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carpe noctem

von

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wie alles begann...

Ich war gerade in einem kleinen schäbigen Hotelrestaurant in Konohagakure, schnippte einen Brotkrümel vom Tisch und blickte wieder scharf zu der Kellnerin hinüber, einem blonden Mädchen ungefähr in meinem Alter.

Sie stand neben der Eingangstür und zog lässig an einer Zigarette, während sie so tat, als sähe sie mich nicht. Ich war noch keine vierundzwanzig Stunden hier und hatte schon herausgefunden, dass sich manche Bewohner etwas einbilden können auf ihre Fähigkeit, unhöflich zu sein.

Als nächstes räusperte ich mich laut und klopfte demonstrativ mit der leeren Kanne - einem Überbleibsel von dem Gast vor mir - auf den Tisch, um ihr klar zu machen, dass ich gern Kaffee hätte.

Wieder ignorierte mich die Kellnerin.

Ich starrte sie aus schmalen Augen an und klopfte erneut mit der Kanne auf dem Tisch, lauter diesmal.

Nach ein paar Minuten seufzte sie und warf genervt ihre Zigarre in den Aschenbecher. Dann kam sie mit einer Kaffeekanne herbeigeschländert und knallte sie auf den Tisch. Mit einem finsteren Gesichtsausdruck ging sie weg und murmelte etwas vor sich hin.

Es klang ziemlich verdächtig nach "blöde Ame(-gakure) Touristen immer dasselbe".

Fehlanzeige, Baby, dachte ich. Naja, blöde, vielleicht, aus Amegakure, kein Zweifel,

aber sicherlich kein Tourist.

Ich war nicht hierhergekommen, um mir irgendwelche Attraktionen anzusehen, sondern weil ich nicht wusste wo ich sonst hingehen sollte.

Ich schenkte mir eine Tasse Kaffee ein, verzog das Gesicht bei seinem bitteren Geschmack und lehnte mich dann zurück um meine Situation zu überdenken.

Sie war nicht besonders rosig, ganz gleich, von welcher Sicht ich sie betrachte.

Ich konnte es mir nicht leisten, noch eine Nacht im Hotel Continental zu verbringen. Ich hätte mir eine billigere Unterkunft suchen sollen, aber Sparsamkeit war noch nie meine Stärke gewesen. Mit einem reichen Dad drüben in Otogakure, der Mom und mich mit Geld dafür zu entschädigen versuchte, dass er abgehauen war, hatte ich mir nie Sorgen über meine Ausgaben machen müssen. Bis letzte Woche. Nach dem, was letzte Woche passiert war rechnete ich auf keinen Fall damit, noch einen weiteren müden Dollar von Dad zu bekommen. Gedankenverloren sah ich durch die Gegend und dachte weiter darüber nach wo ich hingehen sollte.

Nach einer Weile kehrte ich mit einem müden Seufzer wieder in die Gegenwart zurück, zu dem schmuddeligen Tuch und dem Tafelglasfenster neben mir. Da mir nichts besseres einfiel, starrte ich nach draußen, in die von Menschen gefüllten Straßen, die in der Morgensonne schimmerte. Ich hatte nicht viel Zeit gehabt, es mir genauer anzusehen, als ich am Abend zuvor angekommen war, todmüde von dem Gewicht meines Rucksacks schwankend, der meine gesamte weltliche habe enthielt.

Plötzlich dröhnte Musik aus den Lautsprechern des Hotelrestaurants. Lahmer Europop mit Synthesizer-Gewimmer. Ich zuckte zusammen unter den eindringlichen Tönen der Bass-Gitarre, sodass ich mich letztendlich verschwand um der Musik zu entkommen.

Mein Magen knurrte und erinnerte mich daran, dass ich heute noch nichts gegessen hatte. Ein bisschen wenig für einen zierlich gebauten Jungen, der nicht nicht wusste, wovon er seine nächste Mahlzeit bezahlen sollte.

Ich öffnete ein Päckchen Butter und verteilte sie auf dem Brötchen, dass ich mir vom Büffet geklaut hatte. Als ich einen Schluck Kaffee trank, viel mir wieder ein, worüber ich nachdenken wollte.

Über meine Situation, genau.

Ich schätze, wenn man sich mit der Psychologie beschäftigte, könnte man die Unzugänglichkeit meiner Eltern für den ganzen Schlamassel verantwortlich machen.

Unzugänglichkeit, also ehrlich das ist die Untertreibung des Jahres, dachte ich. Dad hat inzwischen schon zum vierten Mal geheiratet und das nur knapp vier Jahre nach der letzten Scheidung.

Seine jetzige Frau ist die jüngste von all den "Dis", nur ein paar Jahre älter als ich. Vierundzwanzig, glaube ich.

Ich nenne sie die "Dis", weil sie alle Trudy oder Cyndi oder Candi oder Jodi heißen. Alle haben blondes Haar und blaue Augen und setzen jedes Mal sobald sie mich sehen ein künstliches Plastiklächeln auf und bei Dad diesen schmachtenden " Du phantastischer, wundervoller Mann"- Ausdruck. Und schon verdrehte ich immer die Augen.

Es ist so lächerlich. Sie alle versuchen ihm weiß zu machen das sie auf seinem alternden Körper und nicht auf sein Geld aus sind. Das allerschlimste ist aber das mein Dad darauf reinfällt. Also wirklich selbst ich würde nicht darauf hereinfallen und bin nicht der schlauste, drücken wir es mal so aus.

Aber Dad tut es. Er schluckt die Masche tatsächlich. Als ich das letzte Mal zuhause war- vor ca. einem halben Jahr- vorderte er mich auf ein wenig netter zu seiner Frau zu sein.

"Ich wünschte wirklich du würdest dich bemühen zu Trudy etwas netter zu sein, Naito", fauchte er, "schließlich gehört sie nun zur Familie."

"Diese Woche."

"Naito! Ich mein es ernst. Sei freundlicher zu ihr!"

"Klar doch, Dad. Wie du meinst."

Vieleicht wäre Dad etwas verständnisvoller, wenn ich nicht ständig so klugscheissern würde.

Nein. Wenn ich so darüber nachdenke, bestimmt nicht. Nicht bei Dad.

Seine Frauen müssen alle perfekt sein. Deshalb tauscht er seine Tussis auch immer gegen jüngere Models aus, sobald sie mal ein graues Haar oder ein oder zwei Falten bekommen oder - Gott bewahre! - dreißig werden. Als sein Sohn musste ich natürlich auch perfekt sein.

Doch als ich dann beim dealen erwischt wurde, um einen meiner Kumpels seinen Stoff zu bringen, rastete er vollkommen aus.

Zum Glück landete ich nicht im Knast. Aber da hatte Dad bestimmt wieder enorme Mengen an Geld hineinstecken müssen. Und ich kenn ihn ja. Er versteht keinen Spaß wenn es um Geld geht. Mich wundert es überhaupt, dass ich nicht drin gelandet bin, auch wenn ich sein Sohn bin. Geizhals. Naja, eigentlich müsste ich ihm ja dankbar sein.

Dafür erwartete er aber, dass ich diesen Sommer wieder bei ihm und seine " Di" in Oto verbringen würde.

Als Mom von der ganzen Sache mit dem dealen erfuhr, wurde es ziemlich anstrengend.

"Du dealst?! Was versuchst du mir damit anzutun?!"

Wir waren in einem ziemlich luxuriösen Apartment, mit großen Fenstern, dass das Studio einer Künstlerin darstellen sollte. Doch sie war keine. Überall waren angefangene Ölgemälde, die noch nicht mal fertig waren.

Hingegen ich male eigentlich ganz gerne, doch diese Bilder gefallen mir nicht und ich würde sie wahrscheinlich auch nicht beenden dürfen. Okay, drei bis vier, wahren schon dabei die mir gefallen. Ich kam mit meiner Mom sowieso nie so gut aus.

"Reg dich ab, Mom. Es ist nicht so, als wäre ich ein großes Tier, in irgendeinem Drogenkartell. Ich habe nur ein bisschen Stoff für meine Freunde besorgt. Ich bin nicht der Typ der sich mit Drogen vollstopft, oder sehe ich etwa so aus? Also wozu der ganze Aufstand?!"

"Warum tust du mir das an?", klagte sie, "Du willst mich dafür bestrafen das ich mich von deinem Vater getrennt habe."

"Ach komm schon Mom, das ist doch schon Ewigkeiten her. Wen interessiert denn das noch?!"

"Dein Vater sagt es wäre alles meine Schuld. Ich hätte besser auf dich aufpassen müssen!"

"Mom, ich weiß du meinst es nur gut, aber du könntest nicht mal lange genug auf ein Ei aufpassen, um es zu kochen."

Oh Shit. Das hätte ich nicht sagen sollen. Denn bevor ich überhaupt realisiert habe was gerade geschehen ist hatte ich schon ein zerbrochenes rohes Ei auf meinem Shirt kleben.

"Wage es nicht nochmal so mit mir zu reden. Am besten du gehst wieder zu deinem Vater. Ich werde einfach nicht fertig mit dir. Und im Herbst gehst du dann zu den Anbus."

"Aber ich will nicht zu den Anbus."

Ich hatte meine Fähigkeiten schon ziemlich gut trainiert und beherrsche sie

quasi perfekt. Wie es mein Vater ja so oder so von mir verlangen würde. -_-°

"Was hast du gerade gesagt?", ihre Stimme wurde noch eindringlicher und klang schon wie ein hohes hässliches Quietschen. "Du wirst sicherlich zu den Anbus gehen und keine Wiederrede! Damit hat sich das Thema. Oder mit was willst du später mal deinen Lebensunterhalt zahlen?! Ich glaube kaum das der 'Geizkragen-ach-ich-behandle-meinen-Sohn-ja-so-gut' auch nur einen Finger krümmen würde um dir 'Taugenichts' etwas Geld zu geben."

"Naja also ich kann ja nicht schlecht singen"

"Also bitte! Naito, die nächste Madonna, was?"Sie lachte spöttisch.

"Nur zu, Mom. Lach mich ruhig aus. Aber eins steht auf jedenfalls fest- es bestehen größere Chancen, dass ich die nächste Madonna werden würde, als das du der nächste Picasso wirst."

Abrupt stoppte das Gelächter.

" DU WIRST GLEICH MORGEN ZU DEINEM VATER IN OTOGAKURE GEHEN!"

"SICHERLICH NICHT. ICH LASSE MICH NICHT SO HERUMKOMANDIERN!"Ich schrie sie energisch an, lief gleich nachdem ich das sagte in mein Zimmer, packte das nötigste ein und verschwand augenblicklich aus ihrem Apartment.

Tja, nun sitze ich hier, streife durch die Gassen Konohas und weiß nicht wohin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-11-05T15:14:22+00:00 05.11.2010 16:14
echt coole story, blos weitermachen ;DD
er ist eigentlich ein guter maaaaaann xDD


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