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Call of the shadows

Wenn die Finsternis naht
von

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Verhängnisvolle Jagd

~~Verhängnisvolle Jagd~~
 

Jurikin stand am nächsten Tag sehr früh in seiner Höhle auf, um ein bisschen seine Kampffähigkeiten zu erproben.

Er ging zu einer Höhle, die extra für das Kämpfen genutzt wurde. Dort angekommen, stellte er erleichtert fest, dass niemand anwesend war.

So konnte er ungestört seine Techniken als Finsterniselementwolf verbessern. Diese Fähigkeit war bei ihm nicht gerade gut ausgeprägt, weshalb er sich oft schämen musste und ausgelacht wurde. Doch dies wollte er ändern, und so hatte er es sich zur Angewohnheit gemacht, fast täglich zu trainieren.

Trotz seiner Bemühungen musste er jedes Mal aufs Neue mit Bedauern feststellen, dass alles umsonst war.

Er brachte es nicht mal zustande den Raum richtig zu verdunkeln. Sein Bruder Xin hingegen feuerte schon mit richtig großen dunklen Kugeln um sich.

Dennoch gab Jurikin nicht auf und trainierte fleißig sein Können. Dies beschränkte sich ja nicht nur auf die Elementkraft, sondern auch auf das Kämpfen mit Zähnen und Klauen, das er bei der Jagd benötigte.

Gejagt wird bei den Elementwölfen meistes ohne ihre besonderen Kräfte. Dennoch setzten sie sie gerne bei der Jagd ein, wenn die Gejagten zu zäh waren und sich nicht töten ließen.

Doch Jurikin wollte heute mal wieder seine Elementkraft trainieren, um für seine Mission vorbereitet zu sein.

Er konzentrierte sich auf sein inneres Feuer, unterhalb des Herzens. Dort war der Ursprung aller elementaren Kräfte, die Seelenkraft der Elementgötter. Bei dem jungen Wolf war diese Seelenkraft nicht gerade groß. Wie ein Flackern in der Dunkelheit.

Dennoch atmete Jurikin tief ein und aus. Er konnte es genau spüren. Langsam schloss er seine Augen und konzentrierte sich darauf.

Er griff, wie mit einer Hand, nach dieser Kraft und zog sie behutsam auseinander. Sie floss gemächlich durch seinen Körper. Es dauerte lange, bis sie jede Ader seines Körpers durchzog. Es war ein dünner Fluss, der jeden Moment versickern könnte.

>So, Jurikin jetzt schön langsam diese Kraft bündeln und dann...<, versuchte sich der junge Wolf zu beruhigen.

Jurikin blieb noch einige Zeit konzentriert, doch dann ließ er die Kraft nach außen um so einen Nebel um sich entstehen zu lassen. Er warf seinen Kopf nach oben und öffnete seine Augen.

Anfangs verdunkelte sich seine Sicht, was in ihm ein Glücksgefühl weckte, doch dann wurde die Sicht schnell wieder klarer. Er hatte es nur geschafft um seinen eigenen Wolfskörper den dunklen Nebel zu verbreiten.

„Mist! Nicht mal diese kleine Technik habe ich drauf“, knurrte der Wolf zu sich selbst, als langsam der Nebel erlosch. Der Fluss ihn ihm wurde unterbrochen und begann zu verschwinden.

Plötzlich verdunkelte sich erneut seine Sicht. Es machte sich dicker, finsterer Nebel um ihn herum breit. Er konnte keinen Meter weit mehr sehen.

Erfreut über diesen Nebel sprang er in die Luft. „Ja ich habe es geschafft!“, rief er durch den Raum. Doch seine Freude blieb nicht lange bestehen.

Er spürte, dass es nicht sein eigener Verdienst war. Sein Elementarfluss war schon längst versiegt, und somit konnte er es nicht gewesen sein.

Knurrend drehte er sich zum Ausgang um. Jetzt konnte er auch das Schnaufen eines anderen Wolfes wahrnehmen. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein und diesen unerwünschten Besucher überhört haben?

Langsam lichtete sich der Nebel und der Wolf kam näher. Bevor er diesen sah, roch er ihn auch schon. Jurikin´s Knurren verstummte und er nahm eine abschätzende Haltung an.

„Mutter, was hast du hier zu suchen?“, fragte er die schöne Wölfin vor sich, als er sie endgültig sehen konnte.

Die Wölfin war etwas kleiner als er selbst. Sie hatte, wie seine Schwester, lila- schwarzes Fell. Doch das Meiste war Lila und das Haar Rosa.

Seine Mutter war die Alphawölfin des nördlichen Finsternisrudels und wurde von jedem respektiert. Trotz ihres terroristischen Gefährten ist sie ein herzensguter Wolf. Sie wollte immer das Beste für ihre Kinder, egal, auf welchem Weg. Sie war kein Wolf, der es genoss in der Rangfolge ganz oben zu sein, sondern eine gerechte Alphawölfin.

Doch leider besaß sie kaum Anspruch auf das Rudel. Taroxon verbot ihr oft ihre Meinung zu äußern, da er nicht wollte, dass sich Serina einmischte und die Ordnung durcheinander brachte.

Serina liebte ihren Gefährten zu sehr, um ihn zu verletzten. Niemand außer sie selbst wusste, was sie genau an ihm liebte. Sie war in dieser Hinsicht, wie Jurikin es oft bemerkte, wie ein Buch mit sieben Siegeln.

Jurikin hatte immer eine gute Beziehung zu seiner Mutter gehabt. Doch mit jedem neuen Lebensjahr, fand er sie zu weichherzig. In seinen Augen versteckte sich seine Mutter hinter dem Schatten seines Vaters, doch in Wirklichkeit tat sie dies nicht.

„Nun, ich dachte ich könnte meinen Sohn richtig verabschieden, bevor er in den Weiten der Welt spazieren geht“, sagte Serina mit belustigter Stimme.

Jurikin konnte es nicht leiden, wenn seine Mutter ihn so ansprach. „Lass das und mach dich nicht lustig über mich. Ich weiß, dass du besser bist als ich, aber hättest du mich nicht einfach in Ruhe lassen können und wie die anderen verabschiedet?“ Ihm passte es gar nicht, dass sich seine Mutter in sein Training eingemischt hatte.

Serina seufze. „Ich wollte dich doch nicht verärgern, Jurikin, sondern dir eine Freude bereiten. Ich weiß doch, wie sehr du dich anstrengst. Und da dachte ich mir...“ „Du denkst zu viel Mutter“, unterbrach Jurikin Serina.

Diese setzte sich ihm gegenüber hin und blickte zu ihrem Sohn auf. „Mich wundert es, dass du es noch nicht gespürt hast Jurikin“, flüsterte sie zur großen Überraschung ihres Sohnes.

Nun war Jurikin neugierig und er setzte sich ebenfalls hin. „Was sollte ich gespürt haben?“.

Es entstand eine längere Pause, in der man nur das schwere Schnaufen seiner Mutter und das von Jurikin wahrnehmen konnte.

Doch Serina brach das Schweigen nach einer Weile. „Nun ich weiß nicht, ob es stimmt, aber ich glaube die Elementkraft von uns Wölfen schwindet.“

Sofort sprang Jurikin auf. „Was erzählst du denn da? Wenn sie schwindet, dann müssen das schon mehrere Wölfe mitgekriegt haben.“ Er konnte es nicht fassen. Seine Mutter schwafelte etwas vom Verschwinden der Seelenkraft. Wollte sie ihn auf den Arm nehmen? Oder wollte sie ihn damit trösten?

„Ich kann dir das nicht glauben und ich werde es auch nicht! So etwas verschwindet nicht einfach. Nur, weil du älter wirst und deine Fähigkeiten langsam zurückgehen, heißt das noch lange nicht, dass das bei allen so ist!“

Serina hatte mit so einer Reaktion gerechnet. Sie schüttelte nur den Kopf. „Ja ich glaube ich werde wirklich älter. Aber ich wollte dir keine Angst machen, Jurikin. Vergiss es einfach, was ich gesagt habe. Ich wollte dich glücklich verabschieden und nicht, dass wir im Streit gehen.“

Daraufhin beruhigte sich der junge Wolf etwas und setzte sich wieder hin. „Vater würde das nicht dulden, wenn du so etwas erzählst.“

Ja, das wusste Serina genau. Taroxon hätte sie angeknurrt und gesagt, nein, gebrüllt, dass sie ihre Schnauze halten sollte.

„Dennoch“, so fuhr Jurikin fort „heißt es noch lange nicht, dass du auch mir so etwas erzählen sollst. Aber gut. Ich schätze du hast es nur gut gemeint. Normalerweise brauche ich kein Mitleid, aber, wenn es dich so glücklich macht.“

Er stand auf und schmiegte kurz seinen Kopf an den seiner Mutter, wie er es in seinen jungen Jahren immer getan hatte. Er mochte seine Mutter sehr. Sie war immer für ihn da gewesen, wenn er von seinem Bruder und dessen Freunden gequält wurde. Doch sie hielt nie lange zu ihm.

Serina war eine gerechte Mutter und sie liebte nicht nur Jurikin, sondern auch Xin. Sie wollte immer, dass sich die beiden Brüder verstanden, und redete sich häufig ein, dass sie dies auch taten.

Als Jurikin seinen Kopf den seiner Mutter zuwandte, stupste er sie kurz mit der Schnauze an der Seite an. Dies war eine freundschaftliche Geste, die seiner Mutter zeigen sollte, dass er sie nie vergessen wird und, dass er dankbar für ihre Führsorge war.

Nach dieser Geste, schnaubte Jurikin kräftig durch seine Nase aus. Er hatte schon lange nicht mehr seine Zuneigung für jemanden gezeigt, doch er spürte, dass es nicht von Herzen kam. Er wollte, dass seine Mutter aufhörte, ihn mit traurigen Blicken anzusehen.

Dies geschah auch. Serina war zufrieden mit ihrem Sohn und schleckte über seine Schnauze. Doch dieses Mal ließ sich dies Jurikin nicht gefallen. Es war zu viel für ihn.

So ging der stolze Wolf einen Schritt zurück, blickte seine Mutter an und ging anschließend aus der Höhle.

Die Alphawölfin blieb seufzend in der Höhle zurück. Sie wusste, dass sie Jurikin für eine längere Zeit nicht mehr sehen würde. Doch, wie lange diese Zeit war, wusste sie nicht.
 

Jurikin schritt aus der Höhle. Es war höchste Zeit für ihren Aufbruch in die Weiten des Landes Daromi.

Draußen am Kampfplatz warteten schon seine Gefolgsleute und die besten Krieger seines Vaters. Er selbst besaß zehn Jäger, mit denen er immer auf die Jagd ging. Sein Vater gab ihm noch zusätzlich fünf seiner stärksten Jäger und Gefolgsleute.

Jurikin betrachtete sie vom Felsen oberhalb des Platzes aus. Er ließ seinen Blick geduldig über die wartende Menge schweifen, als sein Blick plötzlich den von Inark streifte.

Jurikin schüttelte seinen Kopf und schritt gemütlich den Weg nach unten. Dort angekommen, ging ihm Inark entgegen.

„Was machst du hier? Wieso bist du nicht bei meinem Bruder?“, schoss es aus Jurikin knurrend heraus. Doch sein Gegenüber war davon nicht beeindruckt. Gelangweilt entgegnete Inark: „Ich bin dein persönlicher Babysitter!“

Jurikins Knurren wurde lauter. „Ich brauche dich nicht! Hau ab! Du hast hier nichts verloren!“

Inark legte seinen Kopf etwas schief. „Ich lasse mich nicht von deinem Geknurre beeindrucken. Ich bin auf Geheiß von deinem Vater hier. Er schickt mich, damit ich kontrollieren kann, ob du deine Aufgabe auch wirklich ernst nimmst und auch Erfolg haben wirst.“

>Bestimmt hat ihn mein Bruder vorgeschlagen, so wie ich ihn kenne<, dachte sich Jurikin und diese Vermutung hatte auch etwas Wahres an sich.

„Nun, na gut. Aber komme mir nicht in die Quere. Wenn du dies tust, so hat dein letztes Stündlein geschlagen!“, knurrte Jurikin als Antwort, bevor er sich zu seinem Gefolge umdrehte.

„Gut, sind alle bereit? Dan können wir ja gehen.“

Gesagt, getan. Jurikin rannte vor allen anderen in den Wald. Er blickte kein einziges Mal zurück. Keinen einzigen Gedanken verschwendete er von diesem Moment an, an sein Zuhause. Für ihn zählte die Zukunft, und, dass er erfolgreich zurückkehrte.

So ging der junge Wolf seines Weges, ohne seinem Zuhause nachzutrauern. Er wusste, dass er es längere Zeit nicht mehr sehen würde, doch das kümmerte ihn nicht wirklich. Heimweh kannte er nicht.

Doch tief in seinem Herzen wünschte er sich, dass es nie zu diesem Aufbruch gekommen wäre. Er wünschte sich, das volle Vertrauen seines Vaters gewonnen zu haben und ihn in späteren Jahren herausfordern zu dürfen. Doch so war es nicht gekommen und auch ein Wolf durfte Wünsche haben, egal, wie verbissen sein Herz sein mochte.

So geschah es, dass Jurikin mit zielsicheren Schritten durch den Wald in Richtung Süden rannte, die leisen Pfotengeräusche seiner Begleiter hinter sich.
 

Die insgesamt 17 Wölfe wanderten fünf Tage durch das eigene Gebiet. Dieses war so groß, dass sie erst am sechsten Tag die Markierungen eines fremden Wolfsrudels aufspürten. Sie passierten die Grenzen und befanden sich im Reich eines kleinen Gemischtrudels wieder.

Gemischtrudel gab es viele in diesem Land, doch in diesem gab es meist auch nur normale Wölfe. Elementwölfe entstanden am ehesten, wenn sich auch Elementwölfe zusammen taten. Meistens nahmen die reinen Rudel dies sehr erst.

Doch bei den Gemischtrudeln ist dies anders.

Jurikin blieb nach ein paar Schritten stehen und sandte ein Heulen aus. Dieses wurde nach wenigen Minuten beantwortet.

„Sie sind skeptisch“, sagte ein Wolf hinter ihn.

„Nun, das sollten sie auch sein“, antwortete Jurikin gelassen darauf. >Es sind nur ein paar Wölfe, also keine große Herausforderung für uns.<

Er rannte weiter in den Wald hinein. Dieses Gebiet war nicht so riesig, wie das des nördlichen Finsterniswolfsrudels und so trafen sie sich nach wenigen Stunden mit den anderen Wölfen. Diese kamen ungefähr zu siebt. >Sie sind uns entgegengelaufen. Sie trauen uns wirklich nicht<, schoss es Jurikin durch den Kopf, als er tief in die Augen des Alphawolfes blickte.

„Was wollt ihr in unserem Gebiet, Finsterniswolf?“, knurrte dieser Jurikin entgegen. Soweit es Jurikin sehen konnte, war der Wolf ein Erdwolf. Sein Fell war braun, doch seine Pfoten grün. Dies sind die typischen Farben der Erdwölfe.

>Nun Jurikin mach alles richtig und du hast deinen ersten Erfolg sicher!<, beruhigte der Wolf sich selbst.

„Nun wir wollen es für uns beanspruchen, natürlich! Entweder ihr ergebt euch freiwillig oder wir müssen euch in den Erdboden stampfen“, forderte Jurikin sogleich und musste über seinen Wortwitz lachen.

Nach diesen Wörtern fingen die Wölfe hinter dem fremden Alphawolf zu knurren an und stellten sich in Angriffsposition. Doch deren Alphawolf blieb gelassen und blickte noch tiefer in Jurikins Augen.

Dies machte einen guten Alphawolf aus. Er war für jede Situation gefasst.

„Ich glaube, da kann ich dir nicht weiterhelfen, Jüngling! Wir geben unser Gebiet ungern an euch Finsterniswölfe ab.“

Diese Beleidigung ließ sich Jurikin ungern gefallen. Sofort ging er seinerseits in Angriffsstellung. Seine Begleiter hinter ihm taten es ihm gleich.

„Ich schätze, dass wir dann keine andere Wahl haben, als euch mit Gewalt zu unterwerfen!“

Dieses ganze Gespräch ging sehr schnell. Beide Seiten entschlossen sich für einen Weg und sie machten diese ihrem Gesprächspartner sogleich klar und redeten nicht um den heißen Brei herum.

So geschah es, dass sich alle Finsterniswölfe auf die Mischwölfe warfen. Natürlich waren die Mischwölfe schwächer, doch sie kämpften tapfer. Jurikin schnappte sich sogleich den Alphawolf, der trotz seiner elementaren Kraft Jurikin unterlegen war.

Jurikin wich elegant den Steingeschossen des anderen Wolfes aus und verbiss sich, nach einem weiteren geschickten Ausweichmanövers, in dessen Kehle. Er kratzte am Körper des kleineren und älteren Wolfes. Dieser brach schließlich unter dem Gewicht seines Gegenübers jaulend und blutüberströmt zusammen.

Der Kampf war kurz und gnadenlos. Die Mischwölfe kämpften verbissen, doch es reichte nicht. Von den sieben blieben drei Wölfe übrig. Diese ergaben sich, als sie sahen, wie Jurikin ihren Anführer niederstreckte.

Mit eingezogenen Ruten kamen sie vor Jurikin zum Stehen.

„Seht ihr. So hätte es nicht enden müssen. Aber gut. Geht zu eurem restlichen Rudel und sagt ihnen, dass sich die Weibchen, die Welpen und die Schwachen zum nördlichen Finsternisrudel aufbrechen sollen. Die Starken werden sich uns anschließen.“

Nach diesem Satz drehte sich Jurikin um und trabte weiter. Er wollte nicht länger an diesem Ort bleiben. Es lagen noch viele Rudel vor ihnen, die unterworfen werden mussten.

Mit bedauerndem Blick rannten die drei Wölfe fort, um dem restlichen Rudel die Nachricht zu überbringen.

Jurikin bemerkte kaum, dass wie sich Inark zu ihn gesellte „Saubere Arbeit Jurikin. Mach weiter so und wir sind in ein paar Monaten mit den Rudeln durch.“ Hämisch grinsend ging Inark neben ihm. Jurikin schnaubte als Antwort nur und ging seines Weges.

Die Leichen von den getöteten Wölfen überließen sie den Raben, die sich freudig darauf stürzten.
 

Die Gruppe aus Jägern wanderte weiter nach Süden. Einmal wendeten sie sich nach Osten, um dort die Rudel abzuklappern und dann wieder nach Westen. Insgesamt, nahmen sie 2 Reinrudel und 4 weitere Gemischtrudel ein. Die Reinrudel waren ein Erd- und ein Wasserelementrudel.

Drei dieser Rudel kämpften bitterlich, doch die anderen drei ergaben sich sofort, als sie hörten, wie viele Rudel Jurikin schon eingenommen hatte.

Nicht nur diese unterworfenen Rudel erlitten Verluste, sondern auch in Jurikins Gefolge lichtete sich die Anzahl. Er hatte schon einen Kämpfer verloren, und ein weiterer war verletzt worden.

Doch Jurikin kümmerte dies wenig. Er ging tapfer seines Weges, bis er zu einem weiteren Reinrudel kam.

Dieses Reinrudel war wieder ein Erdelementrudel, die es in dieser Gegend häufig gab.

Dort angekommen, wurden sie vom Alphawolf bereits erwartet. Jurikin war dies ganz recht, da er dann nicht nach dem Rudel suchen musste.

Anders, als die anderen Alphawölfe, war dieser wesentlich größer und schlanker. >Ich schätze mit Flinkheit kann ich hier nicht punkten<, dachte sich Jurikin und trat aus dem Wald.

Der Alphawolf und sein Gefolge taten es ihnen gleich.

Das Erste, was dem Rüden ins Auge stach, war die geringe Anzahl des Feindes. Insgesamt standen fünf Wölfe der fünfundzwanzig von Jurikin gegenüber.

Jurikins Gefolge bekam durch die Jäger der eingenommenen Rudel Zuwachs. Einige unterwarfen sich widerstrebend, andere wiederum hatten nur auf so eine Chance gewartet. So kam es, dass Jurikin nie zu wenig Wölfe um sich hatte.

Lachend umkreisten seine Wölfe die Anderen.

„Gleiches Spiel, gleiche Wahl. Wie sieht es aus Alphawolf? Willst du dich mit deinem mickrigen Gefolge ergeben oder sollten wir euch auslöschen?“, fragte Jurikin grinsend.

Auf dem Gesicht des Alphatieres breitete sich ein Lächeln aus. „Jurikin, Sohn des finsteren Alphawolfes, glaubst du wirklich, wir ergeben uns so einfach? Nur weil wir Erdwölfe sind und somit auch etwas anders aussehen als ihr, heißt es noch lange nicht, dass wir eine Herrschaft wie die deines Vaters dulden werden!“

Knurrend ging der fremde Alphawolf in Angriffsstellung. Jurikin tat es ihm gleich und rief: „Angriff!“

Sofort sprangen die Wölfe auf ihre Opfer los. Doch zur Überraschung von Jurikin, rannten die fünf Wölfe in den Wald davon. >Feiglinge!<, dachte sich Jurikin, doch da hatte er sich geirrt.

Zuerst sah es so aus, als würden sie wegrennen, doch allmählich wurde ihnen allen klar, dass dies Teile eines Plans waren.

Mit der Zeit gesellten sich auch andere Wölfe zu den fünf dazu. Jurikin schnupperte in die Luft, um herauszufinden, wer sie waren und nahm einen vertrauten Geruch wahr. Den von Wasser und Nässe.

Da wurde ihm klar, dass vor ihm ein Flüchtling aus dem Wasserrudel rannte, das er vor ein paar Tagen eingenommen hatte.

>Ah, da hat er sich also versteckt! Mieser kleiner Verräter<, dachte Jurikin mit einem Knurren in der Kehle.

„Inark, siehst du den kleinen Wolf vor dir? Folge ihm und bringe ihn zur Strecke! Ich folge dem Alphawolf.“ Inark nickte nur und lies sich zurückfallen.

Trotz des Zuwachses waren Jurikins Wölfe in der Überzahl.

Zielsicher verfolgte der Finsterniswolf das Alphatier. Als dieser seinen Verfolger bemerkte, schottete er sich von den anderen ab und rannte nach rechts. Jurikin folgte ihm weiterhin. >Na gleich habe ich dich!<.

Jurikin behielt Recht. Schon bald war die Hetzjagd vorbei.

Zielsicher rannte er durch den Wald, als dieser plötzlich endete und er nur durch eine scharfe Bremsung, dem Sturz in einen Abgrund verhindern konnte.

Vor dem geschockten Wolf viel der Boden bergab. Er befand sich über einem 200 Meter tiefen Abhang. Jurikin starrte vor Furcht geweiteten Augen nach unten.

„Ist er... gestürzt?“, fragte sich der Wolf laut.

„Nein das ist er nicht! Er ist ein Erdwolf, du Dummerchen!“ Blitzschnell drehte sich Jurikin um.

Dort, vor ihm auf einem großen Stein, stand Inark und blickte ihn hasserfüllt an.

Sogleich knurrte Jurikin: „Was hast du hier zu suchen? Du solltest doch dem Verräter nachlaufen und ihn zur Strecke bringen!“

Inark schüttelte enttäuscht den Kopf. „Ach Jurikin... Dachtest du wirklich ich bin nur zum Spaß hier? Außerdem möchte ich sehen, wie der Loser abloost.“

Mit diesen Worten sprang Inark vom höher gelegenen Felsen ab und auf Jurikin zu.

Jurikin, der die Situation zu spät erfasste, stand wie versteinert da.

Der Aufprall beider Wolfskörper war so groß, dass Jurikin das Gleichgewicht verlor und mit dem Rücken voran heulend den Abgrund hinunterstürzte.

Das Letzte was der fallende Wolf sah, waren die siegessicher und erfolgreich aufblitzenden Augen Inark´s.

So kam es, dass Jurikin seinem Schicksal entgegenstürzte.
 

~~Verhängnisvolle Jagd Ende~~
 

Wird Jurikin diesen Sturz überleben?

Wieso hat ihn Inark verraten?

Der Sturz....ein Schups ins Schicksal?



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Xenojiiva
2015-07-25T13:41:47+00:00 25.07.2015 15:41
Dämlicher Dreckswolf von Inark.
Am liebsten würd ich den selbst von der Klippe schupsen! (nich das ich Freundin von finsteren Mörderwölfchen bin, aber sowas ist gemein xD)
Unfairer Hund!
Ekelhaft......
Na ja, bevor ich mich noch weiter aufrege geh ich lieber zum nächsten Kapitel.
Von:  KeyblademasterKyuubi
2011-10-30T15:35:48+00:00 30.10.2011 16:35
So
Jetzt hab ichs ENDLICH geschafft das Kapitel durch zu kriegen XD
Ich mach mich gleich ans nächste XD
Von:  Merkur
2011-06-15T16:47:49+00:00 15.06.2011 18:47
Auch im dritten Kapitel ging es ja wieder spannend (und auch blutig XD) zu. Ich finde man merkt, wie sich dein Schreibstil von Kapitel zu Kapitel verbesserst und auch die Rechtschreibfehler werden immer weniger :D

Ganz schön brutal, was da so alles passiert, aber Spannung muss ja auch sein XD Ehrlich gesagt hätte ich anfangs gar nicht erwartet, dass so viel Action vorkommen würde. Ich finde die Kämpfe aber gut beschrieben und in Anbetracht dessen, wie Jurikin erzogen wurde, auch plausibel. Auch wenn mir die anderen Wölfe leid tun X'D

Jetzt interessiert es mich sehr, wie es weiter geht. Ob Inark jetzt wohl Jurikins Platz einnimmt, um dann Xin zu unterstützen, damit er Alphawolf wird? Oder verfolgt er etwa ganz eigene Ziele? Zutrauen würd ichs ihm ja XD Jedenfalls ist auch er meiner Meinung nach ein sehr interessanter Charakter. Auch Serina hast du als treue und fürsorgliche Mutter echt gut beschrieben, wie ich finde. Für sie werden ihre Kinder wohl immer ihre kleinen Welpen bleiben, habe ich den Eindruck ^^

Alles in allem finde ich das Kapitel gut gelungen. Ich freu mich schon auf die restlichen :D

lG Merkur
Von: abgemeldet
2011-01-09T12:52:59+00:00 09.01.2011 13:52
Oh weh, ich habe gerade doch den Jurikin lieb gewonnen und nun sturzt er ab! *zitter* Warum denn das? >/////>
*ich lese mal schnell weiter! Ò .O
Von:  _Moonyasha_
2010-12-16T20:06:09+00:00 16.12.2010 21:06
Wow! Spannend!
Das nenn ich mal ein gelungenes Ende von deinem Kapi. *-*
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie Jurikin diesen Sturz überleben soll!! O.o' *angst*
Des war auch richtig gut, wie du das Einnehmen von den Rudeln beschrieben hast. ^^
Jaa, und es ging wieder blutig zu. XD
Hab mich zwar zuerst etwas erschrocken, als da dorten gestanden ist, dass die Erdwölfe Steinsbrocken nach den anderen werfen, aber dann hab ich mich wieder daran erinnert 'achjaaaa ERDwölfeee' XD

Jou, mach schnell weiter! (Aber ich find eig schon, dass du schnell bist. ;D)
hdgggg...dlieb
deine Moony *wolfsknuddel*

Von:  chibimieze
2010-12-14T20:20:48+00:00 14.12.2010 21:20
Q.Q NEEEIIIINNN!!!
Du kannst doch jetzt net einfach aufhören! Der arme Jurikin hängt jetzt in einem endlosen Fall fest bist du wieder weiterschreibst.
>.< uhhhhh!! Ich würde diesem Inark am besten mit einem Windstoß oder einem Tritt auch von der Klippe kicken!!!
Der ist sowas von unten durch!! (hab ihn zuvor auch schon net gemocht aber jetzt isses Hass)

Bitte Bitte schreib so schnell weiter wie es dir möglich ist.
Ich freue mich schon riesig auf das nächste Kapi ^^
Dieses hast du mal wieder echt super hinbekommen

*megaknuddel*
hdgdl chibi
Von:  Issura
2010-12-12T20:44:43+00:00 12.12.2010 21:44
Ui, das Kapi ist i-wie klasse ;D
Ich mag Jurikins Mutter, blos ihre Einstellung, bei der sie sich einredet, dass Jurikin und Xin sich schon gut verstehen, mag ich nicht. Ich bin der Meinung, eine gute Mutter darf sich da nichts einreden und muss es so sehen, wie es ist, aber irgendwie denke ich mir auch, dass sie ganz genau weiß, dass die beiden nicht miteinander klar kommen ^^
Wie Jurikin zu seiner Mutter steht ist i-wie süß...aber das hat er ja auch nur zum Schein gemacht Q.Q

Ich muss schon sagen, dieses Kapi endet richtig spannend! Hätte nicht gedacht, dass Inark, dieses Schwein, so etwas mieses macht! >.< Da hat ihn bestimmt Xin dazu angestiftet! Darauf verwette ich meinen Pinsel! xD
Also, schreib ja schnell weiter! Freu mich schon darauf, das nächste Kapi beta zu lesen ^^
*umknuddel*
Deine Issu ^^
Von:  _Saliona_
2010-12-12T19:22:18+00:00 12.12.2010 20:22
Yeah neues Kapitel!! :D
Also das gefällt mir echt super! Ist überhaupt nicht langweilig. ^^ Ich fand diese eine Szene mit Jurikins Mutter voll rührend, wo er auch mal eine Gefühlsregung zeigt. *-* Na wenigstens ein Charakter vom Finsternisrudel (außer Jurikin), den ich mag. ^^
Wie du das mit dem Rudelübernehmen und durchs Landziehen beschrieben hast, fand ich echt gut! Müsstest mal eine Karte von Daronia zeichnen, dann kann man sich das alles viel besser vorstellen. ^-^ Ist aber nur so ein Gedanke...
Und dieser Kumpel von Xin ist ein komplettes Arschloch!! >.< Warum ist mir das nicht gleich gekommen, dass da was faul dran ist?? Aber naja so lasse ich mich wenigstens besser überraschen. XD
Bin echt gespannt, wie das ausgeht, hoffentlich fällt er nicht zu lange... und ich habe schon so einen Verdacht, was dann kommt... ^-^ *hehe*
Ein schönes Kapitel, mach nur weiter so und ich freue mich jetzt schon total auf das Nächste! ;D
Hdgggg...dlieb
*knuddel*
Deine Sali ;}
Von:  Rosenmaedchen
2010-12-12T00:20:35+00:00 12.12.2010 01:20
Huhu (:

Erst einmal, vielen lieben Dank fürs Bescheid sagen.
Ich hab mich tierisch gefreut etwas von dir lesen zu können.

Ich mag Jurikins Mutter irgendwie sehr. Sie ist so herzenswarm und will nur das beste für ihre Kinder. So sollten Mütter immer sein^^
Aber was sie da gesagt hat, dass die Kräfte schwinden - ob da echt was dran ist? o:
Das bringt mich gerade sehr ins Grübeln..

Ich find es ziemlich grausam wie Jurikin und seine Begleiter das Mischrudel abschlachten. Die haben mir irgendwie voll leid getan. Ich hab einfach ein zu großes Herz. v.v

Or dieser Typ! Ich hatte recht, dass er nur Ärger macht! Ich hasse ihn! T_T
&! mit Sicherheit war das die Idee von Jurikins Bruder.
Schubst der Jurikin einfach die Klippe runter! ._.
Hoffentlich lebt er noch - oh Gott. Ich muss wissen, was passiert o:
Das ist richtig unfair.

Okay ich warte brav. Auch wenn ich warten hasse. Aber mir gings letztes Jahr mit Praktikum so ähnlich.
Versteh ich also.^^

Ich freu mich schon sehr (:
ganz liebe Grüße (;



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