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Götterhauch

Löwenherz Chroniken III
von

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Am Abend

Marc hatte keinerlei Probleme damit gehabt, Anthony wirklich zum versprochenen Essen zu überreden. Zwar wollte der erschöpfte Junge eigentlich nur noch nach Hause, doch die Aussicht auf etwas zu essen und zu trinken und ein wenig Ablenkung von seinen düsteren Gedanken, war ihm schließlich doch verlockender erschienen und so folgte er dem gut gelaunten und leicht überdrehten Marc in die Innenstadt. Es war offenbar eine Einkaufspassage, die mit Menschen gefüllt war, die hektisch umherliefen oder mit aller Zeit der Welt an den Schaufenstern vorbeischlenderten. Es kam Anthony fast so vor als würden alle Personen abwechselnd jeden Tag entweder ins Einkaufszentrum oder auf diese Straße kommen – es konnte doch gar nicht derart viele Leute in der Stadt geben, dass gleichzeitig so viele Menschen an verschiedenen Orten sein konnten.

Marc führte ihn zu einem Geschäft, das mit Café ausgeschildert war – was selbst in Anthonys Gedanken etwas deutlich anderes als ein Steakrestaurant war. Aber sein Begleiter lächelte ihm nur vielsagend zu und ging hinein.

Anthony folgte ihm und stellte überrascht fest, dass das Café nicht nur voll besetzt war, sondern es tatsächlich Steak zu geben schien – zumindest waren einige der Anwesenden damit beschäftigt, eben jenes zu essen.

Als sein Blick auf den Kellner fiel, der anhand seiner Uniform leicht zu identifizieren war, atmete Anthony unwillkürlich erleichtert aus. Bislang hatte er niemanden in Lanchest gesehen, dessen Haarfarbe ähnlich außergewöhnlich war wie die seine, aber die Haare dieses Kellners waren tatsächlich violett.

Marc zog Anthony mit sich und brachte ihn dazu, sich auf eine der Bänke zu setzen ehe er ihm gegenüber auf einer anderen Platz nahm.

„War das Training anstrengend?“, fragte Marc fürsorglich.

„Uhm, schon irgendwie.“

Dem Jungen etwas von der Stimme zu erzählen hielt er für überflüssig. Möglicherweise war es nichts weiter gewesen, er wollte aber auch gar nicht weiter darüber nachdenken, dennoch versank er wieder in Gedanken. Marc interpretierte das allerdings vollkommen falsch. „Mach dir keine Sorgen, bei Mr. Chandler ist der Unterricht nicht so schlimm. Heather ist da, soweit ich gehört habe, nur ein wenig strenger.“

Anthony verzichtete darauf, ihm zu sagen, dass das Training an sich nicht weiter schlimm gewesen war, sondern ließ ihm einfach in den Glauben und nickte verstehend.

Während sich erneut Schweigen zwischen ihnen ausbreitete, überlegte Anthony, was man wohl mit jemandem sprach, den man kaum kannte. Sollte er ihn nach seiner Familie fragen? Oder war das zu persönlich?

Der Kellner nahm ihm schließlich die Überlegungen ab, als er an ihren Tisch trat. „Willkommen.“

Anthony hob den Blick, um den Mann anzusehen und blinzelte irritiert. Die Augen des Kellners waren tatsächlich so violett wie seine Augen, so etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Aber so interessant dieser Anblick auch war, es wirkte gleichzeitig auch unheimlich und unnatürlich. Besonders als der Kellner lächelte, seine Augen jedoch so kalt wie zuvor blieben. „Was kann ich für dich und deinen Begleiter tun, Marc?“

Also war er offenbar ein Stammgast in diesem Café, das Steak musste wahrlich köstlich sein.

„Wir nehmen beide ein Wasser – oder Anthony?“

Der Angesprochene sah immer noch wie hypnotisiert auf den Kellner und nickte nur geistesabwesend. Dieser Mann kam ihm bekannt vor, er musste ihn irgendwann schon einmal gesehen haben, lediglich die Augen passten nicht in das Bild. Aber die violetten Haare, die eleganten Bewegungen und die majestätische Ausstrahlung war ihm so sehr in seine Erinnerung gebrannt, dass er nur ein wenig tiefer schürfen müsste, um den Namen zu finden, es lag ihm geradezu auf der Zunge.

„... bitte, Ryu.“

Anthony zuckte zusammen, als er den Namen hörte. Natürlich! Das war der Name des Mannes, aber woher kannte er ihn.

„Steaks?“, hakte Ryu nach. „Hast du denn Geld dafür, Marc?“

„Bin ich jemals ohne Geld hier aufgetaucht?“

Der Kellner legte sich einen Finger an seine Lippen, während er so tat als würde er überlegen. Doch schließlich schmunzelte er leicht. „Schon oft genug.“

Marc wirkte über diese Nachricht äußerst verlegen. „Diesmal mein ich es aber ernst.“

Ryu akzeptierte das tatsächlich und ging wieder davon.

„Kommst du wirklich öfter ohne Geld her?“, fragte Anthony neugierig.

Sein Gegenüber nickte, dabei lächelte er wieder so schelmisch wie zuvor, setzte aber zu keiner weiteren Antwort an.

„Aber wofür gibst du dein Geld immer aus?“

„Das ist eine lange Geschichte“, erhielt er als Antwort. „Aber die Kurzfassung ist, dass ich es jemandem schulde und es langsam zurückzahle... aber es ist sehr, sehr viel, das dauert noch eine Weile.“

Anthony fragte sich, wie man jemandem derart viel Geld schulden konnte, aber er fragte besser nicht weiter. Möglicherweise würde er ohnehin keine Antwort bekommen.

„He, darf ich dich was fragen?“

Marcs Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Klar.“

Sein Gegenüber lächelte erleichtert. „Erinnerst du dich an deine Eltern?“

Anthony schüttelte mit dem Kopf, ohne lange darüber nachzudenken. Die letzten Jahre hatte er so oft versucht, sich etwas von früher ins Gedächtnis zu rufen, doch er war immer daran gescheitert. Alles, was vor seiner Zeit im Waisenhaus stattgefunden hatte, war wie ausgelöscht.

„Dann vermisst du sie auch nicht, hm? Ah, ich beneide dich.“

Marc legte den Kopf zurück und blickte gedankenverloren aus dem Fenster hinaus. Anthony dagegen kratzte sich verwirrt an der Schläfe. Sein Gegenüber war wohl der erste, der ihn beneidete, statt ihm Mitleid zu schenken, eine recht angenehme Erfahrung.

„Was ist mit deiner Familie?“, erwiderte er mit einer Gegenfrage. „Magst du sie nicht?“

Sofort richtete Marc seinen Blick wieder auf ihn, er wirkte äußerst amüsiert als ob Anthony eben einen äußerst unterhaltsamen Scherz gemacht hätte. „Du weißt echt nicht, wer meine Familie ist, oder? Kein Wunder, dass du noch Zeit mit mir verbringst.“

Also war Heathers Warnung auf Marcs Familie und nicht auf ihn selbst bezogen gewesen. Es stellte sich für ihn nur noch die Frage, was genau seine Familie tat.

In dem Moment, in dem Anthony das bewusst wurde, fiel ihm auf, dass einige der anderen Gäste ihnen immer wieder argwöhnische Blicke zuwarfen. Bislang hatte er diese auf sein rosa Haar bezogen, doch offenbar galten sie tatsächlich alle Marc.

„Was tut deine Familie denn?“, fragte Anthony, obwohl er sich nicht sicher war, ob er das wirklich wissen wollte.

Marc machte keine Anstalten, etwas zu antworten, stattdessen hob er die Hand und schnippte zweimal mit den Fingern. Anthony wollte gerade fragen, was ihm das sagen sollte, doch schon im nächsten Moment hörte er, wie die Gäste am Tisch hinter ihnen eilig mit etwas zu rascheln begannen – und plötzlich sah er, wie jemand ihm eine Zeitung unter die Nase hielt.

Verdutzt bedankte er sich und nahm sie selbst in die Hand, um sich die Schlagzeile durchzulesen, die seine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Campbell-Gruppe übernimmt Ven-Rail – Mysteriöser Tod in der Firmenriege.

„Campbell... das sind deine Eltern?“

„Meine Eltern, meine Großeltern, meine Onkel, meine Cousins... Also alle, außer ich.“

Anthony neigte den Kopf. „Das verstehe ich nicht... Deine Familie ist reich, also...“

Marc hielt sich eine Hand vor den Mund, um sein Lachen zu verbergen. „Du verstehst wohl wirklich nicht sonderlich viel von der echten Welt, hm? Meine Familie gehört zum organisierten Verbrechen – und ich finde es selbst am Schrägsten, dass ich das in der Öffentlichkeit einfach so sagen kann.“

Anthony konnte auch mit dieser Angabe nicht sonderlich viel anfangen, aber Marcs bitterer Gesichtsausdruck sagte ihm, dass es besser war, nicht weiter nachzufragen, außerdem schien es etwas zu sein, was man eigentlich wissen müsste und er kam sich selbst dumm vor, es nicht zu wissen.

„Mir war das alles zu... na ja, kriminell, ich will weder damit noch mit dem Geld meiner Familie etwas zu tun haben. Die sind also reich – ich bin es nicht.“

„Aber warum redest du jetzt so offen darüber?“, hakte Anthony nach. „Wir kennen uns doch kaum.“

Marc lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich dachte, wir sollten das direkt am Anfang klarstellen, bevor ich dich zu sehr mag.“

Er zwinkerte Anthony zu, worauf dieser sich wieder ein wenig entspannte. So ganz verstand er noch nicht, was das alles für ihn bedeuten würde, falls er sich tatsächlich mit Marc anfreunden würde – aber bislang hielt ihn das nicht davon ab, den Dingen ihren Lauf zu lassen.

So sehr er Heathers Warnung auch schätzte, er würde seine eigenen Erfahrungen bezüglich einer Freundschaft mit Marc machen, schon allein um endlich ein normales Leben führen zu können.
 

Die Karte knisterte unangenehm laut, als Russel sie auseinander faltete und auf der Motorhaube ausbreitete. Vincent verzog sein Gesicht, da er aber im Moment mit Telefonieren beschäftigt war, konnte er seinem Unmut darüber, dass sie sich offenbar verfahren hatten, keinen Ausdruck verleihen.

Russel runzelte seine Stirn. Die Adresse ist korrekt. Aber...

Er warf einen Blick umher, weit und breit war nichts zu sehen, außer die Straße, die sich in beide Richtungen in die Endlosigkeit zu erstrecken schien und jede Menge Sand, Erde und halb verdorrte Pflanzen.

„Mit wem telefoniert er eigentlich dauernd?“

Die leise Stimme neben ihm, ließ Russel zusammenzucken. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass jemand neben ihn getreten war, aber nun wandte er seinen Blick. Er vergaß allzu gern, dass diese jung aussehende Dame neben ihm tatsächlich seit einigen Jahrzehnten seine Reisebegleiterin war. Wenn man sie sich genau ansah, wirkte sie auch nicht wie jemand, der auf Reisen war. Ihr leicht gelocktes, blondes Haar saß immer perfekt, ihr zierlicher Körper war nie ausgemergelt, ihre goldenen Augen nie glanzlos und ihre Fingernägel immer akkurat gestutzt. Manchmal fragte Russel sich, wie sie das machte, aber die meiste Zeit war es ihm inzwischen egal, wenn er ehrlich sein musste.

„Ich schätze mal, es ist immer sein Auftraggeber“, antwortete er auf ihre Frage und sah wieder auf die Karte. „Oder er fragt bei der Auskunft nach dem Weg.“

Er schmunzelte bei seinen Worten, aber die Dame neben ihm schien nicht sonderlich amüsiert zu sein. „Das ist nicht lustig. Vielleicht wird er uns ja in den Rücken fallen...“

Er konnte ihren Argwohn nachvollziehen. Stets achtete Vincent darauf, dass man ihm nicht belauschen konnte während des Telefonats, wandte sogar immer wieder misstrauisch seinen Blick als würde er überprüfen wollen, dass niemand seine Gedanken las.

Russel seufzte leise. „Maryl... kannst du nicht was tun, um dieses Waisenhaus zu finden?“

Ihre Augen verengten sich empört, hastig hob er die Hand, ehe sie loskeifen konnte, wie sie es sonst immer tat, wenn er ihren Zorn erregt hatte. „Schon gut, Prinzessin, tut mir Leid, dass ich gefragt habe.“

Immer noch brodelnd, aber zumindest ein wenig beruhigter begann sie an dem Ring zu spielen, der am Ringfinger ihrer rechten Hand zu sehen war. Ein gelber Edelstein war im Gold eingefasst, er glitzerte bereits und verriet, dass sie Russel am Liebsten mit Steinen beworfen hätte, was keineswegs das erste Mal gewesen wäre.

„Du solltest wirklich netter zu einer Lady sein“, erklang Vincents Stimme plötzlich.

Als Russel zu ihm sah, beobachtete er wie der Detektiv das Handy wieder in seine Tasche gleiten ließ. „Fertig mit Telefonieren?“

Er überging den Ratschlag und wechselte stattdessen das Thema. „Weißt du jetzt vielleicht, wo wir hinmüssen?“

„Selbstverständlich. Ich mache meine Hausaufgaben, im Gegensatz zu dir.“

Russel schnaubte. „Wenn es noch funktionierende Navis geben würde...“

Er beendete den Satz nicht, sondern versank in nostalgische Erinnerungen an eine Zeit, in der GPS noch existiert hatte und ein Navigationsgerät einen überall hinbrachte – selbst an Orte, an die man nicht gehen wollte.

„Was auch immer“, unterbrach Vincent seine Gedanken. „Wir sind gar nicht so weit entfernt – und man erwartet uns dort bereits.“

„Du hast im Heim selbst angerufen?“, fragte Russel perplex.

Gleichgültig zuckte der Detektiv mit den Schultern. „Wie sollte man sonst am besten hinkommen? Wenn man sich verfährt, fragt man die Person, zu der man fahren will.“

„Aber du hast die Leute damit vorgewarnt!“

Russel machte eine ausfallende Handbewegung, die zeigen sollte, wie wenig er von dem hielt, was sein Gegenüber sagte. In Ermangelung seines Schirms, der noch im Auto lag, tippte Vincent ihm gegen die Stirn. „Hattest du etwa wieder vor, dort nachts einzusteigen? Wie wäre es, wenn du mal den legalen Weg gehst? Du bist vielleicht kein Mensch, aber das gibt dir dennoch nicht das Recht, dich über alle Gesetze hinwegzusetzen.“

Unwirsch fegte Russel die Hand beiseite. „Der legale Weg dauert zu lange! Die ganze Sache nimmt ohnehin schon zu viel Zeit in Anspruch, ich-“

Als seine Wut anwuchs, entstand ein heftiger Windstoß, der die Karte erfasste, von der Motorhaube anhob und einige Meter durch die Luft beförderte, ehe sie trudelnd wieder zu Boden stürzte.

Russel, Maryl und Vincent blickten ihr schweigend hinterher. Die angespannte Atmosphäre schwand sofort, statt weiterer Diskussionen gingen sie wortlos auseinander. Maryl und Vincent setzten sich wieder ins Auto, während Russel zuvor noch die Karte aufhob und sie wieder zusammenfaltete. Sein Blick schweifte dabei in die Entfernung. Mit jeder Sekunde, die verging, glaubte er zu spüren, wie sich das Ende dieser Welt näherte.

Doch ehe in diesem Gefühl der Hilflosigkeit vollkommen versank, schüttelte er hastig seinen Kopf, fuhr herum und setzte sich ebenfalls ins Auto. Wenn sie rechtzeitig ankommen würden, könnte er das verhindern, da war er sich sicher.

Vincent startete den Wagen wieder und fuhr weiter, doch Russels Gedanken verloren sich weiterhin in allerlei verschiedene Möglichkeiten, wie seine Begegnung mit dem Gesuchten aussehen könnten.

Das einfache, graue Gebäude vor dem sie schließlich wieder inne hielten wirkte kalt und herzlos, daran änderte auch das Schild nichts, auf dem Peligro Waisenhaus stand. Russel erinnerte sich, dieses Wort schon einmal gehört zu haben, allerdings in einem vollkommen anderen Zusammenhang.

Ist es nicht... spanisch? Ach, wenn ich nur besser aufgepasst hätte damals... argh, ich hasse es, alt zu werden. Ich sehe zu gut aus, um alt zu sein.

Da es schon spät war, vermisste er keinerlei Geräusche, die normalerweise von einem Waisenhaus erwartet wurden, er ging davon aus, dass sie alle bereits im Bett waren oder es zumindest Nachtruhe gab.

Russel wäre am liebsten direkt wieder umgedreht, dieser Ort behagte ihm nicht und er konnte spüren, dass dieser Anthony ohnehin nicht hier war. Selbst wenn seine Macht noch nicht erwacht war, müsste diese aufgrund seines Status derart überquellen, dass sie für ihn spürbar war.

Doch alles, was ihn hier zu erwarten schien, war eine furchteinflößende Aura, die immer wieder kurzzeitig schwand als würde sie versuchen, sich einer Prüfung durch ihn zu entziehen. Dabei lag ihm nichts ferner, da diese Aura sogar ihn frösteln ließ. Sie war so kalt und herzlos wie dieses Gebäude, er wollte gar nicht wissen, wie es wäre, einem solchen Menschen gegenüberzustehen.

Vincent ließ sich allerdings nicht beirren. Er trat direkt an die Tür und klopfte.

Es dauerte nicht lange, bis eine Klappe sich im Holz öffnete und ein misstrauisches Augenpaar darin erschien. „Ja?“

„Mein Name ist Vincent Valentine“ – Russel schmunzelte erneut, als er das hörte und sich dabei einen Mann mit langen, schwarzen Haaren und einem roten Umhang vorstellte – „Ich habe vor kurzem hier angerufen und um einen Termin bei der Heimleitung gebeten.“

„Oh ja, genau.“

Die Klappe wurde wieder geschlossen, dafür wurde die Tür geöffnet und die Besucher hereingebeten. Nur widerwillig folgte Russel dieser Aufforderung, nachdem Vincent und Maryl bereits hineingegangen waren. Der Gang wurde nur notdürftig von blassen Nachtlichtern erhellt, was ihn darin bestätigte, dass die Kinder bereits alle im Bett waren.

Es war eine Frau, die sie hereingelassen hatte, aber Russel war sich sicher, dass dieser Person erst einmal die Menschlichkeit und sämtliche Emotionen entzogen worden waren, ehe sie diesen Job angenommen hatte, jedenfalls blickte sie alle kühl an und die von ihr ausgehende Strenge war auch nicht gerade dafür geeignet, dass man Vertrauen zu ihr fasste.

Zum Glück bin ich kein Waisenkind hier... das muss sehr unangenehm sein.

Die Frau bat die Drei mit sich und führte sie den Gang entlang. Die Bodendielen knarrten bedrohlich unter ihren Füßen, in der Stille kamen sie Russel so laut vor, dass er fürchtete, alle im Haus Schlafenden damit aufzuwecken.

Eine Plakette an der Tür, vor der sie stehenblieben, verriet, dass dies das Büro des Direktors war. Russels Hals schnürte sich zu, er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, so erdrückend war die Aura plötzlich, die er bereits draußen hatte spüren können. Die Quelle musste hinter dieser Tür sitzen, da war er sich absolut sicher.

Er versuchte noch einmal, tief Luft zu holen, ehe die Tür geöffnet wurde und er ins Zentrum der Kälte trat, was auch immer ihn dort erwarten würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  MarySae
2011-09-23T08:40:53+00:00 23.09.2011 10:40
Hmmm, wieder an der besten Stelle aufgehört -_-
Fieß O.o

Ach, Marc wird mir immer sypmathischer ^^
Aber soeiner wie er kann gar nicht in einer Verberecherorganisation arbeiten O.o Das passt einfach nicht!
Dafür ist Marc viel zu nett, fröhlich und hilfsbereit.
Na ja, aber trotzdem lässt er sich gerade zu einem Söldner ausbilden, bei dem das Töten nichts ungewöhnliches ist, wenn ich mir das so recht überlege... O.o
Aber interessant, dass man einfach so aus seiner Familie aussteigen kann ^^'

Auch die anderen Drei scheinen da grade etwas auf der Spur zu sein.
Ich hoffe, dass man endlich was über diesen mysteriösen Direktor herasufindet O.o
Als Kind da wohnen will ich aber wirklich nicht ._. Das klingt mehr als gruselig...

Bin gespannt~
lg, Linami
Von: abgemeldet
2011-07-10T09:40:13+00:00 10.07.2011 11:40
>Ich sehe zu gut aus, um alt zu sein.

Da hat aber einer Selbstbewusstsein! xDDDD

Dieses Kapitel war nun wieder etwas ruhiger. Aber interessant, dass sich Marc und Anthony endlich getroffen haben.
Marc mag ich irgendwie... aber Russel auch und Anthony ja sowieso >o<

Und oh, eine Prinzessin? Schick, schick. Na dann bin ich mal gespannt, was es mit Maryl auf sich hat.

Russels Herumschnuppern bezüglich Anthony gefällt mir ebenso xD
Ich bin gespannt was passiert, wenn sie ihn dann tatsächlich gefunden haben.
Der Junge tut mir jetzt schon leid... ich hoffe, das nichts Schlimmes mit ihm passieren wird ~ aber nun gut, ich habe noch ein paar Kapitel zu lesen...
Von:  sunny12
2011-02-25T13:57:38+00:00 25.02.2011 14:57
Hey!
Ein klasse Kapitel :)
Interessant, was es so über Marc zu wissen gibt. Aber er scheint ja noch irgendwas angestellt zu haben, wenn er jemandem so viel Geld schuldet...
Ich bin ja gespannt, was Vincent, Maryl und Russel erwartet, wenn sie das Büro vom Direktor betreten.
Freu mich also schon auf das nächste Kapitel :)
lg sunny12
Von: abgemeldet
2011-02-24T11:27:33+00:00 24.02.2011 12:27
Dieser Titel klingt ja mal völlig ruhig und "harmlos". :D
Waaah, tut mir Leid, wenn ich immer so auf die Titel eingehe, aber ich mag es, darüber zu spekulieren~

> Marc hatte keinerlei Probleme damit gehabt, Anthony wirklich zum versprochenen Essen zu überreden.
Das glaub ich gerne, Marc könnte mir locker drei Staubsauger, ein Auto und zig Abos aufquatschen. XD

> dass das Café nicht nur voll besetzt war, sondern es tatsächlich Steak zu geben schien
Steak in einem Café? o____Ô
Auf die Erklärung dazu bin ich ja mal gespannt. XD

> aber die Haare dieses Kellners waren tatsächlich violett.
Awwwwwwwwwwwwww~ Allein für seine Haare liebe ich diesen Kellner schon. <3
Teepo: ... -.-"

> Sollte er ihn nach seiner Familie fragen? Oder war das zu persönlich?
Redet über das Wetter. XD
Aber nee, ich kann ihn verstehen. Ich weiß auch nie über was ich mit einem fremden Menschen reden soll. D:

> Das war der Name des Mannes, aber woher kannte er ihn.
Also ich an Tonys Stelle würder verrückt werden. Wenn ich mich nicht an etwas erinnern kann, das ich aber doch kenne, werde ich jedenfalls immer wahnsinnig. >.<"
Und ... der Kellner hat violette Haare und Augen UND heißt auch noch Ryu ... *träum*

> Anthony fragte sich, wie man jemandem derart viel Geld schulden konnte, aber er fragte besser nicht weiter.
Wie im vorherigen Kapi schon gesagt ... dahinter steckt garantiert ein tief sitzendes Geheimnis. Vielleicht sogar etwas düsteres, wenn man ihm sogar geraten hat, sich besser von ihm fernzuhalten. D:

> „Ich dachte, wir sollten das direkt am Anfang klarstellen, bevor ich dich zu sehr mag.“
Gutes Argument. *nick*
Marcs Familie ist also kriminell ...

> als Russel sie auseinander faltete
Yeah! Russel! :D *Fan-Flaggen hin und her schwenk*

> „Maryl... kannst du nicht was tun, um dieses Waisenhaus zu finden?“
Ah, meine "Meryl"~

> Ich sehe zu gut aus, um alt zu sein.
XDDD
Genial. Aber da ist was dran~

> Russel schmunzelte erneut, als er das hörte und sich dabei einen Mann mit langen, schwarzen Haaren und einem roten Umhang vorstellte
Ich liebe solche Anspielungen, vor allem so eindeutige. XD

Ich mag die Stimmung sehr, die zwischen Russel, Maryl und Vincent herrscht, es ist sehr erfrischend es zu lesen. =)
Ich hoffe das Unheil hängt nicht in negativer Weise mit Tony zusammen. D:
Jedenfalls wie immer zwei super Kapitel, so wie ich es von dir gewohnt bin, hehe.
Wie immer bin ich gespannt darauf, wie es weitergehen wird~


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