und räuspert sich, woraufhin alle drei Männer auf die Knie gehen und ehrfürchtig den Kopf senken.
 

„Verzeiht mein Prinz, aber wir haben keine guten Neuigkeiten für Euch“, ergreift der Arzt das Wort, der dafür den Kopf hebt und in die smaragdgrünen Augen des Jungen sieht. „Euer Vater, der König… er hat keine Seele mehr.“
 

Nicht wissen was das bedeutet, legt der Prinz den Kopf schief und sieht vor allem Bastion fragend an, welcher zu gerne dazu übergeht eine Erklärung abzugeben. Alec gefällt diese Erklärung aber nicht und bricht in Tränen aus. Der Junge möchte seinen Papa zurück! Aus diesem Grund rennt er selbst auch zu den Gemächern und schleicht sich in das Zimmer von Jaden. Einen Moment zögert er, als er den Duellanten regungslos dort liegen sieht, doch dann klettert er zu ihm ins Bett und kuschelt sich an den warmen Körper.
 

Bastion und Tanja sehen ihn besorgt und traurig nach. Sie können sich nicht ganz vorstellen wie es dem Kind geht, da sie nur Jadens Freunde sind, allerdings haben sie diesem versprochen gut auf Alec aufzupassen und das wollten sie halten. Sie werden aus ihm den besten König machen, den die Isekai je gesehen hat.
 

„Was sollen wir nun machen?“, fragt der Arzt nach, der dem Prinzen mitleidig nachsieht.
 

„Wir werden den Prinzen ausbilden und den König unter strenge ärztliche Kontrolle stellen. Ich möchte Wachen rund um die Uhr vor den Türen des Königsgemachs haben. Niemand, außer den Ärzten, wir oder den Prinzen darf diese Gemächer betreten. Wir können es uns nicht leisten den Obersten König zu verlieren, wenn es noch eine Möglichkeit gibt sein Leben zu retten“, ordnet Bastion an und Tanja nickt zustimmend.
 

Die Wache ist allerdings nicht überzeugt. Nachdem was der Mann gehört hat, glaubt er kaum, dass da noch Hilfe kommt und das teilt er ihnen auch mit. Zum Glück gibt es Tanja, die so etwas nicht duldet und ihren geliebten Tiger auf die Wache hetzt. Bevor es aber eine ziemliche Sauerei gibt, pfeift Bastion das Tier zurück.
 

„Ich hoffe Sie haben Ihre Lektion gelernt“, kommentiert Bastion nur, bevor er sich seufzend in seinen Stuhl sinken lässt. „Der König hat viele Freunde in der anderen Welt. Ich bin sicher, dass sie hiervon wissen und alles tun, um ihn zu retten. Bis dahin halten wir die Stellung.“



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