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Confidence

[NejiTen]-Adventskalender 2o1o
von

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17. Dezember - And the world has somehow shifted

Wortzahl: ca 3.2oo Worte

Genre: Romnatik, AU!
 

Entschuldigt bitte die Verspätung um einen Tag! >.<
 

Warnung: ein wenig sinnfrei, ein wenig merkwürdig... und nach der Inspiration durch die Zitate kann man mit der Lupe suchen.
 

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Inspiriert durch:

- Wenn man glücklich ist, sollte man nicht noch glücklicher sein wollen. [Theodor Fontane.]

- Imagination is more important than knowledge. For knowledge is limited. [Albert Einstein]

- A man who won't die for something is not fit to live. [Martin Luther King Jr.]
 


 

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And the world has somehow shifted
 

Ein klarer, blauer Himmel erstreckte sich über die Stadt. Es war später Vormittag und die Sonne schien, versuchte vergeblich, die Kälte zu vertreiben, welche die Nacht überdauert hatte. Ab und an animierte der Wind ein paar Schneeflocken zum Tanzen, so dass es schien, als würde es noch wie vor wenigen Stunden schneien, doch diese Momente verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. Die Dächer waren bedeckt mit reinem, weißen Schnee, während auf den Straßen größtenteils schon nur noch gräulicher Matsch lag, wässrig und schmutzig und rutschig, sodass nicht selten der ein oder andere ins straucheln kam.

Neji selbstverständlich kam nie ins straucheln. Und auch Ino neben ihm hielt sich erstaunlich sicher auf den Beinen, während sie pausenlos auf ihn einredete. Einige blonde Haarsträhnen hatten sich aus ihrer Frisur gelöst, hingen ihr ins Gesicht und im Saum ihres Kleides verfing sich bei jedem Schritt ein wenig Schnee, welchen sie anfangs noch versucht hatte, abzuklopfen, das Unterfangen jedoch aufgegeben hatte, nachdem nicht das gewünschte Ziel erreicht wurde – allerdings erst, nachdem sie sich lauthals über die Jahreszeit aufgeregt hatte.

Neji war auf diese Aussage ihrerseits nicht eingegangen. Generell ging er nur sehr selten auf etwas ein, was Ino Yamanaka sagte, aber wahrscheinlich war dies auch einer der Gründe, weshalb sie miteinander auskamen; er hörte ihr zu, zumindest soweit, dass er wusste, wovon sie sprach, falls er doch etwas sagen musste, und sie konnte ihm so gut wie alles erzählen und war sich sicher, dass das Gesagte auch ankam. Nicht so, wie bei einem gewissen Jemand, der auch gerne mal einschlief, während sie etwas erzählte – wofür er jedes Mal wieder einen auf den Deckel bekam, aber das war etwas anderes.
 

Heute war Ino jedoch nicht bester Laune und das merkte Neji nicht nur an der Aura, welche die junge Frau umgab, sondern viel mehr an dem Thema, welches ihr Gespräch sehr schnell angenommen hatte. Es gab nämlich tatsächlich Momente, in denen Ino nicht gerne über sich oder ihr Leben sprach, sondern viel lieber über seines, was für Neji bedeutete, dass er sich erneut anhören durfte, was er in seinem Leben alles falsch anging – zumindest wenn es nach Ino ging.

„Neji, vielleicht hast du es noch nicht gemerkt, aber ich habe meistens recht“, versuchte Ino ihre Aussage zu untermauern.

„Hättest“, korrigierte Neji, ohne sie auch nur anzuschauen.

Ino blickte ihn verwirrt an. „Wie?“

„Du hättest gerne meistens recht“, präzisierte Neji seinen Einwand und beließ es dabei.

Einen Moment blieb es ruhig, während Ino sich die Aussage durch den Kopf gehen ließ, bevor sie wieder etwas sagte. „Musst du alles immer auseinander nehmen? Du weißt doch, was ich damit meine.“

Schweigen.

„Jedenfalls hab ich in diesem Fall dennoch recht. Du nimmst deine Pflichten zu ernst. Es gibt nämlich noch mehr im Leben, als es immer allen recht machen zu wollen und dabei niemals etwas für sich zu tun. Warum versteht ihr Männer das eigentlich nicht?“

Und da war es wieder. Ihr Männer. Nicht, dass Neji es sich nicht schon hatte denken können, woher Inos Laune kam, aber immer wenn das Gespräch diesen Punkt erreichte, war Ino kurz davor, beleidigt abzuziehen. Konnte sich nur noch um Minuten handeln.

„Du wirst nie eine Frau finden und einsam und allein sterben“, stellte Ino als nächstes fest, nachdem Neji offenbar nichts zu sagen hatte. Es war keine große Neuigkeit für Neji, immerhin hatte Ino dies festgestellt, nachdem sie sich das zweite Mal getroffen hatten. Nur der Zusatz, welcher heute kam, war neu. „Aber da es mir nicht anders geht, können wir wenigstens gemeinsam einsam sein.“

Neji stutzte. Er war sich nicht sicher, ob er wissen wollte, was der Nara angestellt hatte, dass Ino derart dachte. Oder ob er wissen wollte, was Ino mit ihm gemacht hatte, nachdem er sich welchen-Fehltritt-auch-immer erlaubt hatte. Er war sich aber sicher und zwar sehr sicher, dass er irgendetwas dazu sagen sollte.
 

Neji wollte gerade seinen Mund öffnen, als die beiden durch lautes Geschrei unterbrochen wurden. Sie waren auf dem Marktplatz angekommen, wo ein Mann mittleren Alters sich über irgendetwas derart aufregte, dass der komplette Platz es hörte. Mit der einen Hand hielt er den Arm einer jungen Frau fest umschlossen, während diese versuchte, sich von ihm loszureißen.

„Was ist hier los?“, mischte Neji sich in den Aufruhr ein und schritt auf den Mann zu. Der Gedanke, dass er Ino noch etwas hatte sagen wollen, kam ihm zwar noch kurz, aber die Arbeit ging nun einmal vor.

„Was los ist?“, keifte der Mann ihn an. Scheinbar war er weder von hier, noch wusste er, mit wem er es zu tun hatte. „Die kleine Göre hat mich beklaut und meine Gastfreundschaft ausgenutzt. Und nachdem ich sie endlich gefunden habe, soll sie bekommen, was sie verdient.“

Neji besah sich die junge Frau genauer. Brünettes Haar, welches in zwei Zöpfen hoch gesteckt war, sodass man die Länge nur vermuten konnte. Große, braune Augen. Sie trug einen festen Umhang um die Schultern und danach, was von dem weißen Kleid am unteren Saum hervorlugte, war dieses wohl relativ dünn. Ihre Füße zierten eindeutig zu große Stiefel – ob von dem Mann, der sie anschuldigte, konnte er nicht sagen, aber offensichtlich waren es nicht ihre.

„Lasst sie los“, befahl Neji dem Mann, der den Oberarm der Frau immer noch fest umklammerte.

„Warum sollte ich?“, hakte der Mann patzig nach, ließ die Frau aber dennoch los, welche sich sofort einen Schritt von ihm entfernte, Neji freundlich anlächelte und dann an ihrem Punkt verweilte. Weglaufen konnte sie nun ohnehin nicht mehr.

Neji ging nicht weiter auf seine Frage ein. „Seid ihr Euch sicher, dass sie es war?“

„Sie trägt meine Schuhe, ist das nicht Beweis genug?“, verteidigte sich der Mann sofort. Er war mit der Situation nicht zufrieden, das sah man ihm deutlich an.

„Wenn sie euch bestohlen hat“, fing ruhig Neji an, „dann sollt ihr eure Schuhe wiederbekommen und sie kommt ins Gefängnis, wie es das Gesetz will.“

Der Mann sah ihn zornig an und schien etwas erwidern zu wollen, doch Neji schnitt ihm das Wort ab, ehe er Gelegenheit dazu hätten bekommen können. „Oder wollt ihr euch gegen das Gesetz dieser Stadt wenden?“

Der Mann brummte etwas unverständlich vor sich hin, beließ es aber dabei.

Neji musste sich nicht einmal umzudrehen, um zu wissen, dass Ino bereits gegangen war, aber er war sich sicher, sie im Hyuuga-Anwesen später wiederzusehen. Da könnte er immer noch mit ihr reden.
 


 

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Der Steinboden war kalt und ihre Füße froren mehr denn je, jetzt wo sie keine Stiefel mehr hatte. Tenten wickelte sich noch fester in ihren Umhang ein, auch wenn sie wusste, dass dies kaum noch etwas brachte. Vor etwas über zwei Jahren hatte sie sich nicht einmal vorstellen können, je in eine solche Situation zu kommen und nun saß sie hier, zusammengekauert gegen eine Gefängnismauer lehnend und fror. Sie wusste nicht, wie es passiert war oder warum sie das verdient hatte. Wieso gerade ihr Leben so einen Verlauf genommen hatte, immerhin hatte sie eine schöne Kindheit gehabt, auch wenn sie immer das Gefühl hatte, es müsste doch noch mehr geben. Doch das hier hatte sie damit mit Sicherheit nicht gemeint.

Das Rascheln von Kleidung ließ sie aufschrecken. Sie erkannte den Mann vom Marktplatz durch die Gitterstäbe, welcher dort einfach nur stand und sie musterte – und sie hatte keine Ahnung, warum. Sie war sich nicht einmal sicher, dass er sie überhaupt ansah, denn seine Augen verrieten ihr so wenig von ihm, wie es selten bei einem Menschen der Fall war. Seine Augen, durch welche sie bereits auf den ersten Blick sehen konnte, dass er ein Hyuuga war, obgleich sie noch nie einem begegnet war. Seine Augen...

Tenten betrachtete den Hyuuga einen Moment, ehe sie ein simples Wort über die Lippen brachte, mit welchem ihr Gegenüber höchstwahrscheinlich am allerwenigsten gerechnet hatte.

„Danke.“

Und tatsächlich schien es ihr, dass sich etwas an der Mimik des Mannes geändert hatte. Für die Dauer eines Wimpernaufschlags. Ganz kurz. Aber es war da gewesen. Zumindest redete sie sich das ein, selbst wenn es nicht so gewesen sein sollte.

Er erwiderte nichts und so schwiegen sie eine Weile, ehe er wieder ging und sie alleine zurück ließ.
 


 

Es war bereits der nächste Tag, als sie erneut Besuch von ihm bekam. Wieder schien er sie einfach nur zu beobachten und schwieg. Sie lächelte ihn schüchtern an. Und er schwieg. Und schwieg. Und schiweg. Bis er schließlich einfach wieder ging. Tenten war sich sicher, dass es keine fünf Minuten gewesen waren, wahrscheinlich eher zwei, und wenngleich er wahrscheinlich nur überprüft hatte, wie es der Gefangenen ging, aber irgendwie... fand sie es schön, dass er da gewesen war.

Und über diesen Gedanken schüttelte sie den Kopf. Scheinbar ging es wirklich bergab mit ihr, wenn sie in solch einer Situation über so einen Schwachsinn nachdachte.

Am nächsten Tag wiederholte sich das Ganze und Tenten war sich inzwischen sicher, dass sie durchdrehen würde, wenn das so weiter ging – wobei sie nicht direkt den Besuch von ihm meinte, sondern viel mehr die ganze, komplette, verfluchte Situation. Allerdings war sie auch noch nie besonders gut darin, zu warten. Geduldig zu sein...
 


 

„Hey“, begrüßte Tenten ihn daher am dritten Tag freundlich und mit einem angedeuteten Lächeln, als er wieder auftauchte. Sie lehnte mit der einen Seite an der Wand und sah ihn direkt an. Vielleicht hatte sie ja Glück und er würde sich wenigstens ein wenig mit ihr unterhalten. Zumindest ein paar Worte wechseln. „Ich bin Tenten.“

Nichts passierte.

Wäre ja auch zu einfach gewesen.

„Du bist ein Hyuuga, richtig?“, fuhr sie fort. So einfach gab sie sicher nicht auf. Immerhin war er noch da, also hatte sie immer noch eine Chance. Einfach weiterreden, Tenten, schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht bekommst du ja doch noch einen Kommentar. „Irgendwie hab ich mir einen Hyuuga genauso vorgestellt. Nicht, dass ich schon einem begegnet bin, aber nach den Geschichten, die ich so gehört habe. Du musst wissen, ich hab einen Freund, dem von kleinauf eingetrichtert wurde, Hyuugas nicht zu mögen.“

Immer noch keine Reaktion.

„Dein Vater ist sicher stolz auf dich.“

Und nach diesen Worten ging er einfach wieder.
 


 

Am nächsten Tag kam er sie nicht besuchen, oder am darauf folgenden. Tenten dachte schon, sie hätte ihn vergrault, aber plötzlich war er dann doch wieder da, auch wenn Tenten es erst nicht glauben wollte. Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte und überlegte verzweifelt, ob sie etwas sagen sollte oder nicht. Sie wollte schließlich lieber, dass er sie besuchen kam, wenn auch schweigend, als dass er gar nicht kam. Immerhin war das etwas, worauf sie sich freuen konnte, wenn den ganzen Tag sonst schon nichts passierte. Einen inneren Kampf mit sich kämpfend, platzte dann aber einfach aus ihr heraus, was sie hatte sagen wollen.

„Ich hab dich vermisst.“

Einen Moment später realisierte sie auch, was sie da eigentlich gesagt hatte. Dass seine Augenbraue nach oben zuckte, unterstützte sie dabei ungemein. Auf ihre Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer, während sie versuchte, sich zu erklären.

„Also ich meinte das nicht so, wie es sich vielleicht anhörte. Es ist einfach nur total langweilig hier und es passiert einfach rein überhaupt nichts. Da bist du schon eine ungemeine Abwechslung zum restlichen Tag.“ Tenten wartete einen Augenblick, ob er etwas dazu sagen wollte. Natürlich schwieg er wieder, so fuhr sie fort: „Und das sage ich, obwohl du einfach nur da stehst und schweigst. Ist nicht wirklich viel, aber für mich ist es momentan dennoch... keine Ahnung. Und ja, ich weiß, du bist nicht der Einzige, der hier herkommt, aber die anderen sind irgendwie... anders.“

„Anders?“, hakte er nach und Tenten glaubte im ersten Moment, sie hätte sich verhört, weil sie nicht damit gerechnet hatte, überhaupt eine Antwort zu bekommen. Überhaupt irgendwas zurückzubekommen.

„Wow“, brachte sie intelligent hervor, stand auf und ging zum Gitter, „du kannst ja sprechen... also, dass du sprechen kann, wusste ich ja schon, aber du antwortest mir ja sogar. Naja, sofern man es als Antwort bezeichnen kann, aber... wow.“

Darauf sagte er natürlich wieder nichts, so dass Tenten wieder das Wort ergriff.

„Weißt du, jetzt wo wir miteinander reden und einander dutzen, sollte ich doch deinen Namen kennen, oder?“, setzte sie an, in der Hoffnung, endlich mal eine richtige Antwort zu bekommen.

„Neji Hyuuga.“

„Neji?“, strahlte Tenten ihn fast schon an, hatte sie doch im Grunde nicht daran geglaubt, eine Erwiderung zu erhalten. Das war ja ein enormer Fortschritt. „Freut mich, ich bin...“

„Tut es nicht.“

Tenten blinzelte verwirrt. „Wie bitte?“

„Es freut dich sicher nicht, mich kennenzulernen, Tenten“, rechtfertigte Neji seine Worte, „Immerhin habe ich dich ins Gefängnis geworfen.“

„Schon überlegt, was der Mann mit mir gemacht hätte, hättest du es nicht getan?“, konterte Tenten und verschränkte die Arme vor der Brust. Behauptete der Typ doch tatsächlich, sie würde lügen. Frechheit.

Neji erwiderte nichts.

„Hab ich mir gedacht“, fuhr Tenten einen Moment später fort, „also glaub bloß nicht, dass hier sei das Schlimmste, was mir hätte passieren können. Mag sein, dass ich hier drinnen noch durchdrehe und irgendwann die Wände hoch laufe, aber wenigstens muss ich vor dir keine Angst haben.“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich weiß es.“
 


 

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Ich weiß es, hallte es durch Nejis Kopf. Immer und immer wieder. Tenten hatte es geschafft, ihn komplett zu verwirren. Sie bedankte sich bei ihm, lächelte ihn an, war freundlich, trotz der Tatsache, dass er sie ins Gefängnis geworfen hatte. Und auch sonst schien sie so... anders als die Menschen, die er kannte. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, irgendetwas stimmte bei ihr nicht, so freundlich wie sie in ihrer jetzigen Situation blieb. Andererseits wusste er es auch nicht besser. Er kannte sie prinzipiell überhaupt nicht, wusste nicht, wieso es ihn immer wieder zu ihr zog. Wieso er sich inzwischen freute, wenn er sie besuchen ging. Dabei war er das erste Mal doch überhaupt nur dorthin gegangen, weil er Ino aus dem Weg gehen wollte und wusste, wie sehr Ino das Gefängnis hasste.

Und jetzt? Jetzt lief irgendetwas gehörig schief. Aber so richtig.

Als er Tenten das nächste Mal besuchte, war Tenten der Meinung, dass sie sich besser kennenlernen sollten, jetzt wo sie schon den Namen des jeweils anderen kannten. Da er keine Anstalten machte, irgendetwas zu sagen, fing sie einfach an, fröhlich drauf loszuplaudern und erzählte und erzählte.

Und er? Er blieb und hörte zu. Nach einer Weile fragte er sich, was er da eigentlich machte und ging wieder, bis er am Abend feststellte, dass er sich alles gemerkt hatte, was sie gesagt hatte. Von Anfang bis Ende. Komplett. Ohne Ausnahmen, wie er es bei Ino machte, um die wichtigen Parts nicht zu verpassen.

Am nächsten Tag wiederholte sich die Prozedur und er blieb wieder länger, als er eingeplant hatte, bemerkte gar nicht, wie die Zeit verging, während sie ihm von ihrem Leben erzählte. Nach ein paar Tagen stellte er fest, dass er ihr gar nichts zu erzählen hätte, selbst wenn er es wollen würde. Zumindest nichts, was sie wohl interessieren würde, so wie er sie einschätzte. Und er dachte das erste Mal darüber nach, ob es ihn wohl interessieren würde, wenn er sich selbst von seinem Leben berichten könnte.

Als er einen Tag verhindert war, bekam er das, kaum war er durch die Tür, sofort zu hören und wie langweilig es doch ist und dass er sie doch nicht einfach alleine lassen kann. Er sagte dazu nichts, aber innerlich freute er sich, dass sie ihn vermisst hatte; auch wenn er sich diese Tatsache erst ein paar Tage später eingestand, als Ino vehement darauf beharrte, dass er Tenten mögen würde, so häufig, wie er sie besuchte, und ihn damit aufzog, und schließlich sogar Hinata ihn darauf ansprach. Und wenn Hinata sich das Herz gefasst hatte, mit ihm über sowas zu sprechen, dann musste tatsächlich irgendwas nicht stimmen.
 


 

Es war der erste Tag, an dem sie von ihren Freunden berichtete und nicht von ihrer ferneren Vergangenheit, als er erkannte, dass Tenten nicht hier bleiben konnte. Es war diese simple Erkenntnis, die ihn dazu brachte, sich endlich mit dem Problem auseinander zu setzen, welches Ino schon viel früher erkannt hatte – und die Tatsache, dass Ino recht haben könnte, nagte in gewisser Weise an ihm, denn es machte die Angelegenheit nur... noch schlimmer. Er dachte einen Tag lang darüber nach, ehe er Tenten mit seiner Entscheidung konfrontierte. Mitten in der Nacht.

„Du kannst hier nicht bleiben.“

Tenten stoppte in ihrem Redefluss und sah ihn fragend an. Er wusste, dass sie sich nicht sicher war, ob er das tatsächlich gesagt hatte, denn wenngleich er ab und an inzwischen einen Kommentar zu ihrer Geschichte abgab, so war es doch selten der Fall, dass er von sich aus sprach. Also wiederholte er seine Worte.

„Du kannst hier nicht bleiben.“

Neji hatte sich nicht überlegt, wie sie reagieren würde, und selbst wenn, wäre er nur zu einem falschen Ergebnis gekommen. Tenten lächelte ihn nur freundlich an, eine gewisse Traurigkeit in ihren Augen, und sagte: „Ich kann hier nicht weg.“

„Du kannst“, konterte Neji und ging zur Untermalung seiner Worte zu ihrer Gefängnistür und schloss diese auf.

Tenten sah ihn mit großen Augen an und schien ein wenig sprachlos. Sie sah kurz zwischen der offenen Tür und ihm hin und her, ehe sie etwas sagte. „Du bekommst Ärger.“

„Kann sein.“

„Nicht nur kann sein, sondern wird so sein“, verbesserte ihn Tenten und verweilte stur auf ihrem Fleck. „Und deshalb kann ich auch nicht gehen.“

„Du kannst“, wiederholte Neji seine Worte. „Denn die Tatsache, dass du eingesperrt bist, nagt mehr an dir als meine Bestrafung an mir nagen wird.“

„Aber...“, setzte Tenten an, verstummte jedoch wieder, weil ihr kein Grund einfiel, warum sie bleiben sollte. Außer vielleicht dem Mann vor sich, den sie irgendwie mochte. Hätte sie ihn doch nur unter anderen Umständen kennengelernt... Tenten kaute nervös auf ihrer Unterlippe. „Dich zu fragen, ob du mitkommst, wäre wahrscheinlich Verschwendung, richtig?“

Neji wusste einen Moment nicht, was er sagen sollte, hatte er mit einer solchen Frage doch nun wirklich nicht gerechnet.

„Ich kann nicht“, kam schließlich die Antwort und Tenten war sich sicher, dass sie einen traurigen Unterton wahrgenommen hatte – abgesehen davon, dass sie liebend gern einen solchen gehört hätte.

Tenten zögerte noch einen Moment, ging dann auf Neji zu, stellte sich vor ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Danke“, hauchte sie noch und im nächsten Augenblick war sie verschwunden und ließ einen leicht verwunderten Neji zurück, der nicht wusste, wie es mit ihr weitergehen würde. Oder wie es mit ihm nun weiterging. Er wusste auch nicht, ob er sie jemals wiedersehen würde.

Aber er wusste, dass es das Richtige gewesen war, sie gehen zu lassen, ganz gleich, was kommen mochte.

Er wusste es einfach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Flecki49
2010-12-18T22:45:57+00:00 18.12.2010 23:45
Eiei, also Neji, du Schlingel xD
Das war richtig süß von ihm^^
Interessanter Aspekt, das mit Ino und Neji, sie redet, er hört halb zu... obwohl mich mal interessieren würde, was Shika angestellt hat.
Auch wenn ich zugegeben ein Shika x Tema Fan bin^^
Gut geschrieben, wirklich^^
Lg, Flecki^^
Von:  Kerstin-san
2010-12-18T09:15:23+00:00 18.12.2010 10:15
Hey!
Oha, ich weiß ja nicht zu welcher Zeit das Ganze spielt, aber jemanden wegen dem Diebstahl von einem paar Schuhe so lange ins Gefängnis zu werfen (waren ja schon so zwei, drei Wochen oder?) finde ich ziemlich hart.
Na ja, dass er sie am Ende einfach so frei gelassen hat finde ich auf der einen Seite schon ziemlich süß, aber irgendwas stört mich auch dadran, auch wenn ich nicht genau sagen kann, was. xDD
Aber war sehr schön geschrieben^^
lg
Kerstin


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