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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Pamela Barns

180) Pamela Barnes
 

„Na komm, du schläfst doch gleich ein. Leg dich auf die Couch und ich hole dir eine Decke“, sagte Bobby ruhig, als Dean erneut gähnte. Der Blonde blickte ihn noch einmal fragend an, nickte dann aber und trottete ins Wohnzimmer.

Er lag noch nicht richtig, als er auch schon eingeschlafen war. Diese erneut halb durchwachte Nacht forderte ihren Tribut.

Caro rutschte von der Couch und fiel zu Boden.

Bobby hob sie auf, breitete die Decke über den schlafenden Winchester und schob ihm den Esel unter den Arm, bevor er ihn richtig zudeckte.

Eine Weile betrachtete er den Schlafenden und er war kurz davor auf irgendetwas einzuschlagen. Das war nicht sein Junge! So war er nie gewesen! Er holte tief Luft, straffte sich und ging dann in die Küche zurück. Sie mussten schnell eine Lösung finden!

Schwer ließ er sich auf seinen Stuhl fallen.

Dankbar nahm er den Kaffee von Sam entgegen.

„Es ist nicht Dean!“, seufzte er leise. „Äußerlich ja, innerlich wohl eher nicht.“

Der jüngere Winchester nickte nur.

„Und du bist dir sicher, dass es sich um einen Seelentausch handelt?“

„Nein, nicht mehr so sicher, wie ich es vor ein paar Tagen noch war. Es war eindeutig Dean, der sich die Plasmakugel gegen die Brust geschlagen hat.“

„Also wollte er dir etwas sagen?“

„Ja, aber was? Ich hab alles durchprobiert, aber es ergibt irgendwie kaum Sinn.“

„Was hast du dir überlegt?“, wollte Bobby jetzt wissen.

„Das, was noch halbwegs einen Sinn ergäbe, wäre, dass Dean von einer Energiekugel getroffen wurde. Und ich vermute, dass es in Grady war. Natürlich könnte er auch einen Kugelblitz meinen, aber den hätte ich auch sehen müssen, oder ein Geist hat ihn in Gestalt einer leuchtenden Kugel heimgesucht. Verdammt, Bobby ich zerbreche mir jetzt schon seit Tagen den Kopf und komme zu keinem sinnvollen Ergebnis.“

„Und warum hast du den Seelentausch verworfen?“

„Dann hätte Dean sich doch diese verdammte Kugel nicht vor die Brust hauen können, oder?“, antwortete der jüngere Winchester verzweifelt.

„Und wenn nicht seine ganze Seele in den anderen Körper gewandert ist?“

„Wie meinst du das?“

„Eine Kinderseele ist vielleicht kleiner oder kompakter als die eines Erwachsenen. Vielleicht war auch die Zeit zu kurz um Deans komplette Seele in das Kind zu übertragen?“

Sam schaute den Freund überlegend an. „Das würde einiges erklären.“

Jetzt war es an Bobby, fragend zu schauen.

„Er sagt, dass er fünf ist. Wenn es Dean wäre, müsste er dann nicht nach Dad und mir fragen? Müsste er dann nicht trotz Allem Dean sein und wie Dean handeln? Du kennst ihn doch noch von früher. Du weißt doch noch, wie er damals war. Ist er so?

Außerdem weiß er auch nichts mehr von dem, was er mal wusste.“

Der alte Jäger legte den Kopf schief. An diesen Gedanken war etwas dran.

„Nein. Es ist auf keinen Fall Dean, da gebe ich dir Recht. Er benimmt sich vollkommen anders.“

„Ich weiß einfach nicht mehr weiter, Bobby! Wenn Dean uns wenigstens sagen könnte, was passiert ist.“

„Okay“, sagte der Ältere, stand auf und ging wieder ins Wohnzimmer. Mit dem Telefon bewaffnet kam er zurück.

„Dean schläft noch. Warum hat er eigentlich gesagt, dass du ihn Dean nennst, als ich ihn nach seinem Namen gefragt hab?“

„Diese ganze Wandlung bei ihm kam schleppend und ich hab ihn die ganze Zeit mit Dean angesprochen. Als ich ihn dann fragte, wie er heißt, sagte er mir: „Du nennst mich Dean.“ Mehr habe ich zu seinem Namen nicht rausbekommen.“

„Wahrscheinlich hatte die Seele mit dem Tausch auch so ihre Probleme“, überlegte der Ältere.

„Du nimmst das bemerkenswert ruhig auf!“, staunte Sam“, ich hatte da mehr Probleme“

„Das ist nur äußerlich!“, wieder atmete der Ältere geräuschvoll durch.

„Du hast mich ja vorgewarnt. Sonst wäre ich wohl auch in etliche Fallen getappt. Außerdem bin ich lange genug Jäger, um nicht sofort schreiend wegzulaufen. Wenn es allerdings stimmt, dass da draußen irgendwo ein Kind mit Deans Seele herumläuft. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Eltern reagiert haben und was mit dem Kind passiert ist.“

„Oh mein Gott!“, japste Sam und starrte den Freund an. „An das Kind hab ich überhaupt gedacht! Ich hab mich so auf Dean konzentriert.“ Sein schlechtes Gewissen blähte sich gerade noch weiter auf und drohte ihn zu ersticken.

„Was hast du vor?“, fragte Sam um sich davon abzulenken und deutete auf das Telefon.

„Ich rufe jemanden an, von dem ich hoffe, dass sie uns helfen kann, Klarheit zu bekommen.“

Schnell wählte er die Nummer und lauschte eine Weile bevor er offensichtlich auf den Anrufbeantworter sprach.

„Hallo Pam, hier ist Bobby. Ich habe da ein Problem, bei dem wir deine Hilfe brauchen. Bitte ruf mich zurück.“ Er legte das Telefon zur Seite.

„Hast du bei deinen Recherchen sonst noch etwas gefunden?“

„Nein, nichts Verwertbares.“

„Wie geht es Dean?“, wollte der ältere Jäger wissen.

Sam schaute ihn fragend an.

„Muss ich irgendwas beachten?“

„Er ist vor Kurzem von Dämonen entführt worden. Ich habe keine Ahnung warum. Und ich habe ihr, als ich sie gefunden hatte, auch keine Zeit gelassen sich zu erklären. Ich hab sie sofort erschossen. Es waren zwei die ihn mitgenommen hatten, aber nur eine in der Mine. Keine Ahnung, wo der andere war. Ich hab nicht länger gesucht, Dean war wichtiger. Er hat panische Angst vor Krankenwagen und seit der Sache mit der Kugel reagiert er auf alles Neue so ängstlich.“

„Was hast du mit den Leichen gemacht?“

„Sie hatte ihn in einem alten Stollen festgehalten. Ich hab ihn gesprengt.“

„Na komm, noch schläft er. Vielleicht finden wir etwas. Ich hole mal ein paar Bücher, die wir durchgehen können.“

Schon bald war nur noch das Rascheln der Buschseiten zu hören.
 

„Ich hab Durst“, riss Deans verschlafenen Stimme sie aus ihrer Konzentration.

Die Jäger blickten auf und schauten sich dann an. Ein Lächeln zierte ihre Gesichter. Dean hatte den Abdruck des Kissens noch quer über die Wange laufen. In seiner Hand hielt er Caros Arm und mit der anderen rieb er sich die Augen. Der Inbegriff eines kleinen Kindes.

„Magst du Kakao?“, wollte Bobby wissen und stand auf, als der Blonde nickte.

„Setz dich, ich mach dir einen. Sam, du noch einen Kaffee?“

„Gerne, danke!“

„Und dann suchen wie deinen Freunden ein Zuhause, oder?“

Dean nickte heftig und strahlte Bobby mit leuchtenden Augen an. Ein warmes Lächeln erhellte dessen Gesicht und er hob ein großes Glas aus der Spüle. Er wusch es noch einmal ab und stellte es dann zum Trocknen auf.

Der Blonde zappelte auf seinem Stuhl herum. Am liebsten würde er sofort nach draußen laufen, doch er wollte auch Kakao trinken.

„Langsam. Er ist heiß“, warnte der Jäger und stellte noch eine Packung Kekse auf den Tisch. Deans Hand zuckte sofort zu der Leckerei, doch bevor er sie greifen konnte erstarrte er und schaute fragend zu dem Mann.

„Du darfst zugreifen“, ermutige ihn der Jäger. Sofort fuhren die Finger in die Packung und angelten sich ein paar der Plätzchen heraus, die er sich auch sofort in den Mund stopfte.

Sam und Bobby schauten sich an und lachten. Das war jetzt ja fast schon wieder typisch Dean.
 

„Fertig“, verkündete der Blonde gleich darauf und rutschte vom Stuhl.

Schnell kippte der alte Jäger seinen Kaffee hinunter und stand auf. Er nahm das Glas von der Spüle und wollte nach draußen gehen, als er plötzlich eine Hand in seiner spürte.

Bobby schaute verwundert erst auf seine Hand, dann zu Dean und zum Schluss zu Sam.

Der nickte nur und lächelte.

„Na, dann komm. Wir machen deinen Freunden ein schönes Zuhause“, sagte er und lächelte Dean an, auch wenn es ihm mehr als schwer fiel.

Gemeinsam gingen sie nach draußen.

Der Jäger blickte immer wieder zu seinem Jungen, der es jetzt zwar irgendwie nicht war, aber das war egal. Es war Dean! Er freute sich über das Vertrauen, dass selbst der fremde Junge ihm entgegen brachte, war aber gleichzeitig auch froh, dass hier keiner sah, wie er mit einem ausgewachsenen Mann an der Hand über das Gelände lief und er schämte sich für den Gedanken.

Energisch schob er seine Bedenken beiseite. Sein Junge war sein Junge, egal was mit ihm passiert war!
 

Gemeinsam füllten sie das Glas mit einer Schicht Sand, danach kamen helle Erde und zum Schluss dunkle Erde. Oben drauf setzten sie ein Büschel Gras und legten noch ein paar alte Blätter darauf.

Dann trugen sie das Glas in die Küche zurück.

„Dann lass deine Freunde mal umziehen“, sagte Bobby und gab Dean die Schüssel.

Ganz vorsichtig legte der die Regenwürmer auf die Blätter.

„So, jetzt stellen wir es an einen dunklen Platz und in ein paar Tagen schauen wir nach, ob sie sich ihr Heim schon gemütlich eingerichtet haben.“

Der Blonde nickte.

Im selben Augenblick klingelte das Telefon und während Bobby das Gespräch annahm bat Sam seinen Bruder Gus zu holen, damit sie ihn füttern konnten.

Jetzt wo keine Gefahr mehr bestand, doch noch die Würmer auf den Speisezettel zu setzen hatte der ältere Winchester auch kein Problem mehr damit.
 

„Das war Pamela, eine gute Freundin von mir. Wir sollen zu ihr kommen. Sie will ihn sich ansehen und dann entscheiden ob und wie sie helfen kann“, berichtete Bobby.

„Und wo wohnt sie?“

„Paris, Missouri.“

„Das sind wieder zwei Tage Fahrt. Ich hatte gehofft, dass wir, dass vor Allem Dean mal zur Ruhe kommen könnte.“ Sam seufzte.

„Wenn du Dean, den richtigen Dean wieder haben möchtest, werden wir ihm das wohl nicht ersparen können.“

„Trotzdem! Wir können ihn doch nicht wie Frachtgut immer wieder durchs Land fahren. Er ist fünf!“, schimpfte Sam resigniert.

„Pam kann da nicht weg.“

„Ich versteh es schon. Aber ich hatte wirklich gehofft, wir könnten eine Weile hier bleiben, damit er mal etwas Stabilität hat. Was Dad mit uns gemacht hat, müssen wir ja nicht auch mit anderen Kindern machen.“ Er holte tief Luft. „Ach verdammt! Warum musste diese ganze Sache überhaupt passieren?“

Dean schaute mit großen Augen auf den Langen, machte dann einen Schritt auf ihn zu und drückte sich an ihn. Schnell legte Sam seine Hand um dessen Schulter.

„Ist schon okay, Dean. Ich bin nicht sauer auf dich.“
 

Zwei Tage später standen sie mal wieder auf einer Veranda und klopften an eine Tür.

Dean hatte Caro mit der Linken fest an sich gepresst. Seine Rechte umklammerte die Hand seines Bruders und er drängte sich eng an den Jüngeren.

In diesen zwei Tagen schien er immer deutlicher zu spüren, dass es um ihn ging und dass etwas mit ihm passieren sollte. Er war kaum noch von Sams Seite zu bekommen. Er wollte nicht mehr nach draußen und er spielte auch nur noch, wenn Sam sich zu ihm setzte. Am Liebsten war es ihm, wenn sie gemeinsam im Bett kuschelten und Sam ihm vorlas.

Hatte Bobby am Anfang noch den Kopf geschüttelt über Sams Besorgnis, so musste er jetzt zugeben, dass der mehr als nur Recht gehabt hatte und er zu sehr vom echten Dean ausgegangen war. Er hoffte inständig, dass das hier bald ein Ende nahm und sie ihren Dean wieder zurückbekamen.
 

Eine rassige Brünette in den Vierzigern öffnete und Dean verkroch sich noch weiter hinter Sam.

„Da seid ihr ja endlich“, begrüßte sie die Männer. Sie schlang ihre Arme um den älteren Jäger und hob ihn zu Sams Verwunderung regelrecht aus.

Breit grinsend schaute er zu Bobby, der knallrot angelaufen war und sich jetzt bemühte, schnell an ihr vorbei zu kommen.

„Ich bin Pamela Barnes und ihr müsst Sam und Dean Winchester sein, die Söhne vom großen John. Kommt rein, Jungs!“

„Können wir bitte wieder gehen?“, wisperte Dean seinem Bruder ins Ohr und zog ihn sanft in Richtung Treppe.

„Entschuldigt ihr uns einen Augenblick?“, fragte der eher an Bobby gewandt und folgte dem Blonden, der ihn immer stärker zum Impala zog.

Ihre Augenbrauen zogen sich fragend zusammen und ihr Blick huschte zwischen Bobby und den Winchesters hin und her. Sowas hatte sie von denen nicht gehört!

„Komm, wir gehen schon mal rein und ich erzähl dir, warum genau wir deine Hilfe brauchen“, sagte der Jäger, nahm Pamela in den Arm und zog sie ins Haus, wo er ihr im Schnelldurchgang die Ereignisse der letzten Wochen schilderte.



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