Oneshot
Heartchans süßes Abenteuer
Heart-chan öffnete verschlafen die Augen und streckte wenig später ihren kleinen Körper. Es dauerte einen weiteren Moment, bis ihr klar wurde, dass sie sich in ihrer (gut gepolsterten) Transportbox befand. Da diese sich nicht mehr bewegte, hieß es, dass sie an ihrem nächsten Bestimmungsort angekommen waren. Jetzt blieb nur noch die Frage, ob sie im Hotel waren oder schon in der Konzerthalle. Heart-chan war kein großer Fan davon auf Tour zu sein, es war einfach nur Stress, auch für ihren Besitzer und wenn sie etwas nicht mochte, dann wenn Wataru gestresst war. Er bekam eh schon zu wenig Schlaf und Ruhe wie sie fand.
Sie schnüffelte. Es roch nicht wirklich nach Hotel. Hotels rochen sauberer. Hier hing eindeutig der Geruch von Zigaretten in der Luft. Außerdem stank es nach Alkohol…
Vorsichtig tapste sie zu der Tür ihrer Transportbox hin. Wenn es nicht zu gefährlich war, weil sie grad im Auto saßen oder so, ließ Wataru die Tür offen, damit sie raus konnte, wenn sie wollte. Heart-chan war froh, einen Besitzer zu haben, der sie über alles liebte und nicht auf die Idee kam sie in einem stickigen Auto sitzen zu lassen.
Nein, Wataru war anders!
Wenn er nicht ganz genau wusste, dass es ihr nicht gut ging, ging es ihm auch nicht gut. Hatten Leute Probleme mit ihr, dann hatten diese ein gewaltiges Problem mit ihm. Er sorgte immer dafür, dass sie es so gut wir möglich hatte, auch wenn sie auf Tour waren. Kurz um, Heart-chan liebte ihren Besitzer und hätte ihn freiwillig nie gegen jemand anderen tauschen wollen. Sollte ihm irgendjemand etwas Böses wollen, sie hätte ihn ohne zu zögern verteidigt, egal wie groß der Angreifer sein würde. Wataru und sie waren einfach ein gutes Paar…
Zu ihrer Zufriedenheit öffnete sich die Tür der Transportbox und sie konnte heraus. Sie vergeudete keine Zeit und trat in den Raum. Sie sah sich um. Ihr erster Eindruck, dass sie nicht im Hotel waren bestätigte sich. Hier war es dreckig, es stank nach Zigaretten und Alkohol. Sie befanden sich eindeutig in einem Backstageraum einer Konzerthalle! Sie schüttelte sich ein wenig angewidert, manchmal verstand sie nicht, wieso Wataru sich so was antat. Bei ihnen zu Hause war es schließlich viel schöner!
Was sie aber noch schlimmer fand, waren diese komisches Treffen, auf denen die ganzen kreischenden Tussis mit ihrem Besitzer in einem Raum saßen. Es war doch eindeutig, dass sie seine Prinzessin war und keine von diesen Mädchen auch nur den Hauch einer Chance hatte. Als wenn irgendeine davon gegen sie anstinken könnte! Pff, die einzige Person, mit der sie Wataru teilen musste, war Tohru und das störte sie nicht. Sie merkte ja, dass die beiden glücklich waren…
Aber apropos Wataru… wo war er eigentlich?!
Heart-chan bellte, um auf sich aufmerksam zu machen. Prompt bemerkte sie auch jemand, nur war es nicht die gewünschte Person.
„Heart-chan! Du bist ja wach.“, lächelte meinte eines der weiblichen Staffmitglieder. Sie ging in die Knie und streichelte die kleine Hündin. Die junge Frau kümmerte sich häufiger um sie, wenn eine Tour anstand und Wataru sich nicht jede Minute um sie kümmern konnte. Heart-chan mochte sie, aber natürlich war ihr Wataru lieber. Die junge Frau kramte ein paar Leckerlis aus ihrer Tasche und fütterte sie.
„Du suchst bestimmt Miyawaki-san…“, vermutete sie und kraulte sie hinter den Ohren. Heart-chan gab einen zustimmenden Laut von sich. „Ich befürchte, du musst erstmal mit mir Vorlieb nehmen. Dein Herrchen und seine Freunde proben gerade. Sollen wir spazieren gehen?“, meinte die junge Frau und hielt ihr die Leine hin, damit sie verstand was sie wollte.
Heart-chan bellte und lief aufgeregt zwischen den Beinen der Frau umher. Spazieren gehen, war immerhin spannender als hier einfach nur auf Wataru zu warten. Und vielleicht bekam sie doch noch die Chance ihn zu sehen, wenn sie den Raum verließen.
Bevor die junge Frau die Hündin jedoch an die Leine nehmen konnte, öffnete sich die Tür zum Backstageraum und ein anderes Staffmitglied kam herein. Er schloss die Tür nicht gleich und genau diesen Moment nutzte Heart-chan um zur Tür zu sprinten. Das war jawohl gelacht, wenn sie Wataru nicht auch alleine finden würde. Kaum war sie auf dem Flur konnte sie Instrumente und seine Stimme hören.
Ha, also musste sie nur seiner Stimme folgen!
Das war je einfacher als gedacht!
„Heart-chan! Warte!“, rief die junge Frau und lief ihr hinterher. Doch die kleine Hündin war zu schnell. In Windeseile hatte sie sich ihren Weg auf die Bühne der kleinen Konzerthalle gesucht, auf der sie, sehr zu ihrer Freude, Wataru entdeckte. Sie bellte, was jedoch in der Musik unterging. Ihr blieb wohl oder übel nichts anderes über, als zu ihm hin zu rennen. Anders würde er sie nicht bemerken. Also rannte sie weiter. Sie rannte an Tomoyuki und Yuusuke vorbei und blieb plötzlich hängen. Irgendetwas war da vor ihren Beinen, es fühlte sich so ähnlich an wie ein Seil, war aber irgendwie anders. Energisch versuchte sie weiter voran zu kommen. Einen Moment später gab das merkwürdige Seil nach, ein Teil der Musik erstarb und durch den plötzlich fehlenden Widerstand verlor Heart-chan das Gleichgewicht. Sie purzelte Wataru förmlich vor die Füße.
„Heart-chan!“, ertönte die Stimme der jungen Frau, die inzwischen bei der Bühne angekommen war und das Chaos sei. Die kleine Hündin hat sich anscheinend in Yuusukes Verstärkerkabel verfangen und es herausgerissen. Nun lag sie etwas verwirrt vor den Füßen ihres Besitzers und rappelte sich auf. Sie schüttelte sich. Inzwischen hatten die anderen sie bemerkt und ihre Probe unterbrochen.
Grinsend legte Wataru sein Mikrofon auf den Boden und nahm sie auf den Arm.
„Was machst du denn für Sachen, Kleine?!“, wollte er belustigt wissen.
„Dafür dass deine Süße so klein ist, kann sie ein ganz schönes Chaos veranstalten.“, lachte Tohru.
„Ich wusste gar nicht, dass Heart-chan so eine Rebellin ist.“, fügte Yuusuke ebenfalls amüsiert hinzu.
Heart-chan kümmerte sich gar nicht um die allgemeine Erheiterung um sie herum. Sie war endlich wo sie hingehörte und zwar in Watarus Arm! Zufrieden leckte sie ihm über die Wange und rieb dann zärtlich ihre Schnauze an seinem Hals.
Spät am Abend, nachdem das Konzert zu Ende war, waren sie auf ihrem Hotelzimmer. Wie immer war Wataru erschöpft duschen gegangen und dann ins Bett gefallen. Dort lag er mit dem Rücken an Tohrus Oberkörper gekuschelt, während Heart-chan sich an seinen Oberkörper kuschelte und schlief.
