Zum Inhalt der Seite

Was Waya und Saeki im Wandschrank tun

Übersetzung von 'In Which Waya and Saeki Come Out of the Closet (But Not Like That)'
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

In Which Waya and Saeki Come Out of the Closet (But Not Like That)

Diese Story stammt im Original nicht von mir ich habe sie nur übersetzt. Für den Link zum Original bitte die Beschreibung lesen :)

Shigeko ist übrigens Morishitas Tochter.
 

---
 

Das ist etwas für die Geschichtsbücher. Oder wäre es, wenn Waya die Art Mensch wäre, dem die Würde fehlt, diese Art Erinnerung mit ins Grab zu nehmen, und alle Zeugen gleich mit. So werden seine Freunde nie davon erfahren, wenn er Glück hat - was er zu bezweifeln beginnt. Es ist wirklich schrecklich, wie sehr ein dunkler Wandschrank den Stolz eines Mannes beschädigen kann.

"Also, auf jeden Fall...", sagt er schließlich zu der Silhouette der Person neben sich, nicht sicher ob er diesen Satz wirklich beenden will. "Warum bist du hier?"

"Weil", sagt die Silhouette und verlagert unbehaglich ihr Gewicht. Es ist ein recht geräumiger Wandschrank, aber zwei erwachsene Männer passen schlecht in irgendeine Art von Wandschrank zusammen, geräumig hin oder her. Das ist einer dieser winzigen Fakten, die niemand bei gesundem Verstand lernen wollen würde. "Es ist eine lange Geschichte. Morishita-sensei. Ashiwara-san."

"Autsch", sagt Waya mitfühlend.

"Tut mir leid, dass ich mich mit hier reingequetscht habe. Ich wusste nicht, dass er... besetzt war."

"Ja, tja", sagt Waya. "Du hast Glück, dass ich dich leiden kann, Saeki-san. Ich habe ihn tatsächlich zuerst gefunden, also ist es eigentlich mein Wandschrank."

"Also wenn du das so angehen willst, ist es eigentlich Morishita-senseis Schrank", stellte Saeki sachlich fest.

"Ja, also, darin liegt ja die Brillianz dieses Plans", erklärt Waya ihm. "Ich hoffe, dass er nicht in seinem Schrank nach uns suchen wird." Dafür hält er tatsächlich die Finger gekreuzt, denn in den wenigen Minuten, die zwischen den Begrüßungen in der Eingangshalle und seinem Ausbruch von purer Genialität (der zu dieser Situation geführt hatte) vergangen sind, hatte er Zeit, zu überlegen, was er tun sollte, wenn Morishita-sensei herausfindet, dass er in Wirklichkeit gar nicht auf Toilette ist - und vor der ganzen Touya Lerngruppe zu erklären, dass er einen unruhigen Magen hat, scheint nicht die beste Option zu sein.

"Auf jeden Fall...", wispert Waya zu Saeki, weil er gerade lieber nicht darüber nachdenken will. Das wird er tun müssen, wenn es soweit ist. "Hat Sensei dir etwas von diesem Wettbewerb-wasauchimmer erzählt? Denn ich schwöre, hätte ich vorher davon gewusst, wäre ich nicht gekommen."

"Glaub mir", sagt Saeki. "Ich habe nichts geahnt. Hätte ich davon gewusst, hätte ich mich gestern nicht von Ashiwara-san zum Lunch überreden lassen." Er hält inne, überlegt und fügt dann hinzu: "Glaube ich."

"Willst du, dass ich dich umbringe?", will Waya wissen.

"Versuch du mal, Nein zu ihm zu sagen", erwidert Saeki abwehrend. "Und wie ich schon gesagt habe - ich habe nicht erwartet, dass er durch diese Tür kommt und mir fröhlich vor allen dafür dankt, dass ich ihn eingeladen habe."

"Du hast echt für ihn bezahlt?" fragt Waya, mit großen Augen in die Dunkelheit starrend. "Oh man. Hast du einen letzten Wunsch?"

"Ich wusste doch nichts davon", sagt Saeki kläglich.

"Solche Sachen scheinen dich immer einzuholen", meint Waya weise. Natürlich hofft er, dass das nicht einschließt, sich in einem Wandschrank zu verstecken, um nicht seinem übereifrigen Sensei und einer selbstgefälligen Touya Lerngruppe zu begegnen. "Weißt du", sagt er, "ich wette, das war Shindo. Ich werde Shindo umbringen."

"Das solltest du lassen, Waya." Saeki schüttelt seinen Kopf. "Es wäre nicht richtig."

"Es wäre absolut richtig. Und du bist nicht meine Mutter." Nach kurzer Überlegung fügt er hinzu, "Warte, das war beunruhigend. Lass uns nie wieder davon reden."

Saeki tut so, als hört er nichts. Gut. Stattdessen fragt er, "Nein, obwohl, du weißt doch, Isumis Lerngruppe am Sonntag?"

Waya nickt, während er auf einen Punkt neben sich schaut und so tut als könnte er Saekis Gesicht tatsächlich sehen. "Shindo bringt das Sushi mit", redet Saeki weiter. "Wenn du ihn umbringst, müssen wir an seiner Stelle bezahlen. Und mein Geldbeutel hat gestern schon genug gelitten."

"Punkt für dich", gestand ihm Waya zu. "Das heißt, solange niemand uns killt, bevor wir das Sushi essen können."

Da ist das Geräusch von Schritten vor der Tür bevor Saeki antworten kann. Sie erstarren beide in ihrer Haltung und Waya versucht so gut er kann, nicht zu laut zu atmen. In einem Wandschrank gefunden zu werden ist schon schlimm genug, aber gefunden zu werden, während er dort mit einem anderen Kerl aneinandergedrängt steht ist so ziemlich der letzte Punkt auf seiner Liste von Dingen, die er gern täte. "Ich frage mich, wo Saeki-kun hin ist", murmelt eine Stimme vor der Tür. Saeki erschaudert, aber die Schritte gehen schließlich vorbei.

"Ist er ein Spürhund oder sowas?" zischt Waya, nur für den Fall, dass dieser Ashiwara Typ versucht, ihnen ein falsches Gefühl von Sicherheit zu geben und sie damit in eine Falle zu locken. Wenn es um die Touya Gruppe geht, sollten sie sich nie eine Blöße geben - so viel hat ihnen Morishita-sensei immerhin ins Hirn gehämmert. "Also ehrlich, wenn wir hier drin gefunden werden, ist das ganz klar alles deine Schuld und du kannst es erklären."

"Hey, ich habe dich nicht gezwungen, hier reinzuklettern", erklärt Saeki mit gedämpfter Stimme, offensichtlich in einem ähnlichen Gedankengang wie Waya. "Es ist ja nicht so, als hätte ich dich gegen deinen Willen in diesen Schrank gezerrt."

"Und noch ein beunruhigender Gedanke, den wir nie wieder erwähnen werden", endete Waya. "Weißt du was, vergiss es - lass uns einfach diese ganze Situation aus unserem Gedächtnis streichen."

Von Saekis Seite des Schrankes kommt nur Stille, was Waya als Zustimmung hinnimmt, und dann, als er gerade einen seiner besten Seufzer ausstoßen will (so einer, der danach klingt, als liege das Gewicht der ganzen Welt auf seinen Schultern), hört er das Geräusch leichter Schritte auf den Schrank zukommen. "Sei bloß still!" meint er sofort zu Saeki, einfach weil es gut ist, sich im Vorhinein auf Dinge vorzubereiten, und wirft ihm einen missbilligenden Blick zu, der (leider) in der Dunkelheit des Schrankes verschwendet ist.

"Ich rede gar nicht!" protestiert Saeki sofort.

"Jetzt tust du es aber!" antwortet Waya und diesmal würde er wirklich seufzen, wenn sein Instinkt ihn nicht davon abhalten würde.

"Du hast damit angefangen!"

Eine Stimme dringt von draußen herein und Wayas Herz springt ihm fast aus der Brust. "Ich komme, Mama!" Shigekos Stimme.

Das ist nicht fair, denkt Waya und verzieht das Gesicht. Er hatte nichtmal Zeit, sich einen Kleiderbügel zu greifen und Seppuku zu begehen, bevor die Tür aufgleitet. "Hi", sagt er jämmerlich.

Shigeko blinzelt, Augen weit. "Schön, dich hier zu treffen", sagt Saeki mit so angestrengter Fröhlichkeit, dass es sehr offensichtlich ist, dass ihm das Ganze mehr als peinlich ist.

"Oh Gott", sagt Waya. Er ist ziemlich sicher, dass er mindestens die Farbe einer überreifen Tomate angenommen hat. Tatsächlich glaubt er, dass er vielleicht ins lilane tendiert. "Halt die Klappe, Saeki-san, ganz ehrlich. Das ist nicht, wonach es aussieht."

Shigeko hält sich eine Hand vor den Mund, aber es ist zu spät, um das glockenhelle, fröhliche Lachen aufzuhalten.

"Ich schwöre", sagt Waya, noch immer erbärmlich, während er merkt, wie alle seine Hoffnungen, sie könnte ihn je als Mann ernst nehmen, verpuffen. "Wir sind nur..."

"...Hineingefallen", beendet Saeki den Satz ebenso erbärmlich. "Während wir redeten. Das, äh, klang in meinem Kopf um einiges besser." Das löst noch einen Schwall Gelächter aus. Shigeko muss sich gegen die Schiebetür lehnen, um ihr Gleichgewicht zu halten.

"Oh Gott", sagt Waya wieder. "Bitte sei still. Kannst du bitte die Tür schließen und so tun, als ob du das nie gesehen hast? Ich kaufe dir auch einen ganzen Laster voll mit Eis." Falls sie je wieder Eis essen wollte in seiner jetzt entmannten Gegenwart.

"Du... du willst, dass ich... dich mit Saeki-kun im Wandschrank lasse?" bekommt Shigeko schließlich nach Luft schnappend heraus.

"Ja!" sagt Waya, bevor sein Hirn aufgeholt hat. "Ich meine, nein!"

"Kann ich wenigstens den Mop haben?" möchte Shigeko wissen.

Waya möchte sterben. "Du kannst den Mop oder was auch immer haben", sagt er und reicht ihn ihr, "aber bitte lass mir meine Würde."

"Ja bitte", stimmt Saeki zu, während er eine Hand hebt um sein Gesicht darin zu vergraben.

"Oh, keine Sorge, ich erzähle Papa nichts davon", kichert Shigeko und zwinkert ihnen verschwörerisch zu. Waya fällt es schwer, nicht aufzustöhnen - sie genießt das hier ganz offensichtlich.

"Wir lieben dich", sagt Saeki zu ihr, er klingt aus irgendeinem Grund, der Waya abgeht, erleichtert. "Sag, wir wären auf Toilette."

"Nicht so sehr wie Ashiwara-san dich liebt, Saeki-san. Er hat sich schon fünfmal nach dir erkundigt. Nach dir und deinem unnatürlich unruhigen Magen", kichert Shigeko, nimmt den Mop und lässt die Tür wieder zugleiten. "Ich komme euch retten wenn mein Vater heute Abend ins Bett gegangen ist. Viel Spaß da drin!"

Saeki schüttelt den Kopf und macht dann eine Geste, als wolle er ihn in den Händen vergraben, aber stattdessen schlägt er ihn gegen die Schranktür. Das tut er mit einer absolut flüssigen und beiläufig wirkenden Bewegung - Waya ist tatsächlich irgendwie beeindruckt.

"Er mag dich wirklich, weißt du", sagt Waya und dann seufzt er endlich. Es klingt wie das gebündelte Drama aller Zeiten in nur einem Seufzen. "Nervt schon, du zu sein", fügt er hinzu, starrt auf die Schranktür und hasst sein Leben etwas.

Es folgt ein Moment der Stille und Waya denkt, dass sie wirklich nicht viel tiefer sinken können als jetzt, als das Unglück zuschlägt. "Ich will ja deine Seifenblase nicht platzen lassen, Houston", beginnt Saeki und hält etwas in die Höhe, das entsetzlich so aussieht wie ein Shuusaku Kifu Buch - das gleiche, das Morishita-sensei diskutieren wollte, bevor sie geflüchtet sind - "aber ich glaube, wir haben ein Problem."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Collectress
2010-08-25T18:32:01+00:00 25.08.2010 20:32
ich finde es echt gut, dass du diese ff übersetzt hast, weil sie mir echt gut gefällt^^
Dein Stil ist echt schön!
Und die Geschichte ist auch toll!
ich hoffe, du machst weiter mit den ffs^^
LG



Zurück