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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Kampf um die Welt

Kapitel 49

Kampf um die Welt
 

… denn eine Nachricht erscheint auf dem Monitor in der Mitte, die eindeutig für ihn bestimmt ist und sie kann nur von Nightshroud kommen! Wütend haut der Duellant mit der Faust auf die Consule, während bittere Tränen in seinen Augen brennen, die er tapfer wegblinzelt.
 

>Hab etwas Geduld, Jesse. Ich werde dich und die Anderen zurückholen. Verlass dich drauf!<
 

Mit entschlossener Miene begibt sich der junge König zu den Umkleiden in der Sporthalle, wo immer Ersatzuniformen in den Schließfächern liegen. Auch ein Erste-Hilfe-Kasten ist dort zu finden sowie Duschen.
 

Seine Schritte hallen in den leeren Gängen wieder und die anhaltende Stille ist beängstigend. Immer wieder stellt der Brünette für sich fest, dass es merkwürdig ist durch die verlassene DA zu streifen. Er erinnert sich noch gut daran, als die Gänge voller Studenten waren, die miteinander scherzen oder Karten tauschten.
 

>Bald sind die Gänge wieder von übermütigen Duellanten verstopft, die mit ihrem Können prallen<, schwört sich Jaden mit einer Zuversicht, die beeindruckend ist.
 

//Wenn du dich nicht bald um deine Wunde kümmerst, wird von dir nichts mehr übrig bleiben//, meldet sich Yubel zu Wort, deren Anwesenheit fast schon eine Erleichterung für den jungen Lehrer.
 

Die Stille drückt sein Gemüt und in der jetzigen Situation braucht er jeden Stimmungsheber, den er nur kriegen kann. Zudem bringt ihn Yubels Warnung wieder auf den Boden der Tatsache, wodurch er feststellt, dass er zwei Türen zu weit gegangen ist. Er kehrt also wieder um und reißt die richtige Tür auf, nur um dann in den Raum dahinter zu stolpern.
 

Er fängt sich wieder und begibt sich zu seinen Spind, der sich am Ende des Raumes, bei all den anderen Slifer Red Spinde, befindet. Mit der Schlosskombination, die er seit dem ersten Jahr im Kopf hat, öffnet er den Schrank und holt seine alte Schuluniform heraus. Ganz egal ob er nur Lehrer ist, er hat sich immer wohl in der Schuluniform gefühlt, vor allem die letzte.
 

Dann entkleidet sich Jaden selbst. Dies lässt sich schwer bewerkstelligen, weil das Blut von seiner Wunde den Overall, den er als Uniform trägt, an der Haut kleben lässt. Dazu kommen noch die Schmerzen, die bei jeder Bewegung einen Schmerzimpuls durch seinen Körper jagt und ihn erschaudern lässt. Es dauert deswegen etwas länger, doch schließlich ist er nackt.
 

Tapsend sucht er den Duschraum auf, in welchem mehrere Duschkabinen aufgereiht sind. Da er nicht wählerisch ist und das Bad hinter sich bringen will, betritt er den ersten Stahl und stellt das Wasser an. Erst ist es einskalt, doch dann stellt der Duellant die Temperatur ein und seufzt genießend auf.
 

Geraume Zeit steht der junge Mann einfach nur untätig unter dem Wasserstrahl und versucht an nichts zu denken. Dreck und Blut, von sich und Jamie, wird von seinem Körper gewaschen und in den Ausguss gespült. Erst als das Wasser lauwarm wird, obwohl es auf heiß gestellt ist, greift er nach einem Shampoo und wäscht erst seine Haare und dann seinen Körper. Danach stellt er das Wasser ab und steigt aus der Dusche.
 

Er greift nach einem der herumhängenden Handtücher und bindet es sich tief um die Taille, danach greift er nach einem zweiten Handtuch und legt es sich um die Schultern. So tritt er vor den Spiegel und begutachtet die noch immer blutende Wunde. Der Schnitt ist nicht sonderlich lang, aber tief. Auf den ersten Blick sind keine lebenswichtigen Organe verletzt, aber er ist kein Arzt und seine Duellgeister sind ihm da auch keine Hilfe.
 

//Das sieht aus, als wenn es genäht werden müsste//, sagt Yubel hilfreich, worüber Jaden nur die Augen verdrehen kann.
 

„Da wäre ich ja nie drauf gekommen“, murmelt er sarkastisch.
 

Der Brünette wendet sich vom Spiegel ab und geht auf den kleinen Schrank an der Seite zu. Ohne Zeit zu verschwenden, reißt er die Tür auf und stellt sich auf die Zehenspitzen. Ganz oben liegt der Erste-Hilfe-Kasten, den er nur mit knapper Not erreicht und damit dann zum Spiegel zurückkehrt.
 

//Hast du dich jemals selbst verarztet?//
 

Yubel erscheint neben ihm und sieht ihm skeptisch dabei zu wie er den Kasten nach Nadel und Faden durchsucht. Sie hat Angst, dass bei diesen Doktorspielchen etwas schief geht und es ihre beiden Leben kostet. Jaden selbst will davon nichts hören und konzentriert sich stattdessen darauf sich zu verarzten.
 

Die Prozedur ist ziemlich schmerzhaft und er bereut es fast nichts gegen die Schmerzen genommen zu haben. Nun macht er sich aber eher sorgen darüber, ob er nicht während des Nähens ohnmächtig wird. Doch als es schließlich vorbei ist und er das wach überstanden hat, lässt er sich erschöpft und schweißgebadet gegen eine Wand sinken. Seine rehbraunen Seelenspiegel schließen sich und er muss wirklich darauf achten nicht einzuschlafen. Zum Glück hilft Yubels ihm dabei.
 

//Du musst die Naht verbinden und dich anziehen. Erst dann kannst du schlafen.//
 

„Ich fühl mich aber schwach“, murmelt der Lehrer schwach.
 

//Denk an die Anderen. Ohne dich sind deine Freunde verloren!//
 

Das zieht, denn Jaden rappelt sich schwerfällig auf und schleppt sich in die Umkleide. Dort verbindet er sich den Oberkörper und zieht sich langsam an. Danach lässt er sich auf eine Bank nieder, um wieder Luftholen zu können. Kuriboh erscheint und flattert besorgt um den Kopf des jungen Mannes, bis er sich auf dessen Kopf nieder lässt und auf ihn einredet. Doch die Worte kommen nicht wirklich an.
 

Jaden sackt immer tiefer in den Nebel ein, der sein Unterbewusstsein umfängt und es langsam in die Schwärze der Bewusstlosigkeit überführt. Persönlich macht es ihm nichts aus, denn je tiefer er sinkt, desto weniger Schmerzen durchzucken seinen erschöpften Körper.
 

Schließlich kippt der Körper zur Seite und die Augen schließen sich langsam. Yubel und Kuriboh stürzen besorgt auf ihn zu, doch sie können nichts lebensbedrohlich feststellen und beruhigen sich wieder. Beide wachen über den unruhigen, fiebrigen Schlaf, während draußen der Tag wieder einmal der Nacht weicht.
 

-
 

Trueman kniet vor seinem Meister und wartet darauf, dass dieser sich ihm zuwendet. Doch bisher schaut Nightshroud nur in seine Kugel, die ihm die Geschehnisse auf der Erde zeigen. Auf dem Erdball gibt es nur noch einen Menschen und die Häuser und Bauten sind nur noch Ruinen. Die Meere treten über die Ufer und reißen Straßen, Brücken und Boote mit sich, während keine Sonnenstrahlen den Boden berührt.
 

„Meister, macht Ihr Euch keine Sorgen?“, durchbricht Trueman die Stille.
 

„Warum sollte ich?“, hinterfragt Nightshroud. „Er hat mir nichts entgegenzusetzen. Ich bin das Ende und der Anfang!“
 

„Macht nicht den Fehler ihn zu unterschätzen“, warnt Trueman, was seinen Boss überaus wütend macht.
 

„Du maßt es dir an, mir vorzuschreiben wie ich vorgesehen soll?“, braust der zeitlose Herrscher, der sich mit fliegendem Umhang zu seinem Untergebenen umdreht. „Dafür sollte ich dich töten!“
 

„Verzeiht, Herr…“
 

Trueman senkt den Kopf und zeigt so seine Demut. Da er ein Geschöpf Nightshrouds ist, kann ihn dieser einfach erlöschen und das will er unter allen umständen verhindern. Das heißt aber nicht, dass er sich keine eigene Meinung bilden darf. Er hat in diesem Moment nur gelernt sie für sich zu behalten.
 

„Das will ich auch hoffen“, knurrt das Wesen missbilligend, ehe er die Kugel mit dem Blick zur Erde verschwinden lässt und dafür eine andere Kugel erscheinen lässt, die eine Zwischenwelt zeigt.
 

Unzählige Menschen schweben in dieser Zwischenwelt und scheinen in eine Art tiefen Schlaf gefallen zu sein. Wenn man genauer hinsieht, dann scheinen sie alle eines gemeinsam zu haben: sie haben bewegende, wenn nicht sogar schlechte Träume. Immer wieder zucken Körperteile, was deutlich reflexartig ist.
 

„Ach, was für ein herrlicher Anblick! Findest du nicht auch?“, fragt Nightshroud an seinen Untertan gewand, welcher sich erhebt und langsam auf die Kugel zukommt.
 

Trueman nimmt sich Zeit, um die viele Menschen zu beobachten. Er verspürt eine Genugtuung seine Siege zu bewundern, vor allem weil er ihnen nichts als Albträume wünscht. Da sein Boss aber auch eine Antwort wartet, überlegt er sorgfältig was er erwidert, um nicht wieder in Ungnade zu fallen.
 

„Ein Anblick des Sieges, mein Herr. Schon bald wird auch der letzte Widerstand vor euch weichen.“
 

„Da stimme ich dir zu, mein Freund. Nun sollten wir uns aber dem bevorstehenden Kampf widmen.“
 

„Wie Ihr wünscht, mein Herr.“
 

Nightshroud lässt die Kugel wieder verschwinden, dann lässt er sich in seinem massiven Stuhl sinken und legt den Kopf auf seinen Handrücken. Daraufhin starrt er einige Zeit lang geradeaus, bis er einen Plan in seinen Kopf entwickelt hat. Dass er sich so schnell etwas überlegt hat, zeigt nur, dass er sich seines Sieges sicher ist.
 

„Jaden Yuki dürfte am Ende sein. Nicht nur, dass er es war, der seine Schwester umgebracht hat, nein, er hat auch noch seinen Geliebten verloren. So etwas hinterlässt Spuren auf der Seele, denn er ist nun einmal nichts weiter als ein Mensch.“
 

Trueman schweigt und wartet ab was das Wesen noch zu sagen hat. Er selbst bemitleidet Jamie, denn sie war von Anfang an dazu verdammt zu sterben. Dabei hat er sich mit ihr gut verstanden, denn vom Charakter her waren sie gleich.
 

„Da das letzte Spiel nach meinen Vorstellungen abgelaufen ist, bin ich bereit das jetzige Spiel nach seinen Vorstellungen zu spielen und ich bin mir ziemlich sicher, dass er die Karten wählt“, redet Nightshroud weiter, als hätte er die Stille eines Dieners nicht wahrgenommen.
 

Zum Glück hält er nicht viel davon, wenn sich andere Leute in seine Pläne einmischen. Dass er dieses Mal auf die Fähigkeiten von Anderen angewiesen war, hat ihn schon von Anfang an gestört. Normalerweise zieht er sein Ding durch, ohne auf etwas Rücksicht zu nehmen. Auch bei diesem Spiel mit dem Heldendeckduellant will er keine Einmischungen und deswegen muss er eine Aufgabe für Trueman finden. Sein Gefühl sagt ihm nämlich, dass der Kartentyp nicht die Beine stillhalten wird.
 

„Habt Ihr ein Deck, Herr?“, fragt Trueman leise nach, der seinen skeptischen Tonfall versucht zu kaschieren.
 

„Es gibt ausreichend Karten, die von der Finsternis beeinfluss wurden… die in Vergessenheit gerieten“, erwidert das Wesen in einem Rätsel, dass keine wirkliche Antwort ist und Trueman nur verwirrt. „Während ich mich mit unserem Störenfried beschäftige, wirst du die Seelen bewachen. Wir dürfen keine Einzige verlieren!“
 

Diese Anweisung gefällt dem Mann gar nicht und doch weiß er, dass ein Widerspruch nichts als Ärger bringt. Deshalb gibt er sich damit zufrieden zu hoffen. Darauf zu hoffen, dass Nightshroud mit seiner selbstsicheren, fast schon arroganten Art gehörig auf die Schnauze fällt.
 

„Wenn das Euer Wunsch ist…“
 

„Ja und nun entferne dich. Ich muss mich vorbereiten!“
 

Mit einer viel zu tiefen Verbeugung rauscht Trueman aus dem Saal, während ihn glühende Augen nachsehen. Auch wenn sich Nightshroud nichts anmerken lässt, so sind ihm die Gefühle und Gedanken seines Untergebenen nicht fremd. Das ist auch ein Grund warum er ihn nicht beim Duell haben will.
 

>Wenn ich ihn nicht bräuchte… Andererseits, wozu brauche ich ihn? Die Seelen können wohl kaum davonlaufen!<
 

Mit diesen Gedanken erhebt er sich und durchquert den Raum, nur um wieder inne zu halten. Der Kartentyp mag zwar mehr Ärger machen, wenn er ihn weiter laufen lässt, aber jeder gute Eroberer braucht mehr als nur einen Plan, um erfolgreich zu sein! Und Nightshroud hatte Zeit genug Eroberer, im Laufe der Zeit, zu studieren. Er hat von ihren Fehlern gelernt und glaubt nun, alles besser machen zu können.
 

„Jaden Yuki, du bist schon bald mein!“
 

Ein tiefes, kaltes und schauderndes Lachen schallt im Saal wieder, als sich Nightshroud zu seinen eigenen Gemächern begibt. Man möge des dem Bösen nicht zutrauen, aber auch sie müssen sich ausruhen und das kann man nur in einem bequemen Bett!
 

-
 

Der Morgen kommt viel zu schnell und doch fehlt die Sonne, die diesen ankündigt. In der Umkleide der DA würden die Sonnenstrahlen sowieso nicht angekommen, weil dieser Raum keine Fenster besitzt. Er wird mit unnatürlichem Licht erhellt und durch Lüftungen belüftet.
 

Noch immer ist Jaden außer Gefecht gesetzt, aber sein Fieber ist mittlerweile gesunken. Yubel vermutet, dass das Fieber nur ausgebrochen ist, weil der Körper nicht wusste wie er sonst mit dem Schmerz umgehen sollte. Trotzdem atmet sie erst auf, wenn sich die rehbraunen Seelenspiegel wieder öffnen.
 

Kuriboh hat es sich im Laufe der Nacht am Kopfe des jungen Mannes bequem gemacht und schläft ebenfalls. Beide ergeben dadurch ein sehr niedliches Bild und würde Yubel nicht durchsichtig sein, dann hätte nach einer Kamera gesucht und ein Bild davon gemacht. So muss es ihr genügen den Anblick in ihrem Gedächtnis abzuspeichern.
 

Schließlich, am späten Morgen, schlägt der Heldendeckduellant die Augen auf. Er muss mehrmals blinken, um den Schlaf aus den Augen zu vertreiben, danach setzt er sich vorsichtig auf, um die Naht nicht wieder zu öffnen und sieht sich um. Im ersten Moment hat er gehofft, dass alles nur ein böser, langer Albtraum gewesen ist, doch nun…
 

//Ich bin sicher, dass uns Nightshroud nicht noch mehr Zeit lässt.//
 

Jaden nickt abwesend, als er sich erhebt und dann streckt. Dabei testet er aus wie flexibel sein Körper mit der Wunde ist. Schneller als ihm lieb ist merkt er, dass er eher unflexibel ist und darauf achten muss die Seite mit der Wunde nicht zu belasten, in dem er die Haut spannt oder sich ruckartig dreht.
 

„Sieht nicht ganz so gut aus… Aber es muss reichen“, murmelt der Japaner vor sich her.
 

//Wenn wir zusammenhalten wird das schon//, versichert Yubel mit einem kleinen Lächeln.
 

„Wir werden sehen…“, sagt der Lehrer leise, der sich dann ins Bad schleppt und seinem Morgenritual folgt.
 

Erfrischt und erleichtert kehrt der Brünette zurück und greift nach seiner Duelldisk. Sein Deck nimmt er aus den alten Sachen, die er gestern getragen hat, heraus und steckt es in die Disk. Danach weckt Jaden seine gefiederte Fellkugel, die aufgeregt und zufrieden um seinen Kopf fliegt.
 

„Alles ist in Ordnung, Kuriboh. Ich bin auch erleichtert, dass es mir wieder besser geht“, redet der Duellant auf seinen Freund ein, der darüber noch glücklicher zu sein scheint.
 

„Kuri, kurii!“
 

//Wir haben noch nicht alles überstanden, du kleines Fellknäuel//, murrt Yubel, die Kuriboh einen bösen Blick zuwirft.
 

„Zeit zum Streiten haben wir nicht! Alles was zählt, ist unser Zusammenhalt“, mahnt Jaden gebieterisch, woraufhin Ruhe herrscht.
 

Kuriboh steckt Yubel die Zunge aus, ehe er wieder verschwindet. Yubel selbst verdreht ihre Augen, bleibt aber sichtbar. Sie begleitet Jaden durch die Gänge des Schulgebäudes und schließlich auch vor die Glastüren. Obwohl es Tag ist, ist es recht dunkel und die Temperaturen sind rapide angestiegen. Allgemein hat sich alles verändert, denn kaum dreht er sich zu dem Gebäude um, in welchem er die Nacht verbracht hat, findet er nur eine Ruine vor.
 

„Wie ich sehe, ist dir die Veränderung aufgefallen!“
 

„Nightshroud“, erwidert Jaden, der kein bisschen Überrascht ist.
 

Der junge Mann dreht sich langsam zu seinem Herausforderer um und mustert diesen. Nightshroud ist noch immer dreimal so groß wie er selbst und kann wirklich einschüchternd wirken, doch Jaden hat andere, gruseligere Monster gesehen. Zudem hat er mit dem Besuch gerechnet, also ist er auch nicht überrascht.
 

„Ich hoffe für dich, dass das hier nicht permanent ist“, sagt der Duellant, als er auf die Umgebung zeigt und seine Augenbraue hebt.
 

„Nun, wenn du verlierst, wird es so bleiben… Es würde sogar noch schlimmer werden“, versichert das Wesen mit einer gleichgültigen Stimme.
 

„Was hast du davon? Was bringt dir die Vernichtung der Erde?“, fordert der Lehrer zu erfahren.
 

Jeder Bösewicht hat seine Gründe und wenn man sie danach befragt, dann plaudern sie meistens auch sofort drauf los. Nun ja, sie plaudern erst, wenn sie sich für den Sieger halten. Nightshroud müsste diese Auseinandersetzung als Sieg sehen, sonst wäre die Erde nicht in so einer Verfassung!
 

„Die Menschen sind es, die die Erde zerstören. Schon seit Anbeginn der Zeit bekriegen sie sich und zerstören damit ihren Lebensraum. Wenn es sie nicht geben würde, wäre die Welt keine Ruine“, redet das Wesen drauf los.
 

Noch kann Jaden die Zusammenhänge nicht erkennen, allerdings will er auch nicht weiter fragen. Stattdessen will er diese Begegnung endlich hinter sich bringen und seine Freunde zurück. Was er dafür tun muss, ist ihm in diesem Moment egal. Alles was zählt ist die Tatsache, dass die Erde in ihren früheren Zustand zurückverwandelt wird.
 

„Ich sehe schon, du interessierst dich nicht dafür. Dann sollten wir zu unserem Duell kommen“, sagt Nightshroud mit seiner gleichgültigen Stimme.
 

//Man könnte glatt meinen wir sind lästig und eine Zeitverschwendung//, wispert Yubel in Jadens Gedanken, welcher ihr innerlich zustimmt.
 

„Dann mal los!“
 

Beide aktivieren gleichzeitig ihre Duelldisks und ziehen ihre fünf Karten, mit denen sie beginnen. Nightshroud bestimmt, dass der erste Zug ihm gehört und deswegen spielt er ein Monster und die Feldzauberkarte ‚Finsternis’ von denen Jaden noch nie etwas gehört hat. Noch irritierender sind die fünf verdeckten Karten, die das Wesen spielt, denn damit belegt es alle Zonen für verdeckte Karten.
 

>Was ist das für ein Deck?<, will der Duellant in Gedanken wissen.
 

//Ich weiß es nicht, aber ich habe ein sehr ungutes Gefühl//, antwortet Yubel gedanklich.
 

>Dann sollten wir besser auf Sicherheit spielen.<
 

Der Heldendeckduellant spielt eine verdeckte Karte und ein Monster im Verteidigungsmodus. Danach beendet er seinen Zug und überlässt es seinem Gegner den ersten Angriff zu führen. Doch stattdessen lässt Nightshroud eine dunkle Kugel hinter ihm erscheinen, die Jaden beunruhigt. Im ersten Moment weiß er nicht warum, doch dann bringt ihn Yubel auf die Antwort.
 

//Da sind Seelen drin!//
 

„Seelen?“, fragt der Brünette ungläubig ohne dabei zu merken, dass er laut gesprochen hat. „Aber das würde ja bedeuten… Sie sind alle da drin?“
 

„Ja, sie sind alle in meiner Welt“, bestätigt Nightshroud sofort und ohne mit der Wimper zu zucken.
 

„In deiner Welt? In der Finsternis?“, fragt der junge Mann ungläubig nach, ehe er wütend wird. „Was willst du eigentlich?“
 

„Oh ich habe keine Wünsche. Ich folge nur die Logik dieser Welt“, kommentiert Nightshroud gelassen.
 

„Was denn bitte für eine Logik?“, braust Jaden auf, dessen Augen sich vor Wut verengen.
 

„Es ist die Wahrheit dieser Welt, die Logik.“
 

Weil ihm der Heldendeckduellant nicht glauben will, streckt Nightshroud eine Hand auf, in der sich pure, schwarze Macht sammelt. Diese Macht konzentriert sich in seinem Zeigefinger und ehe Jaden fragen kann, was das soll, schießt ein schwarzer Strahl heraus und dringt in seine Stirn ein. So sind beide miteinander verbunden und der Brünette sieht, was Nightshroud ihm zeigen will.
 

Er sieht seine Freunde. Nun, viel mehr sind es die Albträume, die seine Freunde haben. Natürlich nicht alle gleichzeitig sondern nach einander. Doch was er sieht, ist sehr beunruhigend und kaum zu glauben. Gleichzeitig redet Nightshroud weiter auf ihn ein. Der Gesandte der Finsternis erklärt ihm wieso Karten der Dunkelheit verfallen und wieso man die Welt der Duellmonster überhaupt entdeckt hat. Doch das interessiert Jaden nicht.
 

Die in ihn eindringende Macht bereitet ihm große Schmerzen. Schmerzen, die das Denken unmöglich machen, geschweige denn sich zu bewegen. Um zu verhindern, dass Jaden Schaden davon trägt, greift Yubel ein. Die Augen des Lehrers verfärben sich und beginnen in orange und türkis zu leuchten. Mit Anstrengung hebt er einen Arm und durchbricht den finsteren Strahl, der seine Stirn attackiert hat.
 

Jaden geht zum Angriff über. Mit seinem ‚Sparkman’ greift der ‚Finsternis Auge’ an und lernt die Strategie seines Feindes kennen. Dieser aktiviert eine Zauber- und Fallenkarte nach der anderen und zerstör Jadens Monster. Daraufhin hofft Nightshroud, dass Jaden schlotternd vor ihm steht und das Duell abbrechen will, aber da liegt er falsch. Dieser eine Zug stachelt nur die Sturheit des Duellanten weiter an.
 

Er lässt die verdeckte Karte liegen und ruft mit einer Zauberkarte aus der Hand einen anderen Helden aus seinem Deck, den er im Verteidigungsmodus lässt. Dann gibt er wieder an seinen Gegner ab, während Yubel besorgt auf ihn einredet, in seinen Gedanken. Das Spiel geht so weiter. Mit jedem Angriff zerstört Nightshroud mehr und mehr von Jadens Monstern und dessen Lebenspunkten. Egal was der Duellant auch macht, sein Gegner scheint ihm immer einen Schritt voraus.
 

Im Laufe des Spiels erscheint Yubel und steht hinter Jaden. Sie gibt ihm immer wieder Tipps, doch das nutzt Nightshroud aus, um sie aus Jadens Körper zu holen und zwingt dessen Monster Yubel, die nun auf der Seite des Feindes ist, anzugreifen. Zum Glück kann Jaden sie zurückholen, indem er sie mit Neos verschmelzen lässt.
 

Natürlich ist Jaden nicht begeistert diesen Weg genommen zu haben, aber er hat keinen Ausweg gesehen. Yubel scheint glücklich darüber zu sein und in den nächsten Zügen zeigt sich, dass er mit dem ‚Neos Wiseman’ eine reelle Chance auf den Sieg hat. Er holt sich Lebenspunkte zurück, dazu muss er nur die Fähigkeit seines neuen Neos freisetzen und Nightshroud verliert welche.
 

Von da an sieht es so aus als wenn Jaden gewinnt, doch das bleibt nicht so. Schweren Herzens und mit Sorge um seine Yubel, muss er seinen Neos zerstören, um seine Lebenspunkte zu schützen. Einen kurzen Augenblick kann er noch mit Yubel sprechen, die ihm Mut zuspricht und ihm klar macht, dass er den Typen auch alleine besiegen kann. Natürlich dauert es einen Moment, bis Jaden das wirklich glaubt, doch dann reißt er sich zusammen und widmet sich wieder dem Duell. Er mag ja Wiseman verloren haben, aber Neos hat er noch! Zudem ist er, wie Nightshroud auch kurz darauf sagt, gewillt zu kämpfen.
 

„Du hast die Kraft zu kämpfen, aber sie nicht. Sie haben aufgegeben!“
 

Es dauert nicht lange, dann wird dem Japaner klar worüber sein Gegner spricht. Seine Augen weiten sich und er starrt ungläubig die Kugel an, in der seine Freunde schlafen. Ihm kommt plötzlich eine Idee, von der er glaubt, dass sie helfen kann. Doch vorher hat er dem gegnerischen Wesen noch etwas mitzuteilen.
 

„Ich bin nicht stark genug um zu kämpfen. Um zu gewinnen wurde mein Herz in Dunkelheit getaucht. Ich habe zugesehen wie meine Freunde, einer nach dem anderen, verschwand und doch habe ich den Glauben nie verloren. Mir blieb nichts anderes als der Glaube!“
 

Dann richtet er seine Aufmerksamkeit der dunklen Kugel zu und beginnt zu den Menschen darin zu sprechen…
 

Fortsetzung folgt



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