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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Vollwaschgang

Nachdem Dean seinen zweiten Kaffee und einen Bagel im Magen hatte war er etwas ansprechbarer.

„Was hast du heute vor?“, wollte Sam auch sofort wissen.

„Ich wollte mein Baby waschen. Sie hat doch Einiges bei der Ton-Vernichtungs-Aktion abbekommen.“

„Kann ich helfen?“

Dean nickte.

Gemeinsam räumten sie den Tisch ab und dann fuhren sie die wenigen Meter zur Waschanlage.

Natürlich wurde der Impala nicht durch die Waschstraße geschickt, sondern auf einem der Waschplätze abgestellt, und während Sam schon mal den Kofferraum aussaugte, kaufte Dean im angrenzenden Laden alle möglichen Pflegeprodukte.

Sie polierten den Innenraum und rieben das Leder der Sitze ein, bevor sie sich dem schwarzen Lack widmeten.

Mit fast heiliger Ergriffenheit wusch Dean die Fahrerseite, Sam bearbeitete, ohne die Heiligkeit, die andere.

Die Sonne brannte auf sie herab.

Der Jüngere warf den Schwamm in den Eimer, holte ihn triefend wieder heraus und als der auf dem Dach landete bekam Dean ein paar Spritzer ab. Aber er reagierte nicht.

Sam grinste.

Immer wieder versuchte er seinen Bruder aus der Reserve zu locken, immer wieder spritze er ihn mit Wasser voll. Und kein Mal reagierte der Blonde. Was sollte das denn? Er war enttäuscht. War Deans Kater so groß, dass er selbst zum rumspielen keinen Bock hatte? Oder war er etwa ernstlich krank? Er würde ihn genauer beobachten müssen.

Dean ließ den Schwamm auf der Motorhaube liegen und ging zum Schlauch um seinen Eimer mit frischem Wasser zu füllen.

Sam hatte es inzwischen aufgegeben seinen Bruder zu einer kleinen Wasserschlacht zu animieren und wusch die Scheiben.

Langsam lief der Blonde auf seinen Bruder zu, den Eimer vor sich haltend. Mit einem Ruck zog er ihm den Bund der Hose vom Körper und stopfte den Schlauch, der die ganze Zeit im Eimer hing, hinein.

Sam fühlte wie sich seine Hose mit Wasser, mit kaltem Wasser, füllte und er erstarrte. Noch bevor er reagieren konnte bekam er den Inhalt von Deans Eimer über den Kopf gekippt.

Lachend sprang Dean zurück.

Sam drehte sich um, zerrte den Schlauch aus seiner Hose und rannte hinter Dean her. Aus seinen Schuhen schwappte das Wasser.

„Na warte! Das wirst du büßen!“, schimpfte er und versuchte dabei ein ernstes Gesicht zu machen.

Dean war zu schnell für ihn. Breit grinste er sein kleinen Bruder an.

Sam nahm den Schlauch, drückte seinen Daumen auf die Öffnung und richtete den Strahl auf den Blonden.

Hart traf Dean der Strahl auf Bauch und Brust. Schnell drehte er seinen Rücken in den Strahl. Das tat weniger weh. Langsam arbeitete er sich rückwärts an Sammy heran und versuchte ihm den Schlauch abzunehmen. Es entspann sich ein Handgemenge, bei dem keiner der Beiden auch nur eine trockene Stelle am Körper behielt.
 

Lachend, keuchend und vor Nässe triefend hielten die Winchesters inne. Dean schüttelte sich wie ein Hund, dann zog er sein Shirt über den Kopf, wrang es aus und wischte sich das Gesicht ab. Er warf das Shirt hinter den Impala.

Sam beobachtete seinen Bruder. Er starrte auf die rosa leuchtenden Beweise, dass Dean erst vor kurzem dem Höllenhund entkommen war. Sein Magen verkrampfte sich, als ihm klar wurde, wie kurz er davor gewesen war, sein Leben allein weiter führen zu müssen.

Wie froh war er doch, dass Dean noch bei ihm war. Wieso war er gestern nicht mit ihm gegangen?
 

Dean polierte den schwarzen Lack und auch Sam machte sich daran dem Babe wieder zu einem strahlenden Äußeren zu verhelfen.

Als sie fertig waren, legte der Blonde sich einige Handtücher und Decken auf seinen Sitz und fuhr den Impala wieder auf den Parkplatz vom Motel.
 

Der Ältere kam nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad. Sam schaute ihn fragend an: „Was willst du heute machen?“

„Keine Ahnung. Fernsehen?“

„Wie wäre es mit ein paar Bier in der Bar?“

„Gestern warst du ganz versessen auf dein Internet.“

„Ich war ein Idiot!“, grummelte Sam.

„Hmhm!“, bestätigte Dean nur und erntete einen wütenden Blick, den er mit einem Grinsen beantwortete.

Sam schmollte noch immer leicht als sie gemütlich zu der Bar liefen, doch dann erinnerte er sich daran, wie Dean gestern, oder eher heute früh, durch das Zimmer gestolpert war und der Gedanke daran, dass sich das vielleicht heute wiederholen lassen und er Dean dann damit aufziehen könnte, hob seine Stimmung ganz erheblich.

Schließlich hatte er diese Nacht ja offiziell geschlafen. Schade eigentlich.
 

Sie betraten die Bar, in der noch nicht so viel los war. Dean orderte ihnen an der Theke zwei Bier und Sam nickte, als er dessen an leuchtende Kinderaugen zu Weihnachten erinnernden Blick zu den Billardtischen sah. Nicht dass sie je ein Weihnachten hatten, an dem ihre Augen hätten leuchten können. Zumindest Sam konnte sich an so ein Weihnachten nicht erinnern.

Sie spielten ein paar Partien, bis neben ihnen ein älterer Mann auftauchte, der, obwohl Dean sich zurückgehalten hatte, in Sam den schwächeren Spieler erkannte und diesen jetzt zu einer Partie herausforderte.

Die Brüder wechselten einen kurzen Blick und Dean zog sich zurück, während Sam nickte.

So lange der Jüngere spielte, genehmigte sich Dean vier weitere Biere, dann kam Sam mit einem breiten Strahlen zu ihm. Er hatte ihre Bargeldkasse um 200 Dollar aufgebessert. Das musste gefeiert werden. Also orderte er an der Bar zwei Purple Nurple und stellte verwundert fest, dass die sogar schmeckten.

Dieser Geschmack musste unbedingt gefestigt werden.
 

„Du hast genug!“, erklärte Dean seinem kleinen Bruder zwei Stunden später leicht undeutlich.

„Kanauwas vertra… tragen“, lallte Sam.

„Klar, den schnellsten Weg ins Bett!“

„Binn nich berunken!“

„Nein, ga nich kleiner Bruder. Kommich bringich nach Hause!“

„Du biss mei suhause!“

Dean schluckte, schniefte und zog den Arm seines Bruders über seine Schulter und ihn selbst noch etwas näher an sich und bugsierte ihn vorsichtig aber energisch aus der Bar.

Sam schwankte beträchtlich und Dean hatte alle Hände voll zu tun, um nicht noch mit Sam der Länge lang auf den Gehweg zu schlagen. Immer wieder sackte der Jüngere weg, immer wieder schwankte er zur Seite. Dean war sichtlich erleichtert, als sie vor ihrem Zimmer standen. Keuchend klemmte er sich Sam fester an seine Hüfte und schloss die Tür auf.

Sam rubbelte mit seiner Nase über Deans Hals.

„Biser besse Bruda!“, nuschelte er.

„Du mich auch!“, knütterte Dean ergeben und schob seinen Kleinen ins Zimmer. Erdgeschoss hatte was für sich!

Er drehte seinen großen, kleinen Bruder ein wenig zur Seite, um ihm die Hose öffnen und diese auch gleich über dessen Hintern schieben zu können. Dann drängte er Sam zu seinem Bett und ließ ihn darauf sinken. Etwas umständlich pellte er ihn aus Hemd und T-Shirt und zog ihm die Schuhe und dann auch die Hose aus.

„Nicht einschlafen!“, befahl er leise.

„Su Befehl!“, salutierte Sam und kippte nach hinten.

Der Blonde holte ihm noch ein vorbeugendes Aspirin, und nachdem Sam das geschluckt hatte legte Dean ihn richtig ins Bett und deckte ihn zu.

„Jetzt schlaf, Sammy“, sagte er leise. Schnell hatte er sich ebenfalls bis auf die Shorts entkleidet und war mit einem erleichterten Seufzer unter die Decken gehuscht. Nicht natürlich, ohne vorher noch einen Eimer an Sams Bett zu stellen.

„Ich hab dich lieb, Dean“, erklang Sams Stimme plötzlich klar in der Dunkelheit.

„Ich dich auch Sammy.“

„Du darfst mich nie wieder alleine lassen wollen!“, schniefte der noch immer erstaunlich deutlich.

„Werd ich nicht.“ Dean drehte sich auf die Seite und war schon fast eingeschlafen, als er plötzlich ein Rascheln aus Sams Richtung hörte. Er drehte sich wieder auf den Rücken und schon war Sam unter seine Decken geschlüpft und schmiegte sich zutraulich an ihn.

„Sam?“, fragte er etwas irritiert.

„Schchwörsu mich nie wieda alleine su lassen?“

„Ich kann es versuchen.“

„Schchwöres!“

„Okay, Sammy ich schwöre es.“

Zufrieden schnaufte Sam an Deans Hals, drückte seine Nase noch etwas tiefer in dessen Halsbeuge und war eingeschlafen, bevor Dean noch etwas sagen konnte.

Er legte seinen Arm um Sam und dachte an die vielen Nächte in denen sein kleiner Bruder in sein Bett gekrabbelt war und sich vertrauensvoll an ihn geschmiegt hatte. Und er dachte an das warme Gefühl, dass sich jedes Mal in ihm ausgebreitete hatte. Und als hätte dieses Gefühl nur darauf gewartet mal wieder erwähnt zu werden, war es auch schon da und machte sich in ihm breit.

Dean lächelte.

„Ich hab dich lieb, Sammy!“, sagte er leise und wuschelte seinem kleinen Bruder durchs Haar.

Leise und zufrieden schnaufte der und kuschelte sich noch etwas fester an ihn.

Dean versuchte es sich so bequem wie möglich zu machen. Das Gewicht war doch ein wesentlich größeres als damals. Mit diesem Gedanken schlief auch er ein.
 

Der Blonde erwachte weil ihn etwas an der Nase kitzelte. Er schnaufte, schniefte und versuchte den Störenfried wegzuwischen. Nichts half. Dann wurde er sich des Gewichts bewusst, das auf seiner Brust lastete und öffnete die Augen.

Sam lag noch immer mehr auf als neben ihm und entlockte Dean ein verschlafenes Lächeln. Wieder wuschelte er ihm durch die Haare, die so herrlich nach allen Seiten abstanden.

Sam schnaufte leise und der Blonde begann sich vorsichtig unter ihm hervor zu arbeiten.

Es dauerte eine Weile, doch dann konnte er aufstehen und verschwand unter der Dusche. Gleich danach besorgte er ihnen Frühstück und alles, was er für ein zünftiges Katerfrühstück für seinen kleinen Bruder brauchte.
 

Zufrieden futterte Dean seinen zweiten Cheeseburger und schielte dabei schon zu den zwei großen Stücken Apfelkuchen, die er sich ebenfalls mitgebracht hatte. Neben ihm stand ein großer Pott Kaffee, der sein Aroma langsam im Raum verteilte. Dean hatte sich verschiedene Kaffeesorten mitgebracht und wollte jetzt eine Weile damit herum experimentieren, welcher, oder welche Mischung davon ihm wohl am besten schmecken würde. Er lebte, er war frei, also konnte er sich jetzt auch Zeit zum Genießen nehmen. Das war er sich schuldig, hatte er beschlossen.

Vor sich hatte er Sams Laptop liegen. Träge surfte er durch einige Foren in denen die Menschen von Geisterbegegnungen erzählten. Hin und wieder wischte er die Krümel von den Tasten.

Ein kurzer Blick sagte ihm, dass Sam noch schlief.
 

Er verdrückte gerade sein letztes Stück Kuchen als ein Forumsbereich seine Aufmerksamkeit fesselte.

Mehrere Menschen berichteten davon, dass sie einen Geisterhund auf dem Moor gesehen hatten, und dieser Hund hätte Menschen getötet.

Dean erschauderte. Eine eiskalte Hand schien nach seinem Herzen zu greifen. Schweiß brach ihm aus allen Poren und überzog seinen Körper mit einer dünnen Schicht. Trotz der Wärme fror er plötzlich.

Wütend schüttelte er den Kopf, stand auf und streckte sich. Dann ging er noch mal heiß duschen.
 

„Was hast du mit meinem Laptop gemacht?“, wurde er von einem wütend brüllenden Sam empfangen.

„Gesurft?!?“

„Wenn es nur das wäre, wäre es mir egal, aber du hast schon wieder irgendwelches klebriges Zeug auf der gesamten Tastatur verteilt!“ Sam schloss gequält die Augen.

„Hab ich gar nicht!“, verteidigte sich Dean.

„Und was ist das dann?“, wollte Sam wütend aber schon wesentlich leiser wissen und tippte mit seinem Finger auf eine Taste. Mit einem leisen klebrigen Reißen löste sich der Finger wieder.

Ertappt steckte sich den Dean Finger in den Mund und wollte ihn ablecken, bis ihm einfiel, dass er ja gerade duschen war.

„Wieso bist du überhaupt schon wach? Und wieso brüllst du hier so rum?“

„Ich brülle überhaupt nicht!“, erklärte Sam noch leiser. „Aber das ändert nichts daran, dass du meinen Computer zugesaut hast.“

„Gib her, ich spül ihn schnell ab“, grinste Dean und angelte nach dem Heiligtum.

„Bist du wahnsinnig? Ich mach das selber! Was wäre denn, wenn ich deinen heiligen Impala so zugesaut hätte, hä?“

„Dann hättest du den geputzt!“

„Mann, Dean!“

„Tut mir leid Sammy, ich habs nicht mal gemerkt“, knütterte der.

„Wie kannst du nur mit dem ganzen Zucker in deinem Kreislauf leben?“

Dean zuckte mit den Schultern. „Was macht dein Kopf?“, wollte er dann wissen.

Wieder verzog Sam das Gesicht und rieb sich die Schläfen. „Brummt tierisch.“

„Du gehst duschen und ich mach dir Frühstück.“

Sam nickte und verzog sofort wieder sein Gesicht. Er beschloss nie wieder so viel Alkohol trinken zu wollen!

Seinen Laptop nahm er mit.



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