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Host Club vs. Maid Club - eine MMFF

von

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Oh, Dear Valentine

Vor nicht allzu langer Zeit in einem weit entfernten Land, errichteten die Reichen und Schönen eine Schule. Eine Schule für die ganz besonderen Nachfahren, die sie hatten. Einzigartig in ihrer Eleganz, ebenso wie die Schüler. Und in genau dieser Schule gab es einst einen Raum, unbenutzt schon seit Jahren. Doch locken uns sechs fröhliche Stimmen ein, dieser alten Aula neue Farbe zu verleihen.
 

Als Fujioka Haruhi die Tür zur alten Aula öffnete, offenbarte sich vor ihr ein Märchenwald. Die Decke war ausgestattet mit Laub und es schien als würde pures Sonnenlicht durch die Blätter sickern. Alles schien zu Leuchten, was wahrscheinlich auch an den vielen bunten Laternen lag, die der Umgebung etwas verspieltes gaben. In der Mitte des Raumes befand sich eine gewaltige Eiche, deren Stamm erschreckend dick war. Still wunderte sich Haruhi, wie man so ein Prachtstück der Natur A) fällen konnte und der Natur entreißen konnte und B) es überhaupt in den Saal bekommen hatte.

Rund um die Eiche herum waren Picknickdecken ausgebreitet auf denen die Maids mit ihren Kunden Platz genommen hatten und sich mit ihnen unterhalten. Die heutigen Outfits waren alle dem Thema "Märchen" entsprechend angepasst.
 

"Wooooow, das ist ja total schöööön!", brachte Haninozuka hervor, der - zusammen mit Mori - Haruhi zum MaidClub begleitet hatte.

Sein stiller Freund nickte nur stumm, während Haruhi den Blick schweifen ließ und die Maids eine nach dem anderen beobachtete.

Am nächsten zum EIngang befand sich Cho Anissa, die in einem süßen Tinkerbellkostüm vor ein paar Kunden tänzelte und so tat, als würde sie mit Feenstaub um sich werfen.

Etwas weiter rechts von ihr befand sich die Clubchefin Elisabeth, welche wirklich prinzessinnenhaft wirkte, da sie ein langes, glitzerndes Kleid trug. Haruhi erinnerte sich an den Disney-Film, den sie einst als Kind gesehen hatte. Aschenputte. Nein, Cinderella. Wahrlich eine Prinzessin.

Auf einer Bank, die rund um die Eiche stand, saß die junge Ayame. Ihr Kostüm glich keinesfalls dem aus dem Disney-Film, doch war die Rolle, die sie verkörperte, unschwer zu erkennen. Sie trug ein knielanges weißes Kleid, umringt von grünen, dornigen Ranken, die sich an ihrem schlanken Körper hochschlängelten. An ihrem Hals befand sich eine einzige, blutrote Rose und auf ihrem Haupt ein winziges, goldenes Krönchen. Dornröschen! Auch zu erkennen an der Spindel, die vor ihr stand. Es war eindeutig zu erkennen, dass sie ihren Kunden anscheinend gerade das Märchen erklärte und die Bedeutung der Spindel. Insgeheim fragte Haruhi sich jedoch nur ob die ganzen Dornen ihr nicht einfach wehtaten. Sie hoffte, dass dies nicht der Fall war, denn das konnte sie unmöglich akzeptieren, dass hier jemand während der Clubaktivitäten verletzt wurde.

Überraschenderweise war Frederica gar nicht mit ihrer besten Freundin zusammen. Dabei bedienten sie die Kunden doch meist zusammen, ähnlich wie die Hitachiin-Zwillinge.

Haruhi entdeckte die Schwarzhaarige an einem kleinen Tischchen, von dem sie gerade einige Tassen abräumte. Anscheinend bediente sie gerade niemanden und kümmerte sich eher um die Ordnung im Saal. Ziemlich ungewöhnlich für sie! Umso passender war jedoch ihre Verkleidung. Ein typisches Schneewittchenkleid. Ihre dunklen Haare passten dort einfach perfekt zu und der knallige rote Lippenstift unterstrich nur ihre Verkleidung. Erst jetzt bemerkte Haruhi wirklich, wie blass Frederica wirklich war. Oder war das nur Make-up? Also das interessierte sie nicht sonderlich.

Higurashi Sion saß ruhig auf ihrer Picknickdecke und las einigen Jungs aus einem Märchenbuch vor. Ihre Wangen waren stark gerötet und sie wirkte äußerst lebhaft, wenn sie doch normal eher eine ruhige Person war. Obwohl sie saß, konnte Haruhi erkennen dass sie ein schwarz-weißes Kleid trug. An und für sie nichtssagend, doch ausschlaggebend war der rote Umhang mit der Kapuze, der ihr um die Schultern lag.

Das weibliche HostClub-Mitglied drehte den Kopf zu Honey und sah diesen fragend an. Als dieser den Blick bemerkte, lächelte er nur leicht, bevor er den Blick wieder zu Sion schweifen ließ.

"Sie liebt Bücher. Aber vorallem liebt sie Märchen. Man sieht es ihr an, nicht wahr? Sie hat mir schon einige male welche vorgelesen. Ich sehe ihr gerne dabei zu.", begann Honey und seufzte dann. "Ich warte einfach eben, bis sie fertig ist. Ich will sie jetzt nicht unterbrechen...also...ich seh mal, ob Rika-chan noch Kuchen für mich übrig hat!"

Und mit diesen letzten Worten eilte der kleine Host hinüber zu Schneewittchen.
 

"Haha...scheint Schneewittchen hat nur noch einen Zwerg.", murmelte Haruhi und kicherte leicht über ihren Witz, bis sie bemerkte, dass sie ja keiner gehört hatte - außer Mori, der nicht lachte - und somit machte sich ein leichtes Schamgefühl in mir breit. Sie hustete einmal auffällig und sprach: "Ich muss eben mit Anissa reden..."

Eigentlich wollte Haruhi sich deswegen abwenden und zur Maid gehen, doch dann bemerkte sie, wie verkrampft und angespannt Mori war.

"Ähm...ist alles in Ordnung mit dir, Mori-senpai?" fragte sie vorsichtig, doch es verlangte keine Antwort, als sie bemerkte, worauf sein Blick gerichtet war.

Sie befand sich hinter der Eiche und war daher kaum zu sehen, doch ab und zu blitzte sie eben auf.

Katzuragi stand dort und ließ sich von ihren Kunden bewundern. Ihre Haare waren lang und offen, leicht gewellt und sie trug ein einfaches weißes Kleid, vergleichbar mit dem von Ayame. Doch das besondere an ihrem Outfit war das Gold. Sie war über und über mit goldenem Staub bedeckt. Ihr Kleid, ihre Arme, ihr Haar, einfach alles an ihr leuchtete golden und wirkte märchenhaft in dieser atemberaubenden und einzigartigen Atmosphäre. Haruhi stockte der Atem. Ganz offenbar hatte Katzu an diesem Tag alle anderen Maids übertroffen. Dies war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass sie heute die meisten Kunden hatte. Mori und Haruhi sahen sie lachen und mit den Jungs tanzen.

"Goldmarie." sagte Mori knapp und nun bemerkte Haruhi etwas in seinem Blick. Schmerz. Sehnsucht. Sie wusste nicht, was genau zwischen den beiden vorgegangen war, doch sie wollte nicht einfach fragen, da es ihr unhöflich erschien.

Zögerlich wandte sie sich dann ab und schritt in Richtung Anissa, von der sie sofort stürmisch umarmt wurde.

"Haru-chan, schön dich zu sehen. Willst du heute etwa...mein Kunde sein?", kicherte die Blondine und zwinkerte kurz.

"Ähm..nein...ich wollte dir nur...das hier geben...", murmelte Haruhi verlegen und versuchte Anissa heimlich einen Briefumschlag zuzustecken. Diese verstand sofort, packte Haruhi am Arm und zerrte sie kurz einige Meter von den Kunden weg. Sie seufzte einmal.

"Also wirklich, Haruhi. Genug mit diesem Briefkram. Das ist ja vielleicht schön und gut, aber warum benutzt du nicht das Handy, was wir dir gegeben haben?"

"Das kann ich nicht! Ich meine...ich komm ja noch nicht einmal damit klar und ich will nichts falsch machen. Ich denke durch Briefe kann ich mich gut ausdrücken."

Kurz grübelte Anissa über die Worte, ehe sie den Umschlag in ihrem Ausschnitt versteckte.

"Nagut, ich werd dafür sorgen, dass er den Brief kriegt. Aber du und Dimitri müsst mal damit aufhören mich als Mittelsmann zu benutzen. Ich komm mir vor wie euer Objekt.", sagte Anissa und musste dann leicht lachen, ehe sie zu ihren Kunden zurückkehrte.
 

Währenddessen war er auf sie zugegangen. Dieses pure Gold. Für ihn strahlte sie immer so hell, leuchtete sie immer so klar. Sie brauchte nicht in Gold gehüllt zu sein, um für ihn von unschätzbarem Wert zu sein.

Er ließ sich auf der Bank nieder und beobachtete sie. Insgeheim fragte er sich, warum er es nicht war, der sie so zum lachen bringen konnte. Vor einigen Monaten noch hatte er es gekonnt, doch dann war sie in seiner Gegenwart zu Eis erstarrt. Es hatte nur wenige Momente gegeben, in denen er merkte, dass sie noch immer die seine sein wollte, doch lange war es her. Das letzte mal hatte er an Neujahr einen Anflug von Hoffnung verspürt.

Für eine Millisekunde trafen sich ihre Blicke und er sah das Entsetzen und die Panik in ihren kristallklaren, wunderschönen Augen. Doch sie war professionell und ließ es sich im nächsten Moment nicht mehr anmerken, als sie sich weiter um ihre Kunden kümmerte.

Doch er war froh, hier konnte sie ihn nicht wegschicken. Hier war er einer von vielen, der sie beobachten durfte. Allein ihr Anblick war Glück und Schmerz zugleich.
 

"Bitte zuhören, alle mal zuhören, ihr Lieben!", rief irgendwann Clubchefin Liz, die nun direkt unter der Eiche stand und alle auf sich aufmerksam machte. Die Menge wandte ihr den Kopf zu, während die Maids alle zusammen zu ihr eilten.

"Als unser spezielles Event wählen wir heute welche von euch aus, die eine Besonderheit mit einer Maid erleben dürfen. Abgestimmt auf unser heutiges Thema natürlich. Dementsprechend werdet ihr mit Tinkerbell fliegen, mit mir - Cinderella - tanzen und mir meinen gläsernen Schuh bringen, mit Rotkäppchen Blumen im Schulgarten pflücken, neben Dornröschen und Schneewittchen in einen tausendjährigen Schlaf fallen und mit Goldmarie unter dem Goldregen stehen."

Großer Beifall rührte vom heutigen Publikum her, während das Zufallslos die Jungs bekanntmachte, denen die Ehre zuteil wurde.
 

Anissa hatte natürlich wieder das aufwändigste bekommen - wie sie es sich auch gewünscht hatte. Zusammen mit ihrem Partner wurde sie an Seilen festgemacht und unter strenger Bewachung hochgezogen, sodass es schien als würden sie durch den Raum fliegen. Anissa nahm die Hände ihres Begleiters lachend in die Hand.

Es bedeutet, dass ich nur ein Mann bin...und du eine Frau.

Die Erinnerung an diese Worte durchzuckte Anissa, als sie an Kaorus warme und kräftige Hände dachte, die ihr in diesem Moment fehlten.
 

Für die nun beginnende Kooperation von Rika und Ayame wurde ein samtiger Vorhang geöffnet, hinter dem sich ein riesiges Himmelbett auftat. Die beiden Mädchen legten sich nah beieinander in die Mitte des Bettes und zogen anschließend die Jungs neben sich, welche völlig erröteten, als sich die Maids an ihre Schultern lehnten und die Augen schlossen, beinah als würden sie einschlafen. Nach knapp 2 Minuten kicherte Ayame jedoch und sagte sie könne bei so einem lauten Herzschlag niemals einschlafen. Für die Jungs schien es jedoch ein Traum gewesen zu sein.
 

Der Tanz mit Liz war klassisch wenn sich auch ihr Tanzpartner sehr ungeschickt angestellt hatte, was wahrscheinlich an seiner Nervosität lag. Es war ein junger aus dem ersten Jahr der Oberstufe, der locker einen Kopf kleiner war als sie und eine Brille mit starken Gläsern auf der Nase sitzen hatte, die ihm während des Tanzes immer wieder hinunterrutschte. Nach dem Tanz war sie es, die sich auf der Bank unter der Eiche niederließ und ihren nackten Knöchel präsentierte. Den gläsernen Schuh hatte sie mit Absicht auf der Tanzfläche "verloren". Doch immer noch nervös zitterte er und außerdem schien es, als würde ihm die Brille fast komplett hinunterrutschen. Da legte Liz ihren mittleren Finger auf der Gestell an seiner Nase und schob die Brille vorsichtig hoch. Und sie hatte diese Bewegung doch schonmal gesehn, dachte sie sich, doch legte den Gedanken beiseite, als sie in zwei riesige, erstaunte Augen blickte, denen einfach die Gefährlichkeit fehlte, nach der es ihr so verlangte.
 

Sions spezielles Event hatte sich draußen abgespielt und sie war während der anderen Events mit ihrem Kunden allein gewesen. Dies war eine Besonderheit an ihrem Event. Ganz und gar nicht gefiel das jedoch dem kleinen Honey, der währenddessen unruhig auf einem Stuhl gesessen hatte und und hin und her gewippt war. Er war sichtlich erleichtert, als Sion zurückkam und sich direkt von ihrem Kunden abwandte und zu ihm hinüberschritt. Schweigend strich sie ihm durchs Haar und da wusste er, dass er sich keine Sorgen machen musste.
 

Zuletzt stand der Goldregen aus. Mori hatte sich extra weit vom Szenario platziert. Liz und Anissa präsentierten eine Art Bogen, der voll mit Efeu war und an eine Art Gartentor erinnerte.

Einzelne blätter im Efeu-gewirr waren golden gefärbt und das Bild, das der Rahmen mit Katzuragi abgab, war einfach perfekt. Sie und ihr Kunde reichten sich die Hände und Schritten auf den Goldregen zu. Wie durch einen Zauberspruch rieselte der Goldstaub auf die beiden nieder, während sie sich lachend unter dem Bogen drehten. Um sie herum applaudierten alle vor Begeisterung und Bewunderung.
 

"Vielen Dank. Obwohl es sowas simples war...es war unvergesslich.", sprach der Junge, drückte noch einmal fest Katzuragis Hand und wandte sich vom Bogen ab. Doch während er sich aus dem Schatten des Bogens herausbewegte, spürte er einen leichten Druck an seinem Knöchel. Er war schon außer Reichweite, als die schwarze Masse auf Katzuragi hinabregnete und ihr Gold übertönte. Sie gab lediglich ein heiseres Keuchen von sich, als sie von der schwarzen Farbe überrascht wurde.

Ein Raunen ging durch die Menge und Morinozuka war erschrocken aufgesprungen. Der gesamte Saal schien die Luft anzuhalten, während sie auf die schwarze Katzuragi starrten, welche doch eine Sekunde vorher noch in Gold geglänzt hatte.
 

Pechmarie! Pechmarie!
 

Im nächsten Augenblick hatte Liz sich gefangen und sie rief laut "ALLE RAUS HIER! DER CLUB IST FÜR HEUTE GESCHLOSSEN!".

Langsam bewegten sich die Kunden zum Eingang. Mori, Honey und Haruhi blieben jedoch still stehen, während die anderen Herren sich hinaus bewegten. Als schließlich dich Tür ins Schloss fiel, machte Mori einen Satz nach vorne und lief direkt auf Katzu zu, die er am Arm packte.

"Ist alle-", doch weiter kam er nicht, als sie ihren Arm wegriss und sich von ihm abwandte.
 

"Lass mich...einfach in Ruhe.", sprach sie leise, jedoch bestimmend und verschränkte die Arme vor dem Körper.

Da kam Sion angelaufen, blickte Mori an und schüttelte nur leicht den Kopf, als sie Katzuragi bei der Hand nahm und sie in den Nebenraum zog.

Währenddessen lösten sich auch die meisten anderen aus ihrer Starre und setzten sich zusammen an einen recht großen Tisch.
 

"Wie kann sowas passieren?", fragte Ayame besorgt in die Runde.

"Ist das nicht glasklar? Ich sags euch, das war Sabotage! Ne ganz dreckige Masche!", antwortete Anissa ziemlich wütend und aufgewühlt.

"Aber wer sollte denn so etwas tun, Ani-chan? Ich kann mir das nicht vorstellen, Katzu-chan ist so ein liebes Mädchen!", quiekte Honey und drückte traurig seinen Stoffhasen an sich.

Doch auf einmal blickten alle Maids bedrückt zu Boden und schwiegen.

"Was ist hier los?", fragte Mori dann, welcher sich als einziger nicht hingesetzt hatte. Wahrscheinlich war es in seinem inneren gerade sehr chaotisch und er schien nur äußerlich - wie immer - die Ruhe zu bewahren.

Liz seufzte und hielt sich die Stirn, als ob sie Kopfschmerzen bekam.

"Wir haben...in letzter Zeit diverse Briefe von einem anonymen Absender erhalten. Jedes mal geht es darum, dass etwas passieren wird, wenn wir Katzu nicht gehen lassen. Bisher war es jedoch immer so ausgelegt, dass uns anderen etwas passieren würde. Es sind meistens Kleinigkeiten...irgendwelche Sachen verschwinden...letztens waren unsere Kostüme über und über mit blauer Tinte beschmiert...einmal wurden sogar die Reifen an den Limosinen, die uns immer nach Hause bringen, zerstochen. Das war bisher das beängstigende."

"Was? Das ist doch kriminell! Das könnt ihr nicht auf euch ruhen lassen, ihr müsst das sofort dem Schulleiter melden! Ich wette Tamaki wü-"

"Nein, Haruhi! Tut mir leid, aber wir können damit nicht an die Öffentlichkeit treten. DU verstehst doch...Katzuragi soll sich keine Sorgen machen. Daher haben wir ihr bisher nichts von den Drohungen erzählt."

"Aber wie soll das denn weitergehen, Liz-chan? Ich will nicht, dass jemandem von euch etwas passiert!", schluchzte Honey und sehnte sich gerade nach Sions tröstenden Armen.

"Wir kriegen das schon in den Griff. Ich reiß dem Arsch seinen Arsch auf, wenn ich ihn erwische.", grummelte Rika.
 

In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Saal und die restlichen Hosts traten ein.

"Meine lieben Kinder, euer geliebter Vater ist nun endlich zu euch gekehrt...Ha, ihr habt mich vermisst, nicht wahr? Seid nicht traurig, ich KING TAMAKI, bin hier um EUCH, MEINE SCHÄFCHEN -"

"Jetzt mach aber mal halblang, Chef!", sprachen die Zwillinge synchron und stießen ihren Clubchef zur Seite, der daraufhin wieder deprimiert damit anfing Pilze in einer Ecke zu züchten.
 

"Bitte behaltet das für euch!", zischte Liz noch leise den anderen zu ehe sie sich umdrehte und zu den anderen lief, Tamaki am Arm hochzog und ihn ermahnte. Also langsam hatte sie es satt, diese Pilz-beseitigung war immer verdammt nervig.
 

Während Kaoru sich dann auf einen Stuhl setzte, lief Hikaru hinüber zu Rika, welche schon aufstand und seinen anschließenden Begrüßungskuss erwiderte.

"Wie war Club heute?", fragte er, als er sich mit ihr auf der Bank niederließ.

"Ach...okay, wie immer halt.", sagte sie so und tat, als wäre nichts vorgefallen.

Kaoru beobachtete, wie Hikaru seinen Arm um die schwarzhaarige legte und dabei schmunzelte er leicht. Seit die beiden ein - wie sie es nannten - offiziell inoffizieles Paar waren, hatte er diese Geste schon oft bei Hikaru gesehn. Sie schien schon ganz von allein zu kommen und war völlig natürlich für ihn geworden. Natürlich freute sich der jüngere Zwilling über das Glück des anderen. Doch er konnte eben nicht umher zu denken, dass Rika Hikaru seiner Welt entriss. Gleichzeitig konnte er ihr dafür natürlich nicht böse sein, denn sie machte ja nichts falsch.
 

"Hikaru, bitte...wir haben euch doch um Diskretion gebeten.", sprach Kyouya und schob sich mit einem Finger die Brille hoch.
 

"Blaaablaaaa, Kyouya! Es ist doch keiner hier, der uns sehen kann!", beschwerte sich Hikaru.

Bei diesen Worten klappte Kyouya eine Mappe auf.

"Artikel 4 der Beziehungsvereinbarung von Hitachiin Hikaru und Kobayashi Frederica: Turteleien, Berührungen, Küsse und derartige Liebkosungen sind auf dem Schulgelände untersagt. Ihr wisst doch, dass ihr euer Gesicht als Host und Maid wahren sollt. Ihr ward beide einverstanden."

Grummelnd zog Hikaru daher seinen Arm von Rika weg und verschränkte diese vor der Brust.
 

"Gut so. Nun denn...jetzt zu etwas wichtigerem. Elisabeth, wärest du eventuell dazu bereit mir am kommenden Freitag etwas von deiner kostbaren Zeit zu schenken? Es gibt einige geschäftliche Sachen, die ich gerne klären würde. Finanzen, bevorstehende gemeinsame Clubaktivitäten und so weiter. Ich denke es bedarf einer genauen Planung."
 

Verwirrt blickte Liz den inoffiziellen König des Hostclubs an.

"F-Freitag...? Am...Valentinstag?", fragte sie vorsichtig.

Scheinbar erstaunt hob Kyouya den Kopf und blickte sie fragend an: "Ist das ein Problem für dich?"

Sofort schüttelte sie den Kopf, wirkte jedoch leicht irritiert. "Nein, nein, natürlich nicht."

"Gut", sprach er und klappte seine Mappe zu. "Ich melde mich diesbezüglich dann noch bei dir."
 

"V-V-V...VALENTINSTAG? WAS? Ist es schon wieder soweit? Mutter, warum hast du mir das nicht früher gesagt? Es gibt so viel zu tun!!", rief Tamaki plötzlich aufgeregt und sprang durch den Raum.

"Das ist DER Tag des Jahres, um unsere Mädchen glücklich zu machen! Wir müssen uns etwas ganz besonderes ausdenken!"
 

"Wir haben keine Zeit!", sprachen Hikaru und Frederica synchron, grinsten sich an und gaben sich einen lässigen High-Five.
 

"Sion-chan und ich wollten uns einen Film ansehen. Ich bin also auch nicht da.", rief Honey.
 

"Ja und wie gesagt: Liz und ich haben etwas zu erledigen.", erwähnte Kyouya nochmal, der sich schon zum gehen wandte.
 

"Ja und ich werde mit Renge unterwegs sein.", warf dann auch noch Anissa ein. Bildete sie es sich ein oder sah Kaoru für einen Moment sehr traurig aus.

"Sofern ich weiß ist Katzuragi auch mit irgendeinem Sportclub oder so unterwegs.", fügte sie dann noch hinzu.
 

Traurig blickte Tamaki nun zu Haruhi und Mori.
 

"Hmm...also...", murmelte Haruhi und versuchte den Blick abzuwenden, doch Tamakis riesengroße, traurige Hundeaugen ließen sie nicht los.

"...also ich...naja...eigentlich..."

Selbst Mori kam bei diesem Blick ins schwitzen, während Haruhi weiterstammelte. Da sprang der kleine Honey an seinem großen Freund hoch und hielt ihm die Augen zu.

"Tut mir leid.", murmelte Mori daraufhin und somit war es nur noch Haruhi. Hilflos blickte diese hinüber zu Ayame. Wollte diese denn nicht den Valentinstag mit Tamaki verbringen? Warum half sie ihr dann nicht aus dieser Lage. Doch Ayame schaute nicht einmal in die Richtung der beiden.

"...ich werd...es mir überlegen."

"OOOOH, HARUHIIII...PAPA IST SO GLÜCKLICH, WIR WERDEN BESTIMMT ETWAS GANZ GANZ GANZ TOLLES MACHEN! Vater und Tochter vereint!"
 

"Gutgut, es reicht dann jetzt aber auch. Verschwindet, los! Ich hab noch was zu erledigen und will endlich abschließen!", schimpfte Liz dann endgültig und warf alle Hosts aus dem Raum und schloss hinter ihnen ab.
 

Nun begann die Krisensitzung.

"Was sollen wir wegen Katzu machen?", fragte Ayame besorgt.

"Nichts!", entschied Liz, "Wir tun es als Unfall ab. Weiterhin gilt Geheimhaltung bezüglich der Briefe. Ich kümmer mich schon darum, dass ich diesem Wicht auf die Schliche komme."

Alle nickten im Sinne der Einverständnis und machten sich anschließend daran ihren Clubraum aufzuräumen. Bald schon kam dann auch Sion aus dem Nebenraum herausspaziert.

"Sie hat sich umgezogen und ist durch den Hinterausgang heraus. Sie sagte es tut ihr Leid, dass wir wegen ihr früher schließen musste. Habe ihr natürlich gesagt, dass es nicht ihre Schuld war.", sprach sie leise und half Anissa dann einige Requisiten beiseite zu räumen.

"Sie soll sich einfach ausruhen und dann ist die Sache morgen vergessen...apropos, Liz...", sagte Rika, doch ihre Freundin verstand auch so.

"Ich habe bereits dafür gesorgt, dass alle Anwesenden von heute Mittag eine Nachricht von mir bekommen. Ihr Stillschweigen wird uns garantiert sein. Diesen Unfall heute hat es nie gegeben und wir werden vor Katzuragi auch gar nicht mehr davon anfangen."

Und damit war das Thema beendet.
 

Am selben Abend saß Lyria Elisabeth in ihrem Apartment und nippte an ihrem Glas Orangensaft.

"Du bist schon wieder gedankenverloren.", sprach ihre Zwillingsschwester Monika, die zu Besuch war und ihr gegenüber saß. Liz räusperte sich kurz.

"Es ist momentan alles ein wenig chaotisch."

"Und ich kann dir nicht helfen? Ich dachte wir erzählen uns alles.", antwortete Monika und zwinkerte ihrer Schwester zu. Doch Elisabeth antwortete nicht. Und nach einer Sekunde des schweigens, fragte Monika: "Es ist wegen des Rings, nicht wahr?"

Erstaunt blickte Elisabeth auf. Ja, der Ring den sie zu Weihnachten von Kyouya bekommen hatte, spukte ihr tatsächlich oft im Kopf herum. Daher hatte sie ihn nun seit Wochen in ihre Schreibtischschublade verbannt.

"Ich finde es ehrlich gesagt äußerst unhöflich von dir ihn nicht zu tragen! Das war ein sehr teures Geschenk. Von einem Mann! Und nicht von irgendeinem Mann! Ich meine...Ootori Kyouya! Das ist DIE Partie schlechthin! Einen besseren Fang kannst du gar nicht machen, das sehen Mum und Dad auch so."

Elisabeth zuckte leicht zusammen. Monika hatte kein Problem damit ihre Stiefeltern als "Mum" und "Dad" zu bezeichnen, doch selbst nach diesen langen Jahren konnte Liz ihr dies nicht gleichtun. Keine Frage…sie mochte ihre Stiefeltern, doch auf eine andere Weise als ihre richtigen Eltern. Als sie noch lebten. Liz schüttelte leicht den Kopf, um ihre Gedanken so irgendwie zu ordnen. Doch natürlich brachte es nichts und es war weiterhin alles chaotisch. Wo war sie stehen geblieben...? Kyouya! Genau...

"Das kann ja sein, aber..."

"Aber?"

"Keine Ahnung, Moni! Muss ich denn auf alles eine Antwort wissen?", genervt verschränkte Liz die Arme vor den Brust und biss sich kurz auf die Unterlippe. Doch bald schon schmeckte sie das Blut, welches hervortrat.

"Weißt du, Liz...ich glaube du solltest ihm eine Chance geben. Ich habe dich viel von ihm reden hören. Ihr habt doch ein Date am Valentinstag...?"

"Das ist kein Date, das ist etwas rein geschäftliches.", sagte sie und dachte sich: Das hat er ja mehrfach betont.

"Wie auch immer ihr es nennt...wenn ein Junge und ein Mädchen die Zeit am Valentinstag gemeinsam verbringen, dann bedeutet das etwas. Also kümmer dich schön um dein Outfit!"
 

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„Unsere abendlichen Telefonate werden so langsam aber sicher zur Gewohnheit.“

„Oh…ähm…entschuldige, Sion. Ich dachte nur, dass ich dich vielleicht auch mal anrufen sollte, nachdem du dich doch so oft bei mir meldest.“

Haruhi vernahm ein Kichern .

„Nein, nein! Ich freue mich, dass ich das Mädchen bin, das du anrufst. Also…was gibt es neues bei dir? Hat er sich wieder gemeldet?“

Auf diese Frage hin konnte Haruhi nur seufzen. Diese Sache mit diesem Dimitri war wirklich eigenartig. Noch nie zuvor war es Haruhi in irgendeiner Sache so ergangen. Sie hatte ihn doch nur kurz kennen gelernt, doch bereits jetzt dachte sie häufig an ihn. Sie war sich unsicher auf welche Weise sie ihn mochte, aber sie mochte ihn. Er erschien ihr einfach sehr zuverlässig und ruhig. Das genaue Gegenteil von dem, was der Host Club ihr oft bat.

„Ich habe Anissa heute einen Brief mitgegeben. Sie wird ihm den dann schicken.“

Erneut vernahm Haruhi ein Geräusch am anderen Ende der Leitung. „Ähm, Sion? Hast du gerade die Luft scharf eingezogen?“

„Du hast den Brief Anissa mitgegeben?“

„Ja, schon zum 4. Mal. Warum?“

„Oh, Haruhi…sie wird ihn lesen.“

„Sie wird ihn ni-…oh mein Gott, ja, sie wird ihn lesen.“

Sofort spürte Haruhi wie ihre Kehle staubtrocken wurde. Ihr Körper spannte sich an und sie versuchte sich krampfhaft an jedes einzelne Wort zu erinnern, welches sie niedergeschrieben hatte. Es waren keine Liebesgeständnisse oder irgendetwas in dieser Richtung dabei gewesen, doch die ein oder andere Peinlichkeit war bestimmt dort herauszulesen.

„Oh, verdammt…ich hab einfach nicht nachgedacht.“

„Beruhig dich. Sie hat keine Andeutungen oder so gemacht? Vielleicht irre ich mich auch nur. Oder sie kann sich eben doch zusammenreißen oder…nein, wirklich, erwarte das Schlimmste.“

„Oh, Danke, Sion.“

„Warum es sich schön reden? Es ist Anissa und in den meisten Fällen bedeutet das eine Katastrophe. Du erinnerst dich an einen Fallschirmsprung?“

Diese Worte versetzten Haruhi zurück in die Vergangenheit, in den Flieger, der sie in ihren Silvesterurlaub bringen sollte. Sicher hinbringen sollte. Stattdessen hatte Anissa das Flugzeug in die Luft fliegen lassen und hatte alle dazu gezwungen aus dem Flieger zu springen.

„Ich sollte mit ihr reden.“

„Tu das, Haruhi. Wie sieht dein Valentinstag denn sonst eigentlich aus? Du verbringst den Tag wirklich mit Tamaki? Viel Erfolg.“

„Oh, nein, nein. Ja, er hatte ja gewollt, dass es so wird, aber Rika schrieb mir vorhin eine SMS und bat mich, dass ich ihr Tamaki für den Tag überlasse. Ich schätze das ist so eine Ayame-Tamaki Verkupplungsaktion.“

„Ja, das wird’s wahrscheinlich sein. Was machst du dann? Willst du mit Honey und mir weggehen?“

„Nein, Unsinn! Ihr wolltet doch was zu zweit machen. Das ist wirklich okay. Ich bin schließlich Stipendiat, ich sollte mal wieder etwas mehr lernen.“

„Nagut…aber wenn du es dir anders überlegst…“

„Ja, ich hab deine Nummer. Danke, Sion.“

„Okay, gut…dann bis bald!“

„Ja, bis dann!“

Tut…tut…tut

Sollen wir ehrlich sein? Haruhi gefiel die Vorstellung von einem ruhigen Tag am Schreibtisch.

Sollen wir noch ehrlicher sein? Haruhi liebte die Vorstellung.
 

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Die Woche ging schnell vorbei. Tatsächlich gab es niemanden, der auch nur noch ein Wort über den Vorfall im MaidClub verlor. Doch obwohl alle lachten wie gewöhnlich, gab es eine Person, die ihren Kummer nicht einfach hinunterschlucken konnte. Dies war natürlich Katzuragi selbst. Sie bemerkte, dass die Leute um sie herum ihr noch ständig Blicke zuwarfen. Zumindest jene, die am Tag des „Attentats“ anwesend waren. Besonders aber merkte sie die Angespanntheit ihrer Freundinnen. Ständig kam eine der Maids zu ihr und versuchte sie mit irgendetwas zum Lachen zu bringen. Doch meist vergeblich. Sie wusste der Tag ihres Schulabschlusses kam bald näher und es gab sowieso reichlich Gründe sich langsam aber sicher vom Club und dessen Aktivitäten zu entfernen. Gleiches galt auch bezüglich der Mädchen. Sie hatte sie alle furchtbar gerne, jedoch kam mit einem Abschied immer auch der Schmerz. Und sie war einfach nicht mehr bereit noch mehr Schmerz in Kauf zu nehmen. Sie musste sich doch schon von so vielem verabschieden. Es gab nichts, das ihr noch bleiben würde.
 

Doch vor dieser bevorstehenden Katastrophe, kam der Valentinstag. Das Fest für Verliebte und jene, die es werden wollen. Oder?
 

Ganz bestimmt jedoch nicht in jenem kleinen Café in dem Cho Anissa sich mit ihrer besten Freundin, Renge, gerade niedergelassen hatte. Wie üblich steckten die beiden Mädchen wieder in einem Cosplay. Wenn sie Mittags miteinander ausgingen, trugen sie meist irgendwelche Schuluniformen, welche sie aus ihren Lieblingsserien kopierten.

Da keiner der beiden an jenem Tag ein ernsthaftes Date hatte, verbrachten sie die Zeit so, wie sie es auch sonst taten. Für sie war es kein spezieller Tag und das einzige Date, das sie sonst hatten, war das mit ihrer Spielekonsole.

Dennoch war heute etwas anderes, denn an so einem Tag liegt Liebe nunmal in der Luft.

Während Renge in einem neuen Cosplay-Magazin blätterte und vor sich hin quasselte, saß Anissa gedankenverloren dort und betrachtete ihren Cupcake. Er war schokoladig, wie es sein musste. Und überzogen mit lauter süßen Herzchen. Sie erkannte ihn wieder. Anscheinend hatte einer ihrer Verehrer diese hier gekauft, zumindest hatte sie ein dutzend von diesen schon bekommen. Und sie hatte alle von ihnen bereits gegessen. Vielleicht war das der Grund dafür, dass sie nun keinen Appetit darauf hatte.

Normalerweise musste ihr eh schlecht sein. Alle Maids hatten so viele Süßigkeiten an diesem Tag bekommen und keiner von ihnen wollte alles mit sich schleppen. Also hatte Anissa die Aufgabe übernommen einfach alles sofort aufzuessen. Anfangs wollte sie zum Host Club eilen, um ihre Süßigkeiten mit den anderen – vorrangig Honey – zu teilen. Doch natürlich würden auch die Jungs mehr als genug Süßigkeiten bekommen. Und aus irgendeinem Grund konnte sie die Tür zum Musiksaal Nummer 3 an diesem Tag nicht öffnen. Sie hatte Angst Kaoru zu begegnen. Dabei wusste sie selbst nicht wieso. Sie hatte doch keine Angst vor ihm und war normalerweise gern in seiner Nähe. Doch etwas hatte sich nun einmal verändert und sie wusste nicht, was es war.

„Was ist mit dir los, Tiger? Heute gar nicht so gut drauf, hm?“, fragte Renge ihre beste Freundin und legte die Zeitschrift beiseite.

„Ach…ich weiß auch nicht.“, murmelte Anissa und kramte anschließend einen Manga aus ihrer Tasche, den sie durchblätterte.

Renge sah Anissa einige Sekunden schweigend an.

„Du liest diesen Manga nun seit so vielen Tagen. Man müsste meinen du kennst ihn auswendig.“

„Ich kenne ihn auswendig.“

„Warum liest du ihn dann immer noch?“, fragte Renge leicht grinsend und hob eine Augenbraue. Nun druckste Anissa etwas herum und schien sich leicht zu sträuben eine Antwort zu geben.

„Ich kenne ihn auswendig, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn verstehe.“

Nun blickte Renge erstaunt drein. Sie sah sich noch einmal genau das Cover an. Es war ein Mädchenmanga. Über Liebe. Sofort grinste Renge erneut und streckte die Hand nach Anissa aus. Sie legte ihre Hand auf die der Maid und streichelte diese leicht.

„Ich meine…ich hab es jetzt so oft gelesen und dennoch ergibt das doch alles keinen Sinn…Ich glaube ich weiß einfach nicht, was es mit dieser Liebe auf sich hat. Ich bin nicht das kleine, süße, naive Mädchen wie in einem dieser Mangas.“, sagte Anissa verzweifelt.

„Naja…du bist eigentlich doch recht klein. Und süß bist du auch. Naja und naiv sowieso, das dürfte klar sein.“, entgegnete Renge lachend, bis sie den stechenden Blick ihrer Freundin bemerkte und daraufhin ein leises „Tschuldigung“ murmelte.

„Was ich meine ist, dass…tja, was mein ich eigentlich..aaaaahhh!“, sagte Ani nun wieder und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, als ob sie versuchen würde den Kopf irgendwie frei zu kriegen.

Renge zog dadurch wieder ihre Hand zurück und lächelte sanft.

„Weißt du, was mir der Host Club beigebracht hat?“

Erstaunt blickte der Blondschopf auf. „Der…Host Club? Warum der Host Club?“

„Nun…geht es nicht gerade um den?“, sagte Renge und zwinkerte, woraufhin Anissa errötete.

„Was er mir beigebracht hat ist folgendes: Das Leben verläuft nie so wie in Mangas oder in Spielen. DAS hier…das ist die Realität, das wahre Leben. Und jeder Mensch macht seine eigenen Erfahrungen. Auch was die Liebe angeht.“

Anissa ließ die Worte Renges auf sich wirken und starrte einige Sekunden lang einfach auf den Boden. Doch mit einem mal sprang sie von ihrem Stuhl auf, wodurch sich Renge wahnsinnig erschreckte.

„Renge! Tut mir leid…aber ich hab noch was vor.“

„W-Wie? Aber was denn jetzt?“

„Ich lern die Liebe kennen!“, schrie sie nur noch, während sie schon lange losgerannt war.

Verdutzt blieb Renge an ihrem Tisch sitzen und blickte dem naiven Mädchen lächelnd und kopfschüttelnd hinterher.
 

Es dauerte eine Weile bis Anissa endlich ein Taxi abgegriffen hatte, doch es hatte funktioniert und ihre Zieladresse war eindeutig. Die ganze Fahrzeit über zitterte sie vor Aufregung und konnte kaum still sitzen. Als der Wagen endlich hielt und sie dem Fahrer das Geld praktisch zuschmiss, hetzte sie aus dem Wagen und drückte im Eiltempo die Klingel. Sie rechnete mit einem Bediensteten oder mit einem Elternteil, jedoch nicht damit, dass Kaoru selbst die Tür öffnen würde.

Als die beiden sich ansahen, stand Anissas Mund einfach offen und plötzlich war sie nicht im Stande dazu ein Wort heraus zu bringen.

„Ani-chan…was machst du hier?“

Anissa holte einmal tief Luft.

„Ichhabnachgedachtundbinzudemschlussgekommendasswirdiesentagvielleichtgemeinsamverbringensolltenauchwennichnichtweißalsfreundeoderalsgottweißwasnajaduwirstdasvielleichtnichtverstehenaberichhabvielgelesenundnachgedachtundichdenke-„

„Woah…stop mal, nicht so schnell! Was genau willst du mir sagen?“, fragte Kaoru und lächelte leicht, während er sich lässig an den Türrahmen lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Verbring mit mir den Valentinstag! Mit ganz kitschigem Kram!“

Kaoru lachte auf und drehte sich mit dem Oberkörper ins Hausinnere. Anissa meinte zu hören, wie jemand sagte „Hab ichs dir nicht gesagt?“.

Und als Kaoru sich wieder zu ihr umdrehte, hielt er eine rote Rose in der Hand.

„Nagut…so kitschig wie ich kann. Essen und dann Kino?“

Sie lächelte als sich ihre Wangen leicht färbten, sie die Rose entgegennahm und er die Tür schloss.

„Das klingt perfekt.“
 

Kurze Zeit zuvor

Hitachiin Kaoru hatte auf seinem Bett gelegen und an die Decke gestarrt. Es war bislang kein guter Tag für ihn gewesen. In der Schule und besonders im Club war er wie immer charmant gewesen und hatte seine Valentinstags Geschenke dankbar angenommen. Dennoch war es für ihn ein schrecklich einsamer Tag. Alle Hosts und Maids hatten irgendwie eine andere Beschäftigung oder ein Date oder so. Und das einzige Mädchen für das er so langsam Gefühle entwickelte, sah ihn nicht auf diese Weise an. Außerdem war da noch etwas anderes.

„Hey, Kaoru! Ich muss dich was dringendes fragen.“, hörte Kaoru seinen Zwillingsbruder rufen, kam einfach ins Zimmer rein und schlug die Tür hinter sich zu. Anschließend schmiss er sich aufs Bett und sah seinen Bruder mit einem Blick an, den dieser noch nie bei ihm gesehen hatte. Er wusste nicht mal, dass sein Gesicht dazu imstande war. Er sollte diesen Ausdruck auch mal probieren.

„Was gibt’s denn?“, fragte der Jüngere Zwilling und setzte sich leicht auf.

Hikaru atmete einmal tief durch. Er schien sehr angespannt zu sein.

„Ich…naja weißt du ich hab mir da so ein paar Gedanken gemacht. Rika und ich sind ja nun schon einige Wochen zusammen und da heute ja Valentinstag ist…“

Hikaru wurde immer leiser und schien auf einmal auffällig rot im Gesicht zu werden. Nun schwieg er allerdings und blickte auf die Bettdecke unter ihm. Kaoru brauchte einige Sekunden bis er verstand.

„Was?? Ist das dein ernst?“, fragte er ungläubig und sofort zuckte sein Bruder zusammen und versuchte dem Blick des jüngeren Zwillings auszuweichen.

„Naja…also keine Ahnung, ich…was weiß ich denn? Vergiss einfach, dass ich was gesagt hab…hätte ich wohl nicht erwähnen sollen.“

Hikaru wollte gerade aufstehen, da sprang sein Bruder bereits vom Bett und bäumte sich vor ihm auf.

„Du hättest es nicht erwähnen sollen? Ach wirklich, Hikaru? Es wäre doch nicht das erste mal, dass du du was nicht erzählst. Wir sind Zwillinge! Wir haben uns immer alles gesagt und auf einmal erzählst du mir nichts mehr! Und jetzt darf ich mir auch noch sowas anhören? Du lässt es klingen, als wäre ICH daran Schuld? Wer ist denn derjenige, der nun ständig alleine zuhause rumrennt, weil du in jeder freien Minute bei Freddy bist.“

„Ähm…hast du sie gerade Freddy genannt?“

„HIKARU!“

„Ok, tut mir leid, war nur verwirrend…aber…ich meine…warum genau maulst du mich jetzt an? Sollte ich nicht derjenige sein, der sich ärgert? Als du ständig mit Anissa unterwegs warst, hatte ich auch nichts zu tun und zu der Zeit hab ich mich nicht sonderlich mit Rika verstanden!“

„Jetzt ist es doch wieder meine Schuld! Ich sag ja nicht, dass ich es dir nicht gönne, aber hör auf dich so zu verändern!“

Mit einem mal bemerkte Hikaru die Tränen in den Augen seines Bruders.

„Aber, Kaoru…“

Dieser schnüfte nun leise und wischte sich die Tränen schnell weg. Doch sie flossen so schnell, dass er es nie schaffte sie alle aus seinem Gesicht zu verbannen.

„Du bist doch mein großer Bruder…ich will nicht, dass sich etwas zwischen uns ändert…wir gehören doch zusammen.“

Hikaru lächelte leicht, als er auf Kaoru zuschritt und diesen in die Arme nahm.

„Es tut mir leid. Du hast recht…wir werden für immer Brüder sein. Ich schätze ich hab dich…momentan ein wenig vernachlässigt. Willst du-…“

Hikarus Mund wurde trocken.

„Willst du, dass ich mit ihr Schluss machen?“

Mit einem Satz hatte sich Kaoru aus den Armen des großen Bruders befreit, diesen bei den Schultern gepackt und ihm mit klarer Stimme geantwortet: „Auf keinen Fall! So meinte ich das nicht! Sie ist super, Hikaru! Du wirst viel umgänglicher mit ihr…viel ruhiger. Ich möchte nur nicht, dass…dass wir jemals vergessen, dass wir uns auch nah stehen.“

„Das werden wir nicht, Kaoru.“

Nun lächelten sich beide glücklich an und legten sich beide nebeneinander ins Bett. Sie hielten einander die Hand und starrten eine Weile einfach nur an die Decke. Beide immer noch leicht Tränen in den Augen.

„Du…Hikaru?“

„Hm?“

„Ich glaube du solltest es nicht mit ihr überstürzen. Anissa hat mir mal erzählt, dass Freddy zwar immer leicht mit sowas öffentlich umgeht, ihr sowas aber sehr viel bedeutet. Vielleicht solltet ihr mal darüber reden.“

Mit diesen Worten Kaorus drehte sich Hikaru auf die Seite und sah seinen Zwilling genau an. Sein Blick war fragend.

„Okay…ich hab jetzt genau drei Fragen!“

„Schieß los, Big Bro!“

„Okay…im ernst mal: Warum nennst du sie Freddy?“, fragte Hikaru lachend und Kaoru stimmte ein. Als Antwort bekam Hikaru jedoch nur ein Schulterzucken.

„Gut. Dann…worüber redet ihr eigentlich da? Du und Anissa. Über die intimen Auffassungen der anderen?“, mit einem Mal klang Hikaru sehr neugierig. Doch wieder konnte Kaoru nur etwas lachen.

„Keine Ahnung, es kam einfach mal auf, als wir Freddy bei ihrer Arbeit im Club beobachtet haben und sie teilweise sehr anzügliche Sachen gemacht hat.“

„Was für Sachen?“

„Haha…nichts großes…nur ein vielsagender Blick oder ein Zwinkern. Aber das war auch bevor ihr zusammen gekommen seid. Seitdem ist auch sie viel vorsichtiger und ruhiger. Du scheinst ihr wichtig zu sein.“

Nun lächelte Hikaru leicht, rollte sich wieder auf den Rücken und starrte an die Decke.

„Dritte Frage?“, kam nun von Kaoru.

„Hmm…du und Anissa?“

Da spürte Hikaru, wie sich der Griff um seine Hand etwas festigte.

„Darauf hab ich leider auch keine Antwort.“, entgegnete Kaoru leise und setzte sich anschließend auf. Hikaru tat es ihm gleich, ließ seine Hand los und strich ihm dafür über den Rücken.

„Na komm…ich hab noch Zeit bis Rika kommt…lass uns irgendwo in der Stadt ein Eis essen gehen.“

Zögerlich nickte Kaoru und beide standen nun auf.

„Weißt du…ich bin sicher sie mag dich. Und sie wär bestimmt gerne heute mit dir zusammen, hat sich nur nicht getraut es zu sagen.“

„Nja…so ist sie eigentlich nicht.“, kommentierte Kaoru.

Als sie schon fast an der Eingangstür angekommen waren, ertönte die Klingel. Da Kaoru eh fast an der Tür stand, öffnete er diese und blickte zu seinem Erstaunen in die Augen des kleinen Blondschopfs, über das er eben noch mit seinem Bruder geredet hatte.

Hinter ihm vernahm er wie Kaoru ein leises, aber durchaus überraschtes „oh“ von sich gab, während vor ihm Anissa anscheinend keinen Ton heraus brachte.

„Ani-chan…was machst du hier?“, fragte er und erntete dafür eine viel zu unverständliche Antwort:

„Ichhabnachgedachtundbinzudemschlussgekommendasswirdiesentagvielleichtgemeinsamverbringensolltenauchwennichnichtweißalsfreundeoderalsgottweißwasnajaduwirstdasvielleichtnichtverstehenaberichhabvielgelesenundnachgedachtundichdenke-„
 

„Woah…stop mal, nicht so schnell! Was genau willst du mir sagen?“, fragte Kaoru und lächelte leicht, während er sich lässig an den Türrahmen lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Verbring mit mir den Valentinstag! Mit ganz kitschigem Kram!“, fragte sie ihn auf einmal.

Kaoru lachte auf und drehte sich mit dem Oberkörper ins Hausinnere. Dort sah er Hikaru stehen, der das alles mitbekommen hatte und nun sagte: „Hab ichs dir nicht gesagt?“

Hikaru zog aus einer Vase eine rote Rose und reichte diesem Seinem Bruder mit einem Zwinkern. Dieser lächelte nun dankbar und drehte sich wieder zu Anissa um und übergab ihr dann die Rose.

„Nagut…so kitschig wie ich kann. Essen und dann Kino?“

Sie sah wie sich ihre Wangen färbten und er konnte es kaum erwarten mit ihr den Tag zu verbringen.

„Das klingt perfekt.“

Nun schloss sich die Tür vor Hikaru, als er seinen Bruder noch weggehen sah. Doch er war glücklich. Sie beide waren nun glücklich. Sie hatten nicht länger nur sich selbst, ihre Welt erweiterte sich. Und dennoch würden sie immer verbunden bleiben, so wie es kein anderer tat.
 

Ein wenig später…

…wurde es auch Zeit für Hikaru sich dann endgültig für sein Date fertig zu machen. Er zog sich die neusten Designerklamotten an, die seine Mutter mitentworfen hatte. Als er gerade fertig war, klingelte es schon an der Tür und Frederica wurde eingelassen und schritt sofort in sein Zimmer.

„Na, mich vermisst?“, fragte sie mit einem Augenzwinkern und gab ihm einen kleinen Begrüßungskuss.

„Hmm…natürlich.“, nuschelte Hikaru in den Kuss hinein, nahm sie in den Arm und hielt sie ganz nah an sich dran, sodass sie ihm nicht entwischen konnte.

„Hihi…lass los, nicht vor seinen Augen.“, kicherte Frederica dann.

Hikaru sah sie nun verwirrt an und fragte: „Vor wessen Augen?“

Da sah er auf einmal wie Tamaki mit einem absoluten Dackelblick-Lächeln im Türrahmen stand. Er besaß einfach nur noch diese Knopfaugen, wie bei kleinen Welpen, unwiderstehlich.

„Ähm…hey, Chef.“

„HIKARUUUUUU…“, rief Tamaki auf einmal laut und war mit einem Satz bei Hikaru und Rika und schloss beide in seine Arme.

„Aaaaach, Papa ist so glücklich, dass seine Kinder sich so lieben uuuund sie mit ihm den Valentinstag verbringen wollen!“

„Ähm, wir…was…äh..?“

Höchst verwirrt blickte Hikaru nun seine Freundin an, welche versuchte unschuldig drein zu gucken. Hikaru seufzte und rollte die Augen.

„Natürlich, Chef…“, grummelte er leicht, traurig darüber, dass er den Tag nicht wie geplant handhaben konnte. Das intime Gespräch würde also wann anders stattfinden müssen.

„Tamaki-senpai…würdest du vielleicht schonmal eben gucken, dass wir bald Tee serviert bekommen?“

„Schon unterwegs, Prinzessin!“, sagte Tamaki und salutierte vor Frederica, ehe er auf dem Flur verschwand.

Hikaru verschränkte die Arme und sah Rika mit hochgezogener Augenbraue an.

„Ich weiß, dass du davon nicht begeistert bist…aber ich hab da einen Plan. Und sobald der durch ist, haben wir den ganzen Tag für uns. Einverstanden?“

Hikaru nickte kurz. „Was für ein Plan soll das sein?“

Frederica kicherte kurz, ehe sie antwortete: „Ich will Tamaki nur auf den richtigen Pfad schicken…du weißt schon…wegen Aya-chan.“

Hikaru wurde ein wenig nervös. Er hatte Rika nicht erzählt, dass er noch vor einer Zeit Ayame eine Liebeserklärung gemacht hatte und sie gegen seinen Willen geküsst hatte. Und er bezweifelte auch, dass Aya es ihr gesagt hatte. Er wollte auch gar nicht wissen, was passierte, wenn Rika es herausfand. Er wünschte sich, dass es niemals raus kam.

„Nagut…muss ich irgendwas machen?“

„Nein. Überlass das einfach mir…es wird eh nicht lange dauern.“

Nun gingen beide nach unten und suchten nach Tamaki, welcher zusammen mit den Zwillings-Bediensteten der Hitachiins den Tisch im Tee-Salon eindeckte. Hikaru bedankte sich bei den beiden Mädchen und sie ließen die drei Oberschüler alleine.

„Ooooh…ihr zwei, es ist so schön…ein ganz ganz ganz kleines Familientreffen nicht wahr? Nur Papa und die Prinzessin und der Teufel…“, sprach Tamaki gedankenverloren und träumte einfach nur so vor sich hin. Frederica empfand es als Startpunkt.

„Ja, du hast Recht. Nur schade, dass die anderen nicht hier sein können…so wie Kyouya…“

„Ohja, Mutter ist nicht hier…“, murmelte Tamaki und sackte auf seinem Stuhl leicht zusammen und konzentrierte sich augenscheinlich nur auf seine Finger.

„Ja…und Kaoru ist nicht da…und Katzu…alle deine ‚Kinder‘…Honey…Liz…“, sagte Rika nun wieder.

Tamaki setzte fort: „Mori-senpai…Anissa...alle meine Kinder…Sion…Ayame…“

Leicht grinste Rika und schüttelte dann den Kopf.

„Ayame…“, murmelte sie leise und daraufhin blickte Tamaki sie fragend an.

„Tamaki, das ist nur so eine Idee, aber…vielleicht vertauschst du da ein wenig die Rollen.“

Wieder sah Tamaki sehr verwirrt aus und blickte Rika nur mit seinen Hunde-Knopfaugen an. Selbst Hikaru blickte Rika nun neugierig an und war gespannt auf das, was sie Tamaki sagen würde.

„Möglicherweise…ist ja Aya-chan gar keine Tochter in deinem Spiel…“, sprach sie und grinste nur noch mehr und knabberte danach an einem kleinen Gebäckstück.

„..keine…keine Tochter?“, murmelte er nur wieder und versuchte zu verstehen, was Rika ihm da gerade sagen wollte. Wenn sie keine Tochter war, was war sie denn dann?

„Naja, ich meine…Kyouya als eine typische Mutterfigur, ja…aber…was ist mit einer Frau?“

„Frau?“

„Ja…einer Ehefrau zum Beispiel..“, gab Rika ihm kichernd zu denken und sie und Hikaru tauschten einige Blicke aus.

„Aya-chan…als meine…Frau?“

Rika nickte kurz und wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, da sprang Tamaki energisch von seinem Stuhl auf.

„NATÜRLICH! Oh mein Gott, wie konnte ich nur so blind sein? Oh Gott, Rika, vielen Dank! Ich muss jetzt los!“, rief er aufgeregt und rannte aus dem Raum heraus. Rika und Hikaru drehten sich zur Tür um und sahen ihm geschockt hinterher.

„Was war denn nun los? Wo will er denn jetzt hin?“, fragte Hikaru und sah seine Freundin an. Diese konnte noch immer nicht den Blick von der Tür nehmen, auch nicht, als sie schon die Reifen von draußen quietschen hörten.

„Ähm…ich hab ein ungutes Gefühl.“, gestand Frederica nun, nahm Hikarus Hand und beide standen zusammen von ihren Plätzen auf und eilten nach draußen, um selbst in einen Wagen zu steigen.

„Hey, können Sie dem Wagen von gerade folgen?“

„Natürlich, Hitachiin-sama. Allerdings ist der Wagen schon reichlich voraus.“

Hikaru und Rika saßen angespannt im Auto und versuchten beide telefonisch jemanden zu erreichen. Hikaru hatte jedoch kein Glück dabei Tamaki an sein Handy zu bekommen.

Rika hingegegen erreichte Ayame.

„Aya-chan? Hör zu, wo bist du? Bist du zuhause? Ist Tamaki bei dir?“

„Ähm…Rika-chan…nein, Tamaki ist nicht hier…warum auch?“

Frederica hörte die Traurigkeit in der Stimme ihrer Freundin.

„Okay, ähm..also…weißt du…wie sag ich das jetzt?“, begann Frederica und überlegte, WAS genau sie ihrer Freundin denn nun eigentlich sagen wollte. Dass ihr Traumprinz auf dem Weg zu ihr war? Ja, was war denn eigentlich falsch daran? Eigentlich nichts, aber trotzdem konnte Rika den Gedanken nicht abschütteln, dass irgendetwas im Gange war, seit Tamaki so überstürzt aufgebrochen war.

„Hey, sieh mal!“, sagte Hikaru auf einmal und deutete auf den Wagen, der in etwas weiterer Entfernung vor ihnen auf der Straße war.

„Das ist Tamaki!“, stellte er daraufhin fest und sah, wie das Auto nach rechts abbog.

„Aber moment mal…liegt Aya-chans Zuhause nicht in der anderen Richtung?“

„Ja, du hast recht.“, antwortete Frederica und ließ das Handy eben sinken. Beide sahen sich für einen Moment fragend an. Wo wollte Tamaki denn nun hin? Beide nickten einverständlich und Hikaru befohl dem Fahrer: „Fahren Sie bitte links.“

Und so fuhren sie nicht länger Tamaki hinterher, sondern beschlossen, dass es am besten war, wenn sie bei Ayame waren und kurz guckten, dass dort alles in Ordnung war. Rika kündigte sich kurz an und legte anschließend auf. Es dauerte auch nicht lange, da kamen sie bereits an und Ayame nahm sie an der Eingangstür in Empfang.
 

„Was ist denn los mit euch? Habe ich irgendwas verpasst?“, fragte sie und begleitete die beiden hinein und in den Salon.

„Nein, nein, schon gut, wir wollten nur einmal vorbeischauen.“, sagte Rika und setzte sich. Ayame jedoch hob nur fragend eine Augenbraue. Sie glaubte nicht, dass die beiden frisch Verliebten am Valentinstag nichts besseres zu tun hatten, als sie zu besuchen.

Sie hatte eigentlich geplant den ganzen Tag für ihre bevorstehende Tanzaufführung zu proben. Dann hatte sie auch etwas zu tun und musste nicht den ganzen Tag an Tamaki denken. Und an den Valentinstag. Sie schämte sich heimlich ja immer noch wegen der Dinge, die sie an Silvester zu ihm gesagt hatte. Jedenfalls für die, an die sie sich erinnerte.

Die drei unterhielten sich eine Weile lang und für Ayame wurde die Situation immer komischer. Versuchten die beiden gerade krampfhaft sie am Valentinstag nicht einsam wirken zu lassen oder was war los? Jedenfalls würde das nichts bringen. Zumal da immer noch die unausgesprochene Sache zwischen ihr und Hikaru war.

Nach einiger Zeit jedoch unterbrach das Klingeln der Haustür die recht angespannten Gespräche.

„Noch mehr Besuch? Ich schau mal nach…“

„WIR KOMMEN MIT!“, riefen Hikaru und Frederica gleichzeitig und sprangen praktisch auf und begleiteten Ayame wieder zur Eingangstür. Ayame öffnete die Tür und Rika und Hikaru standen einige Meter hinter ihr. Zuerst erkannten sie nur Blumen. Blumen, Blumen, Blumen. Vor ihnen bäumte sich ein riesiger Strauss roter Rosen auf.

„Ayame-hime!“, erklang es auf einmal von Tamaki, der der Träger der Blumen war. Hikaru und Rika zuckten zusammen. Er war also Blumen holen gewesen. Beide atmeten recht erleichtert aus, da ja nichts schlimmes im Gange war.

„Oh, Tamaki…bist du das?“, fragte Ayame und suchte hinter den Blumen kichernd nach ihm. Man sah einen leichten Rotschleier auf ihren Wangen. Es machte sie anscheinend doch sehr glücklich, dass er gekommen war. Sie hatte nicht mehr damit gerechnet. Darum hatte sie sich ja versucht abzulenken. Doch jetzt war er da. Und er brachte Rosen!

„Die hier sind für dich, zum Valentinstag!“, sagte Tamaki und nun hielt er den Strauss so, dass man sein Gesicht erkennen konnte. Er lächelte sie charmant an und sie schmolz nur so dahin.

„V-Vielen Dank, Tamaki.“, murmelte sie verlegen und nahm die Blumen entgegen.

„Komm doch rein, Rika und Hikaru sind auch zu Besuch!“, sagte sie ihm und drehte ihm den Rücken zu, dabei präsentierte sie ihrer Freundin den schönsten Strauss Rosen, den sie je gesehen hatte. Alle waren wunderschön und perfekt aufgeblüht. Rika nickte anerkennend und warf dann wieder Tamaki einen Blick zu. Und da geschah das, was sie irgendwie schon vorausgesagt hatte.

In aller Seelenruhe beobachteten Hikaru und Rika, wie Tamaki etwas aus seiner Jackett-Tasche kramte. Es war eine kleine Schatulle und in seinem vollen Prinzen-dasein kniete er sich nieder und nun war es fast, als wären die Rosen überall und würden sein Erscheinungsbild unterstützen.

Hikarus und Rikas Augen weiteten sich vor Schreck. Er wollte ihr doch nicht tatsächlich schon einen Antrag machen, dieser Idiot? Anscheinend wohl, denn er öffnete die Schatulle und zum Vorschein kam ein unglaublich protziger Diamantring, den Ayame allerdings noch nicht sah, da sie ihm ja immer noch den Rücken zudrehte.

Tamaki hatte wirklich nichts verstanden. Musste er denn direkt so übertreiben? Das konnte nichts gutes bedeuten. Natürlich wollten alle heimlich im Club, dass das zwischen Ayame und Tamaki was wurde, aber ein Antrag ging zu weit und sie hatten sich nicht einmal geküsst oder dergleichen. Bis lang war sie seine Tochter gewesen und Rika befürchtete, dass es eine Kurzschlussaktion war, die er aufgrund seines ‚Familienbewusstseins‘ ausführte.

Alles geschah einfach furchtbar schnell. Tamaki kniete ja gerade erst und Ayame wollte sich schon wieder zu ihm drehen, da packte Rika sie bei ihren Schultern und schrie beinah: „Ja, lass uns schnell eine Vase besorgen!“ und Hikaru war mit einem Satz nach vorne gehechtet, hatte Tamaki gepackt und war mit ihm durch eine offenstehende Tür gesprungen und hatte diese gleichzeitig hinter ihnen zuschlagen können. Nun lagen beide in einer Besenkammer.

„Ähm…ja, du hast Recht!“, stellet Ayame fest und wandte danach nur noch den Kopf herum. Doch es waren kein Tamaki und kein Hikaru zu sehen. „Nanu? Wo sind denn die beiden hin?“

„Aaaach, nur eben nach draußen, nach draußen, frische Luft schnappen! Ha, Männer, immer Unsinn im Kopf“, antwortete Rika und lachte dabei gezwungen, unterdessen sie ihre beste Freundin wegdirigierte und eine Vase für die Blumen besorgte.
 

„HHtsch…hmmm..nnttt!“

Tamaki versuchte verzweifelt etwas zu sagen, zu schreien oder generell Luft zu bekommen, doch Hikaru hatte in der Panik sofort seine Handfläche auf den Mund des Clubchefs gedrückt.

„Beruhig dich, Chef!“

„MNNNNN!!!“

„Ich lass dich jetzt los, aber du bleibst bitte still und wir überdenken die Situation einmal“

Hikaru sah den Franzosen fragend an, der daraufhin nickte. Hikaru ließ ihn langsam los.

„Wofür war das denn, Hikaru? Lass mich nun – ich muss eine bezaubernde Dame glücklich machen, indem sie meine Frau wird!“, sprach Tamaki und stand auf, doch Hikaru packte ihn nur und versuchte ihn wieder zurückzuhalte.

„Denk nach, Chef!! Soweit ist es noch nicht. Ihr könnt noch nicht heiraten!“

„Warum nicht?“, entgegnete Tamaki und versuchte sich immer mehr loszureißen.

„DARUM!“

Und mit einem mal war Tamaki stärker und sprang aus der Besenkammer heraus. Hikaru, der sich an ihm festgehalten hatte, wurde dabei mitgezogen. Als sie wieder in der Eingangshalle waren standen nun direkt wieder Rika und Ayame vor ihnen. Rika mit einem panischen Blick, Ayame mit einem sehr verwirrten. Aya hielt nun eine goldene Vase in der Hand, in der sich bereits die Rosen befanden.

Wieder sah Tamaki seine Chance und wollte etwas machen, da sprang Rika hysterisch vor Ayame, packte sie bei den Schultern, wirbelte sie einmal um 180° herum und rief „Da vorne machen sich die Rosen bestimmt gut!“ Da erkannte Rika jedoch, dass sie genau auf einen Spiegel zeigte, in dem Tamaki zu sehen war. Doch bevor Ayame irgendetwas erkennen konnte, wurde sie erneut herumgerissen und sie hörte nur „Oder doch lieber da vorne!“

Schließlich platzierte Ayame die Blumenvase auf einem kleinen Tischchen. In den wenigen Sekunden, die sie dafür brauchte, versuchte Hikaru immer wieder Tamaki den Ring aus der Hand zu reißen, doch dieser versuchte immer wieder auszuweichen. Die Schatulle war irgendwie abhanden gekommen, sodass er nur noch den bloßen Ring festhielt. Als Ayame sich gerade umdrehte, blickte Tamaki schon freudig drein. Alles schien wieder in Zeitlupe abzulaufen und gleichzeitig raste es.

Und bevor Ayame den Ring erblickte, hatte Hikaru ihn schnell gepackt und in seinen Mund gesteckt.
 

„Hö?“, gab Tamaki verwirrt von sich und blickte auf seine leeren Hände.

Rika seufzte erleichtert aus, bis sie Hikarus panischen Blick sah.
 

„Hikaru-kun, warum hältst du dir denn so krampfhaft den Hals?“, fragte Ayame.

Und als Tamaki sich da zu Hikaru drehte, verstand er auch sofort und ihm fiel die Kinnlade runter.
 

„Ach….nichts…“, brachte Hikaru nur hervor und sah seine Freundin an, die seinen Blick ratlos erwiderte.
 

„Nun denn…wie wäre es, wenn ihr euch etwas zu essen bestellt und…Hikaru und ich gehen dann?“, schlug Rika vor und blickte in die Runde. Sie war leicht am zittern, diese ganze Situation ging so schnell und sie wusste überhaupt nicht, was sie da tat. Jedenfalls wusste sie aber, dass sie Tamaki das nicht machen lassen würde. Ayame war so naiv. Sie würde sofort Ja sagen, doch für eine so ewige Bindung war sie doch noch nicht weit genug.
 

„Ähm…in Ordnung.“, murmelte Ayame scheu und blickte zur Seite.

Hikaru stolperte währenddessen schon nach draußen und Frederica schnappte sich kurz Tamaki und zischte ihm so zu, dass Ayame es unmöglich hören konnte: „Tamaki! Wenn du das durchziehst, dann gnade dir Gott! Kein Antrag mehr heute! Du hast jetzt eh erstmal keinen Ring! Ich will, dass du dich heute um sie kümmerst und siehst, was wirklich in DIR vorgeht, Tamaki.“

„Was meinst du?“

„Argh…denk einfach mal nach.“

Zum Abschied winkte sie Ayame nur noch eben zu und lief dann mit Hikaru zum Wagen.

„Diese abenteuerliche Tour haben wir nur dir zu verdanken.“, knurrte Hikaru leicht genervt.

„Tut mir ja leid…fahren wir zu mir?“

„Lieber nicht. Dein Dad hasst mich.“

„Quatsch! Er hasst dich nicht. Er kann dich…naja…nur nicht besonders gut leiden?“

„Toll.“

Kichernd stieg sie mit ihm ins Auto ein.

„Was mach ich jetzt mit dem Klunker in meinem Inneren? Ist das überhaupt gesund?“

„Gib dem ganzen etwas Zeit. Der kommt schon noch raus.“

„Urgs…“
 

Kommen wir nun zu einem offiziellen Date, das ausnahmsweise mal nicht drunter und drüber geht!

„Siooon-chaaaan…“

„Oh, Mitsukuni, du brauchst nicht weinen. Das war doch nur ein Film und du weinst nun schon seit 20 Minuten.“

„Aber…aber das war so traurig!“

Sion lächelte leicht. Er war wirklich wie ein kleines Kind. Er war einfach überflutet mit Emotionen und wahrscheinlich war es das, was sie so mitreißend an ihm empfand. Sie hielt an und strich ihm die Tränen weg.

„Mach dir bitte keine Sorgen. Ich werde doch auch traurig, wenn du weinst.“

Auf einmal durchzuckte es Honey und es kam ihm vor wie ein schwerwiegendes Verbrechen, sollte er Sion verletzen. Er schüttelte den Kopf, wischte sich einmal durchs Gesicht und lächelte seine Begleitung liebevoll an.

„So ist schon viel besser.“

„Sion-chan…machen wir jetzt noch was oder wolltest du nur ins Kino?“

„Ich weiß nicht…mö-möchtest du denn noch was machen?“

„NA KLAR!“

Da strahlten sie beide übers ganze Gesicht und entschieden sich dafür sich erst noch ein Eis zu holen und dann zu Honey zu gehen. Sion war mittlerweile öfter dort und man kannte ihr Gesicht bereits. Sie wurde stets freundlich begrüßt, auch wenn keiner im Hause wirklich wusste in welcher Beziehung die beiden Oberschüler zueinander standen. Beide betraten Honeys Zimmer und Honey warf sich sofort auf sein gemütliches Bett. Als er da schon so lag, setzte Sion sich daneben und strich ihm einige Male über den Kopf.

„Liest du mir heute wieder was vor?“

Sion stockte kurz. Sie hatte tatsächlich ein Buch dabei.

„Naja…es ist keine sehr schöne Geschichte.“

„Hmmm…erzähl sie mir bitte trotzdem. Solange die Worte aus deinem Mund kommen, finde ich sie eh schön!“

Sion lächelte leicht. Honey konnte einfach so Komplimente machen, ohne dass es ihm etwas ausmachte. Auch das bewunderte sie sehr an ihm. Natürlich konnte sie ihm den Wunsch nicht abschlagen, also kramte sie in ihrer Tasche nach dem Buch, welches sie dabei hatte.

Prinzessin Miramada stand auf dem Cover.

Und schon begann Sion darauf vorzulesen.

Es war einmal in einem weit entfernten Land eine wunderschöne Prinzessin. Sie war für ihre Offenheit und ihre Schönheit im ganzen Land bekannt und jeder liebte sie.

„Also ich finde das klingt sehr schön!“, sagte Honey grinsend.

Der Name dieser Prinzessin lautete Miramada. Sie war das einzige Kind des Königs. Als sie 18 Jahre alt war, erkrankte ihr Vater jedoch und hatte nur noch den Wunsch seine Tochter an der Seite eines Mannes zu sehen und ihre Krönung zur Königin mitzuerleben. Da sie ihren Vater, der ein sehr gutmütiger Mann war, sehr liebte, ließ sie viele junge Edelmänner ins Haus kommen und entschied sich einen von ihnen zu ehelichen.

„Aber...hat Miramada-hime sich denn so leicht verlieben können?“

Sion lächelte nur leicht und zwinkerte ihm zu. Er sollte die Geschichte zu Ende hören.

Doch viele der Männer, die kamen, waren Betrüger, wovon die naive Prinzessin jedoch keine Kenntnis nahm. Da zog sie jedoch den Berater ihres Vaters zur Seite, der ein erfahrener und junger Hexenmeister war. Er entlarvte einen Mann nach dem anderen als Betrüger und Hochstapler, sodass die Prinzessin viele Männer wieder aus dem Schloss schickte. Eines Tages jedoch kam ein edler Prinz von weither in ihr Schloss. Und als sich ihre Blicke trafen, da war es bereits um die junge Prinzessin geschehen. Noch am selben Tag rief die Prinzessin die Hochzeit aus...

Sion hob den Blick. Honey lauschte gespannt ihren Worten und schien die Geschichte bisher sehr schön zu finden.

…doch da wurde der Berater der Prinzessin wütend, denn er liebte die Prinzessin seit dem Tag ihrer Geburt und hatte jeden Mann in seiner Verzweiflung aus dem Schloss gejagt, um zu verhindern, dass sie sich in einen anderen als ihn verliebte. Seine Emotionen zwangen ihn dazu die Königstochter zu entführen und weit weg zu bringen, in ein fernes und fremdes Land, wo niemals Gras wuchs und keine Vögel sangen. Der arme Prinz blieb traurig und allein im Schloss der Prinzessin zurück und wusste sich nicht zu helfen.

Nun sah Sion, wie Honeys Gesichtsausdruck sich veränderte. Er begann die Traurigkeit der Geschichte wahrzunehmen.

An dem Tag ihrer eigentlichen Hochzeit saß sie eingepfercht in einer dunklen Kammer und träumte von ihrem geliebten Prinzen, den sie nur noch wiedersehen wollte. Sie ertrug es nicht einen Moment von ihm getrennt zu sein und sehnte sich nach seiner Berührung, seiner Nähe. Doch sie konnte auch nicht fliehen, denn der Hexenmeister schwor, dass er den Prinzen – sollte sie versuchen sich ihm zu widersetzen – mit einem tödlichen Zauber belegen würde. Da ergriff die Prinzessin nur noch mehr die Verzweiflung und sie willigte ein die Frau des Hexenmeisters zu werden.

„Dieser Hexenmeister ist so gemein!“

Und auch der Prinz war von unendlicher Trauer befallen und mit ihm das ganze Königreich. Kurz nach der Entführung der Prinzessin verstarb auch der geliebte König. Nun besaß das einst so prächtige Königreich nichts mehr und das ganze Land verwandelte sich in einen Ort von Trauer und Armut. Der Prinz selbst sperrte sich selbst in den Gemäuern des Schlosses ein und vermied jegliches Tageslicht. Im Schein der Kerzen suchte er nach Hinweisen, um herauszufinden, wo er die Prinzessin verschleppt haben konnte, doch er fand nie auch nur eine Spur von seiner Geliebten. Sie Jahre gingen ins Land und noch immer war der Prinz besessen von seiner Suche. Da erschien ihm eines Tages eine Fee, so rein und unschuldig, wie es in diesem Land lange nichts mehr gab und wie er auch seine geliebte Miramada in Erinnerung hatte. Die Fee sprach zu ihm und sagte, dass sie sein ewiges Leid gesehen habe und seine unzerstörbare Liebe und sie wolle ihm helfen, denn sie wüsste, wo sich der Hexenmeister verstecken würde, denn sie kannte ihn schon lange. Erfüllt von Hoffnung trat er an Seite der Fee zu einer Reise an und nach abermals langer Zeit gelang er an ein weit abgelegenes Schloss, an dem sich der Efeu hochschlängelte und wo es keine Sonne gab. Der Prinz, der mittlerweile ein alter Mann geworden war, kniete vor dem Schloss nieder und bat um Einlass, um endlich seine Geliebte zu sehen. Doch als niemand das Tor öffnete, erfüllte die Fee ihm den Wunsch und ließ das Tor aufschwingen. Als er den Innenhof des Schlosses betrat, erblickte er nur noch mehr Verfall und Trostlosigkeit. Bis er vor sich ein weißes und reines Marmorkreuz aufbaute, welches im Zentrum des Hofs verankert war. In unmittelbarer Nähe dieses Kreuzes befanden sich strahlende Blumen in aller Farben und all ihrer Pracht. Und als der Prinz sich in seiner Erschöpfung und sterbend vor das Kreuz niederließ, erkannte er, dass er seine Geliebte – so rein und schön und unschuldig – endlich widergefunden hatte.

Sion klappte das Buch zu und blickte wieder in das Gesicht des weinenden Honeys.

„Sie…sie sterben beide…“

„Ja…aber sie sind schlussendlich vereint, oder?“

Honey schniefte.

„Nein…sind sie nicht! Dieser Hexenmeister hat sie auseinander gerissen.“

Sion seufzte leise und strich Honey abermals durchs Haar.

„Es ist nur eine Geschichte. Schließ die Augen.“

Und Honey schloss die Augen und ließ sich von Sion berühren. Das alles entspannte ihn und nach einigen Minuten waren seine Tränen versiegt und einen Augenblick später war der kleine Blondschopf eingeschlafen. Und in Sions unendlicher Liebe zu ihm, beugte sie sich vor und küsste ihn.

_
 

Sie hatte sich hübsch gemacht. Sie wusste ja, dass es kein Date war, sondern etwas rein geschäftliches, aber dennoch wollte sie sich hübsch machen. Nicht für ihn oder sonst jemanden, nur für sich selbst.

Und nun stand Liz bereit, 10 Minuten bevor Kyouya sie abholen wollte. Sie war sich sicher, er würde pünktlich sein, aber nun war sie es selber Schuld, dass sie aufgeregt da stand und wartete. Natürlich behielt sie recht und Kyouyas Wagen erschien pünktlich um die vereinbarte Zeit vor ihrem Haus.

„Hallo.“, sagte sie nur knapp, als sie in den Wagen stieg und bemerkte, dass er auch nur kurz nickte und seine Brille gerade richtig rückte. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln fuhr der Wagen wieder los und auch während der gesamten Fahrt sprachen die beiden nicht miteinander. Erst als der Wagen wieder hielt und beide vor einem großen vergläsertem Wolkenkratzer standen, fragte Liz, wo genau sie eigentlich hingingen.

„Das hier ist eine große Druck-Firma. Ich will, dass wir uns auf einige Fotos einige, die wir in einem gemeinsamen Sammelband von unseren Clubmitgliedern machen. Den absoluten Entwurf werden wir hier mit den obersten Leitern bearbeiten“, antwortete er ihr und reichte ihr eine Mappe, in der sich alle in Frage stehenden Fotos befanden. Die beiden betraten das Gebäude und stiegen in einen Fahrstuhl, der sie bis in die Chef-Etage hinaufbrachte. Kyouya bemerkte nun, wie Liz leicht hin und her wackelte.

„Alles in Ordnung? So zappelig…“, fragte er und grinste dabei leicht.

„Was? Ähm…oh ach nichts, das ist nur mein absoluter Lieblingssong meiner Lieblingsband.“, erklärte Liz und meinte damit das Lied, das gerade im Fahrstuhl lief.

„Verstehe.“

Die Fahrstuhltüren öffneten sich und beide wurden herzlichst in Empfang genommen. Direkt begannen die Leiter mit der Arbeit und auf einem riesigen Tisch wurden alle Fotos ausgebreitet. Es dauerte nicht lange und Elizabeth wunderte sich, dass man sich so schnell auf die Fotos einigte.

„Ja, Lyria-sama, sie haben wirklich einen guten Geschmack. Nehmen wir diese Fotos mit rein.“

Kyouya schien dagegen eher ruhig und hielt sich im Hintergrund, dabei war er – wenn es um geschäftliches ging – eher ein Tier.

Plötzlich kam eine junge Frau herein, ihrem Outfit nach zu urteilen eine Sekretärin der Leiter.

„Entschuldigung, die Herrschaften. Ich bringe den Kaffee, um den sie mich vorhin gebeten hatten. Im nu verteilte sie ihre Kaffeebecher an die Leiter und hatte schließlich einen übrig.

„Oh…oh nein, ich habe einen Vanille Café Latte zu viel geholt…oh nein.“, bemerkte sie.

„Vanille Café Latte?“, fragte Liz neugierig.

„Ja, ähm…möchten…möchten Sie ihn vielleicht trinken?“, fragte die Sekretärin.

„Ja, aber gerne doch.“, sagte Liz auf einmal mit strahlenden Augen.

„Das ist mein liebstes Heißgetränk!“

„Oh da bin ich aber erleichtert!“, sagte die Sekretärin noch und verschwand dann. Liz drehte sich zu Kyouya um und fragte, ob er ihn vielleicht lieber haben wollte, aber er lehnte dankend ab.

Überglücklich über diesen Zufall fiel Elisabeth die Arbeit nun noch leichter und bereits nach kurzer Zeit hatten sie das Konzept für die ganze Zeitschrift ausgearbeitet. Kyouya und Liz verabschiedeten sich und verließen das Gebäude wieder.

„Das hat wirklich gut geklappt. Es freut mich, dass sie alle so nett waren und uns so sehr unterstützt haben.“

„Tja, wenn man Geld hat, stehen die Leute einem leicht für so etwas zur Verfügung.“, sagte Kyouya leise und blickte auf seine Armbanduhr.

„So…wir sind sogar gut in der Zeit. Wir haben noch einen Termin bei Hikarus und Kaorus Mutter in ihrer Design-Firma. Sie soll uns noch bei neuen Kostümen helfen. Die Sache ständig Renge zu überlassen gefällt dir doch auch nicht immer, oder?“, fragte er leicht grinsend. Liz nickte nur. Sie konnte das verstehen. Renge hatte immer so außergewöhnliche Ideen für Clubkostüme.

„Also fahren wir hin?“, fragte Liz und ging schon in Richtung des Wagend, da packte Kyouya sie jedoch am Handgelenk.

„Nicht nötig. Von hier ist es nur ein Katzensprung, lass uns eben hinlaufen. Mit dem Auto wäre es ein unendlich langes umherfahren. Lass uns durch die Passage dahinten gehen, dann sind wir direkt da.“

Und Liz spürte, wie Kyouyas Hand wanderte und ihre fest umschlung. Und er spürte noch etwas. Etwas festes. Er musste erneut grinsen. Sie trug seinen Ring.

Gemeinsam schritten sie nun durch die Passage, wo anlässlich des Tages viele Stände aufgebaut waren. Alle schienen in guter Laune zu sein und anderen mit Freude zu begegnen.

„Für Sie, Miss! Weil sich heute jeder liebt!“, rief auf einmal ein kostümierter junger Mann, der an Liz und Kyouya vorbei sauste und Liz dabei etwas in die Hand drückte. Sie hielt einen Stiel an dessen Ende ein Herz aus Schokolade war.

„Oh…wie süß.“, murmelte sie und musste kurz nachdenken, doch dann probierte sie das Herz und stellte fest, dass es einfach köstlich war. Sie drehte sich um und wollte dem Jungen noch danken, doch der war bereits verschwunden.

„Freut mich für dich…wollen wir dann weiter?“, fragte Kyouya und sie waren erst einige Schritte gegangen, da hörte sie durch den ganzen Trubel, wie ihr einige etwas zurufen. Sie blieb stehen und blickte zu einer etwas pummeligen, älteren Dame, die ihr zulächelte: „Sie sehen wunderschön aus, junges Fräulein! Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen Valentinstag.“

Und da bemerkte Liz, dass viele Leute ihr zuriefen und ihr Alles Gute wünschten. Sie konnte nicht anders und musste lächeln. Alle waren so fröhlich und auch sie war glücklich über die vielen Komplimente, die sie bekam. Also hatte es sich anscheinend doch gelohnt sich hübsch zu machen.

„LADIES and GENTLEMEN ! Geben sie Acht und erblicken sie…den FEUERSPUCKER!“, rief auf einmal wieder jemand und in einiger Entfernung stand ein Mann, der in einem Mal eine riesige Flamme auspustete. Die Leute, die um ihn einen Kreis gebildet hatten, applaudierten, so wie auch Liz und Kyouya. Doch die Show war keinesfalls vorbei. Der Feuerspucker trat zurück und ein Magier mit einem Kasten trat in den Kreis. Er ließ eine Taube verschwinden und aus seinem Ärmel flogen plötzlich ein dutzend Tauben. Es war wie wahre Zauberei diese Atmosphäre. Alle hatten so viel Spaß und applaudierten und Lachten bei den Tricks, die der Magier vorführte. Und auf einmal öffnete sich ein kleiner Karton und ein Mädchen stieg heraus. Sie war so biegsam und hatte sich einfach in den kleinen Karton zwängen können, als wäre es nichts. Liz hatte schon viel von diesen Tricks gehört, die man in einem Zirkus sehen konnte. Doch selbst war sie noch nie in einem gewesen und hatte noch nie solche wunderbaren Sachen beobachten können wie jetzt.

Mit einem mal trat ein Mann mit einer Geige hervor und spielte ein freudiges Lied, woraufhin die Leute begannen zu tanzen. Der junge Zauberer von vorher kam auf Liz zu, nahm sie bei der Hand und zog sie in den Kreis, um mit ihr einige runden umher zu wirbeln. Sie konnte nicht anders als zu lachen, bis er sie zurück neben Kyouya brachte und sie sich nicht mehr halten konnte vor Lachen. Sie lehnte sich an seine Schulter und hielt sich an ihm fest, da sie glaubte jederzeit das Gleichgewicht verlieren zu können, da der Zauberer sie so viel gedreht hatte.

„Nun, jetzt sollten wir uns aber wirklich beeilen.“, sprach Kyouya noch zog sie wieder mit sich durch die Passage. Währenddessen entdeckte sie noch einige Kuriositäten. War das da eben ein Affe gewesen?

Schlussendlich aber verließen sie die Passage und Liz lächelte noch immer ganz verträumt und tänzelte, da ihr die Musik nicht aus dem Kopf ging.

„Das war einfach wunderbar. Unglaublich!“

„Ja, scheint heute viel los zu sein an so einem Tag…“, murmelte Kyouya.

Als sie das Gebäude erreichten, hatte Liz sich schon wieder etwas gefangen und war nicht mehr ganz so hibbelig. Erneut stiegen sie mit einem Aufzug empor und trafen dort die Mutter von Hikaru und Kaoru, welche Liz freudig umarmte und sogar Kyouya drückte sie kurz an sich.

„Es freut mich so, dass ihr hier seid. Gehen wir es an!“

Und in der folgenden Stunde betrachteten die drei viele Entwürfe von unglaublichen Kostümen. Sie nahmen teilweise Verbesserungen dran vor, aber insgesamt – so stellte Liz fest – hatte Mrs. Hitachiin einen wundervollen Geschmack. Aber das musste man in ihrer Branche wohl auch haben.

„So…ein paar Entwürfe haben wir sogar schon einmal fertiggestellt.“, bemerkte sie und führte Liz und Kyouya in einen Raum, wo tausend Kleider hingen. Alle Farben und alle Schnitte waren einfach vertreten. Und ganz in der Mitte auf einem Podest pragte ein kurzes, rotes Kleid, welches mit Glitzersteinen verziert war und wirklich atemberaubend aussah.

„Oh Gott, Liebes, das ist es…würdest du es einmal für mich anprobieren?“

„Was?“, fragte Liz verwirrt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie etwas anziehen sollte. Jedoch war das Kleid so schön und die Frau vor ihr so nett, dass sie niemals hätte Nein sagen können.

Und tatsächlich. Das Kleid war ihr wie auf den Leib geschnitten. Hikarus und Kaorus Mutter zog scharf die Luft ein und war beinahe den Tränen nah, so überwältigt war sie von dem Anblick, der sich ihr bot. Und auch Kyouya sah anders aus. Liz blickte fragend in seine Richtung und ihm schien der Mund aufzustehen. Liz errötete leicht. Sollte das etwa heißen, dass auch Kyouya der Anblick gefiel?

„Das ist DEIN Kleid, Elisabeth. Das ist es…behalt es!“

„Wie bitte? Nein, das kann ich doch nicht!“, sagte Liz sofort, als sie das Kleid angeboten bekam.

„Nein, ich bestehe darauf, wirklich!“, sagte die Geschäftsführerin freudestrahlend und nahm Liz noch eben zur Seite, um ihre Haare und ihr Make Up etwas aufzupeppeln. Und als Liz in den Spiegel blickte, konnte sie kaum glauben, dass sie es war. Dabei war sie es definitiv. Sie trug nicht viel Make Up, sodass man sie immer noch als sie selbst erkannte, aber sie sah einfach noch viel unglaublicher aus als sonst.

„So…dann haben wir alles soweit und i-…“, begann sie wieder, als das Telefon klingelte. Nach einigen Sekunde legte Mrs. Hitachiin wieder auf und sah nun leicht traurig aus.

„Oh, nein, was tu ich jetzt nur?“, murmelte sie leise und Liz fragte sie, ob alles okay sei.

„Ja, schon. Keine Sorge. Ich habe nur einen Tisch in meinem Lieblingsrestaurant reservieren lassen, wo es immer so voll ist. Ich kenne den Chefkoch, daher bekomme ich leicht einen Tisch. Doch ich habe noch so viel zu erledigen, ich werde es kaum noch schaffen. Er wird mir bestimmt sauer sein.“

„Wenn Sie erlauben…“, begann Kyouya auf einmal, „dann würden Liz und ich den Tisch nehmen. Wir haben noch gar nichts gegessen.“

Freudig klatschte die Dame in die Hände und nickte. „Ja, genau, das ist eine gute Idee! Sagt dort einfach, dass ich euch geschickt habe und lasst es euch schmecken!“

„Vielen Dank für alles.“, sagte Kyouya dann noch und machte eine leichte Verbeugung, die Liz ihm nachmachte. Und es kam ihr so wenig vor. Diese Frau hatte ihr dieses Kleid geschenkt, sie wunderschön aussehen lassen und gab ihr jetzt auch noch ihren Tisch in einem angesehenen Restaurant? Es war einfach unglaublich.

Sie verabschiedeten sich voneinander und schlussendlich befanden Kyouya und Liz sich wieder im Fahrstuhl. Sie waren allein im Fahrstuhl. Und auf halber Strecke machte es einen Ruck.

„Oh nein, was ist jetzt los?“, sagte Liz panisch und quietschte einmal laut auf, als sie merkte, dass der Fahrstuhl stehen geblieben war und die Lichter auf einmal ausgingen.

„Oh Gott, wo ist denn der Notrufschalter?“, rief sie und griff nach vorne, doch da bemerkte sie wieder den Griff um ihr Handgelenk. Alles war dunkel und sie konnte nichts sehen, doch sie spürte wie sie weggestoßen wurde und mit dem Rücken gegen die Wand knallte. Sie blieb regungslos stehen. Nichts hielt sie mehr fest, doch sie wusste, dass Kyouya direkt vor ihr stand. In der Dunkelheit. Sie spürte seinen Atem in ihrem Gesicht und wusste, dass seine Arme links und rechts neben ihrem Kopf waren und er sich so abstützte.

„Kyouya…“, hauchte sie leise in die Dunkelheit hinein.

„Ja…?“, entgegnete er nur.

„Vielen Dank für heute.“

Sie wusste wieder, dass er grinste. Sie hatte natürlich Recht behalten.

„Das warst alles du, nicht wahr? Nichts davon war Zufall.“

„Absolut gar nichts!“, stimmte er ihr zu und machte einen Schritt auf sie zu. Sie spürte wie sich sein Körper an den ihren presste und ihr stockte der Atem.

„Heute ist Valentinstag, Lyria Elisabeth. Deine Wünsche erfüllen sich heute. Gibt es noch irgendetwas, das du dir herbeisehnst?“

Seine Stimme war so leise und doch hallte sie in ihrem Ohr wider. Sein Körper war so nah und sie wusste, dass auch seine Lippen in unmittelbarer Nähe waren. Und sie sehnte es sich so herbei. Sie wollte seine Lippen endlich auf ihren spüren. War das nicht schon lange ihr Wunsch gewesen? Warum brachte sie es dann jetzt nicht über ihre Lippen?

„…ich“…stotterte sie nur.

„…sag es…“, entgegnete er hauchend.

„…ich will…ich…“

Und da ging das Licht wieder an und sie blickte direkt in Kyouyas dunkle Augen, die sich hinter den Brillengläsern befanden. Er gab ein leises Knurren von sich und schlug leicht mit einer Faust gegen die Fahrstuhlwand.

„Zu früh…diese Idioten.“, grummelte er und wandte sich von Liz ab. Sie war seltsamerweise außer Atem und konnte sich keinen Millimeter bewegen, als der Fahrstuhl schon wieder in Gang geriet. Als sie im Erdgeschoss ankamen und die Türen aufschwangen, schritt Kyouya heraus und blickte sie kurz über die Schulter guckend an.

„Na komm schon…ich erfülle dir deine Wünsche und kann dir deine Kopfschmerzen vertreiben. Dann sollteste du wohl mindestens meine Begleitung beim Essen sein.“

Liz grinste. Das lockerte sie wieder auf und sie ging ihm nach.

„So jetzt bist du also auch ein Wunderheiler. Kopfschmerzen vertreiben? Ich habe doch noch nicht einmal Kopfschmerzen.“, sagte sie lachen und ging schritt mit ihm durch die riesige Eingangshalle bis zur Tür.

„Wirklich nicht? Dabei kenne ich doch sicher den Grund für diese.“

Verwirrt blieb Liz stehen und sah sie an.

„Was meinst du?“

Da grinste er sie nur an, ehe er wieder weiterging.

„Na, ich weiß, wer versucht euren Club zu sabotieren.“
 

To be continued



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  IgelCheen
2012-12-27T12:03:25+00:00 27.12.2012 13:03
Erstmal der ganze Anfang, wundervoll beschrieben *-* das motiv märchen findet sich auch in deiner sprache wieder , sehr weich ... wirklich schön :) die einzelnen kostüme finde ich spitze, die mori katzu szene tut mir sooo weh im herz .D mori ist so ein süßer stinkstiefel ... ich mags nicht wenn der traurig ist v.v
die events fand ich sooo cool :D also alle, aber lachen musste ich vorallem bei der (achtung) "Bettgeschichte" :D:D:D von aya und rica xDD
superlustig :D ich mags auch wie immer häufiger rauskristallisiert wird, dass eifersüchteleien am start sind ... (bsp. Honey)
voll krass wie das dann bei katzu in die hose geht :O irre!
ich so : woooooos ?!?!?! :D
krisengepsärch fand ich auch geil vorallem rica :D die dem arsch den arsch aufreißen will :D herrlich :D
dann lockert tamaki mit seiner pilzzucht die stimmung auf :D wunderbar, perfekter einsatz :D
ich liiiebe es, wie man jetzt immer öfter einblicke in die hosts bekommt und ihre probleme ... konflikte mit sich selbst ... wie bei hika und kaoru :)
und einfach genial wie kyou liz aussa fassung bringt mit seinem "termin"
voll überrascht war ich vom offiziellen inoffiziellen pärchen :D i wie war ich voll verdutzt, finde das aber cool weil die beiden mich im ganzen kapi total an blair/chuck erinnern :D
und du hast aya voll gut getroffen, dass sie sich dann eher abwendet, statt initative zu ergreifen... ist halt sehr hängengeblieben/altmodisch:D
auch das gespräch von liz und moni hat mir gefallen, solche gespräche sinds einfach die noch mehr substanz bringen, gerne mehr davon :D (aya mit durchgeknallter mutter wäre sicherlich auch nicht schlecht::DD:D:)
und ich liiiebe die sion haru telefonate :D sooo süß jedesmal!!!
diesmal besonders witzig :D ich kann mir das bildlich so vorstellen ... anissa ... oh gott du hast recht sie WIRd ihn lesen :D xDD
den kleinen katzumonolog fand ich wieder sehr traurig v.v :(
die renge/anissa sache danach umso cooler :D das erinnertmich an i eine komödie :D eigl den prototyp :D die weibliche heldin erkennt langsam ihre gefühle und RENNT LOS :D:D:DD:D:D
tja und dann gings los :D ab da ist der text imer mehr verschwommen und ich musste mich immer mehr bemühen, leise zu kichern, damit mama nicht in mein zimmer platzt und mich zerfetzt xDDD
es war sooo lustig :D hat mich an superbad erinnert xDD i wie :D und tamaki war ... der dicke :D xDDD der auf einmal unbedingt emma stone klarmachen will :D herrlich ich hab sooo gelacht :D nicht ganz meine vorstellung aber einfach witzig und daher midnestens genauso gut :D passt auch besser weil aya/tama das peinlichkeitsfaktor pärchen ist :D xDDD
es ging alles so schnell (tolle zeitraffung, alina!!!) aber soo genial dass ich leider keine worte finde ... leider geil :D:DD:
bin gespannt wann der ring rauskommt :D
lustig wäre wenn tama immer wieder hika nervt : wo ist mein ring ... spuck ihn endlich wieder aus, er gehört aya xDDD
(fraglich ob aya nen kackring haben will :D ) xDD ring mit vorbelastung :D xDDD
die sion honey date romance ist sooosüß ... die geschichte hat mich ganz traurig gemacht :( hast du die dir ausgedacht :O ???

ja und das überraschungsdate des tages wurde gesponsert von, naaaa ? ding ding ding!! richtig! kyou :D wundervoller junggeselle :D
wirklich cool wie er alles so scheinheilig gemanaged hat ... frage mich ab wann er die idee hatte :D ob das wirklich von vornerein so geplant war :D
tja der aufzug/sexy moment hat mich auch an blair und chuck erinnert .D geil :D so ne tension ... wahnsinn :D ... musste erstmal wieder runterkommen :D ... toll toll toll :D sooo schade , dass es nur ein beinah-kuss war :D
und jaaa jetzt bin ich aber gespannt, was kyou weiß Oo ...


.... "höhö, ja Liz ich wars!"

---> das wäre badass :D xDD

insgesamt tolles kapitel ich werds morgen auf jeden fall nochmal lesen :D
oder generell wenn mal ein schlechter tag ist xDD

so nach Ewigkeiten poste ich es auch hier :)
und ich hoffe wirklich sehr, dass du weiterschreibst - bald *-*!






Von:  yoshinogirl
2012-09-11T17:30:41+00:00 11.09.2012 19:30
Ich finde diesen Fanfic einfach klasse. Es gibt nicht viele über den Host Club. Ich hab mich total in die Paare KyoyaxElisabeth und SionxHoney verliebt. Die Fahrstuhlszene hat mich echt umgehauen. Allerdings hab ich Angst das Kyoya Elisabeth nur benutzt. Ich hoffe du schreibst weiter auch wenn jetzt einige Zeit vergangen ist.
Das die Kapitel so lang sind, find ich klasse. =)

LG Yoshino
Von:  JuKatzuragi
2012-05-28T13:16:09+00:00 28.05.2012 15:16
So jetzt schreib ich mal ,das was ich denke :D
Kann es sein das Katzu un Mori die Prinzessin un der Prinz in der kleinen märchen geschichte sind?
Das kahm nähmlich so rüber o.O oder ????

Ich fand das jedes Date etwas tolles an sich hatte
Aber das mit Tamaki war einfach zum wegwerfen ,ich hab bestimmt ne halbe stunde gelacht

lg Yumiko
Von: abgemeldet
2012-05-27T18:31:52+00:00 27.05.2012 20:31
OMG Tamaki XD Heiratsantrag!?! Ich hatte so einen Lacheflash XDDDDD
Ich fand außerdem die Stelle mit Liz und Kyouya im Fahrstuhl toll,
da kriegt man ja richtig Herzklopfen .////.
Es ist außerdem immer sehr toll, dass die Kappis so lang sind,
einfach wunderbar~~~
Mah weiter so^^


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