Zum Inhalt der Seite

Die Geschichte meines Lebens

Denn Neun Jahre sind eine lange Zeit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gegenwart - Der Anfang meiner Geschichte

Kleines Vorwort ^-^
 

Herzlich Willkommen zu meiner Zweiten One Piece Fanfiktion. Es freut mich dass ihr her gefunden habt.

Diese Ff liegt mir wirklich sehr am Herzen, denn vieles was hier in dieser Ff passieren wird, ist auch im realen Leben so passiert. Einiges in meinem Leben selber, anderes bei Bekannten und Freunden von mir. Einige Stellen, Orte und Geschehnisse habe ich natürlich geändert, umschrieben und unbenannt. Die hier, in Zukunft, auftretenden Charaktere die nicht im OP Universum mit Spielen sind nicht die Namen der Menschen in meinen Unmittelbaren Umfeld, sondern werden in ihrer Art, Erscheinung, Namen und Persönlichkeit komplett frei erfundene Charaktere sein.
 

Außerdem möchte ich euch vor OOC warnen, denn die Charaktere von OP werden in ihrer Art sehr anders sein, als ihr sie kennt. Wer so etwas nicht leiden kann, sollte diese Ff nicht lesen ;) im Grunde habe ich mir lediglich ihre Namen geliehen.
 

Diese Fanfiktion wird aus der Erzählerperspektive geschrieben, sprich, „ich“. Es kann lediglich vorkommen, dass ich in der dritten Person schreibe. Das ganze spielt in der realen Welt.

Wie viele Kapitel es geben wird, weiß ich selber noch nicht ^-^° aber ich denke es werden einige zusammen kommen.

So, das war es von meiner Seite aus und ich wünsche euch nun viel Spaß mit dem Epilog, der die Ff einleiten wird. Und seit bitte so nett und hinterlasst mir einen kleinen Kommentar, denn nur durch Kritik und auch lob kann ich lernen mich zu verbessern.
 

P.s: das übliche: Die Charaktere der One Piece Welt gehören Eiichiro Oda und ich verdiene kein Geld damit. Die Idee zur Fanfiktion ist meine.
 


 

Der Anfang meiner Geschichte
 

Was ist es was uns Menschen aus macht?

Was uns besonders macht?

Einzigartig?

Einmalig?

Unverfehlbar?
 

Fakt ist, Menschen stehen an der Evolutionskette ganz oben. Sie sind die Herrscher. Die Allmächtigen. Sie entscheiden über Recht und Unrecht. Wahrheit und Lüge. Krankheit oder Gesundheit. Wissen und Dummheit. Über das Leben und den Tod.

Menschen fühlen sich als höchste Macht. Als allwissend. Vielleicht sind Menschen das auch. Vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon?

Vielleicht gibt es höheres Leben im Weltall? Kann es nicht doch sein, dass irgendwo auf einem fernen Planeten kleine grünhäutige Wesen mit Antennen auf den Kopf rum laufen?

Höheres intelligentes leben?
 

Unfehlbarkeit … das ist etwas wonach der Mensch strebt.

Fehler frei sein. Sind Menschen Fehler frei?

Überheblich ja. Aber nicht Fehler frei.
 

Das ist der wohl wichtigste Aspekt des Ganzen: Auch Menschen machen Fehler! Unabhängig davon ob es kleine grüne Wesen mit Antennen im Weltall gibt oder die Rasse Mensch, obwohl treffender Säugetier wäre, an erster Stelle der Nahrungskette steht. Menschen sind nicht perfekt. Wir tun zwar gerne so, um uns selber zu schützen, aber wir sind es nicht. Im Grunde genommen ist kein Lebewesen perfekt. Wenn es so wäre, gebe es wohl keine Probleme auf dieser großen, vollen Welt. Es ist aber nicht so, dementsprechend haben wir eine Welt voller Probleme.
 

Während ich diese Gedanken aufschreibe, rattert ein Zug direkt an meinem Wohngebäude vorbei und mein Blick gleitet nach draußen, aus dem kleiner Fenster, welches ich in meiner Küche habe. Ein grauer und drüber Tag. Regnerisch. Der Himmel ist wolkenverhangen und heute scheint sich die Sonne nicht mehr blicken lassen zu wollen. Vielleicht ist es der lieben Frau Sonne auch zu kalt. Vielleicht will sie mich auch einfach nur ärgern. Gut, ich muss Frau Sonne mal in Schutz nehmen. Es ist Ende Oktober und mitten im Herbst, zumindest verraten mir das die bunt gefärbten Blätter an den Bäumen.

Bis vor einigen Jahren galt das prächtige Farbenspiel als reine Nebenerscheinung des herbstlichen Blattsterbens: Hübsch anzusehen, aber ohne biologische Funktion. Wenn man es aber wissenschaftlich betrachtet ist es nichts anderes, als ein Selbstschutz der Bäume. Um es genau zu definieren: Die gelbe und rote Färbung der Blätter entsteht, wenn im Herbst das Chlorophyll in den Chloroplasten abgebaut wird und so andere Farbpigmente in den Blättern zum Vorschein kommen. Punkt! Also nichts mit prächtigen Farbspiel.

Aber sicher ist, das Wetter passt zu meiner trüben Stimmung.
 

Aber ich fange an abzuschweifen. Warum erzähle ich euch etwas über die Menschheit und kleine grüne Wesen mit Antennen? Warum erkläre ich euch warum die Blätter sich im Herbst färben? Warum erzähle ich euch, dass ein Zug an meinem Wohnblock vorbei fährt?
 

Ganz einfach, weil es zu mir gehört. Ich werde euch hier und jetzt meine Lebensgeschichte erzählen. Ob sie interessant ist, fragt ihr euch im Stillen? Ich weiß es nicht. Findet es selber heraus. Ich kann nur aufschreiben was ich erlebt habe. Was ich dachte. Wie ich lachte und weinte, wie ich glücklich war und dennoch litt. Wie ich lebte und doch starb.

Wer ich überhaupt bin, denkt ihr euch? Das erzähle ich euch gerne.
 

Mein Name ist Nami Sato und ich bin 26 Jahre alt und meine ganze Geschichte begann vor neun Jahren im zarten Alter von 17 Jahren.

Ich werde euch erzählen, wie ich geliebte Menschen gehen lassen musste. Wie ich Leid und Armut kennen lernte. Mich aus der Asche zum Phönix entwickelte und wieder tief fiel, an den Rand des Abgrunds. Und wie ich die Liebe meines Lebens traf.
 

Ihr könnt dies hier als eine Biographie ansehen. Als meine Biographie. Denn es gibt nicht nur schönes im Leben. Nein! Leider gibt es auch oft traurige Momente. Doch will diese Momente der Fassungslosigkeit, des Schmerzes und der Trauer keiner sehen. Das Leben soll immer schön und rosig sein. Gut duftend und hell, aber das ist es nun mal nicht. Es ist oft dunkel, verdorben und stinkt und manchmal zweifelt man an sich selbst.

Denn oft muss man die dunkelsten Momente in seinem Leben ertragen, damit es wieder schön werden kann.
 

Aber genug der großen und langen Vorrede. Kommen wir zum Anfang.
 

Der Anfang der vor 9 Jahren begann ...

Neun Jahre zurück – Mein 17 Geburtstag

Hallöchen ^-^
 

Willkommen zum ersten Kapitel. Es freut mich dass ihr vorbei schaut und ich wünsche euch viel Spaß damit. Ich habe mir viel Mühe gegeben, es verständlich und gut gegliedert zu schreiben und ich hoffe das mir dieses auch gelungen ist ._.

In diesem Kapitel geht es um Namis 17 Geburtstag, wir drehen die Zeit also Neun Jahre zurück. Ihr werdet ihre „Freunde“ kennen lernen und von ihrer ersten Begegnung mit Ruffy erfahren und wie dieser ihr einen schönen Geburtstag gestaltete und es am Ende dennoch ein Drama gab. Ihr werdet erfahren wie Nami ihren Kaffee gerne trinkt, was sie für kleine Macken hat und was sie am Leben liebt und ich hoffe es gefällt euch.

Lasst es mich bitte wissen.
 

Viel Spaß,

Mondi.
 

Musik: Angelika Milster – Immer wenn wir zwei uns lieben (Himmel, ich liebe dieses Lied! Kann ich nur empfehlen ^-^)

INNA – Hot und Deja Vu.
 

Vielen Dank an -_bad_eve_- die Beta gelesen hat -^-^-
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

1. Kapitel: Neun Jahre zurück – Mein 17 Geburtstag
 


 

Ich war gerade 17 Jahre alt geworden. Es war ein wunderschöner und sehr sonniger Tag. Ich erinnere mich daran dass der Himmel in einem fröhlichen Hellblau strahlte, das die Sonne in einem Gold-gelben Ton mit dem fröhlichen Himmel harmonierte. Das nur eine einzige Wolke die Schönheit perfektionierte. Und das diese Wolke die Form eines Strohhut hatte. Zumindest bildete ich mir das ein.
 


 

Ich halte inne im Schreiben und blicke zur Wand, die ebenfalls in einem goldigen Gelb, gestrichen war. Denn dort hing ebenfalls ein Strohhut. Er war leicht lädiert und man sah ihn seine Jahre an, aber dennoch, strahlte er solch eine Wärme auf mich aus, wie es kein anderer könnte. Und sofort erschien ein Gesicht vor meinem geistigen Auge. Sein Gesicht.

Ein schwaches Lächeln bildet sich auf meinen rosigen Lippen. Dieses Gesicht, zu lange ist es her ….

Aber ich schweife wieder ab.
 

Wo war ich stehen geblieben?

Ach ja, bei meinem Geburtstag.
 


 

Ich weiß noch, dass ich gut gelaunt war. Um es genau zu nehmen war ich mit einer, „super-duper-guten-happy-birthday“ Stimmung beschenkt wurden. Ich glaube, an diesem Tag war ich der Meinung nichts und niemand würde mir diese Stimmung vermiesen. Ich wusste damals nicht, wie sehr ich mich irren konnte.

Zu mir und vor allem zu meiner Person muss ich sagen, ich war damals das typische High-School Girli. Zickig, arrogant und Selbstbewusst. Ich stand auf Shopping. Schuhe und schicke Kleider waren mein Lebensinhalt und ich verprasste mein ganzes Geld dafür, denn ich wollte schön sein und vor allem dazu gehören. Zu Menschen gehören die ich meine Freunde nannte und wo ich zu Blind war zu erkennen das sie keine waren.
 


 

Ich sollte erst viel später erfahren was „wahre Freundschaft“ bedeutet. Sehr viel später. Aber dies ist ein anderes Kapitel.
 

Jetzt im Nachhinein erinnere ich mich an viele Details. Unwichtige Details, aber sie gehören dennoch dazu. Und es macht mir Spaß mich an die kleinen Dinge zu erinnern.
 


 

Ich weiß noch dass ich ein rotes t-Shirt trug und mir einen gelben Rock heraus suchte um das ganze ab zu runden. Ich weiß, dass ich meine Haare, die immer noch in einem leuchtenden Orange erstrahlen, hinter die Ohren strich. Ich weiß, dass ich Make up auflegte.

Ich wollte schön sein an diesen Tag. Und ich war es auch.
 

Ich verließ mein Elternhaus recht früh und begab mich auf den Weg zur Schule …
 


 

Leise muss ich auf lachen. Ich erinnere mich sogar an den kleinen Hund der meinen weg kreuzte. Er war braun-schwarz gefleckt und er trug ein Rosa farbiges Halsband.

Kurz stehe ich auf, verlasse meinen Platz und lasse mein Notebook alleine stehen. Es brummt leise vor sich hin.

An der Kaffeemaschine halte ich inne und stütze mich auf dem Tisch ab. Leise seufzte ich. Mein rechter Arm schellt nach vorne, betätigt den „On“ Knopf der Grün aufleuchtet und leise fängt es an zu blubbern und zu brodeln. Die Maschine hat sich in Gang gesetzt um mir etwas von den köstlichen Schwarzen Getränk zu kochen.

Habe ich schon einmal erwähnt dass ich zu meiner Kaffeemaschine eine besonders innige Bindung habe? Ihr lacht?! Ok, würde ich nach so einem Satz wohl auch. Ich bin ein Kaffee-Freak und lebe quasi davon. Sanji bezeichnet dieses Getränk auch gerne als mein, „Grundnahrungsmittel“ und irgendwo hat er ja auch recht.

Ein leiser Lacher entringt meinem Lippen und mein Blick gleitet nach links wo eine kleine Kommode steht. Aber die Kommode ist Nebensache – sie ist Übrigends in Weiß gehalten – nein das wichtigste was da steht ist ein kleiner Fotorahmen.

Ich stoße mich von dem kleinen Tisch ab und gehe zur Kommode. Acht kleine Schritte, dann habe ich mein Ziel erreicht und hebe das Foto kurz an. Meine Augenlider senken sich etwas und tief atme ich ein, bevor sich meine Augen komplett schließen und der Zeit Revue passieren lasse, wo dieses Foto entstanden war.
 

Was auf diesem Foto ist, fragt ihr euch? Also ich muss sagen, ihr seid ziemlich neugierig, aber ich beantworte es euch wirklich gerne.
 

Auf diesem Foto ist mein Leben in Form von acht Menschen, die mir das wichtigste der Welt sind. Sie waren in den schwersten Stunden meines Lebens an meiner Seite und egal was ich angestellt hatte, egal wie sehr ich sie verletzt hatte sie sind niemals gegangen. Sie waren immer da und sie werden es auch immer bleiben – das weiß ich nun.

Sanft stelle ich das Bild zurück an seinem Platz und als der Bilderrahmen das kalte Holz berührt macht es leise `plopp´ und es steht fest, als wäre es niemals dort weg genommen worden.

Ein klickender Ton verrät mir das mein Kaffee fertig ist, weswegen ich hin eile, mir eine Tasse aus den obersten Schrank nehme und mir das frische und heiße Getränk eingieße. Etwas Milch dazu und ich kann weiter schreiben.
 

Wieder sitze ich vor meinem Notebook, ich möchte euch nicht länger damit aufhalten was ich so tue, wenn ich in meiner Küche herum laufe. Eher möchte ich euch lieber meine Geschichte weiter erzählen und ich glaube mal das ist auch interessanter als die Frage wie ich meinen Kaffee am liebsten trinke.
 


 

… auf den Weg zur Schule traf ich Frau Hinamata. Eine liebenswerte etwas ältere Dame, die allerdings auch leicht Senil war und mich immer Nojiko anstatt Nami nannte. Ich hatte es aufgegeben sie zu korrigieren, da ich wusste dass sie dieses nicht mit Absicht tat. Als sie, in unserem kleinen Gespräch, erfuhr das ich am heutigen Tage Geburtstag hatte viel sie mir um den Hals, beglückwünschte mich und machte sich sofort auf den Weg um mir etwas kleines zu kaufen. Ich sollte nach der Schule bei ihr vor beikommen.
 


 

Den dunkelbraunen Plüschteddy habe ich heute noch.
 


 

Mein Schulweg war damals nicht sehr weit, weswegen ich nie länger wie 20 Minuten lief. Ich musste einen kleinen Berg runter, dann mitten durch die Innenstadt an zahlreichen Schaufenstern vorbei, am See links abbiegen und schon stand ich vor meiner High School. Es war kinderleicht. Ich lief gerne am See entlang denn er lud förmlich zum Träumen ein. Eingebettet in grüne saftige Wiesen, umrandet mit schönen Blumen und bestückt mit einigen Bänken die zum hin setzen einluden.
 

Als ich an der Schule ankam, fing mein zweites ich an zu leben. Ich wurde wieder die zickige, arrogante Nami. Nichts war mehr übrig von meinen eigentlichen Wesen. Ich wurde unausstehlich. Ich wurde so, wie meine `Freunde` es wollten.
 

Sofort traf ich auf sie und mit einem arroganten lächeln lief ich zu ihnen und nickte als Zeichen des „Guten Morgens“. Sie waren etwas Besseres. Reich und gut aussehend und vor allem eins – beliebt. Und genauso fühlte ich mich auch bei ihnen. Wunderschön, besonders und vor allem besser wie alle anderen. Mein Blick glitt über die vier Menschen um mich herum.
 

Zuerst war dort Theresa Barton, sie war eine groß gewachsene Frau mit langen blonden Haaren und einer Schlanken Figur. Ihre Augen schimmerten in einem wunderschönen Grün Ton. Ihr Gesicht war dafür sehr markant und passte überhaupt nicht zu dem zierlichen Rest.

Ihr Vater war der Leiter einer großen Bank und ihre Mutter arbeitete heute noch als Topmodel. Ihre beiden Eltern sah sie so gut wie nie, weswegen sie von unterschiedlichen Kindermädchen groß gezogen wurde und ziemlich verwöhnt war. Theresa war es gewöhnt zu bekommen was sie wollte und vor allem, zu machen was sie wollte.
 

Neben Theresa stand Sophie Williams. Sie war eher eine klein gewachsene junge Frau, denn ihre Körpergröße überschritt nicht die 1,58 m. Außerdem war sie sehr pummelig und hatte ständig etwas Süßes bei sich. Aber dafür hatte sie ein wunderschönes Gesicht und tiefbraune Augen zu kinnlangen dunkelbraunen Haar. Und trotz dessen war sie der Außenseiter bei uns. Sie durfte nur dabei stehen weil ihre Eltern sehr reich waren. Ihr Vater hatte an der Börse durch Aktien ziemlich viel Geld erwirtschaftet und ihre Mutter leitete eine Boutique. Sophie war extrem eingebildet und vor allem sprach sie lieber mit den Fäusten wie mit dem Mund.
 

Neben Sophie stand Benjamin Yagami. Sein Vater war Japaner und seine Mutter war Engländerin. Er war der ausgeflippte dieser Gruppe. Seine Haare waren Mittellang und Blau-Rot gefärbt, seine Nase Rund und Kartoffelknollen ähnlich und seine Lippen waren dick und fleischig. Im Gegenzug zu seinem Gesicht war er groß und sehr schlaksig gewachsen und er überragte mich um fast Drei Köpfe. Ebenfalls war er eine Niete in der Schule. Ich mochte Benjamin nicht sonderlich, aber er gehörte nun einmal dazu weswegen ich mir nichts anmerken ließ.

Seine Mutter war verstorben als er vier Jahre alt war und sein Vater lebte auf Hawaii. Benjamin lebte mit einigen angestellten alleine in einer großen Villa. Allerdings genoss er diesen Zustand sehr.
 

Direkt gegenüber von Benjamin stand Darian Shadow.
 


 

Ihr lacht über diese Namenskonstellation? Ich kann euch verstehen, heute muss ich es auch.
 


 

Darian war ein großgewachsener und unglaublich gut aussehender Mann. Seine Haare waren kurz und blond und seine Augen hatten eine wunderschöne Blaufärbung. Eher hellblau. Ich liebte diese Augen. Er war sehr schlank und dennoch muskulös. Er war intelligent, gebildet und hatte gute Manieren. Darian war der Anführer unserer Gruppe und er sagte immer wo es lang ging und vor allem ….war er mein Freund.
 


 

Heute bereue ich diese Beziehung.
 


 

Ich war mit Darian seit einem halben Jahr zusammen und ich liebte ihn über alles. Leider liebte er mich nicht, ich wusste dass er nur mit mir zusammen war weil ich gut aussah. Weil ich hübsch war. Weil ich in sein Jagdprofil passte. Man konnte unsere Beziehung auch als eine hart Hass-Liebe bezeichnen.
 


 

Heute weiß ich so vieles, aber ich war zu Blind um es wirklich zu sehen.
 


 

Ich vergötterte Darian, auch wenn er mich wie ein Stück Dreck behandelte. So wie auch an diesen Tag. An meinem Geburtstag.

Ich bekam keinen Kuss, kein „alles Gute“, kein Geschenk. Aber für mich war das ok. Ich akzeptierte dies, denn sie waren doch meine Freunde und ich wusste oder eher, ich dachte dass ich ihnen wichtig bin und deswegen mussten sie nichts zu mir sagen. Und doch, war ich innerlich verletzt.
 

Ein kurzes Kopfnicken von Darian reichte aus und alle setzten sich in Bewegung. Nur ich nicht. Ich blieb an Ort und Stelle stehen und sah meinen Freunden hinterher wie sie gingen. Und, auch wenn ich es nicht wollte, es bildeten sich Tränen in meinen Augen und verletzt schluchzte ich auf und rieb mir hastig über mein Gesicht um die Tränen weg zu wischen.
 

Plötzlich erschien ein Taschentuch in meinem Blickfeld und ein liebevolles, „Happy Birthday“ und verwundert sah ich auf. Ich sah in Schwarze Seelenspiegel.
 


 

Ich halte inne im schreiben und sehe wieder aus dem Fenster in meiner Küche. Mein Kaffee war schon wieder leer und ich wollte eh aufstehen um mir noch eine Tasse zu holen.

Leise muss ich seufzten und wieder wische ich mir über die Augen. Hastig, so wie damals denn die Tränen kommen erneut zum Vorschein. Doch diesmal ist keiner da der mir ein Taschentuch reicht damit ich meine Tränen trocknen kann.

Ich bin alleine. So wie damals.
 

Dieser kurze Augenblick, damals, war meine erste Begegnung mit Ruffy Hamada. Ich würde sie nie wieder vergessen. Diese wunderschönen Augen, dieses liebevolle lächeln und die kleine verschmitzte Narbe unter seinem linken Auge.

Ich konnte damals nicht ahnen wie sehr ich diesen Menschen mal lieben würde.

Und wie sehr ich mal leiden würde wenn er nicht mehr da ist.


 


 

Ich kannte Ruffy flüchtig und ich wusste nur dass wir in eine Klasse gingen und das er ebenfalls ziemlich beliebt an unserer Schule war. Er stand immer bei seinen Freunden – zumindest vermutete ich dass sie seine Freunde waren, denn oft hatte ich sie beobachtet. Still und heimlich natürlich.

Leise schniefte ich auf, zog die Nase etwas hoch und nahm das Taschentuch, „danke“ murmelte ich und Ruffy kicherte leise und ich sah ihn an.
 

„Weinen steht dir nicht“ lächelte er und irgendwie fühlte ich mich gezwungen auch zu lächeln, auch wenn es ein schwaches lächeln war. Doch schüttelte er, energisch, den schwarzen Schopf.
 

„Ein falsches lächeln steht dir ebenfalls nicht“ stellte er fest und sofort erschlafften meine Gesichtszüge und machten der Traurigkeit wieder Platz.
 

„Heute ist doch dein Geburtstag, da solltest du nicht traurig sein“ redete Ruffy munter weiter und wieder schossen die Tränen in meine Augen und diesmal erschien eine Packung Taschentücher in meinem Blickfeld und abermals sah ich auf. Direkt in dieses Gesicht was ein liebevolles Grinsen zierte, „ich glaube die wirst du heute noch gebrauchen“ scherzte er etwas, „aber Wasserfälle kann man damit nicht trocken ….aber für ein paar kleine, unnötige Tränchen werden sie schon reichen“ schmunzelte er und jetzt musste selbst ich lächeln. Ehrlich lächeln.

Und offensichtlich schien ihn das sehr zufrieden zu stimmen, denn seine Augen strahlten.
 


 

Damals erzählten mir seine Augen schon etwas, was ich einfach nicht verstand, in meiner Blindheit. Doch schaffte Ruffy es mir, viel später, die Augen zu öffnen und mich etwas erkennen zu lassen, was er schon lange wusste. Mir etwas zu zeigen, was ich ab dann erst richtig erfuhr und mir etwas zu geben was ich vorher, in der Art, noch nie hatte.

Liebe.
 


 

Es dauerte etwas bis ich mich wirklich beruhigt hatte und Ruffy blieb die ganze Zeit bei mir, obwohl es schon geklingelt hatte. Es schien ihm egal zu sein, sondern ich war wichtiger. War ich das wirklich? Irgendwie konnte ich das nicht glauben.

Ruffy hatte meine Hand geschnappt und mich mit zu einer Bank gezogen, die im Schatten einer großen Trauerweide stand.
 

Noch heute liebe ich diese Bäume. Ich finde sie wunderschön und stehe gerne unter einer Trauerweide, oder sitze auf einer Bank, unter ihnen, wie damals. Und ich habe das wunderbare Glück im Garten eine stehen zu haben. Mit einer Bank, geschützt vom Schatten dieses Baumes.
 

Ich bin heute 26 Jahre alt und immer noch tue ich Dinge die Ruffy mir damals, Schritt für Schritt zeigte. Wie auf einer Bank unter einer Trauerweide sitzen. Oder auf ein Feld zu gehen und sich den Frust von der Seele zu schreien. Oder im Winter die Schneeflöckchen zu zählen. Im Frühling die Schmetterlinge zu beobachten und mit den Vögeln ihr Lied zu zwitschern. All diese Dinge die mich damals sowie heute noch glücklich machen und mich für immer mit Ruffy verbinden.
 

Und diese kleinen Dinge des Lebens zeigen mir auf, wie schön unsere Welt ist. Wie zart gemalt die Schneeflöckchen im Winter sind. Wie bunt die Schmetterlinge schimmern, wie melodisch das Singen der Vögel ist und wie wunderschön eine Trauerweide sein kann.

Es gab Momente in meinem Leben da wusste ich diese kleinen Dinge nicht zu schätzen, doch Ruffy zeigte sie mir immer wieder und brachte mir, auf seine eigene Art und Weise, bei egal was passiert und egal wie dunkel das Leben noch erscheinen mag, das man es dennoch genießen sollte. Das man Dankbar sein sollte, auf dieser Erde zu leben und das man sich an den kleinen aber dennoch wunderschönen Dinge erfreuen soll. Und das tue ich heute.
 

Mittlerweile steht eine neue Tasse Kaffee neben mir und mein griff geht nach rechts zu einer kleinen roten Schachtel und ich fische mir eine Zigarette daraus die ich mir auch so gleich anzünde.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, ich rauche nicht immer. Eher ab und zu und man könnte mich in die Kategorie „Gelegenheitsraucher“ stecken. Aber während ich das hier schreibe, brauch ich einfach eine.

Ganz kurz muss ich auf lachen und schaue amüsiert zu einem Foto, worauf Ruffy und ich zu sehen sind. Was er jetzt sagen würde?

Bestimmt würde er mir einen Vortrag halten. Ruffy hatte es nie gemocht das ich geraucht habe, aber er hatte es dennoch akzeptiert, „bist ja alt genug“ meinte er immer wieder dazu und schaffte es durch diesen Satz mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Aber er war nicht da um dies zu tun. Also rauche ich.
 

Wo war ich stehen geblieben?

Ach ja, Ruffy und ich auf der Bank.
 


 

Ruffy und ich hatten es tatsächlich geschafft über Zwei Stunden auf dieser Bank zu sitzen und zu reden und er stellte sich als ein erstaunlich guter und vor allem verständnisvoller Zuhörer heraus. Er ließ es zu das ich mich ausweinen konnte, meine ganze Wut und meinen ganzen Frust los werden konnte und reichte mir dabei ein Taschentuch nachdem nächsten.

Während ich mich ausweinte, wie verletzt ich von meinen Freunden und vor allem von Darian war streichelte er sachte meinen Handrücken und lächelte mir aufmunternd zu. Nachdem ich mir die Augen ausgeweint hatte und wusste das ich grauenhaft aussah, weil mein gesamtes Make Up sich auf meinem Gesicht verteilt hatte wischte ich mir noch einmal über die Augen und plötzlich stand Ruffy auf und grinste mich an, „weißt du was?“ er hatte einen schelmischen Unterton in der Stimme, „wir zwei machen heute Blau“ offenbarte er mir und bevor ich reagieren konnte hatte er abermals meine Hand geschnappt und zog mich mit runter vom Schulhof.

Blau machen? Schwänzen? Das hatte ich noch nie getan! Und trotzdessen das alles in mir Schrie und sich wehren wollte, weil mein Kopf der Meinung war ich gehörte in den Unterricht – womit er auch zweifelsohne recht hatte – ließ ich mich von ihm mit ziehen. In seine Welt.
 


 

Dieser Geburtstag sollte der Beginn vieler wunderschöner Geburtstage und noch schönerer Tage werden.
 


 

„Wo willst du hin?“
 

„Die Frage ist eher wo wir hin wollen!“ entgegnete er mir lachend und zog mich einfach mit und ich ließ mich ziehen. Führen von ihm und gab mich ihn völlig hin.
 


 

An diesen Tag eroberte er mein Herz schon im Sturm doch sollte es lange dauern bis ich es bemerkte.

Sehr lange.
 


 

Ruffy zog mich mit zum See der in der Nähe unserer High School war. Da es gerade mal Vormittag war war es dort sehr ruhig, nur vereinzelt streifte ein älteres Ehepaar unseren Weg.
 

„Was wollen wir hier?“ entfuhr es mir neugierig und abermals hörte ich sein schönes lachen.
 

„Warte es ab“ grinste er nur und wirkte wieder so geheimnisvoll.
 

Ruffy zog mich am See entlang und ließ meine Hand die ganze Zeit nicht los und ich unternahm auch nichts dagegen. Es fühlte sich gut an.

Wir liefen etwas weiter in den kleinen Wald, der direkt hinter der Wiese angrenzte und ich wurde immer verwirrter. Was hatte er vor? Ich wusste es nicht und vor allem konnte ich Ruffy absolut nicht einschätzen.

Aber ich vertraute ihm blind.
 

Und ich hatte es nie bereut.
 


 

Als wir ca. in der Mitte des Waldes angekommen warenblieb er plötzlich stehen und zeigte nach oben. Fragend folgte ich seiner zeigenden Hand und war erstaunt.

Ein Baumhaus.
 

„Da kletterst du jetzt hoch“ wies er mir grinsend an, „und wartest kurz. Ich bin gleich zurück“ erklärte er mir und panisch sah ich ihn an.
 

„Aber du kommst wieder?“ harkte ich nach und Ruffy lachte und tätschelte meinen Kopf.
 

„Natürlich. Vertrau mir einfach ok?“ bat er und nach kurzen zögern nickte ich. Ruffy drehte sich um und ging und ich schluckte und kletterte die selbstgebaute Leiter nach oben und krabbelte in das Baumhaus herein.

Es war sehr groß und geräumig und sah aus wie von einem erfahrenden Architekten entworfen und von fähigen Arbeitern erbaut. Es war nur ein Raum und dort befanden sich mehrere großer Sitzkissen in verschiedenen Farben, ein kleiner Tisch und darunter ein Teppich im hellen Braun Ton und ein kleines Radio was mit Batterien betrieben wurde.

Ich schaltete das schwarze Radio ein, lauschte der Musik und kuschelte mich in ein Sitzkissen was rot war. Die Farbe hatte mich sofort angesprochen und wartete.

Ich wartete auf Ruffy. Einen mir unbekannten und fremden Menschen, der es dennoch geschafft hatte nur durch ein einzelnes lächeln mein Vertrauen zu gewinnen.

Und ich wurde nicht enttäuscht.
 

Kurze Zeit später kletterte Ruffy die Stufen hoch und erreichte grinsend den kleinen Raum und kratzte sich kurz am Hinterkopf,
 

„tut mir leid. Es hat doch etwas länger gedauert“ dieser Dackelblick. Da konnte man nicht mehr böse sein.
 


 

Und mit diesem Blick wickelte er mich damals um den Finger.

Wieder halte ich im schreiben inne und lehne mich auf meinen Stuhl etwas zurück. Die Kaffeetasse halte ich in beiden Händen und abermals schließe ich die Augen an diesem Tag und muss lächeln. Dieser Blick. Dieser treuherzige Blick, wo mit er jeden um den Finger schlang und für sich gewann.

Ich liebe diesen Blick, denn Ruffy sah nur mich mit diesen Blick an wo seine Augen funkelten, sein Mund sich zu einem leichten liebevollen Lächeln verzog und wo sein ganzes sein so viel liebe für mich ausstrahlte.

Dieser Blick …
 


 

Lachend winke ich ab und bin gespannt was denn so wichtig war das er nochmals verschwinden musste und so gleich offenbart mir Ruffy den Grund.

Mit einem breiten grinsen zog er etwas unter seiner dünnen Jacke hervor. Ein kleines Päckchen, welches in Rosa war und mit einer großen gelben Schleife versehen war und übergab es mir, „Alles Gute zum Geburtstag“ grinste er dabei und erwartungsvoll öffnete ich es und musste lächeln.
 

Ein kleiner Schokoladenkuchen in dem eine Kerze gesteckt war befand sich darin und überrascht sah ich zu Ruffy der leicht rote Wangen bekam.
 

„Ich hatte jetzt leider nicht die Zeit etwas Großes zu kaufen … naja und kein Geld … und ich weiß ja gar nicht was dir gefällt und-„ redete er doch er wurde von mir unterbrochen,
 

„es ist perfekt. Vielen Dank“ bedankte ich mich freudestrahlend und Ruffy grinste wieder, zog ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und zündete die Kerze an.
 

„Du darfst dir etwas wünschen“ …
 


 

Es tut mir leid, aber ich muss im Schreiben noch einmal inne halten, denn an diese Momente erinnere ich mich sehr gerne und ich genieße es, wenn ich es darf.

Ruffy war also los gezogen um mir einen Kuchen zu organisieren. Einen richtigen Geburtstagskuchen, mit Schokoguss und Kerze. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sehr ich mich darüber gefreut hatte. Und mit dieser kleinen Geste erreichte er bei mir so viel wie kein anderer jemals zuvor. Übrigends ist meine Tasse schon wieder alle …
 

Ich kann weiter erzählen, mit einer frischen Tasse Kaffee und einer neu angesteckten Zigarette. Ich rauche schon wieder zu viel.
 


 

Lächelnd nickte ich und beugte mich mit dem Oberkörper etwas nach vorne und stieß die Luft aus meinem Mund. Der Druck erreichte die kleine Flamme und lautlos ging sie aus und hinterließ eine kleine aufsteigende Rauchwolke.

Dabei hatte ich die Augen geschlossen gehabt und als ich sie wieder auf machte sah Ruffy mich erwartungsvoll an.
 

„Und?“
 

„Was und?“
 

„Na was hast du dir gewünscht?“
 

Ich musste lachen und grinste vor mich hin,
 

„Verrat ich nicht. Sonst wird es ja nicht wahr!“
 

„Och Manno“ er schmollte und ich musste gestehen das ich das unglaublich süß fand. Wirklich süß. Aber im Allgemeinen, der ganze Mann war süß. Aber schnell wischte ich diese Gedanken beiseite.

Ruffy bekam sich so gleich wieder ein und er holte, wie von Zauberhand, ein kleines Messer und Zwei Pappteller hervor und ich schnitt den Kuchen an und gab uns beiden jeweils ein Stück. Und während wir dasaßen und aßen unterhielten wir uns über Gott und die Welt.

Ich durfte feststellen das Ruffy ein ausgesprochen guter Redepartner und ein guter Zuhörer war. Allerdings verwickelten wir uns auch öfters in kleine Diskussionen, analysierten etwas aus und sponnen eine Geschichte weiter. Das typische „was wäre wenn?“ Gerede.
 

Die Zeit verflog gerade zu …
 


 

Diese paar Stunden die wir da zusammen waren genoss ich sehr und für mich wurde es zum schönsten Geburtstag und meine Laune stieg hoch zum Himmel.

Wie sollte ich ahnen was mich erwarten würde wenn ich zu Hause war?

Das mein Leben binnen einer Minute völlig auf den Kopf gestellt werden würde?
 

Wie sollte ich es ahnen? …
 


 

Wir saßen bestimmt 4 Stunden in den kleinen Baumhaus, genau weiß ich es nicht mehr, unterhielten uns, diskutieren mit einander, lachten gemeinsam bis ich entschied das es Zeit wurde nach Hause zu gehen, denn dort warteten ja noch meine Mutter Bellemere und meine Schwester Nojiko.

Leicht grinste ich. Bestimmt hatten sie einen tollen Kuchen gebacken und wenn ich das Haus betreten würde, würde alles nach Kaffee duften. Meine Mutter und meine Schwester würden am gedeckten Tisch sitzen, „Alles Gute zum Geburtstag!“ rufen so wie ich das Wohnzimmer betrat und dann würden wir etwas feiern. Wahrscheinlich war noch alles schön und festlich dekoriert und die Beiden haben es mit Sicherheit wieder mit Geschenken für mich übertrieben.

Ich freute mich nach Hause zu gehen.
 

Ich konnte es nicht ahnen …ich wollte es nicht ahnen …

Aber mein Leben war an diesem Tag vorbei.
 

Ruffy begleitete mich ein Stück und Zwei Straßen und einem kleinen Berg vor meinem Haus trennten wir uns. Allerdings erfuhr ich dass er in unmittelbarer Nachbarschaft wohnte.

Er wollte mich eigentlich nach Hause begleiten aber ich lehnte dankbar ab. Ich wollte ihm keine Mühen machen.
 

Hätte ich bloß gesagt dass du mit mir kommen sollst.

Hätte ich dich bloß bei mir gehabt ….
 

Eilig und voller Vorfreude lief ich nach Hause. Der Tag hatte so schön angefangen, er konnte doch nur noch besser enden. Ich rannte den kleinen Berg förmlich hoch, lachte glücklich und stockte sofort in meiner Bewegung.

Nicht das Auto meiner Mutter stand da ….sondern das der Polizei.
 

Eine dunkle Vorahnung machte sich in mir breit und eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper. Und ich weiß noch, dass ich anfing zu zittern. Meine Beine waren plötzlich mit Blei gefüllt, sie bewegten sich nicht mehr und mein Mund war leicht eröffnet wobei meine Unterlippe zitterte.
 

Ich konnte es nicht ahnen ……
 

Ich haderte mit mir selbst. Ich wollte nicht ins Haus gehen. Nicht jetzt.

Doch ich wusste dass ich es musste, mich dem, was auch immer mich erwarten würde, stellen musste. Und so langsam schlich sich eine Erkenntnis in meinen Kopf und ließ mich stark nach Luft schnappen.
 

Nein … bitte nicht …

Ich liebe euch doch!
 


 

Und wieder muss ich inne halten.

Ihr müsst verstehen, es nicht einfach so etwas nieder zu schreiben denn man erlebt diese traumatischen Situationen noch einmal und nun muss ich mich ihr stellen.

Lange habe ich es unterdrückt, verborgen, versteckt und nicht zu gelassen, aber ich weiß das der Moment gekommen ist wo ich es verarbeiten muss.

Neun Jahre später …
 

Ich denke mal, ihr wisst was mir passiert ist.

Was an diesem Tag geschehen ist.

Ich habe meine Mutter und meine Schwester verloren.

Mein Geburtstag war ihr Todestag.
 

Als ich das Haus betrat erwartete mich wirklich die Polizei. Sie erwarteten mich wirklich mit der Nachricht die ich geahnt hatte.

Und dennoch, war es wie ein Schlag ins Gesicht. Dieser eine Satz, brachte mein ganzes sein und Leben durch einander und stellte mich vor die größte Aufgabe meines späteren Lebens.
 

Überleben.
 

Ich glaube man kann nicht mit Worten ausdrücken wie es einen Menschen in solch einer Situation ergeht, denn das wäre zu einfach.
 

„Es tut mir leid, aber ihre Mutter und ihre Schwester sind bei einem Autounfall heute Morgen um 10 Uhr tödlich verunglückt“.
 

Ich weiß nur noch dass mein Herz für einen Moment aussetzte und die Welt für mich stehen blieb. Das die Polizistin mich mitfühlend ansah und einen Arm um meine Schulter legte und leise mit mir sprach.

Das die Tränen tonlos über mein Gesicht rannen und doch gleichzeitig schrien.

Meinen Schmerz heraus schrien.
 

Und wie ich schreiend zusammen brach ….
 

Mein Name ist Nami Sato und ich bin jetzt 26 Jahre alt.

Und ich erzähle euch heute, hier und jetzt meine Lebensgeschichte.
 

~Fin~
 

In Andenken an meine wunderbare Tante, meine großherzige Cousine und an meinen Liebenswerten Cousin.

Es tut mir leid was dir geschehen ist.

Neun Jahre zurück – Wenn die Trauer überwältigt

Hallo ^-^
 

Herzlich Willkommen zum zweiten Kapitel. Es freut mich dass ihr vorbei schaut.

Wir sind immer noch neun Jahre in der Zeitgeschichte zurück und dieses Mal werdet ihr erfahren wie Nami die Beerdigung ihrer liebsten bewältigt, das sie bemerkt das Darian vielleicht doch nicht der richtige ist und wie Namis Gefühlsleben aussah.

Außerdem werdet ihr erfahren wo Nami am liebsten entlang spaziert, ihren besten Freund kennenlernen und erfahren wie es in ihrem Leben weiter ging.

Ich wünsche euch viel Spaß und ich hoffe es gefällt euch.

Lasst es mich bitte wissen.
 

Außerdem möchte ich all denen danken die mir so ein liebes Kommi geschrieben haben. Ich habe mich wirklich gefreut, im Allgemeinen das diese Geschichte so einen Anklang findet.

Ich gebe mir wirklich viel Mühe und stecke hier viel Herzblut rein, um so mehr erfreut es mich das diese Geschichte gelesen wird ^-^.
 

Und noch etwas,

da schon einige Nachfragen kamen: was mit Ruffy genau ist , bleibt mein kleines Geheimnis :) ihr dürft gerne rätseln, aufgelöst wird es erst am Ende der Geschichte, ihr müsst euch also etwas gedulden ^-^.
 

Und das wichtigste nochmal: Die Charaktere hier sind absolut OOC und nicht annähernd wie in der Serie! Ich benutze lediglich ihre Namen, also erwartet bitte kaum Ähnlichkeiten. Auch hat meine Geschichte nichts mit dem OP Universum gemeinsam, sondern spielt in unserer heutigen Zeit :)
 

Und eine kurze Legende:
 

Die in „Kursiv“ geschrieben Texte versetzen euch in die Gegenwart, sprich zu Nami, zurück. Es ist als würdet ihr neben ihr sitzen und sie euch etwas aus ihrer Sicht erklären. Ihr geht mit ihr zusammen spazieren, sitzt in ihrer Küche und schaut auf das Notebook.
 

Die „normal“ geschriebenen Texte versetzen euch in die Vergangenheit, sprich Nami erzählt von damals, erklärt euch Situationen und führt euch in ihr Gefühlsleben ein.
 

Ich versuche die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit verständlich zu gestalten und ich hoffe mir ist das auch gelungen u.u
 


 

Lg. Mondi
 

Musik:

Unheilig – Geboren um zu leben

Inna – Sorry

Nelly Furtado – say it right
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

2. Kapitel: Neun Jahre zurück – wenn die Trauer überwältigt
 

Die Zeit stand still.

Die Welt hatte angehalten.
 

Meine Seele hatte aufgehört zu existieren.
 

Noch lange saß ich mit den Polizisten zusammen. Ein Notfallseelsorger war auch dabei, aber ich wollte nicht reden.
 


 

Nicht denken.

Nicht fühlen.

Nicht leben.
 

Tränen flossen keine mehr, ich konnte nicht mehr weinen.

Die Tür fiel ins Schloss. Alle waren gegangen.
 


 

Und nun war ich alleine. Alleine in einem großen Haus.
 


 

Ich war zu einer Steinstatue geworden, die wie festgemeißelt auf ihrem Stuhl saß, die Hände hatte ich auf meinen Knien liegen und langsam bohrten sich meine Fingernägel in meine Haut. Doch verspürte ich keinen Schmerz, sondern eine unbändige Ohnmacht.
 

Mein Blick glitt hin und her. Es war schon geschmückt, sie hatten wirklich eine Geburtstagsfeier für mich vorbereitet.
 


 

Nur für mich.

Doch würde ich alleine feiern.
 


 

„Happy Birthday“ stand in bunten Buchstaben auf einem Plakat geschrieben, welches über der Tür hing. Der Tisch war schon gedeckt. Für Drei Personen.
 


 

Doch würde ich alleine daran sitzen.
 


 

Warum waren sie nochmal mit dem Auto gefahren? Ich verstand es nicht. Warum waren sie nicht hier geblieben? Hier, in Sicherheit und haben auf mich gewartet, wie die Jahre davor auch?
 


 

Warum war ich nicht zu Hause um sie daran zu hindern?

Warum war ich gegangen?

Warum habe ich ihnen heute Morgen nicht, „Tschüss“ gesagt?
 

Warum? …..
 


 

Das schrille Klingeln des Telefons riss mich aus meinen Gedanken, „Mama würdest du –!“ doch ich stockte mitten im Satz.

Meine Mutter würde nie wieder ans Telefon gehen. Nie wieder.
 

Mit zitternden Knien erhebe ich mich und laufe wankend zum Telefon. Vor dem kleinen Regal bleibe ich stehen, das Telefon spielt seine Melodie munter weiter. Als meine Hand nach dem kleinen elektronischen Gegenstand greift sehe ich aus den Augenwinkeln wie sehr sie zittert.
 


 

Das ist nicht meine Hand … ich erkenne sie nicht mehr …
 


 

„Ja bitte?“ ich hauchte es mehr. Meine Stimme wollte nicht mehr laut sein, sie weigert sich. Versperrte sich.
 

„Ich bin es! Hat ja lange gedauert bis du es mal ans Telefon geschafft hast!“ mein Herz schlug schnell und aufgeregt. Darian war am anderen Ende der Leitung. Er hatte vorher noch nie bei mir angerufen! Ich freute mich, bestimmt wollte er vorbei kommen um mich zu trösten. Mit Sicherheit wollte er das.
 


 

Ich war so blind. So dumm und voller unsinniger Hoffnungen. Tief in meinem Inneren wusste ich schon damals das Darian nicht zu mir kommen würde. Er würde mich nicht trösten. Doch ich wollte das nicht wahr haben, wollte nicht daran glauben. Ich wollte die Wahrheit einfach nicht sehen! Ich hatte gehofft dass der Mensch, den ich so liebte – oder zumindest glaubte zu lieben – für mich, in meiner dunkelsten Stunde da war. Mir half.
 

Ich war so dumm ….
 

„I-ich … es tut mir Leid, Darian … a-aber weißt du … meine Mutter und meine Schwester …s-sie sind heute Morgen …“ ich musste abbrechen, weil mir erneut die Tränen in die Augen schossen und ich ein schluchzen nicht mehr verhindern konnte.

Bestimmt würde er kommen …
 

„Ja ja das habe ich gehört. Und? Ist es meine Mutter?“ fragte er bissig und mir stockte der Atmen. Warum war er so kalt?
 

„N-nein das nicht … aber … Darian … ich könnte dich jetzt hier gebrauchen … bei mir“ ich flehte, denn er sollte hier sein. Ich wollte mich in seine Arme kuscheln und seinen Schutz genießen.
 

Ich war so elendig dumm ….

Ein dummes kleines Mädchen, welches in ihrer Traumwelt gefangen war. Ich hatte mir eine Märchenwelt aufgebaut, in der ich die Prinzessin war und doch sollte Darian nicht mein Prinz auf dem weißen eleganten Ross sein.

Nicht er.
 

„Und du denkst jetzt dass ich extra zu dir komme? Nami, ich habe besseres zu tun! Das wirst du ja wohl alleine packen, also heul nicht so rum!“, knurrte er mich an und ich zog vor Schreck die Luft ein. Diese Worte, sie taten so elendig weh. Er brach mir gerade mein Herz.
 


 

Es zersprang in tausend kleine Stücke und es würde ewig dauern, bis ich es wieder zusammen geflickt hatte.
 


 

Nun liefen mir die Tränen in Bächen über das Gesicht. Ich konnte einfach nicht glauben wie eiskalt Darian zu mir war, dass es ihm so egal war was mir passiert ist. Das ich litt.

Gerade wollte ich etwas erwidern als eine, von der Sonne gebräunte, Hand an mir vorbei glitt und mir das Telefon aus der Hand riss.

Heftig erschrak ich und sah zur Seite und wen ich dort sah, ließ mich erneut die Luft anhalten.
 

„Jetzt hör mal zu du kleiner Drecksack! Ich hab mir den Spaß lange genug mit angeguckt! Solltest du Nami noch ein einziges Mal so behandeln, prügel ich dich in die Hölle und gleich wieder zurück, haben wir uns verstanden?“ Die Stimme knurrte regelrecht und ich zuckte erneut zusammen. „Du brauchst nicht her kommen! Ich bin jetzt bei ihr! Tschüss!“ Damit wurde das Telefon regelrecht auf die Ladestation geschmissen und ich in eine innige und wärmende Umarmung gezogen.
 


 

Sicherlich werdet ihr jetzt denken das Ruffy derjenige war, der mich vor Darian verteidigte und mich umarmte, aber ich muss euch leider enttäuschen. Es war nicht Ruffy. Aber einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Mein bester Freund.
 

Kurz halte ich inne im Schreiben und fahre mir durch die Haare. Die Erinnerungen überschwämmen mich gerade zu und drücken mir die Luft zum Atmen ab. Ich brauche eine Pause, nur für ein paar Stunden. Ich habe mir vorgenommen meine Lebensgeschichte aufzuschreiben und das werde ich auch tun! Also keine Angst, es wird weiter gehen.

Aber begleitet mich doch ein kleines Stück auf meinem Spaziergang, ich verspreche euch, es wird interessant.

Schnell speicher ich meinen geschriebenen Text ab und packe es in einen extra Ordner, bevor ich das Notebook herunter fahre und aufstehe.

Es ist anstrengend so lange zu sitzen, wisst ihr? Es geht ganz schön auf die Wirbelsäule und meinen Hintern spüre ich momentan nicht mehr, weswegen ich mich ausgebiebig strecken muss, es knackt und momentan fühle ich mich ziemlich alt.

Ach ja, noch schnell in die Jacke schlüpfen, es ist eindeutig zu kalt, selbst für Oktober.
 

Ich verlasse mein Wohnhaus und laufe die Straße entlang, der Wind spielt mit meinen, mittlerweile, langen Haaren.

Ja, ich habe sie wachsen lassen.
 

Eine Baum-Allee umgibt diese Straße und den dazu gehörigen Gehweg und zeigt mir den Weg, wo ich hin will. Zum Friedhof.

Ich war lange nicht mehr hier und es wird Zeit für einige Besuche.
 

Ich liebe es, wenn sich die Blätter der Bäume färben, es sieht so schön aus und dabei vergesse selbst ich mein rationales und wissenschaftliches Denken über diesen Zustand. Ich liebe die frische Luft, die mich umgibt und die Kälte, die meine Wangen leicht Rosa färbt. Es ist grau, an diesem Tag, denn die Sonne hat sich immer noch nicht blicken lassen und ich bezweifle ,dass sie das heute überhaupt noch will.
 

Es hatte lange gedauert bis ich überhaupt wieder etwas Schönes am Leben sehen konnte, viel zu lange, aber mittlerweile lerne ich – täglich - Schritt für Schritt das Leben zu genießen. Ich bin dankbar für mein Leben und die Erfahrungen die ich sammeln durfte.

Es war ein langer Prozess zu akzeptieren, dass meine Vergangenheit zu mir gehört und sie für immer ein Teil von mir sein wird. Es hat ewig gedauert bis ich den Tod und den Verlust geliebter Menschen akzeptieren konnte.

Ich denke mal gerade werdet ihr nicht verstehen was ich meine, aber ich mache euch deswegen keinen Vorwurf. Ihr kennt zu wenig von mir um zu wissen was ich erlebte, aber das werdet ihr noch kennen lernen. Ich werde euch alles erzählen, nach und nach.
 

Wisst ihr, selbst ich kann manchmal nicht glauben und nicht begreifen, dass dies alles so geschehen ist, dass dies zu mir gehört aber ich musste es. Mittlerweile kommt mir meine Vergangenheit wie ein unwirklicher Teil vor, etwas was mich selber nicht betrifft, aber dennoch so ist.

Und ich musste lernen Dankbar zu sein.

Jeder Mensch, dem ich begegnet bin, hat mir etwas mit gegeben, mir etwas gezeigt und gelehrt und dieses Wissen nutze ich jetzt in voller Dehnbarkeit aus.

Ich musste verstehen.
 

Ich bin keine starke Frau, das weiß ich mittlerweile, ich habe nur einen ausgesprochen starken Überlebenssinn und ich lasse mich nicht so schnell einschüchtern. Und ich habe es versprochen.
 

Mein Blick gleitet nach links, denn direkt hinter der Allee aus zahlreichen Bäumen ist ein breites, riesengroßes Feld – hier wird im Normalfall Weizen angebaut – und eine erneute Erinnerung schießt in mein Gedächtnis und ich muss über beide Ohren grinsen.
 

Oh Ruffy …
 

Du hast mir so vieles aus deiner Welt gezeigt und gelehrt.
 

Wir sind da. Der Hauptfriedhof.

Ich bin nicht gerne hier, was wohl verständlich ist. Wer geht schon gerne auf einen Friedhof?

Direkt am Haupteingang ist ein Blumenladen und ich krame mein Portemonnaie hervor um ein paar Blumen zu kaufen.
 

Die Floristin kennt mich mittlerweile und begrüßt mich herzlich. Ich mag diese Frau sehr und wir kennen uns auch Privat. Sie zählt zu meinem engsten Freundeskreis.
 

Ihr Name ist Nico Robin und sie hat lange schwarze Haare und wunderschöne braune Augen mit einem Stich Blau darin. Ihre Augen haben etwas magisch Anziehendes an sich. Sie ist eine wunderschöne Frau. Und vor allem liebt sie die Blumen.
 

Robin und ich, wir verwickeln uns kurz in ein kleines Gespräch während sie mir die Blumen zu kleinen Sträußen bindet und dreimal hinter einander muss ich ihr Versprechen mich bald wieder, bei ihr Blicken zu lassen.

Ich muss gestehen, ich habe in letzter Zeit meine Freunde sehr vernachlässigt.
 

Mit drei kleinen Sträußen bepackt verlasse ich das Blumengeschäft, atme noch einmal tief durch bevor meine Schritte in eine bestimmte Richtung lenken.
 

Ich möchte Zwei Gräber besuchen. Warum Zwei?

Mama und Nojiko liegen in einem Grab. Ich war damals der Auffassung dass man sie nicht trennen sollte, sie waren zusammen gestorben, also sollten sie auch zusammen ihre letzte Ruhe finden. Und auch heute noch halte ich diese Entscheidung für richtig.

Und das zweite Grab?

Es ist nicht sehr weit vom ersten Grab entfernt und ihr denkt ihr wüsstet wessen Grab das ist, aber ich muss euch enttäuschen denn ich weiß ihr irrt euch.
 

Ich laufe an zahlreichen Gräbern vorbei, begegne trauernden Menschen, sehe welche vor den Gräbern hocken oder auf einer Bank in der Nähe sitzen. Zahlreiche Blumen, Gewächse und kleine Steinchen zieren die letzten Ruhestätten, große Grabsteine in den unterschiedlichsten Farben und Formen stehen davor. Herzerwärmende Sprüche, Namen, Geburts- und Sterbedaten darauf. Und ab und zu ein kleines Foto.
 

Und jetzt habe ich mein Ziel erreicht.

„Hallo Mama und Nojiko, es tut mir leid das ich so lange nicht mehr bei euch war“ ich entschuldige mich immer und stecke die beiden Blumensträuße in kleine Vasen. Robin hat sich wieder besonders viel Mühe gegeben. Und dafür danke ich ihr.
 

Wisst ihr, ich nehme euch hier mit zu einem sehr persönlichen und intimen Ort. Persönlich und intim für mich. Hier ruhen die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben und viel zu früh musste ich sie gehen lassen.

Am Anfang war ich wütend auf sie. Sie haben mich einfach alleine gelassen, ist das nicht unfair?

Ich habe geflucht und bitterlich geweint, geschrien und getrampelt. Zerstört und zerschlagen. Am Anfang war es für mich leichter die Beiden zu hassen. Zu hassen für ihre, in meinen Augen, „Sünde“, mich allein gelassen zu haben.

Mittlerweile weiß ich, dass sie gar nicht gehen wollten, sondern mussten. Mittlerweile hasse ich sie nicht mehr. Ich habe sie nie wirklich gehasst, ich war einfach nur wütend. Viel zu wütend und zu jung um mit dem ganzen Ausmaß klar zu kommen.
 

Kurz bleibe ich vor dem Grab stehen, bevor sich meine Schritte weiter lenken. Weiter zum Grab eines Menschen, dessen Tod noch heute unfassbar und unbegreifbar ist. Dessen Tod, sinnlos war.
 

Auch hier nehme ich mir eine Blumenvase und auch dieses Grab bekommt einen Blumenstrauß. Leise seufze ich und ich setze mich auf eine Bank, die direkt davor steht und lasse meinen Blick darauf ruhen.
 

Zwei Jahre erst. Viel zu kurz um zu begreifen warum. Wieso und vor allem weshalb.

Meine Hände verhaken sich ineinander und bleiben dann auf meinem Schoß liegen. Still sitze ich da und denke zurück an die Zeit … an die Zeit wo er noch lebte.
 

Hmm? Ja, ihr habt recht. Es wird Zeit zurück zu gehen, denn ihr wollt ja wissen wie es weiterging. Ich kann euch verstehen. Halten wir uns nicht länger hier auf ….
 

Wieder zurück in meiner Wohnung sitze ich erneut vor dem Notebook, welches wieder leise brummt und summt. Links steht meine Tasse gefüllt mit Kaffee und im Aschenbecher qualmt eine Zigarette vor sich hin. Zu viel …ich rauche zu viel.
 

Wo war ich stehen geblieben?

Stimmt! Ich wurde umarmt.
 

Ich wurde in eine feste aber liebevolle Umarmung gezogen.

„Es tut mir leid, Nami. Es tut mir so leid …“, wisperte jemand in mein Ohr und legte eine Hand auf meinen Hinterkopf, während ein Arm meinen Rücken umschlang.
 

„So verdammt leid …“ Die Tränen schossen mir in die Augen, denn ich konnte es nicht glauben wessen Stimme dort erklang. So lange hatte ich sie nicht mehr direkt gehört, nur durch das Telefon dieser Stimme lauschen dürfen.

Meine Hände vergriffen sich in dem T-Shirt der Person, ich spürte wie sein Brustkorb sich hob und senkte und wie sein Herz schlug.
 


 

Es schlug für mich …vor Mitleid, gemeinsamer Trauer und gegenseitig entgegen gebrachter freundschaftlicher Liebe.
 


 

„Wie ….warum? Woher?“ ich brachte keine vernünftigen Sätze mehr hervor, nur einzeln gestotterte Wörter doch verstand mich mein Gegenüber sehr genau denn ich spürte wie ich fester an den wärmenden Körper gedrückt wurde.
 

„Genzo hat mich angerufen … ich bin gleich ins Auto gestiegen und her gekommen“, erklärte er mir und ich konnte es nicht fassen.

Mein bester Freund. Er war hier, bei mir.
 

„Zorro, i-ich kann nicht …“ ich brach ab und ein erneuter Tränenwall erfasste mich und ich schluchzte laut auf,

„Ich weiß“. Mehr brauchte ich nicht sagen, er verstand mich. Schon immer.
 

Zorro war drei Jahre älter wie ich und vor zwei Jahren in eine entfernte größere Stadt gezogen. Uns trennten nun drei Stunden Autofahrt von einander und doch war er hier. Er war extra her gekommen, für mich.
 


 

Und er würde auch eine lange Zeit bleiben.
 


 

Nachdem ich mich an Zorros Brust ausgeweint hatte, kochte er mir etwas zu Essen und schickte mich dann in die Badewanne. Hinterher saßen wir zusammen und er versprach mir bei mir zu bleiben, bis die Beerdigung vorbei war. Zorro hatte sich extra Urlaub für mich genommen.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie froh und erleichtert ich war, zu wissen ich war nicht alleine. Lange saßen wir an diesem Abend auf der Couch und irgendwann schlief ich an seiner Brust ein. Gefangen von diesem Tag. Gefangen von dieser Nachricht.
 


 

Und es war erst der Beginn meines Alptraumes ….
 


 

Ich wurde für zwei Wochen von der Schule befreit. Der Arzt schrieb mich krank, denn Zorro schliff mich gleich am nächsten Morgen dahin. Auch wenn ich nicht wollte. Danach versuchte er alles um mich irgendwie aufzuheitern, doch es gelang ihm nicht.

Ich wollte nicht fröhlich sein. Ich wollte nicht Lachen, Kichern, Jubeln, Tanzen oder gar nur Lächeln. Ich wollte mich nur noch in meinem Kokon einschließen und niemals wieder heraus kommen.

Ich wollte mir ein Messer in die Brust rammen, schreien, fluchen, zerstören, mir weh tun.

Sterben.

Aber selbst dafür war ich zu schwach.
 


 

Versteht es nicht falsch, ich war unwahrscheinlich dankbar dafür dass Zorro bei mir war. Das auch Genzo und alle anderen vorbei kamen, nach mir sahen und versuchten mich aus meinen Kokon zu befreien.

Aber ich war nicht bereit dafür.

In dieser Zeit war ich gefangen in meiner Trauer und gleichzeitigen Wut.
 

Dazu muss ich euch kurz etwas zur Trauer erklären.

Der Begriff Trauer bezeichnet die durch ein betrübendes Ereignis, namentlich durch den Verlust nahestehender oder verehrter Personen, oder durch die Erinnerung an solche Verluste, auch zu erwartende verursachte Gemütsstimmung und deren Kundgebung nach außen.

Punkt.
 

Man unterscheidet vier Stationen der Trauer und in jede Einzelne bin ich rein gerutscht.
 

Erste Phase - Nicht-Wahrhaben-Wollen

Zweite Phase - Aufbrechende Emotionen

Dritte Phase - Suchen, finden, sich trennen

Vierte Phase - Neuer Selbst- und Weltbezug.
 

Ich muss dazu sagen ich machte ebenfalls jede Phase dieser Trauer durch, allerdings in verschieden großen Zeiträumen und manchmal sprang ich zwischen den einzelnen Phasen hin und her. Es dauerte lange bis ich den Tod meiner Schwester und meiner Mutter akzeptierte und vor allem bis ich es verarbeitet hatte.
 


 

Zwei Tage waren seit dem Tod meiner Liebsten vergangen, ich aß nichts mehr, vergrub mich in meinem Zimmer und sprach kaum. Und nicht einmal Zorro kam mehr an mich heran.

Allein schon der Gedanke, dass es in Drei Tagen komplett vorbei sein sollte … weil sie dann beerdigt werden, es brachte mich fast um.
 

Nach drei Tagen, nach dem Tod meiner Familie, lag ich wieder oben in meinem Bett, ich hatte nur die Tür etwas angelehnt, damit ich Zorro hören konnte und es nicht ganz so ruhig war als plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit erweckte.

Ich hörte Stimmen. Zwei unterschiedliche.

Die Erste gehörte eindeutig zu Zorro, ich würde sie immer erkennen und die Nächste? Ich spitzte die Ohren und setzte mich etwas auf als ich plötzlich wieder nach Luft schnappen musste.

Das war doch …!
 

„Danke fürs vorbei kommen, mir fällt fast die Decke auf den Kopf.“ Ich hörte Zorro seufzen und augenblicklich tat es mir Leid. Ich wollte Zorro nicht vernachlässigen, ich konnte einfach nicht anders.
 

„Nicht dafür! Außerdem haben wir uns ja lange nicht mehr gesehen.“ Die Person sprach aufmunternd und mir blieb das Herz fast stehen. Warum war ich so nervös?
 

Ich hörte Stühle rücken, Tassen klappern, roch frischen Kaffee und hörte wie dieser in die Tasse geschüttet wurde. Löffel klimperten, die Tasse wurde angehoben und mit einem leisen, ´plopp´ wieder auf den Tisch abgestellt.

Natürlich die Beiden kannten sich ja ebenfalls!
 

Auf leisen Sohlen schlich ich aus meinem Zimmer und stellte mich an die Treppe um alles besser zu verstehen.

Ich wollte nicht lauschen, so etwas war eigentlich gar nicht meine Art! Aber ich konnte einfach nicht anders, immerhin war er hier und ich einfach nur schrecklich nervös – warum wusste ich allerdings auch nicht.
 

Eine Zeit lang sprachen sie über Gott und die Welt. Unwichtiges Geplapper, tranken Kaffee, ab und zu hörte ich ein Feuerzeug und roch Rauch. Zorro hatte sich eine Zigarette angesteckt. Er rauchte auch, zwar nicht viel, aber bei solchen Treffen gerne.
 


 

Wieder halte ich kurz im Schreiben inne und atme tief durch.

Wisst ihr, ich konnte mir die Situation damals selber nicht erklären. Ich hörte nur diese Stimme und war hin und weg. Sofort schossen mir die Bilder in den Kopf, wie er mir meinen Geburtstag versüßte, wie er mich zum Lachen brachte.
 

Sicherlich wisst ihr jetzt von wem ich rede. Natürlich.

Ruffy war da.
 

Zorro und er kannten sich schon seitdem sie Kinder waren, ich erinnere mich daran, dass Zorro mir das früher viel erzählt hatte. Allerdings hatte ich nie damit gerechnet ihn so früh wieder zu sehen.

Ich weiß noch, dass mir mein Herz bis zum Hals schlug, ich mehrmals tief durch atmen musste um wieder klar im Kopf zu werden.

Damals verstand ich diese Gefühle nicht, ihr müsst wissen, es war das erste Mal das es mir bei einem Jungen so ging.

Richtiges Herzklopfen, Nervosität, nicht zu wissen was man tun oder sagen sollte. Himmel, war ich unerfahren!
 

Ich sehe, dass ihr schmunzelt und selbst ich schmunzel heute darüber. Wenn ich darüber nachdenke was ich alles angestellt habe, so wie Ruffy in meiner Nähe war …oh je, das ist wirklich peinlich. Aber das erzähle ich euch ein anderes Mal. Ich möchte ja nicht alles vorweg nehmen.
 

Kommen wir zum Kern zurück.

Zorro und Ruffy saßen also in meiner Küche, tranken Kaffee und unterhielten sich. Ich hockte oben am Geländer der Treppe und lauschte. Ich hörte Ruffys Stimme und vergaß für einen kurzen Moment meinen Kummer und meine Sorgen. Meine Trauer und meine Angst. Nur wegen ihn.

Ich bin mir sehr sicher, das Ruffy schon damals wusste was für eine Wirkung er auf mich hatte und dieser Schelm nutzte das natürlich in allen Formen und Farben aus.

Heute bin ich ihm dankbar. Hätte ich ihn und Zorro damals nicht gehabt, ich wäre wohl in ein sehr tiefes Loch abgerutscht und nie wieder heraus gekommen.
 

Gehen wir zurück in die Vergangenheit und sehen was weiter passierte.
 


 

Plötzlich wurde es ruhiger in der Küche. Das Lachen verstummte und selbst ich spürte vom Standort meinen kleinen Beobachtungsposten aus die bedrückte Stimmung und ich musste schlucken.

Ich ahnte worum es gehen würde.
 

„Du machst dir Sorgen um sie.“ Wieder ertönte das „plopp“ Geräusch als eine Tasse auf dem Tisch abgestellt wurde und Ruffys Stimme klang Vorsichtig, so als wüsste er nicht das Gespräch mit Zorro anzufangen.
 

„Ist das ein Wunder?“, harkte Zorro nach und ich konnte mir vorstellen das er Ruffy jetzt mit einem fragenden Blick ansehen würde. „Ihre Mutter und ihre Schwester sind vor drei Tagen gestorben, an ihrem Geburtstag. Nami isst seitdem nichts mehr und schließt sich nur noch in ihrem Zimmer ein, ich komme überhaupt nicht an sie ran.“ Zorro klang voller Sorge. Sorge um mich. Innerlich verfluchte ich mich, weil ich es ihm so schwer machte.
 

„Kannst du ihr das verübeln?“ Ich kroch die Treppe fast hinunter nur um ja alles zu verstehen, „Sie ist in Trauer, du musst ihr die Zeit lassen die sie braucht“, Ruffy klang so verständnisvoll wenn er über mich sprach ….oder ich bildete mir alles nur ein.

Wollte ich dass er Verständnis für mich hatte?
 

Wieder ertönte das Klicken des Feuerzeugs. „Nein, natürlich kann ich ihr das nicht verübeln“, seufzte Zorro und ein Stuhl rückte – jemand stand auf – und ich hörte das leise Gluckern vom Kaffee. „Ich mache mir einfach Sorgen um sie. Ich hab Angst, dass sie das Ganze nicht packt.“ Zorro klang wirklich besorgt und in mir krochen erneut die Schuldgefühle hoch; litt er wirklich wegen mir so? Ich wollte das nicht!

Ich wollte diesem Menschen nicht weh tun!
 


 

Dazu muss ich euch kurz etwas erklären, ich liebte Zorro auf meine eigene Art und Weise, aber nur freundschaftlich. Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben auch wenn er nicht ….ach egal. Das ist ein anderes Thema.
 

Was ich sagen will, Zorro traurig zu sehen, war das Schlimmste was es für mich gab vor allem in der damaligen Situation. Immerhin war er nur wegen mir gekommen und ich kam nicht aus meinem Schneckenhaus heraus und vernachlässigte ihn sehr. Das er mir das nie böse genommen hatte war mir immer ein Rätsel gewesen, heute weiß ich warum.

Ich hatte vor einigen Jahren ein Gespräch mit ihm, dieses werde ich nie vergessen. Ich habe ihm das gleiche gefragt – „Warum hast du mir das nie böse genommen?“ seine Antwort war so verdammt simpel:
 

„Weil du meine beste Freundin bist“.
 

Und das war es auch. Wir waren beste Freunde und solche halten in schwierigen Situationen zusammen und bringen Verständnis für den Anderen auf, versuchen zu verstehen und zu helfen und akzeptieren wortlos.

Und das habe ich immer an Zorro geschätzt, er war einfach für mich da. Stillschweigend, akzeptierend und mich liebend.
 


 

Lange ging dieses Gespräch und ich konnte genau hören, wie sehr Zorro sich sorgte, um mich, wie viel Angst er um mich hatte wie viel ihm durch den Kopf ging und in mir wuchsen die Schuldgefühle und drohten mich zu erdrücken.

Ich machte so viel falsch!
 

Weitere zwei Tage strichen ins Land und dann war er da, der Tag der Beerdigung und in mir kamen wieder die Tränen zum Vorschein.

Ich hatte Angst gehabt vor diesem Tag denn er bedeutete das endgültige Ende. Das es wirklich wahr war – Nojiko und meine Mutter waren tot und würden nie wieder kommen.

Nie wieder.

Ich musste mich nicht alleine um die Beerdigung kümmern, zum Glück denn das hätte ich wohl nicht gepackt – Genzo, Zorro und zwei der engsten Freundinnen meiner Mutter organisierten mit und nahmen mir dadurch viel Arbeit ab und ich war unwahrscheinlich dankbar.
 

Der Tag der Beerdigung war trübe und Grau.
 

Genauso wie heute.
 

Ich hatte das Gefühl die Sonne trauerte mit mir, der Himmel verzog traurig das Gesicht und der Wind umhüllte mich um mich vor dem Schmerz zu schützen.

Leider klappte es nicht, denn der Schmerz kam trotzdem und überrollte mich fast und Zorro musste mich stützen.

Ich war so unwahrscheinlich froh das er da war – meine große Stütze, mein Halt.
 


 

Nehmt es mir bitte nicht übel, dass ich die Beerdigung jetzt nicht in allen Formen und Farben beschreibe denn das kann ich nicht.

Noch zu tief sitzt der Schmerz bei mir, zu traurig sind die Erinnerungen.
 

Alles im allen war es eine „schöne“ Beerdigung. Alle hatten sich wirklich viel Mühe gegeben und viele Freunde und Bekannte kamen. Auch Arbeitskollegen meiner Mutter waren dabei, Studienfreunde meiner Schwester und selbst mein Klassenlehrer kam um mir sein Beileid auszusprechen.

Es wurden viele Blumen geschenkt, Trauerkränze nieder gelegt.

Es wurde schöne Musik gespielt, eine herzzerreißende Trauerrede gehalten und vor allem viel geweint.
 

Doch, auch wenn ich mich alleine fühlte ich war es nicht.

Zu meiner Rechten saß Zorro der meine Hand hielt und zu meiner Linken …da saß Ruffy, der meine Hand drückte. Er war gekommen um mir bei zu stehen und ich war so dankbar in diesem Moment.

Selbst wenn wir uns noch nicht lange kannten, er hatte mich nicht alleine gelassen. Im Gegensatz zu Darian, denn dieser kam nicht. Er stand mir nicht bei.
 

]~~~~

Es fällt mir schwer,

ohne Dich zu leben,

jeden Tag zu jeder Zeit

einfach alles zu geben.

Ich denk' so oft

zurück an das was war,

an jenem so geliebten vergangenen Tag.

Ich stell' mir vor,

dass Du zu mir stehst,

und jeden meiner Wege

an meiner Seite gehst.

Ich denke an so vieles

seit dem Du nicht mehr bist,

denn Du hast mir gezeigt,

wie wertvoll das Leben ist.

Wir war'n geboren um zu leben,

mit den Wundern jener Zeit,

sich niemals zu vergessen

bis in alle Ewigkeit.

~~~~
 

Zu lange für meine Nerven dauerte die Beerdigung und als meine Familie dann in die kalte Erde gelassen wurde, brach ich völlig zusammen.

Ich weinte. Bitterlich.

Und Zorro und Ruffy – sie fingen mich auf und gaben mir ohne unnötige Worte Beistand und Schutz. Sie standen mir bei und ich hätte mir keine bessere Stütze wünschen können.

Sie ließen mich die ganze Zeit nicht alleine und brachten mich noch Hause und auch Ruffy blieb, saß neben mir und streichelte meinen Rücken bis ich vor völliger Erschöpfung an Zorros Schulter eingeschlafen war.
 

Und im Schutze meiner Freunde konnte ich dieses auch.
 

~Fin~

Neun Jahre zurück - Gefangen im Käfig der Verzweiflung

Huhu :)

Herzlich Willkommen zum dritten Kapitel meiner FF. Ich freu mich das ihr wieder dabei seid =) Nochmals will ich mich für die lange Wartezeit entschuldigen, aber ich habe mich jetzt dahinter geklemmt um es euch in diesen Jahr noch zum Lesen zu geben =D und zum Glück ist mir dieses auch gelungen ^^

Dieses Mal werdet ihr erfahren wie es Nami nach der Beerdigung ihrer Liebsten erging, was sie, neben Kaffee, noch gerne trinkt und wie sie leider einen weiteren Fehler begeht der ihr späteres Leben sehr stark prägt.

So das war es auch schon von mir :)

Dieses Kapitel leitet auch so langsam das Ende des Rückblicks auf das neunte Jahr ein. Ich wünsche euch viel Spaß mit den dritten Kapitel und ich hoffe es gefällt euch.

Lasst es mich bitte wissen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Neun Jahre zurück - Gefangen im Käfig der Verzweiflung
 

Verlust ...

Trauer...

Einsamkeit...

Schmerz...

Tränen....

Verzweiflung...

Erdrückung...

Angst...

Wut...

Hass...

Tod.
 

Gefühle, die mich einnahmen.

Gefühle, die mich erdrückten.

Gefühle, die mich Schweben ließen um mich gleich darauf, wieder auf den Boden der harten Realität zu holen.
 


 

Zwei Wochen war es nun her, dass ich meine Liebsten der kalten Erde überlassen musste. Zwei Wochen in denen ich nicht wusste ob Tag oder Nacht ist. Ob es warm oder kalt ist. Ob ich lebe oder tot bin. Es kam mir vor wie ein Alptraum in dem ich gefangen war. Ein Monster kam darin vor, nahm mich in seine kalten Klauen und hielt mich gefangen.

Das Monster der Verzweiflung.

Und mein Käfig war das Haus, welches so leer und still war, das ich dachte verrückt zu werden. Ich zerbrach an der Einsamkeit und mein Herz riss in Stücke wegen der Leere.

Selbst das Atmen fiel mir schwer und das Fühlen hatte ausgesetzt.
 

Erste Phase - Nicht-Wahrhaben-Wollen
 

Es freut mich, dass ihr wieder da seid und weiterhin erfahren möchtet wie es mir nach dem Tod meiner Liebsten ging.

Dieses Kapitel ist ein schweres und so gleich sehr trauriges meines Lebens, denn ich musste begreifen was es heißt das erste Mal im Leben, wirklich einsam zu sein.

Ich kannte dieses Gefühl vorher nicht, denn Einsam war ich nie. Und doch, bahnte sich dieses Gefühl in meinen Körper, machte mich traurig und verletzbar.

Es machte mich Einsam.
 

Ihr könnt euch sicher vorstellen wie sehr ich litt. Wie verzweifelt ich war. Wie die Trauer mich langsam erfasste und meinen Körper in Besitz nahm und doch wollte ich diese Trauer nicht zu lassen. Ich wollte sie nicht haben und sie am liebsten verscheuchen.

Ich wollte ihren Tod nicht wahr haben.

Ich litt furchtbare Qualen und doch gab es Momente, die ich einfach da saß und lachte. Es gab Momente wo ich vor Wut alles zerstörte nur um gleich daraufhin mich nieder zu knien und die Scherben einzusammeln und bitterlich zu weinen.
 

Ich vergrub mich.

Ich versteckte mich.

Ich versperrte mich.

Ich vergaß mich.

Ich verzweifelte.

Ich verschloss mich in meinem Käfig der Verzweiflung und ließ das Monster, welches sich Trauer nannte, das Schloss bewachen.
 

Ich gab mich der Verzweiflung hin.
 

Ich fing an mich zu hassen ...
 

Meine Schritte lenkten mich die Treppe hoch. Alles war still im Haus und jedes noch so kleine Geräusch ließ mich hochschrecken und mich hektisch um sehen.
 

Waren sie etwa ...?
 

Jedes Mal hoffte ich erneut, dass meine geliebte Familie wieder da war. Ich aus meinen Alptraum erwachte, doch jedes Mal kam die bittere Enttäuschung.
 

Ich wollte es nicht einsehen.

Ich wollte es nicht verstehen.

Ich wollte es nicht wahr haben

Ich wollte hoffen!
 

Ein leises Seufzen entwich mir. Der klang einer Nase die hochgezogen wurde.

Lautlose Tränen liefen mir die Wangen herunter und doch erzählten sie eine Geschichte. Die Geschichte meines Verlustes.
 

Eine Diele knirschte laut und die Tür quietschte leise, als ich sie öffnete und in dem Raum stand. Der Raum, den ich seit drei Wochen nicht mehr besucht hatte.
 

Das Schlafzimmer meiner Mutter.
 

Es sah alles noch genauso aus, wie sie es verlassen hatte. Nichts wurde verändert. Nichts angefasst. Das große Bett war noch unordentlich. Kissen und Decke lagen verteilt darauf, es sah aus als wäre sie gerade erst aufgestanden.

Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Das war meine Mutter. Chaotisch.
 

"Warum soll ich mir die Mühe machen, morgens das Bett zu machen wenn ich abends eh wieder darin schlafe?"
 

Nie wieder würde sie darin schlafen.

Denn ihre Ruhestätte war nun kalt und dunkel.
 

Auf ihren Nachttisch lag ein dickes Buch mit einem schönen roten Einband. Es lag auf geschlagen auf den Seiten. Die Seiten wo sie zu Letzt gelesen hatte.
 

Dieses Buch würde nie fertig gelesen werden.

Für immer würde es still wartend auf den Seiten liegen. Schweigend, in der kleinen Hoffnung endlich seine Geschichte zu Ende erzählen zu dürfen.

Doch würde diese Hoffnung vergebens sein.
 

Leise flatterten die gelben Gardienen vor dem immer noch gekippten Fenster.

Meine Mutter schlief gerne bei offenem Fenster.
 

Noch immer standen Körbe mit Wäsche in ihrem Zimmer. Das Bügeleisen wartete darauf wieder benutzt zu werden und die bereits trockene Wäsche wollte von dem Wäscheständer abgenommen werden.

Ich erkannte viele Kleidungsstücke meiner Familie.
 

Und doch, überwiegte der Duft meiner Mutter. Ich schloss meine Augen und saugte diesen Duft tief in mich ein. Meine Schritte lenkten sich von der Tür weg in Richtung des Bettes. Ehrfürchtig - als hätte ich Angst etwas kaputt zu machen, setzte ich mich auf das Bett.

Und schon überkam mich die Welle der Trauer.

Sie überschwemmte mich und zog mich mit. Erneut schafften es die Tränen sich ihren Weg zu bahnen und leise schluchzend umklammerte ich das Kissen meiner Mutter und vergrub mein Gesicht darin.

Es war wie eine stille Umarmung und ich hatte das Gefühl wenigstens etwas bei ihr zu sein. Ihre Wärme zu spüren, ihren Duft zu riechen und ihr warmes Lachen zu hören.

Und es war als würde sie meinen Namen rufen.
 

"Nami?"
 

Ich hörte es klar und deutlich.
 

"Nami?!"
 

Die Stimme klang besorgt und gehetzt. Und vor allem sie passte so gar nicht zu meiner Mutter.

Aufgeregtes Trampeln, das Knarzen mehrerer Dielen und ein gehetzter Atmen rissen mich aus meiner Trance und ich sah auf. Sah in das Gesicht einer bekannten Person.

In ein besorgtes Gesicht.
 

Kurz muss ich aufhören mit den Schreiben und ich lehne mich zurück und strecke mich ausgiebig. Erneut schnappe ich nach meinen Zigaretten und stecke mir eine davon an. Tief inhaliere ich den blau- gräulichen Rauch ein, halte ihn kurz gefangen bevor ich ihn aus meinen Lungen entweichen lasse.
 

Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ist es nicht einfach das damals erlebte in Worte zu fassen. Es ist auch nicht einfach das auszudrücken was ich damals empfand. Ich versuche euch, so gut wie möglich, diese Kluft näher zu bringen in der ich mich befand.

Ich war tief gefallen und ich würde noch weiter fallen.

Meine Selbstzerstörungswut, die in mir aufkeimte, würde mich noch näher an den Tod bringen, wie ich es ohnehin schon war. Meine Trauer um den Verlust zweier geliebter Menschen würde mich noch mehr gefangen nehmen und zerstören.

Und nur mein Engel schaffte es, mich daraus zu befreien. Aber das würde lange dauern und dies ist auch ein anderes Kapitel.
 

Langsam - fast schon schwerfällig erhebe ich mich von meinem Stuhl und abermals muss ich mich strecken.

Eigentlich bin ich kein Mensch der lange sitzen kann, aber mittlerweile sitze ich mehr wie mir lieb ist. Aber ich finde gefallen am Schreiben, auch wenn es mich oft traurig macht und es mich an Zeiten erinnert die ich eigentlich schon längst verdrängt habe.
 

Meine Schritte führen mich aus der kleinen Küche, wo ich immer sitze und schreibe, in den kleinen Flur. In einer kleinen Ecke stehen zwei Kisten mit Getränkeflaschen und in einer knallroten steht eines von meinen Lieblingsgetränken.

Cola.

So gleich schraube ich die Flasche auf und gönne mir einen großen Schluck von der köstlichen schwarzen Flüssigkeit bevor ich zurück in die Küche gehe und mich wieder auf den Stuhl vor meinen Notebook setze.
 

Wo war ich stehen geblieben?

Ach ja. Jemand hatte mich gesucht.
 

Seit ihr schon darauf gekommen wer es sein könnte?

Nein?

Dann beantworte ich es euch gerne.
 

Ruffy hatte nach mir gesucht und auch Ruffy war es nun der mich so besorgt ansah. Ich hatte in meiner Trauer völlig die Zeit vergessen, denn obwohl es mir vorkam wie nur einige Minuten so waren es tatsächlich einige Stunden gewesen, die ich auf den Bett meiner Mutter saß und ihr Kissen umklammert hielt.

Ich hatte nicht das Telefonklingeln mit bekommen, mein Handy war eh schon seit Wochen aus. Ich hatte nicht das laute Hämmern gegen die Haustür gehört oder gar das es bei mir Sturm geklingelt hatte.

Ich hatte meine Umgebung völlig ausgeblendet.
 

Ihr fragt euch jetzt sicher wie Ruffy ins Haus gekommen war. Aber keine Angst er hatte nicht die Tür eingetreten - obwohl es ihm zuzutrauen wäre.

Es gibt dafür eine ganz einfache Erklärung.
 

Wie ihr wisst war ja Zorro bei mir, aber leider musste auch er wieder zurück zu sich nach Hause da er dort eine Wohnung und auch Arbeit hatte. Zorro verließ mich in der zweiten Woche. Ihr könnt euch sicher vorstellen das ihm dies nicht leicht gefallen ist und mir ebenfalls nicht, aber dies war leider unumgänglich gewesen.

Also hatte Zorro Ruffy einen Schlüssel gegeben.

Da Ruffy ja in meiner Nachbarschaft wohnte und mich irgendwie zu mögen schien hatte er Zorro versprochen nach mir zu gucken und sich um mich zu kümmern.

Und das tat er wirklich.
 

Ruffy kam alle zwei Tage vorbei und sah nach mir. Er holte mich immer kurz aus meiner Trauer. Er sorgte dafür, dass ich überhaupt etwas aß und ging auch für mich einkaufen, denn ich tat das nicht. Auch wenn Ruffy immer wieder den verzweifelten Versuch startete mich dazu zu überreden ebenfalls mal kurz nach draußen - wieder unter Leute- zu gehen, so weigerte ich mich vehement. Ich hatte Angst vor den mitleidigen Blicken der Menschen. Angst davo gefragt zu werden wie es mir ging oder gar etwas über den Tod meiner geliebten Familie erzählen zu müssen.

Ich wollte nicht gefragt werden und noch weniger wollte ich antworten.
 

Es war wieder einer der Tage gewesen wo Ruffy nach mir sah. Ich weiß nicht ob es Instinkt bei ihm war, denn er kam seltsamerweise dann immer wenn es mir besonders schlecht ging. Wenn ich wieder kurz davor war noch weiter abzurutschen und wenn ich wieder alles um mich herum vergaß.

Ja, dann erschien Ruffy immer. Wie ein Engel brachte er Licht in mein Dunkel und ließ mich für kurze Zeit meine Trauer vergessen.
 

Ruffy und ich.

Wir waren so verschieden und dennoch so gleich, das es fast schon beängstigend war. Wir verstanden uns stillschweigend und nur durch einen Blick in die Augen wussten wir was der andere dachte.
 

Aber nun möchte ich euch erzählen, wie es weiter ging.
 

Die Zeit schien für kurze Zeit still zu stehen, während wir uns ansahen. Ich war von Ruffys Augen gefangen, die mich mit so vielen Gefühlen ansahen, das es mich zu überfallen drohte. Ich las so vieles darin und doch gleichzeitig zu wenig um ihn wirklich zu verstehen.
 

Ich konnte die Sorge in ihnen sehen. Und doch gleichzeitig auch Freundschaft, Mitgefühl und ebenfalls Wut.

Wut auf mich. Wut darauf, dass ich ihn schon wieder solche Sorgen bereitet hatte.

Und in mir breitete sich das Gefühl der Schuld und der Scham aus.

Ich empfand immer so, wenn ich Ruffy wieder Sorgen gemacht hatte. Ich konnte es mir nicht erklären aber mit Ruffy war es wie mit Zorro - beiden wollte ich keine Sorgen bereiten und beiden wollte ich keine Angst machen.
 

Angst um mich.

Doch ich schaffte es immer wieder.
 

Damals verstand ich es nicht, wie Ruffy mir so schnell so verdammt wichtig werden konnte. Es wollte mir nicht in den Kopf hinein warum ich so sehr an ihn hing. Warum ich ihn so brauchte.
 

Plötzlich kam Leben in meinen Körper als Ruffy einen Schritt nach vorne tat um zu mir zu kommen. Schnell sprang ich auf - beinah zu schnell denn mir wurde kurzweilig schwindlig und mit einem lauten, "Nein!", brachte ich ihn zum stoppen.

Fragend sah er mich an und ich legte das Kissen zurück auf das Bett meiner Mutter und ging zu ihm, "meine Mutter mag es nicht wenn andere in ihrem Schlafzimmer sind", erklärte ich leicht bissig und schuppste ihn raus und verschloss schnell die Tür, "sie kann da ganz schön grantig werden, musst du wissen. Und ich möchte ungerne ihre Predigt über anderer Leute Privatsphäre hören".

Oh, ja meine Mutter konnte bei sowas richtig wütend werden. Ich erklärte Ruffy dies als würde meine Mutter jede Minute um die Ecke schießen und anfangen mich anzumeckern.
 

Dem war doch auch so ...oder?
 

Doch Ruffys mitleidiger und trauriger Blick brachten mich ins Stocken und ließen mich heftig nach Luft schnappen.

Wie konnte ich das vergessen?
 

Hastig wische ich mir über die Augen, "i-ich ... tut mir leid ... manchmal .... d-da ... kommt es einfach über mich", schluchzte ich leise stotternd und schon spürte ich Ruffys warmen Körper an meinem und seine starken Arme, die mich fest an ihn drückten.
 

"Es ist okay", hauchte er leise während ich immer wieder schluchzte und die Nase hochzog. Ich hasste meine ewige Heulerei.

Ich hasste mich.
 

Doch Ruffy schien das Ganze nicht zu kümmern, denn langsam und vorsichtig schob er mich mit nach unten wo die Küche wartete. Ohne etwas zu sagen setzte er mich dort auf einen Stuhl und reichte mir ein Taschentuch.

Und als ich aufsah musste ich sogar etwas lächeln, "das hast du schon mal gemacht", ich lächelte wirklich und Ruffy sah mich verdutzt an.

"Was?".

"Mir ein Taschentuch gereicht".

"Ich hab dir in letzter Zeit viele Taschentücher gereicht", er grinste und ich stimmte ein und aus dem Grinsen wurde ein herzhaftes Lachen.
 

Ein Lachen was dem stillen Haus etwas Freude wiedergab.
 

Es brach plötzlich über mich und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu Lachen. Es war ein befreiendes Lachen und dieses Lachen schloss, kurzzeitig, die Tür zu meinem Käfig auf und vertrieb das Monster der Trauer.

Es war so schön gewesen, da zu sitzen und mit ihm zu lachen. Tränen in den Augen zu haben - aber nicht aus Trauer sondern aus Freude.
 

Es war ein Lachen welches Hoffnung gab.
 

Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück. Es ist schön, kurz die Augen zu schließen und Ruffys wunderschönes Lachen zu hören, zu sehen das auch ich etwas Glück hatte. Glück welches in den Händen von Ruffy ruhte.

Denn er war mein Glück, meine Kraft und mein Engel - welches ich aber erst später wirklich erkannte. Ich erkannte erst später, was mir Ruffy gab und lange war ich nicht in der Lage ihm das zurück zu geben was er mir schenkte.

Es dauerte Jahre.
 

Aber wir sind ja noch lange nicht am Ende der Geschichte angekommen.

Nein, noch lange nicht.

Vieles ist mir in den letzten neun Jahren passiert. Bei einigen werdet ihr - wie ich, lachen. Bei anderen vielleicht mit mir weinen und es wird Momente geben wo ich mich am liebsten schlagen wollt. Ich verspreche es euch.
 

Ich habe Fehler gebaut. Viel zu viele Fehler. Ich habe die Menschen um mich herum verletzt und vor allem habe ich Ruffy verletzt.

Denn auch ich habe angefangen ihn irgendwann von mir zu stoßen. In einer Zeit wo ich ihn am meisten brauchte.

Aber dies ist ein anderes Kapitel.
 

Lange saßen wir zusammen, lachten und erzählten. Ja, wir kochten sogar gemeinsam und dann verzogen wir uns in das Wohnzimmer und sahen DVD.

Ich war, in diesen paar Stunden, wie ausgewechselt. Fröhlich und glücklich.
 

Ich hatte mich an Ruffys Schulter gelehnt und die Augen geschlossen und genoss die Ruhe und die Wärme, die er ausstrahlte, während Ruffy einen Film sah.

Plötzlich kam Bewegung in seinen Körper,
 

"Du Nami?"

Träge öffnete ich meine Augen und seufzte leise weil ich gezwungen war meinen Kopf anzuheben und somit meine bequeme Position aufzugeben,

"Hm?"
 

Ruffy lächelte und meine Augenbrauen zogen sich fragend nach oben,

"Nächste Woche ist eine kleine Feier. Möchtest du nicht auch kommen?", fragend und voller Hoffnung sah er mich an und ich seufzte,

"Ich weiß nicht ...die Beerdigung ist noch nicht lange her und ich-", doch so gleich unterbrach mich Ruffy in dem er den Kopf schüttelte.
 

"Du musst endlich mal raus kommen - wieder unter Leute und deine Familie würde auch wollen das du dich etwas amüsierst", etwas ärgerliches schwang in seiner Stimme mit, "außerdem ist es nur eine ganz kleine Feier mit ein paar von meinen Freunden. Du wirst sie mögen", leicht grinste er, "komm geb dir einen Ruck. Wenn´s wirklich nichts für dich ist, dann bringe ich dich auch wieder nach Hause".
 

Abermals seufzte ich. Dieser unwiderstehliche Bettelblick. Ich konnte nicht nein sagen also nickte ich leicht, "okay ...ich komme".

Dieses strahlende Gesicht werde ich nie wieder vergessen.
 

Wieder halte ich inne und lehne mich zurück.

Abermals zünde ich mir eine Zigarette an und kurz lasse ich diese Zeit Revue passieren.
 

Ruffy hatte mich also eingeladen. Und ich hatte zugesagt.

Ganz tief in meinen inneren Freute ich mich wirklich darauf. Die Feier sollte in der darauf folgenden Woche freitags sein und sieben von Ruffys Freunden würden kommen. Die Feier fand bei einem Jungen namens Lysop statt.

Irgendwo hatte ich diesen Namen auch schon gehört.
 

Zwei Tage später ging ich wieder zur Schule, wenn auch ungewollt und mit einem flauen Gefühl im Magen und es kam wie es kommen musste.

Jeder sah mich mitleidig an, ich bekam eine "Sonderbehandlung". Die Lehrer ließen mich in Ruhe, die Schüler scharten sich um mich.

Es war zum heulen.
 

Und Darian und die anderen? Die interessierte es nicht.

Mein Leben bekam wieder seinen altüblichen Rhythmus, es kam mir vor es wäre nie etwas vorgefallen.

Ich wusste nicht ob ich ihnen dankbar oder ihnen sauer sein sollte weil sie so ignorant über mein Schicksal gingen.
 

Die Tage plätscherten dahin und am Mittwoch passierte etwas was mich zu einer Entscheidung zwang.

Darian lud mich ebenfalls zu einer Feier ein.

Und diese Feier fand ebenfalls freitags statt.
 

Und nun stand ich da, hin und her gerissen zwischen zwei Feiern. Zwischen zwei Menschen. Zwischen zwei Männern.
 

Und als ich am Freitagabend das Haus verließ und los lief und noch immer nicht wusste was ich tun sollte, blieb ich stehen und sah in den Dunklen Himmel.
 

Und nun stand ich da.

Direkt in der Mitte des Weges.

Ich hatte die Entscheidung zu wählen ob ich zu Ruffy und seinen Freunden ging oder ob ich mich umdrehte und zu den Menschen ging denen ich gar nichts bedeutete. Zu Menschen die mich nicht liebten. Ob ich zu Darian und seinen Freunden ging.
 

Und lange stand ich da und überlegte und Schluss endlich, lenkten mich meine Schritte um und ich ging. Ich ging von den Menschen weg, die auf mich warteten. Die mich mochten und ich lief Menschen in die Arme, denen ich nichts bedeutete.
 

~Fin~"

Neun Jahre zurück - Den richtigen Weg suchen und finden

Hallo :)
 

Willkommen zum vierten Kapitel.

Diesmal wieder ein längeres und mit diesem Kapitel ist der Rückblick auf das neunte Jahr abgeschlossen.

Wir werden dann den Rückblick auf Namis achtes Jahr beginnen und erfahren wie es ihr weiter erging.

In diesem Kapitel werdet ihr erfahren wie Nami ihren Weg sucht und diesen auch, dank Hilfe vieler Menschen, findet. Ihr werdet erfahren ob sie wirklich bei Darian bleibt oder ob sie nicht doch zu Ruffy geht. Sie wird euch zeigen, wie sie Weihnachten und Silvester verbringt und vor allem wie ihre Gefühlswelt immer hin und her schwankt. Außerdem wird Nami eine wichtige Entscheidung fällen und diese wird prägend für den weiteren Verlauf der Geschichte sein, denn sie beendet etwas was schon lange hätte beendet werden sollen. Ihr werdet sehen das auch Nami mutig sein kann und vor allem das sie in richtigen Moment nein sagen kann. Ihr werdet neue Gesichter kennen lernen und allgemein einige Details erfahren.
 

Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel und ich hoffe das es euch gefällt.

Lasst es mich bitte wissen.
 

Lg.

Mondhase
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Neun Jahre zurück - Den richtigen Weg suchen und finden
 

Schweres Herz.

Flaues Gefühl.

Schlechtes Gewissen.

Zittern.

Angst.

Schmerzen.

Bedrückt.

Übelkeit.

Tränen.
 

Gefühle die ich empfand während ich lief.

Gefühle die mich überschwemmten während ich nachdachte.

Gefühle die mich einnahmen.
 

Warum hatte ich das Getan?

Ich verstand mich selber nicht mehr.

Hass breitete sich in mir aus. Hass auf mich selbst. Warum? Warum war ich so dumm und ließ Ruffy in Stich und lief in Darians Arme?

Und doch trugen mich meine Füße weiter, mein Körper zwang mich. Er erlaubte es mir nicht, mich umzudrehen und zu gehen. Zurück zu gehen zu den Menschen wo ich eigentlich hin wollte. Wo mein Herz sein wollte.
 

Hallo meine lieben, schön das ihr wieder da seid und mir weiterhin lauschen wollt. Ich freue mich sehr. Sicherlich seid ihr verwirrt warum ich mich umdrehte und zu Darian ging. Aber dies erkläre ich euch noch.

Vielleicht verspürt ihr Wut auf mich? Oder ihr würdet mich am liebsten Schütteln, weil ich so dumm war und Menschen vor den Kopf stieß denen ich etwas bedeutete.

Ich kann euch verstehen, heute würde ich mich auch am liebsten dafür schlagen, mich schütteln. Heute bin ich selber wütend auf mich und doch um einiges schlauer.
 

Meine lieben, dies sind Erfahrungen. Bittere Erfahrungen, die jeder von uns sammeln muss. Erfahrungen aus die jeder von uns lernt. Ich habe nie von mir behauptet das ich, damals, ein schlauer Mensch war. Das ich nie Fehler gemacht habe.

Und ich habe sie gemacht - diese Fehler. Viele. Und ich war damals viel zu dumm um das ganze Ausmaß zu begreifen und zu verstehen. Ich habe mich selber zerstört nur um mich später wieder zusammen zu setzen.

Und dies habe ich oft getan. Viel zu oft. Ich habe mich zerstört und immer wieder zusammen gesetzt und selbst heute bin ich nicht wirklich geheilt.

Denn meine Vergangenheit, meine Erfahrungen und meine Fehler haben mich geprägt. Ihre Narben auf mir - meiner Seele - hinterlassen die niemals heilen und immer und immer dicker werden.

Doch habe ich gelernt mit diesen Narben zu leben. Ich habe gelernt diese Narben als einen Teil von mir zu betrachten - egal ob es die sichtbaren oder auch die unsichtbaren sind.

Denn Narben erzählen eine Geschichte. Und meine Narben erzählen meine Geschichte.
 

Ich habe am Anfang gesagt, dass dies keine vor zucker triefende Geschichte wird. Nein, leider nicht. Denn, auch wenn ich mich oft auf einer wunderschönen farbenprächtigen und bunten Wiese befand - so war ich ebenfalls oft in einem dunklen, grausamen und kalten Wald gefangen und jedes Mal wenn ich es geschafft hatte aus diesem Wald zu fliehen und die Wiese zu erreichen, so manövrierte ich mich immer wieder selbst in den Wald zurück. Aus eigener Dummheit.
 

Diese Dummheit sind meine Fehler und diese Geschichte erzählt von meinen Fehlern. Aber auch von meinem Glück. Von meiner Trauer, von meiner Freude, von meinem lachen und von meinem weinen. Sie beschreibt meine Höhenflüge und meine Abstürze.

Und ich hoffe, das ihr mich bei beiden begleiten werdet.
 

Aber, genug jetzt vom langen Geschwätz. Ich möchte euch erzählen was weiter am Abend passierte und ich möchte mit diesen Kapitel das neunte Jahr abschließen. Also lasst euch überraschen und folgt mir weiter auf einem Stück meiner Lebensgeschichte.
 

Es war nur ein kleines Stück weg, welches ich abgekommen war. Ein kleines Stück weg, welches mich ins Verderben locken wollte.

Ich ahnte das dies nicht richtig war und tief in mir schrie mich eine Stimme an das ich mich umdrehen und gehen sollte. Das ich zu Ruffy gehörte und ich wusste das diese Stimme recht hatte!

Ich wusste es!

Aber ich ignorierte die Stimme, welche mit jedem Schritt immer leise wurde und irgendwann überdröhnten die lauten Geräusche das warnende Stimmchen und drängten es in die Ecke, bis es verängstigt schwieg.
 

Warum warst du nicht tapferer gewesen, kleines Stimmchen?

Vielleicht, weil auch ich nicht tapfer sein konnte?
 


 

Ich beobachtete meinen eigenen Schatten der neben mir lief und doch, so kam es mir vor, zeigte er in eine andere Richtung.

War das ein Zeichen?
 

Doch ignorierte ich diese Zeichen.

Sah sie nicht - wollte es auch nicht.

Ich lief weiter.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich da. Ich stand vor Darians Anwesen.

Tief atmete ich durch. Schloss die Augen und sah kurz zurück - dann trat ich ein. Ein ins Verderben. Ich warf mich dem Monster selbst vor die Füße und legte mich in seine gierigen Klauen.
 

Ein kurzes klingeln, ein Angestellter der mir öffnete, riesige Zimmer, fein geschmückt, teure Gegenstände, Lieblosigkeit.

Das Schlug mir entgegen und schon betrat ich den Raum und die Blicke glitten auf.
 

"Da bist du ja, endlich".

"Darian".

"Setz dich zu uns, wir haben was feines".

Gehässiges Grinsen und Argwohn trat in mir hoch.
 

Ein schweres, sich verkrampfendes Herz.
 

Ohne nachzudenken setzte ich mich zu der kleinen Gruppe an dich Tisch. Sah hin und her und erkannte die alten, verhassten und doch geliebten Gesichter.

Theresa, Sophie, Benjamin und Darian.
 

Tief durch atmend nickte ich jeden zu und schon spürte ich Darians Körper neben mir und seine Wärme hüllte mich ein. Sehr zu meiner Verwunderung legte Darian einen Arm um mich und seine linke Hand ruhte auf meiner Hüfte.

Selten war er mir so nah.

Und lange hatte er mir diese Nähe verwehrt.
 

Und doch, fühlte diese Nähe sich nicht schön an.

Und doch, nahm mich sein Geruch nicht ein.

Und doch, fühlte seine Hand sich nicht beschützend an.

Und doch, fehlte mir etwas.
 

Darian grinste leicht und sah zu mir, bevor er wieder in die Runde sah, "da wir nun vollzählig sind können wir die Party steigen lassen".
 

Ich fühlte mich so fehl am Platz.

Mein Herz wusste das ich nicht hierher gehörte.
 

Es war eine dieser typischen "Reichen" Partys. Stinklangweilig.

Man saß nur herum, stieß mit den teuersten Getränken an, unterhielt sich und verpönte andere. Ja, darin waren sie alle Meister.

Lästern und andere Menschen schlecht machen.
 

Es war langweilig und ich fühlte mich beobachtet. Als mein Blick auf glitt trafen meine Augen die von Darian. Ich erwiderte seinen Blick.
 

Ich erkannte keine Funken in seinen Augen.

Ich erkannte keine Gefühle in seinen Augen.
 

Ich vermisste Ruffy.
 

Langsam stieg ein Gefühl von Entschlossenheit in mir auf.

Warum war ich so dumm gewesen? Ich wusste doch was ich wollte! Ich wusste wo ich hin wollte! Und dahin würde ich jetzt auch gehen.

Doch als ich mich etwas bewegte verstärkte sich der Druck auf meiner Hüfte und ich blieb ruhig.

Darian schaffte es mich einzunehmen und fest zu ketten.
 

Er machte mich willenlos.
 

So saß ich also da und wartete ab was passierte. Lauschte den Gesprächen der anderen und schwieg. Ich wollte gehen - aber ich tat es nicht.

Ich weiß nicht warum ich damals so handelte und einfach sitzen blieb.

Ich weiß nicht warum ich das vibrieren meines Handy ignorierte.

Aber ich wusste das Ruffy bei mir anrief.

Und doch, ging ich nicht ran.
 

Ich saß einfach da und wartete still ab. Ich ahnte das etwas folgen würde - aber ich wusste nicht was und meine Vermutungen wurden bestätigt als Darian plötzlich einige Tütchen hervor holte und jeden eins hin legte.

Auch mir.

Mit großen und geschockten Augen sah ich ihn an und alle lachten leise, "jetzt guck nicht so. Probier's aus". Er forderte es von mir und in mir schrillten die Alarmglocken.
 

"Nein!"

"Jetzt sei nicht so spießig! Glaub mir hinterher geht's dir besser und du hast deine Sorgen vergessen".
 

Die Sorgen vergessen?

Nicht mehr leiden müssen?

Oh, du böse Verführung!
 

Mein Blick glitt zu den Päckchen mit den weißen pulvrigen Inhalt. Mein Herz schlug schnell, meine schwitzigen Hände zitterten leicht.
 

Die Versuchung griff nach mir.

Und mein Herz schrie nein.
 

Meine Hand glitt zu dem kleinen durchsichtigen Päckchen und gerade als meine Finger es berühren wollten, erschien Ruffy vor meinen Augen.
 

Warum tauchst du jetzt auf?

Warum hast du meine Gedanken so sehr eingenommen?
 

Als hätte ich mich verbrannt zog ich blitzschnell meine Hand weg und die Blicke lagen auf mir.

"Ich werde keine Drogen nehmen!", zischte ich und stand ruckartig auf, "egal was man erlebt hat - das ist noch lange kein Grund sich so zu schaden!". Ich verstand nicht woher mein Mut plötzlich kam. Aber ich wusste, würde ich jetzt nachgeben dann würde ich wirklich abrutschen und viele Menschen enttäuschen.
 

Ich war eh schon labil. Ich wusste wie es um mich stand. Ich wusste das, wenn ich dieser Versuchung, nachgeben würde es für mich kein Zurück mehr geben würde.

Mir war bewusst, dass wenn ich einmal bemerkt habe wie es ist alles vergessen zu können ich es immer wieder wollen würde.

Ich war stark.
 

Ich drehte mich um und verließ schnell das Anwesen von Darian.

Ignorierte die Protestrufe, die Beleidigungen wie feige ich doch wäre und fing an zu rennen.
 

Und ich rannte als würde es um mein Leben gehen und tief in mir, spürte ich das diesem auch so war. Schweratment erreichte ich das Ende meines Weges und von Dunkelheit umhüllt und leicht beschienen vom Licht der Straßenlaterne, erkannte ich eine Gestalt die mit hängenden Schultern an der steinernen Mauer gelehnt stand.

Der Blick glitt auf und unsere Augen trafen sich und sofort erkannte ich die wunderschönen funken in den Schwarzen Seen und durch meinen Körper ging ein Ruck und ich rannte in die Arme die mich die ganze Zeit schon hielten.

Und als ich seinen warmen Körper spürte, schloss ich überwältigt die Augen und ich wusste ich hatte richtig entschieden, denn das fröhliche lachen was von ihm erklang war für mich Bestätigung genug.

"Ich dachte du kommst nicht mehr", hauchte er überwältigt und ich schloss betört die Augen, "ich war dumm, es tut mir leid".
 

Und ein einzelner sanfter Kuss auf meiner Stirn und eine warme Hand in meiner zeigten mir das ich den richtigen Weg gewählt hatte und gemeinsam gingen wir rein.
 

Unterbrechen wir hier einmal kurz und sehen noch einmal zurück.
 

Darian und die anderen wollten mir also Drogen andrehen und ich war stark geblieben.

Heute bin ich sehr stolz auf mich - damals war diese Situation verlockend. Sehr verlockend. Die wenigsten werden verstehen können, wie es ist zwischen der Entscheidung zu stehen alles kurz zu vergessen oder weiterhin mit dem Schmerzen und der Trauer leben zu müssen.
 

Ich entschied mich für die Trauer und die Schmerzen, denn ich wusste das ich dies durchleben musste um abzuschließen. Ich musste dies ertragen um mir bewusst zu werden das dies alles wahr war. Ich musste leiden um später wieder glücklich sein zu können.

Und ich litt sehr.
 

Vor kurzen habe ich euch etwas über die Unterschiedlichen Phasen der Trauer erzählt, erinnert ihr euch noch?

Ich habe auch erwähnt das ich eben diese alle Phasen durch gemacht habe. Jede einzelne.

Leider halten sich Gefühle nicht an ein Drehbuch welches man ihnen schreibt. Sie halten sich auch nicht an wissenschaftlich benannte Phasen. Sie gehen ihren eigenen Weg.

Sicherlich wisst ihr auch noch, wie ich erzählte das ich jede einzelne dieser Phasen durch gemacht habe, allerdings in einer unterschiedlichen Reihenfolge und immer wieder durch einander. Insgesamt brauchte ich drei Jahre um den Tod meiner geliebten zu verstehen und zu akzeptieren.

Noch heute ist die Trauer nicht vorbei, nein diese bleibt für immer. Aber sie ist für mich akzeptabel geworden und ich weiß sie ist ein Teil von mir. Und das ist auch gut so

Ich weiß nun das die Trauer zu mir gehört und ich nicht versuchen sollte diese zu verdrängen, denn sie wird immer wieder kommen und dann immer stärker auf mich einprasseln.
 

Kommen wir zurück zu besagten Abend.

Ich war also von Darian Weg gelaufen - oder eher geflohen und abermals in Ruffys Armen gelandet. Wieder hatte er mich aufgefangen, obwohl ich ihn verletzt hatte und nicht ein Wort des Vorwurfes trat über seine Lippen.

Wahrscheinlich wusste er wo ich gewesen war, aber er fragte nicht nach. Ruffy akzeptiere ungefragt meine Entscheidungen und nahm diese hin. Wahrscheinlich war ihn damals schon bewusst, dass ich dies nur tat um mich selber zu schützen.

Ihr müsst verstehen, das ich damals und zu diesen Zeitpunkt noch mit Darian zusammen war und natürlich hing ich irgendwo auch an ihn. Es war keine liebe, das weiß ich heute auch. Damals war mir dieses schon bewusst, aber ich wollte es nicht sehen.

Damals hatte ich Angst noch einen geliebten Menschen zu verlieren. Auch wenn mich dieser Mensch kaputt machte.

Nur mit Hilfe von Ruffy und meinen neuen Freunden, die ich schnell gewann, schaffte ich irgendwann den Absprung aus dieser Clique.

Aber das erzähle ich euch später.
 

Als ich das Haus betrat strahlte mir sofort eine Warme und freundliche Atmosphäre entgegen und Ruffys Freunde hatten sich im Wohnzimmer versammelt.

Kaum betrat ich den Raum wurde ich von sieben Liebevollen Gesichtern angesehen und ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich sofort wohl und willkommen.
 

Wir setzten uns an den großen Tisch und ich wurde freundlich angestrahlt und jeder stellte sich nach einander vor.
 

Erneut gleitet mein Blick zu den kleinen Foto auf der weißen Kommode die in meiner Küche steht.

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und leise muss ich lachen.

Wisst ihr, diese Menschen die an diesem Abend auf an dem Tisch saßen, diese Menschen die auf diesem Foto sind, sind mir die liebsten Menschen die es gibt. Jeder einzelne von ihnen ist unersetzbar und nicht eintausch bar für mich. Ich will sie nie mehr missen.

Jeden einzelnen von ihnen liebe ich von ganzen Herzen.
 


 

Ein junger Mann mit einer ungewöhnlich langen Nase, dickeren Lippen und schwarzen gelockten Haaren lächelte mich an, "Hey, ich bin Lysop Sogeking". Leicht nickte ich ihm zu während ein großer, breitgebauter Mann mit hellblauen Haaren eine Cola trank, "Mein Name ist Franky Cutty", auch wenn er vielleicht furchteinflößend, auf Grund seiner Statur, wirkte so strahlte er sofort Freundlichkeit und Wärme aus.

Plötzlich schaute zwischen den beiden ein kleiner, dünner aber dennoch sehr süßer Junge hervor. Seine Augen waren groß und braun genauso wie sein Haar, "Ich bin Tony Chopper", quickte er leise und mir schoss nur ein, ~Ist der süß!~, durch den Kopf. Und das war er auch. Im Hintergrund bemerkte ich wie eine Frau ein Buch zur Seite packte, "Hallo, ich heiße Nico Robin" und mir stockte fast der Atmen.

Diese Frau war einfach wunderschön! Ihre Haaren waren Schwarz und lang und fielen ihr in glatten Strähnen bis über die Schulter. Ihre Figur war schlank und ihre Augen strahlten in einen Wunderschönen Blau.

"Yohoohoo", ein Lachen erklang was mich leicht zusammen zucken ließ und mich aus meinen Gedanken riss und ich suchte nachdem Ursprung und entdeckte ihn auch so gleich. Ein großer, Schlanker Mann hatte sich etwas weiter entfernt, neben mir nieder gelassen und lächelte mich an, "mein Name ist Brook Bone, es freut mich deine Bekanntschaft zu machen", ich erwiderte sein Lächeln und musste leicht über seinen großen schwarzen Afro auf den Kopf schmunzeln als er plötzlich meine Hand ergriff, "Madame, würden sie mir die Ehre erweisen, mir ihr Höschen zu zeigen?" schockiert öffnete sich mein Mund doch bevor ich etwas erwidern konnte, war Ruffy schon aufgesprungen und hatte Brook eins übergezogen. Kopfschüttelnd und leise was grummelnd sah Ruffy zu Brook der K.o. auf dem Boden lag.

Abermals erklang ein leises lachen und ich sah von Brook weg und auf in ein freundliches Gesicht, "mach dir nichts draus, diese Tour versucht er bei jeder", die Stimme klang amüsiert, "Hallo, ich bin Vivi Nelfritari. Es freut mich dich kennen zu lernen". Das Mädchen lächelte mir freundlich zu und ich erwiderte ihren Blick und staunte abermals, denn auch Vivi war wunderschön. Sie war ebenfalls sehr schlank und hatte langes Blaues Haar und blaue Augen. Ihre gesamte Körperhaltung strahlte Wärme aus und ihr Lächeln war ehrlich und freundlich. Sofort musste ich ihr Lächeln leicht erwidern und ich nickte nur als sich abermals etwas neben mir regte. Mein Blick glitt zur Seite auf einen blonden, gutaussehenden Mann.

"Du schönste aller schönsten, es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen", der Mann war auf die Knie gegangen und ein genervtes Stöhnen ging durch den Raum, "wenn ich mich ihnen einmal Vorstellen darf, Prinzessin. Mein Name ist Sanji Blackfoot und ich bin ihr ergebener Diener, ich würde alles -", "Jetzt halt doch endlich die Klappe, du möchte-gern Casanova!", einstimmig und laut schallte ihm dieses entgegen und Sanji war still.

Und ich musste lachen.
 

So lernte ich also diese lieben Menschen kennen und ich fühlte mich sofort wohl. Ich wusste das ich die richtige Entscheidung gefällt hatte.

Ich wusste sofort das es richtig war, zu Ruffy zu gehen. Ich wusste sofort.
 

Ich wurde so gleich gut in den Freundeskreis aufgenommen und man vermied Fragen mir gegenüber. Natürlich hatte Ruffy ihnen von mir erzählt. Natürlich wussten sie über mich und mein Schicksal Bescheid, aber sie bohrten nicht nach und dafür war ich ihnen dankbar. Sehr dankbar.
 

Diese Menschen würden später zu meinen besten Freunden werden. Sie würden zu einer Art neuen Familie für mich werden. Diese Menschen, jeder einzelne für mich, würde einmal unersetzbar sein.

Schon damals wusste ich, das ich mit diesen Menschen glücklich werden konnte und ich ahnte das dies auch so sein würde.

Der Abend war einer der schönsten Abende seit langen und endlich konnte ich wieder herzlich lachen. Jeder einzelne von ihnen hatte eine eigene Persönlichkeit und zusammen waren sie der reinste Chaoten Haufen.

Aber ein liebenswerter Chaoten Haufen. Es wurde viel gelacht, getrunken und wahnsinnig gut gegessen. Sanji stellte sich als ein Meisterkoch heraus und er verriet mir, dass dies auch sein Zukunftswunsch war.

Und ich wusste sofort, das er seinen Traum verwirklichen würde.
 

Ruffy wich die ganze Zeit nicht von meiner Seite. Sicherlich, wir wussten beide das einer der anderen mir niemals etwas antun würde, aber Ruffy blieb bei mir. Wie eine schützende Hülle, die alles tun würde um das schlechte an mir abprallen zu lassen.

Und ich konnte nicht in Worten ausdrücken wie dankbar ich Ruffy für diesen Abend war.
 

Lange saßen wir mit den anderen zusammen, doch auch dieser Ausflug ins Glück war irgendwann vorbei und schweren Herzens trennte ich mich von allen.

Alle versprachen das bald wieder nachzuholen und Robin und Vivi gaben mir ihre Handynummer mit dem Satz dazu, "wenn irgendwann mal etwas ist oder du dich alleine fühlst oder etwas brauchst, dann ruf an!".

So schnell hatte ich neue Freunde dazu gewonnen und ich bekam das Lächeln nicht auf meinem Gesicht.

Ruffy brachte mich nach Hause. Wir wohnten eh in der gleichen Gegend und selbst wenn, ich wusste das Ruffy einen Kilometerlangen Umweg in Kauf nehmen würde, nur um mich zu erst sicher nach Hause zu bringen.

Schweigend liefen wir durch die Dunkle, warme Nacht. Ich hörte leise die Grillen zurpfen und der Mond sandte sein warmes Licht auf uns hinab.

Ich war schon immer ein Liebhaber solcher wunderschöner Nächte gewesen.

Lächelnd sah ich zu Ruffy, "danke für diesen Abend". Ruffy sah zu mir und lächelte sachte und dabei wurde sein Gesicht in Geheimnisvolle Schatten getaucht, "nicht dafür", meinte er sanft, "ich hoffe nur du machst dir aus Brook und Sanji nichts. Manchmal können sie schon wirklich Idioten sein", ein seufzten kam über seine Lippen und lachen schüttelte ich den Kopf, "nein sie sind okay so, wie sie sind".

Froh sah Ruffy mich an und gleich darauf kamen wir bei mir zu Hause an. Mit einer Umarmung verabschiedete ich mich von Ruffy und ich lehnte mich an den Türrahmen und sah Ruffy nach wie dieser ging.

Womit hatte ich solch einen Menschen nur verdient gehabt?

Ich wusste es nicht, aber ich war dem Schicksal dankbar dafür das es dafür gesorgt hatte das ich Ruffy traf. Dafür das ich all diese lieben Menschen kennen gelernt hatte. Menschen, die ich wahrscheinlich unter anderen Umständen nie bemerkt hätte.
 

Kurz unterbreche ich meine tippselei auf der Tastatur, lehne mich zurück und strecke mich.

Kennt ihr das? Dieses Gefühl etwas nicht verdient zu haben, obwohl man weiß das es einem sehr wohl zusteht?

So ging es mir damals. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, weder Ruffy noch all diese anderen liebenswerten Menschen verdient zu haben.

Vielleicht war dem auch so. Vielleicht hatte ich sie auch nicht verdient gehabt. Vielleicht war es unfair Ruffy und alle anderen so für mich zu beanspruchen - aber dies war mir egal. Ich wollte sie nicht verlieren und nicht missen.

Ich wollte sie für immer bei mir haben.
 

Möchtet ihr auch einen Kaffee?

Ich stehe auf und laufe zu der schwarzen Kaffeemaschine. In der Glaskanne wartet schon das heiße, schwarze Gebräu auf mich und ich gieße es mir in eine große Tasse welches mit einem Weihnachtsmannmotiv dekoriert ist.
 

Wisst ihr, damals war ich nicht in der Lage die ganze Situation zu erfassen und zu analysieren oder gar zu begreifen. All diese Erfahrungen gingen über meinen damaligen Horizont hinaus. Ich verspürte nur eine unendliche tiefe und aufrichtige Dankbarkeit und heute schätze ich die Erfahrungen die ich erlebt hatte.

Heute gehören sie zu mir und ich weiß nun, hätte ich bestimmte Dinge nicht erlebt, wäre ich nicht der Mensch der ich heute bin.

Dann hätte ich nicht die Freunde die ich heute habe oder gar das Leben welches ich nun leben darf.
 

Wie heißt es, in einem Sprichwort, so schön? "Erfahrungen formen den Menschen" und dieses kann ich nur zugeben.

Was wäre ich ohne all diese Erfahrungen? Ich will es gar nicht wissen.

Wahrscheinlich wäre ich ein Mensch ohne Persönlichkeit. Nur darauf bedacht anderen zu gefallen.
 

Aber kommen wir zurück zum eigentlichen.

Ich hatte also neue Freunde gefunden und vor allem in Ruffy einen treuen Menschen den ich stets an meiner Seite wusste.

Dies hatte sich innerhalb weniger Wochen ergeben, natürlich war ich dementsprechend überfordert wenn auch sehr glücklich über diesen Zustand. Ich genoss es und das in vollen Zügen.

Aber denkt bitte nicht das ich nun eine 180 Grad Wendung erlebte. Oh nein. Ich war immer noch die alte und natürlich hatte ich nach wie vor mit meiner großen Trauer zu kämpfen. Ich erlebte Rückschläge und versank öfters in meinem kleinen schwarzen Loch.

Und immer wieder verdrängte ich den Tod meiner geliebten Familie, bis ich bemerkte das sich die Trauer gewaltsam zurück zu mir schlich.

Ich schwankte so zusagen hin und her.
 

Aber auch für mich ging das Leben weiter und so zogen die Monate ins Land. Ich lebte in den Tag hinein und versuchte das Beste aus meinem Leben zu machen. Natürlich gelang mir dieses nicht immer und immer wieder viel ich zurück.

Ich erlebte Rückschläge und sackte in der Schule ab. Ich musste mich mit Darian und den anderen auseinander setzen und mir viele Beleidigungen und Spott anhören, weil ich an dem Abend gegangen war. Aber auch wenn sie mich feige nannten, tief in mir wusste ich das diesem nicht so war.

Nein! Ich war mutig gewesen. Ich hatte den Mut gehabt nein zu sagen. Ich hatte der Versuchung wiederstanden.

Ich lebte frei davon weiter.
 

Und besonders hatte ich es geschafft mich von Darian zu trennen. Ich kam endlich von ihm los. Wieso das so passierte? Ich hatte endlich bemerkt wie Darian wirklich war. Natürlich wusste ich das vorher schon die ganze Zeit, aber wie das nun mal ist; man will es einfach nicht wahr haben.

Ich trennte mich von Darian wahrlich zwischen Tür und Angel oder noch besser; ich machte mitten auf dem Schulhof und vor versammelter Schülerschaft mit dem begehrten Darian Schluss. Unterstützt wurde ich von meinen neuen Freunden.

Und Darian? Oh, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie Sprachlos er war. Noch nie hatte es ein Mädchen gewagt mit ihn Schluss zu machen und ihn so bloß zu stellen.

Ein Grund mehr weswegen ich mich stark und tapfer fühlte. Ich hatte ihn so bloß gestellt und weh getan, so wie er es immer mit mir gemacht hatte.
 

Mein Leben ging weiter und ich versuchte das Beste aus allen zu machen, auch wenn mir dies nicht immer gelang.

Es gab Momente da lachte ich aus vollem Herzen und dann gab es wieder welche wo ich mich Tagelang verschloss und zu nichts fähig war. Es gab Momente wo ich bitter weinte und dann wieder welche wo ich etwas zerstörte. Es war ein auf und ab mit mir.

Und schneller wie ich gucken konnte war der Dezember gekommen und Weihnachten stand vor der Tür.
 

Aber hören wir mit der langen Vorrede auf und sehen wie ich mein Weihnachten und Silvester erlebte.
 

Ich weiß das es ein weißes Weihnachten war. Es hatte schon früh angefangen zu schneien. Es war ein Winter förmlich wie aus dem Bilderbuch. Die Tage wurden immer kürzer und kälter und der Zauber der Weihnachtszeit breitete sich über den Menschen auf.

Ließ diese froh und glücklich sein.
 

Der Weihnachtstrubel riss jeden mit. Es wurden Geschenke gekauft. Und jeder freute sich auf dieses Fest.

Jeder, nur ich nicht.

Ich hatte keine Lust auf Weihnachten, geschweige das ich es Feiern wollte. Wieder rutschte ich in mein Loch ab und vergrub mich zu Hause.

Die Trauer hatte mich immer noch in Besitz und dies wäre mein ersten Weihnachten ohne meine Mutter und meine Schwester.
 

Natürlich wollten alle, das ich Weihnachten das alleine verbrachte. Genzo - mein Onkel lud mich ein und auch Zorro wollte extra kommen. Doch beide wimmelte ich ab. Sie sollten bei ihren Familien sein und das ohne mich depressiven Klotz am Bein.
 

Doch ich unterschätzte Ruffy und die anderen. Ich vergaß nämlich wie verdammt hartnäckig ein jeder von ihnen war.

Und so saß ich Weihnachten an einen gedeckten Tisch, mit einem schönen Weihnachtsbaum und meinen neuen Freunden.

Und ich verbrachte Weihnachten in Kreis von ihnen und ich war froh darüber denn, auch wenn ich es nie zugab, ich wollte nicht alleine sein. Und ich genoss es bei ihnen zu sein.

Denn im Kreise ihrer schützenden Arme, war ich endlich ich.
 


 

So erlebte ich dank Ruffy und allen anderen ein schönes Weihnachten und weitere tolle Tage. Sie ließen mich nicht allein und mir selbst. Nein, sie blieben bei mir. Schützten, beschützten und unterstützten mich in allen Lebenslagen. Sie feierten mit mir so, als würden wir uns schon Jahre kennen und als wäre es eine Selbstverständlichkeit.

Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen. Denn sie waren bei mir anstatt bei ihren Familien, aber jeder zeigte mir das dies ok war. Dass sie bei mir sein wollten.

Und das dies ihr Sinn von Weihnachten war. Denn Freundschaft bedeutet auch Opfern. Es ist ein ständiges Geben und nehmen beider Seiten und in ihnen allen hatte ich Freunde gefunden.
 

Es war klar das sie bei mir waren, ich hätte mir dieses bewusst sein müssen. Aber oft verdrängte ich so etwas und wollte mich meiner Trauer hingeben, doch verhinderten sie dies. Sie begleiteten mich, egal wo ich hin ging waren sie da und an meiner Seite.
 

Und ich liebte es. Ja, ich saugte dies förmlich in mir auf und genoss es. Ich war wichtig. Ich war ihnen wichtig. Genauso wichtig wie sie mir waren.
 

So war es auch verständlich das wir Silvester zusammen verbrachten. Eine schöne, gemütliche Feier mit vielen lachen, Karaoke, guten Essen, kleinen Geschenken und viel Musik. Und diesmal feierten wir es bei mir, weil man von mir aus am besten das große Feuerwerk sehen konnte.

Mein Wohnzimmer wurde in Beschlag genommen, im Hintergrund lief leise der Fernseher damit wir den Countdown nicht verpassten und viele Spiele spielten wir.

Und ich musste so lachen, wie schon lange nicht mehr und ich vergaß alles.

All die Tränen und den ganzen Kummer. Und ich hatte kein schlechtes Gewissen, denn ich wusste das meine Familie dies gewollt hätte.

Meine Mutter und auch meine Schwester hätten gewollt das ich mit meinen Freunden zusammen sitze und feiere. Das ich lache und Singe.

Genauso wie es meine Mutter nachdem Tod meines Vaters getan hatte. Sie hatte sich auch aufgerappelt und gelacht.

Aber ich war nicht so stark wie sie es damals war, weswegen mir auch während des Abends die Tränen liefen.

Doch bevor ich mich entschuldigen konnte, für etwas wofür ich nichts konnte, wurde ich in eine feste Umarmung gezogen und an Ruffys Brust und in dessen Armen konnte ich beruhigt Weinen. Und ohne ein schlechtes Gewissen ließ ich den Tränen freien Lauf und diesmal wurde mir von Vivi ein Taschentuch gereicht und als Ruffy scherzhaft zu Vivi sagte,

"Hey, das Taschentuch reichen ist mein Part!", waren die Tränen vergessen und sie verwandelten sich in ein Herzhaftes lachen.

Und dieses lachen erfüllte den Raum, das ganze Haus und die Herzen aller. Und diesmal liefen die Tränen aus Freude.
 

Und mit Sekt anstoßend und fröhlichen Jubel, feierten wir das neue Jahr und ich wünschte, nein ich betete dafür das es besser und das schönste Jahr meines Lebens wird.
 

Meine lieben, ihr bemerkt sicher das wir langsam zum Ende kommen. Ja, mein neuntes Jahr ist so mit abgeschlossen und ich freue mich das ihr mir bis hierhin gefolgt seid. Viel habe ich in diesem Jahr erlebt und noch mehr wird es werden und ich hoffe das ihr auch weiterhin meiner Geschichte folgen werdet. Denn wenn auch alles schön und rosig ist - auch ich habe abermals abstürze erlebt und bin wieder aufgestanden.

Doch dies sind alles andere Kapitel.
 

Danke dafür, das ihr bis hierhin gelesen habt. Wir sehen uns beim nächsten Kapitel.
 

Eure Nami
 

~0o~Fin~0o~

Gegenwart - Neun Jahre zurück

Hallo ^-^
 

Ich begrüße euch zum Gegenwartskapitel :) dieses Kapitel wird das neunte Jahr komplett abschließen und mit dem nächsten Kapitel gehen wir dann auf das achte Jahr über. Hier werdet ihr noch einmal Namis Sichtweise sehen und ihre Gedanken zu diesem Jahr erfahren. Es werden zwei ihrer engsten und besten Freunde vor kommen, die ebenfalls noch etwas kleines zu sagen haben und allgemein werdet ihr sehen wie es Nami in der Gegenwart, neun Jahre später, geht.

Dies wird nur ein kleines und kurzes Kapitel werden, aber es ist notwendig um noch einmal alle Geschehnisse Revue passieren zu lassen.
 

Wieder eine erneute Warnung vor OOC , denn das wird hier in gewaltiger Ladung auf euch einprasseln. Die Charas sind komplett anders wie im Anime/Manga, ich habe mir lediglich die Namen und das Aussehen geliehen.
 

Es tut mir leid das es diesmal so lange gedauert hat, aber mich erreichte das Kreatief und ich musste erst einmal gucken wie es mit DGmL weiter geht. Aber nun ist das hoch wieder da und ich werde wieder regelmäßig Kapitel zur Verfügung stellen =)
 

Ich habe dieses Kapitel ohne Beta Leser hoch geladen 0.0 bitte ignoriert Rechtschreib - und Grammatische Fehler (ich habe mich vorwiegend mit der Komma Setzung gestritten und platziere die kleinen süßen so wie ich es für richtig halte xD). So wie meine Beta on ist, werd ich ihr das Kapitel zum Lesen schicken und dann nochmal die korrigierte Version hochladen =)
 

Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe es gefällt euch.

Lasst es mich bitte wissen.
 

Lg.

Mondi
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Gegenwart - Neun Jahre zurück
 

Das neunte Jahr haben wir geschafft. Es war alles andere als ein leichtes Jahr für mich. Aber durch diese ganzen Umstände habe ich Menschen kennen gelernt und gewonnen die für mich unersetzbar geworden sind.

Eine Freundschaft ist entstanden, ohne die ich nicht mehr Leben könnte. Ja meine Freunde sind meine Luft zum Atmen geworden. Ich liebe sie, jeden einzelnen und jeder so wie er ist.

Und auch heute, besteht diese Freundschaft noch.

Viele Jahre haben wir uns durch Höhen und Tiefen, durch Streit und Freundschaft gekämpft und wir sind zusammen gewachsen und einander erwachsen geworden. Heute sind wir alle Mitte 20 Jahre alt, jeder hat sein Leben und jeder lebt dieses auch und dennoch verbindet uns das enge Band der Freundschaft und wir sind für einander da wenn wir uns brauchen.

Ein Anruf genügt.
 

Noch heute treffen wir uns regelmäßig, einmal in der Woche zum Kaffee trinken oder wir gehen Abends auch mal weg. Diese treffen sind uns wichtig geworden und sie sorgen dafür das wir uns nie aus den Augen verlieren.

Das ist auch wichtig, denn nur einander können wir helfen und für einander da sein.
 

Viel ist passiert, aber dieses werde ich nach einander erzählen. Es wäre zu viel mit einmal und der Platz würde lange nicht reichen.
 

Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und schließe meine Augen.
 

Eines, der wohl schlimmsten Ereignisse des neunten Jahres war das ich meine Mutter und meine Schwester verloren hatte.

Ein tiefer Einschnitt in meinem Leben und eine lange Narbe die für immer zurück bleiben würde. Ich zähle wahrlich nicht zu den emotionalsten Menschen auf dieser Welt, aber selbst mich versetzte dieses Ereignis, dieser Verlust in eine Art Trance, in eine Schock starre die sich nicht lösen wollte. Es zerriss mir mein Herz.

Lange habe ich gebraucht um dies überhaupt zu begreifen und als etwas anzusehen was nun einmal unvermeidbar ist. Ewig hielt meine Wut und auch mein Hass an.
 

Auf wen ich wütend war?

Wen ich hasste?
 

Das weiß ich nicht. Aber ich empfand diese Gefühle und diese Gefühle halfen mir mich in einen Schutzkokon zu hüllen, der alles an mir abprallen ließ.
 

Dieser Schutzkokon begleitete mich lange Zeit und er wurde zu einem nicht wegdenkbaren Accessoire von mir.

Er kleidete mich.

Er schmückte mich.

Er beschützte mich.
 

Nur Ruffy schaffte es diesen Kokon einzureißen und ihm Falten zu verpassen. Er hinterließ jedes Mal tiefe Risse an ihm und ich schaffte es nicht ihn zu flicken.

Meine Nähkünste versagten mir dabei.
 

Leicht lehne ich mich zurück und sehe aus dem Fenster. Schwach scheint die Sonne durch die Wolkendecke, die sich in grauen Farben an dem sonst so blauen Himmel festgesetzt hat. Meine braunen Augen schließen sich und leicht fange ich an vor mich hinzu dösen. Tief atme ich ein und auch wieder aus.

Geruch vom frischen Kaffee schwebt in der Luft.
 

Wisst ihr, ein Jahr wie dieses verändert die Menschen.

Allgemein, solche Erlebnisse wie ich sie hatte prägen die Persönlichkeit, falten und formen sie um. Schneiden ein und hinterlassen nicht reparable Risse. Große Löcher worauf die schönsten Stofffetzen wie jämmerliche flicken und hässliche Muster aussehen.
 

Aber kommen wir zurück zum eigentlichen.

Ich weiß das ich das neunte Jahr vielleicht etwas zu schnell abgeschlossen habe. Das einige Fragen offen geblieben sind. Oder das ich Situationen ... wie sagt man? Etwas besser hätte ausschmücken können.

Ich muss euch recht geben. Aber, vieles werde ich euch noch beantworten. Auf eure offenen Fragen werden noch Antworten kommen und vieles wird wiederkehren.

Denn vergesst nicht, nicht alles ist Gold was glänzt.

Mein neuntes Jahr endete vielleicht schön in euren Augen und ihr denkt jetzt das ich mein Glück nun wieder gefunden hatte und es fest verschlossen bei mir behielt damit es mich ja nie wieder verließ.
 

Oh nein. Mein Glück hatte ich noch lange nicht wieder gefunden und das bisschen Glück was mir geschenkt wurde ruhte in den Händen anderer.

Denn mit ihnen kam und ging mein Glück.
 

Neun Jahre sind eine lange Zeit, meine lieben. Und in neun Jahren passiert viel. Ob gutes oder schlechtes sei dahin gestellt. Meine Geschichte ist noch lange nicht am Ende.

Und ich werde euch alles erzählen und erklären, das verspreche ich euch. Aber nach und nach. Ihr werdet noch vieles über mich und auch über meine Umwelt erfahren.

Also bleibt gespannt dabei. Ich gebe mir Mühe, euch nicht zu enttäuschen.
 

Ein klingeln reißt mich aus meinem Tagträumen und mein Kopf schellt hoch, bevor meine Augen hektisch die Uhr suchen.

So spät schon? Ich habe die Zeit total vergessen.

Mühselig rappel ich mich von meinem Stuhl hoch. Gerade fühle ich mich sehr alt ...doch gleich darauf entkommt mir ein lachen.

Ich bin 26 Jahre jung und ich rede vom alt sein.

Was soll das dann erst in ein paar Jahren werden?
 

Mein Weg führt mich aus der kleinen Küche, durch den Flur in Richtung der Haustür.

Kleine Küche?
 

Ja, ich wohne nicht mehr im Haus meiner Mutter. Das Haus habe ich vor einigen Jahren verkauft und wohne seitdem in einer gemütlichen Drei Zimmer Wohnung am Rande der Stadt.
 

Ihr fragt euch sicher warum ich dies getan habe. Warum ich das Haus meiner Eltern, meiner Kindheit und vor allem, meiner Vergangenheit verkauft habe.
 

Und hier ist das Stichwort, Vergangenheit. Ich wollte abschließen und endlich wieder zu mir selbst finden, deswegen war es notwendig sich von Dingen zu trennen, die mir diesen Schritt erschweren würden.

Es fiel mir nicht leicht das Haus zu verkaufen, ganz und gar nicht. Ich litt fürchterlich und vor allem hatte ich auch ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Familie. Aber, schon damals wusste ich, dass meine Mutter und meine Schwester dies nur unterstützen würden.

Und es half mir. Ich fing, damals, langsam an abzuschließen. Als ich die letzten Sachen aus dem Haus geholt hatte und noch einmal, ganz alleine, im Wohnzimmer stand und mich umsah überkam Wehmut mich.

Ein leichtes Gefühl des Bereuens beschlich mich, doch ich wusste das dies richtig war. Vor allem da ich mir die Kosten für das Haus hätte eh nie leisten können.

Meine Familie war nie reich. Um ehrlich zu sein, schleppten wir uns von einem Monat zum nächsten. Damals schaffte ich es nur mit Unterstützung von meinem Onkel Genzo das Haus zu halten und weil ich anfing nebenbei arbeiten zu gehen.

Mit Mühe und Not kratzte ich monatlich die Kosten zusammen und das ging so lange bis wir uns alle mal zusammen setzten, rechneten und Ruffy Schluss endlich ein Macht Wort sprach.
 

"Verkaufe das Haus! Du kannst es eh nicht mehr halten", unerschütterlich sprach er diesen Satz aus und ich sah ihn mit großen Augen an.

"Ich will das Haus aber nicht verkaufen! Ich bin hier groß geworden, meine ganzen Erinnerungen hängen hier dran!", motze ich zurück und Ruffy atmete tief durch. Wahrscheinlich um sich zu beruhigen damit er mich nicht anschrie.

"Nami ...", fing er langsam an und alle Augen richteten sich auf mich. Ich ahnte damals, das sie Ruffy recht gaben und schnell bestätigte sich meine Vermutung. Ruffy trank einen Schluck Kaffee und sah mich dann an, "ich- wir, wissen wie sehr du an diesem Haus hängst. Du bist hier aufgewachsen, deine Familie hat hier gelebt ... aber ... deine Familie würde nicht wollen das du in den Finanziellen Ruin gerätst, nur weil du das Haus unbedingt halten willst. Bei allem Verständnis was jeder von uns hat, die Kosten erschlagen dich und du würdest nur Schulden machen", ernst sah er mich an und ich verstand das er recht hatte. Schulden hatte ich eh schon, nicht nur bei meinem geliebten Onkel; der wie ein Vater für mich war, nein auch bei der Bank weil ich mit den Raten in Verzug war. Das wusste nur keiner.

Kurz sah ich mich in der großen Küche um und mein Blick glitt nach draußen wo die Orangenbäume blühten. Ich liebte den großen Orangengarten und er war die Haupteinnahmequelle von uns gewesen, aber die Orangen verkauften sich schlecht. Ich verdiente nichts mehr damit.

Und das Haus war, für mich alleine, viel zu Groß. Meine Augen schlossen sich, bevor ich zaghaft nickte und es so mit beschlossene Sache war.

Das Haus meiner Familie würde verkauft werden.
 

Das Ganze ist nun fünf Jahre her und seitdem lebe ich in meiner schönen Wohnung. Aber das ganze erzähle ich Euch wenn wir so weit sind.

Nun gucken wir erst einmal, wer vor meiner Tür steht und darauf wartet das ich endlich öffne. Abermals erschallt ein ungeduldiges Klingeln und endlich öffne ich die Tür und sofort erscheint ein Lächeln auf meinem Gesicht.

Meine besten Freundinnen stehen hier vor mir. Vivi Nefeltari und Nico Robin.

"Na endlich! Wir dachten schon, du öffnest gar nicht mehr", Vivis schönes lachen begleitete ihre Worte und sofort wurde ich in eine Umarmung geschlossen, bevor sie an mir vorbei ging und auch Robin mich drückte.

Blind gingen sie den Weg in die Küche. Sie kannten sich hier aus und als ich ihnen folgte saßen sie schon am Tisch und ich stellte Tassen und Kaffee hin und räumte das Notebook weg.
 

"Schreibst du immer noch?", fragend sah Vivi mich an. Ihre langen blauen Haare umrandeten ihr Gesicht.

Ich muss schmunzeln. Schon seit Jahren färbte Vivi sich ihre Haare Blau. Normalerweise waren sie dunkelbraun bis fast Schwarz, aber Vivi mochte ihr Blau lieber und die Farbe stand ihr wirklich gut.

Meine Haare hatten eh eine seltene Haarfarbe. Eigentlich waren sie in einem hellen rot aber sie wirkten immer wie Orange.

Nicos Haare waren Schwarz wie die Nacht und eine andere Farbe könnte ich mir an der älteren Schönheit nicht vorstellen.
 

Mit einem nicken gehe ich auf Vivis Frage ein. Ja ich schreibe immer noch und es würde noch lange dauern bis ich fertig mit dem Schreiben war.

Vivi lächelte sanft und ich setze mich auf meinem Stuhl und strecke kurz die Beine.

"Pass nur auf das du dich vor lauter schreiben nicht vergisst", sorge schwang in ihrer Stimme mit und ich lächele, "niemals". Eine kurze Erwiderung meinerseits, was als Bestätigung reicht.

"Bei welchen Jahr bist du jetzt?", Robins Stimme erreicht mich und ich sehe auf, "beim neunten".

"Kommst du damit klar?"

Sie ahnen alle gar nicht wie dankbar ich ihnen bin, jedes Mal machten sie sich sorgen und Gedanken um mich und dafür liebe ich sie so sehr.

"Ja, es hilft mir. Ich meine, es ist nicht einfach noch einmal alles neu zu erleben aber, ich komme besser damit klar als wenn ich gar nicht darüber rede", beantworte ich wahrheitsgemäß, "die folgenden Jahre werden schlimmer, weil vieles noch frisch ist".

"Wenn du reden willst, weißt du wo du uns findest", Tassen klirren und ich sehe meine Freundinnen einfach an und lächele nur und nicke leicht.
 

Ja, zu ihnen kann ich immer kommen.
 

Ich nippe an meinem Kaffee, bevor ich aufstehe und das Fenster öffne. Robin und Vivi ahnen was kommt, schon bevor ich wieder saß und nach meinen Zigaretten fische.

Vivi verdreht leicht die Augen und ich werfe ihr einen Blick zu, "was?"

"Willst du nicht langsam wieder damit aufhören? Rauchen ist ungesund!", den leichten Vorwurf in ihren Ton überhöre ich geflissentlich.

"Jeder Mensch braucht ein Laster. Und meins ist nun mal das Rauchen", nun klinge ich leicht trotzig.

"Und Kaffee", wirft Robin ein.

"Nicht nur Kaffee, allgemein alles was Koffein besitzt", da muss ich Vivi recht geben.

"Erinnerst du dich noch an ihre "Red Bull" Phase?", Robin sah zu Vivi und ich schien nicht mehr da zu sein.

"Oh, wie könnte ich DIE jemals vergessen? Das Zeug hat sie getrunken wie Wasser". Hallo? Das ist nun mal lecker!

"Ihre Schokoladen Phase ist mir auch noch gut im Kopf".

"Jaaa, ein Wunder das sie nicht aufgegangen ist wie ein Hefekloß", kicherte Robin und nun verdrehe ich die Augen,

"Hallo?" ich winke mit den Armen, "die über die ihr hier gerade so schön lästert, sitzt mit im Raum", murre ich und die beiden Frauen lachen, "ach, wir lästern doch nicht", schnurrt Vivi und ich stelle sie mir gerade im Katzenkostüm vor. Passen würde es.

Ich nippe an meinem Kaffee und ziehe an meiner Zigarette.

Diese Weiber! Das ist so typisch für sie.
 

Tief atme ich ein und sehe meine beiden Freundinnen an, "darf ich euch mal etwas fragen?"

Ein nicken ihrerseits beantwortet meine Frage.

"Wie habt ihr unser Kennen lernen damals erlebt?"
 

Kurz ist stille und beide scheinen zu überlegen. Ich rauche währenddessen meine Zigarette und beobachte die beiden Frauen, bevor Vivi Luft holt um zum sprechen anzusetzen,
 

"Ich kannte dich damals nur aus Erzählungen und von der Schule her. Ich hatte dich ab und zu mal auf den Schulhof gesehen wenn du bei deinen Freunden standest", ich verziehe das Gesicht als Vivi mich an diese Zeit erinnert, doch geht sie darauf nicht ein und spricht weiter, "eigentlich hattest du mich nie interessiert, meine ich kannte dich ja nicht und du kamst eh immer sehr arrogant und überheblich rüber. Und da du deiner Umwelt keinen Blick gewürdigt hast, hab ich mich nie weiter mit dir beschäftigt", sie hält inne und trinkt einen Schluck von ihren Kaffee.

"Eines Tages kam Ruffy zu unseren allgemeinen Treffen und erzählte von dir. Scheinbar hattest du an deinem Geburtstag alleine auf den Hof gestanden und geweint und er hatte dich aufgemuntert. Ab diesen Moment an, fing ich an Interesse für dich zu entwickeln", auf meinem skeptischen Blick hin wurden ihre Augen groß und hektisch winkte Vivi mit den Armen, "also nicht so ein Interesse wie du jetzt denkst! I-ich meine, als Mensch fingst du an mich zu interessieren und ... ich .... ach verdammt! Du weißt schon wie ich es meine!", murrte sie und Robin und ich brechen in lachen aus.

Vivi konnte man immer so schön aus dem Konzept bringen.

Besagte stieß die Luft aus, trank noch einen Schluck Kaffee bevor sie weiter sprach, "auf jeden fall ...sprach Ruffy nur noch von dir und dann erfuhren wir das mit deiner Familie. Wir alle hatten Mitleid und vor allem Ruffy wollte dir helfen aber er wusste nicht wie, vor allem da er dich ja eigentlich nicht kannte. Ein Anruf von Zorro änderte dann alles. Du weißt sicherlich das die beiden sich dann auch einen Kaffee, bei dir, getroffen hatten. Später erzählte Ruffy uns dann wie schlecht es dir ging und nach diesem Schicksalsschlag war das nur verständlich. Wir alle wollten dir helfen", Robin nickte zur Bestätigung und sprach für Vivi weiter.

"Ruffy erzählte damals auch das er dich zur Beerdigung begleitete und wir kamen dann mit dem Vorschlag, das wenn du zur Ruhe gekommen bist er dich ja mal mit bringen kann. Wenig später tat er das auch", ich erinnere mich. Das muss besagter Abend gewesen sein, wo ich zuerst so dumm war und zu Darian und den anderen gegangen bin.

"Wir alle waren aufgeregt und wussten nicht so recht wie wir mit dir umgehen sollten, wenn du dann da warst, da keiner dich kannte und jeder ...naja, auf Grund deiner Arroganz erst ein schlechtes Bild von dir hatte. Aber das hast du schnell weg gewischt", Robin schmunzelte und trank einen Schluck ihres Kaffees und Vivi übernahm wieder das Wort.

"Du kamst zur Tür rein und man sah dir sofort an wie verletzlich und warst. Deine arrogante Ausstrahlung war wie weg gewischt und es schien, als stände ein anderer Mensch vor uns. Es war wirklich seltsam, aber auch gut ...ich glaube, jeder schloss dich sofort ins Herz. Du stelltest dich als einen freundlichen und liebenswerten Mensch heraus und Ruffy hatte das sofort erkannt.", sanft lächelte Vivi mich an und ich erwiderte dieses lächeln.

"Aber, wisst ihr wieso Ruffy damals auf mich zu kam?", fragend sehe ich beide an und die Frauen lächeln, "natürlich", meinte Vivi als wäre es selbstverständlich, "ich kenne Ruffy nun schon seit wir im Sandkasten gespielt haben. Genau genommen sind es nun 22 Jahre und ...Ruffy war schon immer so eine Art Mensch die andere nicht alleine ließen. Unser kleiner Gummikasper war ...hatte schon immer einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, obwohl er seine eigene Gerechtigkeit schafft. Ich weiß nicht wie er es macht, aber er hatte schon immer das Talent Leute mit zu reißen und von sich zu begeistern ...er erkannte wenn Menschen Hilfe brauchen und auch ...wenn sie gar nicht so waren wie sie vorgaben zu sein. Ich denke mal, das wird er auch bei dir erkannt haben", kurz zuckte sie mit den Schultern, "frag mich nicht wie er das machte. Aber das war schon immer so". Vivi verfällt ins schweigen und auch ich denke kurz zurück und kann ein Lächeln nicht unterdrücken. Ja, Ruffy war schon immer so ein Mensch gewesen. Ohne wenn und aber bemühte und kümmerte er sich um die Menschen in seinem Umfeld und nie verlangte er etwas dafür.
 

Was wäre wohl geschehen wenn ich ihn nie kennen gelernt hätte?

Ich möchte es mir gar nicht vorstellen.
 

"Ich glaube ...ohne Ruffy würden wir drei jetzt nicht hier sitzen und Kaffee trinken", durchbrach Robin die Stille und wir nicken gleichzeitig, "er hat uns so viel gegeben ...er hat uns alle zusammen gebracht und somit eine Freundschaft fürs Leben geschaffen", wie Recht Robin doch hat. Sie hat genau auf den Punkt gebracht, was eh jeder schon wusste. Ohne ihn säßen wir nicht hier.

Ohne ihn.
 

Mein Ruffy ...
 

Meine Frage war beantwortet. Ja, ich war damals arrogant und ohne Sinn für meine Umgebung. Ich war schön, das wusste ich und vor allem war ich von Menschen umgeben die mich immer mehr runterzogen.

Doch lernte ich einen Menschen kennen der mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatte und mir half den richtigen Weg zu finden.
 

Es ist schön in Erinnerungen zu schwelgen und dies taten wir an diesem Nachmittag. Wir lachten gemeinsam, wir litten gemeinsam und wir erzählten uns gegenseitige Erinnerungen. Es war so einfach, gemeinsam zurück zu denken, während der Kaffee in den Tassen dampfte.
 

.....
 

Nach einer Weile verabschiedete ich meine Freundinnen und erneut sitze ich vor dem Notebook und schreibe meine Zeilen. Zeilen meines Lebens.

Zeilen die mich ausmachen und aus den tiefen meiner Erinnerung kommen.

Und ich hoffe ihr werdet diesen Zeilen weiterhin folgen.
 

Nun ist auch das neunte Jahr vorbei und bald werdet ihr erfahren wie es im achten Jahr weiter ging. Was ich erlebte, was ich fühlte und wie ich handelte.

Ich hoffe wir sehen uns zum nächsten Kapitel.
 

Mein Name ist Nami Sato und ich bin jetzt 26 Jahre alt.

Und ich erzähle euch heute, hier und jetzt meine Lebensgeschichte.
 

~Fin~

Dieses Kapitel widme ich allen die mir bis jetzt fleißig, so liebe und ehrliche Kommentare geschrieben haben und ich hoffe das ihr mir auch in Zukunft treu bleibt.
 

Auch wenn es momentan ein wenig ereignislos ist, bedenkt bitte das dies eine Biographie ist und nicht jede strotzt vor Action und Abenteuer, sondern sie behandelt die alltäglichen Dinge und Gefühle eines einzelnen Menschen und dessen erlebten.

Ich versuche mein bestes um euch dieses zu vermitteln und ich hoffe mir gelingt das auch =)
 

P.s: Liebstes Easylein, ab an die Tastatur und schenke uns bitte eine tolle, neue FF von dir. Ich liebe sie und hoffe täglich das was neues von dir erscheint =) also, ran, ran, ran!

<-- dies war ein Wink mit dem Zaunpfahl das du eine neue verfassen sollst xD

Gegenwart - Die Gedanken denken lassen

Hallo =)
 

ich begrüße euch zu einem neuen Kapitel. Ich weiß das es lange gedauert hatte, aber eine Zeit lang fehlte mir die Muse und ich musste auch überlegen wie es mit DGmL weiter geht. Privat war vieles bei mir passiert, vieles was ich nun auch in diese Geschichte mit einfließen lassen werde.

Heute werden wir einen kleinen Einblick in Namis momentane Gefühlswelt wagen. Ihre Gedanken und einzelne Erinnerungsstücke offenbart bekommen.

Im nächsten Kapitel wird es dann mit der laufenden Handlung weiter gehen.
 

Wieder eine erneute Warnung vor OOC , denn das wird hier in gewaltiger Ladung auf euch einprasseln. Die Charas sind komplett anders wie im Anime/Manga, ich habe mir lediglich die Namen und das Aussehen geliehen.
 

Ich habe dieses Kapitel ohne Beta Leser hoch geladen. Bitte ignoriert Rechtschreib - und Grammatische Fehler (ich habe mich vorwiegend mit der Komma Setzung gestritten und platziere die kleinen süßen so wie ich es für richtig halte).
 

Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe es gefällt euch.

Lasst es mich bitte wissen.
 

Lg.

Mondi
 

Gegenwart - Die Gedanken denken lassen
 

Hallo meine lieben,

lange haben wir nichts mehr von einander gehört und eine Weile ist nun ins Land gezogen. Meine Geschichte habe ich nicht vergessen, oh nein, keine Angst. Doch Erlebnisse wollen verarbeitet werden und alte Erinnerungen sind oftmals verschüttet. Ich brauchte Zeit für mich. Man könnte sagen, ich habe mir eine Pause gegönnt auch wenn es mir von Herzen Leid tut das ihr deswegen warten musstet. Aber man sollte doch wirklich erst etwas aufschreiben, wenn man auch bereit ist die passenden Worte zu finden, meint ihr nicht?

Lange habe ich überlegt wie ich weiter mache. Wo ich ansetze und wo ende. Ich muss ehrlich zu euch sein, ich weiß es nicht. Jetzt sitze ich wieder hier an meinem Notebook und das Klappern der Tastatur, wenn meine Finger schnell auf die Buchstaben drücken, schallt mir förmlich in den Ohren. Der Duft von Kaffee schleicht sich in meine Nase und draußen ist das Wetter herrlich Sonnig.

Ich halte kurz inne, lehne mich zurück und sehe nach draußen. Ich lasse die Gedanken schweifen, den Blick auf keinen Punkt gerichtet.
 

Wo war ich stehen geblieben?

Achja. Meine Geschichte. Ich hatte das letzte Kapitel schon fast fertig, müsst ihr wissen. Aber eine unglückliche Fügung (oder eher die Dummheit von Lysop) hat dafür gesorgt das mein Notebook abgestürzt ist. Somit war auch das Kapitel weg und eine Zeitlang fehlte mir der Elan weiter zu schreiben. Nochmals alles hervor zu kramen und noch nochmals alles Gedanklich wieder erleben zu müssen. Alles, was ich doch so erfolgreich verdrängt hatte. Die Jahre der schweren Gefühle. Des Trauerns. Mir fehlte einfach der Mut nochmals von vorne anzufangen. Wieder jedes Wort zu tippen, wieder jedes Gefühl zu erleben so als wäre ich gerade mitten drin in der Situation wo ich eine gefangene meiner selbst war.
 

Kurz muss ich überlegen wie alles endete. Ich weiß das alles ziemlich schnell ging und sicher habt ihr noch viele Fragen an mich. Und ich werde euch diese auch beantworten, aber lasst mir Zeit. Lasst dieser Geschichte Zeit. Zu entstehen und zu reifen.

Sicherlich hofft ihr nun das ich heute, hier und jetzt, weiter schreiben werde aber so weit bin ich noch nicht. Mein achtes Jahr war wohl genauso turbulent wie mein neuntes. Ich brauchte lange um zur Ruhe zu kommen. Wieder zu leben, wieder zu genießen. Heute ... ja heute möchte ich mich einfach ein wenig mit euch unterhalten. Nach der langen Pause leite ich das neue Jahr doch lieber langsam ein. Zaghaft und dann wenn ich mich gesammelt habe. Ich hoffe doch sehr das ist okay für euch.
 

Das Fenster ist geöffnet und ein frischer Frühlingswind weht herein. Er spielt leicht mit meinen Schneeweißen Gardienen. Meine Augen schließen sich und ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, während ich einfach da sitze und lausche. Der Stille und dem leichten pfeifen des Windes. Hier und da singt ein Vogel, Blätter rascheln. Es ist himmlisch.
 

Wütend starrten mich diese schwarzen Augen an. Er kochte. Innerlich. Er war wütend.

Und ich? Ich war schuld daran ....
 

Meine Augen öffnen sich wieder. Wie kommt es das ich mich gerade jetzt daran erinnere? Meine Hand greift zur Kaffeetasse, welche ich umschließe bevor ich mir einen Schluck daraus genehmige. Mein Blick gleitet zu dem Bild auf der kleinen weißen Kommode die nicht unweit von mir entfernt stand. Tief atmete ich durch. Wieder dieser Geruch von Kaffee und von Blumen.
 

Seine Hände umfassten den Tischrahmen. Krallten sich förmlich darum, als würde ihn das beruhigen. Auch ich, ich koche. Ich bin wütend. "Du Idiot!", meine Stimme zitterte. "Du verdammter Vollidiot!", ich schnaubte und sein Blick glitt auf und er starrte mich an. Mein Atmen geht schnell, so als hätte ich einen Marathon hinter mir. Doch, ich stand nur da und war wütend und schrie ihn an. Und er? Er sagte nichts. Gar nichts. Nicht ein Wort. Und ja, gerade das machte mich noch wütender. Er sollte sich wehren! Er sollte sich verteidigen. Er sollte etwas sagen! Verdammt!

Los! Los sag endlich etwas, verlangte ich innerlich. Doch er atmete nur tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Und wieder kochte die Wut in mir hoch.
 

Ich wende meinen Blick von dem Bild ab, bevor ich auf den Bildschirm starre. Nur einzelne Wörter standen auf den weißen Hintergrund und der kleine Strich blinkte aufgeregt, so als würde er mir sagen wollen, "los komm! Schreib doch endlich weiter", er wisperte es mir gerade zu. Doch warum erinnerte ich mich gerade jetzt an diesen Streit zwischen mir und Ruffy?
 

Moment meine lieben. Ich muss mich kurz sammeln. Ich weiß das ich mich vor einigen Jahren mit Ruffy heftig gestritten hatte. Doch warum?

Ich schüttel meinen Kopf und versuche so meine Gedanken zu sortieren. Wieso hatten wir uns damals eigentlich gestritten und wann war das?
 

Ich muss dazu sagen das Ruffy und ich uns wirklich selten gestritten hatten. Aber wenn, dann flogen natürlich richtig die Fetzen. Wir schrien uns an, nicht selten flog auch mal etwas durch die Gegend und meistens war ich Schuld daran.

Erneut gleitet mein Blick ab, mein Gesicht ist vom nachdenken verzogen. Ich starre auf die Tischplatte.
 

Tränen sammeln sich in meinen Augen. Mein Haar ist schon etwas länger. Es geht mir bis zur Schulter. Aufgeregt schlägt mein Herz und mein Brustkorb hebt und senkt sich schnell. Ich spüre meine Fingernägel in meiner Handinnenfläche, als diese sich da förmlich rein bohren nachdem ich die Hand zur Faust ballte. Draußen vor dem Fenster ist es hell und sonnig.

Richtig, es war Frühling und genauso ein schöner Tag wie jetzt ...
 

Ruffy wandte seinen Blick vom Tisch ab und starrte nun mich an. "Bist du nun endlich fertig?", er klang so ruhig aber gleichzeitig auch amüsiert und eine Spur genervt. "Nein ich bin noch nicht fertig und ich bin auch erst fertig wenn ich das will!", entfuhr es mir giftig und leicht schmunzelte Ruffy. Nur ganz leicht. Es war der Hauch eines Lächelns. Aber ich, ich fühlte mich gerade ausgelacht und offensichtlich merkte er das ich nur noch wütender wurde.

"Nami, ernsthaft. Du glaubst doch nicht solche dämlichen Gerüchte!", versuchte er in ruhigen an mich heranzukommen, doch ich schüttelte aufgeregt den Kopf.
 

Mein Blick gleitet auf. Jetzt weiß ich es wieder! Tief atme ich durch bevor sich eine Aufregung in mir breit macht die ich lange nicht mehr erlebt habe.

Ihr werdet gerade Zeugen eines Streites zwischen mir und Ruffy. Und es ist noch gar nicht so lange her. Vier Jahre oder fünf? Ich weiß es nicht mehr genau. Aber Ruffy und ich waren gerade frisch zusammen gekommen. Ja, wir waren endlich ein Paar geworden doch war unsere Beziehung gleich von Anfang an unter keinen guten Stern. Warum?

Ich war Eifersüchtig und mich plagten Verlustängste. Etwas, worunter Ruffy sehr zu leiden hatte.
 

"Warum sollte ich sie nicht glauben? Wenn mir mehrere Personen das gleiche erzählen!", es bebte in mir. Für wie dumm hielt Ruffy mich eigentlich? Er seufze und schüttelte leicht den Kopf doch ich ließ mich nicht beirren. "Von wegen du gehst mit den Jungs weg!", abermals glitt sein Blick zu mir. "Von wegen mal ´etwas alleine machen´", ich machte Gänsefüßchen in der Luft um meinen sarkastischen Ton zu untermauern. Ruffy sagte nichts und starrte mich nur an. "Du hattest doch was mit einer anderen! Gib es ruhig zu! Du wurdest gesehen!", ich schnaubte.

"Natürlich wurde ich mit einer anderen gesehen! Aber das war Akemi, meine C-o-u-s-i-n-e!", er sprach es extra langsam aus und es wirkte auf mich als würde er einen kleinen Kind erklären wollen, warum es keinen Lutscher haben durfte. "Ich habe sie durch Zufall getroffen! Sie wohnt ebenfalls in der Umgebung und das Sky ist nun mal keine Privat bar für uns! Da gehen auch andere hin, man stelle es sich vor!", nun wirkte auch Ruffy genervt und das wirkte nicht gerade beruhigend auf mich.
 

Ich lache auf, bevor ich mich vorbeuge und schnell anfange alles aufzuschreiben und zwar bevor ich es wieder vergesse. Alles ist still und nur das aufgeregte Klappern der Tasten erklingt, während sich ein Lächeln auf meine Lippen schleicht. Gerade überfluten mich die Erinnerungen. Ich lache auf. Es klingt fast hysterisch. Schöne Erinnerungen. Witze Erinnerungen. Lachen, Freude.

Erneut halte ich inne.
 

Meeresrauschen und warmer Sand unter meinen nackten Füßen. Ich blicke nach unten und bewege die Zehenspitzen ein wenig. Grabe sie tiefer in den Sand. "Hey Nami! Jetzt steh da nicht wie festgewachsen rum!", lachen erschallt und ich sehe auf. Vivi winkt mir begeistert zu. Sie trägt einen blauen Bikini und Wasserperlen sind auf ihren gesamten Körper verteilt. "Komm endlich schwimmen!", sie grinste, bevor sie ihren Wasserball schnappte und sich wieder in die Fluten stürzte. Die warme Sonne brennt auf meiner Haut und erhitzt diese.

Mit einmal werde ich von kalten Wasser getroffen. Erschrocken schreie ich auf und drehe mich um. Ruffy steht da. Er hat einen Wassereimer in der Hand und lacht. "Ich dreh dir den Hals um!", drohe ich gespielt, bevor ich auf ihn los stürme und Ruffy lachend weg rennt.
 

Es fällt mir gerade so leicht. Das schreiben. Fast von alleine bewegen sich meine Hände über die Tastatur und tippen aufgeregt die Buchstaben. Ich lache auf. Diese Erinnerung ist eine der schönsten. Wir alle waren ans Meer gefahren um Urlaub zu machen. Es war einer der schönsten Urlaube meines Lebens.

Ich stocke, bevor ich schlucken muss.
 

Der Tag ist trübe und grau. Es regnet und laut plätschert dieser auf meinen schwarzen Regenschirm der mich vor der Nässe schützt. Es regnet schon den ganzen Morgen ununterbrochen und ich? Ich stehe hier. Wie lange eigentlich schon? Stunden? Erschöpft schließen sich meine Augen, lauschen dem Lärm und doch gleichzeitig der Stille des Regens. Tief atme ich die frische Luft ein. Mein Herz ist schwer und es schmerzt förmlich.

Mein Blick gleitet nach vorne. Ich schlucke und umklammere den Henkel des Regenschirms fester. Das Grab. Es ist noch frisch und die Blumen stehen sogar noch darauf. Etwas in mir schnürt sich zusammen. Es schmerzt doller. Ein riesiger Klumpen in meinen Hals.

"Warum?", mein leises hauchen geht fast im Lärm unter. Tränen stehlen sich aus meinen Augen. "Warum du?", ich schluchze. Plötzlich fühle ich eine Hand auf meiner Schulter und erschrocken drehe ich mich zu der Person um. Ein trauriges lächeln.

"Komm, lass uns gehen", haucht mir die Stimme zu. Auch die Person kämpft mit den Tränen. Die Beerdigung ist noch nicht lange vorbei und die Wunden frisch. Die Trauer groß. "Lass uns gehen, Nami", die Person spricht etwas eindringlicher. Nochmals sehe ich zu den frischen Grab und nicke.
 

Ich stocke und räuspere mich. Es ist mir als hätte ich einen dicken Kloß in meinen Hals. Wieder gleitet mein Blick aus dem Fenster. Ich werde unruhig, sogar leicht zittrig. Warum? Warum jetzt diese Erinnerung? Ich möchte mich doch nicht daran erinnern. Nie wieder. Heftig schlucke ich und es ist mir als ob mein Hals brennt.

Nein, nicht diese Erinnerung. Sie ist noch zu frisch.
 

"Jingle Bells, Jingle Bells", erklingt es aus dem Radio. Es riecht nach Tannengrün und Kerzen. Nach frischen Plätzchen. Lachen erklingt. Ich sehe auf, dort sitzen alle und unterhalten sich angeregt während ich neuen Tee in die Tassen kippe damit auch jeder seinen Durst stillen kann. Ich muss lächeln und summe leise mit. Immer wieder greifen die Hände nach den Keksen, "Stopft euch jetzt nicht schon voll! Sonst reicht es nicht mehr für das Abendbrot!", schimpft Sanji und Frankie grinst nur. "Das passt noch. Keine Sorge", Ruffy neben ihn nickt begeistert und ich muss lachen. So ein Fresssack! Und leise Summe ich das Lied aus dem Radio mit.
 

Ich schüttel mich leicht. So viele Erinnerungen. So viele. Nein, nicht alles war fröhlich oder glücklich.

Schön oder toll.

Nein. Vieles war auch traurig und einsam. Und viele Erinnerungen liegen noch tief in meinen Gedächtnis vergraben und warten nur darauf endlich hervor geholt zu werden. Und mein Herz wird schwer bei den Gedanken daran.

Ich stelle die leere Kaffeetasse weg und tippe den letzten Satz auf das weiße Dokument:
 

Mein Name ist Nami Sato und ich bin jetzt 26 Jahre alt.

Und ich erzähle euch heute, hier und jetzt meine Lebensgeschichte.
 

~Fin~

Dieses Kapitel widme ich allen die mir bis jetzt fleißig, so liebe und ehrliche Kommentare geschrieben haben und ich hoffe das ihr mir auch in Zukunft treu bleibt.
 

Auch wenn es momentan ein wenig ereignislos ist, bedenkt bitte das dies eine Biographie ist und nicht jede strotzt vor Action und Abenteuer, sondern sie behandelt die alltäglichen Dinge und Gefühle eines einzelnen Menschen und dessen erlebten.

Ich versuche mein bestes um euch dieses zu vermitteln und ich hoffe mir gelingt das auch =)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (55)
[1] [2] [3] [4] [5] [6]
/ 6

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Easylein
2012-03-18T17:30:03+00:00 18.03.2012 18:30
Hi!
Mal wieder erste Sahne!
Deine Texte kann man immer wieder lesen - und jedes Mal erscheinen sie mir noch besser als davor ^-^
Auch sehr schön, dass es jetzt weiter geht ^-^
Ich freu mich riesig auf das nächste Kapi, also hau rein ^-^

Vlg Easy
Von:  _StrawHat_Luffy_
2012-03-15T21:06:00+00:00 15.03.2012 22:06
Hey!!

Also ich hab mich wahnsinnig gefreut, als ich gesehen habe, dass du wieder ein neues Kapi on gestellt hast!

Es hat mir wieder sehr gut gefallen und ich kann mich nur wiederholen: es ist überhaupt nicht schlimm, dass nicht viel Action drin ist, weil es ist, wie du schon gesagt hast, eine Biographie und das Leben ist doch an sich actionreich genug!! :)

Also mach dir da keinen Kopf und schreib so, wie es dir gefällt und am leichtesten fällt!!
ist ja schließlich auch deine Geschichte!! :)

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das Nächste!! :)

lg
StrawHat
Von:  fahnm
2012-03-15T20:03:57+00:00 15.03.2012 21:03
Super Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste.^^
Von:  pbxa_539
2012-03-15T12:04:18+00:00 15.03.2012 13:04
Hi,

ich bin beim Stöbern über deine Geschichte gestolpert und habe sie nun in einem Rutsch (*auf die Uhr schiel - es waren wohl knappe drei Stunden) durchgelesen.
Ich mag deinen Schreibstil, die Perspektivwechsel sind durch die verschiedenen Schreibweisen (kursiv/normal) auch nicht verwirrend.
Die Handlung reißt mich mit, lässt mich neben den agierenden Personen stehen. Auch die vorherrschenden Gefühle beschreibst du sehr gut, man fühlt mit Nami in jeder einzelnen Lebenslage sehr gut mit.

Aber (nun der Teil mit der Kritik xD):

Ich habe es in den letzten zwei Kapiteln in deinem Vorwort gelesen. Du lädst deine Kapitel ohne Betaleser/in hoch.
Schön und gut, aber die Kommasetzung stört mich doch ein wenig.
In den Zeitformen springst du auch ein wenig herum. Ich weiß, für den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist es wichtig, das meine ich auch gar nicht. Aber einige Sätze müssten in eine Zeitform gesetzt werden, weil das sonst extrem verwirrend ist (und sich außerdem merkwürdig anhört, bzw. liest). Ich musste mich diesbezüglich aber auch belehren lassen, bzw. mein Schulwissen wieder hervorkramen.

Was mir auch aufgefallen ist, dass du einzelne Sätze abbrichst, als wenn du das Wort vergessen hättest, bzw. eine eventuelle Satzänderung nicht vollständig durchgeführt hast.
Das hier beispielsweise:

Schöne Erinnerungen. Witze Erinnerungen. Lachen, Freude.

Ich vermute, die "Witze" sollen "witzige Erinnerungen" sein.
Solche Dinge habe ich mehrfach gefunden und sie behindern meinen Lesefluss. Das mag vielleicht aber auch nur mein persönliches Empfinden sein. Ich bin nämlich ein Mensch, der sehr auf Grammatik und Rechtschreibung achtet.
Nimm dies nicht als persönlichen Angriff, ich weß, dass nicht jeder solch ein Verfechter von deutscher Sprache ist, wie ich. Davon abgesehen bin ich ja auch nicht fehlerfrei. Manches übersieht man auch einfach nur.

Falls dein/e Betaleser/in nicht mehr aktiv sein sollte, du eine neue suchst, stelle ich mich gern zur Verfügung.

Auch ich wünsche dir natürlich auch noch alles Gute nachträglich zum Geburtstag.
Da ich deine Geschichte gern weiterverfolgen möchte, hätte ich, sofern es dir keine Umstände macht, gerne eine ENS, wenn du das nächste Kapitel hochlädst.

LG pbxa_539
Von:  R3I
2012-03-15T11:02:20+00:00 15.03.2012 12:02
PS: Ich wünsche dir noch alles Gute nachträglich!

Von:  R3I
2012-03-15T09:24:25+00:00 15.03.2012 10:24
Hey, schön mal wieder von dir zu hören. Du lebst ja noch! ^^
Stimmt das Kapi war etwas ereignislos, aber es drückt wahrscheinlich am besten dein Kreatief aus. Wenn so viele Erinnerungen auf dich einprasseln, dass du gar nicht weißt, wo du anfangen sollst!
Aber ich hoffe das es jetzt wieder richtig losgeht. Das dich der Schreibflow so richtig packt! Hattest ja ein Jahr Zeit um deine Erinnerungen zu sortieren! ^^ Nein, Spaß beiseite. Lass dir Zeit. Wird schon!
Bis demnächst!
lg R3I
Von:  CharleyQueens
2011-08-09T13:17:18+00:00 09.08.2011 15:17
Hallöchen!
wirklich interessant der prolog. aus namis sicht geschrieben, klingt es wirklich super und du hast es auch toll rübergebracht. der anfang weckt mein interesse, ich werde auf jeden fall weiterlesen.
LG, Lilim
Von:  _StrawHat_Luffy_
2011-02-08T09:36:01+00:00 08.02.2011 10:36
Hey!!

Aaalso, mir hat das Kapi wieder sehr gut gefallen...und ich finds nicht schlimm, dass du alltägliches beschreibst ;) weil du ja geschrieben hast, dass wir nicht enttäuscht sein sollen, wenn keine action drin ist ;)

mir hat auch gut gefallen, dass robin und vivi nami besucht hatten :) das erinnert mich so an die drei-mädels-nachmittage bei mir, wenn ich mich mit meinen beiden besten freundinnen treffe :) und solche tage sind einfach was besonderes :)

ich hoffe noch immer, dass ruffy noch lebt, aber eigentlich sieht es ja wohl nicht danach aus :( macht mich irgendwie traurig *sich eine träne wegwisch* aber da es ja eine biographie ist und es so passiert ist, kann man das ja leider nicht mehr ändern :(

ich bin schon gespannt wies weiter geht :)

auf jeden fall noch ein großes lob an dich!!! du schreibst einfach supertoll!! :) mach weiter so!!

glg
Von: abgemeldet
2011-02-04T16:33:32+00:00 04.02.2011 17:33
Hallöle^^
mal wieder ein super kapitel.
Jetzt bin ich mal gespannt, was in dem nächsten jahr passiert^^
bis zum nächsten kapitel
lg
Von:  fahnm
2011-02-01T23:34:58+00:00 02.02.2011 00:34
Super Kapi^^
Ich freue mich schon aufs nächste kapi^^


Zurück