You only see what your Eyes want to see
Ace, Ruffy und Law schnellten herum. Hinter ihnen stand eine in schwarz gekleidete, große Gestalt. Ruffy und Law blickten sich nur verwirrt an, da sie diesen Mann nicht kannten, doch Ace nahm sofort eine verteigende Haltung an. Sein bis vor kurzem noch entspannter Gesichtsausdruck veränderte sich in eine Zornverzerrte Grimasse.
Er knurrte einen Namen, welcher jedoch bei Ruffy und Law die größtmögliche Reaktion beschrieb.
„Drake!“
Der andere lachte nur. Warf seinen Kopf dabei in den Nacken. Ruffy und Law zuckten zusammen und wichen einige Schritte zurück.
„Gut erkannt. So sieht man sich wieder, Portgas D. Ace. Lange nicht gesehen. Wie geht’s denn deiner ach so geliebten White Bay? Ach ja, sie ist ja tot. Das habe ich ja ganz vergessen. Das tut mir Leid…“
Ace verursachte ein undefinierbares Geräusch. Ruffy versteckte sich hinter dem Arzt, welcher ihn leicht umarmte und sich vor den Kleineren stellte.
Drake gab einen verächtlichen Ton von sich.
„Ach, wie niedlich! Der Arzt und der Sohn des Verbrechers! Da geht einem doch das Herz auf! Aber so Leid es mir tut, hat die Weltregierung bzw. das FBI beschlossen, dass ihr niemals zusammen sein könnt, auch wenn das nichts an der Lage ändern würde.“
Drankes Gesichtsausdruck veränderte sich in Sekunden zu einem mitleidigen Lächeln. Seine Tonlage und Betonung verriet Traurigkeit und Bekümmerung. Sein Blick wanderte zu Ace, welcher ihn immer noch anfunkelte, jetzt jedoch eine Augenbraue fragend hob. Was wollte dieser Typ von ihnen? Er hatte doch schon in der Vergangenheit Tausende, wenn nicht sogar Millionen Menschen um die ecke gebracht, warum zögerte er jetzt? Ace verstand die Welt nicht mehr. Was war jetzt los? Er wusste es einfach nicht. Genauso wie damals war er vollkommen hilflos…
„Hör zu, Ace. Ich habe mich geändert! Ich bin nicht mehr der, der ich vor ein paar Jahren war! Ich bin nicht mehr der Drake, den du leider kennen lernen musstest! Wirklich! Ich will euch nur helfen! Mir gefallen die Dinge, die das FBI macht, auch nicht mehr! Ich werde euch drei in Sicherheit bringen, ich werde nicht zu lassen, dass sie euch aus einander bringen!“
Drake trat einen Schritt auf ihn zu, Ace wich einen zurück.
„Lass uns in Ruhe! Warum kannst du uns unser Leben nicht alleine meistern lassen? Warum musst du immer alles Gute zerstören?“
„Aber das tue ich doch gar nicht! Wie ich gerade schon sagte, ich habe mich verändert! Ich mag die Arbeit, die sie mir auf erlegen schon lange nicht mehr! Ich kann euch helfen zu fliehen! Für immer!“
„Wirklich?“
Das war Ruffy. Er war blitzschnell hinter Law hervor getreten, hatte sich etwa einen Meter von Drake aufgestellt und musterte diesen nun mit weit aufgerissenen Augen, welche zu funkeln schienen.
„Ja, aber natürlich! Was glaubst du denn?“
Ruffy lächelte und er drehte sich freudestrahlend zu Law und Ace um, welche immer noch skeptisch drein blickten, glaubten sie Drakes Aussagen noch lange nicht, ließen sich nicht so schnell wie Ruffy täuschen. Nicht von ein paar kleinen, schnell gesagten Lügen. Ace stellte sich neben seinen kleinen Bruder.
„Nichts als Lügen, Drake! Nichts als Lügen entstammen deinem Mund! Jedes Mal, wenn du etwas sagst, lügst du! Genauso wie damals!
Du hast mir versprochen, dass es ein Versehen gewesen war.
Du hast mir versprochen, dass es dir mehr als Leid tut.
Du hast mir versprochen, nie wieder so etwas zu tun.
Du hast mir versprochen, nie wieder so mit den Gefühlen eines Liebenden zu spielen.
Doch hast du alle deine unzähligen Versprechen gebrochen! Nichts, von dem, was du je zu mir oder zu anderen gesagt hast, ist wahr! Nicht ist die Wahrheit! Nichts!“
Drake schien diese Aussage Aces’ nicht gerade zu erschüttern. Klar, er wusste ganz genau, dass dies die volle Wahrheit war, welche Ace gerade preisgegeben hatte. Er hatte seine Taten nie bereut, geschweige denn die vielen Entschuldigungen oder Wiedergutmachungen je ernst gemeint. Er liebte es einfach, diese armen, hilflosen Leute leiden zu sehen. Und das würde sich nie ändern. Bereit, zu kämpfen, stellte sich Drake in eine standhafte und abwartende Haltung, bereit, sofort und mit hoher Agilität zu reagieren, falls Ace irgendetwas tun sollte. Jedoch war Ruffy der erste, der sich bewegte und etwas bemerkte. Er stellte sich vor seinen großen Bruder und schaute diesen abwartend an….
„Ace, was bildest du dir eigentlich ein? Du hast diesen … Drake doch gehört, er hat sich doch bei uns entschuldigt! Er hat das damals mit deiner Freundin nicht gewollt! Du hast das doch gehört! Glaubst du ihm etwa nicht?“
…Und Ace rannte geistig mit dem Kopf gegen die Wand. Und das nicht nur einmal.
„Ruffy.“, meinte er, „leicht“ aggressiv , „dieser Mann vor dir…ist ein Lügner. Er ist ein Betrüger, der für Morde ausgebildet wurde und dies auch noch gerne macht. Verstehst du es nicht? Dieser Mann ist hier, um unter anderem auch dich um zu bringen.“
Ruffy stampfte mit dem Fuß auf.
„Ace, das ist doch vollkommen behämmert! Menschen können sich doch ändern! Ich war auch mal ganz fies und habe dein Kuscheltuch auseinander gerissen, da warst du auch ganz, ganz wütend. Aber später hast du gesagt, dass das alles doch gar nicht so schlimm sei! Das versteh ich nicht Ace! Warum ist das hier anders?“
Ace stöhnte. Diese Geschichte mit seinem Kuscheltuch war doch schon Jahre her. Er hätte nicht gedacht, dass sich Ruffy daran noch erinnerte. Schnell versuchte er an der Situation noch das zu retten, was zu retten war. Er wollte zum Wort ansetzen, doch wurde er gleich von Drake abgewürgt.
„Der Kleine hat Recht, Ace. Ich habe mich, wie ich eben schon sagte, verändert. Ich bin nicht mehr der von damals! Glaub mir doch! Und … um es euch zu beweisen, habe ich … ja genau, ich werde euch zu mir nach Hause einladen! Was haltet ihr davon?
…
Ach, ich weiß ganz genau, was ihr sagen wollt! Euer überschwänglicher Dank ist nicht nötig! Nein, wirklich nicht!“
Man konnte förmlich die Schweißperlen sehen, welche von Drakes Kopf absprangen.
Law und Ace sahen sich an, hoben beide eine Augenbraue, zweifelnd.
Doch Ruffy konnte auch diese Lüge nicht von der Wahrheit unterscheiden.
„Klar kommen wir mit!“
----------------------------------------- halbe Stunde später--------------------------------
„Wessen Idee war es doch gleich, dass wir mit ihm mitgehen?“
Genervt zerrte Ace leicht an der Eisen Kette, welche sein Bein zierte. Er schaute zu Ruffy, welcher Schuld bewusst dreinblickte, erwiderte daraufhin nichts. Wie vom Blitz getroffen sprang Ace auf, schüttelte Ruffy hin und her.
„WIE?T DU EIGENTLICH, WAS DU GETAN HAST?! WÄREN WIR DRAKE NICHT GEFOLGT, WÄREST DU NICHT AUF SEINE DRECKIGEN LÜGEN HEREIN GEFALLEN , WÜRDE ES UNS JETZT NOCH GUT GEHEN! VERSTEHST DU? DANN WÜRDEN WIR UNS JETZT NICHT IN SO EINER SITUATION WIEDERFINDEN!!!“
„DA KÖNNEN WIR JETZT ABER AUCH NICHTS MEHR DRAN ÄNDERN!
…“
„HALTET DOCH EINFACH MAL DIE KLAPPE! ICH MUSS NACH DENKEN!“
Das war Law. Ihm ging das ständige Geschreie Aces’ und die Gegenschreie Ruffys’ allmählich auf den Geist. Erschrocken wurde er von den beiden angeschaut, welche jedoch ihre Blicke sofort beschämt auf den Boden richteten.
„Wir müssen erst mal gucken, wie wir hier wieder heraus kommen, verstanden? Streiten könnt ihr dann später! Dieser Drake ist mir nämliche nicht wirklich geheuer, wenn ihr wisst, was ich meine. Wer weiß, was der noch mit uns vorhat! Und dann ist da ja auch noch dieses FBI und die Weltregierung! Echt klasse, super gemacht! Ihr beide! Aber egal, als erstes müssen wir einen Plan schmieden, wie wir hier wegkommen, okay?“
„Das glaub ich weniger, Trafalger Law. Ihr werdet hier nie wieder herauskommen. Das wird der letzte Ort dieser Erde sein, den ihr sehen werdet. Also bereitet euch schon mal auf euren Abschied von allem Weltlichen vor. Viel Zeit habt ihr dazu allerdings nicht mehr. Das tut mir ja auch alles so Leid!“
Verächtlich schaute Drake auf die Gestalten zu seinen Füßen herab, welche nun auch ihn mit ihren Blicken töteten. Law spuckte vor ihm auf den Boden.
„Das was du tust, ist unmenschlich, Drake! Du kannst doch nicht einfach so entscheiden, wer leben soll und wer nicht! Das ist nicht gerecht!“
„Das ist nicht gerecht? Da irrst du dich wohl, Law. Hier habe ich die einstweilige Verfügung der Weltregierung, euch zu beseitigen. Aber ihr habt Glück, es wird wahrscheinlich noch in den Abendnachrichten von euch berichtete werden! Aber auch nur wenn ihr Glück habt! Hahahahaha!“
Drakes Lachen schalte durch die Flure.
„Wer von euch will als erstes Sterben? Freiwillige vor!“
Laws Blick wanderte zu der gegenüberliegenden Steinwand.
„Wie wäre es mit dir, Monkey D. Ruffy?“
Sie hatte die gleiche Farbe wie die Tür.
Die Zellentür wurde aufgeschlossen.
Eisenketten klirrten.
„Auf nimmer Wiedersehen, Monkey D. Ruffy! Vielleicht werden wir uns irgendwann einmal wieder treffen! Was ich allerdings bezweifele! Hahahaha!“
„RUUUUUUUUUUUUUFFFFFFFFFYYYYYY!!!!!!!!!!!!! NEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Draußen war es mittlerweile Nacht geworden.
Es ertönte ein ekliges Geräusch, wie wenn rohes Fleisch auf den Fußboden fällt.
Ace schrie. Stieß einen würgenden Laut aus.
Etwa eine Minute später verstummten auch seine Schreie.
Law spürte, wie er unsanft aus der Zelle gezerrt wurde.
Er wurde auf den verdreckten und verschimmelten Fußboden geworfen.
Die Axt war rot Blut.
Sie tropfte vor Blut.
Drakes Gesicht war Wut verzerrt, als er sie hob.
Law schloss die Augen.
Gleich wäre alles vorbei.
Alles.
Wie viele Sekunden der Minute?
Wie viele Minuten der Stunde?
Wie viele Stunden des Tages?
Wie viele Tage des Jahres?
Wie viele Sterne des Himmels?
Law wusste es nicht.
Was wusste er schon?
Dies war sein Ende.
Für immer.
Immer schneller sauste das Mordinstrument auf ihn herab …
… und Law wachte schweißgebadet aus seinem Alptraum auf.