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Another World

Bleach x Harry Potter (Crossover)
von

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Gleis neundreiviertel


 

Kapitel 5: Gleis neundreiviertel
 

„Kommt schon! Wir müssen uns ein bisschen beeilen!“, drängte ein Junge mit orange-rotem Haar seine zwei Freunde.

„Das ist alles nur Renjis Schuld!“, meinte Rukia und schob ihren Gepäckwagen umständlich vor sich her. Er schlenkerte von links nach rechts und bedrohte dabei des Öfteren andere Menschen, die sich eilig an den Dreien vorbeischoben.

„Ja, ja“, brummelte Renji und versetzte seinem Gepäckwagen einen kräftigen Tritt. „Entschuuuldigung…“
 

Ichigo schlug in Gedanken die Hände über dem Kopf zusammen.

Er und seine beiden Shinigami-Freunde rannten kreuz und quer über den Bahnhof King’s Cross. Ichigo blickte auf die große Uhr, die über ihren Köpfen hang. Es war zehn vor elf.

Das schafften sie nie! Der Zug nach Hogwarts fuhr um punkt elf Uhr ab und bisher hatten die drei das richtige Gleis noch nicht gefunden.
 

Heute Morgen noch war alles so ruhig und gelassen verlaufen. Sie hatten den Tropfenden Kessel pünktlich verlassen und waren in die nächste U-Bahn eingestiegen. Zum Glück hatte Ichigo noch etwas Muggelgeld in seiner Jackentasche gehabt, sonst hätten sie die Fahrt nicht bezahlen können, da sie ihr ganzes Geld ja in Zauberergeld eingetauscht hatten.

Als sie dann an einer U-Bahn Station umsteigen mussten, konnte Ichigo zuerst nicht die richtige Bahnlinie finden, und dann wollte Renji auch noch in ein Bahnhofsgeschäft gehen, weil er im Schaufenster verschiedene Brillenmodelle gesehen hatte. Dadurch hatten sie nicht nur die nächste U-Bahn, sondern auch die übernächste verpasst.
 

„Du Brillen-Freak!“, schimpfte Rukia. „Bist du in der Soul Society jemals während einer Mission einfach in das Brillengeschäft in Rukongai gegangen, nur weil du zufällig daran vorbeikamst?!“

„Das hier kannst du aber auch nicht als normale Mission bezeichnen“, entgegnete Renji genervt.

„Mission bleibt Mission, egal was unsere Aufgabe ist!“, sagte Rukia altklug. „Und egal, wie lange die Mission dauert!“

„Tss…“
 

Schließlich waren sie am Bahnhof King’s Cross mit all ihrem Gepäck angekommen und schon hatte das nächste Problem auf sie gewartet.

„Was zum…?!“ Ichigo hatte auf seine Fahrkarte geblickt um mit Entsetzen festzustellen, dass das Gleis, von dem der Zug aus abfahren würde, Gleis neundreiviertel hieß. In Japan gab es so eine seltsame Gleisnummerierung nicht…

Jedoch gab es sie in England anscheinend auch nicht.

Als die drei sich nämlich bei der Informationsstelle des Bahnhofs erkundigten, wo denn Gleis neundreiviertel lag, zeigte ihnen der Mann am Informationsschalter den Vogel und meinte, er hätte keine Zeit für alberne Spielchen.
 

Und so rannten die drei nun verzweifelt im riesigen Bahnhofsgebäude herum, das fortlaufende Ticken der Uhr immer im Hinterkopf.

„Verdammt“, fluchte Ichigo und wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie bei Gleis neun ankamen. Die drei hielten an und blickten erneut auf die Uhr. Nur noch fünf Minuten!

„Hagrid hätte uns doch nicht verarscht, oder?“, fragte Renji verärgert.

Ichigo seufzte. Nein, das glaubte er auch nicht. Hagrid war doch so nett zu ihnen gewesen, warum hätte er ihnen falsche Tickets geben sollen? Nein, hierfür musste es eine andere Erklärung geben.
 

Hilfesuchend blickten sich die drei um, als sie ein paar bekannte Gesichter in der Menge erblickten.

„Hey, seht mal“, begann Rukia. „Sind das nicht die drei, die Hagrid uns in der Winkelgasse vorgestellt hat?“

„Stimmt, hast Recht“, sagte Ichigo. „Vielleicht wissen die wo’s-“

Er brach jäh ab, als er sah, wie der schwarzhaarige Junge mit seinem Gepäckwagen direkt auf die Wand zwischen Gleis neun und zehn zulief und anschließend darin verschwand.

„Was…?!“

Mit weit aufgerissenen Augen schaute Ichigo auf die Stelle, wo er verschwunden war.

Dem schwarzhaarigen Jungen folgten das Mädchen mit den buschigen Haaren und vier Rotschöpfe.

Ichigo, Renji und Rukia tauschten fragende Blicke aus. War das der Zugang zum Gleis neundreiviertel? Sollten sie etwa auch…?
 

„Na los, wir haben keine andere Wahl“, meinte Ichigo kurzerhand. „Es ist kurz vor elf…“

So stellten sich die drei Freunde hintereinander mit ihren Gepäckwägen auf, Ichigo an der Front. Er atmete noch einmal tief durch, bevor er vorsichtig Anlauf nahm und immer schneller wurde, bis er schließlich einen Meter vor der vermeintlichen Wand war, wo er die Augen schloss. Doch der erwartete Aufprall kam nicht und so öffnete Ichigo seine Augen wieder und fand sich vor einer großen, scharlachroten Dampflok wieder, aus deren Schornstein dicker grauer Rauch stieg, der über dem Bahnsteig hing wie eine zu tief fliegende Gewitterwolke.

Er atmete erleichtert auf, als er die Aufschrift vorne an der Lok sah. Hogwarts Express stand darauf. Sie hatten ihn also doch noch gefunden.
 

Schnell ging Ichigo einen Schritt beiseite, sicherlich würden gleich Renji und Rukia durch die Wand kommen, was auch wenig später der Fall war.

„Puuh, zum Glück hat das geklappt…“, keuchte Rukia froh, während die drei ihre Gepäckwägen schnell irgendwo abstellten und ihr Gepäck in den Zug schleppten. Kaum waren sie eingestiegen, ertönte auch schon ein Pfiff und die Türen hinter ihnen schlossen sich klappernd. Langsam bewegte sich der Zug aus der Bahnhofshalle hinaus.

Ichigo blickte sich im Zug um. Sie konnten hier ja kaum die ganze Fahrt über stehen bleiben, mitten im Weg.

„Kommt, lasst uns ein Abteil suchen“, schlug er schließlich vor und die drei gingen durch die engen Gänge, nach einem leeren Abteil Ausschau haltend. Es dauerte zwar ein wenig, aber letztendlich fanden sie weit hinten im Zug ein freies Abteil für sich.
 

Sie platzierten ihre Koffer auf der Gepäckablage über den Sitzen und Ichigo stellte den Käfig seiner Eule Merlin auf den Platz neben seinem. Rukia und Renji saßen zusammen auf der anderen Sitzbank.

„Na, ist doch ganz gemütlich hier, oder?“, fragte Renji und hüpfte probeweiser im Sitzen ein wenig auf seinem Sitzplatz herum, der federte. „Was denkt ihr, wie lang die Fahrt dauert?“

Ichigo und Rukia zuckten die Schultern.

„Keine Ahnung“, sagte Rukia. „Aber ich hab gelesen, dass die Schule irgendwo in Schottland ist, bei einem kleinen Zaubererdorf namens Hogsmead oder sowas in der Art. Ich denke schon, dass die Fahrt etwas länger dauern wird.“

„Naja“, warf Ichigo ins Gespräch ein. „Wenigstens ist Zugfahren besser als mit Flohpulver zu reisen.“ Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse bei dem Gedanken daran.

Die drei lachten und Rukia holte vorsichtig ihren Knuddelmuff aus ihrer Jackentasche, als plötzlich die Abteiltür aufging.
 

Alle drei Shinigami blickten überrascht zur Tür, in der der schwarzhaarige Junge aus der Winkelgasse stand.

„Hi“, sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. „Ähm, ist bei euch vielleicht noch Platz? Der übrige Zug ist voll…“

Rukia, Renji und Ichigo sahen sich an.

„Klar“, lächelte Rukia schließlich und deutete dem Jungen, sich neben Ichigo hinzusetzen.

„Danke“, sagte er und schleppte seinen Koffer und einen Käfig mit einer Schneeeule ins Abteil. Nachdem auch er alles auf der Gepäckablage verstaut hatte, setzte er sich leise seufzend hin und blickte Renji, Rukia und Ichigo neugierig an.
 

Nach einer peinlichen Stille, meldete sich der Schwarzhaarige zu Wort.

„Also…, tut mir Leid, ich weiß zwar noch, dass ihr zusammen mit Hagrid in der Winkelgasse wart“, begann er und lächelte verlegen. „Aber… eure Namen hab ich leider vergessen.“

„Ach“, sagte Ichigo und schüttelte leicht seinen Kopf. „Halb so wild. Ich bin Ichigo Kurosaki, und das sind Rukia Kuchiki und Renji Abarai“, er deutete auf seine beiden Freunde.

„Und wie war nochmal dein Name?“, fragte Rukia neugierig und legte ihren Kopf schief.

„Oh, Harry“, antwortete der Schwarzhaarige. „Harry Potter.“ Es kam nicht oft vor, dass er nach seinem Namen gefragt wurde. Doch war es ihm keineswegs unangenehm, nein, im Gegenteil. Endlich einmal ein paar Leute, die nichts über ihn wussten. Sobald sie in Hogwarts ankommen würden, würde sich das jedoch ändern, dessen war Harry sich bewusst…
 

„Ah, ja, jetzt erinnere ich mich wieder“, sagte Rukia und runzelte die Stirn. „Aber... warum bist du nicht bei deinen beiden Freunden mit in einem Abteil?“

„Die beiden sind seit diesem Schuljahr Vertrauensschüler“, erklärte Harry seufzend. „Daher müssen sie sich zu Beginn der Fahrt ins Abteil für Vertrauensschüler begeben und anschließend abwechselnd die Gänge kontrollieren.“ Er zuckte die Schultern. „Aber wahrscheinlich werden sie später mal vorbeischauen.“

„Ach so“, lächelte Rukia.
 

„Ihr habt doch gemeint, ihr seid „Spätstarter“ oder sowas, richtig?“, erkundigte sich Harry. „Warum kommt ihr erst jetzt nach Hogwarts? Normalerweise kommt man doch schon mit elf Jahren dorthin.“

„Naja, also, im Grunde war das so“, begann Rukia und überlegte kurz, was sie sagen sollte. „Unsere Eltern wollten, dass wir zuerst eine normale Schulausbildung hinter uns bringen sollten, bevor wir etwas wie Zauberei erlernten. Stimmt doch, oder?“ Sie blickte ihre beiden Freunde fragend an.

Ichigo nickte.

„Ja“, antwortete Renji. „Und dann…“

„Dann wollte uns keine Schule in Japan mehr aufnehmen“, fuhr Ichigo fort und blickte aus dem Fenster. „Weil wir ja schon zu alt waren.“ Draußen vor dem Fenster eilte eine immer grüner werdende Umgebung vorbei. Der Zug hatte London längst hinter sich gelassen.

„So haben wir uns dann für Hogwarts entschlossen, da diese Schule ja angeblich sehr gut sein soll“, erfand Rukia.
 

Harry hörte interessiert zu und nickte. „Aber was macht ihr jetzt?“, wollte er wissen.

„Was meinst du?“, fragte Renji nach und runzelte die Stirn.

„Naja“, begann der Schwarzhaarige. „In welche Klasse werdet ihr gehen?“

„Ach so, wir werden wahrscheinlich zu den Fünftklässlern kommen“, antwortete Rukia. „So hieß es zumindest bisher.“

Harrys Augen weiteten sich. „Wirklich? Ich geh auch in die Fünfte.“

Ichigo drehte sich vom Fenster weg und wandte seinen Blick Harry zu, der sich gerade mit der Hand durchs schwarze Haar fuhr. Auf seiner Stirn war eine leuchtend rote, blitzförmige Narbe erkennbar. Wo er die wohl her hatte, fragte sich Ichigo, der durch seine zahlreichen Kämpfe gegen Hollows und andere Shinigami selbst einige Narben abbekommen hatte, die alle eine eigene Geschichte erzählten.
 

„Was für ein Zufall“, sagte Rukia begeistert.

„Jaah“, lächelte Harry. „Aber ich stell mir das schwierig vor…“

„Was denn?“, fragte Renji.

„Naja, ihr müsst schließlich alles, was ihr verpasst habt, also den Stoff von der ersten bis zur vierten Klasse, und gleichzeitig den neuen Stoff nachholen. Das wird total viel Arbeit sein…“, erklärte Harry.

„Ach so… naja, irgendwie werden wir das schon schaffen“, grinste Rukia zuversichtlich.

Die Stunden vergingen und es wurde Nachmittag. Harry beantwortete alle Fragen, die die drei (hauptsächlich Rukia) stellten; über den Unterricht, das Schloss, die Lehrer, Zauber, und weiteres.

Es klopfte an der Tür, die sogleich aufgeschoben wurde, und davor stand eine Frau mit Grübchen, die einen Wagen vor sich herschob, der mit Süßigkeiten verschiedenster Arten vollbeladen war.

Harry stand auf, ging zur Süßigkeitenfrau und sagte, dass er gerne von allem ein wenig hätte.

Zu Renji und Ichigo, die sich bereits hinter ihm angestellt hatten, sagte er, dass er sie einlud und sie nichts kaufen mussten.
 

Wenig später lagen im ganzen Abteil verstreut dutzende Packungen mit Süßigkeiten.

„Hier, das sind Schokofrösche“, erklärte Harry den dreien und gab jedem eine Packung. „Ihr müsst aufpassen, denn der Schokofrosch, der da drin ist, springt schnell weg.“ Er öffnete sein Päckchen und zog einen braunen Frosch aus Schokolade heraus. „Und das hier sind Bildkarten von berühmten Hexen und Zauberern“, sagte er. „Fast alle sammeln sie.“ Er betrachtete seine Karte. „Ah, seht mal, das ist Gwenog Jones von den Holyhead Harpies.“

„Die Holyhead .. was?“, fragte Renji.

„Holyhead Harpies“, wiederholte Harry. „Sie sind eine Quidditchmannschaft.“

„Quidditch?“, wollte nun Ichigo wissen. Was das wohl sein konnte?

„Jaah, das ist eine Sportart der Zauberer. Etwa so berühmt wie Fußball bei den Muggel“, erklärte der Schwarzhaarige. „Jeder kennt es. Man spielt es auf Besen und…“
 

Kurz erklärte er ihnen die Grundlagen des Quidditch. „Jede Mannschaft hat sieben Spieler. Drei davon heißen Jäger, die werfen sich den sogenannten Quaffel, einen roten Ball, zu und versuchen ihn in einen der gegnerischen Ringe zu werfen und somit zehn Punkte zu erzielen. Jede Mannschaft hat drei Ringe, die sich hoch in der Luft, an Stangen befestigt, befinden. Der Hüter der Mannschaft muss die Ringe beschützen und versuchen, keinen Ball hineinzulassen. Dann sind in jeder Mannschaft noch zwei Treiber, die je einen Schläger in den Händen halten und die sogenannten Klatscher, die von selbst in der Luft herumschießen und versuchen Spieler vom Besen zu hauen, auf die Gegner lenken müssen.“

„Das hört sich ganz schön brutal an, für einen Sport, was?“, meinte Rukia und runzelte die Stirn leicht.

„Naja, es gibt schon immer ein paar Verletzte“, murmelte Harry und dachte daran, dass er nur selten ein Quidditchspiel unverletzt verließ.
 

„Du hast gesagt, jede Mannschaft habe sieben Spieler“, sagte Ichigo. „Das waren aber erst sechs. Was macht der siebte?“

Harry grinste. „Stimmt. Also der siebte Spieler einer jeden Mannschaft ist der Sucher. Er versucht den goldenen Schnatz, einen klitzekleinen, goldenen Ball zu finden und zu fangen, und das vor dem Sucher der gegnerischen Mannschaft. Wer den Schnatz fängt, beendet das Spiel und holt für seine Mannschaft hundertfünfzig Punkte.“

„Wow, also für mich hört sich das nach einem aufregenden Sport an“, verkündete Renji. „Aber auch ziemlich kompliziert.“

„Naja, so kompliziert wie es sich anhört ist es eigentlich gar nicht“, meinte Harry und zuckte die Achseln.
 

„In Hogwarts kann man auch Quidditch spielen, oder?“, erkundigte sich Rukia. „Ich glaube, ich habe davon in Geschichte Hogwarts gelesen…“

„Ja, das stimmt. Aber um in die Mannschaft zu kommen, muss man ziemlich gut fliegen können und richtig gute Spieltechniken draufhaben“, erklärte Harry. „Selbst Schüler, die jahrelang trainiert haben und immer wieder versuchen in die Quidditchmannschaften zu kommen, schaffen dies nicht, weil es fast immer jemanden gibt, der einfach ein Naturtalent ist, und besser ist.“

„Das heißt…?“, fragte Renji mit gerunzelter Stirn.

„Das heißt, dass du, außer du bist ein Naturtalent, kaum eine Chance haben wirst, in eine Mannschaft zu kommen“, sagte Harry. „Das hört sich hart an, aber so ist es nunm-.“

Die Tür zum Abteil wurde plötzlich aufgeschoben.
 

„Hermine!“, sagte Harry freudig, als das Mädchen mit den buschigen, braunen Haaren im Türrahmen erschien.

„Hi, Harry“, lächelte sie. „Das hat vielleicht gedauert, bis ich dich gefunden hab. Oh-“ Sie erblickte Renji, Rukia und Ichigo. „Hallo, euch kenne ich doch noch! Ihr wart doch mit Hagrid zusammen in der Winkelgasse. Ähm, Rukia, Renji und Ichigo, richtig?“, meinte Hermine und die drei Shinigami nickten.

Hermine drehte ihren Kopf zur Seite und sagte: „Los, komm schon rein. Die anderen Abteile sind sowieso schon alle voll, da findest du keinen Platz. Na los.“

Harry sah seine Freundin verwirrt an. Mit wem redete sie da? Ron?
 

Doch anstelle des rothaarigen Jungen tauchte ein kleiner, weißhaariger Junge auf, der nicht gerade erfreut dreinblickte.

„Toushirou!“, rief Ichigo, überrascht den Kommandant der zehnten Kompanie vor sich zu sehen. Dann hatte er in der Winkelgasse doch Toushirou’s Haarschopf gesehen!

„Hitsugaya-taichou!“ Auch Renji und Rukia waren mehr als überrascht. Dass noch ein weiterer Shinigami mit nach Hogwarts gehen würde, hatten sie nicht gewusst.

Toushirou entfuhr ein Stöhnen.

“Oh, ihr kennt euch?”, stellte Hermine erstaunt fest, schob Toushirou ins Abteil und schob die Tür hinter sich wieder zu.

„Jaah, er ist der Kom-“, begann Renji, doch Rukia stieß ihm eilig mit dem Ellenbogen in die Rippen.

„Er ist ein Kumpel von uns, wollte er sagen“, lächelte Rukia gespielt. „Nicht wahr?“

„Oh, ja“, stimmte Renji zu und rieb sich seine Seite.
 

„Und wo bleibt Ron?“, fragte Harry Hermine, die sich gerade neben ihn setzte.

„Ach, der schimpft immer noch mit den Slytherins, die ihm hier“, sie deutete auf Toushirou, „und ein paar anderen Erstklässlern mit Stolperflüchen verzaubert haben.“

„Was heißt hier „andere Erstklässler“?!“, brummte Toushirou und kniff wütend seine Augen zusammen. „Ich bin definitiv kein Erstklässler.“

In diesem Moment öffnete sich die Abteiltür erneut und der rothaarige Ron trat ein. „Denen hab ich’s gegeben“, grinste er. „Gerade erst Drittklässler geworden und denken, sie könnten kleinere schikanieren… Typisch Slytherins eben.“ Er zuckte die Schultern. „Alles klar mit dir, Kleiner?“, fragte er Toushirou und legte ihm eine Hand auf den Kopf.

„Nenn. Mich. Nicht. Kleiner!“, knurrte Toushirou.

Ichigo fing an zu lachen. „Sei doch nicht gleich so zornig, Toushirou“, sagte er und grinste.

„Für dich immer noch Hitsugaya-taichou!“, teilte ihm Toushirou mit und setzte sich auf den Platz neben Rukia.

„Jaja“, grinste Ichigo und fuhr sich durchs orange-rote Haar.
 

„Ah, ihr seid die drei, die Hagrid rumgeführt hat!“, bemerkte Ron und ließ sich neben Hermine nieder. „Die Spätstarter.“

Erneut stellten sich Rukia, Renji und Ichigo allen vor und auch Toushirou teilte ihnen nun mit, wie er hieß.
 

Die Stunden vergingen und die Landschaft draußen versank langsam im Schatten der Dunkelheit während die drei Zauberer und vier Shinigamis die Süßigkeiten aßen, die Harry vorhin gekauft hatte, und über Hogwarts und die verschiedenen Häuser redeten.

„Den Slytherins geht ihr am besten aus dem Weg“, riet ihnen Ron. „Die sind ziemlich fies und naja, düster, wenn ihr wisst was ich meine. Haben alle einen schlechten Charakter und so.“

„Und da Malfoy seit neustem auch Vertrauensschüler ist, denken die, sie können sich alles erlauben“, schimpfte Hermine und schüttelte den Kopf.

„Was?“, Harry riss die Augen auf. „Malfoy? Vertrauensschüler?“ Das konnte nicht stimmen… Malfoy war Harrys Erzfeind. Schon vom ersten Tag an hatte er ihn nicht leiden können und seitdem feinden die beiden sich bei jeder Begegnung gegenseitig an. Vor allem Malfoy hatte nie eine Gelegenheit ausgelassen, Harry oder einen seiner Freunde zu beleidigen. Und dieser Kerl sollte nun Vertrauensschüler sein? Wer das wohl zugelassen hatte…
 

„Oh, ja“, seufzte Hermine. „Haben wir dir das nicht erzählt? Wir konnten es auch kaum glauben, was, Ron?“

Ron nickte und schob sich zornig einen Schokofrosch in den Mund. „Nun kann er Kleinere schikanieren so viel er will und man kann ihn nicht mal dafür bestrafen… Man, wär das toll gewesen, ihn Strafarbeiten schreiben zu lassen und ihm Punkte abzuziehen, aber nein, er muss ja unbedingt auch Vertrauensschüler werden. So musste es ja kommen. Das kotzt mich sowas von an…“, er schob sich einen weiteren Schokofrosch zwischen die Zähne und ballte seine Hand zu einer Faust. „Bestimmt hat sein dämlicher Vater jemanden dafür bezahlt…“

„Dieser Malfoy hört sich ja nach ‘nem unangenehmen Typen an…“, bemerkte Rukia.

„Malfoy…. Hey, Renji, haben wir diesen Namen nicht schon einmal gehört?“, fragte Ichigo.

„Jetzt wo du’s sagst…“, überlegte Renji. „War das nicht der Kerl in Madam Malkins?“

„Jaah, das muss der gewesen sein“, stimmte Ichigo zu. „Weißblondes Haar, spitzes Gesicht, hält sich für was Besseres…“

„Jaah, das ist er“, sagten Harry und Ron gleichzeitig. „Eindeutig.“

„Er ist also auch einer dieser Slytherins…“, murmelte Ichigo. Dass es noch welche von der Sorte dieses Malfoys gab… diesen Gedanken mochte Ichigo gar nicht. Wenn ihm jemand blöd kommen würde, dann würde er sich wehren, so viel stand fest. Nur ob er eine Chance hatte… Immerhin konnte er noch nicht zaubern…
 

„Zu welchem Haus gehört ihr denn?“, fragte Rukia neugierig und holte Ichigo aus seinen Gedanken.

„Wir gehören zu Gryffindor“, antwortete Hermine. „Unser Hauswappen ist der Löwe auf roten Hintergrund.“

„Und in welches Haus werdet ihr vier kommen?“, fragte Harry.

„Das wissen wir noch nicht“, sagte Ichigo.

„Naja, Dumbledore wird es euch sicher rechtzeitig mitteilen“, lächelte Hermine. „Sobald wir in Hogwarts ankommen, schätze ich mal.“

„Na hoffentlich steckt er uns nicht zu diesen Slytherins…“, murmelte Toushirou, der ja bereits schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hatte.

„Nein, das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Hermine. „Jeder wird in das Haus geschickt, zu dem er am besten passt. Ihr seid viel zu nett um nach Slytherin zu kommen.“
 

Ichigo wandte sich wieder der Landschaft draußen zu. Der Zug rauschte an Bäumen und Büschen vorbei, immer tiefer ins Gebirge.

„Wie lange dauert die Fahrt überhaupt noch?“, wollte Renji wissen, dessen linke Backe an das Zugfenster, aus dem er sah, gedrückt war. Am Himmel draußen funkelten schon zahlreiche Sterne.

„Oh, nicht mehr lange“, sagte Hermine. „Am besten zieht ihr euch schon mal eure Umhänge an. Ron, wir beide sollten auch langsam zum Vertrauensschülerabteil zurückgehen und noch eine Runde durch den Zug machen.“

Seufzend erhob sich Ron. „Alles klar. Harry, Leute, wir sehen uns nachher.“ Die beiden Vertrauensschüler verließen das Abteil.

„Ist gut“, sagte Harry. „Ziehen wir uns schnell um.“
 

Alle blickten zu Rukia.

„… Oh! Äh, ja, schon klar, ich gehe kurz raus in den Gang und warte bis ihr fertig seid“, murmelte sie und verschwand auch durch die Tür.

Schnell kramten die vier Jungs ihre Schulumhänge aus den Koffern. Ichigo hatte seinen glücklicherweise ganz oben platziert, weshalb er jetzt nicht, wie Renji, seinen ganzen Koffer durchwühlen musste.

Nachdem die vier Jungs fertig waren, gingen sie vor die Tür, damit Rukia nun ungestört und vor allem unbeobachtet ihren Schulumhang anziehen konnte. Ihren Knuddelmuff Chappy verstaute sie dabei vorsichtig in ihrem Koffer, nicht, dass er ihr sonst noch aus der Tasche heraussprang und verloren ging.

Als Harry, Renji, Ichigo und Toushirou anschließend wieder ins Abteil kamen, konnte man bereits ein gewaltiges Schloss sehen, dessen Fenster hell erleuchtet in der Dunkelheit strahlten, umgeben von Bergen und Wäldern.
 

„Wow, ist das…?“, begann Rukia staunend.

„Jaah, das ist Hogwarts, unser Zuhause für die nächsten Monate“, sagte Harry fröhlich. Schon bald würde er wieder an dem Ort sein, der für ihn das einzige richtige Zuhause war. Wie sehr hatte er sich in den letzten Wochen danach gesehnt, wieder mitten in der Nacht heimlich durch die Gänge zu streifen oder an sonnigen Tagen mit Ron und Hermine über die Ländereien zu streifen und unten am See in der Sonne zu liegen…

Der Zug wurde bereits langsamer und eine Stimme hallte durch den Zug: „In wenigen Minuten erreichen wir den Bahnhof von Hogsmead. Bitte lassen Sie Ihr Gepäck im Zug, es wird für Sie zur Schule gebracht.“

Harry packte die übrigen Süßigkeiten in seinen Koffer und stand auf. Die vier Jungs und Rukia verließen das Abteil.
 

Wenig später bremste der Zug und kam zum Stillstand. Dutzende Schüler versuchten sich gleichzeitig durch die Türen zu drängen, unter ihnen auch die vier Shinigami und Harry. Schließlich stiegen sie hinaus in die kühle Abendluft.

„Erstklässler hier rüber! Erstklässler! Erstklässler zu mir!“, rief eine ihnen allen bekannte Stimme; Hagrid.

„Hi, Hagrid“, begrüßte Harry den Halbriesen. „Alles klar?“

„Hallo, Harry“, lächelte dieser unter seinem buschigen Bart hervor. „Ah, wie ich sehe hast du unsere vier Spätstarter getroffen. Ihr vier könnt gleich mit mir kommen. Ihr werdet zusammen mit den Erstklässlern nach Hogwarts gebracht.“

„W-was?“, murmelte Rukia verwirrt.

„Oh, ach so“, sagte Harry und nickte. „Na wenn das so ist, dann bis später, Leute. Und viel Spaß!“

Da war Harry auch schon verschwunden und Ichigo, Renji, Rukia und Toushirou waren umgeben von Erstklässlern, die sich mit teils fröhlichen, teils ängstlichen Gesichtern umblickten und aufgeregt miteinander flüsterten.
 

„Alle da?“, rief Hagrid. „Gut, dann lasst uns gehen! Alle Erstklässler mir nach! Und ihr vier kommt auch mit“, fügte er hinzu und zwinkerte den vier Shinigami zu.

„Hagrid, wo gehen wir hin?“, fragte Rukia als sie zwischen Büschen und Bäumen einen steilen, rutschigen Pfad hinuntergingen.

Gut, dass ihre Koffer zur Schule gebracht werden würden, dachte Ichigo, denn es war schon anstrengend genug sich ohne Koffer auf den Weg zu konzentrieren. Hätten sie ihr Hab und Gut auch noch diesen glitschigen Pfad mit herunternehmen müssen, dann wären sie sicher das eine oder andere Mal ausgerutscht.

„Zum See, wohin sonst? Ihr werdet mit Booten zur Schule gebracht, so wie sich das gehört, an eurem ersten Schultag hier“, erklärte Hagrid lächelnd. „Ich weiß noch wie ich das erste Mal hier herunterging…“
 

Es war stockdunkel um sie herum. Nur Hagrids Lampe leuchtete ihnen den Weg und warf unförmige Schatten auf das Buschwerk, das sie umgab.

„Ein Stück noch, dann sind wir da…“, teilte Hagrid ihnen mit. „Dann könnt ihr Hogwarts zum ersten Mal in eurem Leben richtig betrachten. Nur noch um diese Biegung hier…“

Die ganze Truppe von Erstklässlern, angeführt von Hagrid und den vier Shinigamis, kam zum Stillstand und staunte nicht schlecht beim Anblick des gewaltigen Schlosses mit vielen Türmen und Zinnen, das auf der Spitze eines hohen Berges lag. Sie selbst befanden sich am Ufer eines riesigen schwarzen Sees, in dem sich die funkelnden hellen Sterne und der Mond spiegelten.

„Cool…“, flüsterte Renji. „Oder?“ Er wandte sich an Ichigo.

„Jaah“, nickte Ichigo und wandte den Blick nicht vom großen Schloss ab. „Sieht aus wie aus einem Bilderbuch, wenn du mich fragst.“
 

„Es ist umwerfend!“, staunte Rukia und Toushirou nickte zustimmend. „Aber… ob wir uns da jemals zurechtfinden werden? Mit all den Türmen und Treppen und Gängen…“

„Mach dir da mal keine Sorgen, Rukia“, warf Hagrid ein. „Bisher hat sich noch niemand bei mir gemeldet, der sich nicht zurechtgefunden hat.“

Rukia, Renji und Ichigo grinsten sich an. Anscheinend lag eine aufregende Zeit vor ihnen. Eine Mission wie diese hatte sicher noch kein Shinigami vor ihnen ausführen dürfen. Doch auf was genau sie sich da eingelassen hatten, war zu diesem Zeitpunkt keinem von ihnen bewusst…
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-To be continued-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  genek
2011-03-31T14:57:50+00:00 31.03.2011 16:57
Aah, es geht weiter :)
Das Kapitel selbst war eher ruhig, da es ja auch mehr als Überbrückung gedient hat. Jetzt bin ich gespannt, wie es in Hogwarts so weitergehen wird mit diesen Chaoten. Einen Kritikpunkt hätte ich jedoch anzubringen: Die Tatsache, dass Ichigo & friends mit den Booten übersetzen. Sicher, es ist eine schöne Szene und es steht ihnen als Neulingen ohne Frage zu, alleredings werden sie so eine ganze Menge Aufermerksamkeit auf sich ziehen, die ja eher ungünstig wäre. Aber das nur am Rande.
Schönes Kapitel, sonst :)
Sincerely, genek.
Von:  Saika_a
2011-03-29T07:51:06+00:00 29.03.2011 09:51
ich freue mich, dass es jetzt endlich weiter, bzw. los geht!
Ab dem Nächst wird gezaubert und gehext^^
besonders gespannt bin ich, wie das mit Toushiro laufen wird! wird der in die erste oder fünfte Klasse gesteckt? ich hoffe doch mal, dass du ihn nicht allzusehr diskriminierstXD
a_A
Von:  fahnm
2011-03-26T01:30:51+00:00 26.03.2011 02:30
Klasse Kapi^^
Das wird ein Spass wenn Toushiro die Nerven verliert und dann Randale macht.^^


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