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Alltagsheldinnen

Tenten und Sakura
von

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Zusammenleben

Bang!

Krach!

Wums!

Und dann traf sie ihn. An der Seite, mit dem Fuß.

Und trotzdem sagte er "Du bist lahm."

Und sie zuckte mit der Schulter. Passiert, dachte sie.

"Tat übrigens gar nicht weh", versicherte Neji ihr als sie, nach zwei Stunden auf dem Übungsplatz, sich umzogen. Wieder zuckte Tenten mit den Achseln.

"Natürlich nicht", machte sie automatisch, aber es klang nicht so spöttisch wie sonst. Sie verlor ihren Biss, beobchtete Neji mit gemischten Gefühlen.

Lustlos hämmerte sie auf ihn ein oder drehte sich viel zu langsam, weniger schwungvoll, wenn sie ihm einen Tritt verpassen wollte. Sie wich auch nicht so schnell und geschickt aus.

"Du bist wirklich lahm", sagte er deswegen.

"Ja, und du bist'n Arschloch. Zwei Fakten, die schon seit 'ner Weile bekannt sind."

"Nein, ich meine, du bist wirklich lahm", versuchte Neji sich durchzusetzen, aber ihm fehlte die Wortfertigkeit.

"Aber eigentlich interessiert mich das ja nicht. Das ist alles viel zu anstrengend", setzte er noch hinzu, um keine falschen Eindrücke von sich zu vermitteln.

"Von etwas anderem wäre ich nie ausgegangen", versicherte Tenten abwesend, während sie sich einen Pullover überzog.

"Warum machen Menschen das überhaupt. Es ist mir ein vollkommenes Rätsel. Nichts als Mühe! Wenn es etwas gibt, worüber ich mich aufregen kann, dann ist es diese Scheißrasse", fuhr er fort.

"Dieser ganze Beziehungsmist ... ", setzte er noch einen drauf. " ... der ist einfach zum Kotzen. Meine Frau wird für mich kochen und das war's."

"Deswegen hast du noch keine", erläuterte Tenten ihm. "Stellt sich nämlich heraus, Frauen stehen nicht so auf emanzipationsfeindliche, miese Arschloch-Hyugas, die ein Problem mit interhumanem Zusammenleben aufweisen. Daran würd' ich arbeiten."

"Du bist einfach nur verbittert. Du solltest dich einkriegen und konzentrieren. So wie ich. Dann ging's dir besser", riet Neji, während er sich eine witzige Mütze aufsetzte.

"Und einen Sinn für Mode solltest du dir auch anschaffen. Dazu wird dir jede Boulevardzeitschrift raten, wenn du dir 'ne Frau angeln willst", versetzte Tenten.

"Und, was macht ihr heute?", stellte ein Anderer eine Frage in die Runde. Auch andere Paare verließen den Übungsplatz. Lee kam zu ihnen herbeigeeilt.

"Heute läuft Columbo im Fernsehen. Lust das zu gucken, Tenten?"

"Klar", machte diese.

"Ich geh a-...", begann Sakura, hielt aber inne als ihr Blick auf Tenten fiel. Ihr schien etwas einzufallen und sagte dann: "... nicht aus. Ich geh' nicht aus. Kerle sind scheiße. Sogar Sasuke und alle anderen sowieso", beteuerte sie mit starkem Nicken. Dann winkte sie Lee zum Abschied und hopste davon.

"Sie ist gut geworden", kommentierte Lee in die unangenehme Stille hinein. "So beim Schlagen und Treten und so ... Wollt ihr 'mal den blauen Fleck sehen, den sie mi- ...?

Neji ging.

Tenten klopfte dem enttäuschten Lee auf die Schulter. "Ein andermal vielleicht. Wir sollten gehen sonst kommen wir zu spät für das Abendprogramm."

"Columbo!", freute sich Lee und boxte im Gehen die Luft. Der Himmel war noch immer grau und beide Kämpfer hüllten sich in ihre Mäntel, damit sie sich bei den Temperaturen nicht erkälteten.
 

"Hallo, hier ist Rock Lee. Ich hätte gern Neji gesprochen."

"Natürlich", versicherte die schüchterne Hinata und fügte hinzu: "Warte, er nimmt gleich in seinem Zimmer ab. Ich muss nur kurz 'rüberlaufen."

Tatsächlich hob der Hyuga den Hörer ab.

"Ja, Tsunade?"

"Quatsch, ich bin doch nicht Tsunade. Ich bin's Lee. Sag' 'mal, das mit Tenten - Schrecklich, oder?"

Verwirrtes Schweigen von Seiten des Hyuga.

"Verzeihung?", begann er dann zögerlich.

"Ich bin's Rock Lee! Ich – mit – dir- quatschen – über – Problem – von – Partner!", formulierte Lee sein Anliegen überpräzise.

"Mit mir?", versicherte sich Neji und Lee bejahte.

"Nein", beschied er.

"Neji, jetzt mach nicht so'n Aufstand. Was, wenn sie so traurig ist, dass sie die nächste Mission nicht mitmachen kann?"

Neji, offensichtlich überfordert mit diesem Maß an Vertrautheit und Menschlichkeit, krächzte ein wenig fassungslos in den Hörer: "Keine Ahnung. Ist mir egal?"

"Aber du kannst dir doch gar nicht vorstellen ... Ich meine – drei Jahre!"

"Du auch nicht. Du kriegst noch nichtmal ein Mädchen dazu mit dir auszugehen", konterte Neji.

"Aber sie trainiert mit mir!", verteidigte Lee sich.

"Dieses Gespräch ist vorbei", stellte Neji fest, aber Lee erklärte: "Wenn du jetzt auflegst, sind wir keine Freunde mehr!"

Klick.

"Hmm. Das ist bestimmt ein Fehler der Telefongesellschaft."

Dann schnappte er sich die Popcorntüte und gesellte sich zu Tenten ins Wohnzimmer.

"Na, wie geht's?"

Sie hatte sich in eine Decke gehüllt und starrte wie in Trance auf den Fernseher.

Sie zuckte mit den Achseln. "Der Typ hat sie umgebracht und Columbo weiß es, aber er braucht noch so'n lausigen Beweis."

"Nein, nein, ich meine ... dir."

Tenten sah ihn an. Sie war noch immer bleich. Sie war jetzt seit zwei Tagen bleich. Natürlich verstand Lee, dass drei Jahre nicht in zwei Tagen bei ihm auf der Couch wieder gutgemacht werden konnten, aber Fakt war, er konnte sich wirklich nicht vorstellen, wie es war nach drei Jahren in einer Beziehung betrogen zu werden. Vielleicht sollte er trotzdem etwas Aufmunterndes sagen, aber ihm fiel einfach nichts ein.

"Hmm .... Möchtest du vielleicht etwas Bestimmtes hören? Irgendwelche Wünsche? Vielleicht 'Das Leben geht weiter' oder mehr wie 'Das Leben ist kein Ponyhof'?"

"Keine Ahnung, Lee, das hier ist auch mein erstes Mal in so 'ner Situation, okay?"

Lee nickte und da sagte Columbo plötzlich: "Kopf hoch, den ziehen wir schon zur Rechenschaft!"

Grinsend sah Lee Tenten an und zitierte: "Kopf hoch, den ziehen wir schon zur Rechenschaft!"

Das entlockte sogar Tentens vollen Lippen ein Lächeln.

Er wollte ihr noch mehr sagen. Etwas wie, er würde immer für sie da sein und sie könne sich bei ihm ausheulen, aber stattdessen sagte er nur:

"Hier, probier das Popcorn, es ist echt lecker."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tattles
2011-11-08T14:18:06+00:00 08.11.2011 15:18
Neji ist echt ein Arschloch! Lee hingegen ist echt nett, obwohl ich ihn nicht mag. XD Nichts persönliches, aber ich mag keine Frösche XD

Wie ich schon einmal gesagt habe, ich mag deinen Schreibstil echt...
und deine Ideen auch XD

Ab zum nächsten Kapitel

Lg Jasmin

✖✐✖


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