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Crimson Nights

Für Knuddelkeks-Schoki - und Vampirfans! ;D
von

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Deans Song

Sein Kopf wurde klar. Er sang den Text, wie er ihn in der Probe gelernt hatte, doch es fühlte sich anders an.

Nie hatte er auf einer Bühne gestanden, schon gar nicht vor so viel Publikum gesungen. Nach kurzem Unbehagen ging er völlig in der Musik auf. Es war ein großartiges Gefühl und er sang mit jeder Faser seines Seins.
 

"Dead brain in a sickening world

you're just a dead brain in a sickened world
 

Zombie-girl come and dance with me

Nothing matters 'cause we are free

Zombie-girl makin' out with me

Braindead for eternity
 

Braindead for eternity
 

We're going

Going insane
 

Braindead!

Braindead!
 

Depressing pleasure

and pain
 

Braindead!

Braindead!
 

We're going down the drain
 

Braindead!

Braindead!
 

Going, going insane.
 

Claustrophobic attitudes

Psycho, frantic, drooling nudes
 

Pleasuretainment super-size

Give a shit just pay the prize

Squeeze me, lovely drugged up eyes

Go on with your mesh of lies
 

Go on with your mesh of lies
 

We're going

Going insane
 

Braindead!

Braindead!
 

Depressing pleasure

and pain
 

Braindead!

Braindead!
 

We're going down the drain
 

Braindead!

Braindead!
 

Going, going insane.
 

Dead brain in a sickening world

you're just a dead brain in a sickened world
 

Kiss me with your rotten lips

Thrill me with your boney hips

Lust sensations overkill

Will time stand still
 

Will time stand still
 

We're going

Going insane
 

Braindead!

Braindead!
 

Depressing pleasure

and pain
 

Braindead!

Braindead!
 

We're going down the drain
 

Braindead!

Braindead!
 

Going, going insane.
 

It's insane, insane
 

It's insane, insane
 

Insane"
 

Die Menge pfiff und jubelte und streckte ihm ihre Hände entgegen; er hatte sein Publikum in der Hand. Ein berauschendes Gefühl, dem er sich noch einen Augenblick hingab. Schließlich bedankte er sich und hob zum Abschied die Hand, als er auch schon von einem Türsteher-Schrank von der Bühne nach unten und in eine Ecke geleitet wurde.

Elias erwartete ihn dort und öffnete eine Tür, die zu einem Korridor führte. Kai folgte ihm willig, noch ganz eingenommen von der Euphorie, in ein Arbeitszimmer.

Elias schloss hinter ihm die Tür und ging zu einem großen Schreibtisch, an den er sich anlehnte, die Hände rechts und links vom Körper auf der Arbeitsfläche abgestützt, den rechten Fuß lässig über den linken geschlagen.

Kai blieb unschlüssig im Raum stehen und sah sich um. Es gab nichts Auffälliges, an das sich sein Blick hätte heften wollen. Überall standen und lagen Aktenordner und Papierstapel herum, doch alles sehr geordnet und monoton.
 

"Wie findest du die Komposition?"
 

Kai verschränkte die Arme vor der Brust und sah seinem Gegenüber selbstbewusst in die Augen. Nie im Leben hätte Dean den Song so gut hinbekommen, er war jetzt einfach perfekt und Elias wusste das, Kai sah es ihm an. Es lag etwas Selbstgefälliges in seinem Gesichtsausdruck. Wollte er ihn auf die Probe stellen?
 

"Ist das dein Werk?"
 

"Was glaubst du?"
 

"Wie kommt es das… woher kennst du den Song überhaupt? Dean hat ihn doch erst neulich fertig komponiert."
 

Elias rechter Mundwinkel verzog sich zu einem spitzbübischen Grinsen.
 

"Den hat mir ein kleines Vögelchen gezwitschert… neulich im Park."
 

Kais Gedanken überschlugen sich, als er begann Eins und Eins zusammen zu zählen.
 

"Im Park? Warte, dann… du hast das mit dem Flyer arrangiert? Aber wie…"
 

"Ich bin dir eben ein paar Schritte voraus und jetzt sag wie dir die Komposition gefallen hat."
 

Elias wirkte ein wenig ungeduldig, was ihm eine leicht kindliche Note verlieh, doch sogleich von seiner fordernden Art wieder relativiert wurde.
 

"Sie ist perfekt, verdammt, das weißt du genau."
 

"Vielen Dank für die Antwort."
 

Er stieß sich von der Arbeitsfläche ab und lief um den Tisch herum, um sich in den mit dunklem Leder bezogenen Chefsessel zu setzen.
 

"Warum ist es dir so wichtig das ausgesprochen zu hören?"
 

"Ist es nicht. Mich hat nur interessiert wie weit dein musikalisches Gehör ausgebildet ist. Setz dich."
 

Er wies mit flacher Hand auf einen weniger wuchtigen Sessel ihm gegenüber. Für einen kurzen Moment war Kai irritiert, setzte sich jedoch.
 

"So? Weshalb?"
 

"Na, ich kaufe doch nicht die Katze im Sack und hellsehen kann ich nicht."
 

"Wie bitte?"
 

So ganz glaubwürdig schienen ihm seine Worte nicht. Er wirkte wie jemand, der genau wusste was er wollte und eine Meinung musste er sich längst gebildet haben. Weshalb sollte er sich durch seinen bloßen Zuspruch Klarheit bezüglich seiner Musikalität verschaffen können?
 

"Du wirst für mich arbeiten, mein kleiner Singvogel."
 

"Was, aber…"
 

"Ich brauche eine Stimme, die meiner Kompositionen gerecht wird. Du bist ein roher Diamant, aber vertraue darauf, dass ich mein Handwerk verstehe. Ich würde es selbst tun, doch ich bin anderweitig gebunden und so kommst du ins Spiel."
 

"Aber… das kommt sehr plötzlich… ich habe ein Vorstellungsgespräch nächste Woche und…"
 

"Hat es dir nicht gefallen? Eins zu werden mit der Musik und darin aufzugehen? Umjubelt im Rampenlicht zu stehen? Du hast die Fähigkeit durch deine Stimme zu begeistern, zu beherrschen… das willst du opfern? Für was? Einen kleinen Bürojob?"
 

"Ich…"
 

"Mir ist gleich was du am Tage zu tun gedenkst; spiel den Laufburschen, schlafe, was immer dir beliebt, doch in der Nacht stehst du mir zur Verfügung. Um alles Nötige werde ich mich kümmern, sei unbesorgt. Es wird dir an nichts Essentiellem mangeln."
 

Elias zog eine Schublade auf, holte ein paar Blätter heraus und legte sie Kai vor die Nase.
 

"Hier ist der Vertrag. Lies ihn durch. Ich bin sicher, dir wird nichts daran missfallen oder verdächtig vorkommen."
 

"Was ist mit Dean? Der Song stammt von ihm und ich glaube, nein, ich bin mir sehr sicher das er nicht gerade begeistert ist, das…"
 

Sein Gegenüber fuhr sich leicht genervt durchs Haar.
 

"Er kann den Song übernehmen, so wie er nun ist und damit tun was er möchte. Leider ist er nicht so talentiert wie es wünschenswert wäre, aber wenn er ein bisschen Ahnung von diesem Metier hat, wird er dazu lernen und darüber hinwegkommen, dass ein Anderer ihn übertroffen hat. Das ist der Lauf der Dinge."
 

Kai war sich sicher: Dean würde es nicht so einfach hinnehmen. Er hatte erlebt wie viel Energie sein Freund in diesen Song gesteckt hatte. Sein Magen fühlte sich flau an bei dem Gedanken ihm gleich gegenüber zu stehen und sich rechtfertigen zu müssen.

Elias hatte sich in den Sessel zurückgelehnt, saß regungslos mit ineinander gefalteten Händen da und wartete, die Augen gen Boden gerichtet.

Kai versuchte sich zusammenzureißen und las sich den Vertrag durch. Es schien tatsächlich nichts daran auszusetzen zu geben und wann würde er wieder eine solche Chance geboten bekommen? Tief atmete er ein, dann nahm er den Kugelschreiber in die Hand, den Elias ordentlich daneben gelegt hatte und unterschrieb.
 

Mit einem zufriedenen Lächeln nahm Elias den Vertrag an sich.
 

"Ich heiße dich hiermit im Crimson Delight offiziell willkommen. Warte draußen auf mich, ich werde dir eine Kopie vorbereiten lassen."
 

Kai nickte und ging in den Hauptraum zurück, um sich Dean zu stellen. Die Band spielte noch. Er war sich nicht mehr sicher, ob er das Richtige getan hatte, als er Dean an der Bar sitzend vorfand. Die Stimmung in der sich sein sonst so aufgedrehter Freund befand war niederschmetternd. Offensichtlich hatte er auf ihn gewartet, um eine Erklärung einzufordern.
 

"Hey."
 

Reuevoll senkte Kai den Blick und setzte sich neben ihn.
 

"Kannst du mir mal verraten was das eben war? Woher kennt die Band meinen Song? Ich kannte nicht mal die Band! Hab ich dir das zu verdanken?"
 

"Sorry… ich fürchte… indirekt. Nein, ich hab deinen Song nicht weitergereicht. Ich… habe ihn einfach nur vor mich hin gesungen, neulich auf dem Heimweg nach der Bandprobe und irgendwie hat Elias die Melodie dazu neu komponiert. Ich hatte keine Ahnung, das ich heute auf dieser Bühne lande und singen soll, ich schwöre es dir bei allem was mir heilig ist!"
 

"Was ist dir heilig?"
 

Verflixt, darüber musste Kai erst nachdenken, im aufkommenden Stress sagte er:
 

"Minx?"
 

Dean schüttelte verärgert den Kopf und sah seinen Freund ungläubig an.
 

"Du schwörst beim Leben deiner Katze? Verdammte Scheiße Mann, da klaut jemand meinen Song, an dem ich Monate lang geschrieben habe, schüttelt sich was aus dem Ärmel und alles was dir dazu einfällt…"
 

"Es tut mir leid. Ehrlich."
 

Beschwichtigend hob Kai seine Hände nach oben. Eine Gesprächspause entstand, bei der Dean seine Stirn auf die Handinnenflächen stützte. Er schien sehr deprimiert zu sein, doch Kai fühlte sich hilflos und wusste nicht was er tun konnte, um die Situation zu retten. Unvermittelt hob Dean seinen Kopf und fixierte seinen Freund mit ernsten Augen.
 

"Der Song ist jetzt besser als vorher, oder? Und wag es nicht mich zu verarschen."
 

Kai konnte noch nie gut lügen und er wollte es auch nicht. Innerlich wappnete er sich gegen alles was nun kommen mochte.
 

"Er ist… perfekt."
 

"Shit, das ist so frustrierend!"
 

"Du kannst ihn so übernehmen wie er jetzt ist, hat Elias gesagt. Er lässt dir alle Änderungen zukommen."
 

"So? Kann ich das, wie überaus großzügig. Verdammt, Kai, das Urheberrecht liegt sowieso bei mir, weil ich mir diese Scheiße aus meinen Hirnwindungen gequetscht habe! Dieses gönnerhafte Getue kann er sich sonst wo hinstecken! Was nimmt er sich heraus? Elias the almighty dumb-ass, I’d fuck him up!"
 

Dean entlud seinen angestauten Ärger über seine Faust, die er energisch auf den Bartisch fahren ließ, sodass Kai zusammenzuckte und ein paar Leute in ihrer Nähe die Köpfe zu ihnen drehten.

Er wusste, wenn Dean in seine Muttersprache zurückfiel war er richtig sauer. Dann wandte er sich zum Gehen.
 

"Wohin willst du?" , fragte Kai verzweifelt.
 

"Ich verschwinde, hab die Faxen dicke."
 

"Mann, Dean!"
 

"Shut up, I’m outta here!"
 

Kai war elend zumute. Auf der einen Seite hatte er den euphorischen Rausch seines ersten richtigen Auftritts in vollen Zügen genossen, auf der anderen Seite jedoch seinen besten Freund gekränkt, ohne wirklich etwas dazu beigetragen zu haben, das er hätte verhindern können.

Hätte er die Bühne einfach verlassen sollen, als er den Song als Deans erkannt hatte? Das wäre nicht seine Art gewesen, zumal er die Bühne gar nicht hätte verlassen können. Etwas, ein komisches Gefühl hatte ihn dort festgenagelt. Doch wie sollte er Dean etwas erklären, das er selbst nicht verstand?
 

Aus einiger Entfernung hatte Elias die Auseinandersetzung mitverfolgt. Im Dunkeln hinter ihm regte sich ein großer Schemen, den er jedoch zurück hielt, ohne den Blick von Dean abzuwenden, der gerade die Treppe zum Ausgang hinauf lief.
 

"Lass ihn, Asmodeus. Als Künstler, wenn auch kein begabter, ist es sein gutes Recht verärgert zu sein."
 

"Wie Sie wünschen."
 

"Gibt es Neuigkeiten von Cathérine?"
 

"Nein, aber ich kann gleich nach ihr sehen. Mir gefällt die Stimmung der letzten Tage nicht."
 

"Ich wünsche keine Provokation, hast du das verstanden?"
 

"Sehr wohl."
 

"Du kannst gehen. Sie werden es nicht wagen in meinem Club auffällig zu werden. Das wäre ihr Todesurteil."
 

Still zog sich der Schemen zurück in die Dunkelheit, um an einer für nicht jedermann zugänglichen Stelle nach Draußen zu gelangen. Oben angelangt, näherte er sich einer zierlichen Gestalt.

Sie lehnte an einer Mauer und rauchte eine Zigarette, die durch die angebrachte Zigarettenspitze länger wirkte. Obwohl er beim Gehen keinen hörbaren Laut erzeugte, wurde seine Anwesenheit sofort bemerkt.
 

"Salut, Asmo."
 

"Musst du rauchen? Das Zeug beißt in meiner Nase. Außerdem lenkt es mich ab."
 

"Oh là là. Schon gut, reg dich ab. Ich wollte nur kurz Pause machen. Ist ja weit und breit nichts los."
 

"Du bist unvorsichtig, Kitty."
 

Die junge Frau rollte mit den Augen, warf den verbliebenen Rest der Zigarette auf den Boden und trat die Glut aus. Die Spitze steckte sie in ihre Hosentasche.
 

"Dieses alte Laster werde ich wohl nie mehr los."
 

"Weil du es hütest."
 

"C’est vrai. Wie sieht denn die Laus aus, die dir über die Leber gelaufen ist, mein Lieber? Soll ich ihr die Augen auskratzen?"
 

Der Hüne antwortete nicht, gab jedoch einen tiefen grollenden Ton von sich.
 

"Na dann nicht." , meinte die kleine Französin gut gelaunt, zuckte mit den Schultern und blickte wieder in die Nacht hinaus.
 

"Alles ist ruhig, das kannst du ihm sagen, dazu bist du doch hergekommen, oder?"
 

Er rührte sich nicht vom Fleck.
 

"Ich bin lieber hier, unter dem freien Himmel."
 

"Ich weiß. Dann bleib einen Moment, aber warte nicht zu lange."
 

"Hm."
 

Sie lächelte und schwieg mit ihm, während sie seinem Blick zum Firmament folgte.
 


 

Kai fühlte sich wie jemand, der nach einem Flug in großer Höhe auf dem Boden aufprallt. Er hatte Dean nicht einmal von dem Vertrag erzählen können. Möglicherweise wäre er vor Wut noch Amok gelaufen. Diese Nacht bereitete ihm Kopfschmerzen. Er rieb sich die Schläfen und als er die Hände wieder sinken ließ, bemerkte er Elias auf dem Barhocker neben sich.
 

"Ich werde dir einen Fahrer zur Verfügung stellen. Er wird dich zu jeder Adresse fahren, die du ihm nennen wirst."
 

Dankbar nickte Kai. Er wollte nur noch in sein Bett und über die Sache schlafen.
 

"Dann… sehen wir uns also morgen Abend? Wann soll ich hier sein?"
 

"Jemand wird dich abholen."
 

"Oh. Ok. Also dann…"
 

"Gute Nacht, Kai."
 

"Nacht."
 

Er lief einem Mann hinterher, der allem Anschein nach sein Fahrer war. Elias sah ihm nach.
 

"Was gibt es?"
 

Asmodeus trat hinter einer Säule hervor.
 

"Gerüchte. Mehr nicht, vermutlich."
 

"Folge mir, die Wände hier haben Ohren."
 

Eine Blondine in einem dunkelroten Lackkleid sah in fünf Metern Entfernung von ihrem Schminkspiegel auf und lächelte unschuldig. Asmodeus ließ ein dunkles Grollen vernehmen und folgte Elias aus dem Raum…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sir_Flufflebutt
2011-10-06T07:38:49+00:00 06.10.2011 09:38
Wieder ein geiles Kapi auch wenn ich nicht so gut englisch kann der Song war cool ^^
Ich hätte nicht erwartet das Elias der Boss von dem Laden ist find ich aber geil~
freu mich wenn du weiter schreibst ^^


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