Zum Inhalt der Seite

Go Fast Be Good Have Fun

Wenn Träume wahr werden
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Endlich Samstag... Verdammt!!!

Die Zeit bis zum Samstag verging schnell. Nachdem Jule in der Schule gewesen war, kam sie nach Hause um zu lernen und am Abend dann zur Skipiste zu fahren. So verlief jeder Tag, bis auf Donnerstag, wo sie lieber zum Fitnessstudio ging, anstatt zur Piste.

Die Nacht zum Samstag konnte das Mädchen vor Aufregung nur bedingt schlafen. Als sie sich dann morgens früh schlaftrunken fertig machte, fragte sie sich die ganze Zeit, warum sie sich das antat. Dominik hatte ihr zwar versichert, dass es schon gut gehen würde und sie wirklich Chancen hatte, nicht die Letzte zu sein, doch wollte die in solchen Fällen weniger selbstbewusste Jule das nicht so recht glauben. Beim Essen bekam die junge Frau keinen Bissen runter und ließ es somit auch ganz bleiben.
 

Um 7 Uhr holte das Mädchen dann ihre Freundin ab. Zu ihrer Überraschung war diese nicht allein. Auch Maarja, eine Freundin aus ihrer Mädchenclique stieg grinsend ins Auto ein.

„Ich darf doch?“, war die ironische Frage der Brünetten.

„Klar!!“, freute sich die Fahrerin.

„Dann ist Cathy nicht so alleine, wenn ich die Läufe hab.“, erklärte die junge Frau.

„Falls ich's überhaupt in den 2. Lauf schaffe.“, fügte sie kleinlaut hinzu und ließ somit ihre Aufregung durchblicken.

„Ach was! Das packst du schon!“, versicherten ihr die beiden Begleiterinnen und leiteten dann das Gespräch schnell zu anderen Themen, um ihre Freundin abzulenken.
 

Durch die Beschäftigung waren die anderthalb Stunden Fahrt auch schon schnell vorbei und bei Jule stieg wieder die Aufregung. Wie immer in solchen Situationen wurde sie ganz still und verschlossen und ließ sich von niemanden aufheitern. Selbst nicht, wenn diese Personen Cathy und Maarja waren. Diese ließen wirklich keine Gelegenheit aus, um die Aufmerksamkeit ihrer Freundin zu bekommen. Sie halfen Jule ihre Sachen zum Start zu bringen, sich anzumelden, zwangen sie, doch noch ein halbes Brot hinunter zu würgen, kamen mit zur Besichtigung (Jule war tatsächlich die einzige Starterin, die ohne Trainer sich den Kurs anschaute) und versuchten durch Witze über die anderen Starter und Besucher Jule etwas aufzuheitern.

Dies gelang ihnen nur bedingt und als sie sich von ihrer Freundin trennten, um das Rennen von unten aus zu verfolgen, machten sie sich doch etwas Sorgen, wie die eigentlich toughe Frau die Wartezeit ohne sie überleben sollte. Schnell machten sich die beiden auf den Weg und suchten sich ihren Platz.

„Was denkst du?“, fragte Maarja schließlich ihre blonde Freundin, „Meinst du sie hat 'ne Chance?“

„Klar!!“, antwortete Cathy in voller Überzeugung. Sie kannte ihre Freundin und deren starken Kampfgeist nur zu gut. Aber so ruhig und abwesend hatte sie ihre Freundin tatsächlich noch nicht erlebt.
 

Während die beiden weiter plauderten und die ersten Läufer beobachten, hockte Jule alleine neben dem Starthaus und wartete, dass sie endlich dran kam. Natürlich merkte sie die niederträchtigen Blicke einiger anderen Läuferinnen. Stören tat sich Jule aber nicht daran, schließlich hatte sie mit so etwas schon gerechnet. Stattdessen war ihre Aufmerksamkeit auf ein Gespräch neben ihr zwischen einer jungen Läuferin und ihrem Trainer gefallen.

„Bist du dir da sicher!?! Jetzt ohne Witz!? Oh my god!! Ich bin so aufgeregt. Hoffentlich hab ich einen guten Lauf.“, entfuhr es dem Mädchen mit weit aufgerissenen Augen.

„Nicht so laut! Ja, ganz sicher ist dort unten ein DSV-Scout. Die Frage ist nur, welchen Rang er hat. Talentscouts sind bei solchen Rennen ja in der Regel immer anwesend. Dieser scheint aber von Bedeutung zu sein. Allerdings weiß ich noch nicht, wer es ist. Beruhige dich aber, Lisa. Konzentriere dich lieber auf deinen Lauf.“, erklärte der ältere Herr.

Während dieses Mädchen, welches auf den Namen Lisa zu hören schien, schwieg, ihr aber immer noch die Unruhe anzusehen war, machte sich auch Jule ihre Gedanken.

„Oh Mann!! Das wird so peinlich...“, wodurch sie sich aber deutlich von denen ihrer 'Konkurrentin' unterschieden.

„Ach, reiß dich zusammen. Du bist hier doch eh nur zum Spaß, also genieß die Fahrt“, sagte Jule leise, aber bestimmt zu sich selbst und schon ging's ihr schon viel besser.

Es huschte sogar ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht, als sie die anderen Fahrer beobachtete, die aussahen, wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Sie musste sich sogar zusammen reißen, dass sie nicht laut zu lachen anfing, als sie sich daran erinnerte, was die beiden anderen vorhin über gewisse Fahrer gesagt hatten. Nun konnte sie es kaum erwarten, auf die Piste zu kommen.
 

Als es endlich so weit war, packte sie ihre Ski und ging zum Starthaus.

„ Nummer 23?“, fragte sie der Startrichter mit Blick auf ihre Nummer.

Jule nickte nur. Erst jetzt bemerkte sie, dass es ihre Lieblingszahl war. Jetzt konnte es einfach nur gut gehen, dachte sie lächelnd, während sich der Herr wunderte, dass dieses Mädchen so ungewöhnlich locker war. Waren doch alle anderen Starter fast am durchdrehen.

„Das Mädel hat was..“, dachte er bei sich, als sie sich die Ski festschnallte und ihre Skischuhe schloss.

Dann war es endlich soweit. Sie spürte, wie sich nun dieses Kribbeln und der Druck in Brust und Kopf in ihr breit machte. Doch blieb sie die Ruhe selbst und als der Starter abzählte legte sich ein beseeltes Lächeln auf ihre zarten Lippen.
 

Mit all ihrer Kraft katapultierte sich die begeisterte Skifahrerin aus dem Starthaus. Schnell fand sie den Rhythmus, denn wie immer lag ihre volle Konzentration darauf, bei den Toren früh dran zu sein. Dadurch verhinderte sie zu hartes Kanten, welches einen Geschwindigkeitsverlust bedeuten würde, und sorgte für eine sichere Fahrt. Der Kurs, heute ein Riesenslalom, war schnell gesteckt und konnte rund gefahren werden, was der jungen Läuferin entgegenkam. Sie hatte sichtlich ihren Spaß und war überrascht, wie schnell sie das Ziel erreichte.

„Schade, wäre gerne noch länger gefahren“, dachte die Kleine. Wer auf die Durchsagen achtete konnte hören, dass sie einen 2. Lauf haben würde, denn sie reihte sich auf Position 3 ein. Jule bekam davon aber gar nichts mit und war der Überzeugung, dass ihr Lauf nicht gerade zu den Besten gehören dürfte. Schnell öffnete sie die Schnallen und stieg aus den Ski. Raschen Schrittes und mit breitem Grinsen machte sie sich auf den Weg zu ihren Freundinnen, die sie schon längst entdeckt hatte.
 

„DAS. WAR. SOOOOOOOO. COOL.“, brachte die glückliche Läuferin hervor. „ Danke, dass ihr mitgekommen seit!! Dafür dürft ihr jetzt aussuchen, was wir machen. Haben ja noch einen halben Tag Zeit.“, sprudelte es nur so aus ihr heraus, ohne dass sie bemerkte, wie sich die Mimen der beiden andren bei den letzten 2 Sätzen verzogen.

„STOP!!“, unterbrach schließlich Cathy, bevor Jule mit ihren Erzählungen von ihrer Wartezeit und dem Gefühlsleben während des Laufes beginnen konnte.

„Hast du nicht deine Zeit mitbekommen?“, fragte Maarja mit großen Augen.

Jule's Gesicht wurde starr. Darüber hatte sie sich keine Gedanken gemacht. Cathy war dies klar.

„Ist ja wieder typisch“, dachte diese für sich und erklärte dann ihrer Freundin:

„JULE!! Du bist Dritte. Und der Kommentator meinte, es dürfte keine bessere Läuferin mehr kommen. Wir werden also wohl oder übel hier bleiben müssen. Und du wirst wohl oder übel nochmal eine Fahrt runter bringen müssen. Wobei das dir bei deiner Begeisterung wenig ausmachen dürfte.“

Da war die Angesprochene baff.

„Ich.. Ich bin DRITTE?!“, stammelte sie.

„JA!!“, riefen die anderen beiden grinsend im Chor, sprangen auf und ab und umarmten die verblüffte Freundin.

Nun konnte Jule nicht anders, als los zu lachen. Sie hatte es geschafft!! Sie hatte einen guten Lauf runter gebracht. Breit grinsend freute sie sich wie eine Verrückte mit ihren Begleiterinnen, ohne zu bemerken, wie sie von jemandem Beobachtet wurde. Dann stockte das junge Mädchen.

„Aber wo muss ich denn jetzt hin? Über einen 2. Lauf hab ich mir gar keine Gedanken gemacht.“
 

Die Drei machten sich nun auf den Weg jemanden zu finden, der ihnen weiterhelfen konnte. Das war natürlich sehr peinlich. Da fährt so ein unerfahrenes Ding mitten unter die Favoriten und hat von nichts eine Ahnung! Doch die kichernden Mädchen hatten ihren Spaß. Es kannte sie ja keiner. Und woher soll man auch wissen, wie es nach dem 1. Lauf weiter im Programm geht.

„Konnte ich doch nicht wissen, dass die heute alle so beschissen fahren!!“, sagte Jule spitz.

Die beiden anderen brachen daraufhin in schallendes Gelächter aus. So gefiel ihnen ihre Freundin schon viel besser.
 

Sie setzten sich noch kurz in die Hütte, um 3 Portionen Pommes zu verschlingen und dann ging es auch schon zur Kursbesichtigung. Diesmal machte sich Jule auch mit den anderen beiden darüber lustig wie ernst und konzentriert sich die anderen Läufer den Kurs einprägten.

„Soo wichtig ist dieses Rennen doch auch mal wieder nicht.“, meinte die komplett lockere Drittplatzierte.

Damit hatte sie diesmal jedoch kein Recht. Mittlerweile hatte sich unter den Fahrern herum gesprochen, dass ein hohes Tier vom DSV anwesend war und wer dieses von sich begeistern konnte, hatte guten Grund sich Hoffnungen zu machen gefördert und in den C- oder gar B-Kader aufgenommen zu werden. Weder das, noch dass sie von genau diesem Herren beobachtet wurde, bekam Jule mit und konnte somit entspannt den Kurs abrutschen und sich dann von den beiden anderen verabschieden. Diese würden diesmal direkt unten bleiben.
 

Jule bahnte sich ihren Weg zum Lift, ließ sich dort auf einen Smalltalk mit ihrem Nebenmann, offensichtlich Trainer eines Skiteams aus der Gegend, ein und suchte sich, sobald oben angelangt, ein ruhiges Plätzchen. Da es diesmal nur 15 Starter gab, war die Wartezeit wesentlich kürzer und bald schon fand sich das gelassene Mädchen im Starthaus wieder, um sich bereit zu machen.

„Toller Lauf eben.“, lobte sie der Startrichter, welcher gefallen an diesem lebensfrohen Ding gefunden hatte.

„Hoffentlich sieht das auch Gerd.“, dachte dieser bei sich.

Mit Gerd meinte er keinen geringeren als Gerd Lauenbach, das DSV Mitglied, von dem alle sprachen und der ein guter Freund des Alpindirektors Wolfgang Maier war.

„Danke! War aber auch super gesteckt. Hoffentlich macht dieser genauso Spaß!“, plauderte Jule drauf los.

„Er ist etwas versetzter, aber dürfte machbar sein für dich.“, meinte der alte Mann, auch wenn er natürlich genau wusste, dass schon einige ihre Probleme hatten.

Er wollte sie aber nicht beunruhigen, dann würde sie es schon schaffen.
 

Er sollte Recht behalten. Bis auf ein paar Wackler fuhr das kleine Kraftpaket einen ordentlichen Lauf und baute ihre vorerst Bestzeit aus. Als die Fahrerin das hörte, konnte sie ihr Glück kaum fassen. Das war einfach der Wahnsinn. Sie hatte mindestens einen dritten Platz. Aufmerksam beobachtete sie die beiden letzten Fahrerinnen. Die im 1. Durchgang Zweitplatzierte legte einen sauberen, aber auf Durchkommen bedachten Lauf hin. Ihr Vorsprung schmolz dahin, doch blieben ihr im Ziel noch 13 Hundertstel.

Das war von der Spannung schon Weltcup-Niveau, was die Damen hier lieferten! Strahlend gratulierte Jule der Läuferin und wartete gemeinsam mit dieser auf die letzte Fahrerin. Diese machte einen schnellen, aber unkontrollierten Lauf und verpasste auf halber Höhe in einer schwierigen Kombination ein Tor. Gefrustet gab das Mädchen auf, welches Jule als diese Lisa erkannte. Dann realisierte die junge Dame erst:

Sie war Zweite. Silber! Siegerehrung!! Und das auch noch in ihrer eigentlich schwächeren Disziplin.

Sie konnte es kaum fassen.
 

Wie im Rausch durchlebte sie die nächsten 1,5 Stunden mit Beglückwünschungen, Siegerehrung, noch mehr Gratulationen, Foto und Gesprächen mit anderen Skibegeisterten, die alle genauso wenig, wie die Glückliche selbst, begriffen, wie diese 19-Jährige ohne jegliche Rennpraxis (wenn man mal das bisschen Grasski weg nimmt) Silber in einem relativ gut besetztem Feld holen konnte. Schließlich waren hier die besten Leute nördlich der Alpen am Start gewesen, wovon Jule zunächst gar nichts wusste, bis man sie aufklärte.
 

Nachdem sich die beiden Mädchen schon um 18 Uhr auf den Heimweg machten – Jule musste ja morgen schon wieder fit sein und hatte einen relativ langen Weg -, feierten die Meisten ein ausgelassenes Après-Ski-Fest.

In einer Ecke der Hütte saß, zusammen mit einigen anderen älteren Herren, wie z.B. dem Startrichter, Gerd Lauenbach und diskutierte mit den anderen über ihre Eindrücke. Wie allen gefiel auch ihm, was die junge Unbekannte geleistet hatte. Wenn sie morgen nochmal so fuhr, stand sie ganz oben auf seiner Liste und dann durfte keine Zeit verschwendet werden, sie in die internationalen Wettkämpfe zu bringen.

Doch von all dem hatte Jule keine Ahnung, als sie am Abend nach einem kurzen Telefonat mit Dominik totmüde ins Bett fiel.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-09-12T13:54:09+00:00 12.09.2010 15:54
xDDDDDDD
upps... ich sag ja.. hab nicht korrigiert :P
(wegen kim)

geht ja nunmal ums skifahren ^^
hab mich da aber beim sonntag kürzer gehalten :)

danke für die tipps ^^
Von:  Katherine_Pierce
2010-09-12T13:33:34+00:00 12.09.2010 15:33
Hey :)
Das war zwar jetzt seeeehr skilastig, aber trotzdem gut. Kanns kaum erwarten, wies weitergeht, also halt dich ran.
Kleiner Tipp: du solltest mehr Absätze machen, dann lässt es sich um Einiges leichter lesen und ist nicht so blockmäßig(sehr anstrengend fürs Auge). Gut wär außerdem, wenn du bei wörtlicher Rede eine neue Zeile anfingst, dann fällt einem leichter auf, dass gesprochen wird. Und einmal hast du Kim statt Maarja geschrieben xD
Ansonsten aber nichts zu meckern^^°


Zurück