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Schicksalswolf

Die Abenteuer von Anuk
von

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Nächtliche Romantik

Nala sah ihre Freunde an. Cloud machte ein bettelndes Gesicht. Er wollte zwar nicht, dass sie sich unüberlegt in Gefahr stürzt, aber er wollte auch, dass sie mit ihm geht.

Anuk sah ganz normal aus. Ihm war es egal ob sie mit kommt. Er dachte sich, auf einen mehr oder weniger würde es auch nicht mehr an kommen

Yuna und Tidus machten ebenfalls einen bettelnden Eindruck, auch sie wollten Nala gern dabei haben.
 

Und Yuna hatte sich entschieden. „OK. Ich komme mit.“ Sagte sie fest entschlossen. Sie sah Cloud schon wieder ganz verträumt an. „Ich tue das ja fast nur für ihn, aber ein Abenteuer ist ja auch mal etwas Spannendes. Hier in dieser öden Stadt passiert eh nie was.“ dachte sie sich.

„OK. Ein Mitglied mehr in unserer Gruppe. Dann wollen wir mal.“ sagte Cloud. Anuk hob die Augenbrauen, aber niemand bemerkte das. Er dachte: Jetzt kommt die ja doch mit, na egal. Vielleicht ist sie ja auch mal nützlich.“

Sie liefen vorsichtig durch die Stadt und versteckten sich bei jeder Möglichkeit in engen Gassen, hinter Abfallcontainern oder in öffentlichen Gebäuden, wo der Eintritt frei war.

Als sie die Stadt dann endlich verlassen hatten, waren alle erleichtert. Dennoch waren sie noch vorsichtig.
 

Anuk verwandelte sich zurück, denn er konnte sich noch nicht so recht an seinen menschlichen Körper gewöhnen. Er leuchtete kurz auf, so dass man nur noch seine Umrisse erkennen konnte. Diese Umrisse nahmen nun langsam die Gestalt eines Wolfes an. Dann stand wieder der weiße Jungwolf vor den Kids.
 

Nala erschrak: „Wa...was ist das? „Anuk ist ein Wolf, haben wir dir doch vorhin gesagt.“ Meinte Yuna fraglich. Nala kratzte sich lächelnd am Hinterkopf, schloss unverkrampft ihre Augen und sagte: „Ja. Das muss ich in der Aufregung ganz verdrängt haben. Dann sah sich Yuna die Verletzung von Anuk genau an und wurde daraufhin neugierig: „Wie ist das eigentlich mit deiner Verletzung passiert Anuk?“ „Tja“ antwortete Anuk überrascht. Er senkte den Kopf, legte seine Ohren an und erklärte: „Ich bin beim Rennen an einem Drahtzaun hängen geblieben. Und da muss ich mir wohl was aufgerissen haben.“ In Wirklichkeit ist er aber in eine Falle getappt, doch dies war ihm zu peinlich um es zu zugeben.

Tidus machte sich sorgen um Anuk. „Ist es denn noch schlimm?“ wollte er wissen. „Aber nein. Es ist schon gut verheilt.“ Antwortete Anuk ablenkend.

Als sie das geklärt hatten, liefen sie noch ein Stück weiter. Sie liefen durch ein Gerstenfeld, was zwar den Bauern nicht gefallen würde, aber es war der sicherste Ort für die fünf. Außerdem wollte Anuk unbedingt hier entlang. Irgendetwas schien ihm immer den richtigen Weg zu weisen.

Am Ende des Feldes kam ein kleiner Wald, der mit einigen Nadelbäumen, aber hauptsächlich mit Laubbäumen, wie Eichen, Buchen und Kastanien bestückt war. In dieser Gegend gab es sehr viele solcher Wälder. Solche kleinen wie dieser sind allerdings eher eine Seltenheit.
 

In dem nächsten größeren Wald, hörte man Tidus Magen knurren. Er hielt sich seinen Bauch und meckerte: „Ich hab Hunger.“ „Meckere doch nicht wir haben alle Hunger oder?“ Meinte Cloud und sah die anderen fragend an. „Ja.“ bestätigten sie wie aus einem Mund.

Plötzlich blieb Anuk stehen. Die anderen blieben auch stehen und Yuna fragte neugierig: „Was ist los?“ „Ich rieche etwas.“ Anuk streckte seine Nase weit in die Luft und schnupperte kräftig, dann sah er in eine Richtung. Es ist ein Kaninchen. Nein! Wartet!“ Er schnupperte wieder und korrigierte sich: „Es sind 2!“ Die anderen sahen sich an und wussten nicht, was er jetzt vor hatte.

Anuk sagte ihnen, sie sollen hier warten und setzte sich in Bewegung. Langsam setzte er Pfote vor Pfote und schlich sich geduckt an die Kaninchen, die er roch heran. Als er nahe genug war, rannte er schnell wie der Blitz los und jagte sie. Das erste erlegte er im Rennen. Er biss ihm in den Nacken und ließ es einfach liegen.

Dem anderen jagte er noch weiter hinterher und holte es bald ein. Auch diesem Langohr biss er einmal in den Nacken. Er nahm das Kaninchen mit der Schnauze auf und trottete stolz zu dem anderen Kaninchen. Er legte beide nebeneinander, so dass er sie mit dem Maul an den Ohren packen konnte.
 

Als er wieder bei den anderen war, legte er sie vor deren Füßen ab und verwandelte sich wieder in einen Menschen. Er sagte kühl: „Das Essen ist serviert. Alle schauten überrascht auf die zwei Kaninchen. Cloud nahm ein Messer und zog den Kaninchen das Fell ab. Nur Tidus war mit dieser Situation nicht ganz zu frieden. „Und das sollen wir jetzt roh essen?“ Meinte er angeekelt und schluckte, denn bei dem Anblick der rohen Kaninchen, kam ihm die Galle hoch. „Das oder gar nichts.“ Antwortete Cloud, sah ihn an und zuckte mit den Augenbrauen, sowie abwertend mit den Schultern. Dann setzte er sich in das Gras und nahm sich ein Bein von dem Kaninchen. Er biss ab, kaute ganz in Ruhe, schluckte den Bissen herunter und sagte dann einfach so: „Schmeckt doch.“

Nun setzten sich auch Nala, Yuna und Anuk ins Gras und aßen zusammen. Anuk hatte einige Schwierigkeiten mit dem Kauen und meckerte: „Verdammt, wie könnt ihr mit einem solchen Gebiss nur Fleisch essen?“ Tidus antwortete ein gebildet: „Normalerweise essen wir ja Fleisch gekocht oder gebraten, dann ist es auch nicht mehr so zäh.

Kurz darauf sah er, dass von den Kaninchen nicht mehr viel übrig war und merkte, dass es wahrscheinlich vor erst das letzte sein könnte, was er zu Essen bekommt. Also setzte er sich auch zu den anderen und aß nun doch ein Stück des Kaninchens.

Als sie alles auf gegessen hatten, waren sie zwar noch nicht satt, aber zwei Kaninchen sind nun mal keine Mahlzeit für vier Jugendliche und einen Jungwolf. Doch sie setzten ihre Reise trotzdem fort.
 

Nach einem längeren Fußmarsch kamen sie aus dem Wald heraus und liefen durch ein Tal mit kleinen Hügeln. Vor ihnen, in weiter Ferne, etwas weiter links lag jedoch schon wieder ein Wald, rechts am Rande dieses Waldes befand sich ein kleiner hübscher See und noch weiter rechts ging das Hügelige Tal, durch welches die Fünf gerade liefen weiter.

Der See glitzerte in der Sonne und es schwammen einige schneeweiße Schwäne mit Eleganz und Antlitz auf dem Wasser. Wenn über dem See, einige Wildgänse flogen, spiegelten sie sich in dem klaren Wasser des Sees wieder. Das erweckte die Illusion, die Wildgänse würden unter den Schwänen im Wasser tauchen. Oder als Würden die Schwäne auf der Grenze zwischen Himmel und Erde genüsslich und zufrieden ihre Bahnen schwimmen.

Auch die Bäume des Waldes, direkt neben dem See zeigten sich beeindruckend auf der Wasseroberfläche. Durch die sanften Wellen, wurde der Wald zum Leben erweckt und deren Bäume tanzten in einem ruhigen und entspannenden Takt.

Die Fünf bestaunten lange diese Schönheit, die Mutter Natur an diesem Flecken Erde erschaffen hat. Doch sie konnten nicht ewig verweilen, also fragte Nala nach: „Also wohin sollen wir jetzt gehen?“ „Hmmm..... Wir könnten durch den Wald, aber auch weiter durchs Tal.“ Sagte Yuna und Schwenkte ihren Blick von dem Wald zu dem hügeligen Tal.

Wenn man über dieses Tal hinweg sah, konnte man am Horizont ein kleines Gebirge mit grauem Fels und schneebedeckten Spitzen sehen. Durch dieses Gebirge führte ein Pass, der allerdings nicht ganz ungefährlich war, da dort öfters Steinschläge auftraten.
 

Tidus erkannte diese Gegend wieder, denn er war schon mal mit seinen Eltern hier zum Zelten. Doch das verschwieg er, denn er wollte die Verantwortung der Entscheidung nicht tragen. Er befürchtete, dass seine Entscheidung nicht die richtige wäre.

Deshalb behauptete er: „Ich würde sagen, Anuk sollte entscheiden. Er sagt doch er wüsste wie es zur Stadt geht.“ Anuk sah Tidus verwirrt und überrascht an. „Ich habe nicht gesagt, dass ich weiß wohin wir müssen, aber eins ist sicher, irgendetwas weißt mir den Weg. Es ist wie ein Instinkt, wie der innere Kompass der Zugvögel, die nach Süden fliegen. Allerdings muss ich zu geben, dass ich im Moment unsicher bin, wo es lang geht, aber ich würde sagen wir gehen durch den Wald. Dort gibt es bestimmt einige Tiere die ich euch jagen könnte. Aber da es bald dunkel wird, sollten wir am Rand des Waldes, in der Nähe des Sees für heute Rast machen und uns ein kleines Lager bauen.“ sagte Anuk voller Selbstbewusstsein. „OK. Machen wir es so.“ bestimmte Cloud. Tidus hatte auch nichts dagegen, denn er hatte schon wieder Hunger und der Gedanke, dass Anuk ihnen das Abendessen besorgen würde, gefiel ihm sehr gut. Er hatte nämlich gemerkt, dass man auch rohes Fleisch recht gut essen kann. So begaben sie sich zum Wald
 

Als sie dort ankamen, ging gerade die Sonne unter und die Farben der Umgebung verliefen ineinander. Aus Rot wurde Rosa, aus Rosa wurde Lila. Als sich eine Wolke vor die Sonne schob, leuchtete ihr Umriss in einem Farbenspiel aus allen Rottönen. Von Violette bis Orange war alles dabei.

Die Wolke selbst wurde von einem schon sehr dunklen Grau noch dunkler, bis sie direkt vor der Sonne nur noch Schwarz war.

Der See glitzerte ebenfalls in allen Farben und ein kleiner Hügel, hinter dem die Sonne verschwand, wirkte tief schwarz. Von Minute zu Minute verschwand die Sonne mehr und mehr hinter dem schwarzen Hügel und dessen Schatten ragte immer weiter in Richtung Wald und See.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte Tidus unsicher. „Na ein Lagerfeuer.“ meinte Cloud und zuckte mit den Schultern. „Du weißt wohl immer alles besser oder?“ beschwerte sich Tidus und sah Cloud beleidigt an. „Nicht alles, aber im Gegensatz zu dir habe ich in meiner Freizeit Bücher gelesen und nicht vor dem Computer gesessen und Spiele gespielt.“ Sagte Cloud stolz und Hochnäsig. „Da es schon fast dunkel ist, wäre es besser, wir teilen uns auf. Zwei von uns gehen in den Wald und holen Brennholz. Der Rest von uns sucht während dessen schon mal ein paar Steine und bereitet das Lager vor!“ Schlug Anuk vor. „OK.“ Antwortete Yuna mit einem lächeln und einem Augenzwinkern. Dann wendete sie sich an Anuk: „Nala, Tidus und ich bleiben hier und du gehst mit Cloud Holz suchen!“ legte Yuna kurzer Hand fest. Alle waren einverstanden, bis auf Tidus, er würde auch lieber Holz suchen, aber er traute sich nicht ihnen das zu sagen. Also ging Cloud mit Anuk in den Wald.
 

Sie suchten eine Weile nach ab gebrochenen Ästen, aber wenn sie überhaupt etwas in dieser Richtung fanden, waren diese zu klein oder zu nass. Doch irgendwann ging ihnen die Geduld aus und Cloud fing an zu murren: „Also das ätzt mich grad voll an.“
 

Anuk sah ihn verständnisvoll an und antwortete: „Ja, mir geht es auch so.“ „Dann lass uns jetzt einen guten Baum suchen und da einfach etwas ab schneiden.“ Sagte Cloud voller Ungeduld. Anuk war zwar nicht ganz zufrieden damit, aber da er selbst keine Lust mehr hatte hier herum zu laufen, stimmte er Cloud zu und die beiden suchten weiter.

Als sie endlich einen guten Baum fanden, nahm Cloud ein Schwert aus seiner Tasche. Das Schwert war etwa einen Meter lang, sehr breit und vorne Stumpf. Der griff hatte eine ovale Form und war Schwarz mit zwei goldenen Querstreifen.

„Wie willst du denn damit Holz von dem Baum abbekommen?“ fragte Anuk verwundert. Der Baum war schon sehr alt und war deshalb auch ziemlich trocken, also perfektes Feuerholz. Doch er war sehr widerstandsfähig, deshalb zweifelte Anuk daran, dass er den Baum mit diesem Schwert klein bekommt. Cloud wusste es aber wie immer besser. „Warts nur ab.“ antwortete er selbstsicher und streckte seinen Zeigefinger in die Luft. Und er hatte recht, denn er nahm sein Schwert, drückte es an der rechten Seite geschickt nach oben und aus dem einen Schwert wurden zwei, ein dünneres und ein breiteres. Etwa zu ein Drittel und zwei Dritteln geteilt. Das gleiche machte er auch auf der linken Seite. Nun hatte er drei Schwerter, die in etwa gleich breit waren. Er legte zwei weg, nahm eines fest in die Hand und schlug es in Kniehöhe einmal kräftig quer in den Baum, so dass es zirka in der Mitte des Stammes stecken blieb. Dann nahm er das zweite ebenso fest in die Hand und Schlug dieses in Schulterhöhe auch in den Baum. Wieder blieb es in der Mitte des Stammes stecken.
 

Anuk war immer noch nicht so recht überzeugt und sagte recht abwertend: „Und jetzt? Der Baum steht noch.“ „Lass mich nur machen“ bekam er als Antwort und sah sich weiter die Handlungen von Cloud an.

Jetzt nahm er das Mittelstück seines Schwertes in beide Hände und rammte es parallel zu den anderen Schwertern, mit der Spitze in den Baum, jetzt steckte dieses Schwert mit den Schneidekanten nach oben und unten direkt unter dem oberen Schwert komplett im Baum. Die spitze schaute etwa zehn Zentimeter auf der anderen Seite heraus. Dann zog er mit aller Kraft an dem Schwert, so dass es sich nach unten durch den Baum schnitt.

Zum Schluss zog er alle Schwerter wieder heraus. Was nicht immer gleich beim ersten mahl klappte. Anuk lachte, denn manchmal zog er eine ganze weile an den Schwertern.

Aber er schaffte es letztendlich doch, aber das Stück Holz, wollte noch nicht ab. Anuk wollte schon seinen Kommentar dazu geben, aber Cloud bremste ihn, in dem er sagte, er solle sich seinen Kommentar sparen, bis er fertig ist. Dies ließ er sich nicht zweimal sagen, denn er Amüsierte sich prächtig. Doch Cloud ließ das kalt, er wusste, er würde das Stück Holz noch da heraus bekommen.

Er wusste auch wie, und holte Anlauf. Dann rannte er auf den Baum zu und Sprang den Baum an. Mit dem Fuß nach vorne gab er dem Stück Holz einen ordentlichen Tritt und nach einem lauten Kraxen lag das Stück Holz auf dem Waldboden.
 

Jetzt war Anuk etwas beeindruckt, aber das Stück war leider ein bisschen zu groß, also schnitt Cloud es noch in ein paar kleinere Stücke und setzte dann sein Schwert genau andersherum, wie er es auseinander genommen hatte, wieder zusammen.

Dann teilten die zwei sich auf. Cloud suchte noch ein paar solcher Bäume, damit das Feuer nicht gleich nach einer halben Stunde aus geht und Anuk wollte noch etwas zu Essen fangen, was ihm auch gelang. Diesmal sogar mehr als nur zwei Kaninchen.

Auf einer kleinen Lichtung des Waldes hörte er ein genüssliches Grunzen. Er verwandelte sich in einen Wolf, streckte seine Nase weit in die Luft und schnupperte. Er roch ein Wildschwein. Vorsichtig näherte er sich dem Wildschwein, welches sich gerade über einen Strauch Beeren her macht und genüsslich Schmatzte. Die Gelegenheit nutzte er und rannte auf den Keiler zu, dieser versuchte weg zu rennen, doch mit seinem gerade gefülltem Magen war er viel zu langsam und Anuk hatte es schon bald eingeholt und erlegt.

Seine Beute zog er dann zurück zu dem Treffpunkt, den er sich mit Cloud ausgemacht hatte.

In der Zwischenzeit suchten Yuna, Tidus und Nala ein paar Steine. „Hey hier ist ein ganzer Haufen!“ Rief Tidus den Mädchen rüber. „Gut. Dann bring sie zur Feuerstelle“ Rief Yuna zurück.

Die beiden Mädchen gingen zu Tidus rüber um ihm zu helfen. Vorsichtig trugen die beiden einen Stein nach dem anderen an einen geeigneten Ort in der Nähe des Sees. Dort legten sie die Steine in einen Kreis und entfernten das Gras drum herum, damit das Feuer nicht auf die Graßhalme überspringt. Als sie fertig waren kamen Cloud und Anuk wieder aus dem Wald. „Perfektes Timing. Wir sind gerade fertig geworden.“ Sagte Nala mit stolzem Blick. „Eigentlich wären wir früher da gewesen aber Meister Nase hier sagte es geht nach links. Er würde es genau riechen. Und dann sind wir nur im Kreis gelaufen.“ Beschwerte sich Cloud und gab Anuk einen Schubs. Anuk lies sich das nicht gefallen und gab ihm zur Antwort: „Was kann ich dafür, wenn dein Geruch meine Nase so beeinflusst, schließlich standest du ja direkt neben mir.“ Auch Cloud hatte das passende Gegenargument parat: „Ich hab ja gesagt wir müssen nach rechts. Und ohne mir, hätten wir gar kein Holz mit gebracht.“ Sagte er stolz und trug seine Nase ganz weit in der Luft.“ „Na und?“ Fragte Anuk abweisend. „Ohne mich hätte euer Feuer gar nichts genützt, denn dann hättet ihr nicht mal was zu Essen.“ Cloud war beleidigt und entgegnete: „Und wie sollten wir ohne Feuer…“ Er wollte noch mehr sagen aber Yuna bremste ihn. Damit die Sache nicht eskalierte, sagte sie mit strenger Mine: „Nicht meckern, Feuer machen!“ Daraufhin schauten die zwei sich nur rivalisch an. Klar beide waren gleich alt und nebenbei noch die ältesten der Gruppe, deshalb wollte sich jeder auf seine Weise behaupten.
 

Doch schon bald waren alle Streitigkeiten vergessen und als das Feuer an war, hatte Cloud das Wildschwein schon an einem Stab befestigt. Anuk hatte sich in einen Menschen zurück verwandelt und ein Gerüst für den Keiler gebaut. Er nahm zwei Gegabelte Äste und steckte sie in den Boden.

Cloud legte jetzt das Schwein drauf und drehte es ab und zu herum, damit es nicht an brennt. Während dessen lästerten Nala und Yuna über Anuk und Cloud.
 

Yuna fing an: „Ein gutes hat es ja, zwei solche Rivalen zu haben.“ Nala wusste nicht was sie meinte und fragte nach. Da lächelte Yuna und sagte: „Na dann haben wir weniger Arbeit.“ Da musste auch Nala lachen.

Es dauerte nun nicht mehr lange und das Essen war fertig. Sie aßen alle gemeinsam und es dauerte nur Wenige Minuten, dass von dem Schwein nur noch Knochen und Knorpel dran waren. Anuk verwandelte sich in einen Wolf um auch die letzten Reste von den Knochen mit seinen Wolfszähnen ab zu nagen. Manchmal störte es die anderen und Cloud meckerte: „Geht das nicht leiser?“ Doch Anuk ließ sich nicht davon ablenken und knaupelte genüsslich weiter. Nur einen kurzen, unschuldigen Blick warf er Cloud entgegen, bevor er ungestört weiter machte.

“Einer muss Nachtwache halten.“ Meinte Yuna als sie langsam die Müdigkeit überfiel. „Das kann ich machen.“ Antwortete Nala schnell.

„Ich bin sowieso noch nicht müde.“ „OK. Dann sagst du mir Bescheid wenn du müde wirst. Dann übernehme ich die nächste Runde.“ Sagte Cloud und lächelte. „OK. Mach ich.“ Antwortete Nala und lächelte zurück. Und so legten sich alle außer Nala hin und schliefen ein. Sie lagen in Schlafsäcken eingehüllt und im Kreis um das Lagerfeuer, damit jeder etwas wärme ab bekam. Anuk schlief als Wolf, da er sich nicht so recht daran gewöhnen konnte in einem Schlafsack zu schlafen. Außerdem hielt ihn sein Fell so wieso warm, geschweige denn, das überhaupt noch ein Schlafsack für ihn da war.

Nala saß dicht am Lagerfeuer und schaute noch lange in den sternenklaren Nachthimmel. Sie träumte und dachte daran wie sie Cloud am Vormittag zum Ersten mal sah. Plötzlich setzte sich jemand neben sie. Es war Yuna. „Musst du mich so erschrecken?“ Flüsterte sie. „Entschuldigung. Wollte ich nicht“, antwortete Yuna und legte ihre Hand vorsichtig auf Nalas Schulter. „Woran denkst du?“ Fragte sie. „An nichts. Ich kucke nur in den Himmel.“ Antwortete sie abblockend. „Hör mal. Ich kenne doch meine beste Freundin. Du denkst an Cloud, stimmt ´s?“ Nala war überrascht. „Woher weißt du das?“ Fragte sie verblüfft. „Ganz einfach. Ich kann in dir lesen wie in einem Buch. Ich kann praktisch deine Gedanken lesen. Bei dir war es also Liebe auf den ersten Blick?“ Fragte sie und sah sehr sicher aus. „Ja! Und das bedrückt mich sehr. Wie du ja bestimmt auch weißt.“ Sagte Nala und sah traurig ins Lagerfeuer. Sie sah Cloud, wie er ihre Hand hält, sie in seine Arme nimmt.

„Ja. Das weiß ich. Aber weißt du was ich im Gegensatz zu dir gemerkt habe?“ Sagte Yuna und lächelte. „Was?“ Wollte Nala wissen. „Cloud denkt das gleiche über dich.“ Ergänzte Yuna. Nalas Augen wurden groß und fingen an zu funkeln. „Quatsch“ Sagte sie. „Nein. Das stimmt. Sogar Tidus hat es gemerkt und er versteht nun wirklich nicht viel von der menschlichen Mimik.“ Sagte sie kichernd.“ Da hast du recht.“ Meinte Nala und musste auch kichern. „Ich leg mich wieder hin. Viel Spaß noch.“ Wünschte Yuna und stand auf. „Danke, den werde ich haben.“ Antwortet Nala. Dann legte sich Yuna wieder in ihren Schafsack.

Nala wartete ein paar Minuten bis sie sicher war, dass Yuna auch wirklich schlief. Sie stand leise auf um niemanden zu wecken. Sie lief ein bisschen ums Lager. „Man ist die Nachtwache langweilig.“ Beschwerte sie sich leise. Plötzlich hörte sie ein rascheln hinter sich. Sie drehte sich um aber sah niemanden. „Wer ist da?“ Fragte sie ängstlich.

Als sie keine Antwort bekam ging sie zurück zum Lager um Cloud davon zu erzählen. Sie wollte ihn wecken, aber im Licht des Lagerfeuers sah sie, dass er nicht da war. „Jetzt komm raus und hör auf mich zu verarschen!“ Befahl sie mit zittriger Stimme.
 

Sie sah sich um und sah jemanden auf einem Stein sitzen. „Das muss er sein.“ dachte sie und ging auf die Person zu. Nach und nach konnte man aus den Schwarzen Umrissen einer sitzenden Person erkennen wer es war. Tatsächlich saß Cloud auf dem Stein. „Warum bist du wach? Deine Runde hat noch nicht angefangen.“ Fragte Nala verwundert. Doch sie bekam keine Antwort von Cloud. Langsam liefen ihr die Tränen der Angst in die Augen.

Aus Verzweiflung stupste sie Cloud vorsichtig an. Nun zuckte er zusammen. „Was soll das?“ Fragte er gereizt. Damit hatte Nala nicht gerechnet und fing an richtig zu weinen. Warum wusste sie selber nicht. Doch als Cloud sah, dass es Nala war und bemerkte, dass sie weinte, wusste er nicht was er tun sollte.

Aus Reflex nahm er Nala in den Arm, doch diese konnte nicht aufhören zu weinen und drückte sich gegen seine starke Brust. Er streichelte ihr vorsichtig und beruhigend den Rücken.

Yuna schlief nicht mehr wirklich. Sie hatte alles was sich abgespielt hatte mitbekommen. Sie kroch über den Boden und weckte Tidus. „Was ist denn los?“ Fragte er verschlafen und rieb sich die Augen. „Pssst!. Schau mal! Nala und Cloud.“ Flüsterte Yuna zu Tidus der kaum etwas verstand. Er sah zu dem kleinen Hügel wo die beiden standen. „Das ist ja süß.“ Flüsterte er. „Ich glaube das wird für beide ein gutes Ende.“

„Ja hoffe ich. Die beiden sind ein so süßes Paar.“ Flüsterte Yuna zurück. „Komm wir legen uns wieder hin.“ Sagte sie noch. „OK. Aber bleib besser hier. Sonst merken die zwei noch was.“ meinte Tidus. „OK.“ Antwortete Yuna zufrieden und kuschelte sich an Tidus. Sie wusste genau, warum Tidus eigentlich wollte, dass Yuna bei ihm blieb, aber ihr war es auch recht, denn auch die beiden fühlten eine gewisse Anziehung untereinander.

Nala beruhigte sich langsam und wischte sich die Tränen mit ihrem Pulloverärmel weg. „Was sollte das?“ fragte sie Cloud mit verweinter Stimme. „Entschuldigung. Das wollte ich nicht. Ich habe gedacht es wäre jemand anderes.“ Sagte er und wurde ein bisschen rot. Nala konnte das durch den Mondschein gut erkennen, sprach ihn aber nicht darauf an. „Bitte verzeih mir.“ flüsterte er. „Wie könnte ich dir denn nicht verzeihen?“ fragte sie erleichtert und umarmte ihn. Nun kamen ihr Freudentränen. Sie wollte sich die Tränen wegwischen doch Cloud war schneller. Vorsichtig wischte er ihr Träne für Träne weg. „Sollen wir zusammen Nachtwache halten?“ fragte Cloud. „Gerne.“ antwortete Nala und ein Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus. Die beiden liefen zum Lager zurück, setzten sich ins Gras und beobachteten das Feuer. Nach einiger Zeit fing Nala an zu zittern. Cloud brauchte nicht zu fragen, denn er wusste, dass es ziemlich kalt war. Er zog seine Jacke aus und legte sie über Nalas Schultern. „Danke.“ Sagte sie. „Kein Problem“ Antwortete er. „Aber wird dir jetzt nicht kalt?“ Fragte Nala, als sie sah, dass er jetzt nur noch im T-Shirt da saß. „Nein. Mir wird nicht kalt. Deine Wärme wird mich wärmen.“ Sagte Cloud.
 

Nala wusste nicht was sie daraufhin antworten solle und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Mit der Zeit schlief sie ein. Cloud sah sie kurz an und dachte: „Sie ist so süß wenn sie schläft.“
 

Als die Sonne aufging wurde Anuk langsam wach. Er öffnete die Augen und sah, dass das Feuer ausgegangen war und wie sich nur noch eine dünne Rauchseule in die Luft erhob.

Da er Nala und Cloud nicht sah, schaute er sich ein bisschen um. Er sah die beiden auf dem taufeuchten Gras liegen. „Die anderen werden bestimmt hungrig sein.“ Dachte er sich, stand auf, streckte sich ein- zweimal um wach zu werden und zog los um das Frühstück zu fangen.

Später wurde auch Tidus wach. Vorsichtig zog er seinen Arm unter Yunas Kopf weg, doch sie wurde wach. „Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht wecken.“ entschuldigte er sich und sah sie freundlich an. „Nicht so schlimm. Ich war eh schon halb wach.“ Sagte Yuna und streichelte ihm zärtlich über die rechte Wange. Dann sah Tidus zu Nala und Cloud und sagte: „Kuck mal. Die beiden liegen im Gras.“ „Wie süß die beiden aussehen.“ entgegnete Yuna und sah ebenfalls zu den beiden. Tidus wendete seinen Blick ab. „Wo ist Anuk?“ Fragte er. Yuna sah zu der Stelle wo das Gras eine platt gedrückte Wolfsform hatte und ging zu der Stelle wo Anuk schlief. „Er ist in den Wald gegangen.“ Behauptete sie. „Was macht dich da so sicher?“ Wollte Tidus wissen. „Weil seine Pfotenabdrucke in den Wald führen.“ Sagte sie und lächelte ihn an. Tidus schaute nur dumm drein.

Kurz darauf hörten sie ein Rascheln im Gebüsch neben Yuna. Yuna wollte nachsehen, doch Tidus schrie: “Geh da weg!! Wer weiß was das ist!!“

Durch sein Geschrei wurden Cloud und Nala wach.

„Ach komm schon. Es wird schon kein Bär oder so was sein.“ machte sich Yuna über ihn lustig. Plötzlich richtete sich das Wesen auf. Eine große, schwarze Gestalt mit funkelnden roten Augen kam aus dem Gebüsch gesprungen und griff Yuna an.



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