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Dope

von

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I want you to show me. (I)

13. Kapitel – I want you to show me. (I)
 

Huhuuuuu~ ^-^

Die Abizeit ist meine Ausrede für die lange Wartezeit.

Eeeendlich hab ich das nächste Kapitel fertig. Ich musste es teilen, sonst wäre es zu lang geworden >_< Ich hoffe, ihr habt die ersten Wochen des neuen Jahres gut überstanden :3

Wie ich eben gesehen habe, hab ich ganze 29 Favos auf diese FF ;___; Das ist mein Rekord, deshalb wollte ich diese Info einfach mal loswerden XD Für andere Autoren mag 29 keine große Zahl sein, aber für mich Anfänger schon ^///^ Deswegen ein fettes & liebes Dankeschön an all die Leser~

Es wird auch wieder so einiges passieren~ *grins*

Also, ihr Lieben, viel Spaß mit dem neuen Kapitel^^
 

---
 

Präfektur Aichi, Haus am Meer…
 

Zeros POV
 

Er war gerade aus dem Bad gekommen und lief am Schlafzimmer vorbei, wo Karyu sich auch endlich mal aus dem Bett gequält hatte. Nachdenklich blieb Zero stehen und trat einen Schritt zurück, schaute nur mit dem Kopf ins Zimmer hinein und versuchte unauffällig zu sein. Vielleicht bildete er es sich ja nur ein, aber irgendwie vermutete er langsam Absicht bei Karyu – denn noch nie, seit er ihn kannte, hatte er ihn auch nur halbnackt gesehen.

Er sah zu, wie Karyu sich streckte, aber nicht mal dabei rutschte das Schlafshirt weit genug nach oben, um auch nur einen Zentimeter nackter Haut zu entblößen. Langsam hob Zero eine Augenbraue, während Karyu sich kurz seinen Bauch kratzte und dann zum Kleiderschrank lief. Sie waren ja nun schon seit 3 Tagen hier und hatten alles eingeräumt, auch das, was sie gestern noch extra eingekauft hatten in der angrenzenden Kleinstadt.

Während Karyu im Schrank nach etwas zum Anziehen suchte, schaute Zero ihm dabei zu und dachte, eigentlich unbemerkt zu sein, doch da hatte er sich geirrt.
 

„Michio, kann ich dir irgendwie helfen, oder warum stehst du da so versteckt an der Tür?“, fragte der Vampir beiläufig, woraufhin Zero rot anlief und den Kopf ins Zimmer steckte.

„Nein, alles in Ordnung“, erwiderte er. „Wie…hast du mich denn bemerkt?“, versuchte er abzulenken, weswegen Karyu vom Wühlen aufsah und ihn eher ernst als amüsiert anschaute.

„Das…kann ich eben. Es ist eine Vampir-Eigenschaft. Ich spüre die Anwesenheit von Vampiren und Menschen in einem Radius von etwa 500 Metern…“, erklärte er und wandte den Blick von Zero nicht ab, der ihn mit offenen Mund ansah und dann langsam nickte.

„Oh okay…verstehe…“ Etwas besorgt wurde er von Karyu gemustert, wahrscheinlich weil er etwas abwesend dreinschaute. „Cool…hat sicher seine Vorteile“, fügte er hinzu und lächelte leicht, dann trat er einen Schritt zurück und sah Karyu fragend an. „Wolltest du duschen gehen?“

Langsam nickte der Vampir und runzelte verwirrt die Stirn, aber davon ließ sich Zero nicht beirren. Vielleicht hatte er jetzt eine Chance, Karyu mal mit etwas mehr nackter Haut zu sehen. Kurz überlegte er, ob er gehen sollte und dann unauffällig Karyu beobachten sollte, aber dann fiel ihm ein, dass das wohl nicht so klappen würde, wie er dachte, jetzt, wo er wusste, dass Karyu ihn eh bemerken würde.

Möglichst locker und unbekümmert betrat er das Schlafzimmer und begann, das Bett zu machen, während er Karyu immer wieder einen Blick zuwarf, aber der Vampir tat ihm nicht den Gefallen.

Als wolle er Zero ärgern, zumindest kam es dem Schwarzhaarigen so vor, nahm er sich seine Klamotten und verließ das Zimmer, wobei er Zero ein zuckersüßes Lächeln zuwarf, als wenn er genau wüsste, was in ihm vorging. Nachdem Karyu im Bad verschwunden war, verfinsterte sich Zeros Gesichtsausdruck und beleidigt ließ er das Kopfkissen los, das er gerade hatte aufschütteln wollen. Er verschränkte die Arme und überlegte kurz. Es würde keinen Sinn haben, hier zu warten. Die Chance war vergeben, Karyu würde angezogen wieder aus dem Bad rausspazieren.

Seufzend machte Zero sich daran, sich anzuziehen, dann ging er hinunter in die Küche um ihnen Frühstück zu machen.
 

Zero wollte nicht so weit gehen und die Situation als unbefriedigend bezeichnen, nein. Es war eher das Ungewisse, das ihm Sorgen machte.

Seit sie sich vor 4 Tagen ausgesprochen hatten, damals im Hotel, hatten sie nicht noch mal großartig über ihre Gefühle geredet. Deswegen wusste er auch nicht, woran er nun war. Waren sie jetzt richtig zusammen und führten eine Beziehung? Es kam Zero jedenfalls nicht so vor. Zwar teilten sie sich ein Bett, aber da hörte es auch schon auf.

Als er so drüber nachdachte, hielt er betrübt inne. Der letzte Kuss war auch 2 Tage her. Das war doch deprimierend! Von Liebe konnte da keine Rede sein!

Zero kam ja damit klar, dass Karyu bis jetzt noch nicht die magischen drei Worte ausgesprochen hatte, damit hatte er ja gerechnet. Karyu und über Gefühle reden, das gestaltete sich als Vampir sicherlich schwer. Aus dem Grund hatte der Schwarzhaarige sich ja selbst auch zurück gehalten, die drei Worte auszusprechen, einfach damit er Karyu nicht in Verlegenheit brachte.

Aber so langsam machte er sich immer mehr Gedanken. Verbessert hatte sich überhaupt nichts. Ein wenig begann sich allerdings etwas zu verändern. Zero glaubte auch nicht mehr daran, sich etwas einzubilden. Karyu verhielt sich nicht mehr so wie früher ihm gegenüber. Irgendwas beschäftigte ihn, so vermutete der Schwarzhaarige.

Leider hatte er auch noch nicht so viel Mut und Selbstbewusstsein um seinen Vampir darauf anzusprechen… Es war verzwickt. Und es beschäftigte ihn, hatte er ja sonst auch nicht so viel zu tun.
 

Nach dem Frühstück war Karyu verschwunden, ohne viel zu sagen. Er hatte nur gewunken und gesagt, er müsse etwas erledigen. Super Erklärung. Damit konnte Zero wirklich etwas anfangen. Als die Haustür wieder geschlossen war, hatte er unzufrieden mit den Augen gerollt. So konnte es nicht weitergehen. Ein bisschen ungeliebt fühlte er sich ja schon.

Da draußen recht gutes Wetter war, ging Zero hinaus. Die Sonne schien, es war lediglich ein wenig windig. Er wusste, dass er nicht zu weit vom Haus weggehen durfte, das war gefährlich. So blieb er ganz in der Nähe, immer an der Küste und setzte sich nach einer Weile abseits des Hauses an den recht steinigen Rand des Kliffs, starrte aufs Meer, welches aufgrund des Windes stark in Bewegung war.

Eine Weile saß er so da, während ihm der Wind um die Nase pfiff. Seine Gedanken kamen nicht von Karyu los. Irgendwie hatte Zero das Gefühl, dass der Andere sich von ihm entfernte. Dass er sich sogar verschloss…

Seufzend senkte der Schwarzhaarige den Blick und zog die Knie an, auf die er den Kopf legte. Es bedrückte ihn und er ahnte, dass er so schnell nichts gegen die Situation würde machen können. Er traute sich nicht. Woran das wohl lag? Hatte er Angst vor Karyus Reaktion?
 

Erneut seufzte er leise, und plötzlich fiel ein Schatten auf ihn. Alarmiert hob er den Kopf und sah Sayoko neben sich stehen.

„Du solltest besser aufpassen, was um dich herum geschieht“, meinte sie ruhig und hockte sich zu ihm. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie dann, während er wieder aufs Meer schaute.

Wortlos zuckte er mit den Schultern. So ganz verziehen hatte er ihr noch nicht.

„Wo ist Karyu?“, wollte sie nach einer kurzen Pause wissen.

„Weiß nicht. Irgendwo anders halt…“ //Nur nicht hier…//

„Hm…“ Nachdenklich sah Sayoko auf den Menschen nieder, dann folgte sie seinem Blick und schaute ebenfalls aufs Meer. „Kann ich euch vielleicht helfen?“

Überrascht und verwirrt sah Zero zu ihr. „Du…hast uns doch schon geholfen…mit dem Haus.“

Sayoko lächelte leicht. Aber es war kühl. Innerlich seufzte der Schwarzhaarige. Er durfte nicht vergessen, dass sie ein Vampir war. Und die schienen ja nicht sehr gefühlsbetont zu sein, leider…

„Wie du meinst. Pass jedenfalls auf, was du mit Karyu anstellst“, meinte sie und stand auf.

Verwirrt blinzelte Zero zu ihr auf. „Ich?!“

Sie erwiderte seinen Blick und nickte ausdruckslos. „Ja, genau, du. Du hast ihn schon genug in Schwierigkeiten gebracht, denkst du nicht? Also mach bitte keinen weiteren Ärger. Am besten du gehst zurück ins Haus.“

Mit diesen kühlen Worten drehte sie sich um und hielt auf ihr eigenes Haus zu, während Zero ihr hinterher starrte. Er schluckte hart und senkte langsam den Blick. Sie hatte ja nicht Unrecht…

Er stand auf und machte sich auf den Weg zurück, versuchte, sich nicht zu sehr über Sayoko zu ärgern.
 

Der Wind frischte unvermittelt auf, als Zero gerade die Treppen hoch zur Haustür stieg.

Er blieb stehen und drehte sich um, betrachtete das weite Feld und den dahinter liegenden Wald. Leicht runzelte er die Stirn, als nach kurzer Zeit zwei Gestalten zwischen den Bäumen auftauchten. Kam Karyu zurück? Nein…dazu waren alle beide zu klein.

Da sie auf Sayokos Haus zuhalten zu schienen, drehte Zero sich wieder um. Es hatte ihn nicht weiter zu interessieren.

Plötzlich spürte er einen Luftzug und riss die Augen weit auf, als jemand direkt vor ihm an der Haustür erschien.
 

Zero wurde gepackt und von dem Mann mitgerissen, wenig später wurde er von ihm zu Boden geschleudert, weswegen der Schwarzhaarige schmerzerfüllt keuchte.

„Sieh an, sieh an, was haben wir denn hier?“, säuselte der Unbekannte und blickte auf ihn hinab.

„Das fehlt mir schon seit einer ganzen Weile…ein Mensch~“, gesellte sich eine zweite Stimme hinzu und kurz darauf erschien auch der passende Körper dazu – ein Vampir eindeutig – seine Augen waren von einem durchdringenden, kalten Grün. Und er grinste eiskalt.

„Was denn“, meinte da der blonde Mann neben ihn und grinste ebenfalls kalt. „Der letzte Mensch, den wir hatten, war doch erst vor einer Woche.“ Er lachte amüsiert, während sich der Vampir mit den grünen Augen zu Zero kniete.

Dem Schwarzhaarigen war alles vergangen. Ängstlich schlug sein Herz gegen seine Brust. Es war unglaublich, einfach nicht möglich. Schon wieder. Schon wieder wollten sich irgendwelche Vampire über ihn hermachen!

Tief in seinem Inneren setzte Zero alle seine Hoffnungen in Sayoko. Sie musste doch mitbekommen, dass hier Vampire rumrannten! Konnte sie ihn dann nicht retten? Ihm einmal helfen?
 

Bevor Zero sich aufrappeln konnte, hatte der Vampir mit den grünen Augen eine Hand nach ihm ausgestreckt und strich ihm kalt lächelnd über die Wange, so dass er zusammenzuckte.

„Och, schau mal, wie er Angst hat…“

Der Andere lachte. „Interessant, dass Sayoko ihn nicht schon längst ausgesaugt hat.“

„Ist doch egal“, meinte der Vampir, während er mit den Fingern hinab zu Zeros Hals strich. „Ist mehr für uns drin…“

Jetzt bekam Zero wirklich Panik. Sayoko schien die Vampire und ihn ja zu ignorieren, und Karyu war nicht hier um ihn zu beschützen.

Voller Angst kniff Zero die Augen zusammen und dachte an Karyu. Sollte er das hier wider Erwarten doch überleben, dann würde er seinem Freund alles sagen, was ihn bedrückte. Und dann würden sie glücklich bis an ihr Lebensende werden!

//Karyu! Bitte! Komm zurück!//, dachte er verzweifelt. //Komm zurück…!//
 

Unvermittelt fühlte er den kalten Atem des Vampirs an seiner Wange.

„Sieh dem Unglück in die Augen…“, wisperte eine dunkle Stimme und tatsächlich konnte Zero sich nicht wehren. Langsam öffnete er seine Augen und sah ihn leuchtend grünen Gegenstücke des Vampirs.

Zitternd atmete der Schwarzhaarige aus. Das konnte nicht das Ende sein!

Doch plötzlich verschwand das Gesicht aus seinem Blickfeld und stattdessen sah er nur noch den blauen Himmel. Kurz bevor er den stechenden Schmerz in seinem Hals spürte, fielen ihm die Wolken auf, die herauf gezogen waren. Unzählige Wolken ließen den Himmel ergrauen…
 

Sobald er die spitzen Zähne sich in seine Haut bohren spürte, löste sich ein panischer, schmerzerfüllter Schrei von seinen Lippen, der so schnell nicht endete.
 

Instinktiv versuchte er im ersten Moment den Fremden von sich zu stoßen, aber dieser war hart wie ein Stein, Zero konnte überhaupt nichts machen, konnte sich nicht wehren.

In einem kurzen Moment konnte er ganz genau spüren, wie gierig sich die fremden Lippen gegen seinen Hals pressten und ihm das Blut aussaugten.

Doch dieser Ekel wurde fast sofort wieder vom Schmerz verdrängt, der ihn durchzuckte, woraufhin ein weiterer Schrei erklang.
 

Karyus POV

Ich drehte fast durch. Ich würde sie alle umbringen. Und wenn Sayoko nicht eine gute Ausrede hatte, dann würde ich sie auch umbringen.

Ich hatte mich auf Jagd befunden und gerade endlich ein Opfer gefunden, als ich unvermittelt niesen musste – etwas, dem Aufmerksamkeit gebührte, denn es war mir schon seit Jahren nicht mehr passiert!

Irritiert blieb ich stehen und dachte über den Grund nach, warum man überhaupt nieste. Ich war mir sicher, dass irgendetwas passiert war. Sonst hätte ich nicht geniest.

Aber ich kam zu keinem Schluss und wollte weiter jagen.

Erst als ich wenig später etwas hörte, wusste ich, was mir das Niesen hatte sagen sollen: nicht nur, dass etwas nicht stimmte. Es hatte mir auch sagen sollen, dass mit Michio etwas nicht stimmte. Und wenn etwas mit ihm nicht stimmte, dann hieß das, dass er in Gefahr war.
 

Umgehend hatte ich mich auf den Rückweg gemacht. Da ich mich in dem Wald in der Nähe befand, war ich fast sofort aus dem Wald hinaus und konnte sehen, was los war:

Innerhalb von einer Sekunde hatte sich die Wut aufgestaut. Auf die beiden Knalltüten, die Michio überfielen und auf Sayoko, die eigentlich auf den Kleinen hatten aufpassen sollen.

Meine Aufmerksamkeit lag sodann auf dem einen Vampir, der es tatsächlich wagte, Michios Blut zu trinken. Ich riss die Augen auf und knurrte. Das war überhaupt nicht gut!

Bevor die beiden mich bemerken und angreifen konnten, war ich schon bei ihnen und riss den Dunkelhaarigen von Michio weg. Der Kleine war nur noch zu einem kleinen Aufschrei fähig, dass es mir ins Herz stach. Bewusst war ich mir gar nicht, wie sehr ich in diesem Moment Angst um ihn hatte.

Mit einem Schlag schaltete ich den dunkelhaarigen Vampir, den ich zu Boden gerissen hatte, aus, indem ich sein Herz mit einem gezielten Fausthieb zerdrückte. Oh ja, ich war wütend, und das verlieh mir Kräfte.

Knurrend wandte ich mich zu dem Blonden um, der neben Michio stand und fassungslos auf seinen endgültig toten Kumpel starrte. Wie gotterbärmlich. Die Vampire waren auch nicht mehr das was sie mal waren. Andernfalls hätte dieses Exemplar hier eher auf mich geachtet, als auf den Überrest des Dunkelhaarigen.

Nur am Rande registrierte ich, wie sich Michio auf die Seite gerollt hatte und sich eine Hand auf den Hals drückte, die Augen zusammen gekniffen und leise wimmernd.

Mit einem wütenden Aufschrei stürzte ich mich auf den blonden Vampir, der sodann aus seiner Trance zu erwachen schien und sich gegen mich wehrte.

Wir lieferten uns ein Gerangel, wobei ich ihn immer weiter von Michio weg drängte, nicht, dass wir ihn noch weiter verletzten. Plötzlich hörte ich eine Tür. Sayoko kam.

Endlich.

Aber anstatt sich um Michio zu kümmern, nahm sie sich des blonden Vampirs an und schaffte ihn mir vom Hals. Heute war ihr wohl mehr nach Prügeln zumute.

Sofort rannte ich zurück zu Michio, der immer noch am Boden lag und sich zusammen gerollt hatte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht presste er sich eine bereits blutverschmierte Hand auf den Hals.

Außer Atem kniete ich mich neben ihn. „Karyu…“, keuchte er leise und öffnete schwerfällig die Augen, suchte meinen Blick. Ich beugte mich zu ihm und strich ihm über die Wange. „Es tut so weh…“ Leidend und hilfesuchend schaute er mich an, doch ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte.

„Ich weiß…“, sagte ich nur leise und legte die Arme um ihn, als seine Hände sich erhoben und in meinem Oberteil festkrallten. Ich drückte ihn eng mich, hatte eine Hand an seinen Kopf gelegt, der sich an meine Brust schmiegte.

Mit wachsender Verzweiflung sah ich mich nach Sayoko um. Was brauchte sie denn so lange?!

„Karyu…?“

„Hm?“ Besorgt senkte ich den Blick auf Michios Haarschopf.

„Warum…brennt es so…?“, wollte er leise wissen und ich strich ihm sachte durchs Haar. Er hatte Schmerzen. Und daran war ich nicht ganz unschuldig.

„Es ist…weil du von einem anderen Vampir gebissen wurdest…Wäre ich es jetzt ein zweites Mal gewesen, hättest du nicht diese Schmerzen“, versuchte ich es ihm zu erklären. „Michio, wir klären das später, ja? Es ist etwas kompliziert.“

Er schluchzte nur leise und drückte sich gegen mich. „Karyu…“

Ich versuchte ihn irgendwie zu beruhigen, strich ihm immer wieder durchs Haar, während ich zu Sayoko sah. „Sayoko! Mach endlich, ich brauch deine Hilfe!“, rief ich ihr zu. Sie hätte den Blonden schon längst erledigt haben können, aber sie spielte mal wieder. Sie spielte viel zu gern…
 

Keine dreißig Sekunden später hatte sie den Vampir tatsächlich endlich erledigt und kam zu uns.

Hilfesuchend schaute ich zu ihr auf, während Michio sich weiterhin an mich klammerte. „Können wir irgendwas für ihn tun?“

Sayoko musterte Michio eine Weile schweigend, dann sah sie zu mir. „Ihn hat vorher schon mal jemand gebissen?“ Erst da fiel mir ein, dass sie ja nicht wusste, dass ich ihn vor einiger Zeit schon mal gebissen hatte…

Ich nickte nur.

„Verstehe…dann sind die Schmerzen sicher stark…“, murmelte sie und sah zum Haus. „Bring ihn erstmal rein…leg ihn auf dem Bett ab, ja? Ich komm sofort nach.“

Etwas skeptisch sah ich sie an, dann hob ich Michio auf die Arme und stand auf.

„Sayoko“, sprach ich sie noch mal an und warf ihr einen ernsten Blick zu. „Kannst du ihm helfen?“, fragte ich noch mal nach. „Können wir seine Schmerzen irgendwie lindern?“

Sie erwiderte meinen Blick ernst, antwortete mir jedoch nicht sofort, sondern zögerte kurz. „…das werden wir sehen“, meinte sie dann nur und schob mich zum Haus.
 

Nicht gerade beruhigt ging ich mit Michio auf den Armen hinein und legte ihn im Schlafzimmer auf dem Bett ab.

Als ich mich aufrichtete um ins Bad zu gehen, ließ er mich nicht los und sah mich aus leicht geöffneten Augen an. „Geh nicht…“

Mitfühlend schaute ich ihn an und setzte mich zu ihm an den Bettrand, betrachtete ihn.

Sein Hals war blutverschmiert, aber die Blutung schien aufgehört zu haben. Erst jetzt, wo es etwas ruhiger war, stieg mir der süße Duft in die Nase. Wie lange hatte ich das schon nicht mehr gerochen… Doch ich riss mich zusammen. Jetzt war wirklich nicht die Zeit an so etwas zu denken.

Glücklicherweise kam in diesem Moment auch schon Sayoko. „Kriegst du das hin, seine Wunde zu versorgen?“, wollte sie wissen und warf einige Utensilien aufs Bett. „Ich muss noch ein Schmerzmittel suchen…“

Ich nickte nur und machte mich gleich an die Arbeit. Ich wühlte einen feuchten Lappen hervor und drückte Michio auf den Rücken, da er sich wieder auf die Seite gedreht hatte. Er verzog das Gesicht und zuckte zusammen, als ich begann, vorsichtig das Blut von seinem Hals zu tupfen. „Tut mir leid…“, entschuldigte ich mich bei ihm. „Geht nicht anders…“

Michio wimmerte nur und presste die Lippen aufeinander. Nachdem alles gereinigt war, nahm ich etwas Verbandszeug und klebte die Verletzung ab.

Als Sayoko zurück kam, beugte sie sich über Michio und sprach ihn an. „Michio, sieh mich an.“

Schwerfällig öffnete er die Augen und sie legte eine Hand auf seine Stirn. War seine Temperatur erhöht? Ich hatte nicht viel Ahnung von Menschen, die beim zweiten Mal von einem anderen Vampir gebissen wurden…ich wusste nicht, wie man diesen Menschen helfen konnte, und wie sich das Gift der Vampire dann auf ihren Körper auswirkte…

Ernst musterte Sayoko ihn. „Wo tut es überall weh?“, wollte sie von ihm wissen und ließ ihn los.

Langsam öffneten sich Michios Lippen. „In meinem Kopf…mein Hals…“ Schwerfällig hob er eine Hand und strich sich über die Brust. „Und hier…“

Er ließ seine Hand wieder sinken und schloss die Augen, während ich ratlos zu Sayoko hoch schaute. Sie seufzte und sah mich an. „Das Gift breitet sich aus…“, murmelte sie und wandte sich dem Nachtschrank zu ihrer Seite zu. Als sie sich wieder zu mir drehte, hielt sie eine Spritze in der Hand. „Wir können es mit diesem Schmerzmittel versuchen. Es ist nicht ganz ohne, aber ein schwächeres würde zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht helfen…“ Sie schob den Ärmel von Michios Sweatshirt hoch und setzte mit der Spritze an. „Leider weiß ich nicht, wann sein Körper darauf reagiert und in wie weit es die Schmerzen lindert…“

Ein leises Stöhnen kam über Michios Lippen, als die Nadel der Spritze sich in seinen Oberarm bohrte. Ich streichelte dem Kleinen über die Wange. „Gleich wird’s dir besser gehen“, versuchte ich ihn zu beruhigen, während Sayoko die Spritze beiseite legte und dann zu mir sah.

„Wir sollten etwas abwarten. Wenn sich in den nächsten 10 bis 15 Minuten nichts ändert, dann müssen wir uns was Anderes einfallen lassen. Außerdem müssen wir auf das Fieber achten…“

„Woher kommt das eigentlich so plötzlich?“, fragte ich nach.

„Das ist das Gift. Sein Körper wehrt sich gegen die Fremdkörper. Gleichzeitig lösen diese auch die Schmerzen aus…“

„Wenn das Fieber das Gift neutralisieren kann, ist es doch nicht so schlimm“, meinte ich, woraufhin Sayoko die Augen verdrehte.

„Karyu, wie lange bist du nun schon auf dieser Welt?! Wenn sein Fieber steigt, bleibt von seinem Gehirn nicht viel übrig!“

Beschwichtigend hob ich die Hände. „Schon gut.“

In diesem Moment öffnete Michio leicht die Augen und sah zu uns. Er zitterte und schien völlig erschöpft. Man sah ihm deutlich an, dass er litt. „Ich…“, fing er leise an und atmete erstmal tief ein. „…es…tut…weh…“, brachte er hervor und ich sah ihn mitfühlend an, strich ihm noch mal über die Wange. „Ich…hab das Gefühl, als wenn…ich gleich keine Luft mehr bekomme…“ Ich sah nicht, wie Sayoko die Stirn runzelte. „Bitte…hilf mir…“

Ich spürte, wie Michios Finger sich in mein Oberteil krallten. Etwas ratlos nagte ich an meiner Unterlippe. Es tat mir weh, ich wollte seine Schmerzen lindern, konnte aber nicht wirklich was für ihn tun.
 

---

tbc~
 

Hm. Ja. Hat sich nichts verändert. Weiterhin zieht Michio den Ärger scheinbar magnetisch an. Wird sich auch in Zukunft nicht ändern, das kann ich schon mal versprechen.

Wie kam das Kapitel bei euch an? *kekse verteil*

bis bald^^
 

Und ein kuscheliges Dankeee~ geht an folgende Hasen:
 

@Asmodina: Ja, ich fand's auch gut, Zero mal ein wenig eifersüchtig werden zu lassen ;) Und bald wird er auch wieder Grund zur Eifersucht haben *megagrins* Denn da wird jemand auftauchen...dessen Namen uns was sagen wird xDD (um es mal so auszudrücken xD)
 

@Sixty69Nine: Tja, das mit dem Kuss..war gemein xD' Aber eigentlich ist Sayoko ganz nett...oder so xD bei Zero hat sie jetzt ihren Ruf weg XD'
 

@Lucel: Happy-End-Fan...?!?!?! O_O'' Ehm...sicher, dass du diese FF weiterhin lesen willst? ._. Bis jetzt ist alles immer noch gut ausgegangen, aber an dieser Stelle darf ich spoilern: Diese FF wird kein Happy-End haben. Es wird auch nicht ultra-traurig und deprimierend enden, aber die Idee, die ich im Moment habe, ist nicht sehr rosig...
 

@Fascination-Street: Jaaa, das war schon etwas gemein mit Sayoko^^;; Aber ich selbst könnte es nie zwischen Karyu und Zero enden lassen, wenn die dann schon mal zusammen sind xD Das Pairing Mensch x Vampir birgt auch immer so schöne viele Probleme...mal sehen, was ich so ausgrabe & miteinbringe~ (Ich will ja nicht, dass es Twilight-mäßig wird ._. Nichts gegen die Bücher, ich liebe sie..aber ich will nichts abkupfern...und btw, den Film zu den Büchern fand ich schlecht ._.')
 

@Temari2011: Ruhe?! xDDD die beiden wissen nicht mal, wie man das Wort schreibt, geschweige denn was es bedeutet xDD die haben nie Ruhe und werden sie nie haben xD' Danke fürs Lob^^
 

@Hizu: Hihi dankeschön für den lieben Kommentar^^ Ich hoffe, dass ich die ganze Problematik auch weiterhin realistisch und glaubhaft rüberbringen kann o.o



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  suzaku_yume
2011-02-09T08:33:50+00:00 09.02.2011 09:33
Oh immer muss Zero leiden ;__;
Aber es ist so interessant, du musst unbedingt schnell weiter schreiben :3

Und Karyu...die treulose Tomate lässt sich erst in letzter Sekunde blicken :P

Aber...so oft wie er jetzt gebissen wurde, muss er da nicht schon selber ein Vampier werden? :D

Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht ~
Von:  Snyder
2011-02-05T01:18:41+00:00 05.02.2011 02:18
BWUAAAHHH NOIIIINNN gemeine Bruchstelle! D:
ick bin gespannt auf den rest :'D
*summ*
Von: abgemeldet
2011-02-04T21:39:07+00:00 04.02.2011 22:39
...>.<
ach herrje... nich?

;)
es muss nich jede geschichte n quietschbuntes ende haben...
manche meiner lieblisten enden echt mies...
ändert aber nix an der tatsache, dass ich offiziell eher auf... nicht soooo schlecht endende stehe ^^

der arme Zero... >.<
wah... der kommt echt immer vom regen in die traufe... -.-
...wie wird man in deiner geschichte eigentlich zum vampir? *hust*

und zu deiner andeutung...
noch jemand zur eifersucht? -.- *nich so toll*
...aber andererseits... jemand bekanntes? *grübel* ^^ *doch gespannt*
Von:  Asmodina
2011-02-04T17:58:16+00:00 04.02.2011 18:58
Oh nö...Karyu...sei nicht so faul;rette ihn!


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