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Black Widow Circus

"Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe"
von

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Der geheimnisvolle Kunde

Es war fast 18 Uhr als ich mit dem Bowler fertig war. Aus den feinsten Textillien, die ich besaß, hatte ich mal wieder ein Kunstwerk gezaubert so wie andere Portraits oder Skulpturen als ihre Kunstwerke betrachteten. Ich warf eine Blick auf die goldene Armbanduhr meines Vaters, die er mir zu meinem Dreizehnten Geburtstag geschenkt hatte und dachte gerade daran den Laden für heute zu schließen als sich plötzlich eine Kutsche näherte und genau vor meinem Laden hielt. Ich warf einen fragenden Blick nach draussen und sah nach kurzer Zeit eine düstere Gestalt, die aus der Kutsche stieg und sich meinem Laden näherte. Die Tür wurde geöffnet und die Klingel ertöhnte und ich erblickte einen Mann. Plötzlich war ich wie erstarrt. Es war als wäre mit dem Mann eine furchtbare Kälte in meinen Laden eingedrungen und die Atmosphäre wurde richtig düster und unheimlich. Eigentlich hatte ich neimals Angst aber dieser Mann ließ mir eine Gänsehaut über den gesamten Körper laufen. Ich setzte mein liebevoles Verkäuferlächeln auf und stellte mich gerade hin.

„Guten Abend, werter Herr. Willkommen in meinen Hutladen. Kann ich etwas für sie tun oder sehen sie sich noch um?“

Keine Antwort. Normalerweise empfand ich sowas als abweisend. Er musterte mich noch nicht mal und blickte die ganze Zeit in meinem Laden umher, wobei ich nicht einschätzen konnte ob er meine Hüte nun abwertend, minderwertig oder schätzend ansah. Plötzlich ertöhnte eine dunkle Stimme und meine Aufmerksamkeit glitt zu dem Herren hinüber.

„Ich hörte, sie seien der bsete Hutmacher in dieser Stadt, gehe ich da recht in der Annahme?“ Ich lächelte und versuchte so gut wie es nur ging nicht an meinen Fingern rumzuspielen denn ich war etwas nervös.

„Ja, das stimmt, mein Herr. Ich darf tatsächlich von mir behaupten, dass ich der beste Hutmacher bin, den sie in dieser Stadt finden können. Ich sticke und nähe ihnen die besten Hüte, die sie je gesehen haben.“

Schließlich wandte sich der Mann zu mir und ich spürte, wie sich meine Kehle zuschnürrte. Der Blick und die Ausstrahlung dieses Herren war mehr als unheimlich. Sein Haut war in einem ähnlichen Ton wie Mokka und seine Haare waren schwarz wie die tiefste Nacht und erstreckten sich bis zu seinen Kniekelen dem Anschein nach. An seinem Kinn befand sich ein zurechtgeschnittenes Bärtchen und sein Körper war von einem meerblauen Mantel aus Seide eingehüllt, so schön wie ich noch nie Seide zuvor gesehen hatte. In der linken Hand hielt er einen Gehstock mit vergoldetem Griff. Alles an ihm raubte mir den Atem doch seine Augen waren eher das, wovor ich mich ängstigte. Sie waren in einem Gelb-gold getaucht und um die Pupille befand sich ein leichter Rothauch. Als ob das nicht eigenartig genug wäre, glitt mein Blick zu seinen Pupillen und ich staunte nicht schlecht. Ich musste zweimal hingucken um mich davon zu überzeugen dass dieser Mann tatsächlich schmale und spitze Pupillen wie eine Katze bei helligstem Tag hatte. Wer zur Hölle war der Kerl?

Er trat an den Tresen und musterte mich intensiv. „Wenn dem so ist, sind sie wohl der richtige Mann, der mir einen Hut nach Wunsch anfertigen kann. Sie haben Talent, ich denke, sie sind perfekt für den Auftrag.“ Erwartungsvoll sah ich ihn an.

„Was wünschen sie denn, werter Herr?“ Er blickte auf einen meiner schwarzen Zylinder undbegann plötzlich an zu reden aber ziemlich schnell und ohne Aufzeichnungen, an denen ich mich hätte orientieren können.

„Ich möchte, dass sie mir einen Zylinder anfertigen. 30 Centimeter groß und auch 30 Centimeter Durchmesser. Aus blauem Samt soll er bestickt sein, vom zylindrischen Kopf bis zur Krempe und eine rote Schleife soll ihn zierren. Die Enden der Schleife sollen am Hinterkopf 35 Centimeter runterhängen und sie sollte auch aus rotem Samt oder roter Seide sein, nehmen sie das beste Material dass sie haben. Und zum Schluss...möchte ich, dass sie an der Schleife eine schwarze Spinne aus Samt befestigen. Sie sollte mit Glitzer und roten Diamanten als Augen verzierrt sein.“

Ein leichter Ruck ging durch meinen Körper. Eine Spinne? Mir kam auf einmal ein ganz grässlicher Gedanke, doch die Stimme des Mannes unterbrach ihn.

„Werden sie es schaffen ihn bis Morgen Abend bis 18 Uhr fertigzustellen?“ Ich blickte in erschrocken an. „Natürlich, das wäre gar kein Problem, nur wo soll ich ihn hinbringen?“ Der Mann zog eine silberne mit vielen Verzierrungen eingebettete Taschenuhr aus seinem anscheinend aufwenig angefertigten Mantel aus Samt und Seide und blickte auf die Uhr. Das leise Ticken durchbrach für einen Moment die Stille, bis er wieder zu Reden begann.

„Bringen sie den Zylinder gut verpackt morgen Abend bis Mitternacht zum Black Widow Circus. Er liegt 62 Kilometer in nördlicher Richtung. Wenn sie um 18 Uhr den Weg antreten, werden sie um Punkt 12 Uhr dort sein.“

Ich dachte, ich höre wohl nicht recht. Der Zirkus vor dem mich die nette Dame aus der Bar noch gewarnt hatte? Unmöglich!

„Verzeihen sie, Herr aber sind sie sich da sicher? Ich will ja nicht unhöflich erscheinen aber ich persönlich glaube nicht an diesen Zirkus.“ Der Mann schritt näher und musterte mich intensiv. Ein Grinsen umschmeichelte seine Lippen und für einen Moment hatte ich das Gefühl gehabt einen kleinen spitzen Zahn in seinem Mund aufblitzen gesehen zu haben.

„Sie sollten es besser glauben, es gibt halt Dinge, die lieber im Verborgenen bleiben. Also wieviel wünschen sie für den Hut? Ich gebe ihnen 1000 Goldstücke für ihn.“

Das war ja unglaublich. Meine Hüte waren wirklich die besten, selbst der letzte Schafshirte konnte an den Materialien, die ich für die Herstellung benutze, sehen, dass meine Hüte einfach großartig, ja wirklich Kunstwerke waren. Den teuersten Hut, den ich je verkauft habe, war ein Zylinder aus schwarzem Samt, für den ich 350 Goldtataler verlangt hatte, der Herr war aber auch eine reiche Persönlichkeit gewesen.

„1000 Goldtaler? Mein Herr, das Angebot sit wirklich großzügig, aber...“ Er kam näher. „Wieviel, sagen sie schon. Ich gebe ihnen 2000 Taler. 3000?“ Ich schüttelte ganz leicht den Kopf und seufzte. Ich hatte wohl keine Wahl als auf das eindringliche Bitten des Herren einzugehen.

„Schon gut, ich nehme das Angebot an, 1000 Goldtaler. Und es soll wirklich der Black Widow Circus sein?“ Bevor er den Laden verließ, blickte er mich noch einmal breit grinsend an.

„Junger Mann, ich bin sicher dass sie den Weg finden. Keine Sorge, sie werden es schon rechtzeitig schaffen, das garantiere ich ihnen.“ Er warf einen letzten Blick auf die spinnenförmige Brosche auf dem Tresen. „Schöne Brosche. Passen sie gut auf solche kostbaren Gegenstände auf, man weiß nie wem sie mal gehört haben. Also dann auf Wiedersehen, ich freue mich schon auf ihr Erscheinen und ihr Antlitz.“

Er verließ grinsend den Raum. Ich blickte nach draussen und betrachtete die Pferde der Kutsche. Sie waren in tiefes Schwarz gehüllt und ich dachte, ich haluziniere als ich rote Augen aufblitzen sah. Nach all dem was gerade passiert war, war es wohl kein Wunder dass ich etwas durch den Wind war. Ich entspannte mich erst wieder als die Kutsche sich in Bewegung setzte und die Schritte der Hufen verklommen. Ich setzte mich auf meinen Drehstuhl und starrte in den Raum. So wie es aussah hatte ich einen langen Tag vor mir aber trotz des reizendem Angebot war mir die Sache nicht ganz gehuer. Ich blickte noch einmal auf die Uhr und beschloß den Laden morgen geschloßen zu halten damit ich mich in Ruhe meiner Arbeit widmen konnte.Wenn ich nur da schon gewusst hätte worauf ich mich da eingelassen hatte.



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