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Dein Verstand weiß nicht, was dein Herz will!!

Liebe geht oft Umwege, bis sie das Ziel erreicht....
von

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Die Cullens

Hey meine Lieben,
 

jaaaaaa, ich lebe noch.

Tut mir leid, aber in letzter Zeit wars echt hektisch bei mir.

Und ich hab euch ja vorgewarnt, das es etwas länger dauert.

Also hoffentlich, seid ihr nicht zu sehr böse.

Außerdem hab ich euch ein mega langes Kapitel mitgebracht.
 

Endlich sind auch unsere Cullens mit am Start.

Es wird lustig, informativ, etwas heiß und ein bisschen traurig.

Aber lest selbst.

Viel Spass!!!
 

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BPOV
 

Seit fünf Tagen war ich nun in Lynnwood und gewöhnte mich jeden Tag mehr ein.

Heute hatten wir Freitag und vor zwei Tagen kam das Umzugsunternehmen mit meinen restlichen Sachen aus Phoenix. Nun war mein Zimmer auch nicht mehr so kahl. Der Sessel stand in der Ecke, der Schreibtisch neben dem Fenster, darüber mein Bücherregal. Neben meinem Bett stand noch ein zusätzliche Kommode, die meiner Mum gehörte. Außerdem lagen unzählige Kartons und Säcke im Zimmer verteilt, es glich noch einem Schlachtfeld. Aber langsam lichtete sich das Chaos, hauptsächlich war es nur noch Verpackungsmaterial.

Meine Klamotten hatte ich schon mit Rosalie in den Schrank geräumt, auch wenn meine Schwester am liebsten das Meiste sofort entsorgt hätte. Doch das konnte ich ihr schön ausreden, wir hatten nun mal nicht den gleichen Modegeschmack.

Viele Bilder zierten nun meine Wände, von Jacob, seinen Schwestern und mir, von meiner besten Freundin Jane aus Phoenix und mir, Rosalie und mir und natürlich unzählige von Mum. Charlie hatte mir noch ein zusätzliches Regal an der Wand angebracht, worauf noch einige Bücher und andere Utensilien standen.
 

„Na, hast du immer noch das kontrollierte Chaos?“

Dad - ich hatte es mir die letzten Tage wirklich angewöhnen können, kaum noch Charlie zu sagen - stand mit einer Tasse Tee in der Türe.

„Ja, aber es wird besser. Nur noch die drei Kartons, dann bin ich fertig.“, erklärte ich und nahm Dad die Tasse dankend ab.

„Kaum zu glauben, was sich über die Jahre alles ansammelt was.“

Dad hielt die Schneekugel von Mum in der Hand, die immer auf meinem Nachttisch stand. Sein Blick ging ins Leere, er kam mir gerade sehr weit weg vor.

„Ähm ja, stimmt. Aber ich hab ja schon ordentlich gemistet in Phoenix.“, durchbrach ich die momentane und unangenehme Stille in meinem Zimmer.

„Äh ja, das denk ich mir. Stell den Müll einfach in die Rumpelkammer, ich nehm ihn die Tage dann mal mit zur Abfallanlage. Ich muss dann los zur Arbeit, hab heute Nachtdienst und Rose ist bei Emmett. Sie kommt aber morgen früh und holt dich ab, das soll ich dir noch sagen, sie wollte dich vorhin nicht stören.“

„Abholen? Wohin?“, frage ich verwirrt nach.

„Na zu den Cullens, du bist doch morgen dort zum Essen eingeladen.“, grinsend sah mich Dad an.

„Ach ja stimmt, das hatte ich schon fast wieder vergessen. Aber ich kann doch selbst hin fahren.“

„Ich glaube nicht, dass du so einfach zu ihnen findest. Du kennst den Weg nach Mercer Island nicht und das Haus soll etwas abseits legen. Lass dich lieber von Rosalie fahren, da ist mir auch wohler. Und mit dem Truck kannst du bei den Cullens sowieso nicht so punkten wie wenn Rose mit dem BMW vorfährt.“

„Das will ich auch gar nicht, außerdem bin ich total zufrieden mit ihm. Er läuft, hat ein Radio und bringt mich zur Uni, mehr brauch ich gar nicht.“, sagte ich etwas barsch.
 

Inzwischen wusste ich schon, dass die Cullens sehr viel Wert auf Etikette und Ansehen gaben, aber ich nicht. Deshalb war es mir relativ egal, was sie über meinen Chevy dachten. Auch wenn Dad das im Spaß sagte, wusste ich, dass es ihm oft peinlich war, dass er uns nicht soviel geben konnte, wie die Cullens ihren Kindern.
 

„Trotzdem kennst du den Weg nicht, lass dich von deiner Schwester fahren. Ich muss jetzt wirklich los, bis morgen Bells.“

Dad schenkte mir noch ein Lächeln, dann verschwand er und schloss die Tür hinter sich.

Ich stellte meine Tasse Tee neben die Schneekugel, worüber ich mich immer noch wunderte, warum Dad sie so angeschaut hatte, dann widmete ich mich meinen restlichen Kisten.
 


 

„Sie schläft noch, das hätte ich wissen müssen. Sie hat bestimmt wieder bis in die Nacht rein ihre Sachen ausgepackt.“ Von irgend woher hörte ich Rose Stimme.

„Naja, aber du solltest sie langsam wecken. Es ist schon spät und Alice wartet.“, hörte ich nun auch Emmett kichern.

„Hey Bella, wach auf.“ Etwas rüttelte an meiner Schulter.

„Warum?“, nuschelte ich in mein Kissen.

„Na, wir sollten langsam los. Alice wartet schon ungeduldig auf dich.“, sagte meine Schwester sanft, aber mit einem Lachen in der Stimme.

Langsam dämmerte es mir, worauf sie hinaus wollte. Heute war Samstag und ich war zum Essen bei den Cullens eingeladen. Allerdings sollte ich erst Nachmittags kommen und so spät konnte es unmöglich schon sein.

„Wie spät ist es denn?“

„Es ist kurz vor zwei. Wie lang warst du denn wieder wach?“

Mit einem Ruck saß ich aufrecht im Bett, so spät konnte es niemals sein.

„Zwei Uhr mittags? Das kann doch nicht sein.“, meinte ich etwas panisch.

„Hey, beruhig dich erst mal. So schlimm ist das auch nicht, dann muss Alice eben noch etwas warten. Geh erst mal duschen und dich fertig machen, wir warten unten auf dich.“, beruhigte mich meine Schwester, Emmett saß mit einem dicken Grinsen in meinem Sessel.

„Ähm ja, ich beeil mich.“, stammelte ich und schlüpfte aus meinem Bett.

„Lass dir Zeit, Essen gibt es eh erst heute Abend.“, grinste Emmett immer noch.

Nun musste auch ich lachen, während ich mir etwas zum Anziehen zusammen suchte. Emmett und Rose gingen zusammen nach unten, ich machte mich auf den Weg ins Bad.
 

Das es schon so spät war, hätte ich nicht gedacht. Es wurde wieder ziemlich lang bei mir heute Nacht, erst hatte ich ewig meine Sachen verräumt, dann hatte ich bis spät in die Nacht mit Jane und Jacob gechatet. Gegen vier bin ich dann endlich ins Bett, mir fielen die Augen schon mehrmals am PC zu und Jane ging es nicht anders.
 

Unter der Dusche erwachten dann auch meine noch müden Knochen, aber so ausgiebig wie sonst duschte ich heute nicht. Nach der Dusche putzte ich mir schnell die Zähne, föhnte meine Haare und zog mich an. Ich hatte mich für etwas schlichtes entschieden, eine Jeans, schwarzes T-Shirt, darüber einen grauen Kapuzenpuli. Immerhin war ich nur bei den Cullens daheim eingeladen, da musste ich sicherlich nicht so raus geputzt erscheinen.

Meine Haare ließ ich in sanften Wellen über meine Schultern fallen, gebändigt von einem Haarreif, dann steckte ich mir noch den Ring von Mum an. Es war ein weißer Mondstein, den sie eigentlich immer trug. Ich kannte sie gar nicht ohne ihn. Woher sie ihn hatte wusste ich nicht, danach hatte ich aber auch nie gefragt. Nach ihrem Tod hatte ich ihn sofort an mich genommen und trug ihn seitdem ständig.
 

Bevor wieder das Sentimentale in mir durch kam, ging ich zu Emmett und Rosalie in die Küche.

„Na, endlich wach?“,grinste mich Emmett an.

„Ja. Sorry, dass ihr warten musstet.“, entschuldigte ich mich und nahm die Tasse Kaffee, die mir meine Schwester entgegen hielt.

„Macht nichts, wie lang warst du denn wieder wach?“, fragte mich Rose.

„Bis vier oder so. Ich hab mich noch total mit Jacob und Jane verplappert bei Facebook. Stell dir vor, Jane ist jetzt endlich mit Alec zusammen.“

„Lang genug hat es ja gedauert. Und wie geht's Jacob?“

„Dem geht's gut, er hat gerade viel Stress in der Werkstatt, aber sonst. Und er will sich mit Leah eine größere Wohnung suchen.“ Ich nippte an meinem Kaffee.

„Können die zwei sich das schon leisten, ich mein, Leah studiert doch noch?“

„Ja, aber nur noch zwei Semester. Sie lassen es auch langsam angehen, suchen jetzt nicht auf biegen und brechen.“

„Ich will euch zwei ja nicht stören, aber langsam sollten wir los. Mum wartet bestimmt schon mit dem Kuchen. Von Alice will ich erst gar nicht anfangen.“, unterbrach uns Emmett wieder mit einem dicken Grinsen.

„Du hast Recht, also dann wollen wir mal los. Du bist doch Startklar oder Bella?“

„Ja ja, ich, ähm, klar.“
 

Mir war immer noch unwohl bei dem Gedanken, Emmetts Familie kennenzulernen. Sie waren so anders, hatten Geld und alles, da passte ich einfach nicht rein.

Völlig in Gedanken schlüpfte ich in meine Chucks und wollte gerade meine Jacke greifen, als mir Rose eine vor die Nase hielt.
 

„Da, die ist für dich. Hab ich beim Shooting letzte Woche bekommen, aber leider passt sie mir nicht. Und dann kannst du den alten Mantel hier entsorgen.“

Meine Schwerster warf meinem grauen Mantel einen bösen Blick zu, dann grinste mich wieder an.

„Aber Rose, die ist doch bestimmt schweineteuer, die kann ich doch nicht...“

„Keine Widerrede, ich hab sie ja nicht gekauft. Also los los, anziehen und dann ins Auto.“, unterbrach sie mich, hielt mir die Jacke so auf, das ich nur noch rein schlüpfen musste.
 

Da Widerrede sowieso zwecklos war, ergab ich mich, zog mir die Jacke an, dann zog sich Rose selbst noch ihren weißen Mantel an.

Bei ihr war wieder einmal alles perfekt abgestimmt, sie trug einen weißen Rollkragen Pulli, darüber eine lilane Bluse. Dazu einen in den selben Farben karierten Rock und lilane Ober-Knee-Steifel. Die Perfektion in Person.

Emmett hingegen war wie immer schlicht und sportlich gekleidet.

Eine lässige Jeans, ein T-Shirt, eine Kapuzenjacke, Sneakers und einen Nietengürtel, so kannte ich Emmett. Er mochte es, genauso wie ich, einfach, aber eben in einer anderen Klasse.
 

Schnell schnappte ich mir noch meinen Schal, Handschuhe und Mütze, dann ging ich mit den beiden zu Rose BMW.

Es war wie immer schweinekalt in Lynnwood, ausnahmsweise schneite es momentan aber nicht. Es schien sogar die Sonne, aber dieselbe Wirkung wie in Phoenix hatte sie nicht.
 

In Rose Auto setzte ich mich nach hinten und sagte während der Fahrt nichts. Ich genoss die Umgebung, die Fahrt dauerte fast eine halbe Stunde. Die Cullens wohnten auf Mercer Island, einem weiteren Vorort von Seattle und eine Insel im Lake Washington. Es war das Promiviertel von Seattle, viele Villen standen hier und viele reiche Leute wohnten dort. So wie Rose mir erzählte, hatten die Cullens direkt ein Haus am Wasser. Ich war schon sehr gespannt, was mich gleich erwartet, gleichzeitig hatte ich auch Angst.
 

„Wir sind gleich da, freust du dich schon?“, fragte mich Rose.

„Ja, natürlich.“, antwortete ich und knetete nervös meine Finger.
 


 

Kurz darauf erreichten wir auch eine Auffahrt, was ich dann sah verschlug mir die Sprache. Das Haus, nein die Villa, nein das Schloss war einfach der Wahnsinn. Die Auffahrt war lang und ringsum war alles grün und bepflanzt. Das Haus selbst war unbeschreiblich! Es hatte viele Fenster, sehr viele Fenster, eine riesige Glasfront in der Mitte des Hauses und an der Seite konnte man eine große Terrasse erahnen.
 

„Das flasht einen total, wenn man es zum ersten Mal sieht oder?“, grinste Emmett mich von vorne an.

„Ja, das ist... WOW, das hab ich nicht erwartet.“, stammelte ich und nahm jedes Detail in mir auf.
 

Inzwischen waren wir vor dem Haus und Rose parkte in der Garage, was mir die nächste Sprachlosigkeit bescherte. Die Garage allein war so groß, wie ein Fußballfeld. Und hier standen Autos, die kannte ich nur aus dem Fernsehen. Rose parkte direkt neben einem schwarzen Ungetüm, daneben stand ein roter Ferrari. Und daneben standen noch drei Autos.
 

„Wahnsinn oder? So hab ich auch beim ersten Mal geschaut, als ich hier war.“ Rose legte einen Arm um mich, wir waren inzwischen ausgestiegen.

„Komm, ich zeig dir mal alle. Also das ich mein Baby, mein Lamborghini.“

Emmett nahm mich bei der Hand und strich mit der andern über das schwarze Auto neben uns. Man konnte richtig die Herzchen in seinen Augen sehen.

„Er liebt das Auto fast noch mehr als mich.“, flüsterte mir Rose lachend zu.

„Hey, das stimmt gar nicht. Aber es ist schon ein geiles Teil. Na gut, also das rote Ding hier gehört Alice, ihr ganzer Stolz der Ferrari. Der silberne hier ist Jaspers Maserati, dann haben wir noch Dads Mercedes und das hier ist Edwards altes Auto, ein Audi S5. Den fährt er aber nicht mehr, er bekam letztens erst einen Aston Martin. Edward ist aber noch in der Klinik, ich denke bis zum Essen wird er hier sein.“, erklärte mir Emmett alles.

„Das ist echt der Hammer, solche Autos hatte ich bisher nur in Autohäuser gesehen.“, staunte ich immer noch.

„Ja, das hab ich auch gesagt. Also los, lasst uns rein gehen.“
 

Rosalie zog mich an der Hand mit sich. Wir gingen durch eine kleine Tür und standen dann kurz darauf in einer riesigen Empfangshalle.

Dort empfing uns dann auch gleich eine ziemlich ungeduldige Alice, zumindest vermutete ich das, die Beschreibung von Rose passte und außerdem stand neben ihr mein Cousin Jasper. Auch wenn ich ihn schon lang nicht mehr gesehen hatte, hatte ich ihn gleich wiedererkannt.
 

„Hey Alice, hey Jasper, darf ich vorstellen, meine Schwester Bella. Also du kennst sie ja, aber Alice...“

Weiter kam Rose schon gar nicht, plötzlich spürte ich nur etwas gegen mich prallen.

„Ich freu mich so dich endlich kennenzulernen. Rosalie hat mir schon soviel von dir erzählt und ich konnte es kaum noch abwarten, dich endlich zu sehen. Wir werden bestimmt ganz tolle Freundinnen.“

Alice hatte mich total überrumpelt und hing nun an meinem Hals. Ich konnte die Umarmung nur erwidern, über ihre Schulter konnte ich Emmett, Rose und Jasper lachen sehen.

„Das war nicht anders zu erwarten.“, grinste Jasper.

„Ich freu mich auch Alice, Rose hat mir auch schon viel von dir erzählt. Und sie hat nicht übertrieben.“, meinte ich dann, immer noch von Alice umarmt.

„Was soll den das heißen?“
 

Abrupt ließ Alice von mir ab und stemmte die Hände in die Hüfte, wir mussten alle lachen bis auf Alice.

Nun konnte ich Alice erst einmal richtig mustern. Sie trug eine knallenge schwarze Leggings, darüber ein weißes Wollkleid und hohe High-Heels. Ihre Haare gingen bis zum Kinn und waren als Bob geschnitten. Ihre Haut war so zart und weiß, ihre Lippen waren voll und sie hatte strahlend grüne Augen. Ihr ganzes Erscheinen glich einer Porzellanpuppe, als würde sie jeden Moment zerbrechen und doch hatte sie eine irre Kraft, als sich mich gerade drückte.
 

„Lass sie doch erst mal ankommen Schätzchen, lass dir drücken Cousine.“ Jasper kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Es tut mir leid, dass ich nicht bei Tante Renees Beerdigung da sein konnte, es ist echt schlimm.“

„Schon gut Jasper, deine Prüfungen waren wichtiger. Und danke.“, erwiderte ich.

„Gut siehst du aus, ein bisschen blass, aber das warst du ja schon immer.“, grinste Jasper und lenkte das Thema geschickt um.

„Ja, ich weiß, Albino halt.“, grinste ich. „Aber du siehst auch klasse aus, die längeren Haare stehen dir, sieht wild aus.“
 

Jasper trug die Haare etwas länger als früher, sonst war er, wie immer, leger gekleidet. Das letzte Mal hatte ich ihn vor vier Jahren bei einer Familienfeier gesehen, seitdem hatte sich sein Kleidungsstil nicht wirklich verändert. Ein schlichte Jeans, ein beiger Puli und darüber eine Weste. Mein Cousin mochte es schon immer einfach, auch wenn er sich eigentlich alles leisten konnte, wie sein Auto bewies.
 

„Danke, danke. Das hört man gerne.“

„Ein schönes Haus habt ihr, das ist echt der Hammer.“, meinte ich wieder an Alice gewandt, die immer noch die Hände in die Hüfte gestemmt hatte. Aber sofort hellte sich ihr Gesicht auf und sie hüpfte wie wild auf und ab.

„Ja, dir gefällt es. Komm ich zeig dir alles.“, trällerte Alice aufgeregt und wollte mich schon an der Hand mitziehen.

„Alice, warum bittest du Bella nicht erst einmal rein, wir würden sie auch gerne kennen lernen.“ Eine Frau erschien lächelnd in der Türe. Ihr Lächeln strahlte so viel Wärme und Geborgenheit aus.

„Ja Mum, ok.“, gab sich Alice geschlagen und wurde etwas ruhiger.

„Bella, das ist meine Mum Esme, Mum das ist Bella.“, stellte mich Emmett seiner Mutter vor.

Esme war Ende 40, worauf man allerdings nicht sofort kommen würde.

„Hallo Bella, herzlich Willkommen in unserm Haus und in Seattle.“
 

Esme umarmte mich sanft, doch diese Umarmung schenkte mir in diesem Moment soviel Vertrauen und Sicherheit, ich fühlte mich gleich an meine Mum erinnert. Sie strahlte auch immer so etwas aus und so fühlte ich mich bei Esme sofort wohl. Als sie sich von mir löste, lächelte sie mich sanft an, was eine wohlige Wäre in mir auslöste.
 

„Danke Mrs. Cullen, ich freu mich auch hier sein zu dürfen und danke für die Einladung.“, begrüßte ich dann Emmetts Mum.

„Ach Kindchen, nen mich doch Esme, sonst fühl ich mich so alt.“

Ich nickte auf Esmes Forderung und sie lächelte mich wieder sanft an.

„Carlisle, komm doch auch mal bitte, Bella ist hier.“

Ein großer blonder Mann, nicht sehr viel älter als Esme, kam auf Esmes Aufforderung. Auch wenn ich es nicht gewusst hätte, dass er Emmetts Dad iwar, hätte ich es sofort geahnt.

Carlisle war groß und staatlich gebaut, trotzdem waren seine Gesichtszüge weich. Er strahlte Autorität aus, aber nicht auf eine strenge Art und Weise. Als er mich sah, lächelte er mir zu und streckte seine Arme ebenfalls zu einer Umarmung aus.
 

„Hallo Bella, schön dich endlich kennenzulernen.“ Auch er umarmte mich.

„Und mein herzliches Beileid, für das was dir zu gestoßen ist.“, flüsterte er mir dann noch leise zu, so dass es nur ich hören konnte.

„Danke Mr...“, er hob mahnend den Finger, ich wusste sofort was er meinte. „Danke Carlisle, ich freu mich auch.“

„Schön schön, so, nun kommt aber mal ins Wohnzimmer. Willst du einen Kaffee?“

Carlisle legte einen Arm um meine Schultern und zog mich mit sich, die Anderen folgten uns.

„Ähm, nein danke. Ein Wasser würde mir erst mal reichen.“, antwortete ich und ging neben ihm her. Ich fühlte mich total Willkommen, alle Zweifel ob die Cullens mich mögen würden, waren verflogen.
 

Er führte mich ins Wohnzimmer, wo es mir wieder glatt die Sprache verschlug. Das Zimmer ging zum See hinaus und alles war aus Glas, die komplette Front. Eine Terrasse ging rundum um das Haus und man konnte über den See Seattle erkennen.

Das Wohnzimmer war schlicht, aber doch luxuriös eingeräumt. Ein schwarzes Ledersofa und zwei weiße Sessel standen im Raum, teurere Gemälde hingen an den Wänden. An der Wand gegenüber des Sofas war ein Kamin, in dem das Feuer schon loderte.

Ging man ein Stück weiter, kam man über eine kleine Treppe, zum Essbereich, der nur durch die Wand mit dem Kamin vom Esszimmer getrennt war. Auch hier konnte man den Kamin sehen und ein großer und massiver Holztisch stand auf einer Empore. Und wie schon im Wohnzimmer, waren überall Fenster. Das machte alles so hell und freundlich, vom Ausblick erst gar nicht zu sprechen.
 

„Wahnsinn oder? Mich hat das alles total geflasht, als ich es das erste mal gesehen habe.“

Rose stand neben mir und sah auch auf das Meer hinaus.

„Ja, das ist alles, WOW, mir fehlen die Worte.“, meinte ich nur.

„Ich zeig dir später noch alles, keine Sorge, das war noch lange nicht alles. So, willst du nen Kuchen? Du musst unbedingt Mums Brownies probieren.“

Alice zog mich wieder mit zur Couch, mein Blick ging trotzdem immer noch aus dem Fenster.

„Das sind die besten Brownies auf der ganzen Welt, das kannst du mir glauben.“, stimmte Emmett seiner Schwester zu.

„Danke, ihr seid wirklich lieb. Willst du welche oder lieber einen Käsekuchen?“, fragte mich Esme.

„Ähm, ich nehm erst einmal die Brownies, wenn schon so darüber geschwärmt wird.“

„Gute Entscheidung.“, grinste auch mein Cousin.

„Nun Bella, hast du dich schon gut eingelebt?“, fragte mich Carlisle.

„Naja, ich bin ja erst eine Woche hier. Aber es wird langsam immer besser. Vor ein paar Tagen kamen meine restlichen Sachen aus Phoenix und die sind nun fast verstaut, langsam werd ich also heimisch.“, antwortete ich und nahm einen Bissen von dem Kuchen. Er schmeckte wirklich total klasse, Emmett und Alice hatten nicht übertrieben.

„Und was studierst du?“, wollte Alice wissen, sie war immer noch total hibbelig.

„Soziale Arbeit und ihr?“

„Ich studiere wie Rosalie Modedesign, Emmett Architektur und Jasper Psychologie.“ Alice antwortete gleich für alle anderen mit.

„Und Edward Medizin, du wirst ihn später noch kennen lernen.“, fügte Esme noch hinzu.

„Na, wollen wir mal hoffen, dass sie ihn nicht zu gut kennen lernt.“, grinste Emmett und handelte sich sogleich einen Seitenhieb von meiner Schwester ein.

„Red nicht so einen Unsinn, Bella wird schon wissen, was sie tut. Und Edward hab ich schon gewarnt.“, zischte Rose.

„Vor was gewarnt?“, hakte ich nach.

„Ach, nicht so wichtig Bella. Sag mal, Rose hat erzählt, dass du schon einen Job gefunden hast.“, wechselte Alice das Thema, was mir allerdings seltsam vorkam. Dennoch sagte ich erst einmal nichts dazu.

„Ja, im Diner, in dem Rose und mein Dad öfters Essen gehen. Dort kann ich zwei, drei mal die Woche als Kellnerin aushelfen. Das hab ich in Phoenix auch schon gemacht.“

„Du meinst in Tammys Bar?“, fragte Jasper.

„Du kennst es?“

„Ja, da bin ich auch hin und wieder. Die ist ja ganz in der Nähe vom Krankenhaus in Lynnwood und wenn ich da manchmal vom Studium aus bin, geh ich dort essen. Edward und seine Kollegen auch, vielleicht triffst du sie da ja mal.“, erklärte mein Cousin.

„Oh, ich denke nicht. Ich helf eher abends aus, mittags bin ich ja auch an der Uni.“

„Edward geht öfters dorthin, auch nach dem Dienst. Vor allem wenn er mal wieder eine abs... Au, Baby, hör mal auf damit.“

Emmett wurde wieder von meiner Schwester in die Seite geschlagen und wurde somit wieder unterbrochen.
 

Mir kam das alles komisch vor, immer wenn Edward zur Sprache kam, war die Stimmung anders. Und überhaupt wusste ich bisher kaum etwas von ihm, Rose erzählte mir nur, dass er Medizin studierte. Über Alice hatte sie mir ganze Vorträge gehalten, über Edward gar nichts. Irgendetwas war seltsam daran, war dieser Edward irgendwie seltsam oder gefährlich?
 

„Bella, was hältst du davon, wenn ich dir den Rest vom Haus zeige? Bis wir damit durch sind, ist das Abendessen bestimmt auch schon fertig.“ Alice war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und stand hüpfend neben mir.

„Ähm, ok. Wenn es euch nichts ausmacht.“

Ich sah zu Esme und Carlisle, die nebeneinander saßen. Carlisle hatte einen Arm um seine Frau gelegt und sie schmiegte sich zärtlich an ihn.

„Unsinn, geht ruhig. Ich muss langsam auch den Braten ins Rohr schieben und den Rest machen.“, winkte Esme ab.

„Und ich hab noch ein paar Unterlagen, die ich durchsehen muss. Also mach dir keine Sorgen, Alice kümmert sich schon um dich.“
 


 

Mit diesen Worten von Carlisle gab es für Alice kein Halten mehr. Sie zog mich regelrecht an meinem Arm aus dem Wohnzimmer, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als ihr zu folgen. Also gab ich mich in ihre Fänge und stand vom Sofa auf, meine Schwerster und alle anderen lachten nur.
 

„Wir zocken dann ne Runde in meinem Zimmer. Rose schuldet mir noch ne Revange.“, verkündete Emmett und ging mit Jasper und Rosalie aus dem Raum.

„Also gut, fangen wir im Garten an. Da kann man jetzt zwar nicht viel sehen, aber wart mal den Sommer ab.“, trällerte Alice und schob die Terrassentür auf.
 

Wir gingen eine kleine Treppe hinab und schon standen wir auf einer riesigen Terrasse. Ein Swimmingpool war hier, daneben eine Whirlpool. Rundherum war Platz für Liegen und ein paar Meter weiter war eine Runde Abgrenzung, in der im Sommer wohl Tische und Stühle standen.
 

„Jetzt im Winter brauchen wir den Pool hier draußen eigentlich nicht. Nur Emmett und Edward springen hin und wieder rein. Entweder nach einem Saunagang oder um sich gegenseitig zu beweisen, wie stark sie sind.“ Alice rollte mit den Augen.

„Manchmal können sie echt wie kleine Kinder sein, das Wasser ist nämlich eiskalt. Es kann zwar erwärmt werden, aber das ist ja dann langweilig. Männer halt. Komm, wir gehen da runter.“
 

Alice deutete auf eine Treppe, die neben dem Pool abging. Dort ging es hinunter in den Garten, der nicht von dem See abgezäunt war.
 

„Das ist total schön.“, schwärmte ich.

„Ja, das stimmt. Aber guck mal, das ist noch viel schöner.“

Der Wirbelwind an meiner Seite deutete auf ein kleines Häuschen, etwas abseits von dem Garten. „Da gehen wir jetzt aber nicht hin, ist nicht geräumt. Aber im Sommer feiern wir dort oft Grillpartys, in dem Häuschen haben locker 20 Leute Platz.“
 

Das Häuschen war etwas versteckt in dem Bäumen und Büschen, davor konnte man wieder eine kleine Terrasse erkennen. Es ging ein schmaler Weg dorthin, doch der war jetzt voller Schnee.
 

„Das ist ja der Hammer, da kann man bestimmt gut den Sonnenuntergang beobachten.“

„Ja, das stimmt. Aber das wirst du ja noch alles sehen. Komm, wir gehen wieder rein. Es ist total kalt. Nicht, dass wir noch krank werden.“
 

Alice führte mich zurück in Haus, dort gingen wir erst einmal in den Keller.

„So, jetzt zeig ich dir unser Highlight, das ist einfach der Hammer.“, grinste sie als sie vor einer Türe stand. Schwungvoll öffnete Alice die Türe und wir standen vor einen riesigen Pool.

„WOW, also das ist ja, da fehlen mir echt die Worte.“,stammelte ich.
 

Das Schwimmbad, anders konnte man es fast nicht bezeichnen, war der Wahnsinn. Der Raum war bestimmt zehn Meter hoch, der Pool zwanzig Meter. Es standen Liegen um den Pool herum, Palmen schmückten den Raum zusätzlich. Alles war sehr mediterran gehalten, man konnte hier sicherlich gut entspannen.
 

„Ja, das ist echt cool hier. Nächsten Monat werd ich hier meinen Geburtstag feiern, wird eine große Poolparty, du kommst natürlich auch.“, grinste mich Alice an.

„Ähm, ja, wenn du das sagst.“, erwiderte ich nur total überrumpelt.

„Jepp, tu ich. So und hier geht's weiter zur Sauna und zum Fitnessraum.“
 

Alice führte mich in einen Nebenraum, wo eine große Sauna stand und mehrere Fitnessgeräte.
 

„Hier tobt sich also Emmett immer aus.“, grinste ich.

„Ja und Edward. Aber der ist nicht ganz so schlimm wie Emmett. So, das war's hier unten auch schon. Dann gehen wir mal nach oben.“
 

Ich folgte Alice, die mehr hüpfte als das sie lief, in das erste Stockwerk.

„Hier haben Emmett und Edward seine Zimmer, so wie ein Gästezimmer und ein Bad.“ , erklärte mir Alice und zeigte mir die Zimmre nach der Reihenfolge.
 

Als erstes ging es in das Gästezimmer, es war ganz schlicht und doch modern gehalten. Ein weißes großes Bett, eine Kommode und ein kleine Ablage, mehr brauchte es auch nicht.

Daneben war auch schon das Gästebadezimmer, es war sehr modern und edel. Es gab eine Dusche, die komplett verglast war, eine freistehende Badewanne aus schwarzem Marmor und einen Waschtisch mit zwei Waschbecken, ebenfalls in schwarz. Allein das Bad war bestimmt schon soviel wie ein Kleinwagen wert.

Daneben hatte Edward sein Zimmer, darauf war ich schon wirklich gespannt. Bisher wusste ich so gut wie nichts über ihn, vielleicht konnte ich mir dann ein Bild über ihn machen.
 

Das war ich dann zu sehen bekam, überraschte mich dann allerdings, wobei ich auch nicht wusste, was ich erwarten hätte sollen.

Alles in Edwards Zimmer war ordentlich und penibel in den Regalen sortiert, das Bett war gemacht und nichts lag herum. Sonst war es eher modern eingerichtet, ein großer Fernseher hing an der Wand, gegenüber von seinem Bett. Der Boden war mit Marmorfliesen verlegt, dazu war alles in weiß und grau eingerichtet. Ein großer, flauschiger Teppich lag unter dem Bett, das mitten im Raum stand. Wie auch schon im Wohnzimmer gab es hier eine große Glasfront, wo man das Meer sehen konnte. Ein kleines Badezimmer grenzte an das Zimmer, das man nur durch diesen Raum betreten konnte. Es war schlicht mit einer Dusche und einer Toilette ausgestattet, ausreichend für eine Person.
 

„Hey, mach den Mund mal wieder zu. Du hast noch gar nicht mein Zimmer gesehen.“

Ich erschrak schon fast von Alices Worten, ich war gerade in meiner eigenen Welt gefangen.

„Ich, entschuldige, das haut mich alles gerade ein bisschen um.“ Alice grinste mich breit an, wir standen mitten in Edwards Zimmer.

„ Du hast noch gar nicht alles gesehen. Komm, wir gehen durch das Ankleidezimmer von Emmett und Edward in das nächste Zimmer.

„Die beiden haben ein extra Ankleidezimmer?“, hakte ich nach, bevor Alice die Türe neben der Glasfront öffnete.

„Ja klar, das haben wir alle. Aber die beiden teilen sich eins, das reicht ihnen. Außerdem habe sie ja noch zusätzlich einen riesigen Schrank in ihrem Zimmer.“

Alice grinste über beide Ohren, das war wirklich der Hammer. Für was man eigentlich einen Schrank noch brauchte, wenn man ein Ankleidezimmer hatte, verstand ich aber nicht wirklich. Und als wir in dem besagten Zimmer standen, fragte ich es mich umso mehr.
 

Das Ankleidezimmer war allein so groß wie Edwards Zimmer, in schwarzem Holz gehalten, mit viel Stauraum und war auf beiden Seiten gleich aufgebaut. Nur die Klamotten unterschieden sich. Man konnte genau erkennen, dass die linke Seite, zu Emmetts Zimmer hin, auch seine war. Sportklamotten, ausgefallene Shirts und jede Menge Turnschuhe waren in den Regalen.

Auf Edwards Seite überwiegten die Hemden und einige Anzüge. Er mochte es also eher schlicht und einfach.
 

„Schlag keine Wurzeln, so interessant sind die Männerklamotten auch wieder nicht.“, lachte Alice, als ich mitten in dem Zimmer stand und alles genau betrachtete.
 

Sie hatte schon die Türe zu Emmetts Zimmer geöffnet und wartete nur, dass ich noch nachkomme.

Wir gingen in Emmetts Zimmer, wo besagter zusammen mit Rose und Jasper vor dem Fernseher saßen und PS3 spielten. Sie nahmen gar keine Notiz von uns, als wir rein kamen.

Emmett hatte sein Zimmer schlicht und rustikal eingerichtet, ein großes Bett, ein Schreibtisch, ein großer Schrank und mehrere Regale mit CD, DVDs und seinem Fernseher. Dazu noch ein paar Bilder und Trikots von seinem Baseballteam hingen an der Wand, das wars. Wie auch bei Edward gab es ein Bad, das gleich ausgestattet war, wie das von seinem Bruder. Emmett war nicht der ordentlichste, das zeigte mir sein Zimmer nur wieder all zu gut. Das Bett war nicht gemacht, Bücher und CDs waren einfach nur in die Regale geworfen, Sportzeitschriften lagen herum und auf dem Schreibstich stapelten sich Papiere. Das komplette Gegenteil von Edward, dachte ich mir nur, wenigstens etwas, was ich inzwischen über Edward wusste.
 

„Na dann komm mal mit, ich zeig dir mal das oberere Stockwerk. Ursprünglich war ich auch hier, das Gästezimmer war mal meins. Naja und das Bad. Aber das wurde mir schnell zu klein und Dad ließ dann oben einfach anbauen. Darum gibt’s jetzt das Gästezimmer und Bad.“, grinste Alice, als wir auch hier alles angeschaut haben und wieder aus dem Zimmer waren.
 

Sie hatte sich wieder meine Hand geschnappt und schleppte mich einen Stock höher.

Das ganze Haus war einfach nur faszinierend. Es war so hell und freundlich, gleichzeitig antik und doch wieder modern. Der Marmor machte alles edel und die großen Fenster imponierten mir. Und die Atmosphäre in diesem Haus, war einfach nur so unbeschreiblich. Auch wenn ich aus einer ganz anderen Welt kam, fühlte ich mich hier einfach nur wohl.
 

„Soo, hier sind dann die Zimmer von meinen Eltern und meines. Fangen wir mit Dads Büro an.“ Alice klopfte an die Holztüre, nach kurzem Warten konnte man von Carlisles ein „Herein“ hören.

„Hey Dad, ich wollte Bella nur kurz dein Büro zeigen.“
 

Wir gingen in das große Arbeitszimmer von Carlisle, dass mit schweren Holzmöbeln ausgestattet war. Ein großes Bücherregal stand an der Wand, in dem auch ein Kamin eingelassen war. Viele Bücher fanden darin Platz, hauptsächlich waren es wohl medizinische und Duden.
 

„Dann seid ihr mit der Erkundungstour wohl schon fast am Ende, wenn ich das richtige sehe.“ Carlisle saß hinter einem großem massiven Holzschreibtisch, legte seinen Füller zur Seite, klappte seinen Laptop zu und schenkte uns ein Lächeln.

„Jepp, nur noch das Stockwerk.“, grinste Alice.

„Und Bella, was meinst du?“, richtete sich Alices Dad direkt an mich.

„Also ganz ehrlich, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das Haus ist einfach der Wahnsinn.“, lies ich meiner Euphorie freien Lauf.

„Das freut mich, hoffentlich fühlst du dich auch wohl.“

„Und wie, auch wenn alles so groß ist und weit, ist alles so freundlich und warm.“

„Das haben wir meiner Frau zu verdanken, sie ist schließlich Architektin. Esme mag es nicht kühl und steril, sie liebt das Alte und das Moderne miteinander zu verbinden.“

„Das ist ihr auch gelungen, das Haus ist großartig.“

Alice stand breit grinsend neben mir und klatschte wild in die Hände.

„Schön, dass du dich wohl fühlst. Nun, ich will euch nicht hinauswerfen, aber ich hab leider noch zu arbeiten.“ Es war wieder diese bestimmende, aber dennoch freundliche Art von Carlisle, mit der er zu uns sprach.

„Kein Problem Dad, wir haben ja auch noch was vor uns. Darf ich Bella auch euer Reich zeigen?“

„Natürlich Alice, wir haben schließlich keine Geheimnisse.“

„Super, bis später Dad.“ Alice gab ihrem Dad noch ein Küsschen, dann gingen wir wieder aus dem Zimmer.
 

„So, dann zeig ich dir erst mal mein Zimmer, das von Mum und Dad ist am Ende des Flurs.“, beschloss Alice, als sie die Türe schloss.

Mir blieb natürlich nichts weiteres übrig als zu nicken und schon standen wir auch schon in Alice Zimmer.

Wie schon der Rest der Zimmer, war auch Alice´s Zimmer groß und hell. Ein heller Laminat war verlegt und auch der Rest war in weiß gehalten. Über dem großen Bett war ein riesiger Kronleuchter, darunter lag ein goldener Zottelteppich, der total weich war. An der Wand stand ein noch größerer Schrank als der von Edward. Daneben war eine kleine Nische im Zimmer, dort stand eine Kommode und ein Sessel. Ein großes Fenster brachte reichlich Licht ins Zimmer und ging wie auch schon bei Edward und Emmett zum Meer hinaus.
 

„Das ist total schön.“, meinte ich bewundernd.

„Ach, das ist noch gar nicht alles, komm ich zeig dir meinen Kleiderschrank.“

Alice zog mich an der Hand zu einer Türe, die in einen begehbaren Kleiderschrank überging.
 

Was mich dort erwartete, war der Hammer. Das Ankleidezimmer war allein so groß wie mein Zimmer in Lynnwood. Ringsherum waren Regale, Böden, Kleiderstangen und Schubfächer für Kleidung und alles war voll damit. Ein Regal, so groß wie mein Kleiderschrank, war nur für Schuhe gedacht. Schuhe jeglicher Art, von Pumps über Stiefel, Ballerinas, High Heels und sogar ein paar Sneaker. Viele Kleider und Röcke hingen auf den Stangen, alle nach Farben sortiert. Auch die Blusen, Pullover und T-Shirts, waren nach Farben sortiert.
 

„Na, gefällt es dir?“

„Das ist echt der Wahnsinn, für was brauchst du dann noch den Schrank in deinem Zimmer?“

„Ach da ist meine Saisonkleidung drinnen, zumindest der Hauptteil. Komm, ich zeig dir noch das Bad.“
 

Wir gingen wieder zurück ins Zimmer und dann in das angrenzende Bad.

Das war etwas luxuriöser als die von ihren Brüdern, aber nicht sehr viel größer. Es war alles in Marmor und im Gegensatz zu den Duschen unten bei den Jungs, hatte Alice eine Badewanne. Ein kleiner Balkon war an dem Bad, auch dieser ging zum Garten hinaus.
 

„Das ist total schön, es passt alles zusammen.“, sagte ich nach einer Weile der Ruhe.

„Ja, das hab ich Mum zu verdanken. Das hat alles sie eingerichtet.“, erwiderte Alice lächelnd.

„Schon praktisch, wenn man eine Mum als Architektin hat.“

„Ja, das stimmt. Aber warte mal ihr Schlafzimmer ab und das Bad erst.“
 

Gemütlich liefen wir zurück ins Zimmer und dann den Gang hinuter zum Schlafzimmer von Alices Eltern.

„Du Alice, ist das wirklich ok, ich mein, dass ist das Schlafzimmer deiner Eltern.“

Irgendwie hatte ich doch bedenken, es war etwas anderes die Zimmer von ihren Geschwistern anzusehen, als das von ihren Eltern.

„Ach, das ist schon OK, meine Eltern sind da ziemlich offen. Und wir stöbern ja nicht in den Schränken.“

Alice zwinkerte mir zu, dann standen wir auch schon in dem großen Schlafzimmer von ihren Eltern.
 

„Der absolute Wahnsinn oder?“

Damit untertrieb Alice noch gewaltig, das Zimmer toppte bisher alles.

„Das, das, das kann man nicht in Worten beschreiben.“, fand ich dann auch die Worte wieder.

Der Raum war riesig, so groß wie das Wohnzimmer. Ein großes Holzbett stand an der Wand, gegenüber an der anderen war ein Kamin. Die komplette Fensterseite war aus Glas und etwas weiter hinten im Raum, war noch eine kleine Sitzecke aus hellem Polstern. Die Wände waren hoch und mit Stuck versehen, genauso war auch der Kamin verziert.
 

„Und wenn du denkst, das war schon alles, dann schau dir mal das Bad an.“ Alice öffnete eine Türe, durch die man in das Bad gelangte.

„Oh mein Gott!“, war alles was ich noch heraus brachte.

Das Badezimmer war komplett aus Marmor, die Armaturen waren vergoldet und in der Mitte des Raumes thronte eine große, freistehende Badewanne. Zusätzlich gab es eine große, gläserne Dusche und einen Waschtisch.

„Ja, da kann glatt neidisch werden. Ich hab bis heute noch nie in der Badewanne baden dürfen.“ Alice warf der Wanne einen bösen Blick zu, dann zog sie mich auch schon weiter in das Ankleidezimmer von Carlisle und Esme.
 

Es war in etwa genauso groß wie das von Alice, nur das es zwei Seiten hatte. Auf der einen hatte Esme ihre Kleider, Röcke, Blusen und Kostüme, auf der anderen hatte Carlisle seinen Bereich. Auch hier war alles nach Farben sortiert, darauf schien Esme wohl besonders zu achten.

„Also ich muss echt sagen, mir fehlen die Worte.“, meinte ich zu Alice.

„Das kann ich mir denken. Sollen wir zu Mum in die Küche gehen oder zu Rose und den Jungs?“, fragte sie mich.

„Ähm, ich bin für die Küche, ich habs nicht so mit Computerspielen.“

„Gut, ich auch nicht, außerdem hab ich jetzt tierischen Durst.“

Wir verließen wieder das Elternschlafzimmer, ich musste das erst einmal alles wirken lassen. Still folgte ich deshalb Alice, die halb tanzend die Treppen hinunter lief, in die Küche.
 


 

Die Küche war wie schon der Rest des Hauses, groß und hell. Eine Kochinsel war in der Mitte des Raumes, eine große Arbeitsfläche unter dem Fenster, ein großer Kühlschrank und viele Schränke und Schubladen. Alles war in hellem Holz gehalten und eine kleine Theke schloss an die Kochinsel an.
 

„Na ihr zwei, schon fertig mit der Hausführung.“

Esme nahm gerade einen großen Topf vom Herd, es roch einfach köstlich in der Küche.

„Schon ist gut, wir haben bestimmt über ne Stunde gebraucht oder?“

Alice sah zu der Uhr über der Türe, die ins Esszimmer ging.

„Das stimmt, es gibt auch schon bald Essen. Wollt ihr euch ein bisschen zu mir setzten? Wie hat dir das Haus gefallen Bella?“, fragte mich Esme und schenkte mir ein warmes Lächeln.

„Super, einfach genial. Wem würde so ein Haus nicht gefallen.“, meinte ich ehrlich und setzte mich neben Alice an die Theke. Diese grinste über beide Ohren und schenkte uns beiden etwas zu Trinken ein.

„Das freut mich zu hören. Ich hab mein Bestes gegeben mit der Einrichtung.“

„Das ist dir auch gelungen Esme, es ist ein wunderschönes Haus. Kann man dir denn noch etwas helfen? Die Kartoffeln schälen oder so?“, fragte ich, es war mir etwas peinlich Esme beim Kochen zu zusehen und selbst nichts zu tun.

„Oh, wenn du willst gerne. Aber pass auf, die sind noch heiß, gerade erst vom Herd gekommen.“ Esme stellte mir den Topf mit den Kartoffeln hin, dazu noch ein Messer und eine Gabel.

„Jetzt muss ich fast auch helfen, sonst sieht es so aus, als wäre ich faul, oder?“, meinte Alice und lachte dabei.

„Wenn du willst, kannst du die Karotten und Paprika für den Salat schneiden. Sonst gibt es auch nicht mehr viel zu tun.“ Alice nickte auf Esmes Anweisung und holte sich die entsprechenden Utensilien zum helfen.
 

Es war eine total witzige Atmosphäre in der Küche, während wir Esme halfen. Wir lachten viel und erzählten, so losgelöst fühlte ich mich schon lange nicht mehr. Die Zeit verging wie im Flug, ich bemerkte nicht einmal, dass es schon dunkel draußen wurde. Irgendwann standen dann auch meine Schwester und die Jungs wieder bei uns in der Küche.
 

„Das war ja so klar, Bella konnte natürlich mal wieder nicht die Finger vom Kochen lassen.“, lachte meine Schwester, als sie mich beim Kartoffeln schnippeln sah.

„Autorennen sind halt nicht ganz so mein Fall.“, gab ich nur zurück.

„Emmett mein Lieber, deckt doch schon mal den Tisch. Wir sind hier gleich fertig und ich hoffe, dass Edward auch bald kommt. Eigentlich müsste er schon seit über einer halben Stunde da sein.“ Esme machte ein besorgtes Gesicht, widmete sich dann aber wieder der Soße zum Braten.

„Ach, dem ist bestimmt was in der Klinik dazwischen gekommen.“, mutmaßte Jasper und holte die Teller aus einem Schrank.

„Oder jemand.“, grinste Emmett, handelte sich aber sofort wieder einen Schlag von Rose ein.

„Halt die Klappe, rede nicht immer so einen Unsinn.“, fuhr Rose Emmett an.

„Man, jetzt tut ja nicht so, als ob Edward hier ein Heiliger ist, nur weil Bella da ist.“

Emmett ging Kopfschüttelnd ins Esszimmer, mir kam Edward immer seltsamer vor. Skeptisch sah ich ihm hinter her, Rose folgte Emmett schulterzuckend.
 

„Denk dir nichts dabei, die zwei sind immer so.“, meinte Esme lächelnd.

„Ja ich weiß.“, erwiderte ich nur und schnitt die restlichen Kartoffeln zu Ende.

Ich war sehr gespannt, Alices ältesten Bruder endlich kennen zu lernen. Irgendetwas schien er schon zu haben, wenn alle so ein Geheimnis um ihn machten. Eigentlich kam es mir mehr so vor, als verheimlichten sie mir nur etwas, um mich zu schützen. Doch ich wusste nicht, was das sein sollte.

„Bella, ich glaube die Kartoffel ist nun klein genug.“

Total erschrocken sah ich zu Alice, die mich halb auslachte, dann zu der Kartoffel. Ich war so in meinen Gedanken wieder gefangen, das ich die Knolle millimeterdünn geschnitten hatte.

„Oh, ähm sorry, ich war in Gedanken.“, entschuldigte ich mich.

„Das hab ich gemerkt, mach dir nicht so nen Kopf über das Gerede von denen zweien, die spinnen manchmal.“ Alice grinste und hüpfte dann von dem Hocker, um Esme bei den letzten Handgriffen zu helfen.

„Geh du schon mal rüber, wir kommen gleich nach.“, wies mich Esme an.

„Soll ich den Salat schon mal mitnehmen?“

„Ja gerne, Emmett soll bitte Carlisle holen, in fünf Minuten wird gegessen.“
 

Ich nahm die zwei Schüsseln Salat, einmal Gemischter und einmal Kartoffelsalat und ging damit ins Esszimmer. Emmett hatte seine Mutter wohl schon gehört, er war schon unterwegs seinen Vater zu holen.

Ich setzte mich schon mal an den Tisch, da es wohl keine Sitzordnung gab, setzte ich mich ziemlich mittig. Alice und Esme trugen nacheinander das Essen herein, es gab einen Rinderbraten mit Gemüse, dazu Kartoffelbrei, Bohnen und Salate.
 

„Mum, Dad, ich bin da.“, hörte ich dann eine männliche Stimme rufen. Es konnte eigentlich nur ein Person sein und das war Edward.

„Edward, na endlich. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.“, hörte ich Esme erwidern.

„Es sind schon alle im Esszimmer, das Essen ist gerade fertig geworden.“

Wusste ich es doch, es war Edward. Nun würde ich ihn endlich auch kennen lernen.

„Tut mir leid Mum, es war heute noch ziemlich hektisch in der Klinik.“

Auch wenn ich Edward bis jetzt nicht sehen konnte, seine Stimme hörte sich jetzt schon sehr nett an.

Und dann kam er die Treppen zum Esszimmer herauf, mich traf bei seinem Anblick fast der Schlag. Seine Haare waren wild gestylt und waren braun mit einem Bronzestich, ein Drei-Tage-Bart stand ihm im Gesicht, seine Lippen waren weich geschwungen.

Er trug eine Jeans, dazu ein schwarzes Hemd mit einem weißen T-Shirt darunter und eine Lederjacke. Edward sah gut aus, verdammt gut. Waren deshalb alle so komisch, wenn es um ihn ging?
 

Edward begrüßte erst Rose und Jasper, mich nahm er wohl erst gar nicht wahr. Doch dann sah er in meine Richtung und sein Blick traf auf meinen! Diese Augen waren einfach nur der Wahnsinn, stechend grün mit einem unfassbaren Glanz.
 

„Du bist bestimmt Bella oder?“, sprach er mich dann direkt an und schenkte mir ein Lächeln, das mich fast alles vergessen ließ.

„Ähm, ja, ich bin Bella.“, stotterte ich und stand nochmal von meinem Stuhl auf.
 

Edward kam um den Tisch herum und stand nun genau vor mir. Jetzt wo er so nah vor mir stand, erkannte ich auch einen goldenen Ring, der um seine Pupillen lag. Das machte seine Augen noch geheimnisvoller und interessanter, sie zogen mich direkt in seinen Bann.
 

„Freut mich dich endlich kennen zu lernen, ich hab schon viel von dir gehört, natürlich nur Gutes.“ Total überraschend nahm mich Edward in den Arm, ich konnte diese Umarmung nur erwidern. Dabei konnte ich seinen Duft einatmen, der einfach nur himmlisch war. Süß und herb, männlich und doch sanft, unbeschreiblich.
 

„Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, aber das Krankenhaus war heute die Hölle.“, entschuldigte er sich nochmals bei mir.

„Kein Problem, ich wurde hier bestens unterhalten.“, erwiderte ich und konnte förmlich die Hitze in meinem Gesicht spüren. Sicherlich war ich inzwischen knallrot, doch Edward lächelte mich immer noch an.

„Das denk ich mir, dafür wird Alice schon gesorgt haben.“

Edward grinste zu Alice, die streckte ihm nur die Zunge heraus.

„Na Eddie, sind wir auch endlich mal zu Hause.“ Emmett kam mit seinem Dad wieder.

„Ja, es war heute ziemlich stressig in der Klinik.“

„Ja nee, ist klar Edward.“

Edward sah seinen Bruder böse an, doch der grinste ihn nur an und verschränkte viel sagend die Arme vor der Brust.

„Ja Emmett, wenn du einen Unfall mit vier Schwerverletzen und einer Toten nicht stressig nennst, dann weiß ich auch nicht.“, knurrte Edward Emmett böse an. Dieser hob sofort abwehrend die Hände und ging hinter Rose in Deckung.

„Ich hab nichts gesagt.“

„Nun aber Schluss hier, setzt euch endlich, das Essen ist fertig.“

Esme sprach ein Machtwort und stellte in die Mitte des Tisches den Braten.
 

Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl, links neben mir Alice und rechts Emmett. Genau gegenüber von mir nahm dann Edward Platz und lächelte mir zu.

„So, einen guten Appetit alle miteinander, greift ordentlich zu.“, eröffnete Carlisle dann das Essen, was man Emmett nicht zweimal sagen musste.

Während dem Essen unterhielt sich jeder mit jedem, Edward erzählte seinem Dad von dem Unfall, zumindest das, was er sagen durfte und sah dabei immer wieder lächelnd zu mir. Rose und Alice unterhielten sich über Mode, Emmett aß einfach nur und Jasper und ich unterhielten uns mit Esme über alles mögliche. Es war total gemütlich und ich fühlte mich richtig wohl, als würde ich dazu gehören.
 

„Du arbeitest in Tammys Bar? Schon länger?“, wurde ich dann von Edward angesprochen.

„Ähm, nein, bisher nur einmal für zwei Stunden zur Probe.“, antwortete ich und spürte die Röte in meinem Gesicht.

„Aber dann werden wir uns in Zukunft bestimmt öfters sehen, ich geh dort oft mit Kollegen zum Essen hin. Tammy macht die besten Sandwiches und Burger in ganz Lynnwood und Umgebung.“

„Ja, das hab ich auch schon gehört. Ich weiß allerdings nicht, ob wir uns oft dort sehen werden. Tammy meinte, sie kann mich höchsten zwei bis dreimal in der Woche brauchen, da sie ja noch mehr Aushilfen hat. Sie macht das eigentlich auch nur, weil sie Dad einen Gefallen schuldig war. Deswegen werde ich mich weiter nach einem ergiebigeren Job umsehen müssen.“

„Für was brauchst du denn so dringend einen Job?“, fragte mich Emmett.

„Nun ja, für die nächsten zwei Semester hab ich noch die Gebühren und die Bücher für die Vorlesungen muss ich auch noch kaufen. Und ich will Charlie nicht so sehr auf der Tasche liegen. Aber das macht mir nichts, in Phoenix hatte ich auch zwei Jobs.“

„Außerdem helfe ich dir auch.“ , sagte Rosalie.

„Danke, aber das schaff ich schon, noch bin ich nicht pleite.“, grinste ich und lies meinen Blick durch die Runde schweifen.

Hängen blieb ich, an einem grünen Augenpaar, das mich genau musterte. Edward hatte die Gabel locker in der Hand, kaute und sah mir dabei direkt in die Augen.

„Also ich muss schon sagen, ich bewundere dich Bella. Wie du das alles schaffst, das ist schon sehr viel für ein so junges Mädchen.“, meinte Esme bewundernd.

„Es muss ja irgendwie weitergehen, leider.“, sagte ich traurig und sah auf meinen Teller.

„Jetzt hast du ja uns, wenn du mal Hilfe brauchst, kommst du einfach zu mir, egal welcher Art.“, zwitscherte Alice.

„Danke, das ist sehr lieb von euch.“

„Gerne doch, für so ein hübsches Mädchen doch jeder Zeit.“, kam es von Edward, mein Kopf schellte sofort nach oben und traf seinen Blick.
 

Wieder schoss mir das Blut in die Wangen, wie sollte es auch sein. Doch dann wurde er wohl von meiner Schwester unter dem Tisch getreten. Man konnte nur einen dumpfen Schlag hören, Rose sank gleichzeitig in ihrem Stuhl etwas tiefer und Edward sah böse nach links zu Rose. Diese hob drohend ihr Messer und funkelte Edward böse an, der erwiderte diesen Blick.
 

„Ähm, alles ok bei euch?“ , fragte ich und blickte zwischen den beiden hin und her.

„So, will noch wer was oder kann man abräumen?“, wurde das Thema von Carlisle gewechselt, Rose und Edward entspannten sich.

„Also ich bin total satt, war wie immer total lecker Esme.“, antwortete als erstes Jasper.

„Dem kann ich mir nur anschließen.“ Emmett hielt sich seinen Bauch, er hatte definitiv am meisten gegessen.

„Danke, aber das Lob gebührt nicht nur mir. Bella hat den Kartoffelsalat gemacht und Alice den gemischten.“

„Das erklärt natürlich, warum mir der Kartoffelsalat heute am besten geschmeckt hat.“, kam es von Edward und stellte dabei die Teller zusammen, nicht ohne mir ein Lächeln zu schenken.

Dieser Mann brachte mich immer wieder aufs neue in Verlegenheit, ich lief schon wieder knallrot an.
 

Dieses Mal wendete ich den Blick ab und half Esme und Rose beim Abräumen. Die Jungs versammelten sich inzwischen im Wohnzimmer, während wir Mädels in der Küche die Spülmaschine einräumten.

Eigentlich wollte ich meine Schwester noch auf die Aktion vorhin ansprechen, doch hier vor Esme und allen wollte ich das nicht. Außerdem gab es gerade ein Thema, über das ich mit Rose viel dringender sprechen musste, als ich aus dem Fenster sah. Dicke Flocken schneite es vom Himmel, dazu ging ein starker Wind, ein richtiger Schneesturm tobte über Seattle.
 

„Rose, hast du schon mal aus dem Fenster gesehen?“, rief ich ihr zu.

„Oh mein Gott, nein. Das ist mal ein fetter Schneesturm.“ Rose stand neben mir und hielt sich die Hand vor dem Mund.

„Kinder, bei aller Liebe, aber da lass ich heute nicht mehr aus dem Haus.“ Esme stand hinter uns.

„Aber ich muss doch nach Hause.“

„Du kannst doch hier schlafen Bella, das wär doch kein Problem.“ , meinte Alice fröhlich.

„Bella, es tut mir echt leid, aber da fahr ich nicht mehr. Du siehst ja keine zwei Meter bei diesem Sturm, das ist viel zu gefährlich.“, sagte nun auch Rose.

„Hmm, kann ich verstehen, würde ich auch nicht fahren wollen. Also wenn es keine Umstände macht, werd ich wohl hier schlafen müssen.“, wand ich mich an Esme.

„So ein Unsinn, das macht doch keine Umstände. Wir machen dir das Gästezimmer fertig und Alice hat bestimmt ein paar Sachen für dich zum Schlafen. Und morgen frühstücken wir alle gemütlich zusammen.“ Esme lächelte mich wieder liebevoll an, wie konnte ich da nein sagen.

„Ah, das ist toll. Kommt, wir sagen es den Jungs.“ Alice zog mich mal wieder an der Hand ins Wohnzimmer.
 

Rose meinte noch, sie würde Charlie anrufen, dass dieser sich auch ja keine Sorgen machen musste. Sie hatte das Handy schon gezückt, doch von dem Gespräch bekam ich nichts mehr mit, da ich mit Alice inzwischen im Wohnzimmer stand.
 

„Bella wird heute Nacht hier schlafen und morgen gibt's dann ein großes Frühstück.“, verkündete sie dann dort.

„Daran werde ich wohl nicht teilhaben können, ich muss morgen die Frühschicht machen. Deshalb werde ich mich jetzt auch hinlegen, es ist doch schon später als gedacht.“, meinte Carlisle und erhob sich von dem Sofa.

„Ich komm mit dir Liebster, die Kinder kommen sicherlich ohne uns zu Recht. Macht euch noch nen schönen Abend Kinder, aber räumt bitte wieder alles auf. Morgen um zehn gibt es dann Frühstück, gute Nacht.“, schloss sich Esme ihren Mann an.

„Gute Nacht Mum, Dad. Bis morgen früh.“, sagte Edward, Emmett und Rose schlossen sich an.

„Gute Nacht und danke für das gute Essen.“, bedankte ich mich dann noch.

„Nichts zu danken Bella, ich hoffe, wir werden dich in Zukunft öfters hier sehen.“ Carlisle drückte mich kurz und lächelte mich dann sanft an.

„Ähm, vielleicht, mal sehen.“

„Na klar wird Bella öfters hier sein, sie gehört jetzt ja schließlich zu uns.“, zwitscherte Alice und ich sah zu ihr. Alle sahen mich an und lächelten mich liebevoll an, ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. Ich fühlte mich hier so wohl und willkommen, es war schon wie ein zweites Zuhause.

„Schön, dann sehen wir uns bald wieder Bella. Gute Nacht und noch viel Spaß.“, verabschiedete sich Carlisle dann endgültig und auch Esme folgte ihm.
 

Ich sah ihnen noch hinter her, dann setzte ich mich neben Emmett auf das Sofa. Edward und Jasper unterhielten sich immer noch über die Klinik, ich beobachtete Edward dabei ein wenig. Er hatte irgendetwas anziehendes und dessen schien er sich durchaus bewusst zu sein. Er bemerkte meinen Blick, sah kurz zu mir, zwinkerte und lächelte mir zu, dann widmete er sich wieder Jasper.
 

„Also Leute, was sollen wir noch machen?“, fragte dann Rosalie in die Runde und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich.

„Gute Frage, nen Film schauen?“, machte Jasper einen Vorschlag.

„Neeee, langweilig. Irgendwas lustiges oder so.“, meinte Emmett und Alice stimmte ihm zu.

„Dann überlegt mal, so lange werd ich euch aber nicht mehr Gesellschaft leisten, der Tag in der Klinik war heute echt anstrengend.“

„Du kannst doch Morgen ausschlafen, oder?“, fragte Alice ihren Bruder Edward.

„Ja, ich hab zwar Morgen frei, aber ich war seit heute Morgen um sechs in der Klinik, das schlaucht schon.“, rechtfertigte sich Edward.

„Kann ich mir gut vorstellen, war bestimmt nicht einfach mit dem Unfall heute.“ Die Worte kamen einfach so aus meinem Mund, sofort hatte ich alle Augenpaare auf mich gerichtet.

„Da hast du Recht, danke Bella.“ Edward schenkte mir ein schiefes Lachen, das mich fast umhaute. Seine Augen fesselten mich und mir wurde schlagartig wieder heiß.

„Na gut, also was machen wir dann?“, fragte Alice erneut. Dadurch konnte ich meinem Blick auch von Edward lösen, das war eigentlich voll bescheuert. Ich kannte ihn gerade mal knapp zwei Stunden und schon war ich total fasziniert von ihm.

„Was haltet ihr von Pokern?“, fragte Emmett.

„Oh, das ist ne gute Idee, kannst du pokern Bella?“, fragte mich Jasper.

„Ja, ich habs nur schon länger nicht mehr gemacht. Aber nicht um Geld oder?“, hakte ich skeptisch nach.

„Quatsch, nur zum Spaß und um Spielgeld. Also dann hol ich mal die Chips und Karten.“, meinte Emmett.

„Dazu setzen wir uns aber besser an den großen Tisch, da haben wir mehr Platz. Ich hol noch was zum Knabbern, Edward holst du noch was zu Trinken?“, wies Alice ihren Bruder an und beide verschwanden in der Küche.
 

Ich und der Rest gingen schon mal voraus an den großen Esstisch, wo ich mich an den gleichen Platz setzte wie schon zuvor, wie auch alle anderen. So saß mir auch wieder Edward gegenüber, ich war mir sicher, dass würde kein Vorteil sein. Zwar konnte ich pokern, zusammen mit Jacob, Jane und den anderen hatte ich es oft Abends gespielt, doch das beste Pokerface hatte ich nicht. Und jetzt, wo mir auch noch Edward gegenüber saß, würde es mir noch schwerer fallen, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Außerdem hatte ich schon ewig nicht mehr gespielt.
 

„Also, dann wollen wir mal. Hilfst du mir beim Verteilen der Chips Schatz?“ Emmett kam mit einem großen Pokerkoffer wieder und verteilte zusammen mit meiner Schwester die Spielchips. Alice stellte ein paar Schalen Knabberzeug auf den Tisch und Edward die Gläser und Trinken. Die Chips waren schnell verteilt und Jasper teilte die Karten aus.

Mein erstes Blatt war nicht der Knaller, aber wer weiß was noch auf den Tisch kam. Edward sah mich über seine Karten hinweg an, seine Lippen zierten ein unverschämtes Lächeln. Wenn ich in diesem Spiel nur irgendwie einen halbwegs klaren Kopf behalten wollte, um nicht gleich aufzufliegen, musste ich Edwards Blicke meiden, das wurde mir schnell klar.
 

Mein Vorhaben klappte eigentlich ganz gut, doch gegen Jasper und Rose hatte ich bei diesem Spiel keine Chance. Sie waren echt super im Pokern und verrieten sich kaum. Alice war wie ich Mittelmaß und Emmett und Edward waren immer voll auf Risiko aus. Zwei Spiele hatten wir durch, einmal gewann Rose, das zweite Mal Edward, aufgrund seines Risikos. Ich schied zwar nie als Erste aus, doch um den Sieg konnte ich nie mit halten. Es war total lustig und ich hatte einen Spaß wie schon lange nicht mehr.
 

„Also Leute, das wars für mich heute. Ich bin hundemüde und platt, mein Bett schreit schon nach mir.“ Edward gab seine Chips an Emmett zurück, dann stand er vom Tisch auf.

„Geht klar Alter, bis Morgen.“

„Um ehrlich zu sein, ich bin auch total müde. Lasst uns aufhören für heute.“, meinte nun auch Rosalie.

„Ja, finde ich auch. Es ist auch schon fast Mitternacht.“, stimmte Jasper ihr zu.

„Komm Bella, ich gebe dir was zum Schlafen. Oder wolltest du nochmal spielen?“

Alice sah mich fragend an, Edward war inzwischen schon aus dem Raum und hatte sich noch mit einem „Gute Nacht“ verabschiedet. Noch einmal schenkte er mir ein Lächeln, welche meine Wangen sofort wieder rot färbten.

„Nein, nein, ich könnte jetzt auch eine Runde Schlaf vertragen.“, winkte ich ab.

„Gut, dann räumt ihr auf und ich zeig Bella alles.“
 

Alice und ich gingen nach oben in das Gästezimmer.

„Also, das Bad ist neben an, das weißt du ja. Handtücher sind unter dem Waschbecken, genauso wie Föhn und Duschgel. Eine Zahnbürste stell ich dir noch an das Waschbecken und ich bring dir gleich noch was zum Anziehen, wenn du willst kannst du noch ein wenig Fernsehen.“

Erst jetzt bemerkte ich den kleinen Flachbildfernseher auf der Kommode, der war mir bei unserem Rundgang gar nicht aufgefallen.

Alice verschwand schnell aus dem Zimmer, nach wenigen Minuten war sie auch schon wieder da.
 

„Hier ein Shirt von mir zum Schlafen, ein noch eins für morgen und noch frische Socken. Brauchst du noch was?“ Alice reichte mir die Sachen und sah mich grinsend an.

„Nein danke, das reicht vollkommen. Ich hoffe es passt auch, du bist schließlich ein bisschen kleiner und zierlicher.“, meinte ich ehrlich.

„Das pass, vertrau mir. Also dann gute Nacht, ich wecke dich dann Morgen zum Frühstück.“

„Ok, danke. Gute Nacht, schlaft gut.“

„Du auch Bella, bis morgen.“ Alice ging zur Türe, schickte mir noch ein Handküsschen und ging dann aus dem Raum.
 

Erschöpft, aber zufrieden ließ ich mich auf das Bett fallen, das war ein wunderschöner Tag. Ich hatte so viele Zweifel und Ängste, wie diese reiche Familie mich aufnehmen würde und wurde total überrascht. Diese Herzlichkeit und Wärme die in diesem Haus herrschte, war einmalig und kannte ich bisher nur von meiner Mum. Esme erinnerte mich in so vielen Dingen an sie, deshalb fühlte ich mich hier auch wahrscheinlich so wohl.

Carlisle ist so nett und höflich, trotzdem strahlte er so eine Autorität aus. Er war sicherlich ein super Arzt und seine Patienten liebten ihn.

Alice war noch viel schlimmer als ich mir ausgemalt hatte, aber ich mochte sie sofort. Dieses quirlige Etwas brachte mich ständig zum Lachen und machte es einem leicht, sofort gemocht zu werden.

Jasper war, wie schon von Rose angekündigt, das komplette Gegenteil und so wie ich ihn Erinnerung hatte. Ruhig, freundlich und doch ergänzte er Alice perfekt. Die beiden waren einfach süß zusammen, man konnte sehen, wie sehr sie sich liebten.

Und Edward, ja Edward. Da ich vorher nicht viel über ihn wusste, konnte ich mir auch kein Bild von ihm machen. Aber egal wie ich ihn mir ausgemalt hätte, er hat alles übertroffen. Edward war... man konnte es kaum beschreiben. Seine grünen Augen konnten einen fesseln, sein Lächeln verzaubern. Er war schlicht weg ein totaler Frauenschwarm. Und doch war da etwas, was ihn geheimnisvoll machte. Irgendetwas war da, was mir aber noch ein Rätsel war. Ich war mir sicher, dass die anderen das wussten und es mir nicht sagen wollten. Vielleicht wollten sie mich vor etwas beschützen, aber was sollte an Edward schon gefährlich sein?
 

Bevor meine Gedanke noch wirrere Wege gingen, raffte ich mich wieder auf und machte mich Bettfertig.

Das Shirt von Alice passt mir super, dazu hatte mir noch kurze Shorts gegeben. Ich krabbelte unter die Bettdecke, das Bett war weich und die Bettdecke dick und flauschig. Den Fernseher schaltete ich erst gar nicht mehr an, sobald ich im Bett war, wurde ich total müde. Also rollte ich mich auf die Seite, mumelte mich in die Decke ein und wartete auf den Schlaf, der nicht lange auf sich warten ließ.
 

„Mum, Mum, MUM, wo gehst du hin?“ Ich hatte keine Ahnung wie das sein konnte, doch meine Mum lief gerade vor mir her, doch sie beachtete mich nicht einmal.

„MUM, bleib hier, ich bins doch, Bella.“, schrie ich aus voll Kehle.

„Oh Bella , schön dich zu sehen.“ Endlich drehte sich meine Mum zu mir um und lächelte mir zu.

„Wieso läufst du denn von mir weg?“

„Du brauchst mich doch jetzt nicht mehr, du hast ein neues Leben angefangen.“

„Was? Nein, nein! Ich brauch dich doch trotzdem, du bist doch meine Mum.“, rief ich panisch und versuchte nach meiner Mum zu greifen. Doch jedes Mal, wenn ich sie berühren musste, fasste ich durch sie durch.

„Aber was ist mit Alice und Rose, deinem Vater und den Cullens, nun hast du doch sie. Sie tun dir gut, das sieht man dir an.“

Meine Mum lächelte liebevoll und strich mir über die Wange, doch ich konnte die Berührung nicht spüren.

„Ich kann nun endlich gehen und dich dein Leben leben lassen.“

„Wie, was? NEIN, NEIN NEIN NEIN NEIN, geh nicht.“, flehte ich, doch meine Mum drehte sich zum Gehen um.

„MUM, MUM, nein MUM! Bleib hier, ich brauch dich doch auch.“

Noch einmal drehte sie sich um, lächelte mir zu, schickte mir einen Luftkuss, dann verschwand sie in einem dichten Nebel.

„MUM, MUM, MUM!“, schrie ich immer wieder und rannte umher, doch über all war nur leere.
 

„Bella, Bella, oh Gott Bella.“, hörte ich dann eine Stimme nach mir rufen.

„Mum?“, fragte ich in die Stille, doch nichts tat sich, meine Mum tauchte nicht mehr auf.

„Bella, verdammt Bella! WACH AUF!“

Ich wurde gerüttelt und die Stimme wurde immer lauter, es war Alice's Stimme. Langsam öffnete ich meinen Augen und erkannte ihr Gesicht direkt vor meinem.

„Gott Bella, endlich. Du hast mir solche Angst gemacht.“ Alice ließ sich auf mein Bett plumpsen und sah mich besorgt an.

„Was, wieso?“, fragte ich total erschlagen und müde.

„Du musst wohl schlecht geträumt haben. Du hast wild um dich geschlagen und immer wieder nach deiner Mum gerufen.“, erklärte Alice aufgebracht.

„Wirklich? Dann hab ich das nur geträumt?“

„Sieht ganz so aus, muss wohl ziemlich übel gewesen sein.“

„Ja, war es auch.“

„Willst du darüber reden?“

„Nein, nicht jetzt? Ich muss das selbst erst einmal verarbeiten, sei mir nicht böse.“

„Ach Quatsch, du kannst jeder Zeit zu mir kommen und reden, ich bin immer für dich da.“

„Danke Alice, das ist echt lieb von dir. Was machst du eigentlich hier?“

„Ich wollte dich wecken, wir haben fast zehn. Aber keine Sorge, Emmett, Rose und Edward schlafen auch noch. Du kannst dich also in Ruhe frisch machen, ich helfe Mum solange beim Frühstück machen.“

„Oh, schon so spät. Dann geh ich mal ins Bad und dusche, wenn das in Ordnung ist.“

„Na klar, lass dir Zeit. Ich hab dir ja gesagt wo du alles findest, bis gleich dann unten.“

Alice tänzelte aus dem Zimmer und ich setzte mich erst einmal richtig auf. Der Traum hatte mich total durcheinander gebracht. Natürlich brauchte ich meine Mum, was dachte sie sich nur dabei. Anders gesehen, vielleicht meinte sie damit, dass ich nun so viele liebe Menschen um mich hatte, dass ich mir keine Sorgen mehr machen musste. Ich wusste wirklich nicht, wie ich das deuten sollte, das musste ich erst einmal verarbeiten.

Deshalb suchte ich erst einmal meine Sachen zusammen und ging ins Bad zum Duschen, das würde meinen Kopf mit Sicherheit etwas klarer machen.
 


 

EPOV
 

Durch ein Türschlagen irgendwo auf diesem Stock wachte ich auf, ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es schon fast zehn war. Es würde also schon bald Frühstück geben, ich sollte mich also besser fertig machen. Als ich mich aus dem Bett schwang, viel mir wieder Bella ein.

In den letzten Wochen hatte ich soviel schon von ihr gehört, doch ein Bild konnte ich mir nie wirklich von ihr machen. Ich wusste, dass sie anders war als Rose, schüchterner und etwas verträumt. Aber dass sie mindestens genauso hübsch war wie sie, hatte Rosalie verschwiegen. Natürlich war Emmetts Freundin eine Schönheit und Gott weiß, wenn sie nicht seine Freundin wäre, hätte ich sie schon längst flach gelegt. Doch Bella hatte auch etwas, aber auf eine andere Art und Weise. Sie schminkte sich nicht und war eher normal gekleidet. Aber ihre braunen Augen, ihre Wangen, wenn sie sich rot färbten und ihre vollen, geschwungen Lippen machten sie mindestens genauso hübsch wie Rose oder Alice. Dazu war sie noch so verträumt und immer gleich verlegen, das gefiel mir.

Aber ich musste mich zurück halten, zumindest so lange die anderen dabei waren. Keine Ahnung, was sie Bella schon über mich erzählt hatten, aber mit Sicherheit nicht sehr viel. Sonst hätte mich Bella gestern Abend nicht immer wieder beobachtet und mich angelächelt. Ich gefiel ihr, dessen war ich mir bewusst. Und irgendwann würde sie mich wollen, so wie all die anderen Weiber, die ich schon hatte. Meine übliche Masche konnte ich nicht bei ihr abziehen, sonst hätte ich sie womöglich innerhalb weniger Stunden im Bett gehabt.

Bei Rose Schwester musste ich anders vorgehen, erst recht nach allem ,was sie in letzter Zeit durchmachen musste. Zwar wollte ich meinen Spaß, doch nicht auf die Kosten von jemanden, der so zerbrechlich schien wie Bella. Und noch wusste ich auch nicht, ob es sich überhaupt lohnte, sich an Bella ran zu machen.
 

Fürs erste schob ich diese Gedanken zur Seite, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und bekanntlich führten viele Wege dorthin. Ich fuhr mir noch einmal gähnend durch die Haare, dann schnappte ich mir ein paar Klamotten aus meinem Schrank und ging zum Duschen in das angrenzende Gästebadezimmer. Meine Dusche war leider defekt, irgendwas stimmte mit dem Wasserdruck nicht. Und da der Klempner erst Montag kommen würde, musste ich also in das Gästebad.

Im Haus war es noch ziemlich still, nur aus der Küche konnte ich Mum und Alice´s Stimme hören. Ich widerstand dem Drang einen Blick in das Gästezimmer zu werfen, nicht dass ich Bella noch weckte. Schnell ging ich über den Flur ins Bad.
 

Als ich die Tür öffnete, kam mir sofort warme Luft entgegen. Es musste jemand schon zuvor hier gewesen sein, bwz. war noch hier.

Vor mir stand Bella am Waschbecken, nur mit einem Handtuch bekleidet und putzte sich gerade die Zähne. Sie schien mich noch nicht bemerkt zu haben, sonst würde sie nicht so locker dort stehen. Ihre Haare hingen ihr nass über die Schulter, einzelne Wassertropfen perlten von ihrer Haut. Ich könnte sie jetzt stundenlang einfach nur beobachten, doch das wäre unfair ihr gegenüber. Also musste ich mich auf eine Art bemerkbar machen, ohne das sie einen Herzinfarkt bekommt. Ich räusperte mich leise, dann ging ich einen Schritt auf sie zu.
 

„Guten Morgen Bella.“, fügte ich dann noch leise an mein Räuspern an.

„Oh mein Gott, Edward. Was machst du denn hier?“ Bella erschrak total, ließ die Zahnbürste fallen und zog das Handtuch enger um sich.

„Ähm, ich wohne hier, sorry.“, erwiderte ich keck und lächelte dazu.

„Nein, das meinte ich nicht, oh Gott, das weiß ich natürlich. Ich meinte hier, also in dem Bad. Hab ich nicht abgesperrt? Du hast doch ein eigenes oder? Tut mir leid, ich bin gleich weg.“

Bella wurde knallrot, ging ein paar Schritte zurück und verhaspelte sich mit ihren Worten.

„Bella, komm mal runter. Ist doch kein Problem, woher solltest du auch wissen, dass ich hier ins Bad muss. Natürlich hab ich ein eigenes, aber die Dusche ist kaputt.“

„Ach so, natürlich, ok. Das hat mir Alice nicht gesagt, ich kann mich auch neben an umziehen, dann kannst du duschen.“

Bella vermied mich anzusehen, doch immer wieder huschte ihr Blick zu mir und meinem Körper. Es war ihr sicherlich schrecklich peinlich die ganze Situation, immerhin stand ich nur in Boxershorts vor ihr. Ich genoss die momentane Situation und Bella schien auch zu gefallen, was sie sah.
 

„Alice wusste nichts davon, aber das macht doch nichts. Mach dich in Ruhe fertig und sag mir dann Bescheid, ich bin so lange in meinem Zimmer.“

Ich wollte diese peinliche Situation beenden, zumindest war es das für Bella. Mir kam das nur all zu Recht, das machte mir die ganze Sache um einiges einfacher. Bella nickte nur, sah mir kurz in die Augen, lächelte sanft, dann wendete sie den Blick wieder ab. Ich drehte mich um und ging aus dem Bad, kaum war ich draußen, konnte ich den Schlüssel umdrehen hören. Das war witzig, Bella war wirklich ein Fall für sich. Vor mich hin lachend ging ich zurück in mein Zimmer und putze mir dort erst einmal die Zähne, immerhin war der Wasserdruck gut genug um das zu tun.
 

Immer wieder musste ich über die Situation gerade schmunzeln, Bella war echt süß. Natürlich hätte ich auch einfach wieder direkt aus dem Bad gehen können, schließlich hatte sie mich nicht bemerkt. Aber ich wollte wissen, wie sie auf mich in dieser Situation reagieren würde. Und die fiel noch besser aus, als erwartet. Und ich musste schon sagen, Bellas Körper war nicht auch nicht von schlechten Eltern. Auch wenn ich nicht viel sah, aber das was ich sah, das gefiel mir sehr gut. Sie war so zierlich gebaut, man konnte fast Angst haben, das sie zerbrach, wenn man sie berührte. Gleichzeitig war sie aber so stark, sie war ein einzigartiges Mädchen.
 

Damit Bella nicht gleich wieder einen Herzinfarkt bekam, wenn sie in mein Zimmer kam, zog ich mir schnell was über und setzte mich an den Laptop. Kurz darauf klopfte es und Bella lugte zur Türe herein.

„Das Bad ist jetzt frei, du kannst rein.“, meinte sie leise und wollte sich schon wieder zum Gehen umdrehen.

„Hey, warte mal.“

Ich stand von meinem Schreibtisch auf und ging zu Bella an die Türe, sie sah mich immer noch ganz verlegen von unten an.

„Tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe, ich hätte auch einfach wieder raus gehen können.“, entschuldigte ich mich dann.

„Schon ok, ich hätte ja absperren können.“ Stimmt, hätte sie. Aber dann wäre mir ihr Anblick verwehrt geblieben.

„Naja, woher solltest du auch wissen, dass ich da rein will, immerhin haben wir alle unser eigenes Bad.“ Ich lächelte sie an, sofort färbten sich ihre Wangen rot.

„Ja, ähm, ist ja egal jetzt. Ich geh dann mal runter, bis gleich beim Frühstück.“, sagte sie schnell und wand sich zum Gehen um.

„Ja, bis gleich. Sag meiner Mum, ich beeil mich.“, fügte ich noch an, Bella drehte sich nochmal um. Sie lächelte verlegen, nickte und lief dann schnell den Flur und die Treppen hinunter.
 

Auch wenn ich nicht wollte, musste ich grinsen. Das lief alles viel besser als ich dachte. Rosalie hatte mich gewarnt, ich sollte mich von ihrer Schwester fern halten. Und eigentlich wollte ich das auch, zumindest fürs erste. Aber wenn Bella es mir so einfach machte, warum sollte ich mich da noch zurück halten. Das Spiel war eröffnet und irgendwann würde ich Bella dort haben, wo ich sie wollte: In meinem Bett!
 

Die Autos: http://img177.imageshack.us/f/dieautos.jpg/
 

Die Villa: http://img718.imageshack.us/f/cullenanwesen.jpg/
 

Die Zimmer: http://img257.imageshack.us/f/diezimmer.jpg/
 

http://img199.imageshack.us/f/cereich.jpg/
 

Zum besseren anschauen einfach auf die Bilder klicken, dann werden sie noch grösser!!
 

Bella: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22955288&.locale=de
 

Rosalie: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22955295&.locale=de
 

Emmett: http://www.polyvore.com/emmett/set?id=22956997
 

Alice: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22955298&.locale=de
 

Jasper: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22956674&.locale=de
 

Edward: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=22956394&.locale=de
 

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Und das wars auch schon wieder.

NA, was sagt ihr?

Einige Dinge werden noch im Laufe der Story zur Sprache kommen, es sind aber nur Kleinigkeiten, die ihr jetzt wahrscheinlich gar nicht beachtet habt.

Lasst euch überraschen. ;-)
 

Was meint ihr dem zum Haus? Hammer oder, wer würde da nicht gerne wohnen?

Jaaaa und unsere Cullens.

Alle wie man sie kennt oder?

Unsere Alice, qurilig wie eh und je.

Jasper wie immer ruhig.

Emmett ist halt Emmett.

Carlisle und Esme sind einfach liebevoll und toll.

Und Edward, jaaaaa Edward.

Was sagt ihr den zu ihm??

Bin sehr gespannt, was ihr sagt.

Freu mich auf eure Kommis!!
 

Und ich versuche, mich mit dem nächsten Kapitel zu beeilen.

Aber ich verspreche nichts!! :-D
 

Bussal meine Süssen



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  jennalynn
2011-09-28T21:09:43+00:00 28.09.2011 23:09
Das Kapitel war wirklich........informativ. Ich meine die Villa WOW da braucht man nicht mehr zu sagen. Alice und Jasper wie wir sie kennen. Esme und Carlisle haben auch ihre Rollen bei behalten das ist auch gut. Andere Rollen passen auch nicht zu ihnen. Edward ist ja also ich find ihn TOLL *grins* Ne aber wirklich er ist schon ein kleiner Macho und ganz schön von sich überzeugt. Bella wird in seiner Gegenwart verlegen wie immer und das gefällt mir. Im Großen und Ganzen ein geniales Kapitel.

Ach ja noch was, ich vergess das immer zu erwähnen. Ich find es so geil wie Rose Emmett immer eine klebt. Das hast du wirklich in allen drei Storys bei behalten und ich liebe es. Muss jedes Mal lachen wenn wieder so eine Situation kommt.

LG
Von: abgemeldet
2010-10-24T18:36:59+00:00 24.10.2010 20:36
Hat mir richtig super gefallen ! Aber ich hab total viele Rechtschreib- und Grammatikfehler gefunden ;) Ist ja nicht schlimm, wollt dich nur drauf hinweisen :)
Ich finds auch richtig toll, wie du immer die Perspektiven wechselst! Dann weiß man auch mal was in den anderen vorgeht :) Versuch doch mal den gleichen Moment aus verschiedenen Perspektiven zu schreiben! Das wäre bestimmt auch super :)
Mach weiter so :)
Von:  simone123
2010-10-19T21:37:06+00:00 19.10.2010 23:37
Du hast dich mal wieder selbst übertroffen. Das Haus ist einfach der Wahnsinn, da wird man richtig neidisch. Ich hoffe Edward ändert sich und es wird bald wieder richtig romantisch :))
LG
Simone
Von:  Yuki_Salvatore
2010-10-16T14:46:51+00:00 16.10.2010 16:46
LOOOL edward voll der player xD aber ich denke mal so einfach wird er es bei bella dann doch nich haben ^^
und auf diesen "kampf" freu ich mich schon xDDD

und boah dieses Haus O.o da würde glaub ich wirklich jeder gerne wohnen wollen *___* besonders das halbe schwimmbad im haus....man sowas hätt ich auch gern xD das eigent sich bestimmt auch noch für ein gutes kapi...mauahaha xDD

na denn bin ich mal gespannt wies weiter geht <33
Von:  Ginga-chan
2010-10-15T18:01:36+00:00 15.10.2010 20:01
Juhu ^^

yeah es geht weiter *.* und dann noch so ein schönes langes Kap
bin mal echt gespannt wann Edward seine erste Abfuhr bekommt vor allem
wie xDDDD
bin echt gespannt wie es weiter geht
Männer sind tatsächlich wie Flughörnchen...immerhin steuern sie nur mit ihrem Schwänzchen ^^
Von:  Vicky95
2010-10-15T15:30:00+00:00 15.10.2010 17:30
WOW, wie immer einfach super schön und das Haus erst!! Ich will das auch :)

Edward ist ja mal cool drauf, volld er Womanizer :D
naja ich bin gespannt, was daruas noch alles wird!!
Freue mich aufs nächste Kapitel!

Du schreibst wirklich toll!

glg, vicky
Von:  vamgirly89
2010-10-15T14:51:03+00:00 15.10.2010 16:51
Also die Bilder sind der Hammer. Freue mich schon auf das nächste Kapitel. Lass dir bitteeeeeeeee nicht so viel Zeit. Tja Edward will Bella nur fürs Bett? Wie er sie beschrieben hat, fängt er langsam an sich in sie zu verlieben. Hoffe für Bella, dass alles gut geht.
Von: abgemeldet
2010-10-15T14:43:31+00:00 15.10.2010 16:43
WOW ein super schönes Kapitel :)
Ich liebe deinen Schreibtstil und das du unten immer Bilder anhängst das ist klasse, das gefällt mir richtig gut :D
Bin sehr gespannt wie es weiter geht ^^

LG Anika
Von: abgemeldet
2010-10-15T14:01:41+00:00 15.10.2010 16:01
Ach menno, schon wieder zu Ende.:((
Aber das Kapitel war echt der Hammer.
Es hat zwar wirklich lange gedauert bis es kam, aber dafür war es ja auch etwas länger.
Das Haus is ja wohl echt Hammer Geil.Ja, wer würde nicht da drinne wohnen wollen?
Die Cullens sind so wie wir sie kennen und das ist auch gut so. Na ja, bis auf Edward irgendwie. Aber ich glaube, das er sich das alles zu leicht vorstellt. Aber wer weiß das schon.
Ich bin auf jedenfall riesig gespannt, wie es weiter geht.

Ich muss dir aber noch ein Kompliment machen, wegen den Bildern vom Haus und den Autos, sowie was alle für Klamotten tragen.Einfach schön.:))

Also, schreib schnell weiter.
Ich kann es kaum erwarten.;))

LG
Von: abgemeldet
2010-10-15T13:50:22+00:00 15.10.2010 15:50
wow wow wow wow
das ist echt zu geil
Ein wirklich super Tol,les Kapitel
Und irgendwie is Edward ja voll süß aber wenn ich daran denke was er mit Bella machen will tut sie mir leid.
Aber schreib schnell weiter

LG


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