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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Beachtliche Veränderungen

130) Beachtliche Veränderungen
 

Auf einen freundlich auffordernden Blick Deans auf seine leere Tasse kam die Kellnerin an ihren Tisch und schenkte Kaffee nach. Sam versuchte sich schon wieder in Luft aufzulösen.

„Was ist los mit dir? Standst du auf sie oder hast du die Frau geschwängert? Wieso versuchst du jedes Mal so zu tun als wärst du unsichtbar. Das bist du nicht! Nicht bei deiner Größe, Bigfoot!“, wollte der Blonde grinsend wissen.

„Sieh zu, dass du fertig wirst!“, knurrte der Jüngere und leerte seine Tasse hastig, sodass er sich fast noch verschluckte. Dean ahnte ja nicht wie nah er der Wahrheit gekommen war.

Kaum hatte er sie abgestellt, stürzte er auch schon aus dem Lokal.

Dean schaute seinem flüchtenden Bruder kopfschüttelnd hinterher.

In Ruhe trank er seinen Kaffee aus, bezahlte ihre Rechnung und folgte dem Jüngeren dann.
 

„Sam, was war los?“, wollte er wissen, als er sich hinter das Lenkrad seines Babys fallen ließ.

„Das war Anny Familietty!“

„Ja und? Das stand zumindest auf ihrem Namensschild!“

„Sagt dir der Name nichts?“, fragte Sam ungläubig.

„Sollte er?“

„Das war Anny! Die Anny mit der keiner was zu tun haben wollte, weil sie als Streber verschrien war. Ich musste mit ihr beim Schulprojekt zusammenarbeiten. Von da an ist sie mir hinterher gelaufen! Sie war mit uns im Museum, im Kino! Sie war auf meiner sogenannten Geburtstagsparty“, erklärte Sam eindringlich.

„Du redest von dem abgebrochenen Meter, diesem halbverhungerten Küken, das sich hinter einem Besenstiel hätte verstecken können? Dieses quirlige, aufgedrehte Wesen, dass dich im Sprint ohne Probleme abgehängt hat?“

„Genau die. Also ich fand sie damals niedlich. Sie war sowas wie meine erste Freundin.“

„Entschuldige, wenn ich deine damaligen Gefühle mit Füßen getreten haben sollte. Aber mal ganz ehrlich. Wer hätte gedacht, dass aus der Kleinen mal … sowas Großes wird. Ist ja fast wie bei dir, nur das du in die Länge gegangen bist und sie in die Breite“, Dean musste unweigerlich grinsen.

„Dean!“

„Was? Sie wiegt heute bestimmt das Dreifache von damals und ist dabei nicht viel größer geworden!“

„Fahr ins Motel, damit wir mit dem Fall anfangen können“, beendete Sam das Gespräch. Wie konnte sich ein Mensch so verändern? Er hatte Anny wirklich gemocht. Aber jetzt wäre es ihm mehr als peinlich von ihr erkannt zu werden. Er kam sich erbärmlich vor.

„Jawohl, Sir!“, antwortete der Blonde pflichtbewusst und riss Sam aus seinen Gedanken, machte aber keine Anstalten, den Wagen zu starten.

„Was ist? Warum fährst du nicht los?“

„Passagiere haben hinten einzusteigen!“

„Trottel“

„Miststück!“
 

„Wollen wir gleich noch zu einigen Familien fahren? Zeit genug hätten wir noch“, begann Sam, kaum dass er auf dem Beifahrersitz saß. Sie hatten ihren ersten Tag als Lehrer überlebt.

Er war noch ganz erstaunt, dass er seine Klassen so hatte fesseln können, dass sie ihm zugehört und keinen Blödsinn gemacht hatten. Ob es Dean genauso ergangen war?

„Du gibst ja eh keine Ruhe“, antwortete der Blonde. „Was wollen wir denen denn erzählen? Wir sind neu in der Schule und wollen wissen, ob es sich überhaupt lohnt die Klamotten auszupacken?“

„Du bist manchmal wirklich ein Trottel Dean!“

„Kann ja nicht jeder so eine Intelligenzbestie sein wie du!“, gab der Blonde genervt zurück.

„Was hältst du davon, wenn wir und als verdeckte Ermittler vom FBI ausgeben?“

„Klingt halbwegs plausibel“, nickte der Ältere und steuerte die Adresse an, die Sam ihm nannte.

„Wie war dein erster Tag?“, wollte Sam wissen, kaum das sie den Schulhof verlassen hatten.

Sie waren von den anderen Lehrern am Morgen herzlich empfangen worden. Aber wahrscheinlich hatten die sich erstmal nur gefreut, dass sie jetzt keinen Vertretungsunterricht mehr geben mussten.

Soweit er mitbekommen hatte, hatte sein Bruder gerade genug Zeit gehabt, sich die Bogenschießanlage und die Werkstatt anzusehen, dann musste er sich als Fahrlehrer bewähren.

Von seinen fünf Fahrschülern war gerade mal einer so gut gefahren, dass er sich mit ihm auf die Straße getraut hatte. Den Rest hatte er durch den Verkehrsgarten gescheucht und gleichzeitig versucht ruhig zu bleiben. Er hatte sich fest vorgenommen, sich für die nächsten Fahrstunden Valium zu besorgen. Noch so einen Tag würde er nicht überleben.

„Ging so!“, ließ er sich vernehmen, als er den Blick seines kleinen Bruders noch immer auf sich gerichtet

fühlte.

„Ich fand es so toll. Ich hab ihnen nur ein paar meiner Kniffe gezeigt. Man hätte eine Nadel fallen hören können“, schwärmte der Jüngere.

„Schön für dich!“

„Dean, was ist los?“

„Wir sind da!“, erklärte der jedoch nur, parkte den Wagen am Straßenrand und stieg aus.

Mit wenigen Schritten war er an der Tür. Sam musste sich regelrecht beeilen, ihm zu folgen.

Was hatte sein großer Bruder nur?

„Mrs. Vandervoorst?“, fragte er die Frau, die ihnen eben die Tür öffnete.

„Ja?“

„Mein Name ist Sam Tylor und das ist mein Partner Deacon Caine. Wir sind vom FBI. Es geht um Ihre Tochter Erica.“

„Haben sie sie gefunden?“, fragte die Frau sofort und Hoffnung glomm in ihren Augen.

„Leider nein. Aber da sich die Vermisstenfälle an der Richmond Hill High School häufen wurden wir als verdeckte Ermittler hierher geschickt und wir möchten uns gerne ein eigenes Bild der Geschehnisse machen.“

Die Freude in den Augen der Frau verlosch sofort wieder. Jetzt sah sie einfach nur wieder alt und gebrochen aus.

„Kommen sie ins Haus“, bat sie die jungen Männer hinein.

„Ist Ihnen etwas am Verhalten Ihrer Tochter aufgefallen, bevor sie verschwand?“, fragte Sam weiter.

„Könnte sie einfach nur weggelaufen sein?“

„Nein! Auf keinen Fall! Erica war beliebt! Sie hat uns nie etwas von Problemen erzählt. Sie hatte keinen Grund wegzulaufen!“, brachte die Frau wütend hervor.

„Mrs. Vandervoorst. Bitte beruhigen Sie sich. Wir müssen Ihnen diese Fragen stellen. Es hilft uns, uns ein Bild über die vermissten Personen zu machen“, versuchte Dean die Wogen zu glätten.

Die Frau schaute ihn skeptisch an, dann nickte sie und fuhr fort: „Sie hatte bei einem Modelwettbewerb an der Schule teilgenommen und gewonnen und wollte später gerne in dieser Richtung weitermachen. Außerdem hatte sie am Schuljahresanfang die Leitung des Cheerleader-Teams übernommen und sich da auch voller Eifer hineingestürzt. Sie wäre wirklich nicht so einfach weggelaufen.“

Die Brüder warfen sich einen Blick zu.

„Kann ich mich bei Ihnen ein wenig umsehen?“, fragte Dean.

„Wenn Ihnen das hilft?“

„Wo ist Ericas Zimmer?“

„Oben, die zweite Tür links.“

„Danke, Ma’am“, sagte der Blonde und stieg die Treppe nach oben.

Er warf einen kurzen Blick in die übrigen Zimmer, bevor er sich in dem angegebenen Raum genauer umsah.
 

„Ist Ihnen sonst etwas aufgefallen, was im Zusammenhang mit dem Verschwinden Ihrer Tochter stehen könnte?“, befragte Sam unterdessen die Mutter weiter.

„Ich dachte, dass sie krank werden würde. Sie sah so blass aus und fühlte sich schlapp. Zwei Tage danach war sie verschwunden“, schluchzte die Frau und wischte sich fahrig eine Träne von den Wangen.

Sam reichte ihr ein Taschentuch.

„Sie sah blass aus?“, hakte er nach nachdem sich Mrs. Vandervoorst etwas beruhigt hatte. Ein furchtbarer Verdacht keimte in ihm auf.

„Ja.“

„War sie davor in einer Ausstellung?“

„Ausstellung?“, wiederholte die Frau ungläubig.

„Ausstellung , Museum, Zirkus?“

„Nein, warum sollte das eine Rolle spielen?“

„Wir ermitteln in alle Richtungen, Mrs. Vandervoorst. Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?“

Langsam schüttelte die Frau den Kopf. Sie wich dem Blick des Agenten aus.

„Mrs. Vandervoorst?“

„Es ist komisch“, begann sie zögernd, „manchmal habe ich den Eindruck. Victoria, unsere jüngere Tochter, hängt sehr an Erica, müssen sie wissen, und Erika liebt dieses englische Limonengelee.“

Sam fragte sich wieso ihn die Essgewohnheiten der Tochter interessieren sollten.

„Jedenfalls, irgendwie scheint das Glas, das noch im Kühlschrank steht leerer zu werden“, erzählte die Frau einfach weiter. Sie hatte den leicht genervten Blick des jüngeren Winchesters nicht bemerkt.

„Ich denke Vicky wird sich daran bedienen, um wenigstens etwas von ihrer Schwester zu haben, obwohl sie dieses Zeug eigentlich verabscheut. Sie streitet es zwar immer wieder ab, aber wie sollte es denn sonst sein?“ Mrs. Vandervoorst wischte sich erneut die Tränen aus den Augen.

Außerdem scheint sie in Ericas Bett zu schlafen. Sie behauptet zwar, dass es nicht so wäre. Aber ich kann sie verstehen. Sie vermisst ihre große Schwester genau so sehr wie wir.“

In diesem Moment kam Dean die Treppe herunter. Er schüttelte den Kopf.

„Das wär’s erstmal. Vielen Dank, Mrs. Vandervoorst. Wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, dann rufen Sie mich bitte an“, sagte Sam und reichte ihr seine Karte.
 

„Was ist los, Sammy?“, wollte Dean wissen, kaum das er den Impala gestartet hatte.

„Ich bin mir nicht sicher. Lass uns noch die Eltern von Jason Linley, Emiliy Kargan und Patrick Gomez befragen. Dann kann ich vielleicht was Genaueres sagen.“

Lange schaute Dean seinen Bruder von der Seite her an, doch er fragte nicht weiter, obwohl es ihn schon brennend interessierte, was sein Kleiner ausbrütete. Aber er wollte über unausgegorene Ideen ja auch nicht reden, bevor er sich nicht sicher war.
 

Endlich waren sie wieder in ihrem Motel.

Dean ließ seine Jacke einfach fallen und warf sich auf sein Bett. Erwartungsvoll schaute er zu seinem Bruder, der gerade sein Lieblingsspielzeug aufklappte.

„Jetzt schieß los, Sammy!“

„Alle Eltern haben mir erzählt, dass sie befürchteten, dass ihre Kinder krank werden würden. Sie wären alle blass gewesen und maximal drei Tage später waren sie verschwunden“, begann Sam langsam und starrte wieder auf seine Notizen.

„Wetherworth?“, keuchte Dean erschrocken.

„Daran hab ich auch gedacht. Aber da waren die Opfer wirklich krank und sie sind nicht nach zwei Tage verschwunden sondern nach etwa zwei Wochen Fieber gestorben.“

Dean nickte.

„Außerdem haben alle Eltern unabhängig voneinander erzählt, dass sie das Gefühl haben, dass ihre Kinder noch im Haus wären.“

Der ältere Winchester setzte sich auf und schaute seinen Bruder interessiert an.
 

„Spielzeug liegt plötzlich an einer anderen Stelle, Essen verschwindet und die Betten sahen morgens aus, als ob jemand darin gelegen hätte.“

„Ich hab die Zimmer alle mit dem EMF untersucht. Da war nichts, Sam.“

„Hmhm. Die Eltern vermuteten auch alle, dass es die Geschwister waren. Nur Emilys Eltern hatten sich eher gegenseitig in Verdacht, da Emily Einzelkind ist. Aber keiner würde es beschwören wollen. Sie waren sich alle nicht sicher.“

„Also haben wir nichts Handfestes!“, stellte der Blonde gefrustet fest.

„Ich hab morgen Vormittag drei Freistunden, bevor ich wieder ins Fahrschulauto muss, da werde ich mal im Grundbuchamt versuchen alles über das Grundstück heraus zu bekommen, vielleicht wurde die Schule ja auf einer heiligen Stätte gebaut.“

„Und ich suche in der Geschichte der Stadt einen Anhaltspunkt. Außerdem haben wir ja noch die Angehörigen der Lehrer Scott Durand und Alan Doyle. Wenn die uns auch keinen Hinweis liefern können, müssen wir wohl bei den schon länger Vermissten graben.“

Dean hob seine Jacke auf und zog sie sich wieder an.

„Ich besorg uns was zu Essen und hole gleich noch ein paar Bier“, sagte der Blonde und war aus der Tür bevor Sam etwas erwidern konnte.



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