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Auf ewig gefangen

von

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Anders als erwartet

Kapitel 2

Anders als erwartet
 

„Was kann ich für dich tun?“, fragte der Mann auf der Couch und stand auf. Er war groß, bestimmt 1,80. Und er sah umwerfend aus, einfach fantastisch.

Ich konnte nichts mehr, mein Gehirn war ausgeschaltet. Ich starrte ihn mit offenem Mund an.

„Mund zu Schätzchen, es zieht!“, kommentierte er, als er meinen offenen Mund sah und trat auf mich zu. Ich schloss ihn.

Was war das? Ich war völlig verwirt.

„Sag was du willst und dann geh wieder!“, sagte er mit schroffem Tonfall.
 

Er stand nun vor mir und ich konnte immer noch nicht reagieren. Wie konnte ein Mann, der so fantastisch war und so eine schöne Stimme hatte, so unfreundlich sein.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf eine Antwort.

Erst als er da stand und ich mich langsam von dem Schock erholt hatte, konnte ich ihn mir genauer anschauen. Er war einfach schön.

Er trug einen blauen Hut mit einer Schnalle vorne dran. An der Seite hing eine Pik-Karte herunter. Seine haare, ein braunschwarz, schmeichelte seinem Gesicht und seinen dunkelblauen Augen.

Unter dem linken Auge hatte er ein blaues Kreuz tätowiert. Ich schaute es mir etwas länger an, aber auch dann verstand ich die Bedeutung dieses Zeichens nicht.

Sein Körper wurde von einem weißen Hemd verhüllt. Über dem Hemd trug er eine - passend zu dem Hut - blaue Weste, mit einer silbernen Taschenuhr in der Brusttasche. Außerdem trug er um seinen rechten Oberarm ein blaues, breites Band, in dem drei große, schwarze ‚X’ verarbeitet waren. Aber auch dort verstand ich die Bedeutung nicht.

Um den Hals hing eine hellblaue Krawatte, mit einem umgedrehten Kreuz. Seine lange Hose war in dem gleichen Ton gehalten wie seine Weste.
 

Dieser Mann war mysteriös. Er schien fast wie aus einer anderen Zeit zu kommen. Aus einer anderen Welt. Aber das konnte nicht möglich sein.
 

Als ich ihm wieder ins Gesicht schaute, erschauderte ich. Seine Miene war zu einer steinernen Maske der Unfreundlichkeit geworden.

Ich ging einen Schritt zurück, damit er mir nicht mehr so nahe gegenüberstand. Wer weiß

was er alles anstellen konnte.

Ich konnte nicht sagen wieso, aber ich hatte Angst vor diesem Mann.
 

„I-Ich…“, war das einzige was ich herausbrachte als ich meine Stimme wieder gefunden hatte. Als Antwort darauf hob er eine Augenbraue.

Hach sieht der gut aus.

Ich räusperte mich.

„Ich habe angeklopft…“ Ich brach ab. Was sollte ich sagen? Die Tür ging auf und ich ging einfach hinein. Nein, das konnte ich nicht sagen!
 

Je länger er warten musste, desto finsterer wurde seine Miene. Mein Herz klopfte gegen meine Brust. Ich musste etwas sagen.

„Ähm… ist dieses Haus neu hier? Ich habe es noch nie gesehen.“ Fragte ich ihn verunsichert.

Dumme Frage. Aber was sollte ich sonst sagen?

„Nein!“, sagte er knapp. Und schon verstummte ich wieder.

„Äh… ich bin Mel.“, stelle ich mich vor und versuchte das Gespräch noch einmal aufzunehmen.

„Wen interessierts!“, sagte er gelangweilt.

Meine Brust schnürte sich zu. Mein Geduldsfaden wurde immer dünner. Was glaubte dieser Typ eigentlich wer er war. Trotz meiner Angst flammte Ärger in mir auf.

Ich versuchte mich zu beruhigen. Es wäre ja noch peinlicher jetzt auszurasten und hier eine Szene zu veranstalten.
 

Doch gerade als ich mich halbwegs beruhigt hatte kam die nächste Unverschämtheit.

„Wird das heute noch was, oder soll ich den ganzen Tag hier herumstehen?“

Peng. Mein Faden war gerissen.

Meine Worte sprudelten nur so aus mir heraus.

„Was glaubst du eigentlich wer du bist?! Ich komm hier rein, weil ich neugierig war, dieses Haus nicht kannte und werde hier dermaßen unfreundlich begrüßt. Wenn du mich nicht leiden kannst, warum auch immer, was auch immer ich dir getan hab, dann hättest du mich auch direkt draußen lassen können. Ich wollte zwar Abwechslung, aber das-“ und ich zeigte dabei auf ihn und das Haus „habe ich nicht gewollt!“ Außer Atem, weil ich mich hineingesteigert hatte, keuchte ich um wieder Sauerstoff zu bekommen.
 

Im Nachhinein fragte ich mich, warum mir dieses Haus vorher nie aufgefallen war. Ich kannte doch alles. Konnte mir das Haus wirklich entgangen sein? War es möglich?

Selbstzweifel überkamen mich.

Doch bevor ich meinen Gedanken weiter folgen konnte, wurde ich von dem jungen Mann unterbrochen.

Er stand jetzt an einer Wand gelehnt und schaute mir ins Gesicht. Seine Mimik war noch finsterer als vorher, falls das überhaupt möglich sein konnte.

Erst jetzt begriff ich, was ich getan hatte und ich hatte ihn auch noch geduzt. Ich wich zwei Schritte rückwärts.

„Du kommst hier rein, in mein Haus und willst, wie all diese anderen Gören irgendeinen Gefallen oder Wunsch. Aber anstatt ihn auszusprechen und zu verschwinden-“, das letzte Wort zischte er. „rastest du hier aus und störst meine Ruhe!“ Bei diesen Worten stützte er sich von der Wand ab und kam auf mich zu. Vor lauter Panik stolperte ich rückwärts bis ich an der gegenüberliegenden Wand angelangte.

„Ich mag so etwas gar nicht, weißt du!“, flüsterte er mir ins Ohr als er vor mir stand.

Oh mein Gott. Oh mein Gott. Was mach ich jetzt?

Ich schaute mich panisch um.

Ausgang, Ausgang.

Ich konnte nicht mehr klar denken. Er war so nah… und er roch verdammt gut.

Ich traute mich kaum zu ihm hochzublicken, tat es aber dennoch.
 

Sein Gesicht war schön, zu schön um wahr zu sein.

Seine makellose, fast bleiche Haut. Seine gerade Nase. Diese dunklen, unergründlichen Augen, die im Licht funkelten. Und zum Schluss schaute ich mir seine wohlgeformten, geschwungenen Lippen an. Sie hatten die Farbe eines blassen Rots angenommen. Lippen auf die man sich stürzen möchte, die man küssen möchte.
 

Vergessen war die Angst und die Sorge er könne mir etwas antun. Ich konnte meine Augen nicht von seinen Lippen abwenden. Ich stellte mir vor, wie seine wichen Lippen auf meine lagen, wie zärtlich er mich küsste.

Wie in Trance streckte ich mich ihm entgegen, bis mein Gesicht dicht bei seinem war.

„Mel?“

Seine wunderschöne stimme riss mich wach.

Wollte ich ihn gerade tatsächlich küssen? Einen Wildfremden?

Auch wenn er noch so schön war, ich konnte ihn doch nicht einfach küssen. Noch dazu, dass er mich anscheinend nicht leiden konnte.
 

Als ich dies begriffen hatte, lief ich rot an vor Scharm. Ich senkte meinen Kopf, so, dass er mein Gesicht nicht sehen konnte.

Und dann rannte ich raus. Raus ins Freie, weg von dieser peinlichen Situation.

Was war nur los?

Das war definitiv die peinlichste Situation die ich je hatte. Aber er hatte sich meinen Namen gemerkt und das verwunderte mich noch mehr.
 

Ich rannte und rannte und es war mir egal wo ich hinkommen würde.



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