Die Abmachung
Im Hafen von Syrop, ein paar Minuten zuvor
Ein wütendes Paar Augen verfolgte die beiden flüchtenden Gestalten, die nun beinahe völlig hinter ein paar Hügeln verschwunden waren. Die Oberlippe des Vizeadmirals zuckte, als der Pirat und der Schütze dann gänzlich aus seinem Blickfeld verschwanden.
Er versuchte aufzustehen, doch der Schmerz in seinem Knie ließ ihn nicht lange auf den Beinen bleiben. Er sackte wieder zusammen und wandte sich nun zu einem der Soldaten neben sich.
„Los! Hinterher. Ich will wissen, wohin sie segeln!“ Der angeblaffte Soldat riss die Augen auf, salutierte schnell und machte dann den beiden Angreifern hinterher. Etwas zufriedener nickte Onigumo, ehe er einem weiteren Marine anbrüllte.
„Und du, bring mir eine Teleschnecke. Ich muss Admiral Senghok informieren.“
„Jawohl, Sir!“
Grand Line, in Mary Joa, Senghok’s Büro
Der Admiral starrte gedankenverlorenen aus Fenster, während er mit einer Hand über den Kopf seiner Ziege streichelte. Seit etlichen Minuten verharrte er nun schon so schweigend, bis ihn plötzlich das Klingeln seiner Teleschnecke ihn aus seinen Gedanken zurück in die Realität holte. Er hob ab und augenblicklich schallte die Stimme von Onigumo aus dem Mund der Schnecke.
„Admiral Senghok, vor einigen Tagen haben wir einen Hinweis bezüglich des Aufenthaltsortes von Gold Roger erhalten. Wir haben uns sofort auf den Weg zu dieser Insel gemacht und begonnen sie zu untersuchen, als dieser rothaarige Bursche aufgetaucht ist.“
„Sie meinen diesen Shanks?“
„Ja, genau der. Dieser Idiot hat neunzig Prozent meiner Mannschaft außer Gefecht gesetzt, sodass wir nicht mehr in der Lage sind die Piraten zu verfolgen. Ich…“
„Sie brauchen nicht weiter zu sprechen. Ich werde mich sofort um die Angelegenheit kümmern. Der Junge ist lange genug ungestraft davon gekommen. Wird Zeit, das er auch einmal ein Kopfgeld erhält. Brandnew wird sofort davon in Kenntnis gesetzt. Bleiben Sie wo sie sind. Ich werde Ihnen Verstärkung zu schicken, auch wenn Roger und seine missratenen Mannen nicht mehr dort sind.“
„Verstanden.“
Damit erstarb die Stimme aus dem Mund der Teleschnecken und das Tier schloss wieder seine Augen.
East Blue, Syrop, vor der Oro Jackson
Immer noch starrte Yasopp in das breit grinsende Gesicht des Strohhutträgers.
„Meinst du das ernst?“
„‘Türlich. Mein vollster Ernst sogar. Das wäre bestimmt lustig.“
Das Lächeln von Shanks wurde mit jedem gesprochenen Wort breiter und als er schließlich fertig war, trat er einen Schritt zu Seite um Yasopp einen Blick auf das Piratenschiff zu gewähren. An der kleinen Bucht, die der Schütze nun genauestens einsehen konnte, lag ein riesiges Schiff mit roten Segeln.
Yasopp’s Augen wanderten von einer Seite zur anderen, begutachteten das ganze Schiff bis sie sich plötzlich stark weiteten. Mit einem Panikschrei wich er ein paar Zentimeter von Shanks und dem Schiff weg, während seine Augen nun panisch von der Flagge zu Shanks und wieder zurück schnellten.
„Was ist denn jetzt los, hä?“ Völlig verständnislos nahm Shanks seinen Strohhut vom Kopf und kratzte sich am Kopf, während sein Blick nun zwischen der Oro Jackson und dem entsetzten Yasopp hin und her schweifte. Doch der Blondhaarige gab keinen Ton von sich ehe er sich nicht beinahe vollkommen von dem Schock erholt hatte.
„Du…du bist Pirat in der Bande des Piratenkönigs?!“
„Ja, und?“ Nachdem sich Shanks erste Verständnislosigkeit bezüglich Yasopp’s Panikanfalls verzogen hatte, machte sich nun die nächste bei ihm breit.
„Wie ‘ja, und‘? Der Piratenkönig gilt als der grausamste aller Piraten. Jeder, wirklich beinahe jeder Mensch auf der Welt hat Angst vor ihm.“
„Ja, das hab ich auch schon gehört. Und das ist wirklich der größte Blödsinn, der mir jemals zu Ohren gekommen ist.“ Shanks verschränkte gelangweilt die Arme hinter dem Kopf und schaute zurück zum Schiff. „Niemand muss vor unserem Käpt’n Angst haben. Weder einer von uns an Bord noch irgendjemand anderes.“
Der Strohhutträger drehte seinen Kopf weg von der Oro Jackson zurück zu dem immer noch skeptisch dreinschauenden Yasopp. Wieder kratzte sich Shanks am Hinterkopf um sich zu überlegen, wie er Yasopp von der Wahrheit der seiner Aussage überzeugen konnte. Dann kam ihm eine Idee.
„Hier.“ Shanks hob seine linke Hand hoch und präsentierte ihm stolz den Strohhut, welchen er sonst immer auf seinem Kopf trug. Der Schütze hob, immer noch voller Skepsis, eine seiner Augenbrauen.
„Ein alter Strohhut?“
„Das ist nicht irgendein alter Strohhut. Den hat mir der Käpt’n geschenkt.“ Yasopp’s Skepsis verwandelte sich urplötzlich in Überraschung.
„Und warum?“
„Das ist jetzt schon viele Jahre her. Ich war noch nicht sehr lange an Bord und-“ Shanks stoppte plötzlich abrupt mit seiner Erzählung, als eine Stimme über die Hügel der Insel hallte. Beide spitzten die Ohren um zu verstehen, was die Stimme, die vom Schiff her kam, schrie. „SHANKS, WO STECKST DU SCHON WIEDER?“
Sofort wurde der Rothaarige kreidebleich, während Yasopp nun grinste.
„Ich dachte, vor deinem Kapitän brauchst du keine Angst haben?“
„Ja, vor dem Kapitän nicht, das stimmt schon. Aber das da war grad Rayleigh und vor dem sollte man besser Angst oder wenigstens Respekt haben, wenn man die Zeit an Bord überleben möchte.“
Ein Seufzen seitens Shanks ertönte und er setzte sich wieder den Strohhut auf den Kopf.
„Ich glaube, es wird Zeit. Also, was ist nun? Willst du mit?“ Der Strohhutträger schielte noch einmal hoffnungsvoll zu Yasopp hinüber, doch dieser schüttelte den Kopf.
„Nein. Ich kann im Moment wirklich noch nicht. Vielleicht würde ich ja in ein, zwei Jahren-“ „Einverstanden. Ich nehm dich beim Wort. Wir werden uns bestimmt noch einige Zeit auf dem East Blue rumtreiben eh wir dann zur Grand Line fahren. Sobald wir uns dorthin aufmachen, lasse ich dir eine Nachricht zukommen.“
„Du machst keine halben Sachen, oder?“ Yasopp hatte sich nun endlich vom Boden erhoben und schaute nun zu Shanks und seinem breitem Grinsen.
„Ich will nur sicher gehen, das du wirklich mitkommst. Also dann, man sieht sich.“
Mit diesen Worten begann der Rothaarige den Hügel zum Schiff hinunter zu laufen, doch nach ein paar Metern stoppte er noch einmal, drehte sich zu Yasopp um und rief ihm etwas zu.
„Und grüß deinen Sohn von mir.“
„Mach ich.“
„Gut.“
Damit verabschiedete sich Shanks endgültig von Yasopp und lief eilig zurück zum Schiff.
Auf der Oro Jackson:
Mit bebenden Nasenflügeln beobachtete Rayleigh wie Shanks auf den schmalen Strand zu kam. Mal wieder überlegte er sich schmerzhafte Strafen, stoppte seine Überlegungen jedoch, als er sah, wie Shanks ankam. Seine ganze Kleidung und sein Gesicht waren blutverschmiert und bereits aus der Ferne rief er dem dunklem König etwas zu. Erst ergaben die Worte keinen Sinn, doch je näher der Rothaarige kam, desto klarer wurden seine Schreie. „Wir müssen weg. Auf der Insel ist ein Vizeadmiral.“
Sofort rannte auch Rayleigh los um alle anderen aus ihrem Mittagsschläfchen zu erwecken.. Maulend standen die meisten der Piraten auf und begannen damit die Segel zu setzen. Selbst Ace kroch auf einem der Masten herum um zu helfen.
Und nach einer halben Stunde war die Gecko-Insel schon wieder aus dem Blickfeld der Piratenbande verschwunden.
Auch Yasopp war, nachdem Shanks aus seinem Blickfeld verschwunden war, zurück nach Syrop gegangen. Und so war der kleine Hügel nun wieder völlig verlassen. Oder zumindest beinahe, denn in einem der Büsche hockte immer noch ein junger Mann in blau-weißer Uniform und starrte wie versteinert auf das Gewässer des Ostens, hatte er doch immer noch das Bild eines Kindes in den Seilen der Takelage vor Augen.
Und vor allem schallte in seinen Ohren immer wieder das Wort, mit welchem der Junge den Piratenkönig angesprochen hatte. Der Soldat schluckte und schaffte es endlich sich aus seinem Schockzustand zu erlösen. Er stolperte aus seinem Versteck und lief dann mit zitternden Knien zurück zum Hafen.
Der Vizeadmiral musste umgehend informiert werden.
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Okay, das mit Yasopp ist jetzt eine Lösung, die sich nach dem Unetschieden der Abstimmung ergeben hat.
