Darker side of me (first part)
Try- you try to get to know me.
But the one you want, I won't be.
I'm half the man that you think that I have been.
Nun hatte sie es doch geschafft, ihr gutmütiges Wesen hatte sich gänzlich in seine Gedanken eingebrannt. Er konnte nicht mehr schlafen, er fühlte sich zu nichts mehr imstande. Wie weit würde er noch gehen? Nun saß er dort im Regen, geschützt durch einen riesigen Laubbaum, und jeder Gedanke drehte sich nur noch um das Mädchen. „Verdammt!“, zischte er deutlich aufgebrachter als zuvor. Nervös fuhr er sich mit der Hand durch's Haar. Er hatte ihr eindrücklich gesagt, dass sie sich von ihm fernhalten sollte, aber nun.. Er konnte froh darüber sein, dass er am heutigen Tage etwas Ruhe vor ihr hatte, da sie etwas erledigen musste. Aber sonst hatte er sie ständig am Hals. Es war alleine ihre Schuld gewesen, dass er nun immer wieder so unruhig war, immerhin hatte sie sich einfach an seine Fersen geheftet und ließ sich auch in keinster Weise abwimmeln. Er konnte sich aufführen wie das letzte Arschloch, doch sie ließ einfach nicht mit sich reden. Und dabei verstand er ganz und gar nicht, warum sie so sehr an ihm hing. Was versprach sie sich nur davon? Er konnte ihr doch so, oder so nicht das geben was sie wollte. Sie würden nur wieder aneinander geraten und sich streiten. Was würde da schon großartig für sie rausspringen?
„Ich glaube nicht, dass das auf die Dauer gut gehen wird.“, grummelte er leis', während er weiterhin darüber nachdachte was nur daraus werden würde. Er müsste sich wohl sein ganzes Leben vor ihr verstellen, eine andere Wahl blieb ihm nicht. Das Mädchen durfte sich nicht einfach so Stück für Stück in sein Herz einnisten, dort verblieb noch nicht einmal ein Platz für irgendwelche Freundschaften. Er war mit der Zeit so dermaßen abgekühlt, dass selbst Reiji - sein großer Bruder, der ja wohl mehr als jämmerlicher Waschlappen auf zwei Beinen durchgehen konnte - nicht mehr an ihn herankommen konnte. „Wenn er es nicht schafft, dann wird sie erst recht daran scheitern.“, zischte er, und warf eine Hand voll Sand auf die Glut, die wohl das Überbleibsel eines Lagerfeuers darstellen sollte. Er würde seinen Weg ohne sie fortsetzen müssen, aber sie würde ihn finden.. Egal wohin sein Weg ihn auch führen würde.
My- The words are full of nothing.
Still you search for something.
In the moments that I've probably forgotten.
Langsam erhob er sich, die Kälte des Tages schien ihm wenig auszumachen. Er streifte rasch die verstaubte Jacke über seine Arme, und schulterte den Rucksack, den er immerzu bei sich trug. Er blickte noch ein letztes Mal auf die erloschene Feuerstelle, während er sich langsam abwandte und zügig auf einen kleinen Trampelpfad - umringt von Bäumen - zulief. Kaum hatten sich seine Gedanken beruhigt, schon begann er wieder an sie zu denken. Er grummelte. So konnte es einfach nicht weitergehen, er musste sie loswerden, ein für allemal! Sie wusste nicht auf was sie sich dort einlassen würde, wenn sie ihn weiterhin begleiten würde. Er war nicht nur der erbarmungslose, gefühlslose Eisklotz, den er immer vorgab zu sein.. Er war weitaus mehr.. Und er wusste, dass er auf kurz oder lang eine große Gefahr für sie darstellen würde. Sie bohrte erbarmungslos in seinen Erinnerungen herum, sodass er sie schon mehrere Male am liebsten zur Hölle gejagt hätte.
Inside there's someone you don't want to know.
Er durfte sie nicht zu weit an sich heranlassen. Sie würde dadurch jämmerlich zugrunde gehen, und er würde sich ewig Vorwürfe machen.
„Verdammt!“, zischte er lautstark, während er seine Hände in die Hosentaschen steckte und weiterging. Was waren das nur ständig für Gedanken, die er dort hegte? Das konnte und durfte nicht wahr sein.. Wenn sie sich in ihr Verderben stürzte, dann war das nicht sein Problem, aber warum regte ihn das denn trotz dieser Tatsache so auf?
I don't think that you wanna be a part of me.
I don't think you wanna see the deeper, darker side of me.
I don't think that you're ready for reality.
Er stockte, dann seufzte er und blieb endgültig stehen. Erneut fuhr er sich mit der Hand durch's Haar. So konnte das nicht weitergehen, das musste unbedingt ein Ende haben. Er wusste, dass sie nicht gewappnet war für das, was ihr noch bevorstehen würde. Shinji musste unbedingt einen Ausweg aus dieser Situation finden, aber so einfach war die ganze Sache nicht. Sie drang immer mehr zu ihm vor und dieses verdammte Gör nahm dabei noch nicht einmal ein Blatt vor den Mund. Er wusste, dass sie IHN so wollte wie er tatsächlich war, aber insgeheim wusste er das sie vor ihm weglaufen würde, wenn sie wissen würde wie er wirklich war. Und wenn es soweit kommen würde, dann würde sie sich auf ein Spiel mit dem Feuer einlassen.
I- find a sense of satisfaction.
In a one-night stand of passion.
I'm half the man that you think that I have been.
Er wusste, dass er es nicht darauf anlegen würde, er musste dieses Spiel in die nächste Runde bringen, er musste ihr sein wahres Ich offenbaren, so schwer es auch sein würde. Sie musste entscheiden, nicht er. Wenn sie sich auf die Gefahr einlassen würde, dann sollte sie es tun. Auch wenn er wusste, dass sie vermutlich Angst vor dem hegte, was er so sorgfältig versuchte vor ihr zu verstecken. Shinji glaubte wirklich nicht daran, dass es schlau wäre sich gänzlich vor ihr zu offenbaren, doch sie wollte es ja so. Es war nicht sein Problem, dass sie so stur war. „Dann wird es halt so sein.“, sprach er gar heimtückisch zu sich selbst, und ein gehässiges Grinsen schlich sich auf seine Lippen.
Inside there's someone you don't want to know.
Er malte es sich gar nicht erst aus zu was das alles führen könnte, das letzte Mal an dem er sich wirklich vor Jemandem offenbart hat, da kam es zu einer heftigen Schlägerei. Er leugnete nicht, dass er ein Problem mit seinen Aggressionen hatte, aber er wusste ebenso gut das das Mädchen wohl noch einiges einstecken müsste, bevor sie wirklich behaupten konnte, dass sie ihn kannte so wie er wirklich war. Shinji wusste, dass er sie nicht schlagen würde, doch er würde sie dafür garantiert anders verletzen. Ob sie danach noch immer den Mut aufwies ihm weiterhin unter die Augen zu treten war demnach mehr als fraglich.
I don't think that you wanna be a part of me.
I don't think you wanna see the deeper, darker side of me.
I don't think that you're ready for reality.
Ein kurzer Blick galt dem Zifferblatt der Uhr, die locker sein Handgelenk schmückte, ehe er seinen Weg fortsetzte. Bald konnte er die ersten Häuser erblicken, die Stadt war demnach nicht mehr weit entfernt. „Hikari..“, murmelte er leise, und verlor sich bald wieder in seinen Gedanken.. Es würde sicher noch sehr amüsant werden.. Für ihn zumindest..
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So, dass wäre es erst einmal für heute. Wohlgemerkt: Das ist kein Oneshot, auch wenn dies den Anschein macht. Ich werde mindestens noch ein zweites, vielleicht sogar auch noch ein drittes Kapitel schreiben. Wer weiß, wer weiß.. ;) Man darf jedenfalls gespannt sein.
