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Dicembre

26 Tage Weihnachten
von

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Erster Dezember

Die Residenz in Japan war pompös – und gerade gut genug für die Vongola. Das Anwesen in Italien sah selbstverständlich schöner aus, aber das hier … ging. Man konnte damit arbeiten. Fand Xanxus. Zumindest diese paar Tage lang. Wenn man musste.

Der im Anzug gekleidete Niemand in der Eingangshalle nahm ihnen die Uniformmäntel ab und erklärte irgendwas zu Programm und Büffet, wovon Xanxus nur den Satz »Alkoholisches wird jeden Abend ausgeschenkt« innerlich dankend aufnahm. Der Rest war ihm egal. Er würde sich besaufen.

Die Tür zum großen Saal schwang auf und es folgte der beste Moment des Abends. Die Köpfe der Anwesenden drehten sich ihnen zu und mit einem Mal waren alle Gespräche verstummt. Im gesamten Raum war es schlagartig so still, dass es Xanxus fast ein Grinsen entlockt hätte. Die sieben Mitglieder der Varia-Oberschicht nahmen sich die Zeit, nur langsam über die Schwelle zu schlendern, Xanxus‘ tödlicher Blick glitt nur einmal durch den Saal – genug, um jeden, der ihn traf, zu lähmen.

Dann war der Augenblick im Rampenlicht wieder vorbei. Natürlich war es die Foggia, die den Bann brach, sich wieder von der Tür wegdrehte und ihre Gespräche einfach fortsetzte. Konnte man ihnen verzeihen. Über Cat und ihre Mädchen konnte er sich später noch aufregen, jetzt hatte er ja erst einmal sechsundzwanzig Tage reserviert, um sich über Sawada und dessen Mädchen aufzuregen.

Als habe er mit diesem Gedankengang darum gebeten, konnte er im nächsten Moment dabei zusehen, wie sich der hellbraune, chaotische Haarschopf durch die Menge auf sie zubewegte. Die graue Masse teilte sich und da stand er. In einem genauso langweiligen, schwarz-weißen Anzug. Locker hingen seine Arme herab, nicht verschränkt, nicht händeringend, und in seinem Gesicht prangte ein lässiges, freundliches Lächeln. Xanxus wäre ihm dafür am liebsten an die Kehle gesprungen, dass er der Varia gegenüber stand und einfach … entspannt war.

Theoretisch war das gut. Er wurde Boss, er sollte keine Angst vor seinen eigenen Leuten haben. Aber gottverflucht, dieser Versager sollte erzittern, wenn er vor ihm stand.

»Xanxus«, grüßte er ruhig, als sei er auf Opium, ohne Stammeln, ohne diese großäugige Ehrfurcht von früher. Dann nickte er der restlichen Varia zu. »Wie schön, dass ihr gekommen seid.«

Xanxus zog nur die Brauen hoch und schwieg. Die Heuchelei konnte er sich sparen. Hier war garantiert niemand erfreut, dass sie hier waren. Schon gar nicht Sawada und seine Bande Missgeburten.

»Heee, Squalo!«

Na gut, einer von ihnen vielleicht schon. Gestörter Idiot.

Etwas ähnlich Schmeichelhaftes murmelte auch Squalo, als Takeshi sich aus der Vongola-Gruppe löste und freudig auf ihn zukam. »Vooi! Ich hab keine Zeit«, log er. »Ich muss zu Cat.«

»Oh! Grüß sie von mir«, antwortete Takeshi bloß, als habe er sie nicht schon längst selbst gesehen. Squalo machte eine wegwerfende Handbewegung, schielte dann zu Xanxus. Jetzt konnte er natürlich keinen Rückzieher mehr machen. Na ja, konnte er schon, aber nun hatte er ja auch eine Ausrede, seinem überaus frustrierten Boss aus dem Weg zu gehen. Xanxus war das schon klar. Auch egal. Er hatte ja seinen Freund Jack Daniel’s.

Also verdrückte sich Squalo; Sawada sah ihm nur mit diesem milden Amüsement hinterher, was ihn Timoteo unerträglich ähnlich machte, dann wandte er sich wieder dem Rest zu. »Über Büffet und Programm seid ihr schon informiert, nehme ich an?«

»Jap – und der Kerl lebt sogar noch«, sagte Belphegor trocken.

Hayato brummte irgendeine Beleidigung und Sawada holte gerade Luft, um irgendetwas Mildes dazwischen zu werfen, da hatte Luss seinen Einsatz. »Ich finde es so schön, was ihr hier veranstaltet!«, trällerte er, und während der Abschaum noch verlegen lächelte, fand Xanxus, dass das der rechte Moment war, sich zu verpissen.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schob er sich an der Ansammlung von Vollidioten vorbei – und steuerte geradewegs auf die Getränke zu.
 

Den restlichen Abend verbrachte er damit, sich zu betrinken, Gesprächen aus dem Weg zu gehen, hin und wieder mit Squalo über die ganze Welt zu lästern und am Ende dabei zuzusehen, wie er mit Cat in seinem Zimmer verschwand. Bastard. Als Xanxus in sein eigenes, dunkles Zimmer trat, nahm er sich vor, am nächsten Abend auch irgendwen abzuschleppen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dumm
2010-12-01T11:09:38+00:00 01.12.2010 12:09
Ohha. Da ist wer älter geworden und das gefällt dem guten Xanxus wohl nicht. Höhöhö, gut so!
Ich will, dass Kiki und BlackJack auf jeden Fall ein paar Dialoge bekommen. Und Al auch. Weil sie voll Baumkuchen sind.

SCHREIB SCHNELL WEITER!23345


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