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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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vermischte Realitäten

„Hallo Dean!“

Er kannte die Stimme. Aber wer? Wo war sie?

„Suchst du mich?“

Die Stimme war direkt hinter ihm. Er drehte sich um. Vor ihm war ein Wesen mit einer abstoßenden Fratze und weißen Augen.

„Hallo Lilith!“

„Wir haben schon so lange auf dich gewartet. Ich freu mich, dass du endlich da bist.“

„Ich nicht.“

„Warum so pessimistisch Dean? Wir werden viel Spaß haben.“

„Das befürchte ich“, grummelte er.

Sie fasste sein Handgelenk und führte ihn ein paar Schritte weiter. Er versuchte sich umzusehen, doch alles war grau. Er fühlte sich wie im dichtesten Nebel. Der Klumpen in seinem Magen wurde immer größer und plötzlich schlugen seine Instinkte Alarm. Vor ihm war etwas. Etwas was ihm nicht gefallen würde.

Lilith blieb stehen und drehte sich zu ihm um: Ich hab eine Überraschung für dich!“

Alles in ihm sagte ihm, dass er die nicht mögen würde. Und richtig. Plötzlich stieß sie ihm ihre Hände vor die Brust. Er verlor das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen und stürzte nach hinten.
 

Dean keuchte in seine Maske. Seine Augen jagten unter seinen geschlossenen Lidern hin und her.

„Dean?”, versuchte Sam seinen Bruder zu erreichen.

Ein Wimmern entrang sich Deans Kehle.

„Dean? Bitte. Du bist in Sicherheit”, versuchte es der Jüngere wieder. Irgendwie musste er seinen Bruder doch wecken können. Doch nichts. Der Blonde reagierte nicht auf Sam. Seine Albträume hatten ihn fest im Griff.

Der Jüngere furchte seine Stirn und suchte verzweifelt einen Weg um ihm zu helfen, um ihn zu erreichen, doch es fiel ihm nichts ein. Er konnte nur hilflos mit ansehen, wie Dean immer tiefer in einem Strudel aus Angst und Schmerz versank, denn das las er auf seinem Gesicht und ihm blieb nichts anderes übrig, als nur immer wieder den Schweiß von seiner Brust und Stirn zu wischen und er betete inständig, dass Dean schnell einen Weg da raus finden würde.
 

Ruby war mit Bobby zurück ins Motel gefahren. Jetzt, nachdem Dean aus dem Koma erwacht war, konnte sie sich Ruhe gönnen. Sie hatte immer noch mit ihrer Teilung zu kämpfen. Sie hatte ja gewusst, dass das ein schwieriger Prozess sein würde, aber dass es so langwierig war hätte sie sich nie träumen lassen. Doch egal wie lange es noch dauern würde, und wie schmerzhaft es für sie war, ihrer Meinung nach hatte es sich mehr als gelohnt. Letztendlich hatte sie doch noch helfen können Dean zu retten, auch wenn es absolut nicht auf die Art war, wie sie sich gedacht hatte. Aber sie hatten ihr Ziel erreicht. Dean lebte und Lilith war tot. Jetzt hieß es abwarten bis der Blonde wieder auf den Beinen war und wie sich die Lage in der Hölle entwickeln würde. Dann würden sie weitersehen.
 

Dean wachte an diesem Tag nicht wieder auf. Und er schlief unruhig genug um Sam in seiner Angst zu bestätigen, dass er Albträume hatte. Immer wieder versuchte er Dean zu wecken. Doch nichts, der reagierte einfach nicht auf ihn.
 

Er fiel und fiel und versank immer tiefer in einer schwarz-roten Masse. Um sich herum hörte er Stimmen. Er verstand nicht was sie sagten, aber sie klangen bedrohlich. Hin und wieder erhaschte er einen Blick auf eine hässlich verzerrte Fratze. Plötzlich landete er hart. Unter ihm schrie jemand. Er fühlte er etwas Festes unter seinen Füßen. Fest und doch nachgiebig. Aber er konnte immer noch kaum mehr sehen als die sprichwörtliche Hand vor Augen. Er ließ sich auf Knie und Hände fallen. Unter sich hörte er ein Stöhnen. Er tastete, fühlte zerrissenen Stoff, Haut und tastete weiter. Ein Hals ein Gesicht. Erschrocken japste er nach Luft. Er stand auf einem Menschen. Er verlor den Halt, kippte nach hinten. Doch kaum rappelte er sich wieder auf, fühlten seine Hände einen weiteren Menschen unter sich und er fühlte, wie er in diese Masse aus Menschen gezogen wurde als sollte er ein Teil dieses furchterregenden Teppichs werden.

Er schrie. Er wollte weg. Panik fraß sich rasend schnell durch seinen Körper. Er kämpfte sich auf die Füße und rannte. Rannte und versuchte zu verdrängen worüber er rannte, versuchte die Schmerzensschreie unter sich zu überhören. Er rannte so schnell er konnte, so schnell es die Körper unter ihm zuließen.
 

Völlig außer Atem und mit zitternden Knien kam er an einem Felsen zum Halten. Er hatte diesen Teppich hinter sich gelassen, hatte verhindern können in diese Masse hineingezogen zu werden. Jetzt hoffte er auf etwas Ruhe, hoffte, dass er sich hier wieder sammeln und dann langsam herausfinden konnte wo er war. Vielleicht fand er ja einen Ausweg. Er lehnte seinen Kopf an den Stein und schloss die Augen.
 

Dean japste erschrocken und riss die Augen auf. Verdammt er war eingeschlafen. Er war in der Hölle und von Dämonen umzingelt und war eingeschlafen...

Grelles Licht brannte sich in seine Netzhäute und ließ ihn die Augen schnell wieder schließen.

Wieso hell? Wo war er hier?

Irgendetwas lag auf seinem Gesicht und bei jedem Atemzug spannten Brust und Bauch. Er versuchte das Ding von seinem Gesicht zu wischen und war entsetzt, dass er seinen Arm nicht bewegen konnte. Hatten sie ihn gekriegt? Hatten sie ihn irgendwo angekettet? Vorsichtig blinzelte er jetzt. Nachdem seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten konnte er Details erkennen. Verwirrt und panisch huschten seine Blicke durch den Raum. Hier stimmte doch etwas nicht! Über ihm strahlte eine Neonröhre und eine Atemmaske verdeckte einen Großteil der Sicht. War das ein neuer Trick von Lilith? Etwas Neues um ihn zu quälen? Sie hatte bestimmt in seinen Gedanken gelesen, dass er Krankenhäuser hasste.

Er versuchte sich aufzurichten und musste erschrocken feststellen, dass ihm auch zu dieser einfachen Bewegung die Kraft fehlte. Was war passiert? Was hatte sie mit ihm gemacht? Wo war er überhaupt?

Er lag in einem Bett mit Maschinen um sich herum, doch sein Gehirn weigerte sich ihm einen Bezug dazu anzubieten.
 

Sam saß in seinen Grübeleien versunken, als Deans Bewegungen ihn aufschrecken ließen.

„Dean!?“, rief er leise aber bestimmt. „Bleib liegen.“

„Sammy? Wieso? Was...was ist passiert? Wo bin ich?“ keuchte der Blonde tonlos in seine Maske bis Sam ihm half das Teil von seinem Gesicht zu nehmen.

„Du bist im Krankenhaus“, erklärte der Jüngere.

„Warum?“ Dean ließ sich zurück in die Kissen drücken, er hatte eh keine andere Chance, und schaute seinen Bruder noch verwirrter an. Er war viel zu schwach um sich zu wehren. Aber warum?!?

„Der Höllenhund, Lilith?“, hakte Sam vorsichtig nach.

Der Blonde runzelte die Stirn. Der Höllenhund hatte ihn geholt und Lilith? Lilith hatte ihn in einen Abgrund gestoßen und er war auf einem Menschenteppich gelandet. Er war gerannt als wäre der Teufel hinter ihm her und hatte einen Ausweg finden wollen. Waren das hier nur Trugbilder? Wollte die kleine Dämonenschlampe ihn damit quälen?

„Was ist passiert, Sammy?“, nuschelte Dean und versuchte die Situation einzuordnen, versuchte die Augen offen zu halten. Er musste doch wissen was mit seinem kleinen Bruder war. Warum sah der so fertig aus?

„Sammy?“, fragte er noch einmal als er nicht sofort eine Antwort bekam.

„Du bist im Krankenhaus. Wir waren in New…“, mehr von Sams Monolog bekam Dean nicht mit. Ihm waren die Augen endgültig wieder zugefallen und sein Kopf rutschte zur Seite.

Seine ruhigen Atemzüge informierten Sam, dass er wieder eingeschlafen war.
 

Besorgt setzte der Jüngere seinem Bruder die Atemmaske wieder auf’s Gesicht. Dann setzte er sich zurück auf seinen Stuhl, nahm Deans Hand in seine und versank in seinen Grübeleien.

‚Was wenn Dean wirklich unter Amnesie litt? Was wenn er sich an gar nichts mehr erinnern konnte, wenn sein komplettes Leben weg war? Aber er hatte ihn ja erkannt! Vielleicht war nur der Angriff des Höllenhundes weg, so wie Dr. Bagley gesagt hatte.' Er würde warten müssen, bis Dean mal länger wach war, solange zumindest bis er mit ihm richtig reden konnte. Er würde sich weiter in Geduld üben müssen!
 

Der nächste Morgen kam mit polizeilicher Verstärkung.

Captain Elliott, Sam schätzte ihn auf Mitte vierzig, hatte stechende, hellgraue, kleine Schweineäuglein, Halbglatze und war etwas übergewichtig, aber gut in Form. Sein Gesicht leuchtete ungesund rot. Er hatte hellblonde, schon fast weißliche Haare, schmale, eher nicht vorhandene Lippen, eine Knubbelnase und einen fetten Goldring mit grünen Steinen am rechten Ringfinger. Unecht!

Der andere, Officer Jose Gomez, noch keine dreißig, klein, schlank, dunkelhaarig. Der typische, unauffällige Mexikaner. Er sah freundlich aus, nett und Sam war sich sicher, wenn sie sich auf andere Weise kennen gelernt hätten, hätten sie sich zumindest sympathisch sein können.

Die beiden Polizisten waren kurz davor Sam bis aufs Blut zu reizen.

Irgendeine schusselige Schwester, Sam hatte die im Verdacht, die gestern mitgeholfen hatte, Dean von dem Ding in seinem Hals zu befreien, hatte wohl den Cops erzählt, dass der Patient aus dem Koma erwacht sei und die hatten nichts Besseres zu tun, als im Krankenhaus aufzulaufen und Sam mit Fragen zu bombardieren. Dabei konnte er ihnen über den Angriff auf Dean nicht mehr sagen als er schon ihren Kollegen erzählt hatte und der Patient schlief, und war entgegen jeder Hoffnung von Seiten der Uniformierten auch nicht einfach so zu wecken.

Der Winchester war kurz davor zu explodieren als Dr. Bagley zur Visite ins Zimmer kam und sofort von den beiden in blau gekleideten Herren mit Fragen zugepflastert wurde. Und der Arzt versuchte gar nicht erst sich ein Grinsen zu verkneifen.

„Meine Herren“, begann er wie ein Oberschullehrer, „der Patient liegt seit vier Wochen im Koma. Dieser Zustand, verbunden mit den schweren Verletzungen, hat seinen Körper so sehr geschwächt, dass es mich nicht wundern würde, wenn er die nächsten zwei Wochen mehr oder weniger durch schlafen würde. Und… Es ist völlig unmöglich eine Prognose darüber zu erstellen, wann und wenn für wie lange Mr. Deacon Flechter das nächste Mal aufwachen wird.“

Die Polizisten wollten protestieren.

„Sie können gerne im Flur warten. Ich denke der junge Mann hier“, dabei deutete er auf Sam, „wird sie informieren, wenn sein Bruder wach ist, obwohl ich selbst dann noch bezweifle, dass er ihnen ihre Fragen beantworten kann. Ein Koma ruft immer eine mindestens leichte Verwirrtheit hervor und bei dieser Art und Schwere seiner Verletzungen würde es mich nicht wundern, wenn er nicht mindestens unter einer kongraden, also einer Amnesie leidet, die sich auf das Ereignis beschränkt, die sie hervorgerufen hat, und sich an den Überfall nicht mehr erinnern kann.“

Inzwischen grinste auch Sam breit.

„Mein Kollege wird warten!“, erklärte der Captain und seinem Kollegen fiel die Kinnlade auf die Brust.

„Draußen“, wies Sam ihm die Tür.

Dr. Bagley untersuchte Dean eingehend.

„Danke!“, sagte Sam leise, als der Arzt wieder gehen wollte.

„Nichts zu danken. Ich mag den Captain nicht. Der führt sich auf als wären immer alle gegen ihn.“

„Vielleicht sind das ja auch alle“, antwortete Sam leise.

„Inzwischen ja!“

Der Arzt verließ das Zimmer und Sam kehrte zu seinen Grübeleien zurück.

Was würden sie jetzt tun? Könnte, sollte er vielleicht doch noch nach Stanford gehen? Zurück an die Uni? Aber was würde dann mit Dean? Dean würde auf keinen Fall studieren. Was sollte er auch für ein Fach wählen? Soweit er wusste war Dean nie besonders gut in der Schule gewesen und außerdem hasste er jedes Buch fast persönlich.

Okay, Sam war sich zwar sicher, dass sein Bruder nicht so doof war wie er sich immer wieder selbst hinstellte, aber zum Studieren wäre er dann wohl doch nicht intelligent genug. Dabei fiel Sam ein, dass er nie ein Zeugnis seines Bruders zu Gesicht bekommen hatte. Er wusste nur, dass ihr Dad, der trotz allem Wert auf Bildung gelegt hatte, oft genug auf Deans Einstellung zur Schule geschimpft und sich regelmäßig über die immer wiederkehrenden Beschwerden der Lehrer, dass sein Ältester im Unterricht immer wieder schlafen würde, aufgeregt hatte. Nur in Sport war der Blonde, Sams Wissen nach, ein Ass gewesen. Aber das war ja auch kein Wunder. Nicht bei Dads Drill, den sie eigentlich täglich über sich ergehen lassen mussten.
 

Doch dann schreckte ihn Deans Winseln aus seinen Gedanken. Wieder warf der seinen Kopf von einer Seite auf die andere und keuchte.

Dean hatte Albträume!

Seine Fäuste ballten sich bis die Knöchel weiß hervortraten. Er zuckte immer wieder, dann begann er um sich zu schlagen, kraftlos.
 

Wieder hörte er Stimmen um sich herum. Und er sah die Fratzen. Sie waren näher als beim letzten Mal. Irgendwie sahen sie aus wie Ruby oder der Cop, der ihn wegen seines kaputten Rücklichtes angehalten hatte. Und dann erkannte er Lilith.

„Glaubst du wirklich uns hier entkommen zu können?“, fragte sie und eine Handbewegung von ihr nagelte ihn an den Felsen. Ein Fingerschnippen nur und schon schlossen sich eiserne Ringe um seine Hand- und Fußgelenke.

„Spielt mit ihm, Kinder!“, forderte sie, und schon stürzten die Dämonen auf ihn zu, schlugen ihre Krallen in seinen Körper. Er zerrte an seinen Fesseln, doch sie hielten ihn wo er war, an einen Felsen genagelt. Die Dämonen lachten und rissen mehr und mehr aus seinem Körper. Er schrie. Schrie bis er keine Lunge mehr hatte, in der er Luft zum Schreien sammeln könnte, bis er keinen Körper hatte, den sie zerreißen konnten. Und der Schmerz war allgegenwärtig.
 

Sam klingelte nach der Schwester und bat diese dann, darum, Dean zu helfen. Sie kontrollierte dessen Werte, um kurz danach einen Arzt zu holen.

Dr. Bagley kam und gab Dean sofort ein Beruhigungsmittel.

„Ihm geht es gleich besser“, versprach der Arzt und Sam wollte ihm glauben, schon allein um Deans Willen.

Sam löste Deans Finger langsam aus dem Laken und bot ihm seine Hand als Ersatz dafür. Sofort krallte sich der Blonde wieder fest. Sam drückte nun seinerseits zu: „Du bist nicht allein, Dean. Bitte komm zurück“, flehte er leise und lehnte seine Wange gegen die Hand des Blonden.



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