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Uns bleibt immer noch Paris

HGXDM
von

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Uns bleibt immer noch Paris


 

Erinnerungen
 


 

Liebe Hermine,
 

Ich kann mich noch genau an unseren erste Begegnung erinnern. An unsere wirkliche, erste Begegnung. Dieser Moment, als ich dich das erste Mal als Mensch, als Frau sah.

Diese anmutige Bewegung, als du dein Haar zurück gestrichen hast. Und wie du dann ratlos auf deinen Stadtplan geschaut hast.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie klein die Welt ist.

Wer hätte schon je gedacht, dass ausgerechnet wir uns eines Tages wieder treffen. Auf neutralem Boden.

Paris!

Es muss wirklich Schicksal gewesen sein, dass ich dich dort gesehen habe.

Ich werde diesen Anblick nie vergessen.

Du, selbstsicher und verwirrt in einem - wie auch immer, wie dann die Sonne über die Mauer huschte und dich in gleißendes Licht getaucht hatte. Was zum Teufel hattest du dort eigentlich gemacht? Das habe ich dich bis heute nicht gefragt.

Und dann sah ich es, die Lichtreflexe in deinem Haar, und ich stellte mit einem Mal fest, dass sie nicht einfach nur buschig waren. Sie hatten eine wunderschöne Farbe und umspielten dein Gesicht, wie ein Heiligenschein das Antlitz einer Madonna.

Und dann deine Augen, als du mich erkannt hast.

Ich weiß nicht. Hattest du vor fortzulaufen? Zu fliehen?

Das wäre sehr schade gewesen.

Aber du bist nicht umsonst eine Gryffindor!

Ich muss zugeben, ich war überrascht, dass du meine Einladung angenommen hattest.

Die nächsten Tage waren für mich zu unwirklich, als dass ich glauben konnte, sie würden tatsächlich geschehen.

Wer hätte je gedacht, dass wir beide einmal zusammen Paris erkunden?

Dieser Moment dort auf dem Platz, als ich das Hotel verließ, ich glaube da habe ich mein Herz an dich verloren...

Seit diesem Tag träume ich jede Nacht von dir. Du verfolgst mich, während ich schlafe, während ich wach bin und auch in der Zeit dazwischen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an dich denke.

Du wirst mir auf immer so in Erinnerung bleiben.

Die Madonna auf dem Platz vor dem Ritz.

Wusstest du, dass je nachdem welche Tageszeit wir haben, deine Augen eine andere Farbe haben? Morgens wenn du aufwachst und noch nicht wirklich weißt wo du bist, dann sind sie gelbbraun und das Licht spiegelt sich in ihnen. Und wenn du kurz davor bist, mich einmal wieder an zu schreien, dann sind sie schwarzbraun und leuchten, als hättest du vor mich persönlich in die Hölle zu schicken. Wenn du lachst, haben sie die warme Farbe von Schokolade und hallten jeden Blick in ihrer unmittelbaren Umgebung in ihrem Bann. Aber weißt du wann ich sie am schönsten finde? Wenn du mich küsst, dann sprudeln sie nur so über vor Glück und sind fast golden.

Ich liebe diesen Ausdruck in deinen Augen, wenn du vor Glück strahlst und am liebsten die ganze Welt umarmen würdest. So wie oben auf dem Eiffelturm.

Und als du dann meinen Namen gerufen hast! Das erste Mal nanntest du mich bei meinem Vornamen, ohne Vorbehalte, ohne Wut, ohne Hass... Du hast einfach nur vor Begeisterung meinen Namen gerufen.

Liebes, weißt was ich kaum fassen konnte? Dass du doch tatsächlich danach mit mir in Kontakt bleiben wolltest.

Mir hätte es gereicht dich heimlich aus der Ferne zu beobachten. Mit dem Wissen einige Augenblicke erlebt zu haben, die deine Freunde nicht mit dir teilen konnten. Ich hatte mir wunderbare Ideen und Ausreden einfallen lassen, nur um dich zu sehen. Wenn auch nur aus der Ferne. Sie gingen von Verwandtenbesuchen, bis zu so obskuren Dingen, wie die Suche nach einem Schatz.

Und weißt du, was ich noch aus Paris behalten habe?

Eine Strähne deines wunderschönen Haares. Ich trage sie bei mir, zu jeder Stunde des Tages.

Woher ich sie habe? Das werde ich dir irgendwann einmal verraten...

Um ehrlich zu sein, liebe ich es dir beim schlafen zu zuschauen. Dieser unglaublich friedliche Ausdruck auf deinem Gesicht. Tausend Mal habe ich mich gefragt, was du in der ersten Nacht geträumt hast.

Damals habe ich mich noch nicht getraut dich das zu fragen, doch heute will ich es um so mehr wissen. Wenn du nachts in meinen Armen einschläfst und deine Wange sich an mein schlagendes Herz schmiegt, was träumst du dann?

Träumst du so wie ich, jede Nacht von mir? Oder denkst du an ganz andere Dinge? Sag es mir nicht, ich will die Wahrheit gar nicht wissen.

Seit diesem Tag vor so vielen Jahren, habe ich jeden Tag genossen, den ich mit meiner Madonna verbringen durfte und ich danke Gott, dass er uns eine Chance gegeben hat!

Auch die schwierige Zeit danach.

Wer hätte sagen können, wo es hinführen würde?

Wir haben den Augenblick genossen und dann kam auf einmal der Alltag zurück.

Ich sah dich in den Flieger steigen und hatte kaum damit gerechnet je wieder etwas von dir zu hören. Nacht für Nacht habe ich dich mit geschlossene Augen gesucht, gehofft, du wärst noch nicht fort. Warum konnte ich nicht mit dir gehen, doch wir kannten Beide die Wahrheit. In England gab es keine Zukunft für mich.

Was auch gut so war!

So blieb Paris für immer unsere Stadt.

Ich musste mich wirklich zwingen, meiner Madonna nicht hinterher zu hetzen. Du wusstest, ich würde Paris nicht verlassen.

Oh, wie habe ich mich an diesem Tag gehasst, als sich deine wunderschönen Augen mit Tränen gefüllt haben! Wegen jeder einzelnen bin ich mindestens tausend Tode gestorben.

Und dann kamst du zurück und ich konnte dich in meine Arme schließen.

Hach! Ich werde nie dieses Gefühl vergessen, wie dein Körper so nah bei mir war. Genau so als wäre er für mich geschaffen.

Weißt du, dass sich diese Szene genauso in meinen Kopf gebrannt hat, wie dein Anblick vor dem Ritz?

Im Hintergrund lief ironischer Weise der Abschiedswalzer von Chopin. Deine Haare haben nach Vanille geduftet und du hattest diesen furchtbaren, wunderschönen, grauen Pullover an!

Du bist zurückgekehrt, habe ich damals zu dir gesagt.

Und dann hattest du den Kopf geschüttelt und geantwortet, nein, ich bin angekommen.

Seltsamerweise sind die Jahre der Trennung an mir vorüber gerauscht, ohne dass ich dir genau sagen konnte, was ich eigentlich gemacht habe. Ich weiß nur noch, dass mich ein Gedanke immer beschäftigt hatte.

Was machst du gerade? Wo bist du? Wer ist bei dir? Und am allerwichtigsten für mich war: Bist du glücklich?

Warst du anscheinend nicht und es bricht mir selbst jetzt immer noch das Herz, wenn ich daran denke, dass du meinetwegen unglücklich warst.

Und dann hast du den Kopf gehoben und mich angesehen.

Bittersüße Zärtlichkeit hatte dein Blick und mein Herz, es schmolz dahin.

Was waren die darauf folgenden Jahre für ein Glück?

Dass deine Freunde mich tatsächlich akzeptiert hatten, grenzte fast an ein Wunder!

Fast zwei Jahrzehnte bist du jeden Morgen mit mir aufgewacht und jeden Abend mit mir eingeschlafen. Wir haben gelebt, geliebt. Zusammen geweint, gelacht und gestritten, aber immer mit dem Wissen, dass wir uns liebten.

Aber erst kam die Zeit der Nachrevolution!

Wieso konnte man uns nicht einfach in Frieden lassen?

Das wäre ein Wunschtraum gewesen, ich weiß.

Weder du, noch ich hatten eine Wahl.

Wenn wir den Frieden wollten, mussten wir kämpfen. Doch diesmal war es anders. Dieses Mal kämpfte ich an deiner Seite.

Weißt du warum ich eigentlich gekämpft habe?

Nicht um des Siegeswillen, auch nicht um die Welt von diesen Fanatikern zu befreien, nein! Ich habe gekämpft, damit du leben kannst, damit unsere Kinder in einer besseren Welt auf wachsen konnten.

Und dann diese schreckliche Schlacht in den Wäldern Deutschlands.

Als man mir die Nachricht brachte, dass du nicht mit der Truppe zurückgekehrt warst, war ich kurz davor mir den Zauberstab an den Kopf zu halten und dir dort hin zu folgen, wo du nun warst.

Was wäre das denn für ein Leben gewesen?

Nie mehr dein Gesicht zu sehen, nie mehr deine Lippen zu küssen, nie mehr mit dir über den richtigen Wortlaut von irgendwas zu diskutieren, nie mehr deine Stimme zu hören? Dein Lachen wäre erloschen! Ohne dich, hätte meinem Leben ein Sinn gefehlt.

Heute glaube ich, man erlaubte mir nur dich zu suchen, um mich davon abzuhalten, mir selbst die Kugel zu geben.

Ich konnte nicht schlafen, ich konnte nicht essen, nicht ruhen, nicht trinken. Ich musste Gewissheit haben, ob du wirklich nicht mehr am Leben warst.

Und als ich dich dann gefunden habe, wäre ich beinahe zusammen geklappt. Ich weiß nicht ob dir das je jemand erzählt hat.

Auch diesen Anblick werde ich nie vergessen.

Wie du da unter der Leiche des Todessers lagst. Gesicht und Körper blau und grün geschlagen, mehr tot als lebendig.

Später hat man mir erzählt, ich wäre in Tränen ausgebrochen.

Deine Freunde sahen mich das erste Mal weinen und das wegen dir!

Ich habe dich hoch gehoben.

Du warst so leicht. So schrecklich leicht...

Tage lang habe ich an deinem Bett gewacht. Kaum getrunken, kaum gegessen und geschlafen schon gar nicht.

Immer und immer wieder habe ich mir Vorwürfe gemacht, ich hätte dich besser schützen müssen. Ich war kurz davor, dich aus Liebe zu verlassen, damit du nicht mehr ein Angriffsziel darstellen würdest.

Du kannst deinen Freunden dankbar sein, dass sie mich davon überzeugen konnten, dass es egal wäre, ob du nun an meiner Seite wärst. Du würdest immer eine der Ersten sein, die sie angreifen würden.

Oh, was habe ich mir für Vorwürfe gemacht!

Doch was mich wirklich bei dir hielt, war die Tatsache, dass sie sagten, du würdest mich brauchen.

Deine Freunde baten mich doch tatsächlich an deiner Seite zu bleiben, weil sie fürchteten, ohne mich würdest du nicht mehr zu Kräften kommen.

Den Rest kennst du.

Ich liebe dich, von ganzem Herzen. Du bist sowohl die Sonne, die meinen Tag erhellt, als auch der Mond, der meine Nacht beleuchtet. Seit wir zusammen sind, ist mir erst klar geworden, dass etwas in meinem Leben gefehlt hatte. Ohne dich bin ich nicht komplett, nur zu zweit bilden wir ein Ganzes.

Ich hoffe, ich habe dich in all den Jahren glücklich gemacht.

Und wenn ich eines Tages nicht mehr bin, dann erinnere dich an die schönen Dinge. An unsere vielen gemeinsamen Stunden. An unsere Hochzeit, diese liebenswerte Katastrophe! An die vielen Feste, die wir gefeiert haben. An die Geburten unserer Kindern, wie sie aufgewachsen sind und nun bald selbst Eltern werden.

Ich liebe dich

Draco
 

Mit Tränen in den Augen faltete die junge Frau den Brief zusammen.

„Wunderschön, nicht wahr?“, fragte eine weiche Stimme.

Marie hob den Kopf.

„Beneidenswert. Ich wusste, dass unsere Großeltern etwas besonderes waren. Doch als ich diesen Brief gelesen habe, habe ich angefangen zu heulen, wie ein Schoßhund.“, sagte ihre Schwester Claire.

„Du? Du weinst doch nicht einmal bei Titanic oder P.S.: Ich Liebe dich.“, spottet Marie unter Tränen.

Claire zuckte mit den Schultern.

„Was sagst du nun dazu?“, fragte sie ihre jüngere Schwester.

„Dass die Beiden etwas besonderes waren, nicht nur wegen der Freundschaft mit Harry Potter, war mir schon immer klar. Dass Großvater, obwohl er doch der Sohn einer der engsten Anhänger von Riddle war, trotz allem den richtigen Weg gefunden hat, ist schon bewundernswert, aber dass er und Großmutter auch noch zusammen gefunden haben, grenzt an ein Wunder.“, erwiderte Marie.

„Sie haben sich wirklich geliebt, nicht wahr?“, meinte Claire leise.

„Das ist die eine große Liebe. Man muss wirklich Glück haben, wenn man so etwas findet.“, flüsterte Marie und stand auf.

Gemeinsam schoben die beiden Schwestern die große Truhe wieder zurück an ihren Platz und klopften sich den Staub von der Kleidung.

„Lass uns nach unten gehen. Mutter sieht es nicht so gerne, wenn wir hier herum schnüffeln.“, sagte Claire und die beiden verließen still und leise den Dachboden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  NaxLu
2011-05-29T18:21:24+00:00 29.05.2011 20:21
Omg, ist das Hammer. So
toll so ein rührenden Brief
habe ich noch nie gelesen.
echt toll geworden. wirklich. :))

Lg Nami
Von: abgemeldet
2011-02-27T12:24:36+00:00 27.02.2011 13:24
wow,es ist wirklich ein wunderschöner OS mit einer sehr ineteressanten perspektive auf draco und herm. wie draco vor liebe übersprudelt, in welches kleinen details er sich verliert, es ist so wunderschön. toll fand ich vor allem generell die verbingung zwischen seinen gefühlen und den handlungen. dass sie durch hoch und tief gegangen sind.

favo;)

glg, deine hydrangea
Von: abgemeldet
2011-01-06T11:53:53+00:00 06.01.2011 12:53
echt klasse. ein bisschen ooc, aber toll^^
der brief war wirklich rührend und ich finde es gut dass du darin beschrieben hast was sie in den jahren ungefähr erlebt haben.
zwar häte ich mir nicht vorstellen können dass draco so sentimental ist aber trozdem richtig gut geschrieben.
greets kishitsu
Von:  kikotoshiyama
2010-12-22T20:24:56+00:00 22.12.2010 21:24
Hammer OS^^
Der Brief von Draco war rürent *schnief*
lg kiko


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