Zum Inhalt der Seite

Sweet Love ~ Bitter End

Wenn ich dich nicht getroffen hätte...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Abschied

>> Mein Geliebter
 

Ich wollte hiermit ausdrücken, wie glücklich ich bin, dich getroffen zu haben, dich zu lieben. Ohne dich wär mein Leben trostlos, so wie es bisher eigentlich war. Du hast mich aus der Grube der Einsamkeit befreit, du bist mein Licht. Mein Lebenssinn.

Ich weiss nicht, wie mein Leben weitergegangen wäre, wenn du nicht gekommen wärst; ob es überhaupt viel länger existiert hätte.

Meine Depressionen damals waren schlimm, mich immer weiter zum Suizid führend. Keine Freunde, keine Familie, die mich davon abhalten würden. Freunde hatte ich ja kaum, und wenn, waren es doch nur falsche Schlangen, die mir Freundschaft vorheuchelten und mich bei der besten Gelegenheit sitzen ließen. Meiner Familie war ich egal, aber das weisst du ja inzwischen genauso gut wie ich... Für meine Erzeuger war ich nur ein missratenes Kind, welches das falsche Geschlecht liebte.

Doch dank dir habe ich mir nicht das Leben genommen. Sonst hätte ich nie mit dir zusammen die schönen Seiten des Lebens kennengelernt. Ohne dich wär ich längst nicht mehr. Vergessen und verleumdet. Wer mag schon zugeben, einen Selbstmörder zu kennen?

Aber es kam ja nie dazu. Wir waren lange und glücklich zusammen. Gemeinsam überwanden wir so manche Hürde. Auch wenn wir uns heftig stritten, deine Geduld zahlte sich immer aus und wir trennten uns kein einziges Mal.

Tausend Dankesschreiben wären da nicht mal annähernd genug. Nicht mal dieser Brief.

Doch eines Tages brach für uns eine Welt zusammen... Ich wurde schwer krank und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Diagnose war niederschmetternd. Ein unheilbares Lungenleiden. Wann ich sterben würde war noch ungewiss. Konnte in einem Monat sein oder erst Jahre danach.

Und wieder brauchte ich nicht auf meine Familie zu zählen, was Unterstützung und Mitgefühl anging. Doch du bliebst bei mir, obwohl du wusstest, dass ich jeden Moment umfallen und nie mehr aufwachen könnte. So groß ist wohl deine Liebe zu mir. Dafür bin ich dir unendlich dankbar. Dafür nicht allein gelassen zu werden. Ebenso danke ich deiner Familie, die so fürsorglich war und so verständnisvoll. Sie akzeptierten nicht nur unsere Beziehung, nein sie unterstützten uns überall wo sie nur konnten. Finanziell wie auch seelisch.

Vor allem möchte ich mich bei euch allen entschuldigen. Besonders bei dir... Dafür, dass ihr meine Launen während der Depressionen erleiden musstet. Für die Probleme vor und während der Krankheit, womöglich auch nach meinem Tod, der nun vor der Tür steht, bereitet habe.

Hiroshi... Ich hoffe, du bereust unsere gemeinsame Zeit nicht. Vergiss mich bitte niemals, denn du wirst der Einzige sein, der mich aus tiefster Seele vermissen wird. Wie schon angedeutet, meiner Familie wird es egal sein, ob ich auf Erden wandle oder ob ich tot bin. Wenigstens müssen sie der Pflicht nachkommen, finanziell für meine Beerdigung aufzukommen. Aber von ihnen erwarte ich nicht viel. Außerdem werden sie kaum dort aufkreuzen, das bezweifle ich stark, bei dem Hass, den sie gegen mich hegen...

Hiroshi werd auch ohne mich glücklich, ok? Setz dir bitte nicht in den Kopf, mir auch nach dem Tod treu bleiben zu müssen. Ich erwarte ja nicht, dass du, sobald ich meinen letzten Atem aushauche, schon einen Neuen zu angeln. Nicht sofort, aber irgendwann. Du verdienst es nämlich nicht, alleine zu sein, sondern jemanden, der bei dir ist und dich innig liebt.

Werd glücklich und vergiss mich nicht. Ich liebe dich so sehr und es schmerzt mich mehr als meine kaputte Lunge, dich zurückzulassen.

Und bitte... Bitte, bitte... Folge mir nicht in den Tod. Lebe... Für uns beide... Lebe das Leben, was mir verwehrt wurde.

Danke für alles was du je für mich getan hast. Danke für das kurze Stück "Leben", welches du mir gezeigt hast. Die Zeit mit dir trotz Krankheit zählt zu der schönsten meines Lebens... Dass ich Glück erfahren konnte, verdanke ich nur dir allein.

Ich wünsch dir ein langes und gesundes Leben. Ich liebe dich bis zur letzten Sekunde und wahrscheinlich darüber hinaus. Vergiss nicht... Ich bin immer bei dir, in deinem Herzen und wache über dich.
 

In Liebe, dein Yue «
 

Es war nach der Beerdigung. Hiroshi hielt einen Brief in den Händen. So wie er da grade stand, wagte es niemand, ihn anzusprechen. Er wollte Zeit für sich. Er hatte auch das Recht dazu, alleine Tränen für seinen verstorbenen Geliebten zu vergießen. Was er auch tat.

An diesem verregneten und eiskalten Tag wurde Yue beerdigt. Yue war eben dieser Geliebter, Hiroshis Lebenspartner, mit dem er bis zu dessen Tod zusammen war. Vor einiger Zeit wurde bei diesem ein unheilbares Lungenleiden festgestellt. Und in diesem Winter hatte eine fatale Lungenentzündung den geschwächten Jungen das Leben gekostet.

Er hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu, diese Krankheit abzuwehren und zu überstehen. Nicht bei solch einer Lunge.

Wie Yue es in dem Brief vorausgesagt hatte, war kein einziges Mitglied seiner Familie anwesend. Sie hatten außerdem nur für das Nötigste gesorgt. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, wäre die Beerdigung sehr schlicht ausgefallen. Am liebsten hätten sie Yue in einen Sack gesteckt und irgendwo in einem Wald, wo man das Grab nicht wiederfinden würde, vergraben. Eines Menschen unwürdig. Das wär zu dem auch billiger geworden und' sie hätten das Geld für den Sarg anders ausgeben können. Den Rest hatte Hiroshis Familie und er selbst beigesteuert.

Hiroshi rutschte an der Wand entlang zu Boden, an der er sich festhalten musste, und weinte immer noch bitterlich. Er fand dies ungerecht, dass grade Yue dieses Schicksal widerfahren musste. Er hatte schon ein grausames Leben des Hasses und der Vernachlässigung geführt. Wieso er?! Wieso? Er war doch grade mal neunzehn...

Niemand konnte ihm auf diese Frage antworten, da gab es einfach keine Antwort.

Kapitel 1 : Yue

„Verdammt, ich hab's entgültig satt!“, schrie Yue seinen Vater an und bebte vor Wut. Der Mann, oder auch als säin Erzeuger bezeichnet, welcher vor ihm stand, hatte es nun endlich geschafft. Der Junge konnte nicht mehr. „...“ Der Vater antwortete nichts, grinste nur so vor sich hin und schaute hämisch auf seinen Sohn hinab. Er wusste ganz genau, er war kein Unschuldslamm, weswegen der Junge ausrastete.

„Ich will nicht mehr... Ich lass mir das nicht mehr gefallen, all diese Beschimpfungen und Misshandlungen, nur weil ich schwul bin!! Und grade heute müsst ihr mir vorwerfen, mich dran erinnern, als Missgeburt auf die Welt gekommen zu sein?! An meinem Geburtstag? Ich erinner euch mal: DU hast mich ja auch gezeugt, niederträchtiger alter Mann!“

Nach diesen Worten hörte man nur noch ein dumpfes Schlaggeräusch und ein Aufstöhnen. Dann schlug Yue auf den Boden auf und hielt sich die Wange. Er rappelte sich wieder auf und schwankte zur Tür.

„Wo willst du hin?!“, fragte der Vater belustigt am Anblick seines nun stillen Sohnes, welcher sich aus dem Wohnzimmer stehlen wollte. „Wir haben ja noch was zu 'feiern'~“, fügte er hinzu und kam langsam näher.

„H-halt die Schnauze...“, presste Yue hervor und ging weiter. Er wollte weg, ganz weit weg. Irgendwo hin wo ihm keiner mehr was antun konnte. Sich ausradieren...

„Aber aber, mein kleines Monster...~“ Etwas an dessen Stimme hatte sich geändert und dies machte dem Jungen Angst... Er wollte weder geschlagen noch getreten werden, auch nich misshandelt, wobei es bislang noch nie zum Ganzen gekommen war... Yue hatte dabei ein schlechtes Gefühl. „Ich will dir nur das geben, was euresgleichen doch eh wollt~ Also zeig mir deinen dreckigen Hintern...“ Er war beim Jüngeren angekommen und krallte seine knochigen Finger in dessen Haaren, sodass Yue nicht flüchten konnte. Nicht dass der Vater auf Männer stünde, nein, sonst gäbe es das ganze Hass-Problem nicht, er wollte lediglich seinem eigenen Sohn großen Schaden zufügen, körperlich wie seelisch. Es würde sicher Spaß machen, dachte er sich breit und gefährlich grinsend. Für ihn war der sich windende Junge seit langem kein Sohn mehr. Er war Schuld daran, dass sich die Eltern nun stritten und die Scheidung drohte. Keiner wollte zugeben diese schwulen Gene dem Kind beigegeben zu haben. Er zerrte Yue wieder auf die Beine und zog ihn an den Haaren zu dessen Zimmer.

„Auch wenn deine sogenannte Mutter heute zu Hause wäre, sie würde dir nicht helfen, Mistgeburt...“ Yue wa verzweifelt. Er wollte das alles nicht.

W ie konnten die nur rausfinden, dass er schwul war? Ach ja... Stimmt. Es war Keiichi gewesen, den er bis dato als seinen besten Freund empfunden hatte, dem er alles anvertraut hatte, mit dem er auch was hatte... Und eines Tages, einfach so, hatte er es gegen Yues Willen den Alten gesagt dass ihr Sohn schwul sei. Das war noch lange nicht das Schlimmste... Denn Keiichi hatte zudem auch noch behauptet, der Rothaarige hätte ihn verführt nach einem Saufgelange und ihn quasi vergewaltigt. Das brach dem Jungen das Herz. Die Person, der er am meisten vertraut hatte, hatte ihn verraten und verleumdet. Seitdem durchlebte der nun Siebzehnjährige die reinste Hölle. Seit einem Jahr konnte er das kein Leben mehr nennen. Und immer noch litt Yue an dem Verrat.

Ein beissender Schmerz an seiem Handgelenk holte ihn aus seinen Gedanken wieder raus. Erst jetzt realisierte der Junge, dass er auf dem Bett lag, die Hände nach oben gedrückt und unsanft festgebungen waren.

„Was hast du vor?!“, fragte Yue seinen Vater unnötigerweise, denn diese Position und die Gebärden des Mannes waren unmissverständlich zu deuten.

„Als wenn du dies nicht wüsste...“ Die Stimme wurde immer gefährlich klingender und die Berührungen waren abartig. Er hatte ihn ausgezogen, das Hemd zerrisen, weil Yue festgebunden war. So langsam bereute es der Rothaarige, ihn angeschrien zu haben, denn dies schien vorhin der Auslöser für diese Aktion hier gewesen zu sein. Er schloss die Augen und versuchte, seinen Erzeuger zu ignorieren, was nicht einfach war, da dieser grob war und ihm wehtat. Der machte das ja nicht, um den Sohn zu befriedigen, sondern um ihn zu foltern.

„N-nein stop...!!“, presst Yue hervor, doch konnte er es nicht mehr stoppen. Er konnte nichts anderes tun, als es über sich ergehen zu lassen und zu hoffen, dass es bald vorbei war...
 

Yue wachte langsam auf. Kurz wusste er nicht, wer er war, wo er war und was passiert war. Doch innerhalb einiger Minuten, fiel es dem Siebzehnjährigen wieder ein. Es kam ihm hoch, doch er konnte er grade noch verhindern sich zu übergeben. Der Junge zitterte stark, denn es wurde ihm bewusst, dass er vergewaltigt und erniedrigt worden war. Von seinem Vater. Bei all dem Hass hätte der Junge doch nie gedacht, dass der Mann ihm so was antun würde. Dass dieser nicht auf diesem niedrigen Niveau war...

Er wollte aufstehen, unter die Dusche. Im Moment hatte er nur eines im Sinn. Die Spuren des wahren Monsters loszuwerden. Im Bad fand er schon lange keine Rasierklingen mehr, da er schon mehrmals versucht hatte sich das Leben zu nehmen. Die Messer in der Küche, sowie scharfe Scheren waren weggesperrt.

Yue seufzte. Warum ließen diese Menschen ihn nicht sterben? Sie hassten ihn doch! Doch ein Suizid würde dem Ansehen der Familie schaden. Unter der Dusche merkte er, nach dem Schock beim Aufwachen, dass sein Körper überall schmerzte. Er wollte sich nicht im Spiegel ansehen, denn er wusste was er da sehen würde, einen dürren Jungen, mit alten und neuen Narben an den Armen, blauen Flecken und Kratzer am ganzen Körper, nicht zu vergessen die Riemen von den Fesseln an den Handgelenken. Yue wusste dies alles und musste nicht extra nachsehen. Und er wusste auch, dass das was seine Schenkel hinunterlief, nicht nur das Ergossene des Vaters war, sondern gemischt mit Blut.

Bei diesen Gedanken, kamen die Erinnerung an heute morgen wieder hoch. All diese Berührungen, wie der Vater vorgegangen war, wie schmerzvoll das war, seine eigenen Schreie, die zuschauende Mutter, die heimkam. Alles... Der Rothaarige zitterte wieder stark und musste nun doch erbrechen. Er konnte nicht mehr. Er wollte nicht weinen, doch konnte es nicht zurückhalten. Sie liefen einfach. Er wollte nicht glauben, dass dies die Realität war... Er rutschte zu Boden und ließ das Wasser über sich laufen.

Hier hattn sie nur eine Dusche, also kam sein Gedanke sich zu ertränken nicht in Frage. Blieben immer noch die Pulsadern, doch woher sollte er an was kommen, dass er zum Schneiden benutzen konnte? Er hatte kein Geld... Dann kam ihm eine Idee. Die Eltern konnten schlecht verhindern, dass er das Haus verließ...

Fertig geduscht, stand Yue vor dem Kleiderschrank. Er suchte sich seine Lieblingskleidung raus und zog sie an. Er machte sich sogar die Mühe sich die Haare zu richten. Mit dem Ergebnis zufrieden, zog er sich seine Schuhe an.

In der Zwischenzeit ignorierte der Jugendlich die Schmerzen die ihn leicht zum Schwanken brachten. Er konnte sich nur bedingt auf den Beinen halten. Sein Körper wollte Ruhe und Entspannung nach der Vergewaltigung. Doch seine Psyche schrie nach bestimmten Schmerzen. Den gewohnten und üblichen Schmerz der vom Ritzen kam.

Doch heute würde er es wieder versuchen. Ritzen war schon lange nicht mehr Erlösung genug. Er wollte komplett befreit werden von diesem Leben. Diesmal würde er es nicht zu Hause machen. Das Risiko war zu groß, dass die Haushälterin oder die Eltern ihn rechtzeitig fanden und ihn 'retteten'.

Was darauf immer folgte, war manschmal schlimmer als die übliche Tortur. Sie beschimpften ihn dann auch zusätzlich mit undankbar. Wofür sollte Yue dankbar sein? Dankbar dafür, dass sie ihn nicht akzeptierten so wie er war? Oder sollte er ihnen danken, dafür dass er misshandelt und nun auch noch vergewaltogt worden war?!

Der Rothaarige schnappte sich seine geliebte Jacke und sclich sich aus dem Haus. Es war inzwischen Abends, die Eltern müssten nun imgange sein zu essen, oder ihre Sendungen zu gucken. Jedenfalls waren sie in Räume, die nicht erahnen ließen, dass ihr Sohn sich davon machte. Er öffnete leise die Tür und ging raus, machte sich nicht die Mühe sie wieder zu schließen.

Yue ging die Straße entlang bis er die Innenstadt erreichte. Hier wollte er seinem Leben ein Ende setzen. Hier würde er sicher leere Flaschen finden, die er zerbrechen und für seine Tat benutzen konnte. Er suchte gezielt nach engen dunklen Gassen, wo er aus Erfahrung wusste, dass dort Betrunkene rumlungern. Er selbst war eine Zeit lang oft hier gewesen, kaum mehr ansprechbar für andere... Kurz nach dem seine Sexualität bei seinen Eltern bekannt gewesen war, hatte er die Schule abgebrochen und mit dem Trinken angefangen. Er kam da nicht mehr nach Hause Das war bevor er anfing sich zu verletzen. Bevor seine Eltern ihn quasi einsperrten im Haus, damit er nicht in Kontakt mit Männern käme. Seit Keiichi hatte Yue nicht einmal im Traum daran gedacht, wieder eine Beziehung zu haben. Er hatte sein Vertrauen in die ganze Menschheit verloren. Er wollte der Realität nur noch entfliehen. Und sei es durch den Tod, denn der war billiger als diese Drogen, die einen die Probleme, wie durch den Alkohol, nur kurzzeitig vergessen ließen bevor man wieder nüchtern war. Und dann waren die Probleme auch manchmal schlimmer als zuvor.

Der Rothaarige musste mehrmals einige Gassen durchqueren bis er endlich eine leere Flasche, eine mit Inhalt hätte es auch getan, dann hätte er noch was zusätzlich davon gehabt, fand und sie in die Hand nahm. Nun musste er nur noch einen Ort finden, wo er so schnell nicht entdeckt werden würde, denn gerettet werden, das war das Letzte was Yue wollte. Hier in dieser Gasse war es zu offensichtlich, denn die lag zu nah an der belebten Einkaufsstraße. Hier gingen noch die Putzkräfte durch, was auch erklärte warum es gedauert hatte, bis er die Flasche gefunden hatte.

Yue beschloss, tiefer in die Wirren der Gassen einzutauchen und so weit wie möglich weg von der Zivilisation zu gehen. Wäre der Siebzehnjährige aufmerksamer gewesen, dann hätte er sicher bemerkt, dass ihn ein Mann beobachtete und auch gesehen hatte, das nicht der Junge die Flasche getrunken hatte, sondern nur aufgehoben hatte. Und auch dachte der Mann, dass der Junge nicht grade fröhlich wirkte, sondern depressiv. Da hieß es nur noch eins und eins zusammenzählen und man konnte erahnen, was der Jugendliche vorhatte...

Der Rothaarige fand endlich einen geeigneten Platz und schmiss die Flasche auf den Boden

und genoss es regelrecht, wie diese in mehrere scharfkantige Scherben zerbarst. Er setzte sich davor in die Hocke und fuhr leicht in Gedanken versunken über die Glassstücke. Welche sollte er wohl nehmen?, fragte er sich, als würde da keine gefährlichen Scherben liegen, sondern leckere Süßigkeiten, wo es hieß, welches am besten schmecken würde. Hier ging es darum auszuwählen, welches Stück das schärfere ist.

Yue wollte keine Fehler machen. Er wollte nicht aufwachen und feststellen, dass es wieder nicht geklappt hatte. Von einem Hochhaus zu springen, dafür traute er sich nicht genug. Obwohl er sterben will, siegte seine Höhenangst. Er konnte nicht einmal auf einem höheren Gegenstand stehen, ohne dass ihm regelrecht schlecht wurde... Somit fiel auch das Erhängen von der Liste der Suizidmöglichkeiten.

Es war ja auch nicht so, dass Yue sich immer nur spontan umbringen wollte. Er war mehrmals die verschiedenen Methoden durchgegangen, hatte einige versucht. Doch herrschte eben jene Angst über seinen Körper und versagte somit. Mit den Pulsadern versagte er eigentlich nur, weil ihn immer einer fand, oder der Schnitt nur zum ohnmächtig werden reichte.

Schließlich hatte er ein passendes Stück gefunden, als er sich an einem in den Finger schnitt und dabei zusammenzuckte. Er nahm es in die Hand und stand wieder auf, das austretende Blut ignorierend. Yue ging in eine Ecke und setzte sich neben eine Tonne. Dabei lehnte er sich an die Wand.

Er seufzte und lächelte. Dabei war da ja nichts zu lachen, doch Yue fand es irgendwie lustig, dass es bald vorbei sein würde. Er war sich sicher, dass ihn kein finden würde. Dass es endlich klappen würde...

Der Rothaarige nahm die Glasscherbe fester in die Hand als er Schritte vernahm...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück