Zum Inhalt der Seite

Confidence

[NejiTen]-Adventskalender 2o1o
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

o1. Dezember - Glaubenskrieger I -- Die Geburt


 

WiLLKOMMEN ZUM ERSTEN TÜRCHEN DES NEJiTEN-ADVENTSKALENDERS!
 

Musik:

- 30 Seconds to Mars: „This is War“

- P!NK: „Raise your glass“

- Negative: Album – „Neon“
 


 

Autor: Arethelya

Fandom: Naruto, Konzept teilweise an Angel’s Sanctuary angelehnt

Pairing: Neji x TenTen in Teil II

Thema: Himmel & Hölle / Engel & Dämon

Warning:Sehr viel Diskussionsstoff um die Glaubensfrage! Nichts für jemanden, der nicht gern andere Ansichten hört!

Für diesen Two-Shot habe ich eine eigene Lösung für das Gott/Götter und Schöpfungsproblem entwickelt. Sie basiert zum Teil auf das Christentum in abgewandelter Form und eher meinen Vorstellungen entsprechend, wie es für mich zuweilen logischer klingt. Ich möchte hiermit keine Christen und anderweitig Gläubigen auf die Füße treten und sie damit beleidigen. Es ist nur die alternative Schöpfungsmöglichkeit einer kleinen, unbedeutenden Agnostikerin, die Engel und Dämonen sehr gern hat und es als solches empfindet, dass diese teilweise viel zu kurz kommen.
 


 

GLAUBENSKRiEGER I __ DiE GEBURT
 


 

Menschen suchen ihr Leben lang nach Antworten, die sie nicht erhalten werden. Ihr geheiligter Sinn des Lebens… die erfolglose Suche nach einer nur ihnen bestimmten Aufgabe… die Geheimnisse des Universums. Sie finden viele Lösungen, doch nie die Wahrheit. Es würde ihren beschränkten Verstand überschreiten, weswegen ihre Hüter es schon lange aufgegeben haben, sie auf den richtigen Weg zu führen. Das ist auch der Grund, weshalb sie nicht das Wesen der Welt kennen lernen werden…
 

Menschen haben Religionen, eine so falsch wie die andere... oder sind sie alle gleich richtig? Und an diese Religionen, von denen sie nicht wissen, ob sie die Wahrheit sprechen können, klammern sie sich, leben danach, vergeuden ihre Freiheit, die sie im Gegensatz zu uns überhaupt besitzen, und lassen sich freiwillig in einen Käfig sperren. Ihre Hüter haben sie lange beobachtet. In ihrem Wahn haben sie für ihre Religionen, ihres gleichen getötet, in dem fanatischen Glauben ihrem Gott damit Ehre zu erweisen. Sie unterdrückten, plünderten, missionierten und entmenschlichten sich selbst.
 

Und dabei vollführen sie heuchlerische Gebete, in der zweifelhaften Hoffnung, ihr Herr bringt sie in ein jeweils von ihren Gedanken geschaffenes Paradies.
 

Die Hüter kennen den Herren und sie kennen die Wahrheit des Lebens…
 

.:[∞]:.
 

TenTen erzählt:
 

„Horcht, ihr unwissenden Menschen, ich werde euch eine kleine Geschichte erzählen… eine Erzählung, das die Wahrheit über eure Existenz erzählt.
 

Wie ihr wisst, existierte vor vielen Milliarden Jahren das Große Nichts. Aber es war nicht Nichts! In diesem Raum großer Leere, in dem nichts zu sein schien, kein Denken, Wind und Wetter, ballten sich zerstörerische Energien und wenige Atome, wie sie sich heute nie wieder finden lassen werden. Woher sie kamen, weiß niemand. Selbst wir nicht, die vielmehr aus diesen Tagen wissen, als ihr mit eurer Technologie erfahren werdet.
 

Eines Tages musste es eine Kraftentladung gegeben haben. Das Große Nichts starb in einer gewaltigen Explosion, dem Urknall, und so wurde das Universum geboren… Tod und Geburt gingen schon immer einher
 

Gase, die von der Explosion hervorgerufen wurden, schlossen sich zusammen, materialisierten sich und schufen Sonnen, Planeten und Sterne. Wie viele Jahre dafür wirklich vergingen, wird wohl immer ungewiss bleiben. Das Universum schuf sich selbst in einer unwirtlichen Umgebung und dehnte sich immer weiter aus. Auch dies wisst ihr bereits, dank eurer Möglichkeiten, die ihr euch geschaffen habt.
 

Jedoch noch war nicht von Leben zu denken… so glauben zumindest die meisten von euch. Doch dies ist falsch…
 

Kaum jemand weiß, dass diese Explosion nicht nur Wasserstoffe und andere atomare Teilchen und sehr viel Energie freisetzte… nein… mit ihr wurde eine unstoffliche, nicht feste Materie geschaffen, Anti-Materie, die ein geringes Bewusstsein besaß…
 

Der Eine, den Menschen Gott, Allah, Jahve, Zeus, Kronos oder sonst wie nennen, wurde geboren. Anti-Materie, ohne eine Form, mit dem Verstand eines Kindes. Ja, eines Kindes. Kaum fähig zu denken, nur zu lernen, indem es ausprobiert und übt. Niemals würden Menschen auf den Gedanken können, dass Der Eine bei Seiner Geburt von Seiner geistigen Kompetenz einem Menschen der heutigen Zeit weit unterlegen war. Nicht das Wesen, das das absolut Gute ist, das allmächtige Wissen in sich birgt und ohne Fehl ist.
 

Damals wanderte Er ziellos durchs All, ohne zu wissen, was und wer Er war, ohne Ahnung, dass es eine Welt außerhalb der düsteren Finsternis der Galaxien gab.
 

Aber eines Tages fand Seine Suche ein Ende. Der Planet Erde, der damals am Anfang seiner Entwicklung stand und bereits über einen Mond verfügte, fesselte Ihn und Er entschied zu bleiben. Er beobachtete mit Faszination, wie der Planet allmählich abkühlte, sich formte und fest wurde und wie die kochende Ursuppe des Meeres vor sich hin brodelte. Ja, die Erde entstand ohne Sein zutun. Doch ohne Ihn wäre sie nie zu dem geworden, was sie heute war. Der Eine hatte keine geringe Rolle bei der Entstehung des Lebens auf Erden, doch war Er nicht der „Große Schöpfer“, wie Ihn die Menschen gern betiteln. Viel mehr war es ein Zufall, dass eine kleine Handlung Seinerseits die entscheidende Kettenreaktion auslöste, die Leben möglich machte…
 

Der Eine, bestehend aus energiereicher Anti-Materie, erfüllt von Kräften, die Er weder verstand noch zu kontrollieren wusste, löste bei der Berührung der aufgeladenen Atmosphäre einen Energiestoß aus, der ein gewaltiges Unwetter zufolge hatte. Bei diesem Unwetter und den zahlreichen Blitzen, der erhitzten Kohlenstoffdioxid reichen Luft und der kochenden Ursuppe, kam eine chemische Reaktion zustande, die mit heutigen Mitteln nicht nachzuahmen ist. Deren Folge waren chemische Verbindungen, aus denen dann die Einzeller entstanden… die ersten Lebewesen auf dem Planeten Erde.
 

Er begriff zuerst nicht, was geschah. Doch Er konnte zusehen, wie das Leben auf der Erde gedieh. Wie die kleinen Einzeller sich weiterentwickelten zu mehrzelligen Organismen, die zuerst als Pflanzen die Atmosphäre mit Sauerstoff anreicherten und so den Weg ebneten für die Tiere, die ihnen nachfolgten… erst Fische und dann die Landbewohner.
 

Für Ihn verlief dieser Prozess wohl in großer Schnelligkeit, denn Er lebt außerhalb des normalen Zeitverständnisses. Zu dem Zeitpunkt, als sich die Saurier entwickelten und zu Herrschern des Planeten wurden, befand Er sich auf dem Niveau eines Kleinkindes, das gelernt hat zu greifen und zu spielen und winzige Laute auszustoßen.
 

Er begleitete den Planeten in seiner Entwicklung, nicht ohne allmählich Seine Möglichkeit der Beeinflussung zu entdecken. Er war in der Lage mit Seinen in sich verborgenen Energien Stürme hervorzurufen, Gewitter zu provozieren und im Meer Wellen hochschlagen zu lassen. Am Anfang war es für Ihn ein Spiel. Irgendwann wollte Er mit diesen Wesen spielen, doch Er musste erkennen, dass die Tiere Ihn nicht wahrnahmen. Sie beachteten Ihn nicht, sahen Ihn nicht. Zuerst war Ihm das unbegreiflich und vor Wut, verteilte Er Seine Kräfte und suchte etwas, woran Er sie auslassen konnte.
 

Und Er war nicht in der Lage zu erkennen, welchen großen Fehler Er beging.
 

Unbeabsichtigt hatte Er den Asteroiden, der auf die Erde zusteuerte, in Seiner Wut mittels Seiner Kräfte beschleunigt. Sein Verstand war nicht in der Lage zu erfassen, welche Folge es haben könnte für die Lebewesen auf Seinem ausersehenen Spielplatz.
 

Der Verlauf des Unglücks ist bekannt. Durch die zusätzliche Energie Des Einen besaß der Meteorit genug Zerstörungskraft, um fast alles Leben auf der Erde auszulöschen. Vegetation starb, die Dinosaurier wurden ausgerottet. Nur wenige Arten überlebten, von denen die heutige Fauna abstammt.
 

Er war zuerst sehr unglücklich darüber. Wie ein störrisches Kleinkind wollte Er zuerst Seinen Spielplatz aufgeben und einen neuen suchen, doch da entdeckte Er die Überlebenden, die einen neuen Spielplatz für Ihn erbauten. Und Jahrhunderte zogen dahin.
 

Mit der Zeit und diversen Versuchen erkannte Er, dass die Wesen Ihn nicht ignorierten, sondern wirklich nicht wahrnehmen konnten oder nur als eine kalte Brise auf ihrem Körper spürten. Erst mit zunehmendem Alter konnte Er verstehen, dass Er für sie nicht sichtbar war. Er lebt auf einer anderen Sphäre des Seins, die für lebende Existenzen nicht erreichbar ist.
 

Zu dem Zeitpunkt, als der erste Affe sich aufrichtete, um über die Grassteppen nach Feinden Ausschau zu halten und so die Entwicklung einer ganz neuen Art begünstigte, war Er in dem Alter eines Kleinkindes, das perfekt sprechen und laufen kann und von einem unstillbaren Wissensdurst sowie Selbstbestimmungsdrang geplagt wird. Außerdem war Er nun in der Lage diverse abstrakte Vorgänge vorausschauend zu erschließen und logisch nachzuvollziehen. Es war Ihm auch möglich, Vorlieben zu entwickeln und sein Gefühlsleben war soweit ausgereift, dass Er in der Lage war, jemanden zu bevorzugen und zu vernachlässigen oder heftige Abneigung zu entwickeln.
 

So kam es, dass die Vorfahren des Menschen zu Seinen Lieblingen aufstiegen, da sie, wie Er feststellte, die erfindungsreichsten Wesen auf dem Planeten waren und sie sich immer weiter entwickelten und veränderten.
 

Mittels Seiner Kräfte begünstigte Er ihre Entwicklung. Er erkannte, dass sie Wasser brauchten, sonst starben sie, also provozierte er Gewitter nach einer trockenen Periode. Er besänftigte Stürme, die sie getötet hätten. Zwar war Er nicht in der Lage, sie vor allem zu bewahren, aber Er sicherte ihr Überleben. Er begann zu entscheiden, dass der Mensch alles bekommen sollte, was dieser brauchte und die anderen Lebewesen Futter sein sollten. Die Tiere, die die Menschen angriffen, waren Feinde und so oft wie möglich strafte Er sie.
 

Als die Menschen immer mehr Körperbehaarung verloren und erkannten, dass große Mächte in der Natur wirkten, die sie sich nicht erklären konnten, wollte Er auch wie sie sein. So aussehen wie sie. So gehen und reden wie sie. Und so versuchte Er mittels Seiner Kräfte, sich zu einen von ihnen zu machen. Stofflich, denn Er hatte erkannt, dass dies ihr größter Unterschied war. Aufgerichtet. Und mit großem Gehirn.
 

Er scheiterte an dem Versuch. Er konnte Seine Gestalt nicht festigen, nicht vollends. Er blieb unwirklich und Sein Äußeres unterschied sich von dem Ihrigen. Sein Körper war größer und länger, Seine Gliedmaßen hatten andere Proportionen und Er besaß kein Geschlecht, denn es war Ihm nicht möglich, von sich selbst in einer bestimmten Kategorie – und sei es nur Mann oder Frau – zu denken.
 

Um einen Ausgleich zu diesem misslungenen Experiment zu erzielen, versuchte Er selbst etwas zu kreieren. Er wollte selber Lebewesen wie Seine Lieblinge schaffen, die ihnen verständlich machen konnten, wer Er war, sodass endlich eine Brücke zwischen Ihm und den Menschen möglich war. Außerdem wollte Er auch etwas schaffen, das vielleicht sogar besser war als die Menschen, die von diesem Planeten geboren worden waren. Er hatte eine unerklärliche Eifersucht auf die Erde entwickelt, die Leben hatte hervorrufen können, was Er nicht konnte.
 

Mit aller Macht wollte Er selbst Menschen schöpfen.
 

Auch das Experiment misslang. Die Wesen, die er aus Erde und Wasser, Feuer und Wind, Licht und Schatten formte, waren absurder Gestalt, nur halbstofflich wie Er, ungehorsam, aggressiv und alles andere als den Menschen ähnlich. Trotzdem verspürten sie eine heiße und heftige Liebe Ihm gegenüber, Er, der sie erweckt und Leben eingehaucht hatte. Sie nannten Ihn in ihrer unvollkommenen Sprache Den Feueratem, denn Sein heißer Atem hatte sie gerufen.
 

Doch Er war mehr als enttäuscht von den Kreaturen, die Er geformt hatte. Er verstieß sie, kaum dass sie ihre ersten Gehversuche gemacht hatten, um Ihm zu dienen. Er wandte sich von Seinen Kindern ab und den Menschen, Seinen Lieblingen, wieder zu.
 

Die Erstgeborenen bemerkten dies und in ihrem verletzten Stolz und ihrer unerwiderten Liebe schworen sie Rache. Sie griffen die Menschen an, um jene zu töten, die ihnen den Vater geraubt hatten, doch Er vertrieb sie und verbannte sie in eine andere Sphäre der Erde. Die Menschen, Angst erfüllt, nannten sie Dämonen ob ihres schrecklichen Aussehens und ihrer tiefen Gier nach Blut.
 

Dort, an den verborgenen Orten, die später von den Menschen Die Sieben Höllen genannt wurden, schwärte der Hass der Erstgeborenen. Sie übten sich in ihrer Macht, die sie von Dem Einen erhalten hatten, um den Menschen und Ihm würdig zu dienen. Sie würden sie nun für das Gegenteil benutzen. Und immer wieder griffen sie die Menschen an, doch sie wurden regelmäßig zurückgeschlagen, was ihren Hass nur noch verstärkte.
 

Sie warteten in der Dunkelheit auf ihre große Chance.
 

Die Zeit raste dahin. Inzwischen waren die Menschen sässig geworden und entwickelten Rituale, beteten andere Götter an, die Er ihnen noch auszutreiben gedachte und Er… Er war inzwischen ein großes Kind, noch nicht in der Pubertät, aber kurz davor. Er war noch nicht reif genug, um zu sehen, dass die Menschen nicht so gut waren, wie Er glaubte. Geflissentlich sah Er darüber hinweg, dass sie schon damals einander angriffen, verletzten, bekriegten und töteten. Vielleicht verstand Er mit Seinem geringen Horizont auch nicht, dass sie mit ihrer geistigen Kompetenz solche Dinge nicht tun dürften. Aber so lernte Er fälschlicher Weise das Töten und Unterdrücken als eine normale Handlung zu betrachten, die der Stärkere den Schwächeren antat. Umso mehr Kriege sie führten, desto selbstverständlicher wurde es für Ihn und umso weniger entwickelte Er ein Verständnis für gut und böse. Er dachte nicht in diesen Systemen, es war alles gleich.
 

Und weil Er es nicht zu unterscheiden wusste, betrachtetet ihr Menschen euren Gott sowohl als gütig als auch rachsüchtig. Dabei ist Er weder das eine noch das andere, auch heute noch. Aus moralischer Sicht sind Belohnung und Bestrafung für Ihn dasselbe. Nur anhand Seiner Erfahrung wusste Er, wann das eine zutraf und wann das andere. Das Warum könnte Er nicht erklären.
 

Er hatte sich inzwischen in ein störrisches, heranwachsendes Kind entwickelt, das seine Versuche weiterführt, nachdem es eine Zeit lang vor Frustration getobt hat. Irgendwann gelang es Ihm: Das Formen einer neuen Art, einer Rasse, die dem Menschen ähnelt, ohne Mensch zu sein. Denn nicht nur, dass Er sie den Menschen gleich machte, nur irgendwie schöner, kälter, ästhetischer und graziler, nein, Er verband sie mit den Ihm am zweitliebsten Wesen des Planeten – den Adlern. Er gab ihnen Adlerschwingen, machte diese ihren Körpern entsprechend größer, damit sie weite Distanzen überwinden und sich über die Menschen erheben konnten, um über große Entfernungen ihre Feinde aussichtig zu machen. Er schuf sie als Diener der Menschen, als ihre Beschützer und als Seine Kinder, die Ihm Untertan waren. Er gab ihnen verschiedene Ränge und Aufgaben, unterschiedliche Gesichter und obwohl sie alle Seine Kinder waren, machte Er die wenigsten zu Geschwistern. Er nannte sie Die Malak. Engel in der heutigen Sprache der Menschen.
 

Und weil sie so schön und gelungen waren, hatte Er Zuneigung für sie. Besonders einen unter ihnen, genannt Luzifel, der Lichtbringer und der schönste unter ihnen mit seinen langen, schwarzen Haaren und den eisblauen Augen, die tief in die Seele eines jeden Lebewesens blicken konnten. Ihm schenkte Er große Macht und viel Aufmerksamkeit, war er doch den Menschen am ähnlichsten.
 

Er holte die Malak in Sein Reich, das Er sich in den Jahren erschaffen hatte. Dort sollten sie mit Ihm leben, Ihm dienen und von dort aus beobachten, wenn die Menschen Hilfe brauchten vor den Erstgeborenen, die doch eigentlich ihre älteren Brüder und Schwestern waren. Aber aus Liebe und Treue zu ihrem Vater kämpften sie gegen die Dämonen und taten alles, um Ihn zu gefallen.
 

Denn sie hatten drei Fehler…
 

Der erste Fehler: Sie waren wie Er nicht wirklich, nur halbfest in der Welt der Menschen. Manche von ihnen konnten die Malak sehen, berühren… andere waren nicht einmal in der Lage sie zu spüren. Ihr Einfluss war gering und hing von der inneren Kraft des Menschen ab beziehungsweise seiner Nähe zu den Mysterien.
 

Der zweite Fehler: Sie wollten Seine Liebe voll und ganz, waren sie doch Seine Geschöpfe. Insbesondere die heißblütigen Eiferer unter ihnen strebten nach Seiner Aufmerksamkeit, die ihnen verwehrt blieb, da Er nur die Menschen aus vollem Herzen liebte. Sie verzehrten sich in ihrem Verlangen und sie begannen vor Eifersucht auf den Menschen zu verbrennen, dass sie alsbald vergaßen, wer sie wofür geschaffen hatte.
 

Der dritte und entscheidende Fehler:
 

Die Malak hatten etwas geschenkt bekommen, dass nur die Menschen empfanden – fleischliches Begehren nach Nähe, der intimste Ausdruck der Liebe, der nicht nur dem puren Selbsterhaltungstrieb erwachsen war, sondern eine überlegene Sexualität bewies, die aber auch missbraucht werden konnte. Und Er verabscheute die Fleischeslüste…
 

Der Eine, ein Wesen, das von sich selbst nicht imstande war als Geschlecht zu denken und das in Seiner Jugend absolut asexuell war, ekelte sich vor der körperlichen Liebe. Er verstand auf eine bizarre Weise die Notwendigkeit dieser Praxis, aber akzeptieren konnte Er sie nicht. Aber da Er erreicht hatte, selber Leben zu schaffen, wusste Er, dass es für die Malak nicht notwendig war, diese widerwärtigen Praktiken auszuführen. Er konnte immer Neue ihrer Art erschaffen.
 

Deswegen verbot Er ihnen die geschlechtliche Liebe, verbot ihnen jemals einen anderen ihrer Art mehr zu lieben als Ihn, ihren Schöpfer, ihren Herren, ihren Vater.
 

Aber kann man so einfach dem Herzen verbieten zu lieben? Dem Körper entsagen zu begehren, wenn jede Faser deines Inneren danach schreit?
 

Einige der Malak widersetzten sich dem Gebot, heimlich, um ihren Vater nicht zu zürnen, von dem sie sich Verständnis ihrer Lage erhofften. Doch dann geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte:
 

Die ersten Missgeburten wurden geboren.
 

Es wurden Malak gezeugt, die eine unstimmige Anzahl an Flügeln besaßen, in gar merkwürdigen Farben, die von den typischen weißen, schwarzen und grauen Schwingen abwichen. Entstellte Gesichter, psychotische Geister – schizophren oder neurotisch, kleinwüchsige Körper und ihre Kräfte… ihre Kräfte überstiegen das Maß, das ein Malak besitzen sollte. Kinder zweier einfacher Engel erhielten den Rang eines Seraphin, die ranghöchsten Engel überhaupt.
 

Die ersten geborenen Malak wurden getötet und verbannt und… Er, Der Eine, ließ zum Zeichen Seiner Autorität all jene, die Seine Gebote überschritten hatten, öffentlich hinrichten.
 

Am Anfang waren sie eingeschüchtert und sie gehorchten.

Am Anfang begannen sie andere ihrer Art zu ächten, die sich Seinen Geboten nicht beugten, und dennoch Gefühle für andere Malak entwickelten.

Am Anfang töteten sie sich auf Seinen Geheiß gegenseitig, in der Hoffnung, doch Seine Liebe für ihre Treue zu erringen.

Am Anfang zumindest…
 

Denn nach Jahrhunderten begann einer unter den Malak zu lieben, was er selbst niemals für möglich gehalten hätte, was er sich selbst immer verweigert hatte, was er nicht gebraucht hatte und gerade ihm wäre diese Tat niemals verziehen worden, wenn Er es herausgefunden hätte.
 

Luzifel, der schönste aller Engel, hatte sich in eins der neuesten Kunstwerke Des Einen verliebt. Er begehrte Lilith, den ersten Menschen, den Der Einen inzwischen erfolgreich ins Leben gerufen hatte, nachdem Seine beiden anderen Modelle Adam und Eva einfach wieder zu Staub zerfielen. Sie war stofflich, wirklich und hatte dennoch einen Bezug zu Seiner Sphäre des Seins, sodass sie in der Lage war, Ihn und die Malak zu sehen und zu sprechen. Sie war die perfekte Schöpfung, eine Heilige, Sein Sprachrohr.
 

Aber Lilith liebte Luzifel, nicht Den Einen, wofür sie noch büßen sollte. Sie entschied sich für den höchsten aller Engel, anstatt im Namen ihres Schöpfers unter den Menschen zu wandeln und von Seinen Worten zu künden, damit die Menschen Ihn als übermächtiges Wesen anerkannten.
 

Der Lichtbringer wusste, welche Strafe ihn allein für sein Begehren erwarten würde, aber er war nicht bereit das aufzugeben, was er spürte, wenn Lilith bei ihm war. Und nun verstand er all jene, die er zuerst geächtet und im Namen seines Herren verfolgt und getötet hatte. Er verstand ihr Leid und das ihnen Unrecht getan wurde… weil die Liebe in all ihren Facetten das schönste Geschenk war, das man besitzen konnte.
 

Damit begann seine zunächst stille Rebellion. Im Untergrund versammelte er all jene, die mit der Herrschaft Des Einen nicht mehr zufrieden waren, um Ihn von Seinem Thron zu stoßen.
 

Der Eine war inzwischen zu einem pubertierenden Jugendlichen herangewachsen, rechthaberisch und störrisch, wenn auch zweifelnd und unsicher, sich selbst entdeckend und sich selbst ob Seines Geschlechtes erfragend, und trotz allem immer noch absolut uneinsichtig. Liliths Weigerung Seines Befehls stimmte Ihn überaus zornig. Noch wütender machte Ihn, dass sie Ihm offen gestand, dass sie einen Engel liebte.
 

Als Er in Anwesenheit all Seiner Kinder beschloss, Lilith in die Hölle zu verbannen, da sie sich Ihm verweigerte, um bei einem Ihm unbekannten Malak zu sein, erhob sich Luzifel vor allen und protestierte.
 

Und er war nicht allein… viele Tausende, die sich ihm angeschlossen hatten, erhoben sich, um Krieg gegen ihren Vater und ihre Brüder und Schwestern zu führen. Für die Freiheit ihrer Herzen, für die Freiheit ihrer Seelen, um keine Sklaven der Menschen und dieses Wesens zu sein!
 

So kam es, dass sich Engel gegen Engel wandte, dass die ersten fielen, und Blut auf heiligem Boden vergossen wurde, der nie wieder rein gewaschen werden konnte.
 

Und hier setzt meine Geschichte ein, die Geschichte des vier geflügelten Seraphins TenTen, der erste Gefallene Engel in der Geschichte der Malak.
 

- to be continued -
 


 

Finito!

Liebe Leser, hiermit endet der erste Teil meines zweiteiligen OS „Glaubenskrieger“. :) Ja, der NejiTen-Adventskalender versucht sich an einem neuen Konzept, der auch Zweiteiler beinhaltet. Der erste Teil ist als Prolog ausgelegt und hat nichts mit NejiTen zu tun, ich weiß. Es ist die Hintergrundgeschichte für die eigentliche Handlung, die in ein paar Tagen folgen wird. ;) Bis dahin müsst ihr euch noch gedulden ^^ Dann wird der Schreibstil auch etwas anders sein. Ich musste mich ja für so einen komplexen Sachverhalt doch recht kurz fassen (ICH find das kurz xD) und außerdem erzählt das ja jemand. Das klingt natürlich anders, als wenn ich das als auktorialer, unbekannter Erzähler geschrieben hätte ^^
 

WiCHTiG:

Ich hoffe, ihr haltet meinen Gott nicht für allzu böse und tyrannisch. Aber vergesst bitte nicht, dass ich ihm den Verstand eines Kindes gegeben habe und ihm zu einem Kind gemacht habe, das selber erlernen muss, was richtig und falsch ist, weil es niemanden hat, der es ihm vorlebt oder sagt. Und er hat nun mal keine Ahnung von Liebe/ Sex. Ich hab ja erklärt, dass er es eklig findet. Warum er seine Gesetze nicht ändert, nachdem er selbst über sein Geschlecht zu reflektieren beginnt, erkläre ich noch. ^.^
 

Aber ich fürchte, es bietet dennoch sehr viel Diskussions- und Zündstoff xD Weia. Nicht vergessen, das ist rein fiktiv, ja? Ich will hier keine gläubigen Menschen und so diskriminieren oder beleidigen oder sonst was in der Richtung. Ich habe nur eine eigene Erklärung erfunden, um darauf eine Geschichte aufzubauen... Es ist natürlich stark an die biblische Geschichte angelehnt bzw. die jüdische… ja… Aber das liegt tendenziell eher daran, dass das Christen- und Judentum zwei sehr interessante Religionen sind, die mit die bekanntesten Figuren besitzen. Von Adam, Eva, Lilith, Luzifel (das mit dem L ist so gewollt, vor seinem Fall hieß er nämlich so), etc… hat im Prinzip fast jeder schon einmal gehört.
 

Nun ja und ich bin nicht der einzige Mensch auf Erden, der darüber schon einmal nachgedacht und geschrieben hat. ^^
 

So, ich hoffe, ihr hattet Spaß mit eurem ersten Türchen und verfolgt auch dieses Jahr fleißig unseren NejiTen-Adventskalender ^^
 

Bis denne de are ♥



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  yugi-san
2017-06-15T11:17:56+00:00 15.06.2017 13:17
Was für eine gelungene Einleitung^^
Dein Erzählstil ist wirklich fesselnd und schön zu lesen. Insbesondere deine Darstellungsweise von Gott hat mich wirklich fasziniert und ich finde es bemerkenswert, wie sachlich du daran herangegangen bist (Gott/Religion war schon immer ein heikles Thema) ohne damit deinem Schreibstil zu schaden.
Die Idee des Prologes finde ich sehr interessant und sollte der Adventskalender in dieser Richtung weitergehen, freue ich mich die nächsten Kapitel lesen zu können (ich muss jetzt nicht mehr darauf warten, wie die Mexxler im Adventsjahr).

Mfg
yugi-san

Von:  Flecki49
2010-12-05T13:59:41+00:00 05.12.2010 14:59
So... hey, ich komm erst jetzt dazu mal ein Kapitel zu lesen und dann gleich sowas! Das hat mich fasziniert. Besonders die erzählperspektive hat mir gefallen, und das Gott eben nicht schon von Geburt an der weise, allwissende alte Mann ist, als den wir (oder zumindest ich) ihn uns vorstellen.
Nein, eigentlich bin ich überzeugte Atheistin, um Gott und den ganzen Kram mach ich mir nicht so den Kopf... Bleibt jedem selbst überlassen.
Also, wie gesagt, ich finde die Geschichte bis hierher sehr gut und erwarte mit freuden den zweiten Teil^^
lg, Flecki^^
Von:  Kerstin-san
2010-12-04T10:25:36+00:00 04.12.2010 11:25
Hey!
Wow der OS war wirklich richtig, richtig gut.
Am Anfang hat mich das irgendwie an Nathan der Weise erinert, haben wir vor gar nicht allzu langer Zeit in der Schule gelesen und da haben wir auch über die Religionen diskutiert.^^
Interessante Theorie, dass der Schöpfer das Leben mehr aus Zufall raus hat entstehen lassen, als dass es geplant war.
Auch das er sich von einem Kleinkind sehr langsam weiterentwickelt find ich ne gute Idee.
Ich find die Geschichte hat was, sie ist richtig gut aufgebaut und die Engel bzw. der Eine habne mich teilweise an die griechischen Götter erinnert, leicht reizbar und so^^
Ich bin auf jeden Fall auf den zweiten Teil gespannt!
lg
Kerstin

Von:  Jacward
2010-12-02T18:31:00+00:00 02.12.2010 19:31
Wow!
Sehr seeehr interessant. Ich finde Engel/Teufel Geschichten sehr schön!
Der erste Teil deines OS hat mich an die Filmreihe "Gefallene Engel" erinnert. Naja, passt ja auch zum Thema. xD
Ich freu mich auf die Fortsetzung!
LG
Von:  moonlight_005
2010-12-01T17:20:59+00:00 01.12.2010 18:20
*vorsichtig reinlug* Bin ich die Erste? Nun, wenn ich mich dieses Jahr schon nicht beteilige, dann schreibe ich wenigstens ab und an einen Kommentar.

Jetzt zu dir Are: Ich muss sagen den Stoff, den du dir ausgesucht hast, ist sehr heikel, um es mal so zu sagen. Etwas, über das seit Jahrhunderten gestritten wird und das wir vermutlich nur durch ein Wunder begreifen. Ich persönlich fand es jetzt überhaupt nicht schlimm, dass du die Hintergrundgeschichte so aufgerollt hast. Es ist eine noch recht sachliche, aber sehr interessante Erzählweise. Es erinnert mich ein bisschen an die Aufsätze, die ich über Integration, Alkohol etc. geschrieben habe. Das hat immer Spaß gemacht und deine Version dieses Schreibstils ist sehr packend. Natürlich sind Engelgeschichten im Kommen, nach dem Vampirkram muss es ja mal Abwechslung geben, aber hier ist noch ein Hauch Geschichte drin. Einge Dinge hören sich davon sehr sorgfältig recherchiert an. Man kann drüber streiten, ob man es jetzt noch länger haben wollte, aber ich fand die Länge okay. Was mich jetzt interessiert ist natürlich was für eine Handlung du da reinbauen willst. Vor allem mit Neji und Tenten. Vom Bauchgefühl klingt das ganze ein wenig düster, weil du am Ende schreibst, Tenten wäre ein gefallener Engel. Ich kombiniere das mal so, dass sie bei dem Einen in Ungnade fällt, wahrscheinlich aufgrund der Liebe. Was ich mich noch frage ist, was aus den Erstgeborenen geworden ist / wird, die der Eine erschaffen hat. Da Luzife(r/l?) ja irgendwo böse wird/ zum Teufel wird, denke ich, dass du da noch mal etwas reinbringst, aber ich lasse mich mal überraschen. Das klingt auf jeden Fall sehr viel versprechend, angenehm zu lesen war es auch ^^

hdl
moony


Zurück